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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shannon, 05.04.2022

    In meinen Bücherregalen tummeln sich Reiseberichte aus aller Welt. Natürlich ist der Erdmann Verlag mit seinen historischen Erzählungen übermässig vertreten, aber gerne lege ich mir auch aktuelle Stimmen zu und erobere die Welt aus meinem Lesesessel heraus. Gleich zwei dieser aktuellen Stimmen haben mich nun durch Indien geführt – Morten Hübbe und Rochssare Neromand-Soma, deren Blog ich nur empfehlen kann. Die beiden waren zwei Jahre per Anhalter durch Indien unterwegs und den zugehörigen Reisebericht kann ich nur wärmstens empfehlen – nicht zuletzt deshalb, weil man auf einen Schlag eine weibliche und eine männliche Sicht erhält.
    „Unsere Rucksäcke wiegen schwer, drücken uns in gebeugte Posen. Rikscha-Wallahs klingeln mit ihren klapprigen Rädern an uns vorbei. Von der anderen Seite schaukeln Kamelkutschen heran. Gemächlich wiegen die Tiere ihre Schritte über den Asphalt. Unter den grossen Nüstern bewegt sich ein schlabberiges Kinn in ständiger Kaubewegung. Lange Wimpern zieren einen verträumten Blick. Dazu das indische Nasenpiercing, das Frauen tragen, wenn sie verheiratet sind und Kamele, wenn sie einen Besitzer haben.“
    Die Reise deckt bemerkenswert viel von Indien ab – beginnend in Amritsar, über Rishikesh, Agra, Varanasi, Delhi, Rajasthan, Mumbai, Goa, Tamil Nadu usw. bis in den Nordosten Indiens, der sich dann auch völlig anders und etwas „dazugeheftet“ anfühlt – sogar für den Leser. Wir besuchen eine indische Hochzeitsgesellschaft, drehen einen indischen Film, treffen westliche Aussteiger und haben teilweise mehr (Körper-)Kontakt zu Einheimischen als einem lieb sein kann.
    Das Buch fühlt sich für mich unglaublich lebendig an. Zum einen ist dies den wechselnden Perspektiven der beiden Autoren geschuldet, aber mehr als das auch den starken Gegenwartsbezügen und dem Aufdecken der Klischees. Ich lese hier über Sadhus, aber nicht immer kommen sie so gut weg wie auf National Geographic. Dieses Augenzwinkern macht für mich den Reiz aus und setzt alles in die richtige Perspektive. Goa mutet schal und abgehoben an, Varanasi und die Verbrennungen – allein die Aufstellung und Leistbarkeit der Brennmaterialien – holen mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Indien per Anhalter zu erobern ist nicht leicht. Ich kenne Weltenbummler die kläglich daran gescheitert sind. Indien als weibliche Anhalterin zu erobern, stelle ich mir sogar noch ungleich schwieriger vor.
    „‘Gleich sind wir da‘, lacht Vishu und deutet auf das Haus, dessen Umrisse nun immer deutlicher hervortreten. Mir ist nicht nach Lachen zumute. Überhaupt bin ich zu keinen Emotionen fähig. Meine Brust ist eingeschnürt von unsichtbaren Ketten, der Ballast des Unausweichlichen liegt auf ihr. Als wir langsam auf das Haus zufahren, steht bereits ein Mann in der Eingangstür. Ein dritter Mann ist in meinem Kopf nur ein dritter Täter. Doch als das Auto in der Auffahrt zum Stehen kommt, gesellt sich eine weibliche Gestalt zu der Silhouette des Mannes. Und jetzt macht mein Herz einen Hüpfer. Ich atme tief ein und dann lange aus. Der dicke Klotz der Anspannung springt von meiner Brust. Die Anwesenheit der Frau ändert alles, macht aus den potenziellen Mördern und Vergewaltigern Brüder, Söhne, Ehemänner.“
    Lustig waren für mich die Abschnitte, wo das Autorenteam klar die ersten „Fremden“ waren, mit denen manche Einheimische konfrontiert waren. Wiedererkennungswert hatten für mich die vielen gemischten Gefühle, die der Subkontinent auszulösen vermag. Langweilig war mir beim Lesen jedoch nie!
    Für mich ist klar – so soll Reiseliteratur sein! Ich wünsche dem Buch eine grosse Leserschaft und dem Autorenteam noch viele unvergleichliche Reiseabenteuer!

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  • 4 Sterne

    R., 14.04.2022

    Rochssare Neromand-Soma und Morten Hübbe trauen sich das, von dem viele andere Leute nur träumen: Sie packen ihre Rucksäcke und verbringen zwei Jahre in Indien. Dabei besuchen sie nicht nur die Luxus-Orte, die die meisten Touristen oft nur zu Gesicht bekommen, sondern sie reisen durch das ganze Land, lernen unterschiedliche Leute, Kulturen, Traditionen und Sprachen kennen, sehen, wie Arm und Reich lebt, probieren verschiedene Gerichte – und das alles auf eine ganz ursprüngliche Art und Weise: zu Fuss, per Anhalter, nur mit Rucksäcken auf dem Rücken.

    In "Götter, Gurus und Gewürze" erzählen die beiden ausführlich von ihrer Reise. Eigentlich dreht sich jedes Kapitel um eine andere Stadt, einen anderen Ort. Bildgewaltig erzählen sie, was sie erlebt haben. Dabei sind die Kapitel aufgeteilt: einige sind von Morten geschrieben, andere von Rochssare. Während Mortens Kapitel viele historische Fakten enthalten, die dem Leser viele Hintergrundinfos zu Städten und Sehenswürdigkeiten gibt, konzentrieren sich Rochssares Kapitel meiner Meinung nach eher auf bildhafte Beschreibungen. Beide schreiben wunderschön, man merkt gar nicht, wie schnell beim Lesen die Zeit vergeht, denn man wird gefesselt von den vielen Erlebnissen. Wer nicht nur eine bildgewaltige Sprache möchte, sondern richtige Fotos, der kommt auch auf seine Kosten, denn das Buch enthält neben einer Karte viele Fotos der Autoren und anderer Leute aus Indien. Die Fotos waren für mich ein grosser Pluspunkt und ich habe mich riesig gefreut, sie mir in Ruhe anzuschauen.

    "Götter, Gurus und Gewürze" hat mich wunderbar unterhalten. Es ist ein tolles Buch, in dem viel Liebe steckt. Jedoch muss ich einen Stern abziehen, denn manchmal war das Lesen ein bisschen anstrengend. Das lag einfach daran, dass nicht von allen Erlebnissen berichtet wurde, was ja auch klar ist, denn die hätten gar nicht in das Buch gepasst, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, kein Buch zu lesen, sondern verschiedene Blogbeiträge, die zwar von den selben Leuten und dem selben Land handeln, aber doch nicht allzu viel gemeinsam hatten. Das hat mich ein bisschen gestört. Ansonsten war das Buch richtig toll und das Cover - ganz klar - ein Traum!

    4 Sterne

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  • 4 Sterne

    Jazz, 22.05.2022

    Götter, Gurus und Gewürze handelt von den Backpackern Neromand-Soma und Hübbe, die sich dem Reisen verschrieben haben. Das Buch beinhaltet die Jahre 2014-16. Insgesamt sind sie knapp 2,5 Jahre vom westlichen Nordindien in den Süden und schliesslich nach Nordosten getrampt.

    Durch diesen Reisebericht konnte ich so viel Neues über Indien lernen. Bisher wusste ich nämlich so einiges nicht. Zum Beispiel, dass es so einen grossen kulturellen und sprachlichen Unterschied zwischen dem Norden und dem Süden Indiens gibt.

    Das Buch hat aber auch in vielerlei Hinsicht meine Augen geöffnet. Beispielsweise gibt es in Deutschland, einem relativ kleinen Land, aktuell das grosse Thema des Umweltschutzes. In Indien wird alles, was nicht mehr gebraucht wird, sofort auf die Strasse geworfen und endet da dann auch für immer. Müllabfuhr, Sammler, Umweltschützer sucht man vergeblich.

    Das Buch ist also etwas für waschechte Indienfans geeignet. Es gibt einen guten Einblick in die Kultur. Dass Kiffen so wichtig ist, wusste ich zum Beispiel auch nicht. Dabei gibt es hier ein ganzes Kapitel detailgenau beschrieben, wo man das beste auf der ganzen Welt herbekommt. Das war nun wirklich nicht das, was ich erwartet habe, aber es war allemal eine Überraschung.

    Aber es werden auch hin und wider kritische Stimmen laut, die aber eher in Indien untergehen. Dass selbst eine Frau aus dem Westen immer wieder begafft und sogar im Schritt berührt wird… Dass es einen Hitlerkult gibt, der ebenfalls nicht kritisch hinterfragt wird. Frauen werden von der eigenen Familie als lästig beschrieben. Dass es auch so eine grosse Schwulenszene gibt, war mir nicht bekannt. Insgesamt konnte ich somit in jedem Kapitel etwas Neues lernen im Hinblick auf Kultur, Land, Leute, Traditionen, Legenden, Religionen, innerpolitischen Kämpfen und Kulten.

    Mich hätte aber neben all den Punkten auch interessiert, wie es um die Schulbildung aussieht. Leider haben sie nie mit Kindern oder Menschen mit Kindern im Schulalter geredet, sodass das auch als Thema hätte aufkommen können.

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  • 4 Sterne

    Anne P., 19.04.2022

    Rochssare und Torten begeben sich auf eine zweijährige Reise quer durch Indien. Sie ganz unterschiedliche Menschen verschiedener gesellschaftlichen Schichten kennen, tauchen in Kulturen ein und lassen sich von Indien in den Bann ziehen. Abwechselnd schreiben die beiden von ihren Abenteuern und Begegnungen. Ausserdem sind Fotos dem Buch zugefügt, was die Geschichten eindrücklicher erscheinen lässt. Denn wenn man noch nicht in Indien war, so wie ich selbst, hat man keine Ahnung wie es dort aussieht.

    Zu jeder Region und Stadt gibt es einen informativen geschichtlichen Text. Das hat mir sehr gut gefallen. Allerdings sind dadurch manchmal die persönlichen Erfahrungen zu kurz bekommen. An manchen Stellen hätte diese gerne weiter ausgeführt werden können. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Vielfältigkeit von Indien deutlich wird so wie die Ansichten der Menschen, die dort leben. Ich selbst habe Lust auf Indien bekommen.

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  • 5 Sterne

    Lesezeichenfee, 28.03.2022

    Morten Hübbe Rochssare Neromand Soma Götter Gurus und Gewürze Malik 2022

    Wow, wow, wow

    Zunächst musste ich mich daran gewöhnen, dass da auch geschichtliches in dem Buch vorkommt. Nach und nach fand ich es gut, so als Erinnerung und vieles wusste ich auch noch nicht.

    Die Geschichten sind farbenfroh, während die Toilettensituation meist nur angedeutet wurde. Ein Horror, auch das Leben der Frauen in Indien. Also diese Geschichten haben mich schon sehr beeindruckt, fasziniert und teilweise entsetzt. Ich bin auch erstaunt, dass bei 269 Mitfahrgelegenheiten nichts passiert ist, wenn auch 2 „nicht so ganz toll waren“.

    Das Land hat durchaus landschaftliche Reize, auch sonst fand ich sehr vieles faszinierend. Die Hochzeit, zum Beispiel, fand ich total cool, aber das zukünftige Leben der Braut klingt für mich nach Sklaventum, wobei das die Eltern der Braut und des Bräutigams wohl ganz anders sehen. Dazu muss ich sagen, als Europäerin hab ich wirkliche Probleme mit der Kultur der Inder. Hin möchte ich jetzt nicht unbedingt. Wobei mich der zukünftige Urlaubsort JETZT reizen würde, um auch noch das „alte“, die Kultur und alles kennen zu lernen.

    Eigentlich hat man bei Indien Bing Bang Theorie (mit Rajesh Koothrappali, die Gespräche mit seinen „Eltern“, wo doch ein bisschen was von der indischen Kultur aufgedeckt wurde) und Prinzessin Dianas Bilder vor dem Taj Mahal im Kopf. Hier in dem Buch erfährt man jedoch sehr viel vom WIRKLICHEN Leben in Indien. Es war sehr farbenfroh und vor allem fand ich die 4 Wochen im Ashram und die 10 Monate in der Kommune (wobei da kann man das meiste auf dem Blog lesen, was ich auch getan hatte) sehr faszinierend.

    Am meisten jedoch gefiel mir das Thema Essen und Ammas Umarmungen. Aber auch sonst gab es mega viel im Buch, das ich total interessant (wirklich!!!) fand und einfach genial! Oh, ja die Buchhandlung mit Bild in der Mitte des Buches, wo ich weitere tolle Bilder fand und im Einband, der super genutzt ist. Das Cover ist eine 1 mit Sternchen.

    Mein Lesezeichenfees Fazit:
    Das Buch ist sehr unterhaltend, aufschlussreich und sehr bunt. Ich bin sicher, dass man in jedem anderen Buch über Indien und auch Reiseführer nicht so sehr informiert wird und so viel erfährt, wie in diesem Buch. 10 Feensternchen für dieses Buch.

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  • 5 Sterne

    Fee04, 17.03.2022

    Morten und Rochssare nehmen den Leser mit auf eine unglaublich abenteuerliche Reise durch Indien.
    Ein Land voller Gegensätze zieht die beiden Reisenden und auch den Leser in seinen Bann!

    Das Buch beinhaltet Geschichte und auch Erfahrungswerte, welche gut miteinander harmonieren. Landschaftlich kann man sich durch die bildliche Beschreibung alles sehr gut vorstellen und aufgrund einer Karte im Buch kann man gut nachvollziehen, wohin die Reise geht.
    Unterhaltsame Berichte auf den Spuren der Gurus, Göttern, Hippies und kulinarischen Highlights mit berauschenden Mitteln in verschiedenen Formen.

    Mahatma Gandhi begrüsst die Reisenden und schon beginnt das Abenteuer. Vor allem der unglaubliche Lärm in Indiens Metropolen fällt sofort auf und auch die Gegensätze von Arm und Reich, dreckig und sauber, Cannabis und Spiritualität machen neugierig.

    Der heilige Ganges oder auch die Kloake Indiens mit seinen Leichen; die grossartigen Tempel, der Aschram mit Amma in welchen man die Stille sucht und die Energie findet, Klöster und Kühe, der Taj Mahal und die Geschichten der Götter vereinen das Land.

    Die Reise durch das Land der Götter und Gurus führt von den mega Metropolen bis zu den kleinen Dörfern auf einsamen Landstrichen und rauschenden Festen mit unangenehmen Körperkontakten - alles wird sehr anschaulich beschrieben.
    Die beiden Europäer mit der „weissen“ Haut fallen auf und die Einheimischen - vor allem in den abgeschiedenen Orten- bestaunen die Beiden wie Ausserirdische.

    Auch der typische Chai und die wundervollen Beschreibungen der Speisen machen Lust auf eine kulinarische Reise.

    Die Erfahrungen von Morten und Rochssare sind oft lustig, sehr unterhaltsam und auch gefährlich.

    Der Reisebericht macht dem Leser unglaublich grosse Lust auf das überwältigende Land. Viele Orte gibt es zu erkunden, die noch nicht vom Tourismus überlaufen sind. Per Anhalter gibt der Reise durch das Land bestimmt nochmal tiefere Einblicke in das Leben der Einheimischen. Jedoch muss man dieses Abenteuer auch erleben wollen.

    Der Road-trip macht Spass und ist für alle Indien-Begeisterte ein tolles Buch mit vielen Einblicken in Kultur, Land und Leute.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 04.05.2022

    Da ich selber schon einige Male in diesem wundervollen und von totalen Gegensätzen geprägten Land war,
    war ich natürlich sehr neugierig auf dieses Buch. Eine Reise per Anhalter durch Indien, das hätte ich persönlich nie gewagt. Trotzdem habe ich vieles wiedererkannt und fühlte mich in vergangene Tage zurück versetzt. Lebhaft haben die Autoren ihre Erlebnisse geschildert. Bildgewaltig berichten sie von ihren Abenteuern. Auch werden die erheblichen Missstände, wie die hygienischen Verhältnisse, erwähnt. Doch damit kommt man nur als Individualist in Berührung. Dem Normaltouristen bleibt dieses normalerweise weitgehend erspart. Die Kultur des Landes und die Lebensweise und Lebenseinstellung der Inder ist wunderbar beschrieben.
    Mein Fazit:
    Ein ganz tolles Buch, in dem auch lustige Episoden nicht fehlen. 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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