Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

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  • 3 Sterne

    Maria B., 07.10.2020

    Als Buch bewertet

    Unsichere Zeiten

    Als hochschwangere Frau folgt Maria ihrem Wilhelm nach Anatolien, wo er am Bau der Bagdadbahn massgeblich beteiligt ist. Der dörflichen Enge in Deutschland entkommen, warten in der Türkei natürlich andere Schwierigkeiten, aber sie fühlt sich dort wohl. Mit drei Kindern hat sie bald eine richtige Familie, nach einigen Jahren heiraten Maria und Wilhelm sogar. Doch der ausbrechende 1. Weltkrieg ändert alles, die Familie zieht nach Wien, aber die Buben, inzwischen junge Männer, verschlägt es in andere Richtungen.
    Die Kürze eines Glimmspans entscheidet das Schicksal, um Leben und Tod der Brüder. Als Erich von seinem Einsatz im 1. Weltkrieg zurückkehrt, kann er seine zitternden Hände nicht mehr in den Griff bekommen. Sie hindern ihn daran, einen Beruf auszuüben. Nur die Musik befreit ihn vom Zittern, und so wird er Tanzlehrer.
    Hans muss sich wegen des Kriegsverlaufes im Karst verstecken. Durch die politischen Allianzen weiss die Familie aber bald nicht mehr, zu welcher Nation sie eigentlich gehört, welche ihnen Schutz bieten kann. Doch auch vom zweiten Weltkrieg wird die Familie nicht verschont. Tochter Irmi muss zwar nicht fürchten, als Soldat zu dienen, doch auch als Pflegerin ihrer Mutter wird sie hart gebeutelt.
    Der Roman gibt Einblick in gegensätzliche Welten von der Jahrhundertwende bis nach 1945.
    Wer bin ich und wer darf ich sein? Wohin gehöre ich? Das Ende bleibt für mich offen und macht neugierig auf eine mögliche Fortsetzung.
    Meine Sympathien gehörten anfangs ganz klar Maria, die sich durchzusetzen vermag, aber auch dann, wenn sie nachgeben muss, sich im Neuanfang immer wieder bewährt. Doch als sie ihrer Tochter das Leben schwer macht, sehe ich ihre Person mit anderen Augen.
    Dass der Baum auf dem Coverbild auf den Kopf gestellt ist, erkennt man erst bei genauem Hinschauen. Doch auf den Kopf gestellt ist vieles, etwa dass die hochschwangere Maria 1896 ihrem Geliebten nach Anatolien nachreist und Reformkleider trägt. Auch, dass sie so widerspenstig ist und sich ihrem Mann entgegenstellt, entspricht nicht dem damaligen Zeitgeist. Dass sie einen Geliebten hat, von dem ihr Mann weiss, erst recht nicht.
    Aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, wirkt das Werk besonders lebendig. Der Stil ist angenehm süffig zu lesen, obwohl ich anfangs nur langsam in den Text hineinfand. Eigentlich erstaunlich, dass ein Familienepos 300 Seiten auskommt. Schön finde ich den gelb eingefärbten Schnitt und die angenehme Glätte der Buchseiten.

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  • 3 Sterne

    Maria B., 07.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Unsichere Zeiten

    Als hochschwangere Frau folgt Maria ihrem Wilhelm nach Anatolien, wo er am Bau der Bagdadbahn massgeblich beteiligt ist. Der dörflichen Enge in Deutschland entkommen, warten in der Türkei natürlich andere Schwierigkeiten, aber sie fühlt sich dort wohl. Mit drei Kindern hat sie bald eine richtige Familie, nach einigen Jahren heiraten Maria und Wilhelm sogar. Doch der ausbrechende 1. Weltkrieg ändert alles, die Familie zieht nach Wien, aber die Buben, inzwischen junge Männer, verschlägt es in andere Richtungen.
    Die Kürze eines Glimmspans entscheidet das Schicksal, um Leben und Tod der Brüder. Als Erich von seinem Einsatz im 1. Weltkrieg zurückkehrt, kann er seine zitternden Hände nicht mehr in den Griff bekommen. Sie hindern ihn daran, einen Beruf auszuüben. Nur die Musik befreit ihn vom Zittern, und so wird er Tanzlehrer.
    Hans muss sich wegen des Kriegsverlaufes im Karst verstecken. Durch die politischen Allianzen weiss die Familie aber bald nicht mehr, zu welcher Nation sie eigentlich gehört, welche ihnen Schutz bieten kann. Doch auch vom zweiten Weltkrieg wird die Familie nicht verschont. Tochter Irmi muss zwar nicht fürchten, als Soldat zu dienen, doch auch als Pflegerin ihrer Mutter wird sie hart gebeutelt.
    Der Roman gibt Einblick in gegensätzliche Welten von der Jahrhundertwende bis nach 1945.
    Wer bin ich und wer darf ich sein? Wohin gehöre ich? Das Ende bleibt für mich offen und macht neugierig auf eine mögliche Fortsetzung.
    Meine Sympathien gehörten anfangs ganz klar Maria, die sich durchzusetzen vermag, aber auch dann, wenn sie nachgeben muss, sich im Neuanfang immer wieder bewährt. Doch als sie ihrer Tochter das Leben schwer macht, sehe ich ihre Person mit anderen Augen.
    Dass der Baum auf dem Coverbild auf den Kopf gestellt ist, erkennt man erst bei genauem Hinschauen. Doch auf den Kopf gestellt ist vieles, etwa dass die hochschwangere Maria 1896 ihrem Geliebten nach Anatolien nachreist und Reformkleider trägt. Auch, dass sie so widerspenstig ist und sich ihrem Mann entgegenstellt, entspricht nicht dem damaligen Zeitgeist. Dass sie einen Geliebten hat, von dem ihr Mann weiss, erst recht nicht.
    Aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, wirkt das Werk besonders lebendig. Der Stil ist angenehm süffig zu lesen, obwohl ich anfangs nur langsam in den Text hineinfand. Eigentlich erstaunlich, dass ein Familienepos 300 Seiten auskommt. Schön finde ich den gelb eingefärbten Schnitt und die angenehme Glätte der Buchseiten.

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  • 3 Sterne

    Ulrike R., 08.12.2020

    Als Buch bewertet

    Anatolien, am Ende des 19. Jahrhunderts. Maria folgt von Österreich aus uneingeladen dem Vater ihres ungeborenen Kindes in das fremde Land. Wilhelm hatte sich dorthin davon gemacht, um am Bau der Bahnlinie nach Bagdad mitzuwirken. Maria bleibt und lebt mit Wilhelm ein äusserst unkonventionelles Leben: lange ohne Trauschein, drei Kinder, von denen nur Maria genau weiss, ob sie von Wilhelm oder dem französischen Hauslehrer stammen. Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges zerbricht auch die Welt, die sich Maria errichtet hat.
    Bis hierher hat die österreichische Schriftsteller Tanja Paar in ihrem Roman „Die zitternde Welt“ ein eindringliche Atmosphäre rund um eine starke, exzentrische Frau aufgebaut. Maria ist der Enge und Provinzialität ihres Heimatortes Leonding entkommen. In Anatolien verspürt sie Freiheit und eine besondere weibliche Autorität. Die Beziehung zu Wilhelm ist durchwachsen, sie nimmt diese aber in Kauf, um dort ihr Leben nach ihrer Fasson leben zu können.
    „Maria fühlte sich nicht als etwas Besseres. Im Gegenteil: Sie wusste, dass sie einfach Glück gehabt hatte, unwahrscheinliches Glück. Dass ihr das Osmanische Reich eine Tür geöffnet hatte in ein Leben, das sie als einfache Frau in Wien nie hätte führen können.“
    Der Krieg verändert alles. Krieg zerstört Lebenswerke, Lebensträume, zerreisst Familien, macht heimatlos, arbeitslos, entwurzelt. Die Welt wird auf den Kopf gestellt, wie auch das Cover des Buches anschaulich darstellt. Der historische Rahmen, die Veränderung der politischen Gefüge, der Zerfall der Grossreiche der Osmanen wie der Habsburger hat Marias Welt erzittern lassen.
    Hier setzt ein Bruch in der Geschichte ein, nicht nur inhaltlich. Es verschiebt sich die Perspektive vor allem auf den Sohn Erich. Die Figur der Maria, die es wieder zurück nach Wien verschlagen hat, verläuft im Sande. Unmotivierte Zeitsprünge, Vorgriffe verwirren und lösen sich erst im späteren Text auf. Die Leserin muss sich selbst den zeitlichen Anker erarbeiten. Die Orientierungslosigkeit des männlichen Protagonisten überträgt sich auf die Leserin. Die Atmosphäre aus der ersten Hälfte des Buches fehlte mir dringend.

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  • 4 Sterne

    RES, 19.10.2020

    Als Buch bewertet

    Hoffnungsvolle Geschichte einer starken Frau

    Geschrieben ist das Buch mit ausgesprochen viel Gefühl und Emotionen zwischen den Zeilen, und ds ist für mich das herausragende an diesem Buch.
    Man fühlt so richtig mit - man wird in den Bann gezogen.
    Ohne diesem tiefgehenden Schreibstil, hätte mich das Buch nicht so in den Bann gezogen. Inhaltlich ist es auch recht interessant, aber für mich wäre das zu wenig gewesen. Ein bisschen wir Tausend und eine Nacht.
    Schön finde ich auch, dass man das Zerbröckeln der Familie richtig gut dargestellt bekommen hat - man hat einfach alles hautnah miterlebt.

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  • 3 Sterne

    leseratte1310, 25.11.2020

    Als Buch bewertet

    Die schwangere Maria bricht 1896 nach Anatolien auf, wo ihr Verlobter Wilhelm als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn arbeitet. Dort leben sie fortan in wilder Ehe und es kommen noch weitere Kinder, die als Bürger des Osmanischen Reiches aufwachsen und türkisch sprechen. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Die Söhne sind im wehrpflichtigen Alter. Wie soll es weitergehen? Wo gehört diese Familie eigentlich hin?
    Tanja Paar hat einen packenden und poetischen Schreibstil, der mich grosse Strecken in diese Geschichte hineingezogen hat. Es gibt viele Sprünge in diesem Roman. Doch als dieser merkwürdige Deal mit dem Pascha zustande kommt, hat mich die Geschichte irgendwie verloren und am Ende ging mir dann alles zu abrupt.
    Die Charaktere sind sehr gut und interessant beschrieben. Trotzdem wurde ich nicht warm mit ihnen. Wilhelm war zu Hause alles zu eng und die Zukunft sah nicht rosig aus. Daher konnte ich gut verstehen, was ihn nach Anatolien zu diesem Bahnprojekt gezogen hat. Er ist ziemlich pedantisch, lebt für seine Arbeit und passt eigentlich gar nicht zu der freiheitsliebenden Maria. Sie ist eine starke Frau, die sich nicht darum schert, was andere denken oder von ihr erwarten. Sie ist eigensinnig und unberechenbar. Das fasziniert Wilhelm und er sieht über ihre Affären hinweg. Die grosse Liebe ist es wohl nicht zwischen den beiden. Maria fühlt sich in der Weite Anatoliens angekommen. Daher werden ihre Kinder auch entsprechend erzogen. Sie sprechen türkisch, nicht deutsch.
    Alles hätte endlos so weitergehen können, wenn nicht der Krieg den Lebenstraum kaputtgemacht hätte und die Familie darüber zerbrochen wäre.
    Eine interessante und ruhige Familiengeschichte, die mich etwas zwiespältig zurücklässt.

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  • 3 Sterne

    leseratte1310, 25.11.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die schwangere Maria bricht 1896 nach Anatolien auf, wo ihr Verlobter Wilhelm als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn arbeitet. Dort leben sie fortan in wilder Ehe und es kommen noch weitere Kinder, die als Bürger des Osmanischen Reiches aufwachsen und türkisch sprechen. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Die Söhne sind im wehrpflichtigen Alter. Wie soll es weitergehen? Wo gehört diese Familie eigentlich hin?
    Tanja Paar hat einen packenden und poetischen Schreibstil, der mich grosse Strecken in diese Geschichte hineingezogen hat. Es gibt viele Sprünge in diesem Roman. Doch als dieser merkwürdige Deal mit dem Pascha zustande kommt, hat mich die Geschichte irgendwie verloren und am Ende ging mir dann alles zu abrupt.
    Die Charaktere sind sehr gut und interessant beschrieben. Trotzdem wurde ich nicht warm mit ihnen. Wilhelm war zu Hause alles zu eng und die Zukunft sah nicht rosig aus. Daher konnte ich gut verstehen, was ihn nach Anatolien zu diesem Bahnprojekt gezogen hat. Er ist ziemlich pedantisch, lebt für seine Arbeit und passt eigentlich gar nicht zu der freiheitsliebenden Maria. Sie ist eine starke Frau, die sich nicht darum schert, was andere denken oder von ihr erwarten. Sie ist eigensinnig und unberechenbar. Das fasziniert Wilhelm und er sieht über ihre Affären hinweg. Die grosse Liebe ist es wohl nicht zwischen den beiden. Maria fühlt sich in der Weite Anatoliens angekommen. Daher werden ihre Kinder auch entsprechend erzogen. Sie sprechen türkisch, nicht deutsch.
    Alles hätte endlos so weitergehen können, wenn nicht der Krieg den Lebenstraum kaputtgemacht hätte und die Familie darüber zerbrochen wäre.
    Eine interessante und ruhige Familiengeschichte, die mich etwas zwiespältig zurücklässt.

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  • 3 Sterne

    Dana H., 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman erzählt die Lebensgeschichte einer starken Frau, die ihr bisheriges Leben in Österreich aufgibt, um mit ihrem Mann im fernen Anatolien ein neues Leben zu beginnen. Jahrelang leben sie in wilder Ehe zusammen, bekommen zwei Söhne. Das hindert Maria aber nicht daran, eine Affäre mit einem französischen Hauslehrer zu beginnen. Die Familie lebt privilegiert in einem kleinen Dorf, mit genügend Platz und Dienstboten. Maria schafft es, in der anatolische Wildnis ein Stück fruchtbaren Garten anzulegen, ihr Paradies.
    Ob das jüngste Kind, Irmgard, die Tochter von ihrem Mann Wilhelm oder dem Lehrer ist, wird erst recht spät erklärt. Sehr unterhaltsam und flüssig ist die Geschichte dieser eigensinnigen und furchtlosen Maria zu lesen. In einer Zeit und einem Land, wo Frauen nichts zu sagen haben, setzt sie doch immer wieder ihren Willen gegen alle Widrigkeiten durch. Sehr spannend und aufschlussreich sind die historischen Gegebenheiten der damaligen Zeit geschildert. Beim Lesen erlebt man die osmanische Zeit der Jahrhundertwende, über den ersten Weltkrieg, den Beginn der neuen Türkei unter Atatürk bis in die 1930er Jahre. Die Lebensumstände und Charaktere sind treffen und einfühlsam beschrieben. Der Drang nach Selbstbestimmung und Freiheit bestimmt das gesamte Leben der Hauptfigur Maria. Ein sehr unterhaltsamer Roman über die Geschichte des Osmanischen Reiches über mehrere Generationen. Man liest nicht nur die Geschichte einer starken Frau in einer fremden Welt, sondern erfährt nebenbei auch noch viel über Historie, Landschaft und soziales Leben. Sind es die äusseren Umstände, die bestimmen, welcher Mensch wird werden oder wir selbst? Dieses Buch ist sehr zu empfehlen

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  • 3 Sterne

    Buchjunkie, 18.10.2020

    Als Buch bewertet

    Porträt schwankender Zeiten

    Ich habe die Lektüre des Buches mit sehr gemischten Gefühlen beendet. Einerseits ein interessantes Zeitporträt des ausgehenden 19. Jh. und des beginnenden 20. Jh. über zwei Generationen hinweg. „Die zitternde Welt“ trifft es sehr gut; alles ist unsicher in dieser Umbruchszeit und Staatsgrenzen, Namen und Traditionen zerbrechlich. Durchaus interessant und unterhaltsam geschrieben, mit einigen sehr starken Charakteren in der ersten Hälfte des Romans. Das Setting in Anatolien am Anfang der Geschichte hat mir gut gefallen, man kann sich sofort gut in die Probleme der österreichischen Auswandererfamilie hineinversetzen und hat ein wenig Karl-May-Feeling. Andererseits auf die Dauer ermüdend durch die ständige Wiederholung gewisser Begriffe (Bagdadbahn konnte ich irgendwann nicht mehr hören, da geht es mir so wie Marie im Buch). In der zweiten Hälfte, gefiel mir die Charakterentwicklung nicht mehr; offensichtlich war diese Entwicklung von der Autorin gewollt, aber für mich einfach uninteressant und langweilig zu lesen. Das Ende dann auch wieder irgendwie unbefriedigend.
    Insgesamt ein Buch, das man schon lesen kann, ganz besonders, wenn man historischen Romanen dieser Zeitepoche Interesse hat. Mir persönlich hätte aber nichts gefehlt, wenn ich das Buch nicht gelesen hätte. Viel erinnernswertes steckt für mich nicht drin.

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  • 3 Sterne

    raschke64, 11.11.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ende des 19. Jahrhunderts schafft es Maria, allein und hochschwanger, nach Anatolien/Türkei zu fahren, um den Vater des Kindes zu finden. Zu dieser Zeit ist das etwas absolut Ungewöhnliches, was sie schafft. Auch in Anatolien lebt sie ein für diese Zeit sehr ungewöhnliches Leben. Erst nach dem dritten Kind, welches stirbt, heiratet sie den Vater der Kinder. Bis dahin und auch danach bleibt sie eine starke und sehr eigenwillige Frau.

    Das Buch beginnt ganz stark. Da ist zum einen Maria, die eine interessante Figur ist. Da ist zum anderen die damalige Situation in Anatolien und das Spiel der verschiedenen Mächte, die dort das Sagen haben wollen. Die Einheimischen werden übergangen und als billige Arbeitskräfte gebraucht. Ausserdem gibt es eine wunderbare Beschreibung der Natur des Landes. Leider lassen genau diese Stärken im Verlauf des Buches sehr nach. Der erste Weltkrieg greift in das Leben der Familie ein. Sie müssen gegen ihren Willen in ihr Heimatland Österreich zurück, was Maria nie ganz verkraften wird. Ihre Kinder entwickeln sich – mit Ausnahme ihrer Tochter – eher zum schwächeren. Und genau damit beginnt auch das Buch zu schwächeln. Besonders im zweiten Teil gibt es definitiv noch sehr viel Luft nach oben, da hat mich die Geschichte überhaupt nicht mehr mitgenommen.

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  • 3 Sterne

    hundeliebhaberin, 08.11.2020

    Als Buch bewertet

    Ende des 19. Jahrhunderts macht sich die hochschwangere Maria von Österreich auf den Weg nach Anatolien, wo Wilhelm als Ingeniuer am Bau der Bagdadbahn mitarbeitet. Gemeinsam ziehen sie dort ihre drei Kinder gross, Maria trägt Reformkleider, fühlt sich frei und kann sich selbst entfalten - bis zum Umschwung im 20. Jahrhunderts. Die Bagdadbahn fordert berufliche Veränderungen und der Krieg kündigt sich an. Für die Familie beginnt nun ein reger Ortswechsel in verschiedenen Zeiten und Regionen.

    Tanja Paar hat einen ruhigen, atmosphärischen Schreibstil und hat mich gerade mit der ersten Hälfte des Romans in ihren Bann ziehen können. Die Figuren entwickeln sich, Heimat wird beschrieben und die Entwicklungen innerhalb der Familie, der wirtschaftlichen Situation und den wechselnden Orten.
    Mit Beginn des ersten Weltkriegs muss sich jedes Familienmitglied die Frage nach Heimat, nach Selbstverwirklichung und Lebensstandards neu stellen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Draht zu den Figuren verloren, konnte ihre weitere Entwicklung oft nicht nachvollziehen und war mit dem Ende des Buchs auch nicht wirklich zufrieden. Ich hatte das Gefühl, ins Leere zu laufen - so wie teilweise die Romanfiguren selbst.

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  • 3 Sterne

    hundeliebhaber, 08.11.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ende des 19. Jahrhunderts macht sich die hochschwangere Maria von Österreich auf den Weg nach Anatolien, wo Wilhelm als Ingeniuer am Bau der Bagdadbahn mitarbeitet. Gemeinsam ziehen sie dort ihre drei Kinder gross, Maria trägt Reformkleider, fühlt sich frei und kann sich selbst entfalten - bis zum Umschwung im 20. Jahrhunderts. Die Bagdadbahn fordert berufliche Veränderungen und der Krieg kündigt sich an. Für die Familie beginnt nun ein reger Ortswechsel in verschiedenen Zeiten und Regionen.

    Tanja Paar hat einen ruhigen, atmosphärischen Schreibstil und hat mich gerade mit der ersten Hälfte des Romans in ihren Bann ziehen können. Die Figuren entwickeln sich, Heimat wird beschrieben und die Entwicklungen innerhalb der Familie, der wirtschaftlichen Situation und den wechselnden Orten.
    Mit Beginn des ersten Weltkriegs muss sich jedes Familienmitglied die Frage nach Heimat, nach Selbstverwirklichung und Lebensstandards neu stellen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Draht zu den Figuren verloren, konnte ihre weitere Entwicklung oft nicht nachvollziehen und war mit dem Ende des Buchs auch nicht wirklich zufrieden. Ich hatte das Gefühl, ins Leere zu laufen - so wie teilweise die Romanfiguren selbst.

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  • 3 Sterne

    Pseudo, 12.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Schönes Cover, interessante Inhaltsangabe.
    1896 reist die hochschwangere Maria ganz alleine ihrem Verlobten in den Orient hinterher. Wie mutig in der damaligen Zeit. Keine Ahnung von Land und Leuten und wählt trotzdem diesen Weg.
    Zu Anfang erleben wir den Beginn der Familie und das Leben in Bünyan mit. Dann kommt der erste Weltkrieg und damit die Frage, wie bringt Maria ihre beiden Söhne in Sicherheit. Damit beginnt dann die Reise um die Welt.
    Den ersten Teil habe ich verschlungen, fremde Zeit und fremdes Land. Da hat mir das Lesen viel Spass gemacht und das Buch hat mich gefesselt.
    Dann kam der Teil mit dem ersten Weltkrieg. Ab da tat ich mir mit dem Folgen der Geschichte sehr schwer. Hatte dann auch erst einmal den Faden verloren und tat mich schwer damit, wieder in die Geschichte zu kommen. Auch zum Ende hin, was war aus der taffen Frau Maria geworden.
    Mein Fazit, guter Auftakt, aber dann leider verloren.

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  • 3 Sterne

    Kathrin K., 25.09.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Buchcover von "Die zitternde Welt" von Tanja Paar gefällt mir sehr gut. Daher bin ich auf den Klappentext und es klangt sehr gut & spannend. Der Schreibstil ist angenehm und das Buch liest sich gut aber es war nicht ganz was ich mir vorgestellt habe. Das Buch nahm mich nicht wirklich mit.

    Es geht um Maria, welche 1896 hochschwanger dem Vater ihres ungeborenen Kindes hinterreist nach Anatolien. Wilhelm ist dort heimlich hin um als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn zu arbeiten. Sie bauen sich dort ein Leben auf mit ihren Kindern.

    Das ist an sich beeindruckend in einem fremden Land vollkommen auf sich gestellt zu sein. Dort sich ein Leben aufzubauen. Maria ist eine sehr starke Persönlichkeit und versucht "ihr" Leben zu leben. Aber sie nimmt keine Rücksicht auf ihren Mann bzw. ihre Kinder. Das war mir im Ganzen zu "ich" bezogen. Es gab interessante Passagen zu der Historie, welche dem Buch gut taten.

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  • 3 Sterne

    forti, 26.09.2020

    Als bewertet

    Tanja Paar hat die Geschichte einer ungewöhnlichen Familie aufgeschrieben. Offenbar ist es die Geschichte ihrer eigenen Familie – oder zumindest von dieser inspiriert –, denn die Familie trägt den gleichen Nachnamen wie die Autorin.

    Das österreichische Paar Maria und Wilhelm lebt um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Anatolien. Dort erleben sie die Umbrüche rund um das Ende des Osmanischen Reiches. Das war durchaus interessant und spannend zu lesen. Anlässlich des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges kehrt die Familie mit ihren drei Kindern nach Österreich zurück. Auch die Identitätssuche zwischen den Kulturen, die alle Familienmitglieder prägt, fand ich sehr interessant.

    Insgesamt konnte mich das Buch dennoch nicht restlos überzeugen. Erzählt wird manchmal sehr sprunghaft, sodass ich das Gefühl hatte, dass manches auf der Strecke blieb.

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  • 2 Sterne

    marina w., 07.10.2020

    Als Buch bewertet

    Ich finde es sehr schade, dass man hier keine halben Sterne vergeben kann, denn ich hätte Tanja Paars Roman "Die zitternde Welt" gern genau die Hälfte der vollen Punktzahl gegeben, aber da mir 3 zuviel erschienen, bleibt es nun bei 2.
    Das Thema "Bagdadbahn" interessierte mich sehr und auch über starke Frauen aus vergangenen Zeiten lese ich gern. So nahm ich denn anfangs auch regen Anteil am Schicksal der Protagonistin Maria, las mit grossem Interesse über Fahrten von und nach Belemedik und Kayseri - sie waren dank der neben einem Lesebändchen im Buch erhaltenen Karte gut zu verfolgen - und erfreute mich an den Begegnungen der fiktiven Protagonistenfamilie mit historischen Personen wie Lawrence von Arabien, Gertrude Bell und
    Nâzım Hikmet.
    Aber mit dem durch den Ausbruch des der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner morganatischen Gemahlin Sophie in Sarajewo folgenden Ersten Weltkrieges bedingten Auseinanderfall der Familie etwa in der Mitte des Buches schwand mein Interesse zunehmend dahin, obwohl mich der geschichtliche Hintergrund sehr interessierte.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    pw, 30.09.2020

    Als Buch bewertet

    Historischer Roman und ungewöhnliche Familiengeschichte

    Ich lese sehr gern historische Romane und ausserdem ungewöhnliche Familiengeschichten. In diesem Buch habe ich gleich beides in einem bekommen. Es spielt vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts bis in die vierziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts.

    Die Familie, um die es geht, hat ihre Wurzeln in Österreich-Ungarn. Wilhelm, ein junger Ingenieur, geht nach Anatolien, ins damalige Osmanische Reich, um am Bau der Bagdadbahn mitzuarbeiten. Allerdings lässt er seine Verlobte Maria zurück, ohne ihr mitzuteilen, wo genau er ist. Er hatte sich vorgestellt, zunächst Geld zu verdienen und dann als Mann, der ihr etwas bieten kann, zurückzukehren.

    Doch darauf wartet Maria nicht. Sie reist ihm hinterher, macht ihn ausfindig und steht eines Tages hochschwanger vor seiner Tür im anatolischen Dorf Bünyan. Ihre Kinder werden dort geboren und die Familie findet dort eine richtige Heimat. Allerdings können sie nicht für immer bleiben, so verschlägt es sie an verschiedene Orte. Jedes Familienmitglied bekommt dabei seine ganz eigene Geschichte und alle hängen sie natürlich zusammen. Das Buch führt uns durch das Osmanische Reich bzw. die spätere Türkei und über deren Grenzen hinaus und auch nach Österreich.

    Dass Maria das inoffizielle Familienoberhaupt ist, steht von der ersten Szene an fest. Trotzdem bekommt jedes Familienmitglied in diesem Roman seinen ganz eigenen Handlungsraum. Die Wechsel zwischen den Perspektiven sind sehr gut gewählt.

    Die Autorin hat einen eingängigen und fesselnden Schreibstil, ich würde sogar sagen, mehrere Schreibstile, je nachdem um welche Person es gerade geht. Dadurch ist dieser Roman besonders abwechslungsreich. Immer wenn ich einen Handlungsabschnitt bzw. ein Kapitel zu Ende gelesen hatte, war ich gleich neugierig auf das nächste.

    Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die Karte ganz hinten im Buch. Dort sind der Verlauf der Bagdadbahn und verschiedene Orte, die im Roman vorkommen, dargestellt. Ich habe zwischendurch immer wieder gern dort hineingeschaut.

    Fazit: Ein rundum gelungenes Werk. Wer historische Romane oder ungewöhnliche Familiengeschichten mag, wird es lieben.

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  • 5 Sterne

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    Anja O., 26.09.2020

    Als Buch bewertet

    Mit "Die zitternde Welt" haben wir einen ganz besonderen Familienroman.
    Das liegt einerseits an dem Handlungsort. Denn das Buch spielt mal nicht in England, Amerika oder Deutschland sonder in Anatolien. Das hatte ich noch gar nicht. Auch die politischen Unruhen zu Zeit werden thematisiert. Auch das fand ich sehr interessant.

    Dann haben wir mit Maria eine spannende starke Frau. Sie sprengt die Grenzen der gesellschaftlichen Konventionen und lebt ihr (nicht immer ganz leichtes Leben).

    In dem Buch ist viel Inhalt auf ca. 300 Seiten gepackt. So etwas kann schief laufen ist in diesem Buch aber gelungen ohne Botschaft und Tiefgang zu verlieren. Ich konnte bei dem Buch die Vielschichtigkeit spühren und einiges mitnehmen.
    Das ist auch dem Schreibstil geschuldet, den ich sehr angenehm und lesbar empfand.

    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es hat mir Einblicke in eine mir unbekannte Welt gegeben und mir interessant Charaktere nähen gebracht.

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