2 Klicks für mehr Datenschutz: Erst wenn Sie hier klicken, wird der Button aktiv und Sie können Ihre Empfehlung an Facebook senden. Schon beim Aktivieren werden Daten an Dritte übertragen – siehe i.
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie durch einen Klick auf das i.
Ich muss gestehen - ich habe selbst ein paar kleine Zwänge. Sicher nicht so ausgeprägt wie bei Momme, doch habe ich mich direkt ein wenig in ihm wiedergefunden. Denn Momme hat Angst vor der Zahl 13. Er klopft sich an die Stirn und muss Dinge kontrollieren. Und was passiert? Richtig - ausgerechnet er wird in den geheimen, dreizehnten Bezirk von Berlin gebracht. Dort gibt es auf der Uhr dreizehn Stunden und keine Technik.
Das Cover lädt uns schon in die Welt ein. Auch hier hat die Uhr 13 Stunden und zeigt uns ein paar bekannte Orte von Berlin. Einmal modern mit Flugzeug, einmal - auf dem Kopf stehend - ohne.
Erst war ich von der Idee des Buches fasziniert und danach von dem Buch selbst. Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und man hat dennoch die ein oder andere Überraschung zu ihnen erlebt. Nicht immer ist alles so, wie es scheint.
Selbst der Schreibstil wurde an bestimmte Gegebenheiten bzw. Personen angepasst.
Vier Abschnitte mit je - 13 Kapiteln - begleiten dann immer einen speziellen Protagonisten. Momme, Secundus, Clemens von Stein und zwischendurch immer wieder weitere Leute. Das gefällt mir persönlich sehr. So bekommt man als Leser nicht nur eine Sicht auf die Dinge. Man kann sich mehrere Urteile bilden und am Ende zu einem grossen Ganzen zusammenfügen.
Ja, zu Beginn wird mehr auf die Einführung und die Protagonisten Wert gelegt. Doch zwischen den Zeilen kann man schon eine Menge an Informationen und Handlung mitbekommen. Für mich war es ein sehr kurzweiliges und spannendes Buch.
Die Handlung, das Setting und die Charaktere haben mich in eine fantasievolle, etwas märchenhafte Welt entführt, von der ich gern noch mehr erfahren würde.
Klappentext:
In Dreizehneichen gehen die Uhren buchstäblich anders...
Momme Bang hat panische Angst vor der Zahl 13. Dann wird er ausgerechnet in einen verborgenen 13. Bezirk Berlins gelotst und landet in einer merkwürdigen Zeit, in der alle Errungenschaften der Moderne abgelehnt werden. Doch hinter der traditionalistischen Fassade dieses bizarren in der Zeit eingefrorenen Berliner Stadtteils tobt ein Machtkampf, und Momme findet sich im Zentrum einer Verschwörung wieder …
Ein verlassenes Gästehaus ist seine letzte Chance: Auf der Flucht vor seinen krankhaften Zwängen kommt Momme in dem Gemäuer als Haushüter unter. Seiner Angst vor der 13 aber entkommt er nicht: Momme entdeckt ein 13. Zimmer, das es angeblich nicht gibt. Auch scheint im Haus das Gespenst einer weissen Frau umzugehen. Auf ihrer Spur gelangt Momme in einen geheimen Stadtteil Berlins, der das Gegenteil der modernen Metropole ist: Elektrizität ist dort verboten, gegen den Fortschritt hat man die Rückkehr zu einer ewigen Wahrheit gestellt. Mommes Eindringen aber bringt die Verhältnisse ins Rutschen. Oberst Secundus Falke etwa, der den Fall Bang untersucht, spielt ebenso ein doppeltes Spiel wie ein gewisser Hinckeldey, der die radikale »Legion des Heiligen Uriel« befehligt. Und das Schicksal des Mannes, der Momme eingeschleust hat, scheint eng verknüpft mit dem Widerstand einer Organisation namens »Die Schwestern«. Bald geht es um Leben und Tod.
Rezension:
Momme Bangs panische Angst vor der Zahl 13 hat ihm schon das gesamte Leben versaut. Sein Studium musste er abbrechen, bei jedem Job wurde er schnell wieder gekündigt, denn wer braucht schon eine Bedienung im Café, die keine Summe kassiert, in der 13 Euro oder 13 Cent vorkommen, wer einen Kurierfahrer, der keine Sendungen in Hausnummern 13 zustellt? Sogar den Räumungsbescheid für seine Wohnung hat er übersehen, weil er Briefe, die am 13. eintreffen, ungesehen vernichtet. Mit viel Glück bekommt er dann doch noch einen Hausmeisterjob. Und sein neuer Chef weiss sogar, dass Momme unter der Dreizehnfurcht leitet – und dass diese ‚Krankheit’ handfeste Gründe hat.
Dieses Weltenreise-Abenteuer von Wieland Freund fällt selbst im Urban-Fantasy-Genre weit aus dem gewohnten Rahmen. Übliche Fantasy-Elemente fehlen hier nämlich komplett. Zauberei oder magische Wesen existieren in dieser Geschichte nicht. Stattdessen steht eine Parallelwelt, ein von unserer Welt abgetrennter Bereich Berlins namens Dreizehneichen, in dem die Uhren im wörtlichen Sinne anders gehen, im Zentrum des Geschehens. Die einzige Verbindung stellen einige wenige Türen mit der Zahl 13 dar, die aber nur von sehr wenigen Menschen unserer Realität wahrnehmbar sind. Damit arbeitet der Autor Themen wie technisierte Welt vs. Traditionen oder Weiterentwicklung vs. pseudo-religiösem Beharren auf dem Vorherbestimmten auf. Der junge Protagonist wird hier zum Spielball der Auseinandersetzungen. Die Zahl 13 ist dabei schnell seine geringste Sorge. Das Ende wirkt dann fast etwas abrupt, und manche Detailfragen bleiben offen. Auf eine Fortsetzung deutet das Ende allerdings nicht hin.
Nachdem der Autor den Anfang aus Sicht seines Hauptprotagonisten erzählt, wechseln sich die im Fokus stehenden Charaktere später ab.
Fazit:
Dieses Buch gewinnt seinen Reiz hauptsächlich aus der aussergewöhnlichen Idee, die den Leser fernab gewohnter Pfade führt.
Moritz (Momme) Bang leidet unter Zwangsstörungen. Seine Angst vor der Zahl 13 lässt eigentlich keinen geregelten Alltag zu. Als er eine Jobzusage als Haushüter einer alten Villa ausserhalb Berlins bekommt, nimmt er diese Chance wahr, seinen Zwängen zu entfliehen. Doch der Eigentümer ist seltsam und scheint von Mommes Dreizehnfurcht zu wissen. Als er eine weisse Frau, die eigentlich gar nicht im Haus sein dürfte, durch eine Tür verschwinden sieht, die auch nicht da sein sollte (die führt in das eigentlich nicht existente 13. Zimmer des Hauses) überwindet er seine Ängste und tritt ebenfalls durch die Tür. Er landet aber nicht in einem Zimmer, sondern in Dreizehneichen, einer Parallelwelt Berlins, die Fortschritt, Elektrizität, Medizin, Technik ablehnt und deren Uhren dreizehn Stunden haben. Die Schwestern, eine Art Widerstandsgruppe, schmuggeln immer wieder Medizin von Berlin nach Dreizehneichen. Die Policey, allen voran Policeyoberst Primus Falke, ist hinter den Schwestern her. Sehr bald wird aber klar, dass in Dreizehneichen irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht und dubiose Männer die Macht an sich ziehen wollen. Mittendrin Momme, der eher unfreiwillig Teil des Widerstands und damit vor riesengrosse Probleme gestellt wird, die ihm und anderen das Leben kosten könnten.
Ich fand es total faszinierend, von Mommes Zwangsstörungen zu lesen und konnte mich Dank der ausführlichen Beschreibungen auch echt gut in ihn hineinversetzen. Der Schreibstil ist lebendig, detailliert und bildhaft, die Story konnte mich sehr fesseln. Allerdings war sie mir im Mittelteil streckenweise ein bisschen zu langatmig und ausufernd. Dafür war das erste und vor allem das letzte Drittel super spannend und ich habe richtig mitgefiebert. Die Idee, quasi eine dem Fortschritt trotzende Parallelstadt von Berlin zu schreiben, hat echt was. Mir hat vor allem auch gefallen, dass es sich anfühlte, als würde ich eine Geschichte auf zwei Zeitebenen lesen: Gegenwart (Berlin) und Vergangenheit (Dreizehneichen). Die Figuren sind vielschichtig und nach und nach herauszufinden, wer ein falsches Spiel spielt oder nicht, macht echt Spass.
Das Cover ist wie ich finde ausgezeichnet ausgewählt und sehr passend mit den beiden sich spiegelnden Berlin-Skylines, von denen bei einer die Zeichen des technischen Fortschritts fehlen. Toll auch: im Vorsatz ist eine Karte der Stadt Dreizehneichen und im Nachsatz eine von Berlin.
Fazit: eine aussergewöhnliche Fantasygeschichte fernab vom Mainstream. Im Mittelteil kurz mal langatmig, sonst aber absolut fesselnd und faszinierend. 4/5 Sterne.
Zum Inhalt:
Moritz, genannt Momme, hat Angst vor der Zahl 13. So sehr, dass sie ihn an der Führung eines normalen Lebens mit Arbeitsplatz und Unterkunft hindert. Der Ausweg bietet sich mit einem Jobangebot in die brandenburgische Provinz. Sein neuer Arbeitgeber entpuppt sich als Mensch aus einer Parallelwelt, in die auch Momme wechselt. Hinein in ein Berlin, welches eine dreizehnte Stunde, jedoch weder Elektrizität noch andere neumodische Errungenschaften besitzt.
Mein Eindruck:
Der Autor Wieland Freund weiss geschickt eine Zeit auferstehen zu lassen, die an den Anfang des letzten Jahrhunderts erinnert - inklusive Verhalten und Sprache der darin befindlichen Charaktere. Interessant wird es immer dann, wenn die Figuren die Welten wechseln und entweder Unbehagen, Furcht oder Freiheit verspüren. Es ist spannend zu sehen, wie auf der einen Seite Personen versuchen, den Status Quo beizubehalten und dabei auch nicht vor Gewalt und Umsturz zurückschrecken und andere das Beste aus beiden Welten suchen, um beispielsweise mit dem Schmuggel von Medikamenten Leben zu retten. So bietet sich eine unorthodoxe Geschichte, die sich der Einordnung in ein Genre entzieht. Wie die Grenzgänger in Berlin.
anders als erwartet
Der Autor erzählt mit diesem Roman eine wirklich tolle Geschichte, jedoch schmälert ein phasenweise wiederkehrender wirklich fürchterlicher Schreibstil, das Lesevergnügen. Das mag auch dem geschuldet sein, was der Autor versucht, nämlich den Spagat zwischen rund ca. 300 Jahre. Was der Autor jedoch wirklich zeigen will, ist das Anderssein keineswegs ein Makel ist und Mutig zu sein, das Leben positiv verändern kann.
Moritz Bang leidet an einer Zwangsstörung, die sein Leben massiv einschränkt. Auch wenn er sich versuch ihr entgegenzustellen, übernimmt immer wieder der Zwang die Kontrolle über sein Leben. Die Hektik der Grossstadt Berlin ist für ihn alles andere als förderlich. Da kommt ihn eine Stelle als Haussitter ausserhalb von Berlin wie gerufen. Und sein Boss ein ältere Herr, scheinbar aus einer anderen Welt, macht ihm ein Angebot, dass er in seiner ausweglosen Lage nicht abschlagen kann. Doch bald glaubt er seinen Verstand zu verlieren, Nachts erscheint ein Auto, dann ein Geist in Form einer weissen Frau. Völlig kopflos will er hinschmeissen und flieht und wird von seinem Boss wieder eingeholt und überredet es noch mal zu versuchen. Kaum hat er sich wieder beruhigt, passiert es schon wieder und Moritz folgt dieser Frau und landet in einer Welt, in der die Zeit still zu scheinen steht. Er ist in eine Art Parallelewelt gelandet, wie vor 300 Jahren und wird auch gleich festgenommen und verhört. Er erlebt einen Kulturschock, wird fast umgebracht und landet schliesslich bei einem alten Herren und Clement, einen Dichter, der sich riesig freut, endlich jemanden in seinen Alter um sich zu haben. Doch kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse.
Die Figur des Moritz Bang bleibt leider ähnlich wie die Handlung recht oberflächlich. Als Leser braucht man schon eine gewisse Zeit, um sich in diese Geschichte hineinzufinden. Mir ist das erst nach 100 Seiten gelungen, nicht zuletzt wegen den Teils wirklich fürchterlichen Schreibstil. Wirklich schade finde ich das die Figur des Moritz Bang im Verlaufe der Handlung immer weiter an Bedeutung verliert und leider nur noch eine Figur von vielen ist. Zugunsten von anderen Figuren wie Merle, Clemtent und Falk mag sein, dennoch finde ich es wirklich schade, dass seine Figur so an Bedeutung verliert.
Das Cover finde ich echt klasse, mit ein Grund warum ich das Buch unbedingt lesen wollt.
Fazit: Sieht man mal von den phasenweise wirklich schrecklichen Schreibstil ab, ist es eine wirklich tolle Geschichte, wenn man ein Lid und die Bann erst mal als ein Portal begriffen hat, kommt man gut mit der Geschichte zurecht. Mit gewissen Abstrichen kann ich das Buch wärmstens empfehlen.
Zum Buch: Der junge Moritz „Momme“ Bang hat eine Zwangsstörung und zwar hat er Angst vor der Zahl 13. Er beginnt wie wild zu klopfen, wenn er ihr begegnet. Und ausgerechnet Momme wird von einem gewissen Veil Wallasch dazu auserkoren, in den verborgenen Berliner Stadtteil „Dreizehneichen“ hinüberzuwechseln. Dort wird jeglicher Fortschritt abgelehnt, man lebt quasi wie im Mittelalter. Aber Fortschritt bringt eben nicht nur Nachteile, sondern zum Beispiel auch Neuerungen wie Medizin. Und ehe Momme es sich versieht, ist er mitten drin in einem Konflikt zwischen den Welten, der schon länger schwelt…
Meine Meinung: An sich hat mir die Geschichte ganz gut gefallen, aber mit dem Schreibstil wurde ich bis zum Schluss nicht richtig warm. Auch, dass mal Spannung in die Geschichte kommt, dauert meiner Meinung nach viel zu lange. Die Charaktere finde ich nicht richtig gut herausgearbeitet. Mommes Störung wird zwar im ersten Teil ganz ausführlich dargestellt, aber dann verschwindet er auch wieder so ein wenig in der Story und sein Charakter verblasst.
Fantasy-Geschichten sind nicht mein bevorzugtes Genre, allerdings hatte ich hier aufgrund der Leserunde mal wieder richtig Lust darauf.
Aber ich wurde hier leider ein wenig enttäuscht und ich kehre dem Genre nun wahrscheinlich den Rücken. Ich mag halt lieber entweder hochdramatische oder sehr spannende oder auch blutrünstige Geschichten. Das habe ich hier alles nicht gefunden. Leider konnte mir der Autor hier auch keine bunten Bilder im Kopf erzeugen.
Mein Fazit: Meins war es nicht ganz, aber die Geschichte war nicht schlecht, und darum vergebe ich drei Sterne. Das Buch wird sicher seine Liebhaber finden, mir war hier allerdings die Sprache viel zu anstrengend.
Für mich war es die erste literarische Begegnung mit dem Autor, und man merkt, dass dies nicht sein erster Roman ist.
Der erste optische Eindruck zum Buch war sehr positiv. Die Covergestaltung ist perfekt für einen Fantasy-Roman. Interessierte können sofort einen Bezug zum Buch herstellen, so dass die erste Hürde im Buchladen direkt genommen wird.
Dieser Roman ist kein typischer Fantasy-Roman im klassischen Sinn. Es ist viel mehr eine Art Zeitreise-Roman, nur ohne Zeitreisen. Durch den Perspektivwechsel hält man einen Roman in den Händen, der ein anspruchsvolles Wechselspiel zwischen den Protagonisten und den Antagonisten bietet. Die Örtlichkeiten und seine relevanten Charaktere sind bildgewaltig ausstaffiert, dennoch bleiben sie häufig etwas blass.
Insgesamt ist die Idee zur Geschichte wirklich gelungen umgesetzt, trotzdem sind in dem Buch einige Längen enthalten. Der Autor agiert wortgewandt und bildgewaltig, dennoch macht es dieses Buch mir schwer: Zum einem möchte ich es bejubeln für seinen Ideenreichtum und die Andersartigkeit, und zum anderen frage ich mich immer wieder, was stimmt hier nicht.
Sucht man eine ungewöhnliche Fantasy-Geschichte, mit einer nostalgischen Note und der Anregung zum Nachdenken über unser heutiges Leben, dann wird man mit diesem Buch fündig.
Momme Bang steht am Abgrund seines Lebens. Sein Alltag wird durch eine Zwangsstörung bestimmt. Er hat panische Angst vor der Zahl Dreizehn. Als er auch noch droht, seine Wohnung zu verlieren, greift er nach dem letzten Strohhalm, einem Jobangebot als Housesitter in einem abgelegenen ehemaligen Hotel. Als er dort auf den exzentrischen Auftraggeber trifft, ahnt er nicht, dass er sich schon bald in einer Welt wiederfindet, die wenig mit der ihm bekannten zu tun hat. Denn in dem Hotel befindet sich ein Übertritt in eine Welt, in der Technologie verhasst und Medizin verpönt ist. Und ausgerechnet in dieser Welt wird die Zahl Dreizehn verehrt.
Leider ist die Geschichte von Dreizehnfurcht sehr langatmig und entwickelt sich erst wirklich in der Mitte des Buchs. Die Geschichte der Dreizehntwelt wird nur in sehr kleinen Häppchen eingeführt, ein Worldbuildung, wie man es in einem Fantasybuch erwartet, findet nur sehr spät und sporadisch statt. So bleibt lange im Dunkeln, was sich hinter der Alternativwelt verbirgt. Auch eine Charakterentwicklung findet kaum statt. Hinzu kommt, dass die Sprache im Buch sehr altertümlich daherkommt. Dieser Schreibstil behindert den Lesefluss.
Insgesamt bin ich mit dem Buch nicht warm geworden. Zu Gute halten muss man, dass das Cover mit dem Buchumschlag sehr ansehnlich ist, der Inhalt konnte mich aber nicht überzeugen.
Der verborgene 13. Bezirk - ein faszinierendes und gefährliches Abenteuer für Momme Bang!
"Dreizehnfurcht" von Wieland Freund ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Klett-Cotta erschienen und umfasst 448 Seiten.
Moritz "Momme" Bang bekommt in seinem Leben nicht mehr viel auf die Reihe, weil er immer tiefer in den Fängen seiner zwanghaften Furcht vor der Zahl 13 steckt. Er hat der digitalen Welt vollkommen abgeschworen und nachdem er keinen Job mehr hat und ihm nun auch noch seine Wohnung gekündigt wurde, hat er sich auf eine ganz klassische Zeitungsannonce beworben, in der man einen Housesitter sucht. Momme bekommt den Job und sieht einer geruhsamen Zeit in dem verlassenen Gästehaus entgegen - bis er plötzlich ein 13. Zimmer entdeckt, das dort eigentlich gar nicht sein dürfte. So gelangt Momme in eine andere Welt, nach Dreizehneichen, einem geheimen -und ausgerechnet dem 13.- Stadtteil Berlins. Fernab von jeglichen technischen Errungenschaften und sonstigem Komfort der modernen Zeit trifft er u.a. auf Oberst Secundus Falke und gerät bald in allerhöchste Gefahr...
Wieland Freund hat einen tollen, detailreichen und bildhaften Schreibstil, der mich, nachdem ich mich einmal an Mommes extreme Eigenheiten gewöhnt hatte, sogartig in die kreative und aussergewöhnliche Parallelwelt des geheimen Berlins gerissen hat.
Es hat mich gewissermassen gefangengenommen, Dreizehneichen kennenzulernen und ich fand es klasse gemacht, dass das aus Oberst Secundus Falkes Perspektive passiert. So stehen gewisse Charaktere für bestimmte Schauplätze, an denen sie sich bestens auskennen.
Die Art und Weise, wie der Autor die extremen Gegensätze von technischer Moderne und ihrem Gegenteil nebeneinander existieren lässt, hat mich fasziniert, ebenso wie die ganz besonderen Charaktere und die abenteuerlichen Ereignisse, die hier stattfinden.
Mommes Zwang, den er zumindest selbst erkennt, finde ich erschreckend und er stellt ein leider fast schon normales Beispiel für die Probleme, die aus dem heutzutage üblichen Alltagsstress mit Terminen und dem ständigen erreichbar sein durch Mobiltelefone, Smart Home, Homeoffice usw. dar. Und in der neuen Umgebung ist die 13 noch viel wichtiger als bisher, so dass er gar nicht drumherumkommt...
Aber lest es am Besten selbst, das neue sehr gelungene Abenteuer von Wieland Freund, erschienen bei der Hobbit-Presse!
Widerstand zur 13. Stunde
Dreizehnfurcht ist ein Buch, bei dem ich mich erstmal warmlesen musste. So lernt man zu Beginn Moritz alias Momme kennen, dessen Angst vor der Zahl 13 bereits so unglaubliche Ausmasse angenommen hat, dass er buchstäblich auf der Strasse landet. Zum Glück kommt er zunächst als Haus-Sitter eines früheren Hotels mitten im Nirgendwo unter. Ein Hotel, in welchem es das Gästezimmer Nummer 13 nicht gibt. Bis eines Nachts eine dreizehnte Tür erscheint.
Mit dem Anfang tat ich mich schwer, Mommes viele Beispiele seiner Phobie sowie der daraus resultierenden Zwangshandlungen liessen bei mir keinerlei Spannung aufkommen. Interessant wurde es, als Dreizehneichen ins Spiel kommt, ein verborgener dreizehnter Bezirk Berlins. Hier gehen nicht nur die Uhren anders, sämtlicher Fortschritt ist hier verpönt, gar verboten. Ein Umstand, welcher einigen wenigen Männern mehr Macht verleiht, während vor allem Frauen, Kinder und Kranke unter dieser rückständigen Gesellschaft sehr zu leiden haben.
Versehentlich in diesen dreizehnten Bereich gestolpert, findet Momme nach und nach zu seinem Selbstvertrauen in sich zurück und steht vor der Frage, ob ihm diese Welt so zusagt oder ob er den Widerstand Dreizehneichens unterstützen will.
Sich durch den Anfang durchkämpfen lohnt sich, da mit dem Auftauchen von Dreizehneichen weitere Perspektiven anderer Charaktere für mehr Abwechslung sorgen. Ob untalentierter Poet, überkorrekter Polizist, intriganter Politiker oder Frauen im Widerstand, so nach und nach ergibt sich ein aussergewöhnliches Bild einer geheimen Parallelwelt, in der doch nicht alle so glücklich sind, wie die Oberen behaupten. Trotz einiger Längen eine lesenswerte Romanidee.
Bewertungen zu Dreizehnfurcht
Bestellnummer: 147772412
3.5 von 5 Sternen
5 Sterne 2Schreiben Sie einen Kommentar zu "Dreizehnfurcht".
Kommentar verfassenKatrin E., 01.10.2023
Als Buch bewertetInnere und äussere Kämpfe
Ich muss gestehen - ich habe selbst ein paar kleine Zwänge. Sicher nicht so ausgeprägt wie bei Momme, doch habe ich mich direkt ein wenig in ihm wiedergefunden. Denn Momme hat Angst vor der Zahl 13. Er klopft sich an die Stirn und muss Dinge kontrollieren. Und was passiert? Richtig - ausgerechnet er wird in den geheimen, dreizehnten Bezirk von Berlin gebracht. Dort gibt es auf der Uhr dreizehn Stunden und keine Technik.
Das Cover lädt uns schon in die Welt ein. Auch hier hat die Uhr 13 Stunden und zeigt uns ein paar bekannte Orte von Berlin. Einmal modern mit Flugzeug, einmal - auf dem Kopf stehend - ohne.
Erst war ich von der Idee des Buches fasziniert und danach von dem Buch selbst. Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und man hat dennoch die ein oder andere Überraschung zu ihnen erlebt. Nicht immer ist alles so, wie es scheint.
Selbst der Schreibstil wurde an bestimmte Gegebenheiten bzw. Personen angepasst.
Vier Abschnitte mit je - 13 Kapiteln - begleiten dann immer einen speziellen Protagonisten. Momme, Secundus, Clemens von Stein und zwischendurch immer wieder weitere Leute. Das gefällt mir persönlich sehr. So bekommt man als Leser nicht nur eine Sicht auf die Dinge. Man kann sich mehrere Urteile bilden und am Ende zu einem grossen Ganzen zusammenfügen.
Ja, zu Beginn wird mehr auf die Einführung und die Protagonisten Wert gelegt. Doch zwischen den Zeilen kann man schon eine Menge an Informationen und Handlung mitbekommen. Für mich war es ein sehr kurzweiliges und spannendes Buch.
Die Handlung, das Setting und die Charaktere haben mich in eine fantasievolle, etwas märchenhafte Welt entführt, von der ich gern noch mehr erfahren würde.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinFrank W. W., 16.09.2023
Als Buch bewertetDas Spiel der Schwestern
Klappentext:
In Dreizehneichen gehen die Uhren buchstäblich anders...
Momme Bang hat panische Angst vor der Zahl 13. Dann wird er ausgerechnet in einen verborgenen 13. Bezirk Berlins gelotst und landet in einer merkwürdigen Zeit, in der alle Errungenschaften der Moderne abgelehnt werden. Doch hinter der traditionalistischen Fassade dieses bizarren in der Zeit eingefrorenen Berliner Stadtteils tobt ein Machtkampf, und Momme findet sich im Zentrum einer Verschwörung wieder …
Ein verlassenes Gästehaus ist seine letzte Chance: Auf der Flucht vor seinen krankhaften Zwängen kommt Momme in dem Gemäuer als Haushüter unter. Seiner Angst vor der 13 aber entkommt er nicht: Momme entdeckt ein 13. Zimmer, das es angeblich nicht gibt. Auch scheint im Haus das Gespenst einer weissen Frau umzugehen. Auf ihrer Spur gelangt Momme in einen geheimen Stadtteil Berlins, der das Gegenteil der modernen Metropole ist: Elektrizität ist dort verboten, gegen den Fortschritt hat man die Rückkehr zu einer ewigen Wahrheit gestellt. Mommes Eindringen aber bringt die Verhältnisse ins Rutschen. Oberst Secundus Falke etwa, der den Fall Bang untersucht, spielt ebenso ein doppeltes Spiel wie ein gewisser Hinckeldey, der die radikale »Legion des Heiligen Uriel« befehligt. Und das Schicksal des Mannes, der Momme eingeschleust hat, scheint eng verknüpft mit dem Widerstand einer Organisation namens »Die Schwestern«. Bald geht es um Leben und Tod.
Rezension:
Momme Bangs panische Angst vor der Zahl 13 hat ihm schon das gesamte Leben versaut. Sein Studium musste er abbrechen, bei jedem Job wurde er schnell wieder gekündigt, denn wer braucht schon eine Bedienung im Café, die keine Summe kassiert, in der 13 Euro oder 13 Cent vorkommen, wer einen Kurierfahrer, der keine Sendungen in Hausnummern 13 zustellt? Sogar den Räumungsbescheid für seine Wohnung hat er übersehen, weil er Briefe, die am 13. eintreffen, ungesehen vernichtet. Mit viel Glück bekommt er dann doch noch einen Hausmeisterjob. Und sein neuer Chef weiss sogar, dass Momme unter der Dreizehnfurcht leitet – und dass diese ‚Krankheit’ handfeste Gründe hat.
Dieses Weltenreise-Abenteuer von Wieland Freund fällt selbst im Urban-Fantasy-Genre weit aus dem gewohnten Rahmen. Übliche Fantasy-Elemente fehlen hier nämlich komplett. Zauberei oder magische Wesen existieren in dieser Geschichte nicht. Stattdessen steht eine Parallelwelt, ein von unserer Welt abgetrennter Bereich Berlins namens Dreizehneichen, in dem die Uhren im wörtlichen Sinne anders gehen, im Zentrum des Geschehens. Die einzige Verbindung stellen einige wenige Türen mit der Zahl 13 dar, die aber nur von sehr wenigen Menschen unserer Realität wahrnehmbar sind. Damit arbeitet der Autor Themen wie technisierte Welt vs. Traditionen oder Weiterentwicklung vs. pseudo-religiösem Beharren auf dem Vorherbestimmten auf. Der junge Protagonist wird hier zum Spielball der Auseinandersetzungen. Die Zahl 13 ist dabei schnell seine geringste Sorge. Das Ende wirkt dann fast etwas abrupt, und manche Detailfragen bleiben offen. Auf eine Fortsetzung deutet das Ende allerdings nicht hin.
Nachdem der Autor den Anfang aus Sicht seines Hauptprotagonisten erzählt, wechseln sich die im Fokus stehenden Charaktere später ab.
Fazit:
Dieses Buch gewinnt seinen Reiz hauptsächlich aus der aussergewöhnlichen Idee, die den Leser fernab gewohnter Pfade führt.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinLesezauber_Zeilenreise, 03.10.2023
Als Buch bewertetJetzt schlägts dreizehn! Ideenreicher Fantasyroman
Moritz (Momme) Bang leidet unter Zwangsstörungen. Seine Angst vor der Zahl 13 lässt eigentlich keinen geregelten Alltag zu. Als er eine Jobzusage als Haushüter einer alten Villa ausserhalb Berlins bekommt, nimmt er diese Chance wahr, seinen Zwängen zu entfliehen. Doch der Eigentümer ist seltsam und scheint von Mommes Dreizehnfurcht zu wissen. Als er eine weisse Frau, die eigentlich gar nicht im Haus sein dürfte, durch eine Tür verschwinden sieht, die auch nicht da sein sollte (die führt in das eigentlich nicht existente 13. Zimmer des Hauses) überwindet er seine Ängste und tritt ebenfalls durch die Tür. Er landet aber nicht in einem Zimmer, sondern in Dreizehneichen, einer Parallelwelt Berlins, die Fortschritt, Elektrizität, Medizin, Technik ablehnt und deren Uhren dreizehn Stunden haben. Die Schwestern, eine Art Widerstandsgruppe, schmuggeln immer wieder Medizin von Berlin nach Dreizehneichen. Die Policey, allen voran Policeyoberst Primus Falke, ist hinter den Schwestern her. Sehr bald wird aber klar, dass in Dreizehneichen irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht und dubiose Männer die Macht an sich ziehen wollen. Mittendrin Momme, der eher unfreiwillig Teil des Widerstands und damit vor riesengrosse Probleme gestellt wird, die ihm und anderen das Leben kosten könnten.
Ich fand es total faszinierend, von Mommes Zwangsstörungen zu lesen und konnte mich Dank der ausführlichen Beschreibungen auch echt gut in ihn hineinversetzen. Der Schreibstil ist lebendig, detailliert und bildhaft, die Story konnte mich sehr fesseln. Allerdings war sie mir im Mittelteil streckenweise ein bisschen zu langatmig und ausufernd. Dafür war das erste und vor allem das letzte Drittel super spannend und ich habe richtig mitgefiebert. Die Idee, quasi eine dem Fortschritt trotzende Parallelstadt von Berlin zu schreiben, hat echt was. Mir hat vor allem auch gefallen, dass es sich anfühlte, als würde ich eine Geschichte auf zwei Zeitebenen lesen: Gegenwart (Berlin) und Vergangenheit (Dreizehneichen). Die Figuren sind vielschichtig und nach und nach herauszufinden, wer ein falsches Spiel spielt oder nicht, macht echt Spass.
Das Cover ist wie ich finde ausgezeichnet ausgewählt und sehr passend mit den beiden sich spiegelnden Berlin-Skylines, von denen bei einer die Zeichen des technischen Fortschritts fehlen. Toll auch: im Vorsatz ist eine Karte der Stadt Dreizehneichen und im Nachsatz eine von Berlin.
Fazit: eine aussergewöhnliche Fantasygeschichte fernab vom Mainstream. Im Mittelteil kurz mal langatmig, sonst aber absolut fesselnd und faszinierend. 4/5 Sterne.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinmelange, 01.10.2023
Als eBook bewertetAus der Zeit gefallen
Zum Inhalt:
Moritz, genannt Momme, hat Angst vor der Zahl 13. So sehr, dass sie ihn an der Führung eines normalen Lebens mit Arbeitsplatz und Unterkunft hindert. Der Ausweg bietet sich mit einem Jobangebot in die brandenburgische Provinz. Sein neuer Arbeitgeber entpuppt sich als Mensch aus einer Parallelwelt, in die auch Momme wechselt. Hinein in ein Berlin, welches eine dreizehnte Stunde, jedoch weder Elektrizität noch andere neumodische Errungenschaften besitzt.
Mein Eindruck:
Der Autor Wieland Freund weiss geschickt eine Zeit auferstehen zu lassen, die an den Anfang des letzten Jahrhunderts erinnert - inklusive Verhalten und Sprache der darin befindlichen Charaktere. Interessant wird es immer dann, wenn die Figuren die Welten wechseln und entweder Unbehagen, Furcht oder Freiheit verspüren. Es ist spannend zu sehen, wie auf der einen Seite Personen versuchen, den Status Quo beizubehalten und dabei auch nicht vor Gewalt und Umsturz zurückschrecken und andere das Beste aus beiden Welten suchen, um beispielsweise mit dem Schmuggel von Medikamenten Leben zu retten. So bietet sich eine unorthodoxe Geschichte, die sich der Einordnung in ein Genre entzieht. Wie die Grenzgänger in Berlin.
Mein Fazit:
Seltsam, aber fesselnd
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinPeggy S., 26.12.2023
Als Buch bewertetanders als erwartet
Der Autor erzählt mit diesem Roman eine wirklich tolle Geschichte, jedoch schmälert ein phasenweise wiederkehrender wirklich fürchterlicher Schreibstil, das Lesevergnügen. Das mag auch dem geschuldet sein, was der Autor versucht, nämlich den Spagat zwischen rund ca. 300 Jahre. Was der Autor jedoch wirklich zeigen will, ist das Anderssein keineswegs ein Makel ist und Mutig zu sein, das Leben positiv verändern kann.
Moritz Bang leidet an einer Zwangsstörung, die sein Leben massiv einschränkt. Auch wenn er sich versuch ihr entgegenzustellen, übernimmt immer wieder der Zwang die Kontrolle über sein Leben. Die Hektik der Grossstadt Berlin ist für ihn alles andere als förderlich. Da kommt ihn eine Stelle als Haussitter ausserhalb von Berlin wie gerufen. Und sein Boss ein ältere Herr, scheinbar aus einer anderen Welt, macht ihm ein Angebot, dass er in seiner ausweglosen Lage nicht abschlagen kann. Doch bald glaubt er seinen Verstand zu verlieren, Nachts erscheint ein Auto, dann ein Geist in Form einer weissen Frau. Völlig kopflos will er hinschmeissen und flieht und wird von seinem Boss wieder eingeholt und überredet es noch mal zu versuchen. Kaum hat er sich wieder beruhigt, passiert es schon wieder und Moritz folgt dieser Frau und landet in einer Welt, in der die Zeit still zu scheinen steht. Er ist in eine Art Parallelewelt gelandet, wie vor 300 Jahren und wird auch gleich festgenommen und verhört. Er erlebt einen Kulturschock, wird fast umgebracht und landet schliesslich bei einem alten Herren und Clement, einen Dichter, der sich riesig freut, endlich jemanden in seinen Alter um sich zu haben. Doch kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse.
Die Figur des Moritz Bang bleibt leider ähnlich wie die Handlung recht oberflächlich. Als Leser braucht man schon eine gewisse Zeit, um sich in diese Geschichte hineinzufinden. Mir ist das erst nach 100 Seiten gelungen, nicht zuletzt wegen den Teils wirklich fürchterlichen Schreibstil. Wirklich schade finde ich das die Figur des Moritz Bang im Verlaufe der Handlung immer weiter an Bedeutung verliert und leider nur noch eine Figur von vielen ist. Zugunsten von anderen Figuren wie Merle, Clemtent und Falk mag sein, dennoch finde ich es wirklich schade, dass seine Figur so an Bedeutung verliert.
Das Cover finde ich echt klasse, mit ein Grund warum ich das Buch unbedingt lesen wollt.
Fazit: Sieht man mal von den phasenweise wirklich schrecklichen Schreibstil ab, ist es eine wirklich tolle Geschichte, wenn man ein Lid und die Bann erst mal als ein Portal begriffen hat, kommt man gut mit der Geschichte zurecht. Mit gewissen Abstrichen kann ich das Buch wärmstens empfehlen.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinAlexa K., 17.10.2023
Als Buch bewertetZum Buch: Der junge Moritz „Momme“ Bang hat eine Zwangsstörung und zwar hat er Angst vor der Zahl 13. Er beginnt wie wild zu klopfen, wenn er ihr begegnet. Und ausgerechnet Momme wird von einem gewissen Veil Wallasch dazu auserkoren, in den verborgenen Berliner Stadtteil „Dreizehneichen“ hinüberzuwechseln. Dort wird jeglicher Fortschritt abgelehnt, man lebt quasi wie im Mittelalter. Aber Fortschritt bringt eben nicht nur Nachteile, sondern zum Beispiel auch Neuerungen wie Medizin. Und ehe Momme es sich versieht, ist er mitten drin in einem Konflikt zwischen den Welten, der schon länger schwelt…
Meine Meinung: An sich hat mir die Geschichte ganz gut gefallen, aber mit dem Schreibstil wurde ich bis zum Schluss nicht richtig warm. Auch, dass mal Spannung in die Geschichte kommt, dauert meiner Meinung nach viel zu lange. Die Charaktere finde ich nicht richtig gut herausgearbeitet. Mommes Störung wird zwar im ersten Teil ganz ausführlich dargestellt, aber dann verschwindet er auch wieder so ein wenig in der Story und sein Charakter verblasst.
Fantasy-Geschichten sind nicht mein bevorzugtes Genre, allerdings hatte ich hier aufgrund der Leserunde mal wieder richtig Lust darauf.
Aber ich wurde hier leider ein wenig enttäuscht und ich kehre dem Genre nun wahrscheinlich den Rücken. Ich mag halt lieber entweder hochdramatische oder sehr spannende oder auch blutrünstige Geschichten. Das habe ich hier alles nicht gefunden. Leider konnte mir der Autor hier auch keine bunten Bilder im Kopf erzeugen.
Mein Fazit: Meins war es nicht ganz, aber die Geschichte war nicht schlecht, und darum vergebe ich drei Sterne. Das Buch wird sicher seine Liebhaber finden, mir war hier allerdings die Sprache viel zu anstrengend.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinAsellus, 23.10.2023
Als Buch bewertetFür mich war es die erste literarische Begegnung mit dem Autor, und man merkt, dass dies nicht sein erster Roman ist.
Der erste optische Eindruck zum Buch war sehr positiv. Die Covergestaltung ist perfekt für einen Fantasy-Roman. Interessierte können sofort einen Bezug zum Buch herstellen, so dass die erste Hürde im Buchladen direkt genommen wird.
Dieser Roman ist kein typischer Fantasy-Roman im klassischen Sinn. Es ist viel mehr eine Art Zeitreise-Roman, nur ohne Zeitreisen. Durch den Perspektivwechsel hält man einen Roman in den Händen, der ein anspruchsvolles Wechselspiel zwischen den Protagonisten und den Antagonisten bietet. Die Örtlichkeiten und seine relevanten Charaktere sind bildgewaltig ausstaffiert, dennoch bleiben sie häufig etwas blass.
Insgesamt ist die Idee zur Geschichte wirklich gelungen umgesetzt, trotzdem sind in dem Buch einige Längen enthalten. Der Autor agiert wortgewandt und bildgewaltig, dennoch macht es dieses Buch mir schwer: Zum einem möchte ich es bejubeln für seinen Ideenreichtum und die Andersartigkeit, und zum anderen frage ich mich immer wieder, was stimmt hier nicht.
Sucht man eine ungewöhnliche Fantasy-Geschichte, mit einer nostalgischen Note und der Anregung zum Nachdenken über unser heutiges Leben, dann wird man mit diesem Buch fündig.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinAndrena, 18.12.2023
Als Buch bewertetFürchte die dreizehnte Stunde!
Momme Bang steht am Abgrund seines Lebens. Sein Alltag wird durch eine Zwangsstörung bestimmt. Er hat panische Angst vor der Zahl Dreizehn. Als er auch noch droht, seine Wohnung zu verlieren, greift er nach dem letzten Strohhalm, einem Jobangebot als Housesitter in einem abgelegenen ehemaligen Hotel. Als er dort auf den exzentrischen Auftraggeber trifft, ahnt er nicht, dass er sich schon bald in einer Welt wiederfindet, die wenig mit der ihm bekannten zu tun hat. Denn in dem Hotel befindet sich ein Übertritt in eine Welt, in der Technologie verhasst und Medizin verpönt ist. Und ausgerechnet in dieser Welt wird die Zahl Dreizehn verehrt.
Leider ist die Geschichte von Dreizehnfurcht sehr langatmig und entwickelt sich erst wirklich in der Mitte des Buchs. Die Geschichte der Dreizehntwelt wird nur in sehr kleinen Häppchen eingeführt, ein Worldbuildung, wie man es in einem Fantasybuch erwartet, findet nur sehr spät und sporadisch statt. So bleibt lange im Dunkeln, was sich hinter der Alternativwelt verbirgt. Auch eine Charakterentwicklung findet kaum statt. Hinzu kommt, dass die Sprache im Buch sehr altertümlich daherkommt. Dieser Schreibstil behindert den Lesefluss.
Insgesamt bin ich mit dem Buch nicht warm geworden. Zu Gute halten muss man, dass das Cover mit dem Buchumschlag sehr ansehnlich ist, der Inhalt konnte mich aber nicht überzeugen.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
chuckipop, 15.09.2023
Als Buch bewertetDer verborgene 13. Bezirk - ein faszinierendes und gefährliches Abenteuer für Momme Bang!
"Dreizehnfurcht" von Wieland Freund ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Klett-Cotta erschienen und umfasst 448 Seiten.
Moritz "Momme" Bang bekommt in seinem Leben nicht mehr viel auf die Reihe, weil er immer tiefer in den Fängen seiner zwanghaften Furcht vor der Zahl 13 steckt. Er hat der digitalen Welt vollkommen abgeschworen und nachdem er keinen Job mehr hat und ihm nun auch noch seine Wohnung gekündigt wurde, hat er sich auf eine ganz klassische Zeitungsannonce beworben, in der man einen Housesitter sucht. Momme bekommt den Job und sieht einer geruhsamen Zeit in dem verlassenen Gästehaus entgegen - bis er plötzlich ein 13. Zimmer entdeckt, das dort eigentlich gar nicht sein dürfte. So gelangt Momme in eine andere Welt, nach Dreizehneichen, einem geheimen -und ausgerechnet dem 13.- Stadtteil Berlins. Fernab von jeglichen technischen Errungenschaften und sonstigem Komfort der modernen Zeit trifft er u.a. auf Oberst Secundus Falke und gerät bald in allerhöchste Gefahr...
Wieland Freund hat einen tollen, detailreichen und bildhaften Schreibstil, der mich, nachdem ich mich einmal an Mommes extreme Eigenheiten gewöhnt hatte, sogartig in die kreative und aussergewöhnliche Parallelwelt des geheimen Berlins gerissen hat.
Es hat mich gewissermassen gefangengenommen, Dreizehneichen kennenzulernen und ich fand es klasse gemacht, dass das aus Oberst Secundus Falkes Perspektive passiert. So stehen gewisse Charaktere für bestimmte Schauplätze, an denen sie sich bestens auskennen.
Die Art und Weise, wie der Autor die extremen Gegensätze von technischer Moderne und ihrem Gegenteil nebeneinander existieren lässt, hat mich fasziniert, ebenso wie die ganz besonderen Charaktere und die abenteuerlichen Ereignisse, die hier stattfinden.
Mommes Zwang, den er zumindest selbst erkennt, finde ich erschreckend und er stellt ein leider fast schon normales Beispiel für die Probleme, die aus dem heutzutage üblichen Alltagsstress mit Terminen und dem ständigen erreichbar sein durch Mobiltelefone, Smart Home, Homeoffice usw. dar. Und in der neuen Umgebung ist die 13 noch viel wichtiger als bisher, so dass er gar nicht drumherumkommt...
Aber lest es am Besten selbst, das neue sehr gelungene Abenteuer von Wieland Freund, erschienen bei der Hobbit-Presse!
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Christina P., 17.10.2023
Als Buch bewertetWiderstand zur 13. Stunde
Dreizehnfurcht ist ein Buch, bei dem ich mich erstmal warmlesen musste. So lernt man zu Beginn Moritz alias Momme kennen, dessen Angst vor der Zahl 13 bereits so unglaubliche Ausmasse angenommen hat, dass er buchstäblich auf der Strasse landet. Zum Glück kommt er zunächst als Haus-Sitter eines früheren Hotels mitten im Nirgendwo unter. Ein Hotel, in welchem es das Gästezimmer Nummer 13 nicht gibt. Bis eines Nachts eine dreizehnte Tür erscheint.
Mit dem Anfang tat ich mich schwer, Mommes viele Beispiele seiner Phobie sowie der daraus resultierenden Zwangshandlungen liessen bei mir keinerlei Spannung aufkommen. Interessant wurde es, als Dreizehneichen ins Spiel kommt, ein verborgener dreizehnter Bezirk Berlins. Hier gehen nicht nur die Uhren anders, sämtlicher Fortschritt ist hier verpönt, gar verboten. Ein Umstand, welcher einigen wenigen Männern mehr Macht verleiht, während vor allem Frauen, Kinder und Kranke unter dieser rückständigen Gesellschaft sehr zu leiden haben.
Versehentlich in diesen dreizehnten Bereich gestolpert, findet Momme nach und nach zu seinem Selbstvertrauen in sich zurück und steht vor der Frage, ob ihm diese Welt so zusagt oder ob er den Widerstand Dreizehneichens unterstützen will.
Sich durch den Anfang durchkämpfen lohnt sich, da mit dem Auftauchen von Dreizehneichen weitere Perspektiven anderer Charaktere für mehr Abwechslung sorgen. Ob untalentierter Poet, überkorrekter Polizist, intriganter Politiker oder Frauen im Widerstand, so nach und nach ergibt sich ein aussergewöhnliches Bild einer geheimen Parallelwelt, in der doch nicht alle so glücklich sind, wie die Oberen behaupten. Trotz einiger Längen eine lesenswerte Romanidee.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein