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  • 5 Sterne

    20 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 15.03.2020

    In „Haarmann“ taucht Autor und Journalist Dirk Kurbjuweit in den spektakulären Kriminalfall rund um den Serienmörder Fritz Haarmann ein und strickt daraus einen packenden Kriminalroman.

    Kommissar Robert Lahnstein wird nach Hannover versetzt. Die Ermittlungen in einer Vermissten-Serie stecken fest. Spekulationen verlaufen im Sande. Kein Muster ist in den Fällen der verschwundenen Jungs zu erkennen. Es gibt keine Leichen und keine Spur. Ihm Polizeiarchiv macht Lahnstein eine seltsame Entdeckung.

    Das Schicksal eines Jungen, seine Hoffnungen und Ziele berühren. Der Leser begleitet ihn auf seiner Reise. Er wird zum roten Faden der Geschichte. Handlungswechsel, Hysterie und Gerüchte, die Vermissten-Serie schürt die Angst der Menschen. Kommissar Robert Lahnstein steht unter Druck, die stetig ansteigende Zahl von Fällen aufzuklären. Persönliches macht die Hauptfigur zusätzlich greifbar. Er hat mit einem Trauma zu kämpfen, das ihn in Alpträumen heimsucht. Ihn quälen privat und beruflich Schuldgefühle. Bald glaubt Lahnstein nicht mehr an die Theorien, wohin die Jungs verschwunden sein könnten. Die Suche nach dem Motiv lässt ihn nicht ruhen. Kurze Sätze verdichten die Atmosphäre. Das Düstere und der Gruselfaktor steigern sich im Laufe der Geschichte. Perspektivwechsel zwischen Ermittler, Opfer und Täter unterstreichen den zunehmenden Schrecken. Trauer und Verlust, die Sicht der Mütter, Verzweiflung, Unglauben, Hoffnung, bewegt. „Ich komme wieder, sagte sie, so lange, bis Sie unser Kind gefunden haben, bis Sie uns sagen können, wie unser Kind gestorben ist. Vorher finden wir keine Ruhe. Es ist Ihre Pflicht, uns unseren Sohn zurückzugeben, auch wenn er nicht mehr lebt.“ Hannover in den 20er Jahren, Geschichte und Politik, Lahnstein wird zum Spielball der Akteure und zweifelt zunehmend an sich und seinen Fähigkeiten. Der Plot ist mit all seinen Facetten, besonders auch Lahnsteins privatem Verlust, raffiniert gestrickt. Wahrheiten und Ausmass im letzten Buchdrittel sind schwer zu ertragen. Der Krimi geht unter die Haut, offenbart menschliche Schwächen und Verstrickungen, Ignoranz, Lügen und Täuschungen. Lahnstein ist eine gewichtige Hauptfigur, kein Held, sondern einer, der mit Widrigkeiten, Vertrauensverlusten, Intrigen und Mauern des Schweigens zu kämpfen hat und den Ereignissen zeitweise ohnmächtig gegenüber steht.

    Das Cover setzt das Bedrohliche wirkungsvoll in Szene. Der kurze, prägnante Titel entfaltet seine Wirkung. „Haarmann“ entwickelt von Anfang an eine ungewöhnliche Intensität und lässt den Leser nicht mehr los. Menschliche Abgründe erschüttern. Ein Kriminalroman, der auch nach dem Zuklappen des Buches noch düster nachhallt.

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  • 3 Sterne

    15 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 24.03.2020 bei bewertet

    "Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir, mit dem kleinen Hackebeilchen, macht er Hackefleisch aus dir." (Hawe Schneider)
    In Hannover verschwinden in den 20er Jahren mehrere Jungs im Alter zwischen 10 und 22 Jahren. Die Polizei steckt in einer Krise, da sie sich nicht sicher sind, ob hinter dem Verschwinden ein Serienmörder steckt. Kommissar Robert Lahnstein wird deshalb nach Hannover berufen, um seine Kollegen zu unterstützen. Als weitere junge Männer verschwinden wird aus den Gerüchten immer mehr die Gewissheit, dass sie es mit einem gefährlichen Psychopathen und Serienmörder zu tun haben. Doch auch Lahnsteins Ermittlungen stecken fest, weil er keinen Verdächtigen findet, besonders da seine Kollegen und die Gesellschaft wegschauen. Als er jedoch von Fritz Haarmann erfährt, ist er sich ziemlich schnell sicher, dass er der Täter sein könnte. Nur wie soll er ihm die Taten nachweisen? Ein Katz und Maus Spiel zwischen Täter und Lahnstein beginnt.

    Meine Meinung:
    Das düstere Cover mit dem Mann, der jemanden verfolgt, passt, sehr gut zu der Geschichte. Der Schreibstil ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig, schon alleine dadurch das die wörtliche Rede im gesamten Buch nicht mit Satzzeichen markiert wurden. Zudem fehlte es für mich total an Spannung und vom eigentlichen Täter erfuhr ich viel zu wenig. Stattdessen liess der Autor sehr viel Belangloses aus dem Privatleben Lahnsteins, in dem Fall hineinfliessen. Gerade die vielen Rückblenden in Lahnsteins Vergangenheit, die ich als nichtig empfand, störten dann zusehends meinen Lesefluss. So stand ich mehr als einmal kurz davor dieses Buch abzubrechen. Der Vampir, der Schlächter, der Kannibale oder der Werwolf von Hannover wie der Massenmörder Fritz Haarmann ebenfalls genannt wird, kannte ich schon zuvor. Von daher war dieser Fall nichts Neues für mich. Doch trotz der realen und fiktiven Umsetzung konnte mich die Darstellung des Autors nicht in allen Belangen überzeugen. Zwar erfahre ich von vereinzelten Jungs was ihr Verschwinden von zu Hause anbelangt, doch selbst dies fand ich zu wenig. Ich hätte mir hier weitaus mehr gewünscht. Genauso wie über Haarmanns Motivation, die mir hier selbst am Ende noch nicht ganz klar dargestellt wurde. Ebenso wäre eine Namensaufstellung der toten Jungs am Ende oder Anfang des Buchs von Vorteil gewesen, sodass ich dafür nicht immer im Nachschlagen musste. Im Grunde erfuhr ich über Haarmann selbst nicht mehr als das, was ich schon wusste. Was mich von daher enttäuscht hat, besonders da der Autor ein renommierter Reporter ist. Dass Haarmann die Jungs beobachtet hatte, sie mit zu sich nahm, kennenlernte, missbrauchte und dann totbiss, kann einen schon erschüttern. Doch das so viele Menschen rücksichtslos weggesehen haben oder die Polizei ihm seinen Taten lange nicht nachweisen konnte, ist schon erschreckend. Dass dies, genauso wie seine sexuelle Neigung, Korruption, sowie die unerlaubten Vernehmungsmethoden im Buch angesprochen wurden, hat mir dagegen gut gefallen. Ungeachtet dessen kann ich diesem Buch nur 2 1/2 von 5 Sterne geben, da es für mich im Grunde nichts weiter Relevantes zutage brachte, wie das was ich sowieso schon über den Haarmann wusste.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 02.04.2020

    HAARMANN UND SEINE PUPPENJUNGS
    Von Haarmann erfuhr ich als kleines Kind von meiner Grossmutter. Sie ist Jahrgang 1907 und der Prozess um den Serienmörder und die Anzahl seiner Opfer waren ganz sicher eine der schrecklichsten Nachrichten in ihrer Jugend. Der grosse Hype um diesen Mann drang damals natürlich auch nach Sachsen.

    Im Laufe der Jahre vergass ich den Fall wieder, aber die schlimmen Fakten seiner Taten waren mir durch das „Warte, warte nur ein Weilchen..."-Lied immer gegenwärtig.

    Dirk Kurbjuweit schrieb nun mit „Haarmann“ einen Kriminalroman. Ich erwartete eine packende Lektüre und wurde enttäuscht. Der Autor stellte nicht den Mörder in den Vordergrund. Kommissar Lahnstein, der leitende Ermittler, spielt die Hauptrolle.

    Obwohl er ein dichtes, sehr authentisches Bild der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts zeichnet, ich ein sehr genaues Gefühl anhand der geschichtlichen Details dafür bekam, warum Haarmann so viele sehr junge Männer abschlachten konnte, blieb die Spannung für mich auf der Strecke. Warum? Weil immer wieder die Geschichten von Robert Lahnstein in den Vordergrund gerückt werden. Das kommt eine ganze Menge zusammen:

    das Kriegstrauma ums Fliegen, die geringe Anzahl seiner Abschüsse, die politische Zugehörigkeit zur SPD, seine Rolle bei der Polizei in Hannover und wiederholt seine Alpträume um Frau Lissy und Sohn August, die er verlor (den Grund erfährt der Leser fast zum Schluss) und nicht zuletzt die quälenden Gedanken um seine sexuelle Orientierung, Gedanken darüber ob er nicht auch ein am 17.5. Geborener sei (17.5. stand für den § 175 StGB).

    Über 10 ausgiebige Kapitel und 316 Textseiten entwickelt sich die Ermittlungsarbeit um die zahlreichen, verschwundenen männlichen Teenager verhältnismässig zäh. Kursiv geschriebene Seiten aus der Sicht von Haarmann oder eines seiner Opfer wechseln sich ab. Die Art und Weise der Erzählung allerdings fand ich interessant. Die fehlenden Anführungszeichen der wörtlichen Rede störten mich nicht. Es behinderte meinen Lesefluss nicht.

    Auch die grusligen Fakten der Todesumstände der vielen jungen Opfer werden ausführlich dargestellt. Über die merkwürdige Verbindung Fritz Haarmanns mit Hans Grans hätte ich gern mehr erfahren.

    Fazit:

    Dirk Kurbjuweit recherchierte für sein Buch gut und sehr präzise. Es ist besonders für die Leser interessant, die den Fall Haarmann so gründlich mit den realistischen Aspekten der Zeitgeschichte verknüpft sehen wollen. Er verband die wahre Kriminalgeschichte Haarmanns mit der fiktiven Lebensgeschichte Lahnsteins und gewährte intensive Einblicke in die Realität der damaligen Zeit. Dabei empfand ich es leider mehr als ein spannendes Sachbuch als einen fesselnden Krimi.

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  • 3 Sterne

    12 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 24.03.2020

    "Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir, mit dem kleinen Hackebeilchen, macht er Hackefleisch aus dir." (Hawe Schneider)
    In Hannover verschwinden in den 20er Jahren mehrere Jungs im Alter zwischen 10 und 22 Jahren. Die Polizei steckt in einer Krise, da sie sich nicht sicher sind, ob hinter dem Verschwinden ein Serienmörder steckt. Kommissar Robert Lahnstein wird deshalb nach Hannover berufen, um seine Kollegen zu unterstützen. Als weitere junge Männer verschwinden wird aus den Gerüchten immer mehr die Gewissheit, dass sie es mit einem gefährlichen Psychopathen und Serienmörder zu tun haben. Doch auch Lahnsteins Ermittlungen stecken fest, weil er keinen Verdächtigen findet, besonders da seine Kollegen und die Gesellschaft wegschauen. Als er jedoch von Fritz Haarmann erfährt, ist er sich ziemlich schnell sicher, dass er der Täter sein könnte. Nur wie soll er ihm die Taten nachweisen? Ein Katz und Maus Spiel zwischen Täter und Lahnstein beginnt.

    Meine Meinung:
    Das düstere Cover mit dem Mann, der jemanden verfolgt, passt, sehr gut zu der Geschichte. Der Schreibstil ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig, schon alleine dadurch das die wörtliche Rede im gesamten Buch nicht mit Satzzeichen markiert wurden. Zudem fehlte es für mich total an Spannung und vom eigentlichen Täter erfuhr ich viel zu wenig. Stattdessen liess der Autor sehr viel Belangloses aus dem Privatleben Lahnsteins, in dem Fall hineinfliessen. Gerade die vielen Rückblenden in Lahnsteins Vergangenheit, die ich als nichtig empfand, störten dann zusehends meinen Lesefluss. So stand ich mehr als einmal kurz davor dieses Buch abzubrechen. Der Vampir, der Schlächter, der Kannibale oder der Werwolf von Hannover wie der Massenmörder Fritz Haarmann ebenfalls genannt wird, kannte ich schon zuvor. Von daher war dieser Fall nichts Neues für mich. Doch trotz der realen und fiktiven Umsetzung konnte mich die Darstellung des Autors nicht in allen Belangen überzeugen. Zwar erfahre ich von vereinzelten Jungs was ihr Verschwinden von zu Hause anbelangt, doch selbst dies fand ich zu wenig. Ich hätte mir hier weitaus mehr gewünscht. Genauso wie über Haarmanns Motivation, die mir hier selbst am Ende noch nicht ganz klar dargestellt wurde. Ebenso wäre eine Namensaufstellung der toten Jungs am Ende oder Anfang des Buchs von Vorteil gewesen, sodass ich dafür nicht immer im Nachschlagen musste. Im Grunde erfuhr ich über Haarmann selbst nicht mehr als das, was ich schon wusste. Was mich von daher enttäuscht hat, besonders da der Autor ein renommierter Reporter ist. Dass Haarmann die Jungs beobachtet hatte, sie mit zu sich nahm, kennenlernte, missbrauchte und dann totbiss, kann einen schon erschüttern. Doch das so viele Menschen rücksichtslos weggesehen haben oder die Polizei ihm seinen Taten lange nicht nachweisen konnte, ist schon erschreckend. Dass dies, genauso wie seine sexuelle Neigung, Korruption, sowie die unerlaubten Vernehmungsmethoden im Buch angesprochen wurden, hat mir dagegen gut gefallen. Ungeachtet dessen kann ich diesem Buch nur 2 1/2 von 5 Sterne geben, da es für mich im Grunde nichts weiter Relevantes zutage brachte, wie das was ich sowieso schon über den Haarmann wusste.

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  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tefelz, 19.03.2020

    Im Graubereich angesiedelt und spannend

    Fasziniert von der Zeit zwischen den beiden Kriegen in denen es viele Gruppen gab, die irgendwie ihre neue Welt finden mussten, gab es nur wenig sehr gut ausgebildete Polizei, doch hier hat sich Hartnäckigkeit ausgezahlt....
    Geschichte
    Hannover der 20 er Jahre , Robert Lahnstein versetzt aus dem Ruhrgebiet, das zu dieser Zeit noch französisch besetzt war, soll als neuer Kommissar, den erfolglosen Bemühungen seiner neuen Kollegen, ein Ende setzen und ein Fall aufklären, der alle in Atem hält. Es verschwinden männliche Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren und es gibt keine Spur. Sind alles von zu Hause ausgerissen, zur Fremdenlegion oder wurden sie alle ermordet ? Lahnstein wartet auf das nächste Opfer um überhaupt den Ansatz einer Spur zu finden, wird dabei aber nicht unbedingt von seinen Kollegen unterstützt, die dem "Neuen " nichts abgewinnen können. Auch Lahnstein hat eine Vergangenheit und hofft, dass niemand etwas davon erfahren wird....
    Lahnstein als SPD Mitglied hat es einfach nicht leicht. Seine Kollegen gehören eher noch zur alten Rechten Klicke und man erlebt schon die Spannung, die das neue bringen soll gegenüber den alten Methoden bei denen ein paar Schläge gegenüber Verdächtigen nicht geschadet haben. Dazu eine wahre Geschichte eines Mannes mit Namen Haarmann, der zeitlebens etwas zurückgeblieben sein sollte und einfach gerne mit jungen Männern geflirtet und auch mehr gemacht haben soll. Lahnstein bewegt sich zwischen Vergangenheit, die durch Rückblicke auf seine Familie erfolgen, auf die Gefangenschaft in England und ihn oft an sich zweifeln lassen. Hartnäckigkeit auf der anderen Seite bringt ihn bald auf die Spur eines verrückten Mörders.
    Die ganze Atmosphäre, die Menschen, die Zeit und der Umgang miteinander ist so dermassen überwältigend beschrieben, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Der Erzählstil ist nicht von der Stange und glaubt man den Faden zu verlieren, erschliesst sich in den nächsten Sätzen alles wieder zur Hauptgeschichte. Frauen, die im Stich gelassen wurden oder aber deren Ehemann nicht wieder kam aus dem Krieg. Mit Kind sich durschlagen müssen als aber auch das Misstrauen untereinander und die Verkommenheit, die auch geherrscht hat, entstehen als Kopfkino und lassen einen kleinen Blick in die Zeit werfen, die keiner erleben möchte.
    Für alle, die sich für die Zeit und Kriminalromane begeistern ist das hier fast Pflichtlektüre. Absolute Empfehlung !

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  • 5 Sterne

    Tefelz, 19.03.2020 bei bewertet

    Im Graubereich angesiedelt und spannend
    Fasziniert von der Zeit zwischen den beiden Kriegen in denen es viele Gruppen gab, die irgendwie ihre neue Welt finden mussten, gab es nur wenig sehr gut ausgebildete Polizei, doch hier hat sich Hartnäckigkeit ausgezahlt....
    Geschichte
    Hannover der 20 er Jahre , Robert Lahnstein versetzt aus dem Ruhrgebiet, das zu dieser Zeit noch französisch besetzt war, soll als neuer Kommissar, den erfolglosen Bemühungen seiner neuen Kollegen, ein Ende setzen und ein Fall aufklären, der alle in Atem hält. Es verschwinden männliche Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren und es gibt keine Spur. Sind alles von zu Hause ausgerissen, zur Fremdenlegion oder wurden sie alle ermordet ? Lahnstein wartet auf das nächste Opfer um überhaupt den Ansatz einer Spur zu finden, wird dabei aber nicht unbedingt von seinen Kollegen unterstützt, die dem "Neuen " nichts abgewinnen können. Auch Lahnstein hat eine Vergangenheit und hofft, dass niemand etwas davon erfahren wird....
    Lahnstein als SPD Mitglied hat es einfach nicht leicht. Seine Kollegen gehören eher noch zur alten Rechten Klicke und man erlebt schon die Spannung, die das neue bringen soll gegenüber den alten Methoden bei denen ein paar Schläge gegenüber Verdächtigen nicht geschadet haben. Dazu eine wahre Geschichte eines Mannes mit Namen Haarmann, der zeitlebens etwas zurückgeblieben sein sollte und einfach gerne mit jungen Männern geflirtet und auch mehr gemacht haben soll. Lahnstein bewegt sich zwischen Vergangenheit, die durch Rückblicke auf seine Familie erfolgen, auf die Gefangenschaft in England und ihn oft an sich zweifeln lassen. Hartnäckigkeit auf der anderen Seite bringt ihn bald auf die Spur eines verrückten Mörders.
    Die ganze Atmosphäre, die Menschen, die Zeit und der Umgang miteinander ist so dermassen überwältigend beschrieben, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Der Erzählstil ist nicht von der Stange und glaubt man den Faden zu verlieren, erschliesst sich in den nächsten Sätzen alles wieder zur Hauptgeschichte. Frauen, die im Stich gelassen wurden oder aber deren Ehemann nicht wieder kam aus dem Krieg. Mit Kind sich durschlagen müssen als aber auch das Misstrauen untereinander und die Verkommenheit, die auch geherrscht hat, entstehen als Kopfkino und lassen einen kleinen Blick in die Zeit werfen, die keiner erleben möchte.
    Für alle, die sich für die Zeit und Kriminalromane begeistern ist das hier fast Pflichtlektüre. Absolute Empfehlung !

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  • 5 Sterne

    Isabel R. (engi), 16.03.2020

    Im Unterschied zu vielen anderen Rezensenten, bin ich begeistert von diesem Buch. Der mir bis dahin unbekannte Journalist und Autor Dirk Kurbjuweit hat es meiner Meinung nach ganz wunderbar geschafft, die Atmosphäre im Hannover der 1920er Jahre einzufangen und auf Papier zu bannen. Es war bestimmt keine einfache Zeit. Der verlorene Erste Weltkrieg hatte seine Spuren bei der Bevölkerung hinterlassen. Hunger und Armut sind omnipräsent und verleiteten so manchen dazu, auch mal vom Pfad der Tugend abzukommen und in eine andere Welt einzutauchen. Eine Welt, in der man sich ein wenig Liebe und Obdach erhoffte. Und genau das riss auch einige der mindestens 24 Jungs und junge Männer in den Tod, denn sie fielen dem dem sogenannten „Werwolf von Hannover“ zum Opfer. Akribisch und mit viel Beharrlichkeit versucht der fiktive Ermittler Robert Lahnstein Haarmann auf die Spur zu kommen. Sogar in den eigenen Reihen stösst er dabei nicht immer auf Gegenliebe. Doch er gibt nicht auf und bringt den Schlächter schliesslich zu Fall und damit auf’s Schafott. Von 1918 bis 1924 trieb Haarmann sein Unwesen in Hannover. Sieben lange Jahre verbreitete er Angst und Schrecken bis er endlich geschnappt wurde und die Stadt wieder aufatmen konnte …

    Für die Aufklärung gebraucht der Autor einen eher trockenen Schreibstil, der mich aber faszinierte und an manchen Stellen regelrecht zum Gruseln brachte. Als einziges Manko möchte ich die fehlenden Anführungszeichen in der direkten Rede anbringen, doch die rechtfertigen für mich keinen Sterneabzug. Von mir gibt es volle fünf von fünf Sternen und einen Dank an den Autor für spannende und schaudervolle Lesestunden!

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  • 4 Sterne

    Flying Bookworm, 12.05.2020

    INHALT
    True Crime made in Germany: 1924 treibt ein Serienmörder sein Unwesen in Hannover. Spurlos verschwinden immer mehr Jungs im Alter von 11 bis 20 Jahren. Kommissar Lanhstein ist mit dem Fall beauftragt worden, doch er kommt einfach nicht weiter. Keine Zeugen, keine Hinweise, keine Informationen Auch bei seinen Kollegen stösst er auf Granit und befürchtet das hier etwas nicht stimmt. Wird der wahre Mörder gedeckt? Warum?

    MEINE MEINUNG
    Aus meiner Sicht ist dieses Buch kein reiner Kriminalroman, sondern eher ein Tatsachenroman der aus einem Gemisch von Fakten und Fiktion besteht. Denn hier ist der Täter schon längst bekannt, sowie auch seine Festnahme und sein Ableben. Vielen dürfte der Fall Haarmann bekannt sein, nicht zuletzt Aufgrund des Filmes 'Der Totmacher'. Mir zum Beispiel war das Lied ''Weile Weile noch ein Weilchen'' bekannt. Dennoch wollte ich dieses Buch lesen, war es doch eine Empfehlung des ''Stella'' Autors Takis Würger.

    Die Spannung dieses Romans kommt also nicht von der eigentlich Tat, nicht von dem Mörder selbst, sondern von den Umstände. Es geht um das Äussere und die Geschenisse drumherum. Eindrucksvoll vermittelt hier der Autor die Atmosphäre des Zwischenkrieg Deutschlands. Die Gesellschaftsschichten, die Politik, das Menschliche Verhalten. Es ist eine düstere Zeit und genau dies spührt der Leser sehr deutlich. Schnell wird klar was diese Mordserie so erschreckend machte, was dazu führte das sie so lange andauern konnte und warum so viele Jungs sterben mussten. Es ist eine Mischung aus Polizei und Menschenversagen. Die Korruption der Polizisten, deren Wunsch nach Erfolg und Anerkenneung für welches jedes Mittel recht war, sowie die Angst vor Problemen und Schande der Bürger der Stadt. Wären die Menschen sich nicht selbst am nächsten gewesen, hätte man diesen Fall eher aufklären können. Wäre die Angst vor der Schande mit Homosexualität konfrontiert zu werden nicht so hoch, hätte man schneller Hinweise gehabt. Die Ermittler tappten im Dunklen weil wichtige Information nicht geliefert wurden oder aber sogar vernichtet. Hinweise oder Tatverdächtigungen die von Bürgern der untersten Klasse kamen wurden nicht mal ernst genommen. Und dadurch verschwanden immer mehr Jungs. Homosexualität war in der Zeit eine Straftat, ein schlimmes Vergehen. Und genau dieser ''Verstoss'' trieb die Jungs schlussendlich in ihren Tod. Die Angst vor dem eigenem Wesen, die Angst vor der Wahrheit trieb diese Jungs direkt in die Arme des Mörders. Diese Erkenntnis war sehr erschreckend. Eine solche Mordserie wäre heutzutage gar nicht möglich oder zumindest nicht in diesem Ausmass.

    Der Schreibstil des Autors ist sehr dunkel, aber auch sehr prägnant und auf den Punkt gebracht. Einzig der Verzicht auf direkter Konversation macht es ab und zu schwierig zu verfolgen was gesagt wurde und was nur gedacht, beziehungsweise wer was gesagt hat. Auch fand ich manche Passagen die sich nur um die Politik drehten oder auch sich auf die Philosophie bezogen, recht schwierig zu verstehen und diese zogen dann das Buch etwas in die Länge. Trotzdem hatte man das Gefühl immer weiter lesen zu wollen. Spannend machte auch immer wieder der kurze Blick zum Mörder, was er gerade Tat oder dachte. Sehr dankbar bin ich dem Autor das er von sehr grausigen Szenen absah, ich hatte Angst das es stellenweise sehr brutal, blutig und detailliert beschrieben werden könnte. Lediglich zwei Szenen waren etwas grausig.

    Im Buch geht es auch immer wieder um den Komissar und seine Vergangenheit, sein Kriegstrauma. Ob diese Szenen und dieser Handlungsstrang für das Buch wirklich nötig waren, sei dahingestellt, interessant waren sie trotzdem. Ich frage mich dennoch, warum die meisten Ermittler in Büchern eher dunklere Figuren mit grossen Problemen und Traumata sind. Sind diese Reizvoller?


    FAZIT
    Ein sehr atmosphärisches Buch, das die Abgründe der Menschheit näher bringt und den Leser zum Nachdenken anregt. Ich fande dieses Buch sehr interssant und bin dankbar nicht in der Zeit gelebt zu haben. Das es Fritz Haarmann wirklich gegeben hat und das seine Taten eine wahre Begebenheiten sind ist mehr als nur erschreckend. Es ist unbegreiflich wie ein Mensch zu soetwas fähig sein kann.

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  • 5 Sterne

    Beate H., 30.03.2020

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich fande die Mischung aus Krimi und Geschichte sehr gut gelungen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Der Autor schreibt sehr detailreich und es kommt von Anfang an Spannung auf. Er wechselt in der Geschichte auch immer mal die Perspektive des Protagonisten, mal aus seiner Gegenwart, mal aus seiner Vergangenheit. Interessant fande ich sehr den teilweise wahren geschichtlichen Hintergrund. Der Autor hat das gut in der Geschichte verwoben.

    Die Kapitel sind recht lang, da es aber zwischendurch kürzere Abschnitte gibt, kann man auch mal mit weniger Zeit etwas lesen. Stilistisch werden Passagen, in denen von anderen Personen die Rede ist in einer anderen Schrift (Kursiv) dargestellt.

    Empfehlen würde ich das Buch auf jeden Fall für Krimifans. Aber auch geschichtlich Interessierte könnten auf ihre Kosten kommen. Es ist für Leser und Leserinnen gleich gut geeignet. Es ist aber keine Literatur zur reinen Entspannung, da die geschichtlichen Ereignisse eine grosse Rolle spielen.

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  • 4 Sterne

    Marakkaram, 17.03.2020

    ** Sicherheit, die Leute wollten Sicherheit, Ordnung. Auf den Kaiser konnten sie verzichten, die Leute, aber nicht auf die Sicherheit. **
    So viel gleich vorweg, "Haarmann", der neue Roman von Dirk Kurbjuweit ist nicht jedermanns Geschmack. Auch ich habe mich anfangs eher schwer getan und es hat einige Seiten gebraucht, bis er mich so richtig fesseln konnte.
    Ich war sehr neugierig auf das Buch, weil mich das Thema "Haarmann" unheimlich interessiert und z.B. die Haarmann Protokolle und deren Verfilmung Gänsehaut bei mir ausgelöst haben. Das hat Dirk Kurbjuweit nicht geschafft. Und das liegt gar nicht mal am Schreibstil, der sehr nüchtern, distanziert ist und ohne jegliche Anführungszeichen in der wörtlichen Rede auskommt - was tatsächlich anstrengend ist. Nein, man wird einfach das Gefühl nicht ganz los, dass der Autor die Person Fritz Haarmann durch all seine anderen Themen, zu Beginn ein wenig aus den Augen verliert. Er driftet viel ins tief politische ab, es geht um die Nachwehen des 1. Weltkriegs, den Heimkehrern, um Korruption und es dreht sich immer wieder um §175 oder auch "geboren am 17.05." wie man Homosexuelle zu damaliger Zeit gern betitelt hat. Mir persönlich wurde es mit den Problemen und der Zerrissenheit des Ermittlers Lahnstein zu diesem Thema ein wenig zu viel. Es ist klar, was der Autor damit bezwecken möchte, aber das hätte es gar nicht gebraucht, um sich in Lahnstein hineinversetzen zu können. Manchmal ist weniger wirkungsvoller.
    Dirk Kurbjuweit zeichnet ein unheimlich starkes, sehr authentisches Bild der 20iger Jahre und der Leser bekommt ein Gefühl, warum jemand wie Haarmann so lange unentdeckt morden konnte. Das ist schon klasse gemacht. Und er zeigt auch ganz deutlich die Ermittlungsarbeit, die Einschränkungen durch den Versailler Vertrag, den Druck durch die Eltern der verschwundenen Jungen, durch die Presse usw.
    Zwischendurch gibt es immer wieder kurze kursive Kapitel aus der Sicht Haarmanns oder eines seiner Opfer, aber so richtig intensiv wird es hier erst im letzten Drittel.
    Fazit: Mir hat der Roman sehr gefallen, trotzdem kann ich "Haarmann" nur bedingt weiterempfehlen. Er ist mit Sicherheit für all diejenigen interessant, die den Fall einmal aus einer anderen Perspektive, mitten aus dem Zeitgeschehen der 20iger Jahre in Hannover, lesen wollen. Jemand, der einfach einen spannenden Krimi nach einer wahren Geschichte erwartet, der wird vermutlich eher enttäuscht sein.

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  • 4 Sterne

    Siglinde H., 21.03.2020

    Der Kommissar und der Serienmörder
    Die 1920ziger Jahre in Hannover. Kommissar Lahnstein wurde von Bochum nach Hannover versetzt. Seine einzige Aufgabe dort, er soll das Verschwinden mehrerer Jugendlicher aufklären. Man geht davon aus, dass sie ermordet wurden und es eine Verbindung zum Homosexuellenmilieu gibt. Das erschwert die Ermittlungen, weil Zeugen damit rechnen müssen, strafrechtlich verfolgt zu werden und die trauernden Eltern jeden Verdacht ihre Söhne betreffend von sich weisen. Lahnstein fühlt sich immer mehr überfordert. Zum einen machen seine Vorgesetzten Druck, die Presse wendet sich gegen ihn und er fühlt sich von seinen Kollegen nicht genügend unterstützt und nur mitleidig belächelt. Lahnstein hält Haarmann für den Mörder und setzt alles daran, ihn zu überführen. Doch wie weit darf er dabei gehen ?
    Das Buch dreht sich überwiegend um den ermittelnden Kommissar Lahnstein und seine Befindlichkeit. In so weit halte ich den Buchtitel für etwas irreführend. Lahnstein kämpft mit den Dämonen seiner Vergangenheit. Er war Pilot im 1. Weltkrieg, aber kein Held. Er hat seine Familie auf tragische Weise verloren. Bei den Ermittlungen sieht er sich mit seinen Ängsten, homosexuell zu sein, konfrontiert. Lahnstein beginnt alle Aspekte seiner Nachforschungen auf sich selbst zu beziehen. Im Gegensatz dazu schildert der Autor in knapper nüchterner Sprache das Verschwinden der Opfer. Haarmann als Person blieb für mich blass, obwohl der Autor Aktenauszüge aus seinem Leben einfügt.
    Das Buch liest sich dennoch spannend und hat mich in seinen Bann gezogen. Ich habe mit Lahnstein gelitten und war fassungslos ob Haarmanns Gleichgültigkeit gegenüber der Opfer. Die Pluspunkte des Romans liegen für mich in den Einblicken in die damalige Gesellschaft und die Zustände bei der Polizei, deren Arbeit mit geprägt war durch Vorurteile und politische Sympathien.
    Für mich ist das Buch nur bedingt ein Kriminalroman. Ich bin der Meinung, es ist eher Lesestoff für jemanden, der sich für den Zeitgeist von damals interessiert.

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  • 4 Sterne

    Christina P., 16.06.2020 bei bewertet

    Der Werwolf von Hannover, realistisch und nüchtern
    Von dem Serienmörder Fritz Haarmann, der als Werwolf von Hannover in den 1920er Jahren über 20 Jungen ermordete, hatte ich bisher noch nichts gehört. Umso neugieriger war ich da, einen Kriminalroman zu lesen, der auf einem echten Kriminalfall basiert. In diesem Roman ist Polizist Robert Lahnstein dafür verantwortlich, den Fall um die vielen verschwundenen Jungen aufzuklären. Eine Mischung aus nicht immer regelkonformem Verhalten der Kollegen, wirtschaftlicher sowie politischer Unruhen und Lahnsteins Erinnerungen an seine Zeit im ersten Weltkrieg führt zu einer düsteren Atmosphäre, welche sich durch den kompletten Roman zieht. Einige Szenen aus der Sicht des Täters sowie eines seiner Opfer runden das Ganze gekonnt ab.
    Die Schilderung der wirtschaftlichen sowie politischen Lage empfand ich als sehr gut greifbar, nichts wurde geschönt. Lahnsteins Erinnerungen an die Kriegszeit waren zwar ebenso erschütternd, dienten jedoch eher dazu, ihn als Charakter vielschichtiger darzustellen.
    Was mir weniger gefiel, war der starke Schwerpunkt auf den homophilen Handlungen sowie der gleichzeitig im Roman immens vertretenen Homophobie. Gut, es gehört zum Fall Haarmann mit dazu, jedoch wirkte es durch seine hohe Gewichtung stellenweise so, als würde dieses Thema zu den Hauptinteressen der damaligen Bevölkerung zählen, was ich bezweifle.
    Ebenfalls wurde ich mit dem Schreibstil nicht warm. Oftmals wirkt das Geschriebene aufzählend und regelrecht nüchtern, als hätte Polizist Lahnstein einen Bericht für die Akten geschrieben. Besonders die Personen wirkten dadurch stark distanziert, eher wie Darsteller. Wäre ich nicht am Fall selbst interessiert gewesen, hätte ich das Buch aufgrund dessen längst zur Seite gelegt. Entsprechend gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 17.03.2020 bei bewertet

    Zum Inhalt:

    Als in Hannover der 1920er Jahre immer mehr Jungen und junge Männer verschwinden liegt die Vermutung nahe, dass ein Serienkiller sein Unwesen treibt. Sehr schnell erkennt der Ermittler, dass der Täter psychopathische Züge hat. Und zudem hat er scheinbar auch mit dubiosen Machenschaften innerhalb der Polizei zu tun.

    Meine Meinung:

    Ja, man kennt so grob die Geschichte um Haarmann, aber eben nur so grob. Hier wird nur sehr düster und eindringlich das Bild des Falls und auch des Täters erzählt, dass mehr als erschreckend ist. Erschreckend fand ich auch die Vorgänge in der Polizei und in der Gesellschaft. Der Autor hat sehr geschickt um die Geschichte des Fritz Haarmann einen eher Roman als Krimi erzählt, der mit gut gefallen hat. Das düstere und die teilweise sehr kühl erzählte Geschichte passt ungeheuer gut zur Story aber auch zu der Zeit, in der das Buch spielt. Der Schreibstil war ein wenig gewöhnungsbedürftig, passt aber gut würde ich nach Abschluss des Buch es sagen.

    Fazit:

    Sehr düster erzählt, aber das passt sehr gut zur Story

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  • 3 Sterne

    lissycat., 06.03.2020

    mmer wieder verschwinden in den 1920 Jahren junge Männer, teils noch Kinder, von den Strassen in Hannover. Die Annahme, dass es sich um Ausreisser handeln könnte zerschlägt sich jedoch sehr schnell. Für Robert Lahnstein, ein Ermittler der extra aus Berlin hinzugezogen wurde, ist es nicht wirklich einfach. Zumal er von seinen Kollegen mehrfach belächelt wird. Die kuriosesten Spekulationen wabern durch die Gänge des Morddezernats. Der tägliche Gang zur Arbeit wird für Lahnstein zum Spiessrutenlauf, immer wieder muss er sich die Frage stellen, welche Mutter heute vor seinem Büro sitzt und ihren Sohn vermisst. Die Fälle gehen längst in den zweistelligen Bereich und fast täglich werden es mehr. Einen Hinweis, den Lahnstein nur per Zufall findet, bringt endlich einen Verdächtigen ans Licht. Doch diesem ist nichts nachzuweisen. Eine Dauerüberwachung bringt ebenfalls keinen Erfolg, denn weiterhin verschwinden junge Männer. Schnell ist klar, dass es im Nachkriegsdeutschland ein noch die dagewesener Serienmörder sein Unwesen treibt und Lahnstein läuft ein Rennen gegen die Zeit.



    Der Autor Dirk Kurbjuweit hat mit diesem Buch einer der spektakulärsten Serienmorde in Deutschland aufgegriffen. Das Thema hat mich sehr interessiert und meine Neugier wurde zum Teil auch befriedigt. Allerdings hatte ich doch etwas Probleme mit dem Schreibstil und der fehlenden Zeichensetzung. Der Autor zeigt ein, in der damaligen Zeit korruptes Deutschland. Das Leben war hart und jeder musste ums Überleben kämpfen. Richtig gefesselt war ich, als es dann endlich um die genauen Machenschaften Haarmanns ging. Ein Mörder in der Biedermanngestalt, der jedermanns Nachbar sein könnte. Auch wenn meine Erwartungen an das Buch etwas anders waren, so hat es mir doch ganz gut gefallen

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  • 3 Sterne

    Streiflicht, 28.03.2020

    Leider nicht ganz meins

    Auf dieses Buch war ich sehr neugierig, weil ich schon so viel davon gehört hatte. Und auch, weil ich die Zeit, in der es spielt, sehr interessant finde. Ich denke, man weiss oft viel zu wenig über die Geschichte des eigenen Landes. Umso schöner ist es dann, da etwas Nachhilfe in Romanform zu bekommen.
    Leider war ich dann doch enttäuscht. Schon schnell habe ich gemerkt, dass der Schreibstil des Autoren leider überhaupt nicht der meine ist. Ich mochte die kurzen, oft wie abgehackten Sätze nicht. Das Ganze wirkt dadurch auch seltsam entrückt, weil es so emotionslos und sachlich beschrieben ist. Daher tat ich mich mit dem Buch auch echt schwer und musste mich immer wieder bemühen, weiter zu lesen. Dabei ist die eigentliche Geschichte durchaus spannend und interessant. Aber eben schwer zu lesen.
    Der Kriminalfall ist gut recherchiert, überhaupt erfährt man viel über die damalige Zeit. Die Zustände und die Politik in der Weimarer Republik werden ausführlich beschrieben und das fand ich interessant. Allerdings hätte es manchmal durchaus auch ein bisschen weniger getan.
    Insgesamt hat mir leider die Spannung etwas gefehlt und der Roman wirkte stellenweise zu sehr wie ein Sachbuch. Schade, denn die Geschehnisse um Haarmann sind spannend und man hätte mehr daraus machen können.

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  • 2 Sterne

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    JuliesBookhismus, 24.02.2020

    Das Buch hat mich gereizt, weil es auf einer wahren Begebenheit basiert und ich mich im Vorfeld schon einmal mit dem Fall vertraut gemacht habe.
    Leider hat mich das Buch sehr enttäuscht. Nicht nur, dass es 3 Sichtweisen gibt, bei denen man anfangs nicht einmal weiss, um wen es sich handelt, auch der Schreibstil ist sehr merkwürdig. Es gibt keine richtigen Gespräche, eigentlich wird alles in der „Erzählperspektive“ geschrieben, ohne Gänsefüsschen. Dazu kamen die völlig aus dem Nichts auftauchenden Rückblicke von Lahnsteins Leben. Bei seiner Vorgeschichte mag das alles sinnvoll sein, aber die Momente, in denen sie auftauchen, sind völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Man verliert den Anschluss an den Fall und muss sich im nächsten Teil erst wieder hineinfinden.
    Gut finde ich allerdings, dass hier die Korruption, Prostitution und die Verrohung der damaligen Gesellschaft aufgegriffen wird. Auch die politischen Bezüge, die der Autor hier anspricht, sind sehr interessant, da sie auch auf unsere heutige Situation bezogen werden können. In einem Interview des Autors sagt er folgendes dazu: “Wir müssen unsere Demokratie mit legalen, zivilen Mitteln gegen ihre Feinde verteidige, und unser Rechtsstaat muss für die Menschen unter allen Umständen Sicherheit gewährleisten.“ (Presseinformation des Penguin Verlag)
    An sich ist die Geschichte wirklich fesselnd. Die häufigen Rückblicke stören allerdings den Lesefluss und die fehlenden Gespräche bzw. Anführungszeichen verwirren ungemein. Lahnsteins Leben ist dramatisch, Haarmann ein Psychopath, der sich gut zu verkaufen weiss. Alles in allem ein guter Kriminalroman, wenn auch mit einigen grossen Hindernissen.

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  • 4 Sterne

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    Christina P., 16.06.2020

    Der Werwolf von Hannover, realistisch und nüchtern
    Von dem Serienmörder Fritz Haarmann, der als Werwolf von Hannover in den 1920er Jahren über 20 Jungen ermordete, hatte ich bisher noch nichts gehört. Umso neugieriger war ich da, einen Kriminalroman zu lesen, der auf einem echten Kriminalfall basiert. In diesem Roman ist Polizist Robert Lahnstein dafür verantwortlich, den Fall um die vielen verschwundenen Jungen aufzuklären. Eine Mischung aus nicht immer regelkonformem Verhalten der Kollegen, wirtschaftlicher sowie politischer Unruhen und Lahnsteins Erinnerungen an seine Zeit im ersten Weltkrieg führt zu einer düsteren Atmosphäre, welche sich durch den kompletten Roman zieht. Einige Szenen aus der Sicht des Täters sowie eines seiner Opfer runden das Ganze gekonnt ab.
    Die Schilderung der wirtschaftlichen sowie politischen Lage empfand ich als sehr gut greifbar, nichts wurde geschönt. Lahnsteins Erinnerungen an die Kriegszeit waren zwar ebenso erschütternd, dienten jedoch eher dazu, ihn als Charakter vielschichtiger darzustellen.
    Was mir weniger gefiel, war der starke Schwerpunkt auf den homophilen Handlungen sowie der gleichzeitig im Roman immens vertretenen Homophobie. Gut, es gehört zum Fall Haarmann mit dazu, jedoch wirkte es durch seine hohe Gewichtung stellenweise so, als würde dieses Thema zu den Hauptinteressen der damaligen Bevölkerung zählen, was ich bezweifle.
    Ebenfalls wurde ich mit dem Schreibstil nicht warm. Oftmals wirkt das Geschriebene aufzählend und regelrecht nüchtern, als hätte Polizist Lahnstein einen Bericht für die Akten geschrieben. Besonders die Personen wirkten dadurch stark distanziert, eher wie Darsteller. Wäre ich nicht am Fall selbst interessiert gewesen, hätte ich das Buch aufgrund dessen längst zur Seite gelegt. Entsprechend gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

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    brauneye29, 17.03.2020

    Zum Inhalt:

    Als in Hannover der 1920er Jahre immer mehr Jungen und junge Männer verschwinden liegt die Vermutung nahe, dass ein Serienkiller sein Unwesen treibt. Sehr schnell erkennt der Ermittler, dass der Täter psychopathische Züge hat. Und zudem hat er scheinbar auch mit dubiosen Machenschaften innerhalb der Polizei zu tun.

    Meine Meinung:

    Ja, man kennt so grob die Geschichte um Haarmann, aber eben nur so grob. Hier wird nur sehr düster und eindringlich das Bild des Falls und auch des Täters erzählt, dass mehr als erschreckend ist. Erschreckend fand ich auch die Vorgänge in der Polizei und in der Gesellschaft. Der Autor hat sehr geschickt um die Geschichte des Fritz Haarmann einen eher Roman als Krimi erzählt, der mit gut gefallen hat. Das düstere und die teilweise sehr kühl erzählte Geschichte passt ungeheuer gut zur Story aber auch zu der Zeit, in der das Buch spielt. Der Schreibstil war ein wenig gewöhnungsbedürftig, passt aber gut würde ich nach Abschluss des Buch es sagen.

    Fazit:

    Sehr düster erzählt, aber das passt sehr gut zur Story

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  • 3 Sterne

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    CanYouSeeMe, 13.04.2020

    "Haarmann" basiert auf wahren Begebenheiten, die sich in den früher 20er Jahren in Hannvoer zugetragen haben. True Crime erfreut sich derzeit grösster Beliebtheit, daher trifft dieses Buch den Nerv der Zeit gut.

    Leider bleibt die Spannung zu Beginn des buches komplett aus. Die ersten 150 Seiten habe ich mich durch die zähen Erzählungen kämpfen müssen. Der Schreibstil ist beschreibend, Dialoge werden nicht direkt geführt, so dass man beim Lesen stets aufpassen muss, wer wann was zu welcher Zeit sagt. Mit der Zeit habe ich mich an den Schreibstil gewöhnt und fand ihn weniger störend. Die Handlung rankt sich um Ermittler Robert Lahnstein, es scheint jedoch eine auktorielle Erzählung zu sein. In kleinen Ausschnitten, die kursiv markiert sind, kann man auch aus Sicht eines Opfers und des Täters kleine Teile der Handlung erfahren.

    Lahnstein ist ein durchaus gebeutelter Ermittler, der im gerade durchstandenen Krieg und in der nachfolgenden Zeit einige Schicksalsschläge hinnehmen musste. Seine Gedanken fallen immer wieder zu seinen Verlusten zurück, was es dem Leser schwierig macht zwischen "jetzt' und "damals" zu unterscheiden. Mit der Zeit gelingt auch das besser - zu Beginn des Buches macht es das Verstehen aber ungemein schwierig, da der Autor jegliche hinweisende Zeitangaben unterlässt.

    Der Charakter Fritz Haarmann, dessen Taten und die Ermittlung in diesem Fall ist in diesem Buch weniger präsent als angenommen - alles wird überschattet durch die politische Situation der damaligen Zeit. Zu weiten Teilen finden sich hier Beschreibungen der Zustände, das Buch ist eine gut recherchierte Abbildung des damaligen Zeitgeschehens. Leider bleibt die Spannung dadurch ein wenig auf der Strecke.

    Insgesamt bin ich ein wenig enttäuscht, ich habe mir wesentlich mehr Spannung in diesem Buch erwartet. Der Schreibstil und der platte Spannungsbogen machen es vor allem zu Beginn des Buches sehr schwierig am Buch zu bleiben. Nachdem ich mich durch die ersten sehr zähen 150 Seiten gequält hatte, kam Spannung auf, an den Schreibstil gewöhnte ich mich ebenso. Die exzellente Recherche hinter dem Buch ist nicht von der Hand zu weisen - das allein macht jedoch kein exzellentes Buch.

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  • 3 Sterne

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    Petti, 26.03.2020

    Nicht ganz mein Fall!

    Friedrich „Fritz“ Haarmann war ein Serienmörder, der wegen Mordes an insgesamt 24 Jungen und jungen Männern im Alter von zehn bis 22 Jahren vom Schwurgericht Hannover am 19. Dezember 1924 zum Tode verurteilt wurde.

    Ich habe eine ganze Zeit gebraucht um in dieses Buch hinein zu finden. Der Schreibstil konnte mich nicht wirklich begeistern. Auch die Geschichte selbst war für mich nicht das, was ich erwartet hatte.
    Dieses Werk ist, meiner Meinung nach, weniger die Geschichte Haarmann`s, sondern die Erlebnisse des Kriminalkommissars Robert Lahnstein. Es wird sehr viel über die schweren Zeiten, die nach dem ersten Weltkrieg herrschten und ihre politischen Wirrungen geschrieben. Des Weiteren behandelt der Autor das Kriegstrauma, welches Lahnstein erlitten hat.
    Die Geschichte des Fritz Haarmann, die zur Ergreifung und letztendlich zu seiner Überführung führte wurde nicht in den Vordergrund gestellt.
    Gut gefallen hat mir allerdings, das Dirk Kurbjuweit, teilweise originale Aussagen mit eingebracht hat.
    Somit bin ich der Meinung, dass es sich bei diesem Buch weniger um ein Kriminalroman, sondern eher um einen zeitgenössischen Schicksalsroman handelt.

    Fazit: Ein mässig spannender Roman, der eher den Leser von Zeitgeschichte, als den Krimiliebhaber anspricht. Also nur eine bedingte Weiterempfehlung von mir.

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