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  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    CS, 10.01.2020

    „Donnergrollen im Land der grünen Wasser“ ist ein mächtiger Titel und verspricht wahrhaft spannende Lektüre. Auch das Buchcover mit den zwei "Indios", die auf grossen, vom Wasser rundgeschliffenen Felsblöcken in einem Fluss stehen, ist sehr ansprechend gestaltet. Es ist der zweite Roman der Autorin Kerstin Groeper, den ich lese. Die Geschichte spielt im 16. Jahrhundert, als die ersten spanischen Conquistadoren Amerika eroberten und fast 90 Prozent der dort lebenden Völker wissentlich, und unwissentlich durch zahllose Krankheiten, vernichtet wurden. Als ich diese Zahlen im Nachwort der Autorin las, war ich ebenso erschüttert wie sie. Was mich jedoch noch mehr erschüttert und auch wütend macht, ist die Tatsache, dass damit die Ausmerzung des „Roten Mannes“ noch keineswegs ihr Ende fand. Bis in das Jahr 1877 und darüber hinaus wurden systematisch weiter ganze Stämme und Völker, und mit Ihnen ihre Sprache und Bräuche, ihre Kultur vernichtet. Krankheiten rafften die Indianer dahin, die den fremden Erregern nichts entgegen setzen konnten. Die Prärieindianer wurden ihrer Lebensgrundlage beraubt, dazu wurden Tausende an Büffeln niedergeschossen und den Aasgeiern zum Fressen überlassen. Diese Büffel tötete man nur, damit die Ureinwohner verhungern bzw. sich freiwillig in den Reservationen melden. Welch perfider Plan. Er funktionierte. Die letzten noch frei lebenden Indianer wurden dann 1877 auf unfruchtbaren Reservationen eingepfercht, und mit Lebensmittelrationen und Geldzahlungen abgespeist.

    Eine furchtbare Geschichte, die in der Erzählung „Donnergrollen im Land des Grünen Wassers“ ihren Anfang nahm, als Pferde noch unbekannt waren und für wilde Monster gehalten wurden.

    Wir befinden uns im Jahr 1540. Es ist Oktober, der Erntemonat. Maisblüte, ein junges Mädchen der Choctaw-Indianer, wächst wohlbehütet am Alabama-Fluss zur jungen Frau heran. Als Jungfrau wird sie gemeinsam mit anderen Jungfrauen ausgewählt, mit einigen Kriegern und ihrem Häuptling Tuscalosa, was so viel wie „Schwarzer Krieger“ bedeutet, den spanischen Eroberern, unter der Führung von Hernando de Soto, entgegen zu treten, um sich über deren Absichten zu informieren. Im Land erzählt man sich beängstigende und furchteinflössende Geschichten über diese seltsamen Käfermänner, die Töpfe auf dem Kopf tragen und auf bedrohlichen, unheimlichen vierbeinigen Monstern daherkommen, als wären sie mit ihnen verwachsen und mordend und brandschatzend durch ihr Land ziehen. „Schwarzer Krieger“ erkennt die Falschheit der Spanier und versucht diese zu täuschen, in dem er freundlich ist und den Spaniern Nahrungsmittel schenkt. Er führt sie in sein palisadengeschütztes 5000 Mann starkes Dorf „Mabila“, um dort gegen diese frechen Eindringlinge vorzugehen. Zuerst scheint es auch, dass die "Indios" die Männer um de Soto besiegen können, aber dann endet diese Schlacht als erste und einer der verlustreichsten Schlachten in der Geschichte der nordamerikanischen Indianerkriege. Kerstin Groeper beschreibt schonungslos die Gräueltaten, die Vergewaltigungen, die Mädchen, Frauen und selbst Kinder erleiden müssen, und andere Abscheulichkeiten. Ihr Widerstand ist sinnlos, die Spanier sind Ihnen haushoch überlegen. Die Stadt wird in Brand gesetzt und in Schutt und Asche gelegt. Tausende Indios verbrennen qualvoll. Einige wenige geraten in Gefangenschaft, so wie Maisblüte und ihr kleiner Bruder. Aber auch dort erwarten die beiden nur Grausamkeiten, Hunger und Elend.

    Zur selben Zeit machen sich Männer des Menominee Stammes auf den Weg in den Süden, um dort, mit den zuvor gesammelten und erbeuteten „Grünen Steinen“ Waren Salz und andere Dinge einzuhandeln und zu tauschen. Unter ihnen befindet sich der noch unverheiratete Krieger Machwao. Auch Ihnen sind bereits seltsame Geschichten zu Ohren gekommen und in ihren Träumen sehen sie Dinge, wofür es in ihrer Sprache keine Worte gibt. Die Reise ist gefahrvoll, und sie müssen ständig auf der Hut vor Feinden sein.

    Die Schicksale der beiden vereinen sich, als Maisblüte zusammen mit ihrem Bruder endlich die Flucht aus dem Lager der Spanier gelingt.

    Ich hatte mich sehr auf diesen Roman gefreut, auch wenn er sich nicht mit der Thematik der Prärieindianer beschäftigt. Vielleicht auch gerade deswegen war ich sehr interessiert am Lesestoff. Kerstin Groeper hat es ausgezeichnet verstanden, Fiktion und Wirklichkeit miteinander zu verweben und die Geschichte der Entdeckung Amerikas aus der Sicht der Ureinwohner aufzuzeigen. Eine ganz andere Sichtweise – die für die Indianer Nordamerikas nur Tod, Verderben und Unheil brachte. Man nimmt Anteil am Schicksal der einzelnen Personen, die beim Lesen fast lebendig werden, da die Autorin Charaktere, Aussehen und Handlungsweise wunderbar beschrieben hat. Es gab Momente beim Lesen, da war ich geradezu fassungslos, ob der Boshaftigkeit und Grausamkeit von Menschen, die sich über alle Rechte der Indianer Nordamerikas hinwegsetzten und im Namen Gottes unvorstellbare Grausamkeiten begehen. Aber ebenso beschreibt die Autorin auch die Grausamkeiten und Kriege der verschiedenen Stämme untereinander. Solche Kämpfe gab es nicht zuwenig, und Foltermethoden kannten auch die Indianer. Kerstin Groeper erzählt vom Kampf der Menschen gegen immer wiederkehrende Naturgewalten, denen sie trotzen, von ihrem Kampf gegen Tod und Verlust und Hunger. Wunderbar auch ihre Landschaftsbeschreibungen. Man fühlt sich wie „mittendrin“ im Geschehen.

    Dieser Roman hat mit seiner wortgewaltigen Darstellung der Geschichte um die Besiedlung Amerikas von mir 5 Sterne verdient. Danke Kerstin Groeper für dieses Leseerlebnis. Die Geschichte mit ihren Haupthelden schwingt noch immer in meinem Herzen. Absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 11.04.2020

    Kerstin Groeper führt ihre Leser in „Donnergrollen im Land der grünen Wasser“ ins 16.Jahrhundert und zeigt das Leben der Choctaw und der Menominee auf der Schildkröteninsel (Florida - Illinois). Eine Karte im Buch gibt Orientierung.
    Als Leser schwelgt man in Beschreibungen der Autorin über das Volk am Fluss und sie erwähnt vieles, was fremd und unbekannt ist. Da gibt es Zeremonien und Sitten, die wirklich interessant sind.

    Während bei den Choctaw-Handlungspart im Süden die junge Maisblüte im Mittelpunkt steht, gibt es auch noch einen parallel erzählten Handlungsstrang um die Menominee aus dem Norden. Hier steht der männliche Protagonist, Machwao im Blickpunkt. Er ist sowohl stark als auch mitfühlend.

    Leben und Kultur des Volkes werden dann aber durch die Ankunft der Spanier bedroht. Es folgen beispiellos drastische Beschreibungen der gnadenlos ausgeübten Gewalt und Zerstörung.
    Ausserdem bringen die Spanier Seuchen ins Land, die ganze Dörfer auslöschten.

    Maisblüte muss in Gefangenschaft der Spanier Qualen leiden.
    Als Leser fühlt man stark mit. Diese Beschreibungen sind schwer zu ertragen, aber sie dürfen auch nicht verschwiegen werden, da sie real für so viele Menschen war.

    Obwohl es viele Wiederholungen gibt, ist das Erzähltempo hoch.
    Es dauert lange, bis Maisblüte und Machwao endlich aufeinandertreffen und man wieder Hoffnung schöpfen darf. Sie werden ihren Weg gemeinsam gehen.

    Das Buch zeigt ein Stück Geschichte über die Ankunft der Spanier in Nordamerika, von der selten in Prosaform zu lesen war.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 11.04.2020 bei bewertet

    Kerstin Groeper führt ihre Leser in „Donnergrollen im Land der grünen Wasser“ ins 16.Jahrhundert und zeigt das Leben der Choctaw und der Menominee auf der Schildkröteninsel (Florida - Illinois). Eine Karte im Buch gibt Orientierung.
    Als Leser schwelgt man in Beschreibungen der Autorin über das Volk am Fluss und sie erwähnt vieles, was fremd und unbekannt ist. Da gibt es Zeremonien und Sitten, die wirklich interessant sind.

    Während bei den Choctaw-Handlungspart im Süden die junge Maisblüte im Mittelpunkt steht, gibt es auch noch einen parallel erzählten Handlungsstrang um die Menominee aus dem Norden. Hier steht der männliche Protagonist, Machwao im Blickpunkt. Er ist sowohl stark als auch mitfühlend.

    Leben und Kultur des Volkes werden dann aber durch die Ankunft der Spanier bedroht. Es folgen beispiellos drastische Beschreibungen der gnadenlos ausgeübten Gewalt und Zerstörung.
    Ausserdem bringen die Spanier Seuchen ins Land, die ganze Dörfer auslöschten.

    Maisblüte muss in Gefangenschaft der Spanier Qualen leiden.
    Als Leser fühlt man stark mit. Diese Beschreibungen sind schwer zu ertragen, aber sie dürfen auch nicht verschwiegen werden, da sie real für so viele Menschen war.

    Obwohl es viele Wiederholungen gibt, ist das Erzähltempo hoch.
    Es dauert lange, bis Maisblüte und Machwao endlich aufeinandertreffen und man wieder Hoffnung schöpfen darf. Sie werden ihren Weg gemeinsam gehen.

    Das Buch zeigt ein Stück Geschichte über die Ankunft der Spanier in Nordamerika, von der selten in Prosaform zu lesen war.

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  • 2 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 21.04.2020

    Buchinhalt:

    Nordamerika im 16. Jahrhundert: die junge Indianerin Maisblüte wächst bei ihrem Volk, den Choctaw-Indianern auf. Eingebettet in das Leben im Einklang mit Natur und spiritueller Geisterwelt verläuft ihr Leben behütet, bis spanische Conquistadoren das Dorf überfallen, Männer, Frauen und Kinder töten und die jungen Mädchen als Sklaven verschleppen. Maisblüte erfährt ein Martyrium aus grausamer Folter, der Tod scheint eine Erlösung. Eines schönen Tages gelingt ihr die Flucht….

    Persönlicher Eindruck:

    Vorab: das Buch ist nichts für schwache Nerven. Zum ersten Mal konnte mich ein Buch des Traumfänger Verlages überhaupt nicht an die Seiten fesseln – explizite Gewaltdarstellungen, grausame Folterungen und Massenvergewaltigungen bestimmen bereits in den ersten Kapiteln diesen historischen Roman.

    Wir alle wissen: die spanischen Eroberer waren nicht zimperlich. Grausam brandschatzend, plündernd und mordend überzogen sie die indigenen Völker mit Gewalt und Tod. Aber muss es denn sein, dass das alles haarklein und detailliert beschrieben wird? Hätte nicht auch die Umschreibung „XY wurde grausam gefoltert“ gereicht? Stattdessen wird der Leser Zeuge von allen Details, die die junge Protagonistin über sich ergehen lassen muss. Nein, ich möchte nicht en Detail lesen, was die Männer alles mit Maisblüte machen – das hätte man auch etwas dezenter formulieren können, ohne dem Ganzen die Brisanz zu nehmen.

    Die weissen Eroberer sind eindeutig die Bösen, wobei aber fast in Vergessenheit gerät, dass die Indianer in puncto Gewalt auch keine braven Sonntagsschüler sind. Feinde werden nicht verschont, nicht mal deren Tote. Daher erscheint mir die Erzählung an vielen Stellen fast ein bisschen einseitig und parteiisch. So meine persönliche Meinung – andere sehen das vielleicht anders.

    Das Schicksal von Maisblüte als weiblicher Hauptfigur macht es schwer, sich in sie hinein zu versetzen. Machwao, der Krieger der Menominee bleibt leider auch blass und eindimensional. Juan, der Maisblüte als Sexsklavin hält und auch seine Kameraden ran lässt, wenn er grad mal keine Lust hat, ist der Bösewicht schlechthin.

    Das Grundkonstrukt ist dem von „Im Eissturm der Amsel“ ähnlich: Indianermädchen erleidet Schreckliches beim Weissen Mann und trifft am Ende auf einen Krieger ihres Volkes, das Blatt wendet sich doch noch zum Guten. Im Gegensatz zur „Amsel“ war „Donnergrollen“ aber zäh und der Plot wollte mich so rein gar nicht packen.

    Der Roman ist mit 660 Seiten vollgepackt mit historischen Details, Tatsachen sowie Fiktion. Mir fiel es in diesem Buch unglaublich schwer, Fuss zu fassen. Die Fülle der Erzählung wirkt hier eher einschüchternd. Wiederholungen von Einzelnem und auch die vielen indianischen Namen (warum sind einige übersetzt, andere werden im Original verwendet?) erschwerten meinen Lesefluss.

    Das historische Detailwissen und die Recherche sind unbenommen hervorragend, wie auch das Setting, die Beschreibung der Landschaft und die Lebensweise von Menominee, Choctaw und anderen. Trotzdem waren die Personen leblos und fast schon austauschbar.

    Schade, denn Frau Groeper hat mich sonst immer an die Seiten gefesselt…

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