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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    marielu, 09.11.2023

    Als eBook bewertet

    Wer hat wen auf dem Gewissen?

    Zum Inhalt:
    Familientreffen in einem abseits gelegenen Skiressort, sehr zum Missfallen von Ernest (Ernie) Cunningham. Der Grund, die Entlassung seines Bruders Michael. Da Ernie damals seinen Bruder wegen Mordes angezeigt hat, wurde er von der Familie weitestgehend ignoriert, besonders von seiner Mutter Audrey.
    Schon kurz nach Eintreffen der Familie wird ein Toter aufgefunden. Zwar wird Michael wegen Mordverdacht von dem örtlichen Polizisten festgenommen, doch dieser war zu der Tatzeit noch gar nicht in dem Ressort. Da ein Schneesturm aufzieht, wird Michael kurzerhand in die Trockenkammer inhaftiert. Ironischerweise vertraut Michael nur Ernie und will dessen Hilfe, denn es gibt noch ein Geheimnis zu dem damaligen Mord, der offenbar mit dem Tod von Michaels und Ernies Vater zusammenhängt. Ernie, Krimiratgeberautor, bleibt nichts anderes übrig, als sich den Hinweisen zu stellen und zu ermitteln, denn der Mörder ist noch unter ihnen und niemand weiss, auf wen er es als nächstes abgesehen hat.

    Meine Meinung:
    Benjamin Stevensson präsentiert in einem flüssigen Schreibstil einen originellen, interessanten Kriminalroman mit unterschwelliger Spannung, der für kurzweilige, unterhaltsame Lesestunden sorgt. Erzählt wird aus der Sicht von Ernie und als Krimiratgeberautor gibt er zwischendurch auch Hinweise, worauf der Leser seine Aufmerksamkeit zu richten hat oder nicht. Dabei bemerkt er auch die 10 Regeln für einen fairen Kriminalroman von Ronald Knox und den Detection Club. Unter diesen Gesichtspunkten schreibt er die Begebenheiten auf. In der Familie Cunningham hat jeder eine Kleinigkeit zu verbergen, ob deshalb alle Mitglieder schuld am Tod eines Menschen sind, muss der Leser entscheiden. So nach und nach wird man mit der Lebensgeschichte der Cunninghams konfrontiert, dabei erfährt gerade Ernie sehr viel aus seiner Kindheit, das einiges in einem anderen Licht erscheinen lässt. Um als Leser auf der richtigen Fährte zu bleiben, heisst es, sich jedes Detail genau zu merken. Viele lose Spuren aus der Vergangenheit fügen sich so nach und nach zusammen, bis am Ende Ernie, ganz nach Manier des Detection Club, in der Bibliothek die Zusammenhänge den noch übrigen Anwesenden samt Mörder präsentiert. Das Augenmerk liegt hier ganz klar auf der gesamten Geschichte, deshalb habe ich Seite für Seite regelrecht verschlungen, um alles zu erfahren. Ja, es gibt ein paar kleine Stellen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte und ich hatte mit meinem Gefühl recht, wer der Täter ist. Doch trotzdem wurde ich zum Schluss überrascht.

    Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Teil mit dem Titel
    Die mörderischen Cunninghams – Jeder im Zug ist verdächtig, der 2024 erscheint.

    Fazit:
    Wer einen Kriminalroman nach den Regeln des Detection Club und einer originellen Handlung liebt, findet unterhaltsame Lesestunden zum Miträtseln.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Linda F., 14.12.2023

    Als Buch bewertet

    Ernest, auch Ernie genannt, wird von seiner resoluten Tante Katherine gezwungen, am ersten Familientreffen seit Jahren teilzunehmen. Dieses Treffen soll in einem verschneiten Ski Resort abgehalten werden, jedoch trifft er nicht nur auf freundliche Gesichter: Vor drei Jahren hat er dafür gesorgt, dass sein eigener Bruder ins Gefängnis kam. Im Laufe des Aufenthalts wird eine Leiche entdeckt und Ernie, ein beruflich Ratgeber verfasst, wie man Krimis schreiben kann, nimmt eher unfreiwillig die Rolle des Hercule Poirot ein und versucht, den Mörder zu fassen. Dabei ist ihm von Anfang an klar, dass seine eigene Familie zum Kreis der Verdächtigen gehört.
    Sowohl die Figuren als auch der Schreibstil sind sehr speziell. Dies äussert sich auch darin, dass der Leser mehrfach direkt angesprochen und auf bestimmte Details in der Handlung hingewiesen wird. Auch wird im Vorwort direkt beziffert, auf welchen Seiten Leichen vorkommen (Sei es, weil jemand stirbt oder jemand darüber redet).
    Anfangs hatte ich grosse Probleme, die vielen Charaktere in einen familiären Zusammenhang zu bringen und mir zu merken, wer mit wem verheiratet oder verwandt ist. Dies hat sich dann zur Mitte hin relativiert, aber komplett konnte ich mich dennoch nicht in die Figuren einfühlen. Leider waren sich nicht so stark detailliert und herausgearbeitet, wie ich es mir gewünscht hätte. Vermutlich ist es ein bewusst genutztes Stilmittel, dass man als Leser nur genauso viel erfährt, wie für die Geschichte gerade unbedingt nötig ist, jedoch lies mich das oft eher ratlos zurück.
    Ich fand das Buch sehr interessant und erfrischend neu. Ich mochte den lockeren Schreibstil und hab mich gut unterhalten gefühlt.
    Bis auf die kleinen charakterlichen Schwächen kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen für die Leser, die gerne mal etwas Neues wollen

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  • 5 Sterne

    Marion M., 02.11.2023

    Als eBook bewertet

    Ungewöhnliches Familientreffen, bei dem nichts so ist, wie es scheint
    Familientreffen bei Cunninghams: Ein abgelegenes, tief verschneites Resort in den australischen Bergen, die Matriarchin Audrey will den ältesten, frisch aus dem Knast entlassenen Sohn Michael zurück in den Schoss der Familie führen. Auch der ausgestossene Ernest, dessen Aussage Michael vor drei Jahren in den Knast brachte, soll zu seiner eigenen Überraschung dabei sein. Michael ist jetzt mit Ernies Ex-Frau Erin zusammen und hat ungewöhnliches Gepäck bei sich. Als ein Toter gefunden wird, geht man zunächst von einem Unfall aus. Doch irgendwie glaubt Ernest das nicht. Er beginnt zu schnüffeln: Einer muss es ja machen, und schliesslich schreibt er Bücher darüber, wie man Krimis schreibt. Wenn ihn das nicht qualifiziert!

    Herrlich skurrile Charaktere, verzwickt und clever konstruiert, ungewöhnliches Setting und spannender Plot! Mehr geht nicht. Der Autor verkauft seine Geschichte sehr gekonnt als wahr und das trägt nicht unwesentlich dazu bei, die Spannung auf einem stetig hohen Niveau zu halten. Der Stil ist recht ungewöhnlich, die ganze Zeit über spricht Ich-Erzähler Ernest den Leser direkt an, gibt ihm Hinweise und weist wiederholt sowohl auf die zehn goldenen Regeln des Krimi-Schreibens von Ronald Knox hin als auch auf Dinge, die er bereits erwähnt hat oder solche, die er noch erwähnen wird. Dabei gibt er sogar mehrfach die Seitenzahlen an, auf denen es Tote geben wird, bei einem eBook eher sinnlos, nichtsdestotrotz fiebert man als Leser darauf hin. Und das zurecht. Denn es bleibt konstant spannend und mehrere Wendungen sorgen immer wieder für Überraschungen. Mit seinem Stil parodiert der Autor mit einem Augenzwinkern das Genre der klassischen Kriminalgeschichte und schreibt genau deshalb eine sehr gute ebensolche.

    Formal ist die Geschichte in mehrere Teile unterteilt, deren Titel mit Ernests Familienmitgliedern überschrieben und in fortlaufende Kapitel gegliedert sind. Die Charaktere sind durchweg sehr detailliert und vielschichtig beschrieben und die Story lebt zu einem grossen Teil sowohl vom Verhältnis der Familienmitglieder zueinander als auch von ihrer Interaktion untereinander. Aber auch Aussenstehende kommen nicht zu kurz und clever löst Ernest jedes noch so kleine Rätsel. Hier sind tatsächlich mehrere Fälle aus Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben und so findet Ernest nicht nur heraus, was es mit dem unbekannten Toten im Schnee auf sich hat, sondern auch was mit seinem verstorbenen Vater geschah. Nebenbei löst er das Rätsel um einen Serienkiller und findet seinen angeblich toten Bruder. Klingt kompliziert? Ist es auch. Als Leser muss man am Ball bleiben und darf in seiner Konzentration nicht nachlassen. Dank des sehr einhängigen Schreibstils fällt einem das aber nicht schwer.

    Eine ungewöhnliche Familie, in der fast jede und jeder etwas zu verbergen hat und die zusammenhalten wie Pech und Schwefel, und das besonders Aussenseitern gegenüber, wozu auch der anfangs widerwillig herumschüffelnde Ernest gehört. Er bekommt mehr Hilfe von Resortchefin Juliette als von seinesgleichen. Ernests Antrieb sind meines Erachtens seine unermüdliche Neugier und der Wunsch, die Wahrheit herauszufinden. Und auch ein bisschen der Wunsch, von seiner Familie nicht mehr als Verräter abgestempelt zu werden. Ernest nimmt uns als Leser mit auf seine Reise als Ermittler und lässt uns an seinem Wissen eins zu eins teilhaben. Man weiss an sich immer genauso viel wie er und doch lange nicht genug.

    Fazit: Sehr gut konstruierter Krimi, der das Genre liebevoll auf die Schippe nimmt und ihm dadurch seine Ehrerbietung erweist. Wer gerne selbst ermittelt: Vergessen Sie es. Auch wenn der Autor Ihnen weismachen will, dass er überall Hinweise versteckt hat, es ist einfach soviel Material, dass man lieber Ernest einem die Lösung auf dem Silbertablett, sprich klassisch in der Bibliothek, servieren lässt. Da findet das grosse Finale mit einem Paukenschlag statt und eine ungewöhnliche, hervorragende Geschichte ihre Vollendung.

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  • 5 Sterne

    Lese-Abenteurerin, 03.11.2023

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung
    Dem Autor Benjamin Stevenson ist mit „Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ ein eigenwilliger, spannender, satirischer und humorvoller Kriminalroman auf das Beste gelungen.

    Der (allwissende) Erzähler, und zugleich Hauptdarsteller, Ernest Cunningham, berichtet aus seiner Sicht über sein merkwürdiges Familientreffen in einem von einem Schneesturm heimgesuchten Ferienresort in den australischen Bergen. Ernest wendet sich auch immer wieder direkt an die Lesenden und da dieser Schreibstil eher aussergewöhnlich ist, hatte er meine volle Aufmerksamkeit. Dieses besagte Familientreffen der Cunninghams nimmt einige unvermutete und mörderische Wendungen, denn wie der Titel des Krimis schon verrät, hat bei den Cunninghams und der angeheirateten Verwandtschaft jeder irgendwen auf dem Gewissen.

    Ich fand die Geschichte herrlich fein gesponnen und wie Ernest sagte, hatte hier wirklich „jedes Satzzeichen seine Bedeutung“. Der Ideenreichtum des Autors brachte mich immer wieder zum Staunen und auch wenn zunächst einiges an Geschehnissen und Informationen ziemlich verworren und unzusammenhängend auf mich wirkte, so fiel zum Schluss alles an seinen vorgesehenen Platz und machte in einem Showdown in der Bibliothek, ganz im Stil der klassischen Kriminalromane, Sinn. Ich war ständig am Miträtseln, wer für die Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden könnte, und so entwickelte sich der Krimi rasch zu einem Pageturner.

    Besonderen Gefallen fand ich an der australisch-britischen Ausdrucksweise der Protagonist*innen und dem australischen Flair der Szenerie. Ich kann mich nicht bewusst erinnern, bereits einen australischen Krimi gelesen zu haben. Auch der satirisch-humorvolle und flotte Schreibstil des Autors trugen zum Gelingen des Krimis wesentlich bei und liessen mich trotz der mörderischen Ereignisse immer wieder schmunzeln. Ich fand das vorliegende Buch grandios.

    Mein Fazit
    Wer auf der Suche nach einem aussergewöhnlichen, faszinierenden, satirisch-humorvollen und fein gesponnen Kriminalroman mit australischem Lokalkolorit ist, dem sei „Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ wärmstens empfohlen. Ich freue mich bereits jetzt auf eine Fortsetzung der Reihe und vergebe gerne die volle Sternezahl und meine absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    alekto, 07.11.2023

    Als Buch bewertet

    Spezieller Krimi mit starken Hintergrundgeschichten, doch schwachen Charakterisierungen

    Ernest, genannt Ernie Cunningham, hat sich nach einer keinen Widerspruch duldenden Einladung seiner Tante Katherine dazu entschieden, am ersten Familientreffen seit Jahren teilzunehmen. Das findet in einem abseits gelegenen Ski Resort statt, bei dem sich schon die Anreise als kleines Wagnis gestaltet, da Ernie vergessen hat, seinen Wagen mit Schneeketten auszustatten. Die Familie bereitet ihm einen zum Wetter passenden eisigen Empfang: Ignoriert von der Tante, mit Schweigen gestraft von seiner Mutter Audrey, scheint sich nur seine Stiefschwester Sofia zu freuen, ihn zu sehen. Jedes Beieinandersein der Familie artet schon nach fünf Minuten in Streit aus, wovor sie auch in der Öffentlichkeit nicht zurückschrecken oder aber über den Fund einer im Schnee entdeckten Leiche. Doch ist der Unbekannte tatsächlich einem tragischen Unglück zum Opfer gefallen, wie vom Dorfpolizisten Crawford vermutet, oder ist das ein eiskalter Mord gewesen?

    Die Familie Cunningham ist speziell und ebenso auch dieser Krimi von Benjamin Stevenson, dem sie den Titel geben. Das beginnt bei den vorangestellten zehn Geboten des Detektivromans, die vom Priester und Satiriker Ronald Knox in 1929 verfasst worden sind und die vom Autor konsequent in seinen Roman eingebaut werden. Das gibt diesem Krimi eine besondere Meta-Meta-Ebene, die mich weniger an die in “30 Tage Dunkelheit” von Jenny Lund Madsen gewählte Meta-Ebene erinnert hat, bei der eine Schriftstellerin in einem Todesfall ermittelt und diesen gleichzeitig in dem fiktiven Kriminalroman verarbeitet, an dem sie gerade schreibt, sondern trotz des anderen Genres eher an den Film Scream. So hätte “Den mörderischen Cunninghams” eine stärkere Orientierung am Film Scream gut getan, um mehr aus der originellen Ausgangsprämisse herauszuholen, die diesem Meta-Krimi zugrunde liegt, indem zudem der Leser wiederholt direkt angesprochen wird. Dafür hätte sich die darin erzählte Geschichte und insbesondere deren Todesfälle meiner Ansicht nach angeboten, um ähnlich wie im Film Scream im einen Moment noch wie eine Satire zu wirken, um im nächsten bitteren, blutigen Ernst zu machen, wenn einem dann dabei das Lachen im Hals stecken bleibt.

    An sich mag ich schräge Figuren samt eigenwilliger Dynamik in ihren Beziehungen untereinander recht gerne. Insofern haben mich zunächst die Beschreibung von Tante Katherine und von anderen Mitgliedern der Familie von Ernie angesprochen. Dabei liebt Katherine ihre Tabellen, die sie leidenschaftlich etwa bei der Organisation von Familientreffen einsetzt, sie hasst Unpünktlichkeit, weil das ihren präzise geplanten Ablauf durcheinanderbringt, und schreibt vorzugsweise E-Mails mit Betreff “Re: siehe meine vorherige Mail”. Ihr in die Familie eingeheirateter Mann Andy beschränkt sich darauf, ihr stets zuzustimmen und heimlich mal ein Bier zu kippen, da seine Frau seit ihrer Verletzung strikte Abstinenzlerin ist. Indem die Figuren derart eindimensional charakterisiert sind, wirken sie eher wie Karikaturen und ihre schon mal eher unfreiwillig anmutende Komik nutzt sich etwa im Fall von Andy sehr rasch ab. Da hätte es mir besser gefallen, wenn Benjamin Stevenson seinen Figuren weitere Facetten zugestanden hätte. Vielleicht hätte sich darüber hinaus angeboten, einzelne Kapitel nicht nur aus Sicht von Ernie, sondern der weiterer Familienmitglieder wie beispielsweise von Andy wiederzugeben, um diesem Mann, der nach aussen hin immer nur das sagt und tut, was seine Frau für gut erachtet, von Beginn an eigene Gedankengänge zuzugestehen, die damit auch dem Leser bekannt wären.

    Eine Stärke der mörderischen Cunninghams sind die spannenden, abwechslungsreich gehaltenen Hintergrundgeschichten, die Benjamin Stevenson sich für die einzelnen Familienmitglieder ausgedacht hat, was beispielsweise Ernies Vater und grossen Bruder mit einschliesst. Diese werden allesamt aus Ernies Sicht wiedergegeben, der dazu verschiedene Vermutungen anzustellen hat oder eher als passiver Beobachter mit dabei gewesen ist. An dieser Stelle hätte sich vielleicht eher angeboten, die relevanten Ereignisse aus Sicht des jeweiligen Familienmitglieds zu schildern, statt dafür die Perspektive von Ernie zu wählen, so dass ich diese dabei zugleich besser hätte kennenlernen können. Auch das vom Autor gewählte Konstrukt, indem er bei der Anreise zum Familientreffen beginnt, um dann nach und nach wiederholt vergangene Ereignisse einzuschieben, hat dessen Erzählweise eher unübersichtlich gestaltet statt dadurch für die grossen Überraschungsmomente zu sorgen, die durch diese verschachtelte Erzählweise und spätere Enthüllungen wohl angedacht gewesen sind. Auch hat es auf diese Weise sehr lange gedauert, bis die Handlung um die im Skiresort gefundene Leiche in die Gänge gekommen ist. Da hätte ich eine chronologische Erzählweise als passender empfunden, die zumindest teilweise erst wesentliche Ereignisse aus der Vergangenheit von Ernies Familie abgehandelt hätte, um sich im Anschluss daran der Gegenwart zu widmen, die dann gestraffter hätte erzählt werden können.

    Das hätte den Vorteil mit sich gebracht, dass Stevenson bei der Wiedergabe der Vergangenheit seinen besonderen Schauplatz Australien mehr in den Vordergrund hätte stellen können. Auch wenn mir an sich Kriminalromane gut gefallen, die an einem abgelegenen Ort spielen, an dem sich nur eine begrenzte Zahl an Personen aufhält, ist ein abseits gelegenes Skiresort eine recht beliebige Location, die sich ebenso in Europa hätte wiederfinden können. Zu Beginn “Der mörderischen Cunninghams”, wenn der Autor einen für die späteren Ereignisse wichtigen Abend zwischen Ernie und seinem grossen Bruder schildert, zeigen sich jedoch die Besonderheiten des Schauplatzes Australien, wenn Ernie erst befürchtet, sein Bruder habe ein Känguru angefahren, um dann auf einer von Spinnweben überzogenen Lichtung, die an Schnee erinnern, im Wald zu enden. Davon hätte ich mir mehr gewünscht. Ebenso wie von den atmosphärischen Beschreibungen, die zu den Stärken von Stevenson zählen und die nicht nur bei der eben erwähnten Lichtung zum Tragen gekommen sind, sondern etwa auch in der Schilderung der beeindruckenden Aussicht von den Chalets im Skiresort oder der eisigen Temperaturen, die dort vorherrschen, so dass mir die Kälte beim Lesen ab und an fast in die Knochen gekrochen ist.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 12.11.2023

    Als Buch bewertet

    Wenn jeder aus der Familie verdächtig ist...

    Ernie Cunningham ist zum erstenmal seit Jahren wieder eingeladen zum Familientreffen. Vor Jahren hat er gegen seinen Bruder Michael wegen Mordes ausgesagt, seither tut sich der Rest der Familie schwer mit ihm. Nun wird Michael aus dem Knast entlassen, und die gesamte Familie trifft sich in einem abseits gelegenen Skiort. Bevor Michael auftaucht, wird prompt im Schnee eine Leiche vor dem Haus gefunden. Ernie sieht sich in der Pflicht, die Geschichte aufzuschreiben, weist er doch jede Menge Kriminalwissen auf. Doch schon gleich zu Beginn muss er zugeben, dass ja jeder aus der Familie eine Leiche im Keller hat.

    Ganz schön mörderisch nett ist die Familie Cunningham. Ernie schreibt Bücher darüber, wie Krimis geschrieben werden sollen, und diese Regeln wendet er auch auf die Geschehnisse in diesem Buch selbst auf. So wirkt die Erzählung immer wieder recht bemüht anspruchsvoll, was mir beim Lesen umgehend ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Manche der Situationen, die er schildert, sind so vertrackt, dass der Krimi äusserst unterhaltsam gerät, mit vielen unerwarteten Wendungen und jeder Menge Überraschungen. Denn jede Spur, die man meint gefunden zu haben, wird bald von einer anderen überdeckt, die noch verdächtiger erscheint. Und verdächtig ist jeder der Familienmitglieder, das macht Ernie gleich zu Beginn klar. Doch alles ist letztendlich doch ganz anders als erwartet.

    Dieser amüsante, aberwitzige Kriminalroman bringt jede Menge gute Laune beim Lesen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    Gi A., 29.10.2023

    Als Buch bewertet

    "Die mörderischen Cunninghams - Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen":

    Dieses Buch von Benjamin Stevenson ist ein erfrischender Ausbruch aus den typischen Krimis. Der Autor, ein Stand-Up-Comedian, bringt eine gehörige Portion Witz und Sarkasmus in die Geschichte ein, was sie wirklich einzigartig macht.

    Schon von Anfang an fällt auf, dass das Buch anders ist. Es beginnt mit den "10 Geboten des Detektivromans," die einem sofort klar machen, dass hier nicht alles so läuft, wie man es gewohnt ist. Die Handlung startet mit einer klassischen Prämisse: Eine zerrüttete Familie trifft sich in einem abgelegenen, verschneiten Hotel. Doch das ist nur der Anfang.

    Das Buch wird aus der Sicht von Ernie Cunningham erzählt, der sich oft direkt an den Leser wendet. Sein Humor und seine Art zu erzählen, machen die Geschichte zu einem Vergnügen. Der Schreibstil ist lebendig und leicht zu lesen.

    Allerdings muss ich zugeben, dass die ständigen Verweise auf die "10 Gebote des Detektivromans" und das Vorwegnehmen von Handlungselementen die Spannung etwas mindern. Manchmal war es schwierig, den Überblick zu behalten. Dennoch, die Enthüllung von Familiengeheimnissen und das Miträtseln machen die Geschichte auf jeden Fall unterhaltsam.

    Zusammenfassend: "Die mörderischen Cunninghams" ist ein Buch, das sich traut, aus der Reihe zu tanzen.

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  • 5 Sterne

    MissJaneMarple, 19.11.2023

    Als Buch bewertet

    Ernest Cunningham nimmt uns mit zu einem Familientreffen in ein schmuckes Skiresort in den verschneiten australischen Bergen.
    Eigentlich hatte er keine grosse Lust auf dieses Treffen, da er vor drei Jahren in Ungnade gefallen ist, als er seinen Bruder wegen eines Mordes ins Gefängnis gebracht hat. Aber wenn Tante Katharine alle zusammenruft, kommt man auch. Die Familie möchte gemeinsam Michels Entlassung feiern, doch schon am Vorabend wird eine Leiche gefunden. Der Dorfpolizist scheint die Lage nicht im Griff zu haben, also ermittelt Ernest selber.

    Ernie neigt manchmal zum Labern, schliesslich schreibt er Ratgeber für Krimiautoren. Vielleicht sollte er sich an der ein oder anderen Stelle ein Beispiel an seinen Büchern nehmen? Ich muss allerdings gestehen, dass er mir sehr sympathisch ist und ich ihm gerne beim ermitteln über die Schulter geschaut habe. Es war ein wirkliches Vergnügen zu rätseln und zu analysieren.
    Jeder aus der feinen Familie hat Dreck am Stecken bzw. eine Leiche im Keller. So dauerte es auch lange, bis ich genau wie Ernie, auf eine heisse Spur kam und ich die Hintergründe erraten konnte.

    Benjamin Stevenson hat mir hier einen spannenden und humorvollen Krimi beschert! Ich freu mich schon auf den zweiten Teil mit den mörderischen Cunninghams!

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  • 5 Sterne

    Andreas W., 26.11.2023

    Als Buch bewertet

    Ein Schneesturm zieht über ein australisches Skiresort und mittendrin ein Familientreffen, was eigentlich keiner der geladenen Gäste so recht wollte. Eine Leiche macht die Situation nicht leichter. Doch nun bringt sich Ernie um so gezielter ins Geschehen ein - ein Coach für erfolgreiches Schreiben von Krimis und bisher recht zurückhaltend im Familiengeschehen. Mit dem Hintergrundwissen über seine "schuldbeladene" Familie wird er aktiv und zum stillen Beobachter des weiteren Geschehens.

    Mindestens ein halbes Dutzend Verdächtige mit jeweils eigenen Geheimnissen gepaart mit trockenem schwarzen Humor im Stil Agatha Christies - ein Ausgangspunkt für jeden Liebhaber sanfter, unblutiger Krimis. Und die Lust am Lesen bleibt bis zur letzten Seite, ist manchmal auch recht anspruchsvoll, denn man möchte den Überblick der beteiligten Personen behalten. Stets bleibt die Handlung lebhaft, die Spannung steigert sich, der Humor kommt trotzdem nicht zu kurz. Schon jetzt freue ich mich auf den nächsten Band! Absolut empfehlenswert für alle Krimileser, die es sanfter mögen und auch zwischendurch gern mal schmunzeln, ohne dass die Spannung verloren geht. Das Cover ist sehr markant gestaltet, so dass eine Fortsetzung sofort ins Auge fallen würde.

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  • 5 Sterne

    Andrena, 22.11.2023

    Als Buch bewertet

    Eine mörderische Familie

    Familientreffen sind ein Graus für Ernest Cunningham. Das liegt vor allem an der speziellen Geschichte seiner Familie. Diese ist berühmt berüchtigt. Nicht nur, dass Ernest dafür gesorgt hat, dass sein Bruder im Gefängnis gelandet ist und dafür in Ungnade gefallen ist, auch der Ruf der Familie ist dauerhaft beschädigt. Denn nicht nur sein Bruder ist mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Jeder seiner Verwandten hat jemanden auf dem Gewissen.

    Benjamin Stevenson besticht mit einem unglaublich witzigen Schreibstil. Hierzu trägt bei, dass der Protagonist des Buchs gleichzeitig auch als Autor der Geschichte auftritt. Der Protagonist wendet sich immer wieder an den Leser der Geschichte, um Anekdoten und Hintergründe zum Besten zu geben und durchbricht so die vierte Wand. Der Schreibstil führte bei mir immer wieder zu lauthalsem Lachen. Dabei muss man sagen, dass es definitiv kein Cozy-Crime ist, die Beschreibungen von Toten sind zum Teil sehr ausführlich. Ich würde es eher als Funny-Crime bezeichnen. Insgesamt eine absolute Empfehlung für das Buch!

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  • 5 Sterne

    crazy girl, 01.11.2023

    Als Buch bewertet

    Ernest Cunninghams Devise ist: Eine Leiche macht noch keinen Kriminalroman. Und so beschreibt er in seinen Bücher, wie solche Kunstwerke entstehen und stellt die zehn Gebote des Detektiv-Romans vor. Seine Familie hat mit ihm gebrochen, weil er der Polizei geholfen hat, seinen Bruder Michael wegen Mordes und unterlassener Hilfeleistung anzuklagen. Als Michael aus dem Gefängnis entlassen wird, lädt die Mutter alle zu einem Familientreffen in ein Chalet in einem Skiressort ein. Auch Erni ist eingeladen und kommt wie immer zu spät. Dann gibt es einen Toten im Schnee und die Familiengeheimnisse der Cunninghams kommen ans Licht.
    Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Die Protagonisten werden genauestens beschrieben. Die Geschichte wird grösstenteils aus der Sicht von Erni im Ich-Stil erzählt und beruft sich auch immer wieder auf die zehn Gebote. Zwischendurch fasst er seine Erkenntnisse zusammen bis er zum Ende alle Puzzle-Teile zusammen hat . Er lädt alle Beteiligten zu einer grossen Besprechung in die Bibliothek ein und die Lösung birgt so einige Überraschungen.

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  • 5 Sterne

    Celine L., 13.11.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover dieses Buches gibt einem schon einen Vorgeschmack auf mindestens einen Mord und lustige Untermalung.
    Im Einband steht eine kleine Notiz von Ernest Cunningham an die Leserschaft. Aus seiner Perspektive wird dieses überaus fesselnde Buch erzählt. Wir sind Teil seiner Gedanken und verfolgen nicht nur, zusammen mit ihm, die Morde sondern auch die anderen Familienmitglieder.
    Zu Beginn sind zudem "die 10 Gebote des Detektivromans" von Roland Knox aus dem Jahre 1929 aufgeführt. Sie waren mir unbekannt und umso interessanter.
    Die Handlung dreht sich um das Familientreffen der Cunningham´s welche man nun wirklich nicht als "normal" bezeichnen kann. Aus diesem Grund liest man nicht selten diesen Krimi mit einem Schmunzeln. Auch wenn dies bei einem Krimi etwas ungewöhnlich ist, so lässt der Autor einen aussergewöhnlichen, oft schwarzen Humor in die Gecshichte einfliessen.
    Es ist ein spannendes, fliessend geschriebenes Buch das für jeden, ob Krimi-Fan oder nicht, sehr zu empfehlen ist!!
    Vielleicht kennt ihr ja jemanden der euch an die Cunningham´s erinnert?

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  • 4 Sterne

    Azyria Sun, 26.11.2023

    Als eBook bewertet

    Erfrischend anders und unterhaltsam

    Worum geht’s?
    Michael Cunningham wird aus dem Gefängnis entlassen – die Ideale Gelegenheit für ein Familientreffen in einem verschneiten, einsam gelegenen Hotel in den Bergen. Kurz, nachdem alle eingetroffen sind, wird auch schon die erste Leiche entdeckt und Ernest Cunningham macht sich an die Ermittlungen.

    Meine Meinung:
    „Die mörderischen Cunninghams – Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ (Ullstein Buchverlage, 10/2023) ist ein Detektivroman von Benjamin Stevenson, der einfach anders ist. Der Erzähler in dem Roman ist gleichzeitig der fiktive Autor der Geschichte und wir hören auch immer mal wieder seine Stimme aus dem Off, was dem Ganzen einen sehr eigenen Charme verleiht. Der Schreibstil selbst ist geprägt von einem sarkastischen Humor, der immer wieder durchkommt und ansonsten leicht zu lesen und doch überaus bildhaft geprägt.

    Die Familie selbst hat mir gut gefallen. Jeder der Cunninghams, egal ob von Geburt an oder angeheiretet, ist eine Type für sich und gemeinsam sind sie ein Haufen Protagonisten, der hier nicht besser hätte hineinpassen können. Einerseits typisch für solche Bücher, andererseits aber auch kultig und anders – manchmal musste ich ein bisschen an die Adams Family denken.

    Die Geschichte selbst fliesst vor sich hin, hat am Anfang einige Längen, wird dann aber immer mitreissender und spannender, wie ein Fluss, der sich auf einen Wasserfall zubewegt. Gut gefallen haben mir die selbstironischen und schwarzhumorigen Einschübe von Ernie, dem Erzähler. Spannend auch, wie nach und nach rauskommt, wer alles jemanden auf dem Gewissen hat und warum alle der/die mögliche Mörder/in sein könnten. Ein grundsolider Krimi zum Miträtseln, der mit einigen unvorhergesehenen Twists aufwartet und immer wieder eine Überraschung bereithält. Auch für die Lachmuskeln. Ich fand die Geschichte wundervoll unterhaltsam, auch wenn ich nie auf die Lösung gekommen wäre, die Ernie uns am Ende in einem Monolog präsentiert, was ein bisschen an Agatha Christie oder Sherlock Holmes erinnert aber doch auch sehr charmant ist. Und das alles vor einer Kulisse in den tief verschneiten Bergen – was will so ein Detektivroman mehr? Eine unterhaltsame Geschichte mit sympathischen Charakteren, die man besser doch nicht persönlich kennen möchte. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung, wenn ihr gute Unterhaltung sucht und Spass am Mitraten habt.

    Fazit:
    Benjamin Stevensons Detektivroman „Die mörderischen Cunninghams – Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ wartet auf mit einer Portion Humor, einer Menge gut dosierter Spannung und urigen, ganz eigenen Charakteren. Anfangs gibt es durchaus einige Längen, aber mit den Seiten steigt die Lesegeschwindigkeit und es wird immer rasanter. Ausserdem ist der selbstironische Humor des Erzählers wirklich unterhaltsam und das Buch die perfekte Ablenkung zum Mitraten nicht nur für Zwischendurch. Die Cunninghams sind ein kurioser Haufen, der mir total gut gefallen hat, den ich aber lieber nicht persönlich kennenlernen möchte – lest das Buch, dann wisst ihr, warum.

    4 Sterne von mir und gerne mehr von diesen schwarzhumorigen Büchern!

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  • 4 Sterne

    Kundin, 20.11.2023

    Als Buch bewertet

    "Mein Name ist Ernest, und ich sage die Wahrheit ..."

    „Liebe Leser, ich habe selbstverständlich Arthur Conan Doyle gelesen, aber formal betrachtet gehört er nicht in das, was wir das Das Goldene Zeitalter der Kriminalliteratur nennen. Also habe ich darauf verzichtet, über ihn zu schreiben, obwohl meine Ermittlungen sich an seiner Methode orientieren.“

    Benjamin Stevensons „Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ wollte ich unbedingt lesen. Der Verlag verspricht, der Krimi sei eine Mischung aus ‚Knives Out‘, dem ‚Donnerstagsmordclub‘ und den murder mysteries von Agatha Christie. Als grosser Fan von von Hercule Poirot (Die Serienadaption „Agatha Christie’s Poirot“ mit dem grossartigen David Suchet gehört übrigens zur besten Fernsehunterhaltung ever!) war ich sofort angefixt. Mit Beginn der Lektüre war ich dann angenehm überrascht, da ich Metafiktion liebe. Ausserdem gibt es im Roman patchworkartige Anteile, was mir gut gefiel.

    Worum geht’s?

    Der Ich – Erzähler Ernest “Ernie“ Cunningham führt durch das Geschehen (diese Erzählperspektive mag ich tatsächlich am liebsten). Äusserst ungern nimmt er an einem Familientreffen teil, hatte er doch seinen Bruder Michael wegen Mordes angezeigt und „gesungen.“ Seine Familie sieht in dem Autor, der Anleitungen zum Krimischreiben verfasst, einen Nestbeschmutzer. Blut ist dicker als Wasser? Der berühmt - berüchtigte Cunninghamclan hat sozusagen Leichen im Keller, als jedoch bei einem Meeting in einem eingeschneiten Skiressort eine echte Leiche gefunden wird, sieht Ernest seine Chance gekommen. Kann er den Fall lösen und so seinen Ruf retten?

    Der Roman ist mehr als ein Krimi, es handelt sich wie gesagt um Metafiktion mit literaturhistorischen und literaturtheoretischen Hinweisen, ist es gar Satire, eine Persiflage? Bestenfalls eine humorvolle Hommage an grosse Vorbilder? Manche Passagen liessen mich schmunzeln:

    „‚Andernfalls müssen wir ihn mit einem ihrer Hardcover-Bücher erschlagen.‘ ‚Es sind E-Books,‘ sagte ich kläglich. ‚Ich bin Self-Publisher.‘“ (S.151).

    Das Whodunit mit dem kammerspielartigen Setting ist ebenso altmodisch wie modern – schon die Tatsache, dass der Held betont, ein zuverlässiger Erzähler zu sein, wirkt schwer verdächtig. Der Protagonist spricht den Leser oder die Leserin nicht selten direkt an, auf manche Rezipienten mag das geschwätzig wirken, ich aber mochte das Stilmittel, allerdings muss ich sagen, dass der hauptberufliche Komiker Benjamin Stevenson nicht ganz an einen Anthony Horowitz heranreicht (auch Horowitz hat eine sehr vergnügliche Krimireihe publiziert, in der ein Autor - Horowitz himself - mittendrin statt nur dabei ist; allerdings ist sein Protagonist kein Sachbuch-Schriftsteller wie Ernest Cunningham). Bis der Fall gelöst ist, muss Ernest richtig ackern, es gibt Wendungen und Twists, und die zahlreichen Handlungsstränge werden am Ende (mehr oder weniger zufriedenstellend) zusammengeführt. Ich denke aber, dass sich der Roman im englischen Roman noch besser liest. Auf den zweiten Band der Reihe bin ich schon gespannt!

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  • 5 Sterne

    melange, 12.11.2023

    Als eBook bewertet

    Ein grosser Spass

    Zum Inhalt:
    Ein Familientreffen in den Bergen gestaltet sich sehr bald zum Kampf ums Überleben. Denn Familie ist vor allen Dingen eins: Sehr gefährlich!

    Mein Eindruck:
    Der Schriftsteller Benjamin Stevenson spielt auf mehreren Ebenen auf der Klaviatur der Lachmuskeln seiner Leser. Einerseits behauptet sein Ich-Erzähler Ernest Cunningham ebenfalls Autor zu sein (von Leitfäden für Kriminalromane), andererseits hat Stevenson für seinen Protagonisten eine absolut spassige und schwarzhumorige Krimikomödie erdacht. Trotz einer nicht geringen Zahl von Toten - schliesslich haben wir ja alle irgendwen auf dem Gewissen - bleiben die meisten Charaktere irgendwie liebenswert und die zahlreichen Verweise auf Klassiker der Kriminalliteratur sorgen für ein zusätzliches Vergnügen. Dass man selbst auf die Lösung kommen könnte (wenn man denn gut aufgepasst hat) und wie letztendlich Ernie das Verbrechen auf Poirot-Art klärt und erklärt ist dann ganz grosses Kino.

    Mein Fazit:
    Leseempfehlung, - uneingeschränkt!

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  • 5 Sterne

    Julia K., 30.10.2023

    Als Buch bewertet

    Mord beim Familientreffen
    Ernie, der vor drei Jahren vor Gericht gegen seinen Bruder Michael ausgesagt hat nimmt auch teil und kommt zu spät.
    Die anderen Familienmitglieder lassen ihr gleich ihre Abneigung spüren.
    Doch dann wird auf dem Grundstück eine Leiche gefunden und ernie, der Schriftsteller der ratgeber schreibt wie man einen Kriminalroman schreibt, will unbedingt den Fall der mysteriösen Leiche aufklären. Aber haben nicht alle cunninghams schon mal jemanden umgebracht?
    Das Buch beginnt schon auf der ersten Seite für mich ungewöhnlich, lässt sich aber super gut lesen.
    Ich finde die Charaktere sind gut ausgearbeitete und auch die location wo das Buch spielt sehr gut und bildlich beschrieben .
    Man kann sich gut in die Geschichte und in die Charaktere hineinversetzen.
    Dieses Buch ist der erste Teil einer von der Rehe der mörderischen cunningham Familie.
    Man möchte auf jeden Fall immer weiter lesen und wissen wer letztendlich der Mörder ist.
    Eine klare leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    m, 04.11.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover sprach mich direkt an, da es einerseits blutig gehalten ist, aber anderseits in Kombination mit dem Cover auch etwas humoristisch wirkt.

    Der Protagonist Ernest Cunningham, schreibt selber Kriminalbücher und stellt daher einen spannenden Erzähler der Geschichte dar, der auch direkt zum Leser spricht. In der Handlung geht es vor allem um seine Familie und was es mit dieser aufhat, auf die auch beim Titel verwiesen wird. Sie sind alle aussergewöhnliche Persönlichkeiten, die alle ihre Eigenheiten besitzen, die das Buch gerade interessant machen.

    Das Buch zu vergleichen mit Knives Out und Agatha Christie passte meiner Meinung nach gut, da es sich auch um eine Familie handelt und um einen Ermittler, der auf schlaue Weise den Täter überführen möchte. Immer gut, wenn mich ein Kriminal Ende überrascht und dies ist hier glücklicherweise gelungen.

    Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band mit Ernest Cunningham, dass dieses Mal in einem Zug spielt.

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  • 5 Sterne

    Lesemaus74, 13.11.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches hat mich vom Design her direkt angesprochen und der Titel ist ja wohl Klasse und lässt einen erstmal überlegen, ob man selbst auch jemanden "auf dem Gewissen" hat.
    Dann erstmal die "Zehn Gebote des Detektivromans" von Ronald Knox. Ich kannte diese noch nicht, spricht aber dafür, das es ein gutes Buch wird. Und das ist es auch.
    Ein Mord geschieht, nein zwei, drei... und Familie Cunningham, die ein gemeinsames Familienwochenende verbringt, ist darin irgendwie verwickelt, oder doch nicht?
    So weit, so gut, doch der Erzähler /Schreiber (Ernest Cunningham , ebenfalls Familienmitglied) verrät direkt auf den ersten Seiten, auf welcher Seite ein Mord geschieht, lässt uns an seinen Gedanken zur Story und zum Geschriebenen (und der Lektorin) teilhaben. Er versucht den Mord /die Morde aufzuklären und verrät dabei einiges über sich und die Familie.
    Sehr gut und oft mit einem Schmunzeln zu lesen.
    Mal was ganz anderes!

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  • 5 Sterne

    Ursula H., 11.11.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches finde ich einfach genial. Man kann so viel in diesen roten Klecks hineininterpretieren. Es verrät nichts und man kann nur einen roten Farbklecks oder doch eine Blutlache dahinter vermuten. Da
    ich grundsätzlich keine Krimileserin bin ist es für mich nur der rote Klecks, der mir einfach gut gefällt. Auch der an und für sich eher "ältere Stil" des Covers spricht mich sehr an. Nicht zu überladen, trotzdem fällt es auf auf.
    Die Regeln für das Krimischreiben gleich zu Beginn waren für mich sehr interessant und der Autor Stevenson hält sich wirklich an diesen Codex. Der Schreibstil ist gut und leicht lesbar, aber trotzdem nicht "seicht". Die Story an sich lässt keine WÜnsche an ein Buch offen. Drama, Tote, Recherche,.... alles was das Leserherz begehrt - nicht nur ein Mord nach dem anderen.
    Ideal ist dieses Buch natürlich für alle Krimileser und solche die es noch werden wollen.

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  • 5 Sterne

    Sibylle K., 10.01.2024

    Als Buch bewertet

    >>Eine mörderische nette Familie

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