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  • 5 Sterne

    30 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 02.03.2018

    EIN TRAGISCHES FRAUENSCHICKSAL
    Mileva Marić wurde 1875 in Serbien (damals zu Österreich/Ungarn gehörend) geboren. Frühzeitig erkannte der Vater ihre aussergewöhnliche Begabung und herausragende Intelligenz. Er unterstützte das auffällige Potential seiner Tochter und ebnete ihr den Bildungsweg. Junge Mädchen waren in der Regel in der damaligen Zeit per Gesetz vom Besuch einer höheren Schule ausgeschlossen und damit war der Zugang zu einem Studium verwehrt. 1896 beginnt sie, als einzigste Frau am Polytechnikum in Zürich, Physik zu studieren. Mit Feuereifer stürzte sie sich in das Studium. Nur Albert Einstein schien von allen Mitstudenten der jungen Frau wohlgesonnen zu sein. Ihre Beziehung entwickelt sich langsam, aber beständig nimmt das tragische Schicksal Milenas seinen Lauf...

    Noch nie vorher hatte ich von Albert Einsteins erster Frau etwas gelesen oder gehört. Marie Benedict verstand es, mir in einem schönen, emotionalen Schreibstil den Lebensweg der begabten jungen Frau nahe zu bringen. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, d. h. aus der Sicht von Mileva. Das bedeutet, dass die Autorin den weltberühmten Albert Einstein nur durch den Blickwinkel seiner ersten Frau agieren lässt. Der Leser sollte jedoch dabei berücksichtigen, dass hier eine fiktive Geschichte der realistischen Persönlichkeiten erzählt wird. Das Leben der Beiden wird nachvollziehbar dargestellt, bekannte Quellen werden eingearbeitet.
    Viele Faktoren trugen dazu bei, dass die Träume der jungen hochintelligenten Frau nicht wahr werden konnten. Das berühmte „Hätte-Wäre-Wenn“ kam mir bei der Lektüre immer wieder in den Sinn. Das gilt aber gleichermassen für beide. Wäre z. B. Albert Einstein der geniale Erfinder geworden, ohne Mileva? Ihr grösster Fehler war, dass sie vom Beginn ihrer Liebe an, mehr von seinen als von ihren Fähigkeiten überzeugt war, sich ständig von ihm unterbuttern liess und stets seine Interessen über ihre eigenen stellte. Diese Gefahr hatte bereits Milevas Vater vorausgesehen: "Du behältst stets dein Tempo durch das Leben bei - solange keine Kraft von aussen auf dich einwirkt. Ich hoffe sehr, dass keine äussere Kraft dich jemals bremsen wird."(S. 57) Diese "äussere Kraft" war ausgerechnet der Mann, den sie so sehr liebte, ihr Albert. Sein Versprechen: „beruflich und privat auf Augenhöhe“ hat er nie eingelöst (S. 134). Tut mir leid, das so schreiben zu müssen, doch er hat sie regelrecht und sehr bewusst um ihren wahrscheinlich beträchtlichen wissenschaftlichen Beitrag an seiner Arbeit betrogen.

    Zwangsmässig verglich ich meinen eigenen beruflichen Werdegang mit dem von Mileva. Ich bin in der DDR aufgewachsen und hatte keinerlei Beschränkungen, um das Abitur abzulegen und trotz Kind ein Direktstudium erfolgreich zu beenden (mit 22 Jahren). Dabei stand mir in der gesamten Zeit niemand und nichts im Wege. Im Gegenteil, ich erfuhr jede Menge Unterstützung, auch von meinem Mann. Überlegenswert ist, wie es derzeit mit den Möglichkeiten für Mädchen/Frauen bestellt ist. Ich werte nicht, denn das kann jede für sich und ihre Situation beurteilen. Die heutigen gesellschaftlichen Bedingungen lassen aber meiner Meinung nach viel Raum zur Verbesserung offen. Es gäbe noch viel zu tun. Zum Glück haben wir nicht mehr die Zustände wie zu Milevas Zeiten, aber es gibt auch keinen Grund mit der Lage der Frauen zufrieden zu sein.

    Fazit:
    Mir hat das Buch sehr gefallen. Es berührte mich. Milena Marić wurde zu einem Opfer ihrer Zeit. Ein tragisches Frauenschicksal! Es wird mich noch eine Weile beschäftigen.
    Ich bewerte mit fünf von fünf Sternen und gebe sehr gern meine unbedingte Lese-/Kaufempfehlung.

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  • 5 Sterne

    17 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 16.02.2018

    Zürich, 1896: Mileva Maric beginnt ihr Studium der Physik und Mathematik am Polytechnikum. Sie ist die einzige Frau ihres Jahrgangs und erst die fünfte Frau überhaupt, die dafür zugelassen wird. Sie wohnt in einer Pension mit anderen jungen Studentinnen unterschiedlicher Fachrichtungen. Zu ihren Kommilitonen hat sie wenig Kontakt, einzig Albert Einstein bemüht sich um sie. Die beiden arbeiten, lernen und musizieren zusammen und nach und nach kommen sie sich näher. Schliesslich gibt Mileva seinem Werben nach, wird seine Geliebte und schenkt einer Tochter das Leben. Erst als Albert endlich eine feste Anstellung am Berner Patentamt erhält, heiraten sie und bekommen zwei Söhne. Sie ziehen sehr häufig um, immer Alberts Arbeitsstellen geschuldet. Gemeinsam erarbeiten sie die Relativitätstheorie, doch Albert reicht sie nur unter seinem Namen ein – den Namen und den Anteil seiner massgeblich beteiligten Frau Mileva unterschlägt er, ebenso wie auch in weiteren wissenschaftlichen Arbeiten. In dem Masse wie sein Ruhm wächst, verkümmert Mileva immer mehr zur reinen Hausfrau und Mutter. Nicht nur dass Albert sie betrügt, auch in seine wissenschaftlichen Diskurse bezieht er sie nicht mehr mit ein. Mileva akzeptiert dies lange Zeit und schluckt ihren Groll hinunter, doch schliesslich stellt sie nicht nur ihre Ehe, sondern auch ihr ganzes Leben in Frage.

    Dieser Roman ist grossartig, berührend, leidenschaftlich, spannend – aber er macht auch wütend. Wütend auf eine Gesellschaft, die Frauen höhere Intelligenz weitgehend abspricht und sie auf die Rolle der Hausfrau und Mutter reduziert. Aber vor allem wütend auf den Mann, der eine Kultfigur ist und von vielen verehrt wird, der als der Popstar unter den Wissenschaftlern gilt und der doch so narzisstisch und respektlos gegenüber seiner Frau ist.
    Zunächst einmal kommt das Buch edel daher, schön gebunden, mit einem sehr ansprechenden Umschlag und einem Lesezeichen versehen. Aufgeteilt ist es recht klassisch in drei Teile, eingerahmt in Pro- und Epilog, die beide Milevas nahendes Ende thematisieren. Die Geschichte verläuft chronologisch, die einzelnen Kapitel sind äusserst hilfreich mit Datums- und Ortsangabe versehen. Oft gibt es grössere Zeitsprünge, die die Handlung raffen.

    Der Schreibstil ist phänomenal! Die Autorin (und in Anlehnung an diese natürlich die Übersetzerin – Respekt!) formuliert bildhaft und eingängig und auch die wissenschaftlichen Ausführungen sind verständlich dargestellt. Vor allem aber geht die Geschichte unter die Haut, was vor allem der Perspektive und der intensiven Einblicke in Milevas Gefühlswelt geschuldet ist. Da die Geschichte in der Ich-Form aus Milevas Sichtweise geschrieben ist, mutet er autobiografisch an und wirkt sehr authentisch. Der Leser ist sofort gefesselt von der Geschichte und von Mileva und dies bleibt bis zuletzt so. Der Roman bezieht auch eindeutig Stellung – Albert wird als egoistisch und auf seinen Vorteil bedacht darstellt, der seiner Frau die Ideen klaut und sie klein hält, der sie belügt und betrügt und der sie sowohl verbal als auch – einmal – physisch erniedrigt. Dies zeichnet sich bereits zu Beginn des Studiums ab, denn er schwänzt sehr häufig die Vorlesungen und benutzt Mileva auch da schon als Schreibkraft, ohne die er zweifellos sein Studium nicht geschafft hätte. Auch da verleugnet er schon Milevas Anteil an den wissenschaftlichen Aufsätzen. Seine Hybris wird immer grösser, bis er schliesslich sogar selbst glaubt, er sei alleiniger Urheber aller Theorien.

    Mileva ist ein faszinierender und tiefsinniger Charakter, nicht nur hochintelligent, auch tiefsinnig, leidenschaftlich, empathisch, liebevoll, eine starke Frau und eine Kämpferin. Durch ihre Eltern erfährt sie viel Unterstützung, und besonders ihr Vater fördert ihr aussergewöhnliches mathematisches Talent. Er drängt sie zu studieren und ermöglicht ihr die schulische Bildung, dafür zieht er sogar mit der gesamten Familie um. Umso unverständlicher ist es für mich, dass sie sich so in die Rolle der Hausfrau zurückdrängen lässt und Albert seine Missachtung und Demütigungen immer wieder verzeiht. Dies lässt sich nur durch die Tatsache erklären, dass die Rolle der Frau generell und als unverheiratete im Besonderen in der damaligen Gesellschaft eine untergeordnete, die einer ledigen Mutter jedoch geradezu die einer Geächteten war. Als Ehefrau war Milena, zumal sie keinen Abschluss hatte, finanziell von Albert abhängig, Kinder hatten als Scheidungskinder ein eindeutiges Stigma. Nur so ist verständlich, warum sie es so lange ausgehalten hat. Für Albert kann man insofern Verständnis aufbringen, als dass auch sein Ruf geschädigt gewesen wäre, hätte man von dem unehelichen Kind erfahren. Ihm werfe ich vor, dass er aus purem Egoismus gehandelt und Mileva dann alleine gelassen hat. Für ihn sind letztendlich alle Frauen nicht ernst zu nehmen, sie sind schwach und haben zu gehorchen, während er als Mann alle Rechte hat. Mehr als einmal lag mir wegen seines Verhaltens ein Schimpfwort auf den Lippen. Mileva kann man nur vorwerfen, dass sie Albert in einem Moment der Schwäche nachgegeben und sich durch diese Dummheit in diese für sie verzweifelte Situation gebracht hat. Denn dass Albert unzuverlässig ist, wusste sie vorher bereits. Trotzdem geht sie mir als Persönlichkeit sehr nahe und ich durchlebte mit ihr alle Höhen und Tiefen.

    Fazit: Der Roman ist sehr gut recherchiert und einige Begebenheiten sind historisch verbürgt, wie zum Beispiel die Bedingungen für die Ehe, die Albert Mileva hatte diktieren wollen. Milevas Emotionen, ihre Ängste, ihre Selbstzweifel, ihre Verzweiflung und Hingabe zu ihren Kindern, ihre Motive für den Verbleib in ihrer Ehe, ihre tiefe Freundschaft zu Helene dichtet die Autorin hinzu und schafft damit eine authentische, abgerundete Persönlichkeit, die das Herz des Lesers gewinnt. Die Autorin macht somit eine zu Unrecht in Vergessenheit geratene Wissenschaftlerin und eine tolle Frau einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Falls jemand einen wissenschaftlichen Roman erwartet, möge er die Finger davon lassen, Albert-Einstein-Fans ebenfalls. Der Roman lebt von seiner lebendigen Hauptfigur und ihren Kampf um Anerkennung und versucht ihr ein Stück Würde zurückzugeben.

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  • 4 Sterne

    14 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 15.02.2018 bei bewertet

    Ein sehr fesselnd erzählter biografischer Roman

    Inhalt:
    Mileva Marić stammt aus Serbien. Schon als Kind interessierte sie sich für die Gesetze der Natur. Da sie aufgrund eines Hüftleidens hinkte und ihre Eltern sich deshalb keine Hoffnung auf eine Verheiratung ihrer Tochter machen konnten, unterstützte vor allem der Vater sie schon früh in ihrem Bestreben zu lernen und sich den Naturwissenschaften zu widmen. 1896 nahm sie am Polytechnikum in Zürich als eine der ersten Frauen das Studium der Physik und der Mathematik auf. Einer ihrer Kommilitonen war Albert Einstein. Die beiden sollten später ein Paar werden.

    Albert Einstein ist wohl jedem ein Begriff. Doch warum kennt kaum jemand seine erste Frau, Mileva Marić Einstein, eine hochintelligente Frau und Wissenschaftlerin?

    Meine Meinung:
    Ich bin eigentlich nicht so der Fan von Biografien und Historischem und muss zugeben, dass ich von Mileva Marić oder auch Frau Einstein noch nie gehört hatte. Durch Zufall bin ich auf die Leseprobe von „Frau Einstein“ gestossen, und es hat mir erstaunlich viel Spass gemacht, sie zu lesen, ebenso wie jetzt das ganze Buch. Der Roman ist sehr kurzweilig und fesselnd geschrieben und ich konnte mich sehr gut in die Ich-Erzählerin, Fräulein Mileva Marić, hineinversetzen, obwohl sie in einer ganz anderen Welt lebte als wir heute. Höhere Schulbildung oder gar ein Studium war für Mädchen damals nicht vorgesehen. Umso bewundernswerter finde ich es, dass Mileva Marić sich ihren Traum von einem Studium erfüllte, auch wenn ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt wurden.

    Das Buch ist in drei Teile geteilt, die verschiedene Abschnitte in Mileva Marićs Leben erzählen. Jedem Teil ist ein Newtonsches Gesetz vorangestellt, das durchaus Bezüge zu den folgenden Ereignissen besitzt.

    Dabei gefiel mir der erste Teil am besten, der Aufbruch in ein neues Leben, in eine Zukunft als Wissenschaftlerin. Hier kommt eine Hoffnung zum Tragen, eine Hoffnung, dass nach den Anfeindungen in der Jugend nun endlich Anerkennung für die junge Frau folgt. Man spürt förmlich die Leidenschaft für die Mathematik und die Physik. Sehr schön wurde auch das Aufkeimen der Liebe zwischen Mileva und Albert beschrieben. Doch leider steht die Beziehung unter keinem glücklichen Stern, was die folgenden beiden Teile des Romans in eher düsterem Licht erscheinen lässt.

    Viele Details im Leben der Mileva Marić sind nicht wirklich belegt. Marie Benedict hat sich hier die künstlerische Freiheit herausgenommen, zu erzählen, wie es sich hätte zutragen können. Man darf also nicht alles für bare Münze nehmen. Es ist eine gehörige Portion Fiktion mit den Fakten verwoben.

    Ein klitzekleiner Wermutstropfen sind einige Ungenauigkeiten in der Übersetzung. Zuweilen merkt man die englische Satzkonstruktion dahinter. Auch die „ärmlichen Verhältnisse“, aus denen Mileva laut Klappentext stammen soll, sind falsch. Im Roman (und wohl auch in der Realität) ist die Familie recht wohlhabend mit Sommerresidenz und Dienstpersonal. Einige Details, wozu mir eine Weiterführung nötig erschien, verliefen leider einfach im Sand. Doch das sind wirklich nur Kleinigkeiten, an denen sich andere Leser*innen wahrscheinlich gar nicht stören.

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  • 5 Sterne

    12 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C. Barthel, 05.03.2018

    Inhalt: In dem Buch wird uns die Lebensgeschichte von Mileva Einstein, der ersten Frau von Albert Einstein, vorgestellt. Mileva lernt Albert während ihres Physikstudiums in der Schweiz kennen und verliebt sich in ihn. Dabei stellt sich aber schnell heraus, dass sie nicht einfach nur eine Ehe-und Hausfrau war, sondern eine sehr intelligente Frau, die den Mut aufgebracht hat, als einzige Frau in ihrem Jahrgang, Mathematik und Physik zu studieren und zudem an der Relativitätstheorie beteiligt war, aber immer von ihrem Mann in den Hintergrund gerückt wurde.

    Das Buch ist eine Biographie Milevas eingebettet in eine Geschichte, die sowohl fiktionale, als auch historisch belegte Teile enthält. Aus Briefen und anderen schriftlichen Aufzeichnungen und Belegen, die sich Mileva und Albert früher geschickt haben, geht hervor, dass Mileva Albert wissenschaftlich und intellektuell keinesfalls unterlegen war und auch eine massgebliche Rolle bei der Entwicklung der Relativitätstheorie und anderen Aufsätzen, die unter dem Namen Albert Einstein erschienen sind, gespielt hat. Auch belegt ist wie Albert Einstein seine Frau behandelt hat, aber ich möchte hier nicht zu viel verraten..

    Lest es! Dieses Buch ist grandios geschrieben. Es hat mir in einem Moment ein Lächeln auf die Lippen gezaubert und im nächsten Moment wieder wahnsinnig wütend und traurig gemacht und ich habe auf jeder Seite mit unserer Protagonistin mitgefiebert. Die Charaktere waren alle sehr interessant und gut ausgearbeitet und vor allem Mileva und Helene sind mir ans Herz gewachsen.

    Es spiegelt sehr gut wieder, wie schwierig es damals war, sich als Frau durchzusetzen und überhaupt erst die Möglichkeit zu bekommen, studieren zu dürfen. Auch sehr interessant finde ich, wie unterschiedlich die Auffassung, was eine Frau zu tun hatte, in den unterschiedlichen europäischen Ländern war.
    Ich habe sehr viel Neues über diese Zeit gelernt und bin sehr froh, dass ich momentan ohne Probleme als Frau eine Naturwissenschaft studieren kann, ohne von den Dozenten als minderwertig betrachtet zu werden.

    Die Geschichte über Mileva ist sehr ergreifend. So eine starke Frau, die leider von ihrem Ehemann zunehmend unterdrückt wurde und die ohne ihn es in den Naturwissenschaften sicherlich sehr weit hätte bringen können. Sie war eine Kämpferin und eine grossartige Frau, die mir in mancher Hinsicht sicherlich ein Vorbild sein wird.

    Der Schreibstil hat es geschafft mich nach bereits einer Seite in den Bann des Buches zu ziehen und ich hatte es sehr schnell durchgelesen. Schon nach den ersten 3 Seiten wusste ich, dass ich dieses Buch lieben werde und konnte es kaum aus der Hand legen. Dennoch habe ich mir für dieses ganz besondere Buch viel Zeit genommen und nebenbei viel recherchiert, um herauszufinden, was Fiktion und was wahr ist. Nun hoffe ich auf weitere Bücher der Autorin.

    Wem kann ich dieses Buch empfehlen? Uneingeschränkt jedem! Dieses Buch ist wahnsinnig interessant und spannend und wir erfahren sehr viel über Liebe, die Rechte von Frauen und Naturwissenschaften in dieser Zeit. (Ein physikalisches Grundwissen oder Verständnis ist nicht nötig, das es hier wirklich vordergründig um die Lebensgeschichte der Einsteins geht und nicht um physikalische Erläuterungen). Ich vergebe 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    10 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 03.04.2018 bei bewertet

    Frau Einstein beschreibt die Geschichte von Mileva Marić, die es als eine der wenigen Frauen ihrer Zeit trotz aller Widrigkeiten schafft, in Zürich Mathematik und Physik zu studieren. Schnell entwickelt sie sich zur Besten ihres Fachs und wird von ihren Kommilitonen geschätzt. Trotzdem bleibt ihr ein Abschluss verwehrt. Als sie von Albert Einstein unverheiratet schwanger wird, ist Mileva gezwungen, ihr Studium zu unterbrechen. Obwohl sie es später wieder aufnimmt, gelingt der Abschluss nicht. Anstatt an wissenschaftlicher Arbeit und Diskussionen teilzuhaben, führt sie Albert Einstein und ihren gemeinsamen Kindern zuliebe das Leben einer spiessbürgerlichen Hausfrau.

    Mileva Marić war von Kindesbeinen an eine mathematisch begabte, kluge Persönlichkeit, die sich vor allem nach Liebe und Anerkennung sehnte. Zwei ältere, früh verstorbene Geschwister und Milevas Behinderung, eine schiefe Hüfte, trübten die Beziehung zu ihrer Mutter. Ihr Vater unterstützte sie leidenschaftlich in ihrem Streben nach Wissen. Ein Hintergrund dürfte hier jedoch auch die Befürchtung gewesen sein, dass Mileva unverheiratet bleiben würde. Weil sie nicht in das Mädchen-/Frauenbild zum Ende des 18ten Jahrhunderts passt, bleiben ihr Freundschaften zunächst verwehrt. Im Laufe ihrer Kindheit entwickelt Mileva ihre Kämpfernatur, die sie ein Leben lang nicht mehr ablegt. Ich war sehr beeindruckt von ihrer Hingabe und Zielstrebigkeit, von ihrem Durchhaltevermögen und schliesslich von ihrem Mut.

    Albert Einstein, Physikstudent am Polytechnikum in Zürich und später gefeierter Wissenschaftler, stammt aus gutem Hause. Seine Eltern halten ihm den Rücken frei, damit er sich voll und ganz seinem Studium widmen kann. Er ist für mich der kritische Charakter dieser Geschichte, der sich vom zuvorkommenden Prince Charming, über einen erfolgshungrigen, die wirklich wichtigen Dinge im Leben ausblendenden Narzissten, hin zu einem ignoranten, herrischen Wesen entwickelt hat. Wenn auch nur die Hälfte der Abscheulichkeiten wahr ist, die er seiner Frau Mileva abverlangt bzw. mit denen er sie bedacht hat, dann bin ich, erschüttert in meinen Grundwerten massiv enttäuscht von ihm.

    Milana, Ruzica und Helene sind Milevas Freundinnen aus der Pension Engelbrecht. Sie lassen Mileva eine Pause machen, indem sie gemeinsam musizieren oder Ausflüge unternehmen. In diesem Umfeld, insbesondere gegenüber Helene, gelingt es ihr sich bezüglich Problemen, Empfindungen und Selbstzweifeln zu öffnen. Die Freundinnen motivieren Mileva ihr Schneckenhaus zu verlassen und ihr Wissen auch preis zu geben. Nur dadurch erlangte Mileva den Respekt ihrer Kommilitonen.

    Frau Einstein ist ein aufschlussreiches, aber auch sehr trauriges Buch. Zeitweise musste ich mich zusammenreissen, dass mir nicht die Tränen kommen. Während es mir im ersten Drittel mit den vorsichtigen Annäherungsversuchen von Albert Einstein wie ein Liebesroman erschien, wurde es zum Ende hin durch seine Psychospielchen fast noch ein Thriller. Ein Drama ist es in jedem Fall, wenn eine so begabte Frau ein Dasein im Schatten eines undankbaren Ehemannes fristen muss.

    Die fesselnde Darstellung von Marie Benedict hat mir gefallen. Ihr Schreibstil war sehr verständlich und flüssig zu lesen. Zur Formvollendung wurde jedem der drei Teile, in die das Buch aufgeteilt ist, das passende Newtonsche Gesetz vorangestellt. Ich kann es nur weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth S., 25.02.2018

    Der Roman "Frau Einstein" von Marie Benedict erzählt einen Teil der Lebensgeschichte von Mileva Maric, der ersten Ehefrau von Albert Einstein.

    Wohl niemand von uns hatte, bevor man auf diesen Roman aufmerksam wurde, schon etwas von Mileva Maric gehört. Ich für meinen Teil hatten sogar überhaupt keine Ahnung, dass Albert Einstein überhaupt verheiratet war und dass er Kinder hatte. Da ist es am Anfang sehr überraschend, zu lesen, dass Einsteins Jugendliebe und erste Ehefrau seine Studienkollegin am Polytechnikum in Zürich war und dort mit ihm Physik und Mathematikstudierte. Mileva oder Mitza, wie ihre Freunde sie nennen, war eine der ersten Frauen, die für das Studium am Polytechnikum zugelassen wurden. Sie war schon von frühester Kindheit an von der Physik und Newtons Gesetzen begeistert und ihr Vater förderte diese Interessen, auch wenn ihre Mutter sie lieber in einer normalen Hausfrauenkarriere gesehen hätte. Sie durfte eine weiterführende Schule besuchen - im erzkonservativen Serbien, zur damaligen Zeit unter österreich-ungarischer Herrschaft, ein Skandal! Für Sie ist es eine Befreiung in die lieberalere Schweiz ziehen zu dürfen und dort unter gleichgesinnten zu studieren. Zwar machen es ihr ihre Mitstudenten und Professoren nicht leicht, sie ist die einzige weibliche Physikstudentin und noch dazu mit einer verformten Hüfte und hinkend ein leichtes Ziel für Spott. Doch so weit kommt es nicht. Schnell erkennen die anderen Mitzas Fähigkeiten und es gibt lobendes Gemurmel, wenn sie Fragen beantworten kann, auf die keiner ihrer Mitstudenten die Antwort wusste. Abends ist sie in ihrer Pension gut versorgt: Sie lebt dort mit drei anderen Mädchen, die ebenfalls studieren, ein munterer Kreis intellektueller Damen, die sich gut verstehen, zusammen musizieren und sogar Freundinnen werden. Bis ein Mitstudent, der Mitza schon von Anfang an mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat als die anderen, ihr seine Liebe gesteht: Der chaotische Albert Einstein. Mitza weiss nicht, was sie tun soll, sie versucht Abstand zu gewinnen, aber es hilft alles nichts: Sie gibt seinem Werben nach, denn sie ist auch in ihn verliebt. Er verspricht ihr von Anfang an, dass sie gleichberechtigt weiterforschen werden, auch wenn sie ein Paar sind.
    Natürlich kommt alles ganz anders. Ich werde hier nicht mehr verraten, nur so viel: Die Diskussionen ob nicht eigentlich Mileva die gefeierte und weltberühmte Erfinderin der Relativitätstheorie ist, sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern in der Wissenschaft aktuell.

    Ein bemerkenswertes Buch über eine eindrucksvolle und besondere Frau, die von ihrer Zeit und besonders von einem Mann daran gehindert wurde, zu erblühen und der Welt ihr Können zu beweisen.
    Marie Benedict erzählt die Geschichte sehr lebensnah und gefühlvoll. Wir leben mit Mitza in ihrer Welt und erleben alle ihre Gedanken und Gefühle mit. Der Erzählstil und die Sprache unterstützen dieses Miterleben noch, man ist jedes Mal verzweifelt, wenn Mitza noch tiefer in Probleme gerät. Ich konnte an mehreren Stellen erst einmal nicht weiterlesen, weil ich so berührt und gefangen war von den heftigen Gefühlen und Schicksalsschlägen.

    Ich bin der Autorin auch sehr dankbar für die Infos am Ende, in der die Geschichte relativiert wird (haha). Sie erklärt genau, wie sie für ihren Roman nachgeforscht hat, und was Realität und was Fiktion ist.

    Auch das Cover finde ich sehr gelungen. Dadurch bin ich erst auf das Buch aufmerksam geworden und ich finde es zeigt sehr gut, worum es geht: Eine Frau, die alleine stark ist und einen Aufbruch in ein neues Leben wagt.

    Vielen Dank für diesen intensiven Roman und eine neue starke Frauenfigur, die ich noch nicht kannte, mit der ich mich aber noch eingehender befassen möchte.
    Vielen Dank Vorablesen und dem Verlag Kiepenheuer und Witsch für das Rezensionsexemplar.

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  • 5 Sterne

    12 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 02.03.2018 bei bewertet

    EIN TRAGISCHES FRAUENSCHICKSAL
    Mileva Marić wurde 1875 in Serbien (damals zu Österreich/Ungarn gehörend) geboren. Frühzeitig erkannte der Vater ihre aussergewöhnliche Begabung und herausragende Intelligenz. Er unterstützte das auffällige Potential seiner Tochter und ebnete ihr den Bildungsweg. Junge Mädchen waren in der Regel in der damaligen Zeit per Gesetz vom Besuch einer höheren Schule ausgeschlossen und damit war der Zugang zu einem Studium verwehrt. 1896 beginnt sie, als einzigste Frau am Polytechnikum in Zürich, Physik zu studieren. Mit Feuereifer stürzte sie sich in das Studium. Nur Albert Einstein schien von allen Mitstudenten der jungen Frau wohlgesonnen zu sein. Ihre Beziehung entwickelt sich langsam, aber beständig nimmt das tragische Schicksal Milevas seinen Lauf...

    Noch nie vorher hatte ich von Albert Einsteins erster Frau etwas gelesen oder gehört. Marie Benedict verstand es, mir in einem schönen, emotionalen Schreibstil den Lebensweg der begabten jungen Frau nahe zu bringen. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, d. h. aus der Sicht von Mileva. Das bedeutet, dass die Autorin den weltberühmten Albert Einstein nur durch den Blickwinkel seiner ersten Frau agieren lässt. Der Leser sollte jedoch dabei berücksichtigen, dass hier eine fiktive Geschichte der realistischen Persönlichkeiten erzählt wird. Das Leben der Beiden wird nachvollziehbar dargestellt, bekannte Quellen werden eingearbeitet.
    Viele Faktoren trugen dazu bei, dass die Träume der jungen hochintelligenten Frau nicht wahr werden konnten. Das berühmte „Hätte-Wäre-Wenn“ kam mir bei der Lektüre immer wieder in den Sinn. Das gilt aber gleichermassen für beide. Wäre z. B. Albert Einstein der geniale Erfinder geworden, ohne Mileva? Ihr grösster Fehler war, dass sie vom Beginn ihrer Liebe an, mehr von seinen als von ihren Fähigkeiten überzeugt war, sich ständig von ihm unterbuttern liess und stets seine Interessen über ihre eigenen stellte. Diese Gefahr hatte bereits Milevas Vater vorausgesehen: "Du behältst stets dein Tempo durch das Leben bei - solange keine Kraft von aussen auf dich einwirkt. Ich hoffe sehr, dass keine äussere Kraft dich jemals bremsen wird."(S. 57) Diese "äussere Kraft" war ausgerechnet der Mann, den sie so sehr liebte, ihr Albert. Sein Versprechen: „beruflich und privat auf Augenhöhe“ hat er nie eingelöst (S. 134). Tut mir leid, das so schreiben zu müssen, doch er hat sie regelrecht und sehr bewusst um ihren wahrscheinlich beträchtlichen wissenschaftlichen Beitrag an seiner Arbeit betrogen.

    Zwangsmässig verglich ich meinen eigenen beruflichen Werdegang mit dem von Mileva. Ich bin in der DDR aufgewachsen und hatte keinerlei Beschränkungen, um das Abitur abzulegen und trotz Kind ein Direktstudium erfolgreich zu beenden (mit 22 Jahren). Dabei stand mir in der gesamten Zeit niemand und nichts im Wege. Im Gegenteil, ich erfuhr jede Menge Unterstützung, auch von meinem Mann. Überlegenswert ist, wie es derzeit mit den Möglichkeiten für Mädchen/Frauen bestellt ist. Ich werte nicht, denn das kann jede für sich und ihre Situation beurteilen. Die heutigen gesellschaftlichen Bedingungen lassen aber meiner Meinung nach viel Raum zur Verbesserung offen. Es gäbe noch viel zu tun. Zum Glück haben wir nicht mehr die Zustände wie zu Milevas Zeiten, aber es gibt auch keinen Grund mit der Lage der Frauen zufrieden zu sein.

    Fazit:
    Mir hat das Buch sehr gefallen. Es berührte mich. Milena Marić wurde zu einem Opfer ihrer Zeit. Ein tragisches Frauenschicksal! Es wird mich noch eine Weile beschäftigen.
    Ich bewerte mit fünf von fünf Sternen und gebe sehr gern meine unbedingte Lese-/Kaufempfehlung.

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  • 5 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 21.03.2018

    Wer war Mileva Marić (1875-1948)?
    So hiess die erste Ehefrau des Physik-Nobelpreisträgers Albert Einstein. Die intelligente Serbin lernte ihren Ehemann beim gemeinsamen Studium im Polytechnikum in Zürich kennen. Eine studierende Frau und noch dazu die Fächerkombination Mathematik und Physik stellten kurz vor 1900 noch eine Seltenheit dar. Doch Mileva liess sich von den damaligen Wert- und Moralvorstellungen, nach denen eine Frau an den Herd und nicht in die Studierstube gehörte, nicht beirren. Im Gegenteil, mutig und viel Neugier stürzte sich sich in naturwissenschaftliche Diskussionen und verblüffte damit die studierende Herrenriege, allen voran natürlich Albert Einstein. Milevas scharfer Verstand und besonders ihr mathematisches Können machte sie für Einstein zu einer Lebenspartnerin auf Augenhöhe, mit der er alles Wissenschaftliche besprechen und vertiefen konnte. Kurzum, beide bildeten ein mehr als perfektes Paar; jedenfalls nach aussen. Denn Einstein wollte sich nicht offiziell zu ihr bekennen und verweigerte auch die Kontaktaufnahme mit der unehelichen Erstgeborenen Lieserl. Für die junge Mileva war dieses lose Arrangement mit dem häufig finanziell klammen Physiker eine Herausforderung, an der sie mit der Zeit leider zerbrach. Während Albert Einstein Karriere machte, blieb Mileva zu Hause und legte ihre eigenen Karrierepläne auf Eis. Diese Selbstaufgabe für die Familie machte sie krank und liess sie mehr und mehr von dem anfangs so schillernden Einstein Abstand nehmen. Ihr gemeinsames Glück bekam folglich Risse, die sich weder durch die Heirat 1903 noch durch die beiden Söhne Hans Albert und Eduard kitten liessen. Zudem wurde ihr Name von den gemeinsamen Fachaufsätzen mit Albert Einstein gestrichen, wodurch ihre wissenschaftliche Leistung geschmälert wurde. Bis heute wird heiss darüber diskutiert, inwiefern Mileva an der Nobelpreis prämierten Relativitätstheorie mitgearbeitet hat.

    Marie Benedicts biografischer Roman zeichnet das Bild einer starken Frau, die sich weder durch eine körperliche Behinderung noch von der patriarchalischen Gesellschaft beeindrucken liess. Mileva Marićs Emanzipationsgeschichte las ausgesprochen spannend und aufschlussreich, da ich vorher noch nichts von ihr, der Frau im Hintergrund des Genies, gehört hatte. Ihre Lebensleistung und vor allem ihr Scheitern rissen mit und machten betroffen. Obgleich die Autorin in ihrer Erzählung echte Fakten mit Fiktion vermischt, so entsteht doch am Ende eine flüssige, gut lesbare Geschichte, die den Leser einmal hinter die Kulissen der Genialität Einsteins blicken lässt und dadurch nachdenklich stimmt. Was wäre beispielsweise gewesen, wenn es Mileva selbst zu einer anerkannten Physikerin/Mathematikerin geschafft hätte?

    FAZIT
    Eine m. E. wichtige Lebensbeschreibung, die zeigt, dass es im 19. und 20. Jahrhundert neben Marie Curie noch andere talentierte Wissenschaftlerinnen gab, die Grosses hätten leisten können. Auch die Person Albert Einstein sieht man nach der Lektüre in einem anderen, kritischeren Licht.

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  • 5 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas S., 19.02.2018

    Als ich das so las, kam mir Einstein mitunter wie ein Scheusal vor. An mancher Stelle dachte ich, jetzt muss die Mileva doch endlich mal auf den Tisch hauen und ihm klar ihre Meinung sagen. Doch sie hielt sich immer wieder zurück und stellte ihr Licht unter seines. Das ist sicherlich der damaligen Zeit geschuldet, ich glaube nicht, dass eine Frau vom Format einer Mileva Maric sich so etwas heute noch gefallen liesse. Im ersten Teil des Buches war es sehr schön zu lesen, wie die beiden sich langsam näher gekommen sind. Da verhielt sich Albert auch noch sehr anständig. Das änderte sich, als Mileva schwanger wurde. Ein uneheliches Kind, das passte nicht in Einsteins Weltbild, dabei war er doch genau so daran beteiligt wie Mileva. Ich fand es schlimm, wie er sich danach verhalten hat.
    Einfühlsam und eindrucksvoll beschreibt die Autorin die Empfindungen der körperlich behinderten Mileva. Die war ja schon als Kind sehr begabt, und ihr Vater förderte sie nach Kräften. Wieviel Mut gehörte wohl dazu, als einzige Frau unter Männern das Studium der Physik anzutreten? Von dem, was danach kam, ganz zu schweigen. Eine bemerkenswerte Frau.
    Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Und es ist ein Roman. Das darf man nicht vergessen, und die Autorin betont das ja auch ausdrücklich im Nachwort. Aber weil es sich um reale Personen handelt, fragt man sich schon, ob das alles wirklich so war. Wir wissen es nicht genau. Es könnte so gewesen sein, aber es könnte durchaus auch anders gewesen sein. Manches konnte Marie Benedict aus den Briefen ableiten, die Sache mit Lieserl ist ja immer noch nicht ganz klar. Ist sie wirklich gestorben oder wurde sie weggegeben? Auch der tatsächliche Anteil von Milevas Arbeit an der Relativitätstheorie ist umstritten. Mit Sicherheit hatte sie gehörigen Einfluss auf das Ergebnis, das glaube ich schon. Aber da gibt es halt viele Meinungen, und einig ist man sich bis heute nicht.

    Das Buch lässt sich gut lesen, der Inhalt war für mich nicht ganz leicht verdaulich, ich hatte Albert Einstein, der sich stets für Frieden und Verständigung eingesetzt hat, nicht für so einen üblen Charakter im Privatleben gehalten, wie er hier geschildert wurde. Aber wie schon gesagt, es ist ein Roman, der nicht den Anspruch hat, die Realität korrekt wiederzugeben. Wir wissen es eben nicht genau. Das grosse Verdienst, welches ich der Autorin anrechne, ist die Tatsache, dass sie Mileva Maric ins rechte Licht gestellt hat. Das sie die Ereignisse aus ihrer Sicht beschreibt, und dass sie dazu beiträgt, den Namen dieser Frau nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Das Buch war für mich ein Anstoss, mich näher mit Frau Einstein zu befassen. Dafür bin ich dankbar.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreund, 24.02.2018

    Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Vom Thema, vom Schreibstil und von der gesamten Struktur her erscheint es vollkommen rund. Passend zum Thema Physik hat die Autorin das Buch in drei Teile gegliedert, einen für jedes der drei Gesetze von Newton, die auch inhaltlich perfekt zu jedem Teil passen.

    Doch nun zum Thema des Buches: Frau Einstein. Zwar wusste ich, dass Einstein verheiratet war und auch, dass seine Frau ebenfalls an Physik interessiert war, doch ich hatte keine Ahnung, wie begabt sie war und wie sehr sie Einstein bei seinen Forschungen unterstützt und ihre eigenen Theorien entwickelt hat.

    Das Buch fängt total schön an. Mileva erfüllt sich ihren Traum vom Physikstudium in Zürich, als eine der ersten überhaupt zugelassenen Frauen an der Universität. Sie möchte Wissenschaftlerin werden und geht diesem Traum sehr zielstrebig entgegen. Als Frau hat sie gelernt, dass man extra hart arbeiten muss, um sich in der Männerwelt zu behaupten.
    An der Uni lernt sie Einstein kennen. Er scheint sofort fasziniert von ihrem Intellekt zu sein, während sie die Selbstverständlichkeit schätzt, die er ihr, als Frau an der Uni, entgegen bringt. Die beiden harmonieren sehr gut miteinander und träumen von einer gemeinsamen Zukunft als Wissenschaftler und Bohemiens.

    Doch im Laufe des Buches ändert sich dieses Bild ganz allmählich und es kommt eine Seite von Einstein zum Vorschein, mit der man anfangs nicht gerechnet hat.
    Ich bin tief beeindruckt von dieser Frau, die sich trotz dieser Entwicklungen nie ganz von ihrem Weg hat abbringen lassen. Sie hat für ihre Familie auf so vieles verzichtet, denn obwohl Einstein sich einige Dinge geleistet hat, die ich persönlich niemals verzeihen könnte, stand für sie der Zusammenhalt der Familie stets an erster Stelle. Ihren Traum von der Wissenschaft hat sie dennoch nie ganz aufgegeben und ihn schliesslich auf ihre eigene Weise umgesetzt.

    Das Bild des Genies Einstein, das ich lange in meinem Kopf hatte, hat sich durch dieses Buch zurecht gerückt. Natürlich ist ein grosser Teil des Buches Fiktion und man kann nie genau sagen, wie viel davon der Realität entspricht. Doch das Buch hat mich dazu inspiriert, eigene Recherchen anstellen zu wollen, weil mich das Thema nun doch sehr interessiert.

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  • 4 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 15.02.2018

    Ein sehr fesselnd erzählter biografischer Roman

    Inhalt:
    Mileva Marić stammt aus Serbien. Schon als Kind interessierte sie sich für die Gesetze der Natur. Da sie aufgrund eines Hüftleidens hinkte und ihre Eltern sich deshalb keine Hoffnung auf eine Verheiratung ihrer Tochter machen konnten, unterstützte vor allem der Vater sie schon früh in ihrem Bestreben zu lernen und sich den Naturwissenschaften zu widmen. 1896 nahm sie am Polytechnikum in Zürich als eine der ersten Frauen das Studium der Physik und der Mathematik auf. Einer ihrer Kommilitonen war Albert Einstein. Die beiden sollten später ein Paar werden.

    Albert Einstein ist wohl jedem ein Begriff. Doch warum kennt kaum jemand seine erste Frau, Mileva Marić Einstein, eine hochintelligente Frau und Wissenschaftlerin?

    Meine Meinung:
    Ich bin eigentlich nicht so der Fan von Biografien und Historischem und muss zugeben, dass ich von Mileva Marić oder auch Frau Einstein noch nie gehört hatte. Durch Zufall bin ich auf die Leseprobe von „Frau Einstein“ gestossen, und es hat mir erstaunlich viel Spass gemacht, sie zu lesen, ebenso wie jetzt das ganze Buch. Der Roman ist sehr kurzweilig und fesselnd geschrieben und ich konnte mich sehr gut in die Ich-Erzählerin, Fräulein Mileva Marić, hineinversetzen, obwohl sie in einer ganz anderen Welt lebte als wir heute. Höhere Schulbildung oder gar ein Studium war für Mädchen damals nicht vorgesehen. Umso bewundernswerter finde ich es, dass Mileva Marić sich ihren Traum von einem Studium erfüllte, auch wenn ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt wurden.

    Das Buch ist in drei Teile geteilt, die verschiedene Abschnitte in Mileva Marićs Leben erzählen. Jedem Teil ist ein Newtonsches Gesetz vorangestellt, das durchaus Bezüge zu den folgenden Ereignissen besitzt.

    Dabei gefiel mir der erste Teil am besten, der Aufbruch in ein neues Leben, in eine Zukunft als Wissenschaftlerin. Hier kommt eine Hoffnung zum Tragen, eine Hoffnung, dass nach den Anfeindungen in der Jugend nun endlich Anerkennung für die junge Frau folgt. Man spürt förmlich die Leidenschaft für die Mathematik und die Physik. Sehr schön wurde auch das Aufkeimen der Liebe zwischen Mileva und Albert beschrieben. Doch leider steht die Beziehung unter keinem glücklichen Stern, was die folgenden beiden Teile des Romans in eher düsterem Licht erscheinen lässt.

    Viele Details im Leben der Mileva Marić sind nicht wirklich belegt. Marie Benedict hat sich hier die künstlerische Freiheit herausgenommen, zu erzählen, wie es sich hätte zutragen können. Man darf also nicht alles für bare Münze nehmen. Es ist eine gehörige Portion Fiktion mit den Fakten verwoben.

    Ein klitzekleiner Wermutstropfen sind einige Ungenauigkeiten in der Übersetzung. Zuweilen merkt man die englische Satzkonstruktion dahinter. Auch die „ärmlichen Verhältnisse“, aus denen Mileva laut Klappentext stammen soll, sind falsch. Im Roman (und wohl auch in der Realität) ist die Familie recht wohlhabend mit Sommerresidenz und Dienstpersonal. Einige Details, wozu mir eine Weiterführung nötig erschien, verliefen leider einfach im Sand. Doch das sind wirklich nur Kleinigkeiten, an denen sich andere Leser*innen wahrscheinlich gar nicht stören.

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  • 4 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Calendula13, 07.05.2018 bei bewertet

    Die starke Frau in Albert Einsteins Schatten
    _______________________________________________

    Im Buch "Frau Einstein" von Marie Benedict geht um Mileva Marić Albert Einsteins erste Frau. Mileva auch genannt Mitza war eine junge Frau aus Serbien, die es geschafft hatte aus dem dort herrschenden frauenfeindlichen Klima ,nach Zürich zu kommen und dort als eine der ersten Frauen zum Physik und Mathematik Studium zugelassen wurde.
    Dort lernt sie Albert Einstein kennen und beginnt mit ihm zusammen an verschiedenen wissenschaftlichen Theorien zu arbeiten.
    Jedoch wird ihr Name nie unter den Aufsätzen erscheinen, an denen sie so viel mitgearbeitet hat und unter denen einer später den Nobelpreis für Physik bekommen wird.
    Marie Benedict verwebt die bekannten Fakten über Mileva Marić zu einem wunderbaren Roman über eine hochintelligente Frau die ihrer Zeit voraus war und ihr Leben im Schatten ihres berühmten Mannes verbracht hat.
    Eine klare Leseempfehlung für alle die mehr über diese starke und faszinierende Frau erfahren wollen.

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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tara, 15.02.2018 bei bewertet

    Eine beeindruckende Frau

    „Frau Einstein“ ist ein biografischer Roman über die erste Ehefrau des berühmten Physikers Albert Einstein von der Autorin Marie Benedict in dem deutlich wird wie schwierig es damals für eine Frau war an einer Universität zu studieren.

    Die Geschichte beginnt im Jahre 1896 in Zürich. Mileva Maric wurde in Serbien geboren und war - durch ihren Vater unterstützt - eine der ersten Frauen, die am Polytechnikum in Zürich studierten. Dort lernte sie auch Albert Einstein kennen, sie verlieben sich ineinander und wenig später wird Mileva schwanger. An ihrem ersten gemeinsamen und unehelich geborenen Kind zeigte Einstein nie Interesse und hat es nie gesehen. Einstein versprach Mileva, dass die Wissenschaft immer für beide einen hohen Stellenwert in ihrem gemeinsamen Leben haben wird. Allerdings beginnt er gemeinsame Arbeiten unter seinem alleinigen Namen zu veröffentlichen und gibt auch die Relativitätstheorie als seine eigene aus. Mit der Treue nahm er es ebenfalls nicht so genau. Mileva wird als eine starke Frau dargestellt, die in der damaligen Zeit keine Chance auf eine wissenschaftliche Karriere hatte. Einstein wurde mir im Verlauf des Buches immer sympathischer. Er wirkt sehr selbstsüchtig und eigensinnig, dabei erscheint er regelrecht hartherzig. Je erfolgreicher Einstein wird, desto weniger Anteil lässt er seiner Frau daran.

    Geschrieben wurde der Roman aus der Ich-Perspektive von Mileva. Durch Rückblenden in die Vergangenheit von Mileva wird ihr Verlangen nach Bildung - mit dem sie ihr angeborenes Hüftleiden und das daraus folgende Hinken kompensieren möchte - deutlich. Das Buch basiert auf Briefwechseln zwischen Albert und Mileva.

    Der Schreibstil von Marie Benedict ist flüssig zu lesen und macht deutlich wie schwer es für Frauen war sich im wissenschaftlichen Bereich durchzusetzen und zu beweisen. Der biographische Hintergrund des Buches mit den fiktiven Teilen ist fesselnd, berührend aber auch erschreckend.

    Ich kann das Buch Lesern die Biografien mögen und mehr über eine unbekannte Frau an der Seite eines grossen Wissenschaftlers erfahren möchten nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BücherwurmNZ, 26.02.2018

    - Berührend -

    Die Geschichte um Mileva beginnt, als sie 1896 in Zürich ihr Physik- und Mathematikstudium aufnimmt. Als Leser begleitet man ihr Leben an der Seite von Albert Einstein über Jahre hinweg. Von Einstein und seiner Forschung weiss ich nur das, was wohl jeder weiss. Hier lernt man ihn von seiner menschlichen Seite kennen. Vor allem wird Milevas Leben an der Seite von Albert Einstein, ihr Familienleben, ihre wissenschaftlichen Bemühungen, das Leben als Frau und Wissenschaftlerin zur damaligen Zeit und die Entwicklung der Relativitätstheorie beschrieben. Es ist zwar einiges fiktiv bzw. nicht bestätigt, aber es gibt einen schönen Einblick in Milevas Leben als Wissenschaftlerin und Frau über 18 Jahre hinweg. Was wirklich wahr und was fiktiv ist, erklärt Marie Benedict am Schluss des Buches und gibt auch einen Literaturhinweis an, den sie als Recherche genutzt hat und mit dem der Leser selbst mehr über Alberts und Milevas Leben erfahren kann. Dieses Buch hat mich dazu angeregt, mir über das Leben der Beiden Gedanken zu machen und mich weiter über die beeindruckenden Persönlichkeiten zu informieren.

    Ab und zu gibt es Rückblicke in Milevas Vergangenheit bzw. Gegebenheiten, an die sie zurückdenkt, die sehr aufschlussreich sind, da man sie so besser kennen lernt. Zudem sind diese kurzen Zeitsprünge bzw. Gedanken perfekt in die gegenwärtige Handlung eingebettet. Allgemein ist der Schreibstil Marie Benedicts sehr angenehm zu lesen. Dass man durch das Buch „getragen“ wird, trifft es wohl am besten.

    Da das Buch das gemeinsame Leben zweier Physiker schildert, kommen auch mal ein paar Sätze physikalischer Erläuterungen vor. Allerdings treten diese sehr selten auf, nämlich nur wenn sie für die Geschichte wichtig sind, und sind auch von Laien gut zu verstehen.

    Fazit:
    Es ist ein berührendes Buch über Albert Einsteins erste Frau Mileva, Wissenschaftlerin, Ehefrau und Mutter. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der mehr über das Leben der beiden und/oder über das Leben von Frauen und Wissenschaftlerinnen zur damaligen Zeit erfahren will.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Oztrail, 01.05.2018

    Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine noch erfolgreichere Frau
    Das Cover beschreibt den Inhalt des Buches. Die Frage, kann es Mileva Maric´ sein? Die Frau über die geschrieben wird. Die Gestaltung gefällt mir, hat nichts aufregendes aber doch etwas Anziehendes.

    Zum Inhalt:

    Mileva Maric` hat, dank der Hartnäckigkeit ihres Vaters, einen Studienplatz für Physik und Mathematik an der Universität in Zürich erhalten. Dort lernt Mileva, Albert Einstein kennen. Die junge Frau ist anfangs sehr zurückgezogen, auch ihren Mitbewohnerinnen gegenüber und taut erst mit der Zeit auf. Die Entwicklung die Mileva durchmacht, kann man sich heute in der westlichen Welt gar nicht vorstellen, aber sie meistert ihr Leben. Mit allen Höhen und Tiefen. Und der berühmte Einstein kann im Nachhinein froh sein, dass er diese hochintelligente Frau kennengelernt hat.

    Mein Fazit:

    Der Autorin Marie Benedict ist ein sehr toller Roman gelungen. Ich habe mich selten so gut in einem Buch aufgehoben gefühlt. Auch wenn es grösstenteils Fiktion ist, um die Geschichte von Mileva und Albert, ist doch auch hier immer ein kleiner Funken Wahrheit dabei.
    Es musste eine sehr grosse Aufgabe gewesen sein, alle Werke über die zwei Protagonisten zusammenzusuchen und durchzuarbeiten. Hier eine Geschichte zu bringen, die keine Biografie ist, sondern ein interessanter Roman, der mit keinem Male langweilig war. Für mich auch ein Pluspunkt, dass keine übertriebene Verlängerung der Geschichte erfolgt ist. In der Kürze liegt die Würze. Hut ab. Auch ein Lob an die Übersetzerin Mareike Heimburger.

    Es gibt zwar ein paar Rechtschreibfehler, aber die überliest man. Also nicht so dramatisch.

    Ich kann hier eine klare Leseempfehlung aussprechen und vergabe auch die volle Punktzahl.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion B., 05.03.2018

    Eine beeindruckende Frau an der Seite von Albert Einstein
    In dem Buch „Frau Einstein“ geht es um Albert Einsteins erste Ehefrau Mileva Marić. Sie war die allererste Serbin und eine der ersten Frauen überhaupt, die ein Mathematik- und Physikstudium absolvieren durfte. Ihr Vater erkannte ihre intellektuellen Fähigkeiten und förderte ihre Ausbildung was zu dieser Zeit absolut nicht selbstverständlich war. Die Autorin Marie Benedict hat mit dieser Geschichte ein Buch herausgebracht welches bei mir die Vorstellung, welche ich bislang von Albert Einstein immer hatte, verändert hat. Ich frage mich nun: wer war hier wirklich das Genie?
    Das Buch ist in der „ich Form“ geschrieben und so kann man sich schnell in die verschiedenen Situation von Mileva und ihrer Sicht der Dinge, welche die Autorin hier beschreibt, hineinversetzen und man fühlt mit ihr.
    Auch ich verstehe nicht wie diese beeindruckende Frau, die mit ihrer Forschung Aussergewöhnliches geleistet hat, bis heute eine Unbekannte geblieben ist. Ich hoffe sehr, dass dieses Buch daran etwas ändert auch wenn es Mileva Marić nichts mehr nützt.
    Der flüssige Schreibstil von Marie Benedict macht das Lesen von diesem Buch angenehm, erst mal angefangen möchte man dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen wenn man an dem inhaltlichen Thema interessiert ist.
    Das Cover von diesem Buch ist aus hochwertigem Papier und fühlt sich in der Hand sehr edel an. Die Gestaltung des Covers ist wie das Buch im Ganzen super gelungen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 15.02.2018

    Als gebürtige Serbin und als Frau hat es Mileva Maric schwer, ihre Fähigkeiten zu zeigen. Als eine der ersten Frauen überhaupt beginnt sie in Zürich ihr Studium der Physik und Mathematik. Einer ihrer Kommilitonen ist Albert Einstein, der ihren Intellekt zu schätzen weiss und sie immer wieder um Rat fragt. Mileva verliebt sich in Albert, doch sie wehrt sich lange gegen ihre Gefühle. Sie weiss, dass sie als verheiratete Frau nicht mehr weiter studieren wird. Einer Einladung Alberts an den Comer See nimmt sie - entgegen besseres Wissens - an und wird schwanger. Heimlich bringt sie ihr Kind, Lieserl, in Serbien zur Welt, einen Abschluss an dem polytechnischen Institut erlangt sie nicht mehr. Auch wenn Albert sie später heiratet und sie zwei Söhne bekommen, ist die Ehe nicht glücklich. Die anfängliche wissenschaftliche Zusammenarbeit, besonders der Relativitätstheorie, wird immer weniger, Mileva nur noch als Hausfrau und Mutter angesehen.
    Es ist bekannt, dass Mileva das Preisgeld des Nobelpreises zugesprochen wurde, doch inwieweit ihre Mitarbeit den Ausschlag dafür gab, ist umstritten. In jedem Fall wird die von ihrem Vater als weiser Kopf bezeichnete Mileva durch das Zusammenleben mit Albert ihrer eigenen Ambitionen beraubt. Das Wohlergehen ihrer Kinder ist ihr wichtiger als ihr eigenen wissenschaftlicher Ruhm. Sprachlich hervorragend und dennoch leicht lesbar geschrieben.

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 21.02.2018

    Der Pakt

    1897 schliessen zwei Frauen in Zürich einen Pakt: Mileva Maric, Studentin der Mathematik und Physik, und Helene Kaufler, Studentin der Geschichte wollen eine gemeinsame Zukunft, ohne Ehemänner. „Selbst wenn wir gern heiraten würden – warum sollten wir? Wir werden ... gut ausgebildete berufstätige Frauen sein. ... Wir werden ein werden einander haben und unsere Arbeit. Wir sind nicht darauf angewiesen, den traditionellen Weg zu gehen.“ (S. 62)
    Für beide war es ein langer Weg bis dahin. Eine weiterführende Bildung für Frauen an einem Gymnasium oder gar einer Hochschule / Universität gab es nicht – sie wurden schlichtweg nicht zugelassen. Schliesslich lag ihre gesellschaftliche Aufgabe darin, sich um ihren Mann, die Kinder und den Haushalt zu kümmern.

    Mileva hat von Geburt an ein Hüftleiden und ihre Eltern machen ihr schon früh klar, dass sie damit auf dem Heiratsmarkt keine Chance hätte. Zum Glück ist sie überdurchschnittlich intelligent und wird durch ihren Vater gefördert.
    Sie studiert Mathematik und Physik, findet sie zum ersten Mal im Leben Freundinnen, die genau so sind wie sie. Doch die Anerkennung ihrer männlichen Kommilitonen und Professoren muss sie sich hart erarbeiten, dabei überflügelt sie diese bald. Einzig ihr Mitstudent (Albert) Einstein scheint sie von Anfang an ernst zu nehmen und macht ihr schon bald den Hof. Sie bricht den Pakt mit Helene.

    Beim Lesen hab ich mich immer wieder gewundert, wie gutgläubig Mileva gewesen sein muss. Sie darf Albert zwar bei den Berechnung helfen bzw. geht man heute davon aus, dass sie sogar den Anstoss zur Relativitätstheorie gab, doch Albert veröffentlicht die gemeinsamen Arbeiten nur unter seinem Namen. Ausserdem hat er Affären. Sie ist enttäuscht von ihm, aber sie bleibt – weil sie seinen Beteuerungen glaubt und wegen der Kinder. Es war erschreckend, ihre Selbstaufgabe, Enttäuschung und Erniedrigung mitzuerleben. Er nimmt ihr den Erfolg, die Würde und das versprochene gemeinsame (Arbeits-)Leben. Am Ende ist sie eine gebrochene Frau.

    Albert Einstein kommt in diesem biographischen Roman nicht wirklich gut weg, aber die Historie scheint das zu bestätigen. War er überhaupt in Mileva verliebt oder brauchte er sie nur für seine Berechnungen? Er scheint extrem egoman gewesen zu sein, strafte sie immer wieder mit Missachtung, beleidigte sie oder verschwand für Tage, wenn ihm etwas nicht passte. Am Ende habe ich ihn regelrecht gehasst – Genie hin oder her. Er hat sie jahrelang ausgenutzt, ihre Entdeckungen als seine ausgegeben und soviel Empathie entwickelt wie eine Eintagsfliege (hoffentlich beleidige ich die Fliege jetzt nicht). Er bekam den Nobelpreis, während sie die brave Hausfrau spielen musste. Egal wie die Zeiten damals waren, ich habe nicht verstanden, dass sie trotz dieser Umstände bei ihm blieb. Ich wäre zu stolz dazu.

    Das Buch ist sehr eindringlich geschrieben. Der Schreibstil ist sehr persönlich, fast so, als würde man Milevas Tagebuch lesen. Ich hab ihre Beweggründe nicht immer verstanden, hätte vieles anders gemacht als sie, aber es war ja auch eine andere Zeit. Mileva wahrlich hatte kein schönes Leben, ich beneide sie nicht darum.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 15.02.2018

    „Frau Einstein“ ist ein wirkliches tolles Buch. Es geht um die historische Persönlichkeit Mileva Maric, die erste Frau von Albert Einstein. Da über ihr Leben nicht viel bekannt ist, hat sich Autorin Marie Benedict die wenigen Fakten gepackt und daraus eine hochinteressante fiktive Geschichte geschaffen.

    Mileva ist eine junge wissbegierige Frau. Sie bricht aus ihrer Heimat auf um Physik in Zürich zu studieren. Einen Pfad den nur wenige Frauen in dieser Zeit bestreiten. Einer ihrer Mitstudenten: Albert Einstein persönlich, damals natürlich noch völlig unbekannt. Schnell merken die beiden, dass sie mehr verbindet als nur ihre Liebe zu Wissenschaft und sie kommen zusammen. Physik ist dabei natürlich ein Hauptthema und die beiden diskutieren stundenlang über physikalische Phänomene und Theorien und verfassen auch Aufsätze zusammen. Unter anderem arbeiten sie später auch an der Relativitätstheorie. Doch mit Milevas Schwangerschaften ändert sich so einiges.

    Dieses Buch skizziert das Leben einer unheimlich interessanten Frau, von der man eigentlich viel mehr wissen müsste. Mileva ist zielstrebig, klug und lebensfreudig und man verfolgt diese Geschichte super gerne mit ihr. Doch ihr Leben hat leider nicht nur Höhen, sondern auch viele Tiefen. Man möchte mit ihr weinen, mit ihr schreien, sie aufrütteln wieder sie selbst zu werden, denn manchmal verliert sie sich in der Geschichte.

    Interessant war auch diese neue Perspektive auf Einstein. Natürlich ist davon auch das meiste Fiktion, aber man gerät doch ins Grübeln, wer dieser Albert Einstein wirklich war und wie gross die Rolle von Wissenschaft in seinem Leben war, ob er nicht vielleicht doch zu viel gearbeitet und zu wenig für seine Familie da war. Das werden wir wohl nie herausfinden.

    Auch der Schreibstil ist top, das Buch hat man in null komma nichts durch. Ein Roman, dem ich nur fünf Punkte und eine warme Weiterempfehlung an alle, die von starken Persönlichkeiten lesen wollen, geben kann.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 22.02.2018

    Mileva Maric` Tochter einer gut bürgerlichen Familie hat ein Handicap – sie hinkt. In den Augen ihrer sie liebenden Eltern wird sie daher keinen Mann finden, der sie heiratet und mit ihr Kinder bekommt. Da sie hochintelligent ist, fängt ihr Vater bereits in sehr jungen Jahren an sie auf dem Gebiet der Mathematik und Physik zu fördern. Er sieht darin eine gesicherte Zukunft für sie. Beide Fächer faszinieren sie. Sie darf dann als junge Frau nach Zürich, um diese Wissenschaften zu studieren, was in der damaligen Zeit für Frauen schon ungewöhnlich war. Dabei lernt sie Albert Einstein als Kommilitone in ihrem Kurs kennen und lieben. Gemeinsam entwickeln sie grosse Pläne….
    Marie Benedict hat es wunderbar verstanden den Lebens- und Leidensweg von Mileva, genannt Mitza, in einen sehr unterhaltsamen, aber auch aufwühlenden Roman einzubetten. Ja aufwühlend war es für mich sehr, denn meine Sympathien galten von Anfang an Mitza, nicht dem weltberühmten Wissenschaftler Albert Einstein. Den fand ich anfangs als Student mit seiner unkonventionellen Art, seiner Beharrlichkeit bei der Kontaktsuche zu Mileva noch recht amüsant. Doch das kehrte sich sehr schnell ins Gegenteil. Da tat mir dann Mitza nur noch leid. Manchmal war ich auch wütend auf sie, da sie das alles mit sich hat machen lassen.
    Dieser aus der Ich-Perspektive erzählte Roman, der historisch belegtes mit von der Autorin hinzugedichtetem verbindet und damit eine rundum gelungene Geschichte erzählt, hat mich total eingefangen. Ein tolles Buch! Ich konnte es einfach nicht weglegen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung für alle Freunde von Schicksalsromanen.

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