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  • 5 Sterne

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    Verena W., 21.04.2023

    Löwe und Fuchs
    Keine Schnörkel, kein Wort zuviel und dabei spannend: Michael Köhlmeier ist wahrhaft ein Meister in der Kunst, mit knappen Sätzen viel auszudrücken. So gelingt es ihm in seinem neuen Roman wieder einmal überzeugend, dem Leser die Entwicklung eines Teenagers sachlich und ohne eigene Wertung nahe zu bringen.
    Die Geschichte: Kurz vor Franks vierzehntem Geburtstag wird sein Grossvater aus dem Gefängnis entlassen. Er spürt die Angst seiner Mutter vor diesem Vater und möchte sich fernhalten von diesem rücksichtslosen und gewalttätigen Mann. Doch ebenso fühlt er sich angezogen von dessen Ausstrahlung und folgt ihm teils widerwillig, teils fasziniert…
    Franks Hin- und Hergerissensein zwischen seinem bisherigen ruhigen Leben mit der Mutter und dem unsteten, gefahrvollen des alten Mannes erleben wir quasi aus erster Hand, aus Franks Sichtweise und seinen Gedanken, die seinem Alter etwas voraus sind. In seinem klaren, nüchternen Schreibstil schildert der Autor nur das Wesentliche und überlässt es dem Leser, ein Urteil zu fällen.
    Er reisst die Fragen an, die sich Heranwachsende stellen, ihre Unsicherheit, verbunden mit dem Wunsch, den Erwachsenen ebenbürtig oder vielleicht gar überlegen zu sein. Das Sprichwort "Was der Löwe nicht kann, das kann der Fuchs" begleitet Frank und gewinnt gegen Ende des Romans immer mehr an Bedeutung. Wenn der Grossvater ein Löwe ist, kann Frank vielleicht ein Fuchs sein?

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele K., 12.01.2023

    Superschön finde ich schon mal das Buchcover. Ein orangefarbenes Auto, halb versteckt im Grünen unter Bäumen, weckt Assoziationen an den Sommer und an die Siebziger. Man weiss nicht genau, ob das Auto in seinem Inneren vielleicht Menschen versteckt, behütet, oder ob es wegen Unachtsamkeit des Fahrers in die Bäume gerauscht ist. Im Verlauf der Geschichte spielt Autofahren jedenfalls eine Rolle...

    Sehr gut gefällt mir der relativ einfache, klare Sprachstil. Erzählt wird - zunächst und grösstenteils- aus der Sicht eines Jugendlichen mit anfänglich relativ kindlichem Blickwinkel.

    Ich habe mit grosser Begeisterung "Matou" von Michael Köhlmeier gelesen und war sehr gespannt auf "Frankie" mit der doch sehr anders anmutenden Thematik.

    Sehr interessant erzählt wird das Beziehungsgeflecht zwischen Grossvater, Enkel und dessen Mutter. Es schwankt und entwickelt sich zwischen Ängsten, Ablehnung, Faszination, Kämpfen. Zwischen schlechtem Gewissen, philosophischen Gedanken - oft skurril erscheinend - und Leben-Erleben-Wollen. Auch die Sympathien zu den drei Protagonisten liefen für mich als Leserin hin und her, auf und ab.

    Aber generell hat mich das Buch gepackt, ich wollte an jeder Stelle unbedingt wissen, wie es weiter geht.

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  • 4 Sterne

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    erul, 17.01.2023

    Grossvater und Enkel – interessant und kurios

    Das Cover mit dem Auto mitten im Grünen und der Klappentext hatten mich neugierig gemacht.

    Von dem Autor Michael Köhlmeier habe ich bisher noch nichts gelesen. Sein Schreibstil gefällt mir, ist locker und gut zu lesen. Schon nach wenigen Seiten wird Spannung aufgebaut.

    Die Geschichte wird aus Sicht von Frank Thaler erzählt. Er ist 14 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter in Wien. Die beiden verstehen sich sehr gut. Frank kocht gerne für seine Mutter, die im Theater arbeitet. Sein 71jähriger Grossvater wird nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Frank hat ihn nur wenige Male dort besucht. Den Grund der Inhaftierung kennt er nicht. Seine Mutter scheint regelrecht Angst vor ihm zu haben. Sie sind froh, dass Opa nach wenigen Tagen eine kleine Wohnung bekommt.
    Obwohl Frank seinen Opa unheimlich, egoistisch und aggressiv findet, besucht er ihn und ein ungewöhnliches, skurriles Abenteuer beginnt - sogar eine Waffe ist im Spiel ...

    Die Geschichte ist skurril und oft nicht ganz so realistisch. Lesenswert, wenn auch viele Fragen am Ende offenbleiben.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    liesmal, 27.01.2023

    Dies ist die Geschichte des 14-jährigen Frank und seines Grossvaters, der nach 18 Jahren aus der Haft entlassen wird.
    Der Buchtitel „Frankie“ ist die Verniedlichung des Namens, wie der Grossvater ihn für Frank benutzt, obwohl der das gar nicht mag. Für mich ist der Buchtitel der Grund, die Geschichte eigentlich schon zu kennen, nämlich die langsame Annäherung von Grossvater und Enkel. Doch weit gefehlt!
    Frank ist ein Junge ohne Freunde, kennt seinen Vater kaum, hat aber eine enge Bindung zu seiner Mutter. Er liebt es, für sie zu kochen und die Abende mit ihr zu verbringen. Dieses geordnete Leben endet nach der Entlassung des Grossvaters aus dem Gefängnis.
    Frank weiss nicht, warum sein Grossvater im Gefängnis sass. Er kennt ihn kaum, ja nicht einmal seinen Namen. Trotzdem scheint es da so etwas wie ein unsichtbares Band zwischen ihnen zu geben, denn obwohl er manchmal regelrecht Angst verspürt, fühlt er sich doch zu ihm hingezogen.
    Sprachgewaltig versteht es Michael Köhlmeier, von einer behaglichen in eine ausserordentlich angespannte Atmosphäre zu wechseln. Er regt meine Fantasie an und breitet Franks Gedankenwelt gekonnt vor mir aus.
    Auch das Ende ist gewaltig: Zu einigen Fragen, auf deren Antworten ich lange gewartet, die ich aber irgendwann nicht mehr vermisst habe, kommt die letzte Szene, die mich anregt, sie gedanklich weiterzuverfolgen, selbst wenn dabei eine andere, ganz neue Geschichte entsteht.

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  • 4 Sterne

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    Michael B., 22.03.2023

    Wer hätte das gedacht... dachte ich am Ende der Lektüre von Michael Köhlmeiers neuem Roman "Frankie"; anfangs hatte ich den Eindruck,es handele sich vielleicht um eine aus einer verstaubten Schublade des Autors gekramte, bereits leicht angegilbte Schreibübung aus vergangenen Tagen; aber dann hat mich das Büchlein bis zur letzten Seite immer weniger losgelassen. Ich will auch gar nicht gross auf die Handlung eingehen - die kann man nämlich kaum erzählen, ohne zu spoilern und das wäre schliesslich nicht fair. Der Klappentext beschreibt schon ganz gut, worum es geht. Köhlmeier ist es auf jeden Fall gelungen, sich in die Psyche eines 14-jährigen Jungen, bei der vom Vater getrennten Mutter lebend, mit so gut wie nicht vorhandenem eigenen Freundeskreis, einzufühlen. Nicht mehr Kind, aber noch lange nicht erwachsen. So nimmt die Geschichte konsequent die Pespektive von Frank ein. Das Leben nimmt für Frank unerwartet Fahrt auf, als sein Grossvater, den er wegen dessen langen Haftaufenthaltes so gut wie gar nicht kennt, aus der Haft entlassen wird - Franks Mutter ist als Tochter zunächst die erste Anlaufstation. Es ist nicht so, dass Frank und sein Grossvater Freunde werden, aber es kommt etwas in Bewegung, was für Frank den Abschied aus seiner Kindheit bedeutet. Es ist nicht Bewunderung, die Frank für seinen Grossvater verspürt, vieles an seinem Handeln empfindet Frank sogar befremdlich - aber der Ex-Häftling ist Orientierungsgeber, füllt damit eine Lücke in Franks Leben... und ist damit willkommenes Sprungbrett. Was Frank von seinem Grossvater lernt ist, dass die Frage nach dem 'Warum' überflüssig sei, weil es nie einen Grund gebe, die Dinge seien halt so wie sie sind. Und wenn man sich bei der Lektüre von "Frankie" dieser Annahme anschliessen kann, ist es eine überraschend gute Geschichte.

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  • 3 Sterne

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    AnnaMagareta, 10.01.2023

    Kontraststreiche Charaktere

    „Frankie" ist eine All-Age-Roman des vielfach ausgezeichneten Autors Michael Köhlmeier.

    Frank ist vierzehn und sein Grossvater - der bereits über 70 ist - sass achtzehn Jahre im Gefängnis. Für Frank ist er mehr oder weniger ein Unbekannter. Seine Mutter sieht die beiden nicht gerne zusammen, dadurch wird der Grossvater für den Teenager natürlich noch interessanter. In dem Roman geht es um die Zeit nach der Haftentlassung.

    Der Schreibstil des Autors lässt sich gut lesen.Die Handlung wird aus Frankies Perspektive geschildert. Seine Gedanken sind die eines Teenagers und gut nachzuvollziehen. Durch zahlreiche Dialoge wird das Erzählte lebendig. Allerdings wiederholt sich in diesen Vieles. Der Grossvater blieb für mich lange Zeit unnahbar. Sein Verhalten gegenüber Frankie wirkt ungeübt, manchmal etwas befremdlich und man merkt, dass es ihm an Erfahrung im Umgang mit seiner Familie und Menschen fehlt. Mal ist er grob und unfreundlich, dann wieder nett und einnehmend.

    Die Charaktere werden gut beschrieben. Michael Köhlmeier ist es hervorragend gelungen sich in Frankie hineinzuversetzen, der sich heimlich – gegen den Willen seiner Mutter, die regelrecht Angst vor ihrem Vater zu haben scheint - mit seinem Grossvater trifft. Der Kontrast zwischen dem wohlbehütet aufgewachsenen Teenager und dem aus der Haft entlassenen, alten Mann könnte kaum grösser sein.

    Auch wenn sich das Buch gut lesen lies und durchaus gut geschrieben war, mich hat es leider ein wenig enttäuscht. Mir fehlte es an Handlung,die aber nach dieser Vorgeschichte nun sehr gut beginnen könnte.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 03.02.2023

    Der Grossvater von Frank wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen, achtzehn Jahre sass er ein, länger als der vierzehnjährige Frank auf der Welt ist. Eine eigentümliche Beziehung gehen Frank und sein Opa ein, der Junge fühlt sich seltsam angezogen von dem alten Mann. Als sein Opa verschwinden will, geht Frank mit, weil er glaubt, dieser hat ein Ziel. Von der geladenen Pistole ahnt er da noch nichts.

    „Wenn einer denkt, dass jetzt etwas Liebes folgt, dann täuscht er sich. Und zwar gewaltig.“ (Seite 33)

    Der vierzehnjährige Frank, von seinem Opa Frankie - mit einem ä in der Mitte und y oder ie am Ende, wie dieser nicht müde wird zu betonen - genannt, was ihm sehr missfällt, fungiert als Ich-Erzähler in dieser Geschichte, die mich bedauerlicherweise bis zuletzt nicht erreicht hat. Ob es an dem Erzählstil, oder an der gewollt jugendlichen Ausdrucksweise liegt, kann ich nicht sagen, wahrscheinlich ist es ein Mix aus beidem. Für mich war Frank nicht authentisch genug, er war mal kindlich und mal altklug, aber realistisch leider nie. Gleiches gilt für den Grossvater, als Gangster inszeniert, aber von mir als Karikatur eines solchen empfunden; grossmäulig, grossspurig, aber dahinter nur heisse Luft. Auch der Sinn der Erzählung erschloss sich mir letztendlich nicht, keine Moral, kein Grund und ein Fazit sowieso nicht. So waren es für mich experimentelle Lesestunden, die Vorfreude grösser als der Genuss. Aber letzteres ist doch immerhin auch etwas Schönes.

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  • 4 Sterne

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    Karin G., 15.02.2023

    Das Buch hat mich sofort auf Grund des Covers und des Titels angesprochen, lassen doch beide auf einen unterhaltsamen Roman hoffen
    Von dem Schriftsteller habe ich bis jetzt noch nichts gelesen und gehört.
    Der Schreibstil ist fesselnd und angenehm zu lesen
    Die einzelnen Personen sind mit Bedacht ausgewählt und mit entsprechenden Eigenschaften versehen.
    Zur Geschichte, Frank ist 14 Jahre alt und lebt bei seiner Mutter. Alles ist für ihn in Ordnung so. Als aber sein Grossvater nach 18 Jahren im Gefängnis wieder auftaucht, gerät seine Welt aus den Fugen. Einerseits fürchtet er sich vor dem Grossvater und auf der anderen Seite ist er fasziniert von ihm . Doch was nun passiert wird nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt.
    Ein wirklich interessantes Buch, das mir eine kurzweilige Lesezeit beschert hat. Die erste Hälfte des Buches fand ich brilliant, danach flacht es etwas ab. Ein tolles Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.

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  • 4 Sterne

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    Mona, 21.01.2023

    irgendwie anders
    Bei diesem Buch geht es um die ungewöhnliche Beziehung eines Grossvaters zu seinem 14 jährigen Enkel. Der Grossvater wird nach 18 Jahren aus dem Gefängnis entlassen und ist für seinen Enkel Frank eine fast unbekannte Person. Während Frank von seinem Grossvater fasziniert ist, ist die Beziehung schwierig. Der Grossvater steht seinem Enkel mal zärtlich, dann auch wieder tyrannisch gegenüber. Die Geschichte wird aus Frankis Sicht erzählt. Das Ende der Geschichte bleibt offen und man kann sich als Leser dazu selbst seine Gedanken machen. Auf jeden Fall hatte ich eine ganz andere Geschichte aufgrund des Klappentextes erwartet. Die Erzählung war durchaus ganz unterhaltend, hat mich aber doch nicht so ganz überzeugt. Wer aber ein Buch lesen möchte, dass nicht so ganz dem Standard enspricht, wird hier sicherlich nicht enttäuscht.

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  • 3 Sterne

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    Annika S., 09.01.2023

    Leider etwas enttäuschend

    "Niemand nämlich wusste, warum er tat, was er tat, wahrscheinlich nicht einmal er selbst. Und auch nicht, was er als Nächstes tun würde."

    Nach 18 Jahren kommt Franks Grossvater aus dem Gefängnis. Was er verbrochen hat, weiss der fast 14-Jährige nicht, ebenso wenig, was sein Opa überhaupt für ein Mensch ist.
    Die beiden lernen sich kennen und Frank wird immer tiefer in den Bann des Älteren gezogen. Wird in dieser ambivalenten Beziehung der Hass oder die Zuneigung die Oberhand gewinnen?

    Michael Köhlmeiers Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und enthält viele eigenwillige Formulierungen ("etwas in den Google eingeben"), die bei mir persönlich den Lesefluss gestört haben. Ich konnte mit der Erzählweise nicht so wirklich warm werden.
    Auch mit den Figuren konnte ich nicht so viel anfangen, trotz des Ich-Erzählers war mir der Protagonist Frank nicht wirklich sympathisch (obwohl seine Eigenschaften geradezu musterschülerhaft beschrieben werden, vielleicht etwas zu viel des Guten?) und seine Handlungen und Gedanken sind nicht nachvollziehbar.

    Die Grundidee der Geschichte ist zunächst sehr spannend, leider entlädt sich diese Spannung nach etwa der Hälfte des Buches bei der Raststättenszene und danach wird immer mehr klar, dass viele Fragen nicht mehr beantwortet werden, zudem werden Franks Handlungen immer unverständlicher.
    Positiv hervorzuheben ist der Aufbau der Story, berichtet wird in kurzen, fast filmischen Szenen, welche ohne viele Umschweife aneinandergereiht werden, sodass eine gewisse Dynamik entsteht.

    Leider ging es mir wie einigen anderen LeserInnen auch: Am Ende des Buches hab ich mich nur gefragt, was jetzt die Aussage sein soll.

    Wer den Schreibstil Köhlmeiers mag und wer gerne kurze, szenische Beschreibungen liest, für den ist das Buch auf jeden Fall geeignet - ich persönlich kann ihm leider nicht so viel abgewinnen.

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  • 3 Sterne

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    Bineira, 14.04.2023

    Eigenwillige Geschichte

    Frank ist 14 und wohnt mit seiner Mutter in Wien. Sein Vater hat die Familie schon vor langer Zeit verlassen, Mutter und Sohn haben sich gut ohne ihn eingerichtet. In diese ruhige Welt bricht der Grossvater mütterlicherseits ein, der nach 18 Jahren im Gefängnis vorzeitig entlassen wird. Franks Mutter hat eindeutig Angst vor ihm und warnt auch ihren Sohn, doch dieser ist von dem harten, aggressiven Mann gleichermassen abgestossen wie fasziniert und sucht seine Nähe. Dass er dabei nichts Gutes lernt, kann man sich denken.

    Es fällt mir schwer, etwas über dieses Buch zu sagen. Einerseits hat mich die streckenweise atemlose Erzählweise aus der Sicht des Jungen nicht sonderlich angesprochen. Andererseits fand ich die Charakterisierung des alten Mannes sehr eindringlich, fast bedrohlich. Frank dagegen blieb mir fremd, er wirkt wie aus der Zeit gefallen, dabei gleichzeitig sehr erwachsen und sehr kindlich. Das Ende dieser eigenwilligen Geschichte ist überraschend und lässt viele Fragen offen.

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    ninchenpinchen, 23.01.2023

    Diffuse Gemengelage

    Dass Frankies ganzes Handeln und seine Welt- und Familienanschauung unauthentisch und völlig daneben sind, haben schon etliche meiner Vorrezensenten angemerkt. Dem kann ich mich nur anschliessen. Und: Nein, ich habe noch kein anderes Buch von Michael Köhlmeier gelesen, werde ich auch nicht mehr. Ich hatte zwar gelegentlich mit „Matou“ geliebäugelt, aber der Umfang von 960 Seiten und etliche Rezensionen hielten mich davon ab.

    „Frankie“ ist ein schmales Buch mit lediglich 206 Seiten. Es ist schon flüssig zu lesen, aber unschlüssig, im Sinne von: Der Autor wusste möglicherweise nicht, wohin die Reise gehen sollte. Ich hatte – wie leider so oft – den Eindruck, dass eventuell der Verlag mal wieder den Autor unter Druck gesetzt hat, ein neues Buch müsse her und da liefert man dann in der Not Unausgegorenes ab.
    Ich wurde also weder mit Frankie warm, noch mit seiner Mutter, dem Freund der Mutter, geschweige denn mit den Knast-Opa, um den die Geschichte sich dreht. Das Buch ist schnell gelesen, so viel Zeitverschwendung ist es also nicht, aber irgendwie schade trotzdem.

    Frankie begegnet also seinem Opa, den er – ausser ein paar Mal im Knast – noch nie gesehen hat. Der Opa ist äusserst aggressiv und warum Frankie dann dauernd mit ihm mitwill, bleibt unverständlich. Der ganze Handlungsablauf kommt einem vor, wie an den Haaren herbeigezogen. Im Grunde sind nicht nur Frankies Beweggründe nicht nachzuvollziehen, ebenso wenig die Handlungen aller Beteiligter. Es wird auch viel zu wenig nachgefragt oder recherchiert, die meisten Protagonisten nehmen seltsames Verhalten einfach so hin. „Wenn einer den anderen fragt, was er getan hat, dann wird irgendetwas erzählt. Nur nicht die Wahrheit. Das ist dann wie Fernsehen oder Bücherlesen.“ (Seite 75)

    Eine von Opas Weisheiten hat mir allerdings gefallen, Seite 87: „Nie sind deine eigenen Gedanken so frei wie im Gefängnis. […] Der wahre Denker ist der, der sich um nichts in seinem Leben kümmern muss. Alle grossen Philosophen haben Personal gehabt. […] Im Gefängnis musst du dich um nichts kümmern. Du brauchst nicht nachzudenken, was und wann es Essen gibt. Du brauchst nicht nachzudenken, wo du schlafen sollst. Wann du arbeiten sollst. …“

    Und wir müssen einfach so hinnehmen, dass Vieles offenbleibt oder unklar im Nebel verschwindet. „Was die Polizei versäumt, übernimmt das Schicksal.“ (Seite 154) Zum Beispiel will Frankie nie wissen, warum sein leiblicher Vater weg ist oder was es mit Opas Frau, der Mutter seiner Mutter, auf sich hatte. Die er nie kennengelernt hat. Geredet wird in der kleinen Familie nur über Belanglosigkeiten, wie Kleidung, Möbel oder Essen.

    Das Cover ist genauso unausgegoren wie der Rest. Das abgebildete Auto hat nicht nur die falsche Farbe, es ist auch vom Zustand her nicht richtig. Von daher passt es vielleicht dann doch zum Inhalt.

    Fazit: Schon flüssig zu lesen, aber dennoch kaum empfehlenswert. Die Geschichte ist einfach nicht nachvollziehbar.

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