20% Rabatt auf den tolino Epos 3!

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei

Bestellnummer: 126353952

Buch (Gebunden) Fr. 29.90
inkl. MwSt.
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele M., 26.01.2020

    Ester sehnt sich an einem anderen Leben. Weg von ihrer Heimat. Aber als sie
    tatsächlich mit ihrem Mann ihre Heimat verlässt, ist es dann doch nicht so wie sie
    es sich vorgestellt hat. Der perfekte Ort ist immer dort wo Ester nicht ist.
    Wenigstens ihre Tochter Felicita soll es mal besser haben.
    Felicita ist von Grund auf positiv. Und sie ist immer am perfekten Ort.
    Ein Roman der mehrer Generationen umspannt.
    Und das liest sich gut. Milena Agus zeigt dem/der
    Leser/in das auch wir das Beste aus unserem Leben heraus holen können.
    Wenn wir nur wollen. Am Ende wird Alles gut.
    Es hat mir sehr viel Spass gemacht dieses Buch zu lesen. Das Cover finde ich
    wunderschön. Eine typisch italienische Frau.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michel P., 16.01.2020

    Auf der Suche...

    Mit ihrem Roman "Eine fast perfekte Welt" berschert uns Autorin Milena Agus einen wundervollen tiefbewegenden, teils auch traurigen über drei Generationen andauernden Familienroman. Stets auf der Suche nach einem erfüllten Leben...
    Beeindruckend klar und geradlinig beschreibt die Autorin auf gut 200 Seiten das Leben ihrer Protagonisten hinweg über sagenhafte drei Generationen. Besonders dieser Umstand hat mich zu Beginn des Buches an seiner Durchschlagskraft zweifeln lassen. Diese Zweifel wurden jedoch schon nach wenigen dutzend Seiten weggelesen. Prägnante Szenen, eine erstaunlich einnehmende Erzählweise und ausgesprochen gut erdachte Protagonisten mit denen man mitfiebert, weint und lacht, schaffen genau dies - eine solche Geschichte über wenige hundert Seiten zu erzählen.
    Ein Umstand, der beweist, dass gute Bücher weder hundert Seiten stark sein müssen, noch unnötig vielen Fortsetzungen bedürfen.
    Im Endeffekt bedarf dieses Werk nur weniger Worte, ausser eine Leseempfehlung für alle, die diese Art von Büchern lieben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    *H*, 27.01.2020

    Perfekt ist Ansichtssache

    „Eine fast perfekte Welt“ ist ein melancholisch schöner und zum Nachdenken anregender Roman, über ein Gefühl und den Wunsch, es 'perfekt' haben zu wollen. Wie kommen wir dahin und was können wir dafür tun?
    Auf 205 Seiten, aufgeteilt in 50 kurze Kapitel, werden wir in eine sardische Familiengeschichte entführt, die drei Generationen umfasst. Sie beginnt mit dem Ende des zweiten Weltkrieges und endet in der Gegenwart.

    Ester, die das Leben in ihrem kleinen Ort auf Sardinien unerträglich findet, wartet den ganzen Krieg auf die Rückkehr ihres Verlobten Raffaele und darauf, dass er sie endlich heiratet und sie aus der Misere ihres öden Lebens rettet. Nach der Hochzeit gehen sie gemeinsam nach Genua, später nach Mailand. Die Zuversicht oder die Hoffnung, dass das Leben auf dem Festland besser wird, wird schnell getrübt. Auch hier bekommt sie keinen Fuss auf den Boden und hadert mit sich und der Welt. An allen und allem hat sie etwas auszusetzen. Überzeugt, dass eine Rückkehr nach Sardinien – ihre Heimat - sie wieder aufleben lässt, bringt sie zum Entschluss, wieder zurückzukehren. Und wieder kann sie sich nicht einfinden, dass 'alte' Leben gibt ihr nichts, ausser Grund zum Nörgeln.
    (Da habe ich mich gefragt, wie man(n) mit einer Frau wie dieser zusammen sein kann....)

    Lichtblick in der Geschichte ist für mich Felicita, die Tochter von Ester und Raffaele. Sie zeigt sich als genau das Gegenteil von Ester. Ich denke, sie wird in der Geschichte bewusst den Namen Felicita bekommen haben, denn ihr Name bedeutet „die Glückliche“. Sie ist aufgeweckt, gutmütig, feinfühlig, geduldig und mutig und schafft es, sich mit sämtlichen Umständen zu arrangieren, ihnen meistens sogar etwas Positives abzugewinnen. Als sie ungewollt schwanger wird, eine Hochzeit mit dem Kindsvater – einem aus guten, reichen Hause stammenden jungen Mann - aber nicht stattfindet, zieht sie alleine nach Cagliari und bekommt ein Zimmer bei einer alleinstehenden eigenbrödlerischen Frau namens Marianna. Zwischen beiden Frauen entwickelt sich im Laufe der Zeit eine vertrauensvolle Freundschaft.

    Felicita bringt einen Sohn zur Welt, den sie Gregorio nennt. Gregorio ist aber ein problematisches, Kind, das sich schwertut, sich in der Gemeinschaft mit anderen Kindern zurechtzufinden. Er wird zum Aussenseiter, den fast alle Kinder meiden. Das einzige, was ihn interessiert ist die Musik, insbesondere das Klavierspielen. Und durch die Musik findet er zudem eine besondere Beziehung zu seinem Grossvater Raffaele, der einst nach der Gefangenschaft und die Befreiung durch die Amerikaner die Liebe zum Jazz entdeckt hat. Auch wenn Felicita ein einfaches Leben führt – sie verdient sich ihr Geld, indem sie aus Müll Haushaltsutensilien herstellt - unterstützt sie ihren Sohn und ermöglicht ihm, seinen Musiktraum zu erfüllen und lässt ihn nach New York (sein 'Gelobtes Land') ziehen.

    Der Roman ist ein stiller und tiefsinniger, melancholischer Roman. Die Handlung ist nicht spektakulär, aber die Charaktere sind vielschichtig und gut gezeichnet. Ich konnte mich in jede Lage hinein versetzen, aber bewundert habe ich vor allem Felicita, die der Welt positiv gegenüber steht und sich nicht entmutigen lässt und es schafft, auf alle Leute zuzugehen, sie nimmt, wie sie sind. Ihre Herzlichkeit und ihr Optimismus sind auch Grund dafür, dass viele ihrer Mitmenschen von ihren verbohrten und festgetretenen Standpunkten heraustreten, über ihren Schatten springen und der Welt offener gegenüber treten.
    Während nämlich die eher pessimistisch eingestellte Ester - egal wo sie ist - sich fragt, „Wie schafft man es bloss, an einem Ort wie diesem zu leben?“ (S. 55), ist Felicita optimistischer eingestellt und meint, „dass es keinen Ort auf der Welt gibt, wo man sich nicht wohlfühlen kann“ (S. 104).
    Und diese Eigenschaft, die Felicita an den Tag legt ist für mich eine Aufforderung, mal den Blickwinkel auf die Welt anders zu richten, nicht immer nach was Besseren streben, sondern auch mal mit dem zufrieden sein, was ist.
    Denn, wer immer sucht, kommt nie an!

    Man sollte sich beim Lesen des Buches ruhig Zeit lassen und die Sätze, und die teils tiefsinnigen / bewegenden Dialoge wirken lassen. Die Geschichte hallt bei aller „Ruhe“ des Romans nach.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 25.01.2020

    Ein fast perfektes Meisterwerk

    Eine fast perfekte Welt ist ein wunderbarer Roman. Die Autorin schafft es, einen Familienroman in 3 Generationen auf kleinen Raum zu erzählen und dabei Städte wie Genua, Mailand und New York einzubeziehen, aber im Vordergrund steht natürlich ganz und gar Sardinien.
    Hier heiraten Ester und Raffaele ein paar Jahre nach dem Krieg, nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte. Sie ziehen weg, kommen aber zurück mit ihrer kleinen Tochter Felicita, die ein frohes Gemüt hat.
    Als junge Frau bekommt Felicita einen Sohn, der später Jazzpianist wird.

    Immer wieder gibt es kleine Momente, die zu bewegen vermögen, z.B. als Raffaela und Felicita ihre biestige Grossmutter erstmals ans Meer bringt. Die alte Dame. Die das Meer stets ablehnte, liebt es schliesslich.

    Am meisten geht es darum, wie verschieden die Menschen das Leben sehen. Die Gespräche darüber sind originell gemacht und meisten ist Felicita die positive, die erzählt, was es heisst, das Leben zu lieben.

    Milena Agus hat ein fast ein perfektes kleines Meisterwerk geschrieben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buecherundgedanken, 24.01.2020

    Milena Agus erzählt in „Eine fast perfekte Welt“ über das Leben dreier Generationen auf Sardinien.
    Ester träumt schon ihr ganzes Leben lang davon, ihre Heimat zu verlassen und fragt sich immer : wie schafft man es, an solch einem Ort zu leben.Viele Jahre während des zweiten Weltkrieges wartet Ester auf die Rückkehr ihres Verlobten Raffaele. Letztendlich heiraten die beide auch und ziehen auf das gelobte Festland nach Mailand.

    Anfangs fühlt sich Ester sehr wohl in Mailand doch auch hier sehnt sie sich immer noch nach einem schöneren, besseren Ort, an dem sie glücklich sein kann. Esther und Raffaele bekommen eine Tochter: Felicida, die Glückliche.
    Felicida ist vom Gemüt her ganz anders als ihre Mutter Ester. Felicida findet sich mit den Gegebenheiten ab und versucht, an jedem Ort, wo auch immer, glücklich zu werden. Im Gegensatz zu ihrer Mutter ist sie keine Getriebene.

    Eines Tages, ein paar Jahre später kehren Ester, Raffaele und Felicida wieder nach Sardinien zurück, in den kleinen Ort in der Nähe von Cagliari. Hier sollten sie die Glückseligkeit finden, vor allem Ester. Doch Ester verzweifelt auch an diesem Ort; alte Geschichten holen sie wieder ein, wie der Selbstmord ihres Bruders Felice, der die eigene Mutter verbittert werden lies. Auch hier wird sie nicht glücklich und sehnt sich wieder an einen anderen Ort. Wahrscheinlich wird sie in ihrem Leben nie das Glück finden, da sie an keinem Ort zufrieden ist.

    Felicida wächst in diesem kleinen Ort auf Sardinien auf, aber irgendetwas zieht auch sie von dort weg: sie will ans Meer und lebt schliesslich in Cagliari in einem kleinen Zimmer. Sie bekommt einen Sohn, Gregorio. Gregorio lernt seinen Vater, in dem seine Mutter ihr Leben lang verliebt war, erst später kennen.

    Gregorio ist anders als die anderen Kinder, er ist sehr verträumt, sehr gutmütig und interessiert sich nur für das Klavierspielen. Auch ihn zieht es eines Tages hinaus in die weite Welt, und zwar nach New York wo er Jazzmusiker werden will.
    Gregorio lebt in seiner eigenen Welt mit der Musik, das Rundherum ist ihm nicht so wichtig.Felicida ist mit der Zeit älter geworden und inzwischen auch krank und besucht ihren Sohn in New York, da dessen Freundin, eine Sängerin, gestorben ist.


    Felicida kehrt wieder zurück nach Cagliari und trifft am Stand den seltsamen Gabriel wieder, den sie schon vor ihrer Reise immer wieder am Stand getroffen hatte. Findet sie womöglich noch eine neue Liebe und ein neues Glück ?

    Für mich war dieser Roman, wie das Cover schon ausdrückt mit dem Bild einer sehr melancholischen dreinblickenden Frau, die aber auch den Optimismus im Blick hat und man sieht genau: sie schaut nach vorne.
    Genau wie Felicida, sie hat sich mit jeder Umgebung revanchiert und immer nach vorne geschaut und versucht, glücklich zu sein. Im krassen Gegensatz zu ihrer Mutter Ester, die ihr ganzes Leben lang nicht glücklich war, da sie das Glück immer nur in der Aussenwelt gesucht hat und nie in sich selbst.

    Es ist ein schönes, hoffnungsvolles Buch und für mich mit der Botschaft: verwirkliche deine Träume, glaub an dich selbst und suche auch das Glück in dir selbst und nicht in der Aussenwelt. Es hat mir sehr gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 23.11.2020

    Milena Agus erzählt uns mit "Eine fast perfekte Welt" eine Familiengeschichte, die geprägt ist, von der Suche nach einem besseren Leben. Während die Grossmutter verbittert ist, weil sie ihren Reichtum verloren hat, sucht die Mutter das Glück immer an einem anderen Ort. Raffaele, der Vater hat es nicht leicht mit seiner Frau, doch er hat das Talent sich überall einzuleben und seinen Weg zu finden.

    Und Felicità, die Tochter und das Zentrum der Erzählung hat es auch nicht leicht. Sie ist pummelig und nicht besonders hübsch. Aber sie hat die Gabe immer und überall das Gute zu sehen.

    Sie weiss, dass es nicht Reichtum braucht, um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen und deshalb lässt sie den Vater ihres Sohnes kurz vor der Hochzeit stehen, weil er sie nicht lieben kann. Auch er ist kein glücklicher Mensch. Er hat zwar Geld wie Heu, traut sich aber nicht, seinen Wünschen zu folgen. Vielleicht ist das der Grund, warum ihn Felicita sein ganzes Leben lang nicht loslässt.

    Auf ihrem Lebensweg begegnet Felicita immer wieder Menschen, die sich von den äusseren Umständen das Leben vermiesen lassen und nicht erkennen, dass sich das Glück in ihrem Inneren befindet. Felicita kann überall glücklich sein und das gibt sie an ihren Sohn weiter, der sein Glück in der Ferne findet.

    Mich konnte Milena Agus mit diesem Roman begeistern. Das Buch hat zwar keinen Spannungsbogen, aber es wirft Fragen nach Glück und Zufriedenheit auf, nach Sehnsüchten und Wünschen. Es ist schön zu lesen, wie Felicita mit ihrem grenzenlosen Optimismus die Leben der Menschen in ihrem Umfeld verbessern kann.

    "Eine fast perfekte Welt" ist ein wahres Kleinod. Ein Buch, das das Gute im Menschen hervorholt und die Stärke der scheinbar Schwachen aufzeigt. Eine perfekte Geschichte um etwas Wärme in diese grauen Novembertage zu bringen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 14.01.2020

    Träume von einer perfekten Welt

    Inhaltsangabe:
    Wie wird man glücklich in einer Welt, die nicht perfekt ist?

    Als Ester noch in Genua lebte, sehnte sie sich nach Sardinien zurück. Nach der wilden, steinigen Landschaft und dem ursprünglichen Leben im Dorf. Nun ist sie zurück in ihrer Heimat, doch die Sehnsucht ist geblieben. Ihrer Tochter Felicita soll es da besser ergehen – und tatsächlich findet sie ihr Glück. Im bunten Hafenviertel von Cagliari fertigt sie Schmuck aus Weggeworfenen und zieht ihren Sohn Gregorio gross – dem das Leben seiner Mutter bald zu eng wird.

    Poetisch und berührend erzählt Milena Agus von drei Generationen einer sardischen Familie und davon, dass wir alle Voraussetzungen für ein erfülltes Leben in uns tragen.

    Meine Meinung zur Autorin und Buch:
    Sehr gut ist, Milena Agus ihr Roman gelungen, eine Geschichte mit viel Tiefgang, die einem sehr berührt, beim Lesen. Wie schreibt sie: „ Eine fast perfekte Welt, ist aus dem Wunsch entstanden, ein Sardinien zu retten, das es ohne Bücher möglicherweise eines Tages nicht mehr gibt.“ Das ist ihr perfekt gelungen,, man spürt mit wie viel Herzblut sie das Leben dieser sardischen Familie erzählt. Ihr Schreibstil ist schon fast poetisch, uns sie schreibt in leisen tönen, ohne unnötige Schnörkel. Alles ist sehr bildhaft dargestellt, man sieht die steinige Landschaft vor sich, der blaue Himmel, das glitzernde Meer , die Menschen die auf der Insel leben, die Kargheit, die Armut, der tägliche Überlebenskampf und die verwurzelnden Traditionen. Die Figuren und ihre einzelnen Charaktere sind wunderschön heraus kristallisiert. Sie gewährt uns tiefe Einblicke in deren Seelenleben, ihren Träumen und Hoffnungen auf ein erfülltes leben, man erlebt es hautnah mit.
    „Eine Geschichte die mich tief bewegt und nachdenklich gemacht hat.“Das Buch hat mich so gefesselt, das ich es auf einen Rutsch durchgelesen habe, und die Nacht zum Tage machte.

    Ester, ist eine ungewöhnliche Frau, mit grossen Träumen, Hoffnungen und Wünschen, kein Wunder das sie sich von Sardinen weg sehnt, ihre Mutter ist eine harte und Gefühlslose Frau. Sehr oft sagt sie: „Wie schafft man es bloss, an einem solchen Ort zu leben.“° Als ihr verlobter Raffael endlich aus dem 2. Weltkrieg zurückkehrt, scheint sich ihr Traum zu erfüllen, sie ziehen aus Festland nach Genua, aber auch dort ist Ester unglücklich und unzufrieden, ihr fehlt die saubere Luft , und sie wiederholt den gleichen Satz°, auch ihr nächster Wohnort Mailand . Nur ihre gemeinsame Tochter Felicitas scheint sich dort wohlzufühlen. Für ihre Mutter scheint es keine Perfekten Ort auf dieser Welt zugeben, man konnte Esters Unzufriedenheit spüren und fühlen. Sie schafft es das ihr Mann und ihre Tochter einknicken, und sie nach Sardinen, ihre fast perfekte Welt zurückkehren. Aber Ester bleibt zerbissen und träumt weiter von ihrer perfekten Welt. Nur Felicitas scheint es zu schaffen, sich aus diesem engen Familienkorsett zu befreien, um ihren eigenen Weg zu gehen. Sie zieht von Inland an die Küste, nach Cagliari und mit ihr erleben wir dort das quirlige und bunte Leben in der Hafenstadt. Auch wenn ihr Weg oft Steinig und schwer ist, gibt sie nicht auf, sie versucht das Positive zu sehen, um sich dort ihre eigene Perfekte Welt zu schaffen, die sie erfüllt. Aber auch um ihrem Kind eine bessere Zukunft zu geben, den der kleine Gregorio, ist zwar ein unbändiger Junge, aber ein begnadeter Klavierspieler, er liebt den Jazz wie sein Grossvater Raffael und träumt auch von New York. Das leben dieser drei Generationen ist so lebendig und Authentisch dargestellt, das wir mit allen Hoffen auf ein Erfülltes Leben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 11.01.2020 bei bewertet

    Fünf Jahre hat Ester im Krieg auf ihren Verlobten gewartet, immer in der Hoffnung, dass er sie weg aus dem tristen sardischen Dorf in eine bessere Welt führen würde, weg von der alten und zermürbten Mutter, die nie Freude im Leben empfunden hat. Doch als sie Raffaele wiedersieht, ist dieser nicht mehr wiederzuerkennen. Kaum etwas ist übrig von der Liebe, die sie einst für den Marinesoldaten empfand, der sich inzwischen in Genua niedergelassen hat. Auch Raffaele liebt eigentliche eine andere, doch fühlt er sich dem Druck ausgesetzt, sein Versprechen zu halten. Sie bekommen eine Tochter, Felicita, doch Ester wird auch in Genua nicht glücklich und drängt auf die Rückkehr nach Sardinien. Bleibt die Hoffnung, dass es der nächsten Generation besser ergehen möge und diese das Glück findet. Felicita trennt jedoch mehr als nur der fehlende Akzent in ihrem Namen davon und so bleibt auch ihr nur zu hoffen, dass wenigstens ihr Sohn eines Tages seinem Herzen wird folgen und glücklich werden können.

    Milena Agus‘ Roman erzählt von Träumen und Hoffnungen, alle Figuren hegen diese und erwarten, dass sie sie an einem anderen Ort erfüllen können. Doch das gelobte Land zerrinnt ihnen zwischen den Fingern, wenn immer sie es zu greifen glauben. Sie bleiben auf der Suche, werden jedoch auch immer wieder ausgebremst, festgehalten von Konventionen, denen sie sich verpflichtet fühlen, oder Regeln, die sie sich selbst auferlegen und finden nur selten den Mut, das zu tun, was sie eigentlich im Leben tun wollen. Und so bürden sie ihre eigenen Unzulänglichkeiten der nächsten Generation auf, die es nicht nur besser haben, sondern ihre nicht verwirklichen Träume realisieren soll.

    Das Festland, die Insel, Amerika - drei Kapitel, drei Orte, drei Verheissungen. Der italienische Titel des Romans, „Terre promesse“, greift zurück auf die biblische Vorstellung des versprochenen bzw. gelobten Landes, in welchem die Zukunft der nachfolgenden Generationen des Volkes Israel liegen solle, die auch von den europäischen Auswanderern gen Amerika benutzt wurde. Doch ebenso wie der American Dream nicht für jeden in Erfüllung ging, erfüllen sich auf für die Figuren bei Milena Agus die Träume nicht und sie müssen erkennen, dass es nicht an der Umgebung liegt, für ihr Glück zu sorgen, sondern dass sie dieses nur in sich selbst finden können.

    Mit vielen Metaphern und beeindruckenden Sprachbildern geschmückt begleitet die Autorin ihre Figuren bei ihrer Suche, hier liegt der Charme und die Stärke des kurzen Romans. Es ist nicht ganz einfach Sympathien zu empfinden, zu störrisch und miesepetrig ist Ester, bei Felicita fällt dies leichter, wenn sie jedoch auch eigenwillig und verquer erscheint. Um bei den Bildern der Autorin zu bleiben: die Figuren sind Inseln, zwar gemeinsam als Familie eine kleine Inselkette bilden, doch letztlich nicht wagen sich einander wirklich zu nähern und das auszusprechen, was sie bewegt. Dies führt unweigerlich zu einer latenten Tristesse, die sich über den Text legt und schon früh andeutet, dass für echtes, ausschweifendes Glück, nicht wirklich Platz im Leben dieser Familie ist. Poetisch mit deutlichem Hang zur Melancholie.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Katja E., 23.06.2020 bei bewertet

    Das Cover spricht einen auf den ersten Moment an, es zeigt ein wunderschönes schwarz-weiss Bild mit einer sehr nachdenklich wirkenden Frau und der Titel sowie der Name der Autorin, des Verlags und die Genrenbezeichnung sind wunderbar in das Cover eingefügt. Sehr ansprechend gemacht und ein Cover, was heraus sticht.
    Ester ist eine Suchenden, sie sucht immer, sie treibt die Sehnsucht nach Perfektion, die sie aber irgendwie nie erreichen kann. Sie möchte immer das haben, was sie gerade nicht hat und das überschattet ihr Leben. Sie scheint nie zufrieden zu sein, auch schafft es ihr Verlobten Raffaele nicht, sie zu bestärken.
    Ähnlich geht es auch Esters Tochter Felicita, sie hat diese Art der Sehnsucht ihrer Mutter übernommen, aber sie versucht immer das Positive in allem zu sehen, auch wenn das Leben noch so schwer ist. Die Art von Felicita macht das ganze Buch besser und man mag sie vom ersten Moment an.
    Mit Ester, Raffaele und Felicita zeichnet Milena Agus drei Menschen, die es in ihrem Leben nicht einfach haben, aber mit denen man sich sehr gut identifizieren kann.
    Im Grunde geht es in dem Buch um die Suche nach einem besseren Leben, das sich eben ausserhalb des kleinen Dorfes und ausserhalb des begrenzten Lebens abspielt und man kann sagen, dass es immer wieder neue Herausforderungen im Leben gibt.
    Der Roman ist sehr flüssig geschrieben und liest sich gut, Milena Agus schreibt sehr empathisch, was das Buch sehr nah an den Charakteren gestaltet. Milena Agus ist selber in Genua geboren und man merkt auch im Buch, dass sie sich mit ihrem Buch auf bekannten Gebiet bewegt, weil sie beschreibt alles sehr bildhaft und so kann man sich die Gegend, in der der Roman angelegt ist, sehr gut vorstellen.
    Trotzdem sollte man in dem Buch keinen grosse Spannung erwarten, es plätschert eher so vor sich hin, manchmal hat man auch mit dem Lesen etwas Schwierigkeiten, weil manche Sätze etwas sehr abgehackt wirken, das kommt aber erst im Laufe der Buches, was auch ein Problem mit der Übersetzung sein könnte, aber trotzdem fühlt man sich in dem Buch sehr wohl und man erfährt viel über das Leben und was Glück bedeuten kann, es ist eben eher ein nachdenkliches Buch, was vor allem Sinnfragen stellt und daran sollte man sich einlassen können.

    Fazit:
    "Eine fast perfekte Welle" ist eher ein leises Buch mit sehr nachdenklichen Ansätzen, dass man liest und eher darüber nachsinnt und eben nicht die grosse Familiengeschichte, die man vielleicht vom Klappentext her erwartet. Man erwartet von dem Buch auch etwas anders, aber es ist ein sehr feinsinniges Buch mit vielen Sinnfragen, also etwas anderes, was man vom Klappentext her erwartet, aber trotzdem absolut lesenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katja E., 23.06.2020

    Das Cover spricht einen auf den ersten Moment an, es zeigt ein wunderschönes schwarz-weiss Bild mit einer sehr nachdenklich wirkenden Frau und der Titel sowie der Name der Autorin, des Verlags und die Genrenbezeichnung sind wunderbar in das Cover eingefügt. Sehr ansprechend gemacht und ein Cover, was heraus sticht.
    Ester ist eine Suchenden, sie sucht immer, sie treibt die Sehnsucht nach Perfektion, die sie aber irgendwie nie erreichen kann. Sie möchte immer das haben, was sie gerade nicht hat und das überschattet ihr Leben. Sie scheint nie zufrieden zu sein, auch schafft es ihr Verlobten Raffaele nicht, sie zu bestärken.
    Ähnlich geht es auch Esters Tochter Felicita, sie hat diese Art der Sehnsucht ihrer Mutter übernommen, aber sie versucht immer das Positive in allem zu sehen, auch wenn das Leben noch so schwer ist. Die Art von Felicita macht das ganze Buch besser und man mag sie vom ersten Moment an.
    Mit Ester, Raffaele und Felicita zeichnet Milena Agus drei Menschen, die es in ihrem Leben nicht einfach haben, aber mit denen man sich sehr gut identifizieren kann.
    Im Grunde geht es in dem Buch um die Suche nach einem besseren Leben, das sich eben ausserhalb des kleinen Dorfes und ausserhalb des begrenzten Lebens abspielt und man kann sagen, dass es immer wieder neue Herausforderungen im Leben gibt.
    Der Roman ist sehr flüssig geschrieben und liest sich gut, Milena Agus schreibt sehr empathisch, was das Buch sehr nah an den Charakteren gestaltet. Milena Agus ist selber in Genua geboren und man merkt auch im Buch, dass sie sich mit ihrem Buch auf bekannten Gebiet bewegt, weil sie beschreibt alles sehr bildhaft und so kann man sich die Gegend, in der der Roman angelegt ist, sehr gut vorstellen.
    Trotzdem sollte man in dem Buch keinen grosse Spannung erwarten, es plätschert eher so vor sich hin, manchmal hat man auch mit dem Lesen etwas Schwierigkeiten, weil manche Sätze etwas sehr abgehackt wirken, das kommt aber erst im Laufe der Buches, was auch ein Problem mit der Übersetzung sein könnte, aber trotzdem fühlt man sich in dem Buch sehr wohl und man erfährt viel über das Leben und was Glück bedeuten kann, es ist eben eher ein nachdenkliches Buch, was vor allem Sinnfragen stellt und daran sollte man sich einlassen können.

    Fazit:
    "Eine fast perfekte Welle" ist eher ein leises Buch mit sehr nachdenklichen Ansätzen, dass man liest und eher darüber nachsinnt und eben nicht die grosse Familiengeschichte, die man vielleicht vom Klappentext her erwartet. Man erwartet von dem Buch auch etwas anders, aber es ist ein sehr feinsinniges Buch mit vielen Sinnfragen, also etwas anderes, was man vom Klappentext her erwartet, aber trotzdem absolut lesenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    skandinavischbook, 18.01.2020

    Meine Meinung:
    Diese Autorin begleitet mich schon viele Jahre und ich liebe ihre Art Geschichten zu erzählen und freute mich unsagbar auf ihr neues Buch und was soll ich sagen, auch dieses Mal bin ich absolut begeistert.

    Denn dieses Buch ist ebenso poetisch, wie bildhaft geschrieben, von einer unsagbaren Intensität und fesselte mich genau dadurch auf jeder Seite.
    Wie es die italienische Autorin schafft ihre Charaktere bildhaft und authentisch zu zeichnen ist grossartig und genau deshalb können diese die gnadenlose Emotionalität des Schreibstis tragen und machen dieses Buch zu einem bewegenden und literarisch hochwertigen Lesegenuss!

    Mein Fazit:
    Ein grosses Buch, welches mich prägend und nachdenklich zurückgelassen hat und dessen Art der literarischen Emotionalität mich beeindruckt zurückgelassen hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lesebiene, 18.01.2020 bei bewertet

    Meine Meinung:
    Diese Autorin begleitet mich schon viele Jahre und ich liebe ihre Art Geschichten zu erzählen und freute mich unsagbar auf ihr neues Buch und was soll ich sagen, auch dieses Mal bin ich absolut begeistert.

    Denn dieses Buch ist ebenso poetisch, wie bildhaft geschrieben, von einer unsagbaren Intensität und fesselte mich genau dadurch auf jeder Seite.
    Wie es die italienische Autorin schafft ihre Charaktere bildhaft und authentisch zu zeichnen ist grossartig und genau deshalb können diese die gnadenlose Emotionalität des Schreibstis tragen und machen dieses Buch zu einem bewegenden und literarisch hochwertigen Lesegenuss!

    Mein Fazit:
    Ein grosses Buch, welches mich prägend und nachdenklich zurückgelassen hat und dessen Art der literarischen Emotionalität mich beeindruckt zurückgelassen hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Maria B., 13.01.2020

    Die Suche nach dem perfekten Leben

    Die italienische Autorin Milena Agus schildert in ihrem Roman das Leben und die Bemühungen von Ester, Felicita und Gregorio, dreier Generationen einer Familie auf der Suche nach dem bestmöglichen Leben. Ester will nur noch weg von ihrem Dorf auf Sardinien, hinüber aufs Festland, und nimmt dafür sogar die Hochzeit mit einem ungeliebten Mann in Kauf. Enttäuscht kehrt sie nach Jahren wieder auf die Insel zurück. Ihre Tochter Felicita hält es aber auch nicht im Dorf. Sie zieht in die Hafenstadt Cagliari, wo sie aus Abfällen Modeschmuck herstellt und ihren Sohn grosszieht. Der scheint bereits als Ungeborener unschlüssig, ob er überhaupt auf diese Welt kommen möchte. Von seinem adligen Vater hat er die Liebe zur Musik, besonders zum Jazz, geerbt und will in Amerika leben. Wo er auch bald enttäuscht wird.
    So tun sich für den Leser eine Menge Widersprüche auf. Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Leben, Streben nach dem Vollkommenen, Perfekten. Ein aussichtsloses Unterfangen, wie wir alle wissen. Die mittlere Generation, verkörpert durch Felicita, scheint die einzig zufriedene zu sein. Nicht umsonst hat die Autorin ihr diesen Namen verliehen: "Glück".
    "Wie schafft man es bloss, an einem solchen Ort zu leben?" ist der Grundtenor dieser Geschichte voller skurriler Begebenheiten und stiller Weisheiten. Es geht wohl nur durch Zufriedenheit mit dem Gegebenen und wenn es sein muss, auch ohne Liebe. Denn die Liebe scheint ebenfalls nur Felicita auszuströmen, ohne jedoch wiedergeliebt zu werden. Höchstens von ihrem Sohn Gregorio.
    Seit ich selbst dort war, weiss ich, dass Sardinien ein steiniges, hartes Land zum Leben ist. Aber Mailand und New York sind es, im übertragenen Sinn, nicht weniger. Mir gefällt die geradlinige, schlichte Sprache, plastisch und schnörkellos. Sehr farbig sind die Personen gezeichnet, nachvollziehbar ihr Verhalten. Nur was eigentlich Gregorios Vater will, hat sich mir nicht erschlossen. Er dümpelt etwas im Trüben, und seine Beweggründe hätten für meinen Geschmack etwas deutlicher gezeichnet werden können.
    Am gestrigen Sonntag hab ich das Buch von Anfang bis Ende gelesen. Die süffige, plastische Sprache, die kurzen Kapiteln, die schnörkellose und sehr farbige Zeichnung der Personen, die Handlung mit ihrem Drive haben mich sehr angesprochen. Ich möchte gern mehr von dieser Autorin lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    begine, 14.01.2020 bei bewertet

    Sardinische Familie
    Die Autorin Milena Agus hat sardische Eltern und ist wie eine Protagonistin in Genua geboren. Ihr neuer Roman „Eine fast perfekte Welt“ ist ein interessantes Thema. Sie beschreibt die Hoffnungen, Sehnsüchte und Ängste ihrer Figuren und wie sie sich begnügen müssen.
    Es beginnt mit dem einfachen Leben in einem sardischen Dorf, in dem Ester lebt.
    Ihre Tochter Felicita, träumt von der Liebe und will nicht nur wegen des Kindes heiraten.
    Ihre Geschichte berührt mich am Meisten.
    Sie zieht in ein Hafenviertel von Cagliari und meistert ihr Leben.
    Das Buch umfasst auf 208 Seiten drei Generationen.
    In diesem Roman haben es die Personen schwer richtig glücklich zu sein. Das versteht die Autorin fantasievoll und poetisch dem Leser nahe zu bringen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kathrin K., 18.01.2020

    Tolle Familiengeschichte -
    Eine tolles Buch über das Leben von Esther, Felicita und Gregorio. Sehr gut geschrieben, fliessend zu lesen. Immer auf dem Lebensweg und über mehrere Generationen mit dabei. Die Wünsche, Träume und wie jeder auf seine Art versucht glücklich zu werden und seinen Weg zu finden.

    Das Buchcover passt wundervoll zum Buch. Es hat Spass gemacht, das Buch zu lesen und mit dabei zu sein auf dem Weg von Esther, Felicita und Gregorio.

    Ich empfehle das Buch Lesern, welche auch Romane über Lebensgeschichten mögen, ganz speziell aus Sardinien. Es bringt Einblick in die jeweilige Zeit. Einzutauchen in eine sardische Familie über mehrere Generationen. Wenn man Träume hat und sie versucht umzusetzen um glücklich zu werden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Ulrike R., 17.02.2020

    „Wie schafft man es bloss, an einem solchen Ort zu leben?“
    Die Welt ist nicht perfekt. Nicht für Ester, die weg will von Sardinien, weg von der Enge der Insel, der Engstirnigkeit der Mutter, die Ester für den Freitod des Bruders verantwortlich macht. Aber auch am Festland, in Genua, später in Padua, Ester findet mit ihrem Raffaele und der Tochter Felicita kein Glück, weil die Familie anders ist als die Städter. Raffaeles Welt war geprägt vom Krieg, vom Hass gegen den Faschismus, vom Gefangenlager, aber auch von der unbändigen Kraft der Musik.
    Felicita, der Tochter fehlt ein Akzent am kleinen a zu ihrem Glück. Selbst als die Familie nach Sardinien zurückkehrt und sich Felicita verliebt. In Sisternes, den Sohn aus reichem Haus, der sie nur für seine Lust benutzt und Felicita das mit Liebe verwechselt.
    Und schliesslich Gregorio, Felicitas Sohn, das besondere Kind, der Musiker, der den Schritt wagt, nach Amerika zu gehen und dort auch kein Glück findet.
    „Wie schafft man es bloss, an einem solchen Ort zu leben?“
    Die Welt ist nie perfekt, nicht auf Sardinien, nicht am italienischen Festland, nicht in New York. Auch wenn das Gras überall anders viel grüner scheint als dort, wo man gerade ist. Was Ester nicht schafft, bringt Felicita zustande. Sie findet Befriedigung im Kleinen, auch wenn es lange, lebenslange dauert.
    Milena Agus hat mit ihrem Roman „Eine fast perfekte Welt“ eine besondere Liebeserklärung an Sardinien geschrieben. Wie schon in ihren anderen Romanen (Die Frau im Mond, Die Flügel meines Vaters) sind vor allem ihre Frauenfiguren komplex und kompliziert. Diese Frauen handeln nicht immer nachvollziehbar, bewegen sich oft am Rande des Absonderlichen, perfekt unperfekt , getrieben von Sehnsüchten und dem Bestreben nach Erfüllung. Milena Agus beschreibt, aber sie bewertet nicht, lässt den Leser allein mit der Interpretation, was manchmal schwerfällt. Ester, Felicita, die alte (Gross)mutter, Felicitas Freundin in Cagliari, sie alle stehen der kargen Schönheit, der schroffen und pittoresken Insel Sardinien in nichts nach.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Cosmea, 16.02.2020

    Auf der Suche nach der perfekten Welt
    In “Eine fast perfekte Welt“, ihrem neuen Roman, stellt Milena Agus vier Generationen einer sardischen Familie vor. Esters Mutter, eine verbitterte Witwe, die ihren Sohn Felice so lange demütigt, bis er Selbstmord begeht, Tochter Ester, die fünf Jahre auf ihren Verlobten Raffaele wartet, der nach Krieg und Gefangenschaftaus völlig verändert zurückkehrt und sich im Hafen von Genua Arbeit sucht. Irgendwann viel später heiraten Raffaele und Ester und gehen nach Genua, danach nach Mailand. Die Ortsveränderungen bringen Ester nicht das erhoffte Glück, und die Eheleute kehren mit Tochter Felicita in das sardische Dorf zurück, als Ester vor Heimweh krank wird. Felicita verliebt sich in den reichen jungen Adligen Sisternes. Mit ihm hat sie jahrelang eine Beziehung, heiratet ihn aber nicht, weil er sie nicht liebt. Felicita bekommt von ihm den Sohn Gregorio, den sie in Cagliari aufzieht, ohne Sisternes über seine Vaterschaft zu informieren. In Cagliari freundet sie sich mit ihrer Vermieterin Marianna an, einer magersüchtigen Frau mit schmerzlichen Kindheitserfahrungen und einer extrem pessimistischen Lebenseinstellung. Am Strand lernt sie mit Gabriele einen unglücklichen Mann kennen, der sich selbst als Wrack betrachtet. In kurzen Momentaufnahmen beleuchtet die Autorin das Leben all dieser Figuren, die nicht glücklich sind, immer auf der Suche nach der perfekten Welt, dem gelobten Land, bis einige von ihnen erkennen, dass das gelobte Land nichts Äusserliches ist, kein Ort, den man einfach nur aufsuchen muss, um glücklich zu sein. Jeder trägt die Möglichkeit, das Glück zu finden, in sich.
    Über dem in drei grosse Abschnitte – Das Festland – Sardinien – Amerika – und 50 kurze Kapitel unterteilte Roman liegt eine melancholische Stimmung, aber er vermittelt letztlich nicht Hoffnungslosigkeit, sondern in der exzentrischen, aber sehr sympathischen Figur der Felicita eine optimistische Lebenseinstellung. Mir haben schon die früheren Bücher der Autorin gut gefallen. Der neue Roman macht da keine Ausnahme.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Klaraelisa, 01.04.2020

    Das gelobte Land gibt es nicht
    In Milena Agus´ neuem Roman geht es um mehrere Generationen einer sardischen Familie und ihre Freunde und Bekannten. Im Mittelpunkt steht Ester mit ihrem Ehemann Raffaele, später Tochter Felicia mit ihrem Dauerverlobten Sisternes und noch später deren Sohn Gregorio. Sie alle sind auf der Suche nach dem gelobten Land, einem Leben in einer perfekten Welt und müssen einsehen, dass eine blosse Ortsveränderung nicht reicht, um glücklich zu werden, weil es das gelobte Land vielleicht gar nicht gibt. Marianna, Felicitas Vermieterin in Cagliari, formuliert schliesslich die Erkenntnis: „Die Menschen haben im Grunde nur die Wahl, von einem Ort, wo es ihnen schlecht geht, an einen anderen Ort zu wechseln, wo es ihnen genauso schlecht geht.“ (S. 109). Die Autorin vermittelt jedoch die Überzeugung, dass jeder die Möglichkeit für ein glückliches Leben in sich trägt. Allerdings ist der Weg dorthin schwierig. Die Frauen der Geschichte machen besonders negative Erfahrungen in ihren Beziehungen, lieben und werden nicht wiedergeliebt. Männer verlieren die geliebte Partnerin und finden sich danach nur mühsam im Leben zurecht. Es sind zum Teil sehr traurige Schicksale, die die Autorin in diesem Roman erzählt. Es gibt dennoch einen hoffnungsvollen Ausblick.
    Die Suche nach dem gelobten Land ist jedoch nicht das einzige Thema dieses schmalen Bändchens. Die Autorin spricht auch aktuelle Themen an, wie zum Beispiel die Zerstörung der Natur, vor allem der sardischen Küstenregionen, zugunsten der touristischen Erschliessung, die Vernichtung von Existenzen durch die Agrarreform oder die Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des christlichen Glaubens, Kommunisten oder den ewig Gestrigen, die immer noch Mussolini nachtrauern. Mehrfach beschäftigen sich Figuren mit der Frage, ob es sich lohnt, Gutes zu tun, oder ob ein guter Mensch lediglich ein naiver Schwächling ist.
    Abschliessend kann ich sagen, dass diese knappe Erzählung viel Material zum Nachdenken bietet und mir gut gefallen hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 01.03.2020

    Ein Blick auf verschiedene Generationen einer sardischen Familie, ein Blick vom Gestern ins Jetzt, ein Blick auf die Geschichte und auf ein anderes Land, ein Blick auf Sardinien und auf Italien und auf einen gewissen Konflikt der beiden Länder, ein Blick auf eine andere Mentalität, eine interessante Mentalität, ein Blick auf das Leben, ein Blick auf die Menschen, ein Blick auf eine nicht perfekte Welt und genauso ein Blick auf Versuche des Umgehens mit dieser nicht perfekten Welt. Es wird in einer unaufgeregten Sprache erzählt, nüchtern berichtend, dennoch liegt aber in diesen Worten eine versteckte Emotionalität, und dieses Buch ist auch durchaus interessant, hat einen ganz eigenen Sog. Man kommt ins Sinnieren über das Leben über diesem Buch, denkt über vergangene Generationen nach und ihr Leben und vergleicht. Interessant gemacht von einer Autorin, die als Kind sardischer Eltern in Genua geboren wurde und heute wieder in Sardinien lebt. Es fliessen also genügend biographische Elemente in dieses Buch ein. Genauso wird dieser Roman von einer gewissen Melancholie getragen, vielleicht auch eine eng mit Sardinien verknüpfte Melancholie, dennoch liegt auch eine Kraft in diesen Worten, denn trotz aller Melancholie gibt es auch ein vorwärts gerichtetes Denken. Und trotzdem dieses Buch in einer Gegend des Machismo handelt, strotzt es nur so vor interessanten weiblichen Charakteren und ist auch dadurch recht interessant zu nennen. Denn diese weiblichen Charaktere haben es in sich, sie sind eckig, haben Kanten, sind dickköpfig, aber auch weich, haben alles an sich, um interessante und vor allem glaubhafte Charaktere zu sein. Im Original heisst dieses Buch "Terre Promesse", ins Deutsche übersetzt "Gelobtes Land". Vielleicht ein passenderer Titel, denn diese Suche nach dem gelobten Land zieht sich durch die drei Teile des Buches, die drei Hauptprotagonisten sind Suchende. Doch wo liegt dieses gelobte Land, in der verheissungsvollen Ferne oder in einem Selbst?!?!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    April1985, 17.01.2020

    Handlung:
    "Eine fast perfekte Welt" erzählt die Geschichte einer sardischen Familie über 3 Generationen. Während Ester zeitlebens in Sardinien ihr Glück sucht, findet es ihre Tochter Felicitas in Cagliari, wo sie auch ihren Sohn Gregorio grosszieht.

    Meine Meinung:
    Milena Agus erzählt sehr einfühlsam, aber auch mit einer Prise Humor die Geschichte von Ester, Felicitas und Gregorio. Alles beginnt mit Ester, die sich in "ihrem" geliebten Sardinien die perfekte Welt herbeisehnt und doch nie findet. Ihre Tochter Felicitas schafft den Ausbruch aus der vermeintlich heilen Welt und baut sich ein Geschäft und ein Leben im armen, aber bunten Hafenviertel von Cagliari auf. Mit ihrer fröhlichen und positiven Ausstrahlung ist sie so ganz anders als ihre depressive Mutter Ester. Obwohl Felicitas es als alleinerziehende Frau eines Sohnes nicht leicht hat, scheint sie in einer perfekten Welt angekommen zu sein. Auch der als Aussenseiter abgestempelte Gregorio, der die Musikleidenschaft seines Grossvaters geerbt hat, will seinem Glück auf die Sprünge helfen und hofft in Amerika Fuss fassen zu können.

    Milena Agus hat drei komplett unterschiedliche, aber auf ihre Weise wundervolle, Portraits erschaffen. Auf nur ca. 200 Seiten hat sie es geschafft, dass mir Ester, Felicitas und Gregorio ans Herz gewachsen sind. Die Autorin erzählt die ungeschminkte Wahrheit aus dem Leben der Familie. Auf Beschönigungen und Details verzichtet sie dabei. Das braucht es bei dem Buch aber auch nicht.
    Die Sehnsucht, welche auch das Cover so perfekt ausstrahlt, wird mit klaren Worten vermittelt. Und am Ende steht die Hoffnung, dass doch noch alles perfekt wird, in einer nicht ganz so perfekten Welt.

    Fazit:
    Milena Agus präsentiert uns hier eine Geschichte, die das Leben schreibt. Gefühlvoll vermittelt sie das Streben nach einer perfekten Welt. Ich kann das Buch all jenen ans Herz legen, die gerne Biographien und Lebensgeschichten lesen und vergebe ⭐⭐⭐⭐/5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein