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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie (Wörter auf Papier), 21.02.2020

    Als Buch bewertet

    "Ein wenig Glaube" ist der erste Roman, den ich von Nickolas Butler gelesen habe, und ich freue mich sehr, dass ich diesen Autor für mich entdeckt habe.

    Worum geht es?
    Der Roman beginnt mit dem Hinweis, dass er zum Teil einer wahren Begebenheit nachempfunden ist, die sich am 23. März 2009 in Weston, Wisconsin, zugetragen hat. Wer nicht aus irgendeinem Grund weiss, was sich an diesem Tag zugetragen hat, sollte das Recherchieren sein lassen, da man sich ansonsten spoilert. Für alle, die es trotzdem wissen wollen, hat der Autor Nickolas Butler ans Ende seiner Geschichte eine Erklärung angefügt.

    "Ein wenig Glaube" erzählt von Lyle und Peg Hovde, die ein glückliches Leben in einer ländlichen Gegend im Mittleren Westen der USA leben. Als ihre erwachsene Tochter Shiloh samt ihres fünfjährigen Sohnes Isaac in das elterliche Haus zurückkehrt, freuen sich beide über alle Massen. Shiloh hat eine schwierige Phase hinter sich, doch mittlerweile scheint alles im Lot. Isaac ist ein pfiffiges Kerlchen, der seine Grosseltern über alles liebt und nur zu gern mit seinem Opa zur Obstplantage fährt, auf der dieser arbeitet. Nach einiger Zeit stellen Peg und Lyle jedoch Veränderungen an ihrer Tochter fest. Sie betet sehr oft, scheint immer tiefer in einer dubiosen religiösen Gemeinschaft zu versinken. Sehr bald beginnen ihre Eltern sich Sorgen um sie und vor allem um den kleinen Isaac zu machen – und ihre Sorge ist berechtigt.

    Meinung:
    Nickolas Butler hat mich besonders durch sein anschauliches Schreiben für sich eingenommen. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, war ich gefangen - und dieses Gefühl hielt bis zum Schluss an.

    "Wenn sich die morgendlichen Schatten über das Land legten, leuchtete alles in einem verschwenderischen, dunklen Blau, doch wenn nachmittags die Sonne drüben in Minnesota im Fluss versank, wurde die Landschaft in eine unendliche Fülle aus Gold-und Messingtönen getaucht. Für einen Apfelbaum gab es keinen besseren Ort auf Erden."

    "Ein wenig Glaube" wartet mit vielen solcher hervorragenden Beschreibungen auf, so dass mir das Buch trotz des schweren Themas viele schöne Lesestunden beschert hat. Dazu trägt auch die sehr glaubwürdige Charakterisierung bei. Auch hier beweist der Autor eine tolle Beobachtungsgabe. Er beschreibt Aussehen, Wesenszüge und Gespräche so detailliert, dass ich bisweilen das Gefühl hatte, ein Teil des Geschehens zu sein. Ich sah mich mit Lyle auf der Obstplantage oder der gesamten Familie im sonntäglichen Gottesdienst. Auch dadurch baut sich Spannung auf, obwohl "Ein wenig Glaube" ein leiser Roman ist. Doch die liebgewonnenen Personen, allen voran Lyle, in ein Unglück schliddern zu sehen, hat mir fast das Herz zerrissen.

    "Ein wenig Glaube" ist ein Familienroman. Er beschreibt die Beziehung zwischen Lyle und seiner Frau Peg, beschreibt ihren tragischen Verlust des kleinen Sohnes und das grosse Glück, als sie Shiloh adoptieren. Er beschreibt die Nähe von Opa zu Enkel und auch die zu familiennahen Freuden.

    Aber natürlich ist "Ein wenig Glaube" auch ein Roman über den Glauben. Auf der einen Seite steht Lyle, der seinen Glauben in dem Moment verlor, in dem sein Sohn verstarb. Peg hält nach wie vor an Gott fest, während Shiloh sich einer Sekte anschliesst, für die das Gebet als Allheilmittel – auch bei schweren Krankheiten - gilt. Im Laufe der Geschichte setzt sich Lyle immer mehr mit seinem Glauben und dem Glauben an sich auseinander. Er will seiner Tochter näherkommen, will verstehen, was sie treibt und versucht auf diesem Wege auch, sie nicht vollständig zu verlieren.
    Nickolas Butler behandelt das schwierige Thema sehr gut, erzählt spannend von Charlies Werdegang, einem Pastor und Lyles Freund, und bindet auch Steven, den charismatischen Führer der Glaubensgemeinschaft, in die Geschichte ein. Dieser erscheint zum Glück ambivalent, hilft Lyles Freund Hoot völlig uneigennützig dabei, einen Oldtimer wieder auf Vordermann zu bringen, predigt andererseits aber oft in harschen Worten und macht auch trotz fester Beziehung keinen Halt vor intimen Besuchen bei den weiblichen Mitgliedern seiner Gemeinschaft.

    Fazit: Nickolas Butler hat ein ruhiges Buch mit emotionaler Wucht geschrieben. Ein Buch über die Facetten des Glaubens, seiner Kraft und Grenzen. Obwohl Bücher, in denen der Glaube eine grosse Rolle spielt, nicht zu meinen Favoriten zählen, hat mich "Ein wenig Glaube" komplett überzeugt und begeistert. Ein hervorragendes Buch und schon jetzt ein Highlight des Jahres.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    Das Ehepaar Lyle und Peg Hovde leben in Wisconsin und freuen sich riesig über die Entscheidung ihrer Adoptivtochter Shiloh, mit ihrem kleinen 5-jährigen Sohn Isaac bei ihnen einzuziehen, nachdem der Kindsvater sie verlassen hat. Lyle und Peg mussten schon einen schweren Schicksalsschlag durch den frühen Tod ihres Sohnes durchleben, nun soll wieder Leben im Haus einkehren. Als sie erkennen, dass Shiloh sich einer radikalen Sektengemeinschaft angeschlossen hat, die auch Einfluss auf Isaacs Leben nimmt, versuchen sie, Shiloh ins Gewissen zu reden. Doch diese blockt alle Einwände ab und distanziert sich immer mehr von ihren Eltern. Ihr Verhältnis zum Sektenpastor Steven macht die Lage nur noch schlimmer, zumal die Sekte den kleinen Isaac dazu benutzt, als Heilsbringer zu fungieren. Als Isaac während einer Reise von Shiloh bei seinen Grosseltern wohnt und krank wird und ins Krankenhaus muss, eskaliert die Lage zwischen Lyle, Peg und Shiloh…
    Nickolas Butler hat mit „Ein wenig Glaube“ nach seinen beiden hervorragenden Büchern „Shot Gun Love Songs“ und „Die Herzen der Männer“ wieder einen tiefgründigen, intensiven und sehr emotionalen Roman vorgelegt, der dem Leser ans Herz geht und vor allem nachdenklich stimmt, wie er selbst in solch einer Situation handeln würde. Der Erzählstil ist flüssig, bildhaft, gefühlvoll und vor allem berührend. Butler weiss, wie er mit wenigen Worten die Lage so umreissen kann, um den Leser nicht an der gefühlsmässigen Zerrissenheit der Grosseltern teilhaben zu lassen, sondern er zeigt auch die gefährlichen Methoden von Sekten und deren extremen Einfluss auf das Leben von Menschen auf. Es geht aber auch um die Frage, was ist falsch und was ist richtig. Wie weit darf man sich in das Leben anderer einmischen, egal, wie nahe diese einem stehen und ist ein Eingriff richtig, nur weil diese Person an etwas anderes glaubt als man selbst. Darf man anderen seine eigene Meinung aufzwingen und sie bevormunden, wenn es um Glaubensfragen geht? Butler hat seine Geschichte in Anlehnung eines tatsächlichen Falles aus dem Jahr 2008 geschrieben und verdeutlicht in eindringlichen Worten die Gratwanderung zwischen gefährlicher Ideologie und den Wunsch, geliebte Menschen vielleicht auch vor sich selbst zu beschützen. Das Buch beleuchtet beide Seiten sehr anschaulich, fesselt den Leser, dessen Gehirn anhand der Geschichte und der verzwickten Lage regelrecht raucht, während er sich Gedanken macht, wie man hier eine für alle Beteiligten praktikable Lösung finden könnte, um die unüberwindbar scheinenden Gräben zwischen den Personen wieder zu schliessen.
    Seinen Charakteren hat Butler mit viel Liebe zum Detail Leben eingehaucht und ihnen durch persönliche Eigenschaften Individualität und Authentizität verliehen. Der Leser darf in die Familie Hovde einziehen und sich in einige von ihnen hineinversetzen, ihren Zwiespalt sowie ihre Hilflosigkeit nachvollziehen. Lyle und Peg sind freundliche, warmherzige Menschen, die ihre Tochter und ihren Enkel sehr lieben und sich verständlicherweise grosse Sorgen machen. Lyle ist rücksichtsvoll und wägt viel ab, um den richtigen Ton zu treffen. Seine Gedankenkarussell ist gut nachvollziehbar und macht ihn sehr sympathisch, denn er macht es sich nicht leicht und geht auch mit sich selbst ins Gericht. Shiloh ist eine bockige und verblendete Frau, die sich nichts sagen lässt und völlig blind ihr Kind für Scharlatanerie zur Verfügung stellt. Isaac ist ein fröhlicher kleiner Kerl, der anderen Freude bereitet und nicht versteht, welches Schicksal seine Mutter ihm mit ihren Entscheidungen zugedacht hat. Pastor Steven besitzt Charisma und eine gewisse Anziehungskraft, er weiss die Menschen zu manipulieren und für seine Zwecke zu missbrauchen. Dabei ist er kalt wie ein toter Fisch.
    Mit „Ein wenig Glaube“ kann Butler erneut sein aussergewöhnliches Erzähltalent beweisen. Er lässt den Leser eine Achterbahn der Gefühle durchleben, während er zu Gast bei den Hovdes ist und sich einmal mehr fragt, wie er selbst mit dieser schwierigen Situation umgehen würde. Sehr aussagekräftig und wunderbar erzählt, ist hier die absolute Leseempfehlung mehr als verdient!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 21.02.2020

    Als Buch bewertet

    Verpackt in einem Familienroman schildert Nickolas Butler ein sehr interessantes Thema, nämlich das Gesundbeten, welches einige Glaubensgemeinschaften praktizieren. Ich fand die Charaktere sehr authentisch dargestellt. Sowohl Grossvater Lyle, als auch Tochter Shiloh handelten aus einem für sie guten Beweggrund. Ich fand beide Seiten nachvollziehbar. Der Autor hat das sensible Thema richtig gut umgesetzt, er hat für niemanden Partei ergriffen und so konnte die Geschichte auf den Leser wirken. Man wird dazu angeregt nachzudenken, die Situation auf sich wirken zu lassen und einfach die wunderschön geschriebene Geschichte zu geniessen. Aufgrund der schweren Erkrankung von Lyles Freund, wird auch noch vermittelt, wie wichtig es ist, dass man gute Freunde um sich hat. Mich hat es sehr berührt, wie die Familie miteinander und auch mit ihren Freunden umging. Das Buch besticht durch einen ruhigen, aber berührenden Schreibstil und dadurch, dass mit dem Gesundbeten ein Thema aufgegriffen wird, das weiterhin aktuell praktiziert wird, hat es mich komplett abgeholt und begeistert.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 08.03.2020

    Als Buch bewertet

    Der fünfjährige Isaac ist für seine Grosseltern Peg und Lyle Hovde der Mittelpunkt ihres Lebens. Sie verwöhnen den Kleinen und unterstützen damit ihre Tochter Shiloh, die neu Fuss fassen möchte. Doch statt eines geregelten Lebens, tritt Shiloh dem Bund des Flusstälerlandes bei, einer Art Sekte, und entfernt sich somit von ihren Eltern. Schlimmer, entzieht den beiden ihren Enkelsohn. Eigentlich sollte Glaube ein Brückenbauer sein, der liebt, vergibt und verzeiht; bis dahin ist der Weg allerdings ziemlich weit.

    Das Cover zeigt die Landschaft Wisconsins, wie sie im Spätsommer, kurz vor einem Gewitter unter der Hitze leidet. Die Natur bebt förmlich vor Erwartung des drohenden Gewitters; während sich am Himmel die Wolken immer mehr aufbäumen, scheint am Boden die Zeit still zu stehen. Weder das Gras, noch die Bäume bewegen sich, alles wartet, was da wohl kommen mag. Ich finde das Bild wunderbar zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es viel verspricht, in ständiger Erwartung ist und gleichzeitig Geborgenheit und Stabilität vermittelt. Egal was kommt, es geht auch wieder und alles bleibt beim Alten, in Veränderung.

    Selten habe ich einen Autor erleben dürfen, der so viel Innigkeit, so viel Wärme aus seinen Zeilen sprechen lässt, wie Nickolas Butler. Fast hatte ich das Gefühl, er berührt meine Seele. Wunderschön!
    Der Autor berichtet von der Familie Hovde. Lyle und Pegs Lebensmittelpunkt ist ihr Enkelsohn Isaac, der mit seinen fünf Jahren gerade die Welt entdeckt. Getragen, gehalten und beschützt von seinen Grosseltern und eben mit dieser innigen Liebe, die nur Grosseltern zu geben vermögen. Gleichzeitig unterstützen sie ihre Tochter Shiloh, die sich in einen Prediger verliebt und einen Weg einschlägt, der ihren Eltern teils verschlossen bleibt. Während Peg ihrer Tochter zu liebe sich dem Bund des Flusstälerlandes zumindest anzunähern versucht, wehrt sich ihr Vater Lyle. Doch manchmal ist der Glaube nicht nur ein Glaube an eine höhere Macht, sondern auch ein Brückenbauer und Händereicher.
    Ich finde es sehr interessant, wie einfühlsam sich Nickolas Butler mit diesem Thema auseinandersetzt. Er wertet wenig, lässt mir Raum zum Denken, zum Fühlen und Entscheidungen zu treffen und auch zum (ver-)urteilen. Gerade Glaube ist ein schweres Thema in unserer heutigen Zeit, dabei sollte es leicht und schwerelos sein. Denn wer wirklich an Gott, eine höhere Macht oder wie auch immer glaubt, ist frei von Hass und Hetze, sondern voller Verständnis für seine Mitmenschen und offen für neues. Nur wer nicht glaubt, kann Gewalt predigen, egal in welcher Form.

    Aber es ist auch ein Buch über Freundschaft, Liebe und Verständnis, das mich tief bewegt hat. Ein Buch über das Leben wie es sich überall auf dieser Welt abspielt; von Hoffnungen und Enttäuschungen.

    Mein Fazit
    Bewegend und wunderschön. Ein Buch, für das man Zeit braucht.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 01.03.2020

    Als Buch bewertet

    Was kann und darf der Glaube
    Im Mittelpunkt von Nickolas Butlers drittem Roman steht eine Familie, die nach friedlichen und glücklichen Jahren eine schwere Krise durchlebt. Lyle und Peg, Mitte 60, leben in einer Kleinstadt im ländlichen Wisconsin an der Grenze zu Minnesota. Sie konnten nach dem Tod ihres Sohnes Peter im Alter von 9 Monaten keine weiteren Kinder bekommen und adoptierten drei Jahre später das Mädchen Shiloh . Shiloh war immer schwierig und verliess das Elternhaus direkt nach dem Schulabschluss. Jahre später kehrt sie mit ihrem 5jährigen Sohn Isaac zu den Eltern zurück. Lyle und Peg sind sehr glücklich, Shiloh und den liebenswerten kleinen Jungen bei sich zu haben. Shiloh hält ihre Eltern noch immer auf Abstand, aber die Situation verschärft sich, als sie in die Fänge einer Sekte gerät und dem charismatischen Prediger Steven verfällt. Ihrer Tochter zuliebe besuchen die Eltern die Gottesdienste in einem ehemaligen Kino und ertragen stundenlange mit Inbrunst vorgetragene Predigten. Der dubiose Steven ist den Eltern nicht nur als Schwiegersohn, sondern vor allem deshalb nicht geheuer, weil er das Kind zum Heiler deklariert und für seine Zwecke instrumentalisiert. Kritisch wird es, als Isaac während eines Wochenendes bei den Grosseltern an Diabetes erkrankt. Shiloh ibt dem Vater die Schuld. Durch seinen Unglauben sei er vom Teufel besessen und habe seinen Enkel krank gemacht. Lyle darf Isaac nicht mehr sehen. Die Dinge steuern unaufhaltsam auf eine Katastrophe zu.
    Butler zeichnet das Bild einer engen dörflichen Gemeinschaft, wo jeder jeden seit der Kindheit kennt, wo Freude und Schmerz geteilt werden und Hilfe nie verweigert wird. So steht Lyle dem Freund Hoot bei, der unter Krebs im Endstadium leidet und pflegt engen Kontakt zu seinem alten Freund Charlie, dem Pastor der lutherischen Gemeinde. Die Hochschätzung von Freundschaft, Gemeinschaft und Familie bildet einen starken Kontrast zu dem religiösen Fanatismus der Sektenanhänger, die um ihrer Ideologie willen das Leben von Menschen gefährden. Immer wieder werden Glaube und Zweifel thematisiert, so dass auch der Leser seine eigene Einstellung dazu überprüft. Am Ende gibt es einen dramatischen Höhepunkt mit halboffenem Ausgang, den jeder je nach persönlicher Einstellung für sich deuten kann.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 17.02.2020

    Als Buch bewertet

    Gefährliche Verblendung
    Lyle und Pag Hovde sind überglücklich, als ihre Tochter Shiloh nach ein paar wilden Jahren mit ihrem kleinen Sohn Isaac zurück zu ihnen zieht, ins ländliche Wisconsin. Insbesondere der kleine Enkel bringt fortan einen ganz neuen Aktivitätsschub in ihr Leben und sie geniessen ihre Grosseltern-Zeit. Insbesondere Lyle und Isaac haben eine enge Beziehung, der „alte“ und der „kleine“ Kumpel verbringen viel Zeit miteinander, während Peg es geniesst ihre geliebte Tochter wieder um sich zu haben. Shiloh wurde von den beiden adoptiert und es wirkt so, als ob die beiden deshalb fast noch ein bisschen glücklicher darüber sind, sie als Kind haben zu dürfen. Warum genau Shiloh zu ihren Eltern zurückkam, wird nicht ganz klar, denn sie beginnt schnell, einer neuen allzu engen Bindung den Riegel vorzuschieben. Sie gehört einer kirchlichen Gemeinschaft an, die sich in einer nahen Kleinstadt namens La Crosse eine Gemeinde aufgebaut hat. Deren Prediger Steven hat eine Beziehung mit Shiloh, und in jedem Fall eine Menge Einfluss. Obwohl Lyle seinen eigenen Glauben vor langem verloren hat und Peg eigentlich fest in ihrer protestantischen Tradition verankert ist, besuchen die beiden gemeinsam mit ihrer Tochter die Gottesdienste der Gemeinschaft. Schnell wird vor allem Lyle klar, dass ihm die gesamte Konstellation nicht koscher erscheint, die Haltung der Gemeinschaft zu bestimmten Themen ist sehr rigoros – und schwer nachvollziehbar. Doch jede Kritik oder vorsichtige Nachfrage führt dazu, dass Shiloh damit droht, den Eltern den Kontakt zu ihr und vor allem Isaac gänzlich zu untersagen, selbst in extremen Situationen ist sie rationalen Argumenten – und Tatsachen – gegenüber nicht mehr empfänglich. Wie vorhersehbar, führt alles irgendwann zu einer Eskalation mit ungewissem Ausgang.
    Seit „Die Herzen der Männer“ bin ich ein grosser Freund von Butlers Stil. Seine genaue Beobachtungsgabe, sein feinfühliges Gespür für leise Töne bei grossen Themen und vor allem auch hier wieder, der Blick eines männlichen Protagonisten auf einen Themenkomplex, der so gerne als weiblich besetzt oder dominiert dargestellt wird. Die klassischen 3K -Kinder Küche Kirche. Vergessen werden sollte jedoch nicht, dass selbstverständlich die Männer sich ebenfalls in diesem Feld bewegen – ihr Alltag dadurch bestimmt wird. Der Leser erlebt am Beispiel von Lyle so unittelbar mit, wie er zum einen die Zeit mit Isaac geniesst, wie wohl er sich fühlt, Geschichten und Erfahrungen weitergibt und auf der anderen Seite, wie sehr er darunter leidet, was durch Shilohs völlige Ausrichtung nach den Glaubenssätzen ihrer Kirche dann geschieht. Wunderschön fand ich das Motiv der Apfelplantage, auf der Lyle tätig ist. In meinen Augen setzt Butler sie als Allegorie zu den anderen Geschehnissen im Buch ein.
    Für mich persönlich, sehr rational, eher agnostisch als gläubig, auf jeden Fall evolutionistisch und nicht kreationistisch, ist das alles, was hier geschieht, sehr schwer fassbar. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, dass Menschen so denken und handeln – man könnte glatt sagen, mir fehlt der Glaube… aber ich weiss natürlich, dass es das gibt. Und das ist tragisch. Aber auch das ist ja meine Aussensicht, meine naturwissenschaftlich geprägte, „unverständige“ Art. Ich finde es sehr schwierig zu beschreiben, was ich darüber denke, eigentlich möchte man/möchte ich sagen, „ich weiss es besser, ihr seid auf dem Holzweg, ihr seid gemeingefährlich, für euch, für andere, das ist Fahrlässigkeit bis zum schlimmsten“ – und andererseits glaube ich an die Prämisse, dass jeder für sich entscheiden müssen darf, was er glaubt, solange es in den Grenzen der Gesetzgebung stattfindet UND aber auch, solange nicht das Wohl eines Menschen gefährdet ist, der diese Entscheidung nicht getroffen hat. Deshalb habe ich ein Problem mit nicht-impfenden Eltern, deshalb möchte ich auch Shiloh hier im Buch am liebsten an den Schultern packen und schütteln. Diese Grenze auszuloten, ist nicht nur eine der im Buch angesprochenen Schwierigkeiten des Themas.
    Fazit: Nickolas Butler hat es wieder geschafft, mich weit über die Lektüre hinaus mit der Thematik seines Romans zu beschäftigen. Mehr geht nicht.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hapedah, 24.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Berührende Geschichte über Glaube und Familie

    Lyle Hovde und seine Frau Peg sind überglücklich, dass ihre Adoptivtochter Shiloh mit ihrem Sohn Isaac zu ihnen gezogen ist. Der kleine Junge geniesst das Leben bei den Grosseltern, doch seine Mutter hat sich einer Glaubensgemeinschaft angeschlossen, die Lyle und Peg schon beim ersten Gottesdienst suspekt ist. Der charismatische Prediger Steven zieht die Gemeinde in seinen Bann, und bald ist Shiloh mit ihm verlobt und zieht mit Isaac und Steven in ein kleines Haus, das näher am Zentrum der Gemeinde liegt, als ihr Elternhaus.
    Lyle, der seinen Glauben schon vor vielen Jahren verloren hat, als sein kleiner Sohn im Alter von wenigen Monaten gestorben ist, sieht in Shilohs fanatischer Gemeinschaft eine Gefahr für Isaac, der in der Gemeinde als Heiler gilt. Die Situation eskaliert, als Shiloh und Steven ein paar Tage verreist sind und Isaac bei seinen Grosseltern bleibt. Als die Hovdes bemerken, dass der Junge krank ist, bringen sie ihn schnellstmöglich ins Krankenhaus, wo Isaac ein bisher unbehandelter Diabetes diagnostiziert wird. Doch Shiloh ist ausser sich, dass ihre Eltern das Kind eingeliefert haben, sie lehnt klassische Medizin ab und ist davon überzeugt, dass Isaac durch Beten gesund werden kann. Nach ihrer Überzeugung ist Lyles Unglaube der Auslöser für Isaacs Krankheit und sie verbietet ihm den Kontakt zu ihrem Sohn.
    Langsam und vorsichtig versucht Lyle, das Verhältnis zu seiner Tochter wieder zu verbessern, dafür setzt er sich intensiv mit dem Glauben auseinander. Doch als er und Peg von anderen Gemeindemitgliedern erfahren, in welch grosser Gefahr ihr Enkel schwebt, muss Lyle eine folgenschwere Entscheidung treffen.
    "Ein wenig Glaube" ist das erste Buch, das ich von Nickolas Butler gelesen habe und es hat mich sehr beeindruckt. Einfühlsam schildert der Autor die emotionale Zerissenheit des Grossvaters, seine Liebe gilt der Tochter genau so sehr wie dem Enkelsohn, doch er sieht auch, dass Shilohs Handeln dem kleinen Isaac schaden kann. Der Schauplatz im mittleren Westen der USA ist so anschaulich beschrieben, dass ich beim Lesen ganz in die Geschichte eingetaucht bin und mit Lyle gegrübelt, gezweifelt und gefürchtet habe. Intensiv setzt sich Lyle im Lauf der Handlung mit seinem eigenen Glauben auseinander, in seinem Bestreben den richtigen Weg für sich und seine Familie zu finden. Der eindringliche Schreibstil hat die Erzählung und die Figuren darin für mich lebendig werden lassen. Dass der Roman auf einer wahren Begebenheit beruht, hat mich dabei sehr erschüttert.
    Fazit: Nickolas Butler beschreibt in seinem Buch Ereignisse, die in den USA schon in hunderten Fällen traurige Realität sind. Dabei lässt er den Leser tief in die Gefühlswelt des von Zweifeln geplagten Grossvaters eintauchen, der in Interesse des geliebten Enkelsohnes eine schwere Entscheidung treffen muss.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 26.02.2020

    Als Buch bewertet

    Gleich in der ersten Szene begleiten wir Lyle und seinen Enkel Isaac auf den Friedhof, wo sie ein Grab säubern. Es handelt sich um die letzte Ruhestätte von Lyles Sohn, der in seinem ersten Lebensjahr verstorben ist. Die Stimmung zwischen Opa und Enkel ist innig und ungetrübt. Das Kind wird bedingungslos geliebt und es scheint, als könnte nichts daran rühren.

    Doch Tochter Shiloh gerät in die Fänge einer christlichen Freikirche, verliebt sich in den etwas dubiosen Prediger und ist der festen Überzeugung, dass ihr Sohn ein Heiler ist.

    Die Grosseltern bemühen sich aus ganzem Herzen, den Kontakt zu ihrer Tochter und ihrem Enkelsohn aufrecht zu halten, auch wenn das bedeutet, dass sie sonntäglich in dieser Kirche beten müssen.

    Leider reichen ihre Bemühungen nicht aus, Shiloh ist überzeugt, dass ihr Vater nicht wirklich glaubt und so Satan in die Familie bringt, denn ihr Sohn erkrankt. Es stellt sich heraus, dass er an Diabetes leidet, was unbehandelt dramatische Folgen haben kann.

    Für mich als Österreicherin ist dieses Thema brandaktuell, denn wir hatten erst im Herbst so einen Fall. Ein Kind ist gestorben, weil es aus Glaubensgründen keine medizinische Hilfe bekommen hat. Diese massive Verblendung ist schwer zu begreifen.

    Lyle und seine Frau Peg versuchen mit Engelsgeduld die Unstimmigkeiten zwischen ihnen und ihrer Tochter zu überbrücken. Mit der Lebensweisheit des Alters und der unbegrenzten grosselterlichen Liebe versuchen sie Unmögliches.

    Der Autor lässt dieses liebenswerte Paar äussert emphatisch auftreten; nicht nur ihrer Tochter gegenüber, auch Freunden und Fremden. Sie stellen sich ihren Zweifeln, verlieren nie die Geduld und kaum den Mut.

    "Ein wenig Glauben" ist ein ruhige, unaufgeregte Geschichte über eine Tragödie, die sich mehrmals im Jahr in Amerika abspielt. Fanatischer Glaube ersetzt jede Rationalität. Allerdings gelingt es dem Autor sensibel mit dem Thema umzugehen. Er verurteilt Glaube und Gott nicht generell. Er möchte nur dessen Grenzen aufzeigen. Er erzählt uns auch, wie hilfreich und tröstlich Glaube sein kann, wenn man ihm nicht blind folgt.

    Ich habe diesen Roman unheimlich gerne gelesen und mit Lyle und Peg in ihrer Hilflosigkeit mitgelitten. Es ist eine berührende Geschichte, die mich als Leserinn betroffen und traurig zurücklässt, auch wenn sie mit einem Hoffnungsschimmer endet.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 11.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Adoptivtochter von Lyle und Peg Hovde kehrt nach Wisconsin zurück, nachdem sie ihren Mann verlassen hat. Eigentlich freuen sich Lyle und Peg, aber Shiloh schliesst sich dann dem konfessionslosen Bund des Flusstälerlandes an. Die Bindung an diese Glaubensgemeinschaft wird immer enger, besonders nachdem Shiloh eine Beziehung mit Pastor Steven eingeht. Shilohs kleiner Sohn Issac soll heilerische Fähigkeiten haben und nun wird er immer häufiger mit zu Kranken genommen, um sie durch Handauflegen zu heilen. Lyle und Peg sehen das alles sehr skeptisch, doch als sie Zweifel äussern, reagiert Shiloh sehr heftig. Die Grosseltern machen sich grosse Sorgen um ihren Enkel und treffen eine folgenschwere Entscheidung.
    Der Autor Nickolas Butler hat einen wundervollen und sehr ausdrucksstarken Schreibstil. So kann man die Gefühle der Protagonisten gut nachfühlen. Die Figuren sind sehr gut charakterisiert.
    Die Grosseltern Lyle und Peg haben ihren Sohn verloren und waren froh, als Shilow zu ihnen gekommen ist. Jahrelang waren sie getrennt, doch auch nun als Shiloh mit ihrem kleinen Sohn wiederkehrt, bleibt da eine Trennung, denn Shilow ist dieser Glaubensgemeinschaft und besonders dem windigen Pfarrer verfallen. Steven ist eine charismatische Persönlichkeit, ein richtiger Menschenfänger, aber er hat auch eine andere sehr unangenehme Seite. Das Verhalten von Shilow konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Sie will glauben, rennt dabei aber blind in ihr Unheil und brüskiert ihre Eltern, die es gut mir ihr meinen. Die versuchen ihrer Tochter entgegen zu kommen, indem sie an den Gottesdiensten teilnehmen und nichts Falsches mehr zu sagen. Und doch kommt es am Ende zu einer Katastrophe.
    Ich habe ein Problem damit, wenn Menschen ihren Glauben mir Engstirnigkeit und Fanatismus vor sich hertragen.
    Nickolas Butler hat mich schon mit „Die Herzen der Männer“ packen können, aber dieses Buch gefällt mir noch viel besser.
    Eine emotionale Geschichte, die nachdenklich macht.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    daniele b., 06.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Nickolas Butler hat wieder ein wunderbares Buch geschrieben. Eine Geschichte über das Landleben in den USA, wo Leute, noch, einander als Nachbarn kennen und die meiste Zeit ihres Lebens an einem Ort verbringen. Luke und Pat hatten einst einen Sohn, der jedoch als Baby kurz nach seiner Geburt starb. Doch das Leben spielt manchmal nicht nur unfair, es hat auch Trost bereit. So adoptieren die beiden Shilo, die ungewollte Tochter einer Minderjährigen. So zieht wieder das Glück in das Haus des Paares ein. Für ein paar Jahre wird es bleiben. Sogar ein kleiner Enkelsohn wird geboren, doch die Freude trübt sich, als Shilo sich in einen Prediger verliebt, und mit diesem in ein eigenes Haus zieht. Luke ist ein sympathischer Protagonist, der in die Jahre gekommen Bilanz über sein Leben zieht. Viel ist am Ende nicht geblieben, sein bester Freund liegt im Sterben, die eigen Gesundheit läst hier und da zu wünschen übrig. Es liegt viel mehr Leben hinter ihm als vor ihm. Das möchte er mit seinem Enkel teilen, doch der ist ernsthaft erkrankt, und die Glaubensgemeinschaft seiner Tochter meint diese schwere Krankheit weg beten zu können. Butler beschreibt sehr unaufgeregt über die Liebe, den Glauben und den Unsinn, den die Angst vor dem Tod bei Menschen wider den Verstand hervor bringt. Ein Roman den man erst nach der letzten gelesenen Seite aus der Hand legen kann - so gut ist er geschrieben, und aus dem Englischen übersetzt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    P.M., 21.05.2020

    Als Buch bewertet

    Gefährlicher Glaube

    Der dritte Roman von Nickolas Butler beginnt mit einer Szene auf dem Friedhof. Lyle Hovde spielt mit seinem fünfjährigen Enkel Isaac Verstecken. Zuvor haben sie das Grab von Peter, dem bereits als Baby gestorbenen Sohn von Lyle besucht. Trotz der vermeintlichen Schwere geniesst Lyle jeden Augenblick, denn er liebt Issac über alles. Nach Jahren der Distanz ist Lyles Adoptivtochter Shiloh vor kurzem in die Kleinstadt in Wisconsin zurückgekehrt und lebt jetzt wieder bei Lyle und Peg. Für das seit vielen Jahren verheiratete Paar könnte das Leben fast perfekt sein, wäre da nicht Shilos Glauben. Aus dem rebellischen Teenager ist eine tiefreligiöse Frau mit sehr strengen Überzeugungen geworden. Besonders Lyle tut sich schwer damit, denn er geht zwar sonntags zum Gottesdienst, aber das gehört im ländlichen Wisconsin dazu. Seinen Glauben an Gott hat er mit dem Tod seines Sohnes verloren. Das hindert Lyle aber nicht daran, eine lange und tiefe Freundschaft zu Charlie, dem Pastor seiner Gemeinde zu pflegen.

    Shiloh zu Liebe besuchen Lyle und Peg sogar den Gottesdienst ihrer Glaubensgemeinschaft. Anfangs skeptisch und sogar ein bisschen amüsiert, wächst die Sorge um Tochter und Enkel, als Shiloh mit dem charismatischen Prediger Steven zusammenzieht. Alte Konflikte brechen auf, schliesslich kommt es vorübergehend zum Bruch. Doch aus Sorge um Isaac bemüht Lyle sich weiterhin, seinen Einfluss nicht ganz zu verlieren.

    Auf knapp vierhundert Seiten wird eine Familiengeschichte aus der Sicht von Lyle erzählt. In seinem Leben hat es einige Tiefschläge gegeben und er hadert seit dem frühen Tod seines Kindes mit Gott. Aber er liebt auch seine Frau und das beschauliche Leben, das er mit ihr führt. Dazu gehört schwere körperliche Arbeit, ein paar Freunde, die ihm wichtig sind und die Landschaft, in der er lebt. Und natürlich Isaac, den er beschützen will.

    Lyle ist kein Mann grosser Worte, er wirkt manchmal etwas unbeholfen, aber er kann zupacken. Über weite Strecken begleitet man ihn folgerichtig bei seiner Arbeit und den Gedanken, die sich auch immer wieder um Glaubensfragen drehen. Manchmal diskutiert er diese mit Charlie und seinem ältesten Freund. Dadurch entsteht eine sehr männlich geprägte Sichtweise auf die Dinge. Im Gegensatz dazu bleiben die weiblichen Charaktere eher blass, ihr Handeln oft unverständlich. Insbesondere Peg empfand ich als sehr widersprüchlich, ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Shiloh ist als Charakter aufgrund ihrer strengen Überzeugungen, die schliesslich zur Katastrophe führen, wenig liebenswert.

    Der Einfluss von Sekten auf das Leben in der beschriebenen Weise ist mir fremd und vielleicht auch ein bisschen zu klischeehaft gezeichnet. Andererseits gibt es ausreichend Belege dafür, der Autor bezieht sich in einem Nachwort ausdrücklich auf einen realen Fall.

    Trotz einiger Kritikpunkte habe ich auch diesen Roman von Nickolas Butler gerne gelesen. Seine Stärke liegt eindeutig in sehr genauen Beschreibungen von einfachen Menschen und deren Geschichten, die in ihren Grundfesten erschüttert werden. Der Roman erfordert allerdings ein bisschen Geduld, grosse Spannungsbögen gibt es nicht. Butler ist ein Meister der leisen Töne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skiaddict7, 21.03.2020

    Als Buch bewertet

    Zwischen Glaube und Fanatismus

    "Dass sich eine Gruppe mutiger, hochherziger Individuen zusammenfindet und entscheidet, gemeinsam die Stimme zu erheben, um die Stille zu vertreiben, um einen ansonsten leeren Raum mit Kunst und Klang zu füllen... Wie wunderschön das doch war."

    Lyle ist fünfundsechzig, er lebt mit seiner Frau Peg zusammen in einem kleinen Dorf im mittleren Westen, wo die Zeit still zu stehen scheint. Seine grösste Freude ist der fünfjährige Enkelsohn Isaac. Doch seine Tochter Shiloh, die Mutter des Jungen, gerät immer mehr in die Fänge ihrer Kirche, dessen Pastor ihr einredet, die Grosseltern seien nicht gläubig genug und deshalb schlecht für das Kind. Und so droht Shiloh, sie von Isaac fernzuhalten...

    Butler ist hier ein wahnsinnig ruhiger, langsamer, sehr poetischer Roman gelungen. Auf den einzelnen Seiten passiert wenig, aber er beschreibt es mit so schönen Worten, dass ich das Lesen einfach geniessen konnte. Es geht um Liebe, Freundschaft und den Glauben. Ab wann ist Glaube Fanatismus? Das Ende bleibt offen, was ich irgendwie schade fand, ich hätte mir eine klare Handlung gewünscht. Trotzdem ein wunderschönes, langsames Leseerlebnis, das zum Nachdenken anregt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pseudo, 04.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Roman handelt es sich um ein leises Buch.
    Der 65 jährige Lyle lebt mit seiner Frau Peg in Wisconsin. Eigene Kinder waren ihnen nicht vergönnt, bzw. der einzige Sohn starb mit 9 Monaten. Um so grösser war die Freude, als zu ihnen Shiloh, als Adoptivtochter, kam. Inzwischen ist sie selber erwachsen und Mutter eines fünfjährigen Sohnes, Isaac ist der ganze Stolz der Grosselter. Doch die Glaubensgemeinschaft von Shiloh sorgt für eine Reihe von Problemen und spitzt sich dramatisch zu.
    Ich bin ein wenig hin und her gerissen. Die Geschichte ist schlüssig und sehr interessant, aber teilweise leider sehr langatmig geschrieben. Zum Schluss wird es sehr viel besser. Fazit, ein durchaus lesenswerter Roman.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 18.02.2020

    Als Buch bewertet

    Lyle Hovde ist überglücklich. Seine Tochter Shiloh und ihr 5-jähriger Sohn Isaac sind wieder bei ihm und seiner Frau Peg eingezogen. Er geniesst es sehr Grossvater zu sein, und so lebt er völlig auf in der Grossvaterrolle. Als Shiloh sich mehr und mehr zu dem jungen Prediger Steven hingezogen fühlt, haben die Eltern Bedenken. Denn sie können die Glaubensgemeinschaft, der sich Shiloh angeschlossen hat, nicht einordnen. Plötzlich wird auch Isaac in den Strudel der Glaubensgemeinschaft gesogen, und es kommt zu einem Bruch zwischen Lyle und seiner Tochter. Stück für Stück versuchen Lyle und Peg zu verstehen, was Shiloh an der Gemeinschaft, die sich regelmässig zu Gottesdiensten in einem alten Kinosaal trifft, findet. Damit versuchen sie das Vertrauen zu ihrer Tochter wieder herzustellen, um regelmässig Kontakt zu Isaac haben zu können. Eine schwierige Gratwanderung für Lyle, der den Glauben an Gott, vor Jahren beim Tod seines neugeborenen Sohnes, verloren hat.



    Ausdrucksstark erzählt Nickolas Butler die Geschichte von Lyle Hovde und seiner Familie. Dabei ist Grossvater, Vater und Ehemann Lyle praktisch durchgehend im Mittelpunkt des Geschehens. Es gibt keine Szene, die nicht aus seiner Sicht beleuchtet und keinen Gedanken, der nicht von ihm gedacht wurde. Und Butler hat das so hingekriegt, dass es weder langweilig noch eintönig wird.
    Im Gegenteil!
    Lyle ist mir so richtig ans Herz gewachsen. Dies, weil Lyle sehr unaufgeregt ist, sehr sympathisch und immer das Wohl seiner Familie und Freunde in den Mittelpunkt stellt. Aber auch, weil ich seine Sorge um Enkelsohn Isaac und Tochter Shiloh so richtig verstehen konnte. Es muss sehr schwierig sein, mitansehen zu müssen, wenn die Liebsten mehr und mehr unter fremden und nicht gutem Einfluss stehen.
    Das Grundthema " der Glaube " in all seinen Facetten ist brisant. Wann gilt eine Glaubensgemeinschaft als Sekte? Wie weit gehen Menschen für ihren Glauben?
    Hier hätte meiner Meinung nach der Autor krassere Szenen anführen dürfen.
    Man spürt, dass diese Glaubensgemeinschaft, der sich Shiloh verschrieben hat, nicht gut für sie ist. Die Szenen, in denen die Gottesdienste beschrieben werden, sind zuerst relativ harmlos. Und so kann man die Sorge von Lyle zwar verstehen, hat aber auch das Gefühl, dass er doch etwas über behütet.
    Erst als Steven den kleinen Isaac als Heiler darstellt, merkt man, dass an dem Prediger etwas faul ist.
    Wird da ein kleiner Junge instrumentalisiert? Ich empfand diese Zweifel und das sichere Gefühl von Lyle, dass da etwas nicht ganz sauber ist, sehr gut ausgearbeitet.
    Die Fragen, die Überlegungen zum Thema Glaube, stehen stark im Zentrum. Nicht nur, dass Shiloh, und damit auch Isaac, in diese Gemeinschaft eintritt. Auch Lyle, der nach dem Säuglingstod seines Sohnes vor vielen Jahren den Glauben an Gott verloren hat, wird auf eine harte Probe gestellt. Denn sein ältester und bester Freund Hoot muss mit der Diagnose Krebs zurechtkommen und da wird das Thema " Ein Leben nach dem Tod " eingearbeitet. Was wiederum das Thema Glauben tangiert.
    Wie in "die Herzen der Männer " hat sich Butler wieder ganz der männlichen Sicht verschrieben. Dieser ausschliesslich männliche Gesichtspunkt, der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht, ist sehr feinfühlig, stimmig und mit sehr viel Tiefe eingeflochten.
    Sehr gefallen hat mir, dass Butler nie Klischees benötigt, um die Sicht von Lyle zu verdeutlichen.
    Mich konnte Butler mit seiner Erzählung über die Familie Hovde nicht nur begeistern, sondern auch sehr viele Gefühle entlocken. Die tiefe Beziehung zwischen Lyle und Isaac empfand ich als herzerwärmend. Berührende Szenen, die die tiefe Vertrautheit und Liebe widerspiegeln. Die Dialoge zwischen Hoot und Lyle humorvoll. Hier musste ich einige Male schmunzeln. Die Skrupel, die Peg und Lyle gegenüber der Glaubensgemeinschaft und vor allem Steven haben, sehr glaubwürdig. Dann ist der kleine Ort Wiscosin ganz à la Unsere kleine Farm beschrieben. Da kamen unweigerlich Bilder auf.
    Ich kann für "ein wenig Glaube" eine klare Leseempfehlung aussprechen! Ein Buch das nachhallt und mich noch eine Weile gedanklich beschäftigen wird.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    *Ein einfühlsam erzählter, nachdenklich stimmender Roman*
    Mit seinem neusten Werk „Ein wenig Glaube“ hat der US-amerikanische Autor Nickolas Butler erneut einen eindrucksvollen, sehr emotionalen Roman vorgelegt – mit einer bewegenden, aufwühlenden und erschütternden Geschichte, die von einer wahren Begebenheit inspiriert wurde und äusserst nachdenklich stimmt.
    Sehr einfühlsam wirft er in seinem Roman Fragen zu Glauben und Religiosität auf und beleuchtet zudem das sehr heikle Thema wie man irrgeleitetem Glauben und Machtmissbrauch im Namen des Glaubens begegnen sollte.
    Erzählt wird die Geschichte aus Sicht des Grossvaters Lyle Hovde, der mit seiner Frau Peg, ihrer adoptierten, alleinerziehenden Tochter Shiloh und ihrem kleinem Sohn Isaac in einer Kleinstadt im ländlich geprägten Wisconsin lebt. Nach Jahren der Entfremdung zu ihrer Tochter haben sie gerade wieder zusammengefunden und die liebevollen Grosseltern geniessen überglücklich die Zeit mit ihrem aufgeweckten 5jährigen Enkelkind. Doch die herzerwärmende Harmonie wird schon bald getrübt, denn Shiloh wendet sich einer christlichen Glaubensgemeinschaft zu und geht eine Beziehung mit dem jungen, charismatischen Pastor Steven ein, der in dem kleinen Isaac einen Wunderheiler sieht. Lyle und Peg wollen dem Glück ihrer Tochter nicht im Wege stehen, doch wird Stevens fataler Einfluss immer deutlicher und die kostbaren Familienbande drohen auf immer zu zerreissen.
    Der sehr gefühlvolle und warmherzige Schreibstil des Autors hat mich schnell gefangen genommen. Butler versteht es, Stimmungen und Bilder mit viel Feingespür einzufangen und eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen. Geschickt hat Butler seinen Roman in die vier Jahreszeiten untergliedert und die Geschehnisse symbolträchtig mit dem Jahresverlauf verwoben. Sehr einfühlsam, facettenreich und lebensnah hat Butler seine Figuren charakterisiert, wodurch wir uns gut in sie hineinversetzen können. Wir nehmen Anteil an in ihren Zweifeln, Sorgen und Nöten aber auch an bewegenden Momenten und ihrem kleinen Glück in ihrem eher beschaulichen Leben. Grosse Sympathien bringt man dem bodenständigen und sehr fürsorglichen Lyle, aber auch seiner herzensguten Frau Peg entgegen – beide halten an den guten alten Traditionen fest, das Wohlergehen ihrer Liebsten und engen Freunde geht ihnen über alles. In Rückblicken erhalten wir wichtige Einblicke und prägende Ereignisse aus ihrem Leben –ihr Kennenlernen, der tragische Tod ihres kleinen Sohns Peter oder die Adoption ihrer Tochter Shiloh. Lyles Glaube wurde in der Vergangenheit auf eine harte Probe gestellt und schwer erschüttert, so dass sehr gut nachvollziehbar ist, dass Lyle sich viele Gedanken zum Glauben und seinen Zweifeln macht und den vermeintlich tiefen Glauben anderer hinterfragt. Als sich die Ereignisse immer mehr überschlagen und er hilflos mit ansehen muss, wie sich eine Katastrophe mit fatalen Konsequenzen abzeichnet, steckt Lyle in einem grossen Dilemma, aus dem es keinen einfachen Ausweg gibt, da das Glück seiner Familie auf dem Spiel steht. Gekonnt fängt Butler Lyles Hilflosigkeit, Gewissenskonflikte, innere Zerrissenheit und sein Ringen um die richtige Entscheidung ein, und lässt uns mit ihm leiden
    Äusserst anschaulich zeigt Butler in seinem Roman die Folgen von fanatischem Glauben und erschreckenden Gefahren von falsch verstandenem, blindem Gottvertrauen auf.
    Religiöser Fanatismus und christlicher Fundamentalismus sind leider längst keine Randerscheinung mehr und beschränken sich nicht nur auf die US-amerikanischen Gesellschaft. Inzwischen gibt es zahlreiche radikal-religiöse Glaubensgemeinschaften mit erzkonservativen Wertvorstellungen und schockierenden, radikalen Ansichten zum Gesundheitssystem, Abtreibung, Homosexualität, Evolution oder der Stellung der Frau.
    FAZIT
    Ein leiser, einfühlsam erzählter Roman, der mich völlig in seinen Bann gezogen und mit seiner erschütternden Geschichte sehr nachdenklich gestimmt hat.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 29.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    *Ein einfühlsam erzählter, nachdenklich stimmender Roman*
    Mit seinem neusten Werk „Ein wenig Glaube“ hat der US-amerikanische Autor Nickolas Butler erneut einen eindrucksvollen, sehr emotionalen Roman vorgelegt – mit einer bewegenden, aufwühlenden und erschütternden Geschichte, die von einer wahren Begebenheit inspiriert wurde und äusserst nachdenklich stimmt.
    Sehr einfühlsam wirft er in seinem Roman Fragen zu Glauben und Religiosität auf und beleuchtet zudem das sehr heikle Thema wie man irrgeleitetem Glauben und Machtmissbrauch im Namen des Glaubens begegnen sollte.
    Erzählt wird die Geschichte aus Sicht des Grossvaters Lyle Hovde, der mit seiner Frau Peg, ihrer adoptierten, alleinerziehenden Tochter Shiloh und ihrem kleinem Sohn Isaac in einer Kleinstadt im ländlich geprägten Wisconsin lebt. Nach Jahren der Entfremdung zu ihrer Tochter haben sie gerade wieder zusammengefunden und die liebevollen Grosseltern geniessen überglücklich die Zeit mit ihrem aufgeweckten 5jährigen Enkelkind. Doch die herzerwärmende Harmonie wird schon bald getrübt, denn Shiloh wendet sich einer christlichen Glaubensgemeinschaft zu und geht eine Beziehung mit dem jungen, charismatischen Pastor Steven ein, der in dem kleinen Isaac einen Wunderheiler sieht. Lyle und Peg wollen dem Glück ihrer Tochter nicht im Wege stehen, doch wird Stevens fataler Einfluss immer deutlicher und die kostbaren Familienbande drohen auf immer zu zerreissen.
    Der sehr gefühlvolle und warmherzige Schreibstil des Autors hat mich schnell gefangen genommen. Butler versteht es, Stimmungen und Bilder mit viel Feingespür einzufangen und eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen. Geschickt hat Butler seinen Roman in die vier Jahreszeiten untergliedert und die Geschehnisse symbolträchtig mit dem Jahresverlauf verwoben. Sehr einfühlsam, facettenreich und lebensnah hat Butler seine Figuren charakterisiert, wodurch wir uns gut in sie hineinversetzen können. Wir nehmen Anteil an in ihren Zweifeln, Sorgen und Nöten aber auch an bewegenden Momenten und ihrem kleinen Glück in ihrem eher beschaulichen Leben. Grosse Sympathien bringt man dem bodenständigen und sehr fürsorglichen Lyle, aber auch seiner herzensguten Frau Peg entgegen – beide halten an den guten alten Traditionen fest, das Wohlergehen ihrer Liebsten und engen Freunde geht ihnen über alles. In Rückblicken erhalten wir wichtige Einblicke und prägende Ereignisse aus ihrem Leben –ihr Kennenlernen, der tragische Tod ihres kleinen Sohns Peter oder die Adoption ihrer Tochter Shiloh. Lyles Glaube wurde in der Vergangenheit auf eine harte Probe gestellt und schwer erschüttert, so dass sehr gut nachvollziehbar ist, dass Lyle sich viele Gedanken zum Glauben und seinen Zweifeln macht und den vermeintlich tiefen Glauben anderer hinterfragt. Als sich die Ereignisse immer mehr überschlagen und er hilflos mit ansehen muss, wie sich eine Katastrophe mit fatalen Konsequenzen abzeichnet, steckt Lyle in einem grossen Dilemma, aus dem es keinen einfachen Ausweg gibt, da das Glück seiner Familie auf dem Spiel steht. Gekonnt fängt Butler Lyles Hilflosigkeit, Gewissenskonflikte, innere Zerrissenheit und sein Ringen um die richtige Entscheidung ein, und lässt uns mit ihm leiden
    Äusserst anschaulich zeigt Butler in seinem Roman die Folgen von fanatischem Glauben und erschreckenden Gefahren von falsch verstandenem, blindem Gottvertrauen auf.
    Religiöser Fanatismus und christlicher Fundamentalismus sind leider längst keine Randerscheinung mehr und beschränken sich nicht nur auf die US-amerikanischen Gesellschaft. Inzwischen gibt es zahlreiche radikal-religiöse Glaubensgemeinschaften mit erzkonservativen Wertvorstellungen und schockierenden, radikalen Ansichten zum Gesundheitssystem, Abtreibung, Homosexualität, Evolution oder der Stellung der Frau.
    FAZIT
    Ein leiser, einfühlsam erzählter Roman, der mich völlig in seinen Bann gezogen und mit seiner erschütternden Geschichte sehr nachdenklich gestimmt hat.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 29.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Ehepaar Lyle und Peg Hovde leben in Wisconsin und freuen sich riesig über die Entscheidung ihrer Adoptivtochter Shiloh, mit ihrem kleinen 5-jährigen Sohn Isaac bei ihnen einzuziehen, nachdem der Kindsvater sie verlassen hat. Lyle und Peg mussten schon einen schweren Schicksalsschlag durch den frühen Tod ihres Sohnes durchleben, nun soll wieder Leben im Haus einkehren. Als sie erkennen, dass Shiloh sich einer radikalen Sektengemeinschaft angeschlossen hat, die auch Einfluss auf Isaacs Leben nimmt, versuchen sie, Shiloh ins Gewissen zu reden. Doch diese blockt alle Einwände ab und distanziert sich immer mehr von ihren Eltern. Ihr Verhältnis zum Sektenpastor Steven macht die Lage nur noch schlimmer, zumal die Sekte den kleinen Isaac dazu benutzt, als Heilsbringer zu fungieren. Als Isaac während einer Reise von Shiloh bei seinen Grosseltern wohnt und krank wird und ins Krankenhaus muss, eskaliert die Lage zwischen Lyle, Peg und Shiloh…
    Nickolas Butler hat mit „Ein wenig Glaube“ nach seinen beiden hervorragenden Büchern „Shot Gun Love Songs“ und „Die Herzen der Männer“ wieder einen tiefgründigen, intensiven und sehr emotionalen Roman vorgelegt, der dem Leser ans Herz geht und vor allem nachdenklich stimmt, wie er selbst in solch einer Situation handeln würde. Der Erzählstil ist flüssig, bildhaft, gefühlvoll und vor allem berührend. Butler weiss, wie er mit wenigen Worten die Lage so umreissen kann, um den Leser nicht an der gefühlsmässigen Zerrissenheit der Grosseltern teilhaben zu lassen, sondern er zeigt auch die gefährlichen Methoden von Sekten und deren extremen Einfluss auf das Leben von Menschen auf. Es geht aber auch um die Frage, was ist falsch und was ist richtig. Wie weit darf man sich in das Leben anderer einmischen, egal, wie nahe diese einem stehen und ist ein Eingriff richtig, nur weil diese Person an etwas anderes glaubt als man selbst. Darf man anderen seine eigene Meinung aufzwingen und sie bevormunden, wenn es um Glaubensfragen geht? Butler hat seine Geschichte in Anlehnung eines tatsächlichen Falles aus dem Jahr 2008 geschrieben und verdeutlicht in eindringlichen Worten die Gratwanderung zwischen gefährlicher Ideologie und den Wunsch, geliebte Menschen vielleicht auch vor sich selbst zu beschützen. Das Buch beleuchtet beide Seiten sehr anschaulich, fesselt den Leser, dessen Gehirn anhand der Geschichte und der verzwickten Lage regelrecht raucht, während er sich Gedanken macht, wie man hier eine für alle Beteiligten praktikable Lösung finden könnte, um die unüberwindbar scheinenden Gräben zwischen den Personen wieder zu schliessen.
    Seinen Charakteren hat Butler mit viel Liebe zum Detail Leben eingehaucht und ihnen durch persönliche Eigenschaften Individualität und Authentizität verliehen. Der Leser darf in die Familie Hovde einziehen und sich in einige von ihnen hineinversetzen, ihren Zwiespalt sowie ihre Hilflosigkeit nachvollziehen. Lyle und Peg sind freundliche, warmherzige Menschen, die ihre Tochter und ihren Enkel sehr lieben und sich verständlicherweise grosse Sorgen machen. Lyle ist rücksichtsvoll und wägt viel ab, um den richtigen Ton zu treffen. Seine Gedankenkarussell ist gut nachvollziehbar und macht ihn sehr sympathisch, denn er macht es sich nicht leicht und geht auch mit sich selbst ins Gericht. Shiloh ist eine bockige und verblendete Frau, die sich nichts sagen lässt und völlig blind ihr Kind für Scharlatanerie zur Verfügung stellt. Isaac ist ein fröhlicher kleiner Kerl, der anderen Freude bereitet und nicht versteht, welches Schicksal seine Mutter ihm mit ihren Entscheidungen zugedacht hat. Pastor Steven besitzt Charisma und eine gewisse Anziehungskraft, er weiss die Menschen zu manipulieren und für seine Zwecke zu missbrauchen. Dabei ist er kalt wie ein toter Fisch.
    Mit „Ein wenig Glaube“ kann Butler erneut sein aussergewöhnliches Erzähltalent beweisen. Er lässt den Leser eine Achterbahn der Gefühle durchleben, während er zu Gast bei den Hovdes ist und sich einmal mehr fragt, wie er selbst mit dieser schwierigen Situation umgehen würde. Sehr aussagekräftig und wunderbar erzählt, ist hier die absolute Leseempfehlung mehr als verdient!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hortensia13, 13.03.2020

    Als bewertet

    Lyle und Peg Hovde sind überglücklich als ihre alleinerziehende Adoptivtochter Shiloh mit ihrem fünfjährigen Sohn Isaac nach Hause zurückkehrt. Besonders ihr Enkel wärmt ihr Grosselternherz. Bis Shilo sich einer radikalen Glaubensgemeinschaft anschliesst. Besonders Lyle beobachtet, wie sich Shilo und Isaac verändern. Shilo distanziert sich immer mehr von ihren Eltern und stösst damit Isaac in eine tödliche Spirale. Kann Lyle noch eingreifen?

    Dieser Familienroman ist sehr realistisch und menschlich geschrieben. Die Erzählung aus Sicht des Grossvaters Lyle ist sehr berührend und emotional. Wie ist es, wenn man im letzten Lebensabschnitt mit neuen Ansichten und Werten konfrontiert wird? Kann man den Glauben eines anderen bedingungslos akzeptieren, wenn man selbst auf der Suche nach ihm ist? Besonders die Bodenständigkeit von Lyle und Peg und ihre Liebe zueinander, aber auch gegenüber Shilo und Isaac haben mich richtig am Herzen gepackt. Definitiv 5 Sterne wert.Lyle und Peg Hovde sind überglücklich als ihre alleinerziehende Adoptivtochter Shiloh mit ihrem fünfjährigen Sohn Isaac nach Hause zurückkehrt. Besonders ihr Enkel wärmt ihr Grosselternherz. Bis Shilo sich einer radikalen Glaubensgemeinschaft anschliesst. Besonders Lyle beobachtet, wie sich Shilo und Isaac verändern. Shilo distanziert sich immer mehr von ihren Eltern und stösst damit Isaac in eine tödliche Spirale. Kann Lyle noch eingreifen?

    Dieser Familienroman ist sehr realistisch und menschlich geschrieben. Die Erzählung aus Sicht des Grossvaters Lyle ist sehr berührend und emotional. Wie ist es, wenn man im letzten Lebensabschnitt mit neuen Ansichten und Werten konfrontiert wird? Kann man den Glauben eines anderen bedingungslos akzeptieren, wenn man selbst auf der Suche nach ihm ist? Besonders die Bodenständigkeit von Lyle und Peg und ihre Liebe zueinander, aber auch gegenüber Shilo und Isaac haben mich richtig am Herzen gepackt. Definitiv 5 Sterne wert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Drachenflieger, 30.01.2020

    Als Buch bewertet

    Wenn Glaube zu blindem Gehorsam führt...

    Lyle und Peg Hovde sind unendlich glücklich darüber, als ihre Adoptivtochter Shiloh mit ihrem Sohn Isaac wieder bei ihnen einzieht. Ihr kleiner Enkelsohn bringt mit seiner unbeschwerten Art und seinem hellen Kinderlachen die Sonne zurück in ihr stilles Haus und ihre Herzen quellen förmlich über vor Freude, diesen kleinen Wirbelwind wieder um sich zu haben.

    Ganz nebenbei erwähnt Shiloh mehrfach, endlich Halt gefunden zu haben in ihrem Leben – in einer Glaubensgemeinde, die sie und ihren Sohn mit offenen Armen empfängt. Peg freut sich mit ihr, auch wenn diese Kirche sich von ihrer eigenen unterscheidet. Lyle hingegen hat vor langer Zeit seinen Glauben an Gott und die Kirche verloren, damals, als sie ihren kleinen Sohn mit noch nicht einmal einem Jahr zu Grabe tragen mussten.

    Dennoch nehmen sie Shilohs Einladung immer wieder an und besuchen mit ihr in La Crosse die Gottesdienste – letztendlich, um die neuen zarten Bande, die sich zwischen Eltern und Tochter wieder entwickeln, zu stärken. Sie erleben eine grosse und herzliche Gemeinde und einen Pastor, der es versteht, so wunderbar leicht mit seinen Worten zu jonglieren und jeden im Gottesdienst mitzureissen in eine fast schon glückselige Euphorie.

    Shiloh und Steven, der Pastor, verlieben sich ineinander und ziehen zusammen, um fortan eine vorbildliche und christliche Familie zu sein. Steven nimmt sich besonders dem kleinen fünfjährigen Isaac an, der die Gabe zu haben scheint, kranke Menschen zu heilen. Fortan wird Isaac mit zu Gemeindemitgliedern genommen, um mit über diesen zu beten und seine Hände aufzulegen, um zu heilen.

    Isaac gesteht seinen Grosseltern, wie unwohl er sich dabei fühlt und kurze Zeit später wird er krank, als er mal wieder gerade bei seinen Grosseltern sein darf. Diese fahren sofort mit ihm ins Krankenhaus und erst dann, als die Ärzte sich dem kleinen Jungen annehmen, rufen sie seine Mutter an, um sie zu informieren. Kaum im Krankenhaus angekommen, macht sie ihren Eltern grosse Vorwürfe und wirft vor allem Lyle vor, schuld an Isaacs Krankheit zu sein, denn schliesslich ist er es, der keinen Glauben mehr hat und so hat es Satan geschafft, durch ihn negativ auf Isaac einzuwirken! Deswegen ist ihr kleiner, geliebter Sohn krank geworden! Und nur deswegen!

    Verständnislos und kopfschüttelnd verlassen Lyle und Peg das Krankenhaus und fahren traurig zurück in ihr stilles zuhause. Lyle bekommt absolutes Kontaktverbot zu Isaac und sucht seinen alten Freund Hoot auf, weil ihm zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Doch hier ereilt ihm die nächste Hiobsbotschaft: sein bester Freund hat Krebs.

    Peg fährt immer wieder alleine ins Krankenhaus, um ihrer Tochter und ihrem Enkel beizustehen und bekommt mit, wie Steven, Shiloh und andere Gemeindemitglieder über dem kleinen Isaac beten. Schliesslich geht es ihm besser und er kann wieder nach Hause.

    Peg und Lyle besuchen nun regelmässig die Gottesdienste in La Crosse, um die Wogen wieder zu glätten und Isaac nahe zu sein. Doch seit dem Krankenhaus scheint die Kluft zu Shiloh immer grösser zu werden. Lyle tut alles ihm mögliche, um seine Tochter zu besänftigen und beisst sich lieber auf die Zunge als was falsches zu sagen. Ständigen Anfeindungen ausgesetzt von Steven und Shiloh lässt er die Gottesdienste über sich ergehen und hängt stattdessen seinen eigenen Gedanken nach.

    Und so bekommen Lyle und Peg gar nicht mit, wie es in der Gemeinde brodelt und diese immer kleiner wird. Schliesslich erhalten sie einen Anruf von der Chorleiterin dieser Gemeinde und bei einem Treffen erfahren sie, dass sich ihr kleiner, unschuldiger Isaac in grosser Gefahr befindet... Sie sollen sich bereit halten und auf ihren Anruf warten, um sofort einzugreifen!

    Währenddessen erschüttert Shiloh das Gerücht, das ihr Steven mit einer anderen Frau geschlafen haben soll und stellt ihn zur Rede. Aufgebracht zeigt Steven nun sein wahres Gesicht und schüchtert sie wortgewaltig ein, wieder die Frau zu sein, die sie nach der Bibel sein soll: ihrem Mann untertan mit einem stillen und milden Geist und nichts in Frage zu stellen, was er tut!

    Das Ganze endet in einer Katastrophe mit der Frage nach dem warum?

    In diesem Roman wird deutlich, dass es ein schmaler Grat sein kann zwischen blindem Gehorsam und christlicher Nächstenliebe und der Frage, wie weit ein Glaube gehen darf. Gehören zum Glauben Zweifel dazu, darf man überhaupt zweifeln und ab wann missbrauchen die Theologen ihre Macht über ihre Schäflein?

    Auf der anderen Seite erfahren wir warmherzige Freundschaften, die gemeinsam Probleme und Krankheiten durchstehen und sogar versuchen, gegen das Wetter zu kämpfen, um eine Apfelplantage zu retten. Wir tauchen ein in eine Familienidylle, die schmerzlich auseinander zu driften scheint und die Macht der Liebe, die alles verzeihen würde.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Becky Bloomwood, 18.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Ein wenig Glaube" ist der erste Roman, den ich von Nickolas Butler gelesen habe, und ich freue mich sehr, dass ich diesen Autor für mich entdeckt habe.

    Worum geht es?
    Der Roman beginnt mit dem Hinweis, dass er zum Teil einer wahren Begebenheit nachempfunden ist, die sich am 23. März 2009 in Weston, Wisconsin, zugetragen hat. Wer nicht aus irgendeinem Grund weiss, was sich an diesem Tag zugetragen hat, sollte das Recherchieren sein lassen, da man sich ansonsten spoilert. Für alle, die es trotzdem wissen wollen, hat der Autor Nickolas Butler ans Ende seiner Geschichte eine Erklärung angefügt.

    "Ein wenig Glaube" erzählt von Lyle und Peg Hovde, die ein glückliches Leben in einer ländlichen Gegend im Mittleren Westen der USA leben. Als ihre erwachsene Tochter Shiloh samt ihres fünfjährigen Sohnes Isaac in das elterliche Haus zurückkehrt, freuen sich beide über alle Massen. Shiloh hat eine schwierige Phase hinter sich, doch mittlerweile scheint alles im Lot. Isaac ist ein pfiffiges Kerlchen, der seine Grosseltern über alles liebt und nur zu gern mit seinem Opa zur Obstplantage fährt, auf der dieser arbeitet. Nach einiger Zeit stellen Peg und Lyle jedoch Veränderungen an ihrer Tochter fest. Sie betet sehr oft, scheint immer tiefer in einer dubiosen religiösen Gemeinschaft zu versinken. Sehr bald beginnen ihre Eltern sich Sorgen um sie und vor allem um den kleinen Isaac zu machen – und ihre Sorge ist berechtigt.

    Meinung:
    Nickolas Butler hat mich besonders durch sein anschauliches Schreiben für sich eingenommen. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, war ich gefangen - und dieses Gefühl hielt bis zum Schluss an.

    "Wenn sich die morgendlichen Schatten über das Land legten, leuchtete alles in einem verschwenderischen, dunklen Blau, doch wenn nachmittags die Sonne drüben in Minnesota im Fluss versank, wurde die Landschaft in eine unendliche Fülle aus Gold-und Messingtönen getaucht. Für einen Apfelbaum gab es keinen besseren Ort auf Erden."

    "Ein wenig Glaube" wartet mit vielen solcher hervorragenden Beschreibungen auf, so dass mir das Buch trotz des schweren Themas viele schöne Lesestunden beschert hat. Dazu trägt auch die sehr glaubwürdige Charakterisierung bei. Auch hier beweist der Autor eine tolle Beobachtungsgabe. Er beschreibt Aussehen, Wesenszüge und Gespräche so detailliert, dass ich bisweilen das Gefühl hatte, ein Teil des Geschehens zu sein. Ich sah mich mit Lyle auf der Obstplantage oder der gesamten Familie im sonntäglichen Gottesdienst. Auch dadurch baut sich Spannung auf, obwohl "Ein wenig Glaube" ein leiser Roman ist. Doch die liebgewonnenen Personen, allen voran Lyle, in ein Unglück schliddern zu sehen, hat mir fast das Herz zerrissen.

    "Ein wenig Glaube" ist ein Familienroman. Er beschreibt die Beziehung zwischen Lyle und seiner Frau Peg, beschreibt ihren tragischen Verlust des kleinen Sohnes und das grosse Glück, als sie Shiloh adoptieren. Er beschreibt die Nähe von Opa zu Enkel und auch die zu familiennahen Freuden.

    Aber natürlich ist "Ein wenig Glaube" auch ein Roman über den Glauben. Auf der einen Seite steht Lyle, der seinen Glauben in dem Moment verlor, in dem sein Sohn verstarb. Peg hält nach wie vor an Gott fest, während Shiloh sich einer Sekte anschliesst, für die das Gebet als Allheilmittel – auch bei schweren Krankheiten - gilt. Im Laufe der Geschichte setzt sich Lyle immer mehr mit seinem Glauben und dem Glauben an sich auseinander. Er will seiner Tochter näherkommen, will verstehen, was sie treibt und versucht auf diesem Wege auch, sie nicht vollständig zu verlieren.
    Nickolas Butler behandelt das schwierige Thema sehr gut, erzählt spannend von Charlies Werdegang, einem Pastor und Lyles Freund, und bindet auch Steven, den charismatischen Führer der Glaubensgemeinschaft, in die Geschichte ein. Dieser erscheint zum Glück ambivalent, hilft Lyles Freund Hoot völlig uneigennützig dabei, einen Oldtimer wieder auf Vordermann zu bringen, predigt andererseits aber oft in harschen Worten und macht auch trotz fester Beziehung keinen Halt vor intimen Besuchen bei den weiblichen Mitgliedern seiner Gemeinschaft.

    Fazit: Nickolas Butler hat ein ruhiges Buch mit emotionaler Wucht geschrieben. Ein Buch über die Facetten des Glaubens, seiner Kraft und Grenzen. Obwohl Bücher, in denen der Glaube eine grosse Rolle spielt, nicht zu meinen Favoriten zählen, hat mich "Ein wenig Glaube" komplett überzeugt und begeistert. Ein hervorragendes Buch und schon jetzt ein Highlight des Jahres.

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