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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sunshine77, 16.04.2022

    Als Buch bewertet

    Erneut begleitet man Kriminalinspektor Paul Stainer durch die Nachkriegswirren im März des Jahres 1920. Nach "Der rote Judas" und "Abels Auferstehung" wird die Geschichte des Kriegsrückkehrers in "Engel des Todes" weitererzählt.

    Die Situation in Deutschland spitzt sich zu. Rechte und Linke Kräfte versuchen den Staat entsprechend ihrer Vorstellungen umzugestalten. Dies gipfelt im März 1920 im Kapp-Putsch; reaktionäre Kräfte aus (ehemaligen) Reichswehr- und Freikorpsangehörigen greifen nach der Macht und versuchen die SPD-geführte Regierung abzusetzen. Dies wirkt sich auch in Leipzig aus, wo es zu blutigen Zusammenstössen kommt.

    Vor diesem Hintergrund ermittelt Stainer in grausamen Mordfällen. Jemand scheint das Chaos zu nutzen um seine eigenen Rachepläne durchzuziehen.

    Thomas Ziebula schafft es erneut, einen Kriminalroman vor historischer Kulisse spielen zu lassen, der den Leser in die spannende Zeit nach dem ersten Weltkrieg versetzt. Die Protagonisten müssen ihre Kriegserlebnisse verarbeiten und werden zugleich in den Strudel der Zeit hineingezogen. Zugleich erfährt man unheimlich viel über das damalige Leipzig, was für mich als gebürtiger Leipziger natürlich besonders spannend ist. Erneut ein grossartiges Buch, hoffentlich folgt der vierte Band bald.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 24.03.2022

    Als Buch bewertet

    Engel des Todes, Historischer Kriminalroman von Thomas Ziebula, 384 Seiten, erschienen im Wunderlich Verlag.
    Das schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.
    Leipzig im März 1920, Reichswehrsoldaten haben die Regierung in Berlin für abgesetzt erklärt. In Leipzig, wie in vielen deutschen Städten, kommt es zu blutigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Putschisten. Während in Leipzig, Anarchie und Aufruhr herrscht, muss Kriminalinspektor Paul Stainer und seine Kollegen von der Wächterburg, auch noch eine grausame Mordserie aufklären. Enthauptete Leichen und die aktuelle politische Lage bringen Stainer an die Grenze seiner Kräfte.
    Der aktuelle Fall schliesst unmittelbar an das Ende des zweiten Teils an, es war wirklich leicht ins Buch zu kommen. Lesefluss hat sich unmittelbar eingestellt. Starke Stilmittel hat der Autor gewählt. Mir hat es besonders gefallen, dass gleich zu Beginn ein Gedicht meines Lieblingsdichters Rilke abgedruckt ist. Auf Seite 122, erscheinen kursiv hervorgehoben und zur Handlung auch sehr passend, einige Verse aus Schillers „Lied von der Glocke“. Das Werk umfasst 43 spannende Kapitel, die einen auf den Inhalt hinweisenden Titel tragen. Die Handlung beschreibt gleichzeitig die Dauer der Kämpfe des Kapp-Putschs und ist somit in 5 Teile aufgeteilt, die mit Datum versehen sind. Diverse Schriften beleben das Gesamtbild, eine Freude zu lesen und leicht zu differenzieren. Tageszeitungsartikel gedruckt in Fraktur, Telegramme in markanter Schrift, Behandlungsprotokolle kursiv abgebildet. Ziebula hat die auktoriale Schreibweise gewählt, zu jeder Zeit an jeder Stelle im Buch konnte somit die Gesamtübersicht gewahrt werden. Hilfreich waren die Abbildungen der Karte von Leipzig in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, so konnte ich die Strassenkämpfe und auch die Bewegungen des Täters immer mitverfolgen. Erfreut haben mich auch wieder veraltete Wörter die ich von meinem Uropa noch kenne, Gaslaterne Grammophon, Blitzbeutel zum Fotografieren, Bügelverschlüsse an Getränkeflaschen, da passt einfach alles, Zeitkolorit der Weimarer Republik, historisch authentisch, schafft Atmosphäre und zeugt von aufwendigen Recherchen. Gerade das macht die Stainer-Krimis für mich so interessant.
    Der Einstieg ins Buch war sehr politisch und hat mich zu weiterem Stöbern im Netz über den Kapp-Putsch und die politischen Zusammenhänge veranlasst. Als dann die Mordserie begann, stieg die Spannung und endete in einem fulminanten Showdown. Bei Ziebula bekommt man nicht nur spannende Krimis sondern auch Geschichtsunterricht. Die jeweilige Auffinde-Situation bedarf schon „abgebrühte“ Leser. Ganz besonders beeindruckt haben mich die Kapitel aus Tätersicht, ganz tief lässt uns der Autor hier in die Seele des Mörders blicken. Die Figur von Paul Stainer und sein privates Umfeld halten auch wieder unerwartete Überraschungen bereit. Der Verlust seiner Frau und auch die posttraumatischen Belastungsstörung sind noch lange nicht verarbeitet und die Beziehung zu seinem unmöglichen Vater könnte nicht schlechter sein. Gerne würde ich erfahren wie es in Stainers Leben weitergeht.
    Mir hat der 3. Fall wieder sehr gefallen und mich bestens unterhalten. Es ist möglich „Engel des Todes“ als Einzelband zu lesen, aber wieso sollte man sich die vorangegangenen Teile entgehen lassen. Lese- und Kaufempfehlung für die gesamte Reihe. Fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Smaragdeidechse, 20.06.2022

    Als Buch bewertet

    Thomas Ziebula

    -Der Engel des Todes-
    ( Paul Stainer Band III )

    Historischer Kriminal Roman


    Worum es geht, Klappentext:

    Leipzig, März 1920: Der Kapp-Putsch bricht aus.
    Frustrierte Reichswehrsoldaten
    haben die Regierung in Berlin
    für abgesetzt erklärt.
    In Leipzig, wie in vielen deutschen Städten,
    kommt es zu blutigen Kämpfen
    zwischen Regierungstruppen und Putschisten.
    Die bürgerkriegsähnlichen Zustände
    halten Kriminalinspektor Stainer in Atem –
    auch innerhalb der «Wächterburg»,
    da die völkisch-nationalen
    unter Stainers Kollegen die Weimarer Republik
    zur Hölle und die Putschisten an die Macht wünschen.
    Damit nicht genug,
    bemerkt Stainer unter den vielen Toten
    in den Strassen einzelne Opfer,
    die in auffälliger Manier erwürgt
    oder erstochen wurden.
    Jemand scheint die Gunst der Stunde zu nutzen,
    um seine Morde unter dem Deckmantel
    der Unruhen zu begehen.
    Hinweise der Strassenbahnfahrerin
    Josephine König und ihrer Tochter Mona,
    die es sich in den Kopf gesetzt hat,
    Polizistin zu werden,
    lotsen Stainer und Junghans ins Theatermilieu –
    wo jemand seinen ganz eigenen Rachefeldzug führt …


    Meine Meinung:

    Die war nun schon mein dritter Roman
    um Kommissar Paul Stainer
    und es fühlt sich inzwischen für mich an
    wie "heimkommen".

    Es ist doch immer wieder schön nach Leipzig
    zu reisen und Paul Stainer, seine Kollegen
    und Freunde/Feinde wieder zu treffen.
    Die kleine Eule, Josephine und ihre Kinder,
    die schöne Rosa mit ihrem Nachtclub,
    aber auch Stainers Vater oder der böse
    Thorwald dürfen irgendwie nicht fehlen...

    Alles natürlich in Verbindung mit sehr
    rätselhaften Mordfällen, die es jedes Mal
    in sich haben.
    Keine leichte Aufgabe für den Mordermittler,
    und seinen Kollegen Junghans,
    den Bösewicht dingfest zu machen!
    Vor allem da es in der Stadt zugeht wie
    in einem Hexenkessel.
    Wie soll man da noch den Überblick behalten?
    Aber Stainer wäre nicht Stainer,
    wenn er es nicht schaffen würde!

    Da können die Fälle noch so
    verzwickt und kniffelig sein,
    Paul Stainer und sein Kollege lösen sie.

    Ich finde die Kriminalromane
    von Thomas Ziebula genial!
    Sie sind sehr fesselnd, spannend und
    einfach nicht aus der Hand zu legen!
    Haben ein extrem hohes Suchtpotenzial
    und sind ausserdem von sehr hohem Niveau!
    Kann sie jedem "Krimi-Fan" nur aller bestens
    ans Herz legen und empfehlen.

    Kriminell gute 5 Sterne von mir!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glitzerhuhn, 14.05.2022

    Als Buch bewertet

    Ein neuer Fall für Kriminalinspektor Paul Stainer in Leipzig im März 1920.
Ein spektakulärer Krimi und gleichzeitig eine sehr interessante Beschreibung des Kapp-Putsches - einem sehr bedeutendem Ereignis in der Geschichte der Weimarer Republik, die fast zu einem Bürgerkrieg geführt hätte.
Das Buch glänzt sowohl mit detaillierten Fakten zum Entstehen und dem Ablauf des Kapp-Putsches und erzählt gleichzeitig die Geschichte eines traumatisierten und von Schuldgefühlen verfolgten Fliegerhelden.
Stainer wird in diesem Roman zusätzlich auch mit bedeutenden Fakten aus seiner Vergangenheit konfrontiert und die Schicksale der aus den vorherigen Romanen bekannten Akteure werden noch stärker mit einander verwoben.
Das Buch hat auch eine tragische Aktualität, da einem der beschriebene Umgang mit Autorität, Befehlsgehorsam, vor dem Hintergrund der im Kapp-Putsch unsicheren Staatsmacht gerade sehr bekannt vorkommt.
Ein sehr spannender Roman, verfasst in einem atemberaubenden Tempo und trotzdem mit sehr viel Liebe zum Detail. Die Kenntnis seiner früheren Fälle ist nicht erforderlich. Man wird sie jedoch nach diesem Roman mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls lesen wollen!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 07.04.2022

    Als Buch bewertet

    Klapptext:

    Leipzig, März 1920: Der Kapp-Putsch bricht aus. Frustrierte Reichswehrsoldaten haben die Regierung in Berlin für abgesetzt erklärt. In Leipzig, wie in vielen deutschen Städten, kommt es zu blutigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Putschisten. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände halten Kriminalinspektor Stainer in Atem – auch innerhalb der «Wächterburg», da die völkisch-nationalen unter Stainers Kollegen die Weimarer Republik zur Hölle und die Putschisten an die Macht wünschen. Damit nicht genug, bemerkt Stainer unter den vielen Toten in den Strassen einzelne Opfer, die in auffälliger Manier erwürgt oder erstochen wurden. Jemand scheint die Gunst der Stunde zu nutzen, um seine Morde unter dem Deckmantel der Unruhen zu begehen. Hinweise der Strassenbahnfahrerin Josephine König und ihrer Tochter Mona, die es sich in den Kopf gesetzt hat, Polizistin zu werden, lotsen Stainer und Junghans ins Theatermilieu – wo jemand seinen ganz eigenen Rachefeldzug führt …

    Meine Meinung:

    Dies ist der 3.Band einer historischen Krimireihe mit Kriminalinspektor Paul Stainer.Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse der Vorgänger gelesen werden.Ich kannte die vorherigen Teile schon und war total begeistert.Deshalb hatte ich auch grosse Erwartungen an diese Lektüre.Und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Wieder einmal hat mich der Autor in den Bann gezogen.

    Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.

    Ich wurde nach Leipzig in das Jahr 1920 entführt als der Kapp-Putsch begann.In Leipzig freute ich mich Paul Stainer wieder zu treffen.Natürlich begleitete ich ihn eine Weile und erlebte dabei viele interessante Momente.

    Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Jeder Person in dieser Geschichte war für mich ein kleines Highlight egal ob nun liebenswert oder bösartig.

    Thomas Ziebula hat hier wieder einen grandiosen Roman erschaffen.In mir war Kopfkino.Vor meinen Augen sah ich das historische Leipzig,die Soldaten,Putschisten,die Ermordeten und den Inspektor.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Es gab so viele atemberaubende und mitreissende Erlebnisse welche ich hautnah miterleben durfte.Durch die fesselnde und packende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Die Handlung blieb durchweg einfach wahnsinnig spannend.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Durch die sehr guten Recherchen habe ich viele Informationen über die damalige Zeit und den Kapp-Putsch erhalten.Das hat mir sehr gut gefallen.Der Autor hat es hervorragend verstanden History und Fiction zu verbinden.Fasziniert haben mich auch die sehr ansprechenden und bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze.So hatte ich das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mit zuerleben.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen.Auch den Abschluss fand ich sehr gelungen.

    Das Cover ist zudem sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brilliante Werk ab.

    Wieder einnmal hatte ich viele spannende und lesenswerte Stunden mit dieser Lektüre und vergebe glatte 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Siglinde H., 20.04.2022

    Als Buch bewertet

    Blutiger März
    Die junge Republik ist in Aufruhr. Kapp hat durch einen Putsch in Berlin die Macht übernommen. Auch in Leipzig kommt es zu Gegendemonstrationen der Arbeiter, die in Strassenkämpfe ausarten. Die rechten Kräfte innerhalb der Ordnungsmächte nutzen ihre Chance, die Linken in ihre Schranken zu weisen.

    Die kriegsähnlichen Ereignisse lösen bei Stainer erneut überwunden geglaubte Traumata aus. Und dies zu einem Zeitpunkt, in dem Stainer alle Sinne beisammen haben muss, um einen brutalen Mörder zu stellen. Jemand tötet auf bestialische Weise Mitglieder der Fliegerstaffel, der auch der Rote Baron angehörte. Stainer muss den Täter unbedingt finden, bevor es weitere Opfer gibt.

    Mit diesem Krimi hat mich der Autor überrascht. Dieses Mal stehen die aufgeheizte Stimmung nach dem Putsch und die Person des Täters im Mittelpunkt und weniger die polizeiliche Ermittlungsarbeit.

    Der Autor hat mich durch die aufgepeitschte, fiebrige Atmosphäre, die er treffend und erlebbar schildert, dennoch emotional gefangen genommen.

    Ich habe mit Stainer gelitten, der erneut seine traumatischen Kriegserfahrungen durchlebt, was dazu führt, dass er sich immer wieder in der Vergangenheit verliert und sich nicht auf die aktuellen Ereignisse konzentriert.

    Interessant fand ich die Einblicke in die Psyche des Mörders, die bei mir Mitleid für seine Person hervor riefen, weil ich ihn auch als Opfer begreifen konnte.

    Mit Wut erfüllt hat mich das Verhalten der Ordnungskräfte, die sich aus mehreren Gruppierungen zusammensetzen. Anstatt die Situation zu deeskalieren, haben Teile von ihnen durch Schüsse auf die Demonstranten und übertriebene Gewalt unschuldige Opfer zu verantworten.

    Eine Figur, die mich sehr berührt hat, ist der Oberstleutnant der Reichswehr von Herzberg. Er verkörpert für mich das Ideal eines verantwortungsvollen Militärs. Doch leider ist er der Rufer in der Wüste.

    Am Ende löst Stainer den Fall, aber der Satz, die Gerechtigkeit hat gesiegt, will nicht recht passen.

    Mich hat der Krimi sehr bewegt. Die Handlung war packend und hat mich mitgerissen. Was ich aber noch viel stärker empfunden habe, der Krimi ist in meinen Augen eine Anklage gegen den Krieg, der im Grunde die Ursache für all die sinnlose Gewalt ist.

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  • 5 Sterne

    Suzann K., 17.04.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Blutsonntag in Leipzig
    "Engel des Todes" von Thomas Ziebula ist schon der dritte Teil der Reihe um den Kriminalinspektor Paul Stainer. Hierbei handelt es sich um einen Kriminalroman, der in Leipzig im März des Jahres 1920 spielt. Eine sehr spannende Zeit, frustrierte Reichswehrsoldaten haben die Regierung in Berlin für abgesetzt erklärt und der Kapp-Putsch ist in vollem Gange. Auch in Leipzig kommt es zu bürgerkriegsartige, turbulenten Zuständen.
    Das ist etwas, was mich an den beiden Vorgängerbänden schon so fasziniert hat, diese genaue Beschreibung der politischen Umstände der Zeit, die Lebensweise und Gedanken der Bürger von Leipzig innerhalb verschiedener politischen Gruppierungen und Parteien. Kurz gesagt, der Autor schafft es, einen auf eine Zeitreise zu schicken und tief in das damalige Leipzig eintauchen zu lassen. Manche Fakten aus dem ehemaligen Geschichtsunterricht werden mir hier viel eindrücklicher vors Auge geführt.
    Stainer jagt hier nicht nur einen Mörder, der mehrere grausame Taten verübt, sondern muss sich und andere gleichzeitig auch noch vor den Ausschreitungen des Blutsonntags schützen. Dadurch, dass wir das Geschehen aus mehreren Sichten erleben, steigert sich die Spannung und erst zum Ende werden alle Fäden wieder zusammengeführt. Es geht hier um weit mehr als um die Suche nach einem Serienmörder.
    Gleichzeitig ist man als Leser schon von Beginn an in den Gedanken des Mörders, der sich, schwer traumatisiert, in psychiatrischer Therapie befindet. Auch dieser Handlungsstrang ist sehr feinfühlig und raffiniert geschrieben. Hier ist man immer einen Schritt weiter als Stainer, was die Spannung aber nicht mindert.
    Es macht Sinn die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da man hier immer wieder auf alte Bekannte trifft und die Entwicklung der Personen mitverfolgen kann, es ist aber nicht unbedingt notwendig.
    Das Buch ist vom Cover her zu den anderen passend und es gibt auch wieder eine historische Karte von Leipzig im Inneren. Ich persönlich bin ganz begeistert von dieser Reihe historischer Kriminalfälle in der schönen Stadt Leipzig und empfehle sie gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    Martina M., 12.04.2022

    Als Buch bewertet

    „Engel des Todes“ ist der dritte Band um den Kriminalinspektor Stainer, der erst vor kurzem traumatisiert aus der Kriegsgefangenschaft nach Leipzig zurückgekehrt ist. Die beiden ersten Bände sind meiner Meinung nach zum Verständnis nicht unbedingt notwendig, da Thomas Ziebula hin und wieder Hinweise einfliessen lässt. Dennoch empfehle ich, die Reihenfolge einzuhalten.

    Im März 1920 fand in Berlin der Kapp-Putsch statt, der in vielen deutschen Städten zu Ausschreitungen führte, auch in Leipzig. Gleichzeitig treibt ein Serienmörder sein Unwesen, der seine Opfer auf eine besonders brutale Art und Weise zur Schau stellt, die auch die Ermittler an den Tatorten an ihre Grenzen bringt. Damit nicht genug, wurde auch noch ein Tatverdächtiger eines anderen Verbrechens auf polizeiinterne Anweisung auf freien Fuss gesetzt, der im Lauf des Krimis noch für Aufregung sorgen wird.

    Ziebulas Schreibstil in den Stainer-Krimis ist ein ganz besonderer. Ich brauche einige Kapitel, um mich einzulesen, kann das Buch dann aber nicht mehr aus der Hand legen und tauche völlig in die Geschichte ein.

    In den Vorgängerbänden hat Thomas Ziebula den Kriminalinspektor Paul Stainer und sein Privatleben gleichberechtigt zu den Ermittlungen beschrieben, hier spielen die Ausschreitungen eine grosse Rolle, die teilweise geradezu minutiös beschrieben werden. Geschickt bindet der Autor die Suche nach dem Täter und die Erlebnisse der Charaktere ein, die zum Teil bereits aus den Vorgängerbänden bekannt sind. Genauso geschickt werden die einzelnen Handlungsstränge zu einem stimmigen Ende geführt.

    Die Charaktere und die verschiedenen Schauplätze werden detailliert und lebendig beschrieben, eine Karte, die Leipzig 1920 zeigt, erleichtert das Nachvollziehen.

    Das Cover passt sich den beiden Vorgängerbänden an und sorgt so für den Wiedererkennungseffekt. Ein Lesebändchen vervollkommnet die hochwertige Ausstattung des Kriminalromans.

    Fazit: ein besonderer Krimi, der die historischen Ereignisse sehr geschickt mit den Protagonisten und den Ermittlungen verbindet – unbedingt lesen.

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  • 5 Sterne

    Lisa, 13.04.2022

    Als Buch bewertet

    Interessante Einblicke in ein fast vergessenes Stück Zeitgeschichte

    Der Kriminalroman „Engel des Todes“ von Thomas Ziebula ist in seiner Ausrichtung spürbar anders als die beiden Vorgängerbände, weshalb ich einen Moment länger brauchte um mich an diesen neuen Stil zu gewöhnen. Denn diesmal bekommen wir Leser:innen einzigartige Einblicke in das Seelenleben des Täters. So sind etliche Kapitel direkt aus seiner Sicht geschrieben. Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass gerade diese Abschnitte mich doch ziemlich irritiert haben. Denn Autor Thomas Ziebula schafft es, ein psychologisch raffiniertes Bild des Innenlebens eines zutiefst gestörten Menschens zu erzeugen, welches mir mehr als einmal Schauer über den Rücken laufen liess. Da man schon zu Beginn relativ viel über den Mörder erfährt, gerät die Spannung zwar in Bezug auf die Mordserie in den Hintergrund, dafür hielten mich aber andere Ereignisse in Atem. Denn im Gesamten betrachtet nimmt der Fall gar nicht den grössten Raum in der Handlung ein. Der Fokus liegt eher auf den historischen Ereignissen rund um den Kapp-Putsch im Jahr 1920, welcher auch zu umfassenden Ausschreitungen in Leipzig führte. Und so finden sich die bereits bekannten Protagonist:innen diesmal mitten im Aufruhr wieder, was für besonders gefährliche Szenen sorgte. Besonders gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Fine und ihrer Tochter Mona, aber auch die Kapitel rund um Kriminalinspektor Paul Stainer lasen sich richtig gut. Neben altbekannten Figuren, gibt es aber auch noch Neues zu entdecken. Gerade durch die historische Authentizität bringt das Buch einen echten Mehrwert mit, neben dem bestehenden Unterhaltungsfaktor, kann man hier durchaus noch etwas lernen. Im Gesamten, vergebe ich deshalb für die geglückte Mischung, 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle die historische Krimis zu schätzen wissen.

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  • 5 Sterne

    Sven T., 11.04.2022

    Als Buch bewertet

    Mit hochgesteckter Erwartung habe ich dem dritten Teil der Stainer-Reihe entgegengefiebert. Jetzt hielt ich das Buch endlich in den Händen und konnte mich erneut auf eine Reise in die Nachkriegszeit der 20er Jahre begeben.

    Optik:

    Die Aufmachung des Buches ist wieder richtig gut gelungen. Die Verarbeitung ist wertig, es ist sehr leicht und hat ein angenehmes Format. Das Motiv ist ganz klassisch, passt hervorragend in die Zeit und ist optisch stimmig zu den vorhergehenden Teilen. Macht sich echt hübsch im Bücherregal.

    Meinung:

    Ich bin von dieser Geschichte in vielerlei Hinsicht sehr überrascht. Wo die ersten beiden Teile sehr persönlich waren und der Fokus auf Stainers Charakterentwicklung lag, haben wir es hier mit einem waschechten Kriminalfall zu tun. Was die Geschichte aber umso facettenreicher macht. Stainer ist zwar noch Mittelpunkt des Geschehens, allerdings werden auch andere Schauplätze und Figuren sehr stark beleuchtet. Ihnen werden genau so viel Platz eingeräumt wie der Hauptfigur. Das bringt Schwung in die Erzählstruktur und erzeugt einen hohen Spannungsbogen. Was anfangs wie die Sammlung kleiner, scheinbar nicht zusammenhängender Geschichten beginnt, wird im Laufe der Handlung geschickt verwebt. So gewinnen Nebensächlichkeiten schnell an Bedeutung und bilden ein Gesamtkonstrukt was keine Fragen offenlässt.

    Ein ganz starker Teil. Definitiv anders als erwartet, aber genau diese Neuausrichtung hat dieses Buch für mich vorerst zum besten Teil der Reihe gemacht.

    Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung. Aber Achtung! Unbedingt mit Teil 1 beginnen! Man kann diesen Kriminalfall auch ohne Vorkenntnisse lesen, jedoch verpasst man dann die interessante Entwicklung von Stainer zu dem Mann der er jetzt ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tauriel, 06.05.2022

    Als eBook bewertet

    Der Kapp-Putsch in Leipzig


    Es ist Immer eine Freude von diesem Autor ein Buch in Händen zu halten.
    Diesmal ein historischer Krimi der in den zwanziger Jahren zur Zeit des Kapp-Putsches spielt.
    Es ist mittlerweile der dritte Band um den Leipziger Kriminalinspektor Paul Stainer aus der Feder von Thomas Zibula.
    Der Autor zeichnet ein genaues Bild der zwanziger Jahre in Leipzig. Traumatisierte Kriegsheimkehrer versuchen in ihr altes Leben zurück zu kehren.
    Aus Berlin kommen schlimme Nachrichten. Die junge Weimarer Republik wird durch den Kapp-Putsch erschüttert.Auch In Leipzig und anderen deutschen Städten kommt es zu Unruhen und Krawallen.
    Unschuldige Zivilisten ,die auf Leipzigs Strassen unterwegs sind, werden grundlos angegriffen und schwer verletzt.
    Doch nicht nur die bürgerkriegsähnliche Situation erschüttert Leipzig ,auch ein perfider Mörder ist unterwegs,der eine blutige Spur hinterlässt.
    Der Autor lässt mich durch Perspektivwechsel nicht nur am Seelenleben von Paul Stainer teilhaben. Ja , ich bekomme auch einen Einblick, wie dieser Serienmörder tickt und was ihn antreibt.
    Ich klebe an Stainer wie ein Schatten und begleite ihn von einem schaurigen Tatort zum nächsten. Die Spannung steigt bis zum erlösenden Ende.
    Gerne habe ich Paul Stainer durch diese unruhige und nicht ungefährliche Zeit begleitet und freue mich schon auf den nächsten Fall.

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  • 4 Sterne

    Mine_B, 29.05.2022

    Als Buch bewertet

    Der Autor Thomas Ziebula hat mit dem historischen Roman „Engel des Todes“ seine Reihe rund um den Polizeiinspektor Paul Stainer fortgesetzt, dies ist bereits der dritte Teil. Jedoch ist es meiner Meinung nach nicht zwingend nötig, dass man die Vorgänger „Der rote Judas“ und „Abels Auferstehung“ bereits gelesen hat. Man versteht die Zusammenhänge auch ohne weitere Vorkenntnisse.

    Von dem Autor Ziebula habe ich bereits diverse Bücher gelesen, sowohl historische Romane als auch Fantasy. Und weil ich die Stadt Leipzig und auch seine historische Vergangenheit sehr mag, habe ich mich an diese Reihe herangewagt. Jedoch kannte ich vorher nicht die beiden vorherigen Bücher, dennoch hatte ich keine Probleme in dieses Werk hinein zu finden.
    Von Seiten des Verlages ist dieses Buch als Kriminalroman deklariert worden. Jedoch würde ich es eher in die Rubrik des historischen Romans einordnen, der Fokus liegt hier meiner Meinung nach eher auf dem historischen Geschehen rund um den Kapp- Putsch anstatt auf dem Kriminalfall.
    Schon der erste Eindruck von dem Buch ist ein positiv. Mir hat die Karte von Leipzig im Jahr 1920 sehr zugesagt, sodass ich in dieser erst einmal versunken bin und mir bekannte Strassen und Ecken gesucht habe.
    Der Schreibstil ist, wie ich bereits aus anderen Büchern aus der Feder von Ziebula gewohnt bin, sehr angenehm und bildhaft. Gekonnt schafft es der Autor eine dichte Atmosphäre entstehen zu lassen und versetzt dadurch den Leser in eine bereits vergangene Zeit. Man fühlt sich in diese Zeit zurückversetzt und hat das Gefühl selber vor Ort in Leipzig zu sein. Ziebula schafft es wirklich gekonnt, die damaligen Ereignisse umzusetzen und seine bildhaften Beschreibungen und glaubhaften Charakteren leisten ebenfalls ihren Beitrag dazu. Die politischen Geschehnisse werden gekonnt in den Fokus gerückt und man hat als Leser dabei das Gefühl, dass man die Zusammenhänge gut versteht. Hier wird man nah am Puls des Geschehens hineinkatapultiert und ist mitten drin, wenn die Leipziger demonstrieren oder Aufstände ausüben oder politische Ereignisse nicht einfach so hinnehmen. Man merkt dem Buch auf jeder Seiten an, wieviel Herzblut und auch Recherchearbeit der Autor in dieses Werk eingebracht hat.
    Doch leider empfand ich den Einstieg etwas holprig. Ich musste mir erst einmal einen Eindruck von der damaligen Zeit machen, musste die Zusammenhänge verstehen und sacken lassen. Doch nachdem ich mir einen Eindruck – sowohl von den politischen Geschehnissen als auch von den Charakterkonstellationen machen konnte – bin ich in die damalige Zeit zurückversetzt worden. Dennoch konnte meiner Meinung nach nicht immer die Spannung aufrechterhalten werden, teilweise waren mir die politischen Ausführungen etwas zu viel. Man muss sich schon sehr konzentrieren, damit man diese versteht. Der Kriminalfall ist eigentlich nur nettes Beiwerk und nimmt keinen so grossen Raum in der Handlung ein. Dieser ist zwar relevant für die Geschichte, aber ich hatte das Gefühl, dass der Kapp- Putsch und dessen Auswirkungen das eigentliche Thema des Buches war.
    Auch manche Handlungen der Charaktere waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Doch dadurch wirkten sie auch dreidimensionaler, hatten sie doch alle ihre Ecken und Kanten. Gelungen fand ich auch, wie sich die Charaktere – sowohl bewusst als auch unbewusst- untereinander beeinflusst haben und damit die Geschichte geprägt haben.

    Insgesamt habe ich durch den historischen Roman „Engel des Todes“ aus der Feder von Thomas Ziebula noch einiges über die damaligen Zusammenhänge vom Kapp- Putsch gelernt. Dieses Buch besticht durch seinen bildhaften Schreibstil und seiner guten Recherchearbeit. Konzentriert verfolgt man die Ereignisse mit und bekommt einen guten Eindruck in das damalige Geschehen. Auf Grund von ein paar kleinen Kritikpunkten möchte ich 4 Sterne vergeben.

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  • 5 Sterne

    Gabriela, 20.04.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Kriminalroman mit historischen Hintergrund, bei den Realität und Fiktion homogen miteinander verknüpf wurden. Besonders gut zu erkennen, an originalen Zeitungsausschnitte aus der Zeit.
    Leipzig im März 1920: der amtierende Reichskanzler soll gestürzt werden um den Kaiser wieder an die Macht zu bringen. Unterschiedliche, politische Gruppen kämpfen bis aufs Blut gegeneinander um ihre jeweiligen Ziele zu erreichen.
    Zeitgleich gibt es in Leipzig und um gesungen einen brutalen Serienmörder, auf den Inspektor Stainer angesetzt wurde. Durch die Unruhen und Strassenkämpfe ist es fast unmöglich, die Ermittlungen aufzunehmen und spuren zu verfolgen.
    Das Buch gibt den Lesern einen detaillierten Einblick in die Zeit und die realen Ereignisse. Es ist spannend geschrieben und sehr gut recherchiert. Jedoch ist es unbedingt empfehlenswert die beiden Vorgängerbände zu kennen. Ich kannte sie nicht und hatte dadurch grosse Schwierigkeiten, die Personen zuzuordnen, da doch einiges an Vorkenntnissen vorausgesetzt wurde! Doch nach einiger Zeit des Lesens bekommt man dann doch den Überblick!
    Für mich war das Buch eine Bereicherung, denn ich habe dadurch ein (für mich neues) Stück deutscher Geschichte kennengelernt.
    Von mir gibts fünf Sterne

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  • 5 Sterne

    Kerstin B., 09.04.2022

    Als Buch bewertet

    Diesmal hat Kriminalkommissar Paul Stainer in Leipzig einige besonders unappetitliche Mordfälle zu lösen. Nicht nur, dass die Opfer umgebracht wurden, der Täter hat sie auch noch widerlich verstümmelt. Wer tut sowas und warum? Die Polizei hat Schwerstarbeit zu leisten, und das noch mitten im Bürgerkrieg, der ebenfalls seine Opfer fordert, meist unschuldige Zivilisten, darunter sogar Kinder.

    Damit nicht genug, hat Stainer auch privat noch einiges einzustecken und zu verkraften. Zu beneiden ist er wahrlich nicht, aber zum Ende hin glätten sich wenigstens einige der Wogen.

    Ein spannendes Buch, das uns das alte Leipzig etwas näherbringt mit Fällen, die der Leser nicht leicht durchschaut.

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  • 5 Sterne

    ele, 24.03.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Engel des Todes, Historischer Kriminalroman von Thomas Ziebula, 384 Seiten, erschienen im Wunderlich Verlag.
    Das schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.
    Leipzig im März 1920, Reichswehrsoldaten haben die Regierung in Berlin für abgesetzt erklärt. In Leipzig, wie in vielen deutschen Städten, kommt es zu blutigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Putschisten. Während in Leipzig, Anarchie und Aufruhr herrscht, muss Kriminalinspektor Paul Stainer und seine Kollegen von der Wächterburg, auch noch eine grausame Mordserie aufklären. Enthauptete Leichen und die aktuelle politische Lage bringen Stainer an die Grenze seiner Kräfte.
    Der aktuelle Fall schliesst unmittelbar an das Ende des zweiten Teils an, es war wirklich leicht ins Buch zu kommen. Lesefluss hat sich unmittelbar eingestellt. Starke Stilmittel hat der Autor gewählt. Mir hat es besonders gefallen, dass gleich zu Beginn ein Gedicht meines Lieblingsdichters Rilke abgedruckt ist. Auf Seite 122, erscheinen kursiv hervorgehoben und zur Handlung auch sehr passend, einige Verse aus Schillers „Lied von der Glocke“. Das Werk umfasst 43 spannende Kapitel, die einen auf den Inhalt hinweisenden Titel tragen. Die Handlung beschreibt gleichzeitig die Dauer der Kämpfe des Kapp-Putschs und ist somit in 5 Teile aufgeteilt, die mit Datum versehen sind. Diverse Schriften beleben das Gesamtbild, eine Freude zu lesen und leicht zu differenzieren. Tageszeitungsartikel gedruckt in Fraktur, Telegramme in markanter Schrift, Behandlungsprotokolle kursiv abgebildet. Ziebula hat die auktoriale Schreibweise gewählt, zu jeder Zeit an jeder Stelle im Buch konnte somit die Gesamtübersicht gewahrt werden. Hilfreich waren die Abbildungen der Karte von Leipzig in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, so konnte ich die Strassenkämpfe und auch die Bewegungen des Täters immer mitverfolgen. Erfreut haben mich auch wieder veraltete Wörter die ich von meinem Uropa noch kenne, Gaslaterne Grammophon, Blitzbeutel zum Fotografieren, Bügelverschlüsse an Getränkeflaschen, da passt einfach alles, Zeitkolorit der Weimarer Republik, historisch authentisch, schafft Atmosphäre und zeugt von aufwendigen Recherchen. Gerade das macht die Stainer-Krimis für mich so interessant.
    Der Einstieg ins Buch war sehr politisch und hat mich zu weiterem Stöbern im Netz über den Kapp-Putsch und die politischen Zusammenhänge veranlasst. Als dann die Mordserie begann, stieg die Spannung und endete in einem fulminanten Showdown. Bei Ziebula bekommt man nicht nur spannende Krimis sondern auch Geschichtsunterricht. Die jeweilige Auffinde-Situation bedarf schon „abgebrühte“ Leser. Ganz besonders beeindruckt haben mich die Kapitel aus Tätersicht, ganz tief lässt uns der Autor hier in die Seele des Mörders blicken. Die Figur von Paul Stainer und sein privates Umfeld halten auch wieder unerwartete Überraschungen bereit. Der Verlust seiner Frau und auch die posttraumatischen Belastungsstörung sind noch lange nicht verarbeitet und die Beziehung zu seinem unmöglichen Vater könnte nicht schlechter sein. Gerne würde ich erfahren wie es in Stainers Leben weitergeht.
    Mir hat der 3. Fall wieder sehr gefallen und mich bestens unterhalten. Es ist möglich „Engel des Todes“ als Einzelband zu lesen, aber wieso sollte man sich die vorangegangenen Teile entgehen lassen. Lese- und Kaufempfehlung für die gesamte Reihe. Fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    ikatzhorse2005, 27.03.2022

    Als Buch bewertet

    Engel des Todes ein historischer Kriminalroman und 3. Band der Paul Stainer-Reihe von Thomas Ziebula (Wunderlich)

    „Etwa eine Dienstreise nach Dresden?“ Valerie biss sich auf die Unterlippe.
    Er schüttelte den Kopf und faltete die Briefbögen zusammen.
    „Sag, dass du nicht fortmusst!“ Beinahe flehend schaute sie zu ihm auf.
    „Schlimmer.“
    „Randalieren etwa die Arbeiter wieder?“
    „Noch schlimmer.“ Er atmete tief.
    „Was denn?!“ Sie zerrte an seinem Arm. „Nun sag doch endlich, Gustl!“
    „Bürgerkrieg.“
    S.24

    Thomas Ziebula lässt seinen Protagonisten 1920 in Leipzig zur Zeit des Kapp-Putsches agieren. Bürgerkriegsähnliche Zustände und Auseinandersetzungen an der Streikfront lassen Vergangenes in Stainers Erinnerungen aufflammen. Ein Mörder nutzt die Gelegenheit und lässt sich zu einer Serie grausamster Morde hinreissen. Er hat eine Liste erstellt und arbeitet diese gnadenlos ab. Die Spurensuche für Kriminalinspektor Paul Stainer und seine Mitarbeiter ist erschwert und sie ermitteln unter schwierigsten Bedingungen. Dank der historischen Strassenkarte von Leipzig 1920 im Inneneinband kann man die Aktivitäten verfolgen und gut einordnen.

    Im dritten Band der historischen Reihe treffen wir auf altbekannte Figuren, Paul, Junghans, Vera Sonntag, Josephine und Mona König. Schnell ist man wieder ein Teil diese kleinen Gemeinschaft. Mit Blick auf dieses persönliche Milieu laufen die Ermittlungen nach dem Täter, der hintergründige Einblicke in seine Motive und Vorgehensweise zulässt. Unter den Einfluss historischer Aspekte liest man eine spannende und höchst interessant konstruierte Geschichte.

    Der Einstieg in den neuen Stainer gestaltet sich höchst politisch. Doch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Ich habe denn Anlass genutzt und weitere Informationen zu den historischen Gegebenheiten eingeholt. Thomas Ziebulas Romane sind immer ein Ausflug in die Geschichte und man kann einiges Wissenswertes dazulernen. An den fünftägigen Ausnahmezustand des Putschversuchs im März 1920 lehnt der Autor seine Kriminalgeschichte an. Dies gestaltet er mit Hilfe weiterer gekonnt stilistisch korrekter Mittel äusserst abwechslungsreich und spannungsreich. Besonders hat mir das Gedicht von Rainer Maria Rilke am Anfang gefallen. Auch weiss der Leser immer, in wessen Gedankengängen er sich beim Lesen gerade befindet. Mich hat der wunderbare Schreibstil von Thomas Ziebula wieder einmal beeindruckt, wobei ich mich in der ganzen Geschichte sehr gut zurechtgefunden habe. Ein fulminanter, rasanter Showdown in dem alle Fäden schlüssig zusammenlaufen, krönen das Ende dieser Erzählung, doch hoffentlich nicht das Ende dieser Reihe.

    Mir hat das Lesen viele spannungsgeladene und aufschlussreiche Stunden beschert. Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen mit Paul Stainer und Co. Ich empfehle zum Verständnis diese Reichenfolge: „Der rote Judas“, „Abels Auferstehung“, „Engel des Todes“.

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  • 5 Sterne

    Elchi130, 22.03.2022

    Als Buch bewertet

    Wieder ein sehr gutes Buch mit dem Ermittler Paul Stainer

    Wir befinden uns wieder in Leipzig, und zwar im März 1920. In Berlin hat der Kapp-Putsch stattgefunden. Die Auswirkungen sind bis nach Leipzig zu spüren. Die Menschen gehen auf die Strasse und demonstrieren gegen die Putschisten und für ein demokratisches Deutschland. Mitten in diesen Unruhen treibt ein brutaler Mörder sein Unwesen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da Paul Stainer und seine Mitarbeiter kaum Spuren finden, denen sie folgen können.

    Im dritten Teil um den Kriminalinspektor Paul Stainer „Engel des Todes“ von Thomas Ziebula stehen nicht die Ermittlungen im Vordergrund des Geschehens. Dafür passiert viel zu viel im persönlichen Umfeld von Paul Stainer vor einem aufregenden politischen Hintergrund. Trotzdem werden die Verbrechen sehr gut in Szene gesetzt. Wir begleiten den Täter auf seinem Rachefeldzug. Dadurch lernen wir seine Motive immer mehr kennen. Zudem wissen wir mit der Zeit, welche Personen noch auf der Liste des Mörders stehen. Das fand ich sehr gut und sehr spannend dargestellt.

    Sehr gut gelungen finde ich zudem die Darstellung der historischen Ereignisse. Dem Autor gelingt es sehr gut, die verschiedenen Denkweisen der unterschiedlichen Lager zu vermitteln. Wie verhält sich das Militär in Leipzig während der Unruhen? Warum, welche Denkweise steckt dahinter? Was wollen die Royalisten? Was wünscht sich das Volk? Aus der Sicht der heutigen Zeit war ich erstaunt und schockiert, wie alltäglich der Einsatz von Waffen und die Anwendung von Gewalt für die Menschen damals waren. Viele schleppten sich mit einem Kriegstrauma durchs Leben und werden durch Unruhen und Schüsse getriggert. Es gibt jedoch auch unzählige Menschen, die sich den gerade beendeten Krieg und den Kampf zurückwünschen. Für sie bedeutet Kampf Heldentum, Ehre und Grösse.

    Die wiederkehrenden Figuren sind mir schon sehr ans Herz gewachsen, ganz egal, ob Paul Stainer, Mona König, Vera Sonntag, Familie Schilling und viele mehr. Dabei mag ich es besonders, wie gekonnt und scheinbar mühelos Thomas Ziebula diese Leben miteinander verflechtet und sie schnell wie eine grosse Gemeinschaft auf mich wirken. Zudem stellt er sie immer wieder in den Mittelpunkt der Handlung, sodass ich ihre Erlebnisse mit ihnen teilen kann. Das erhöht auf jeden Fall meinen Lesegenuss.

    Fazit: Eine spannende Zeitreise, in eine politisch interessante Zeit; tolle Hauptfiguren, die ich mag und deren Entwicklung ich gerne begleite. Das Ganze ist verknüpft mit einer interessanten Kriminalhandlung, die für mich fesselnd, nachvollziehbar und schlüssig ist. Weiter so!

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  • 5 Sterne

    dorli, 03.04.2022

    Als Buch bewertet

    In seinem historischen Kriminalroman „Engel des Todes“ nimmt Thomas Ziebula den Leser mit in einen brisanten Abschnitt der deutschen Geschichte. Die Krimihandlung spielt zwischen dem 13. und 19. März 1920 in Leipzig - der erste grosse Aufstand gegen die Weimarer Republik, der sog. Kapp-Putsch, führt in vielen deutschen Regionen und ganz besonders in Leipzig zu Demonstrationen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen, zahlreiche Tote und viele Verletzte sind zu beklagen. Mittendrin in diesem brodelnden Hexenkessel versucht Kriminalinspektor Paul Stainer gemeinsam mit seinen Kollegen seinen dritten Fall zu lösen und einen bestialisch mordenden Serientäter zur Strecke zu bringen - kein leichtes Unterfangen, denn der Aufenthalt in Leipzigs Strassen ist auch für die ermittelnden Kommissare lebensgefährlich.

    Anders als in den beiden vorhergehenden Bänden rund um den erst vor kurzem aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Stainer steht in diesem Krimi die politische Lage mit den Auswirkungen des Putsches und den unterschiedlichen Intentionen der einzelnen Gruppierungen im Vordergrund. Zudem ist der Täter dem Leser diesmal von Anfang an bekannt – man bekommt Einblick in seine Psyche, erfährt, was ihn antreibt und erlebt seine grausigen Taten mit.

    Thomas Ziebula versteht es ganz ausgezeichnet, dem Leser den Zeitgeist und die Lebensart der 1920er Jahre zu vermitteln. Der Autor hat das Schicksal seiner Protagonisten eng mit den damaligen Ereignissen verwoben - die Nachwirkungen des Krieges, die politischen Unruhen, der ganz normale Alltag in der so turbulenten Zeit und auch das langsam wieder aufblühende gesellschaftliche Leben werden greifbar dargestellt und sorgen für eine genauso abwechslungsreiche wie authentische Handlung.

    Die Mischung aus politischem Zeitgeschehen und spannender Kriminalgeschichte hat mir sehr gut gefallen - „Engel des Todes“ wird fesselnd erzählt und kann mit stimmigem Zeitkolorit und interessanten Charakteren überzeugen.

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  • 5 Sterne

    Gavroche, 22.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Massenmörder während des Kapp-Lüttwitz-Putsches

    Dieser dritte Teil der Paul-Stainer-Reihe spielt in den Märztagen des Jahres 1920, in denen der Kapp-Lüttwitz-Putsch die junge Republik in Aufregung gehalten hat. Die gewählte Regierung muss aus dem Reichstag fliehen, die Rechten formieren sich, die Linken nehmen es nicht hin und demonstrieren und rufen zum Generalstreik auf. In diesen wenigen Tagen befindet sich das Land im Ausnahmezustand. Und gerade jetzt geht in Leipzig ein Massenmörder um, der seine Opfer enthauptet und eine Liste verfolgt. Dieses Mal wissen die LeserInnen mehr als Stainer, was der Spannung aber keinen Abbruch beschert. Die Handlung spielt sich innerhalb weniger Tage ab, an denen jedoch viel passiert. Die Perspektive wechselt immer mal wieder, auch wenn Stainer immer noch die Hauptperspektive einnimmt. Gut gefallen hat mir auch, dass wir mehr über Stainer und Josephine, aber auch vor allem über deren Tochter Mona und den jungen Kollegen Junghans erfahren. Auch Nachtclubbesitzerin Rosa spielt wieder eine Rolle. Die Arbeit und das Private und immer wieder die zunehmende Radikalisierung des Putsches werden gut miteinander verbunden. Auch Rückblicke in Geschehnisse während des Krieges spielen wieder eine Rolle. Ein sehr gut recherchierter historischer Roman, der gut unterhält und den ich kaum aus der Hand legen konnte. Ich hoffe, bald geht es weiter mit Stainer und den anderen.

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  • 4 Sterne

    Susanne K., 03.04.2022

    Als Buch bewertet

    1920. Ein schwer traumatisierter Ex-Soldat verübt Rache an seinen vermeintlichen Peinigern, die er gnadenlos jagt und brutal erwürgt. Kriminalinspektor Stainer ermittelt unter erschwerten Bedingungen, denn die bürgerkriegsähnlichen Zustände in Leipzig nehmen seine Kollegen und ihn in Beschlag ....

    Mit "Engel des Todes" legt Thomas Ziebula seinen dritten historischen Krimi um den charismatischen Kriegsveteran Paul Stainer vor, der nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg einen Neuanfang in der "Wächterburg" Leipzigs als Kriminalinspektor wagt.

    Nicht nur, weil ich die beiden vorhergehenden Bände nicht kannte, hatte ich anfangs ein wenig Mühe, in die Handlung hineinzufinden und die Anspielungen auf Vorhergehendes einzuordnen. Doch es hat sich auf jeden Fall gelohnt, dranzubleiben und sich auf diese überaus lebendig erzählte Deutsche Geschichte einzulassen.

    Überaus ergreifend schildert Thomas Ziebula die Stimmung in der frisch entstandenen Weimarer Republik, in der der Spartakusbund den proletarisch-internationalen Klassenkampf vorantrieb, während Angehörige der Reichswehr und ihr nahestehende Organisationen durch den Kapp-Putsch die junge Republik angriffen. MIsstrauen zwischen den Bürgern, Proteste und Aufmärsche bis hin zu scharfen Schüssen auf Demonstrierende und nicht selten Verletzte und Tote bestimmten das Strassenbild - und ich bin beeindruckt, wie es dem Autor gelingt, die komplizierten Verhältnisse nachvollziehbar zu schildern, die Düsternis und sogar Melancholie der Zeit zu transportieren und den Leser tief hineinzuziehen in das Geschehen. So manches Mal musste ich bestürzt nach Luft schnappen, zum Beispiel als die unschuldige Tochter eines Kollegen auf offener Strasse angeschossen wird oder MIlitärs ohne Befehl auf Arbeiter schossen. Selten habe ich die Deutsche Geschichte so intensiv nacherleben können.

    Ein wenig erinnerten mich die Geschehnisse an die so populäre Verfilmung Kutschers "Babylon Berlin", nur dass es hier um das ebenso betroffene Leipzig zu Republikzeiten geht; und ich muss sagen, dass Ziebulas Stainer seinem durch die Verfilmung populären Vorläufer in keinster Weise nachsteht.

    Der eigentliche Kriminalfall, die Mordserie an Militärs, tritt hinter das Zeitgeschehen ein wenig zurück; nicht zuletzt, weil dem Leser der traumatisierte Mörder und seine Gedanken von Anfang an vertraut sind und es teilweise schon nicht mehr so wichtig scheint, ob und wie Stainer diesem auf die Schliche kommt.

    Nach dem - wie gesagt - etwas schwierigen Einstieg entwickelte die Geschichte einen starken Sog und wies ihre ganz eigene Spannung auf, die sich in einer schönen Kurve von Anfang bis Ende durchzog und einen befriedigenden Abschluss fand.

    Die Figuren sind authentisch und mehrdimensional entwickelt und man nimmt jeder einzelnen seine Facetten ab. MIr gefiel dabei auch sehr, wie deutlich die Kriegserlebnisse, Traumata und das Erlebte Einfluss auf die Protagonisten haben, ihre Seele beschädigten und ihre Handlungen bestimmten, so dass der Krieg auch noch mal zu einem anderen Bewusstsein beim Leser kommt sowie die Ecken und Kanten der Handelnden gut nachvollziehbar sind.

    Der gute, flüssige Schreibstil rundete das Leseerlebnis ab.

    Wer sich auf das zugegebenermassen nicht ganz leichte Thema und die Anfangshürde einlässt, findet in "Engel des Todes" ein hervorragendes Buch über ein wichtiges Stück Deutsche Geschichte, unterhaltsam aufbereitet als Kriminalfall von einem Autor, dessen Name man sich merken sollte!
    Ich vergebe 4,5 Sterne.

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