Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 142931377

Taschenbuch Fr. 16.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    Lesemaus 34, 08.08.2021

    Als Buch bewertet

    Meinung:
    Es gibt viele Bücher, welche man sehr gerne leisten, doch es gibt wenige die einen als Leser prägen und bei denen man merkt, dass sie eine hohe verändernde literarische Qualität mit sich bringen : Doch genau ein solch besonderes Buch ist "Die Überlebenden " von Alex Schulman.
    Din Art und Weise, wie der Autor seine Geschichte über das Leben und drei Brüder erzählt, enthält alle Facetten die das Leben mit sich bringt und dabei entwickelt der Autor eine solch Saft Dynamik in seiner Art des Erzählens, dass man dieses Buch am liebsten Satz für Satz immer wieder lesen möchte. Denn dieses Buch ist gehaltvoll, enthält wertvolle Passagen, die im Leser und eben dessen Blick auf das Leben verändernde und die etwas auslösen, was tiefe Emotionen hervorbringt. Dabei wirkt die Art des Erzählens nie kitschig, die Charaktere nie viel, sondern es schwingt immer das lebensnahe, authentische und einfach ehrliche Bild dreier Brüder mit, die das Leben leben und das mit allem was dazugehört.

    Ein grossartiges, einmalig tolles Buch, welches einen grossen literarischen Wert, vor allem aber eine tiefe Verbundenheit zum Leser schafft, die diesen in dessen Mark trifft und nachdenken lässt!
    Eine grosse Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    barbara g., 10.09.2021

    Als Buch bewertet

    Am Abend vor der Beerdigung der Mutter erfahren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils das ihre Mutter nicht neben ihrem Vater begraben sein möchte.

    Sie möchte das ihre Asche über dem Waldsee verstreut wird, an dem die Familie ihren Urlaub immer verbracht hat.

    So beginnt für die Brüder die zum letzten mal vor 20 Jahren dort waren eine Reise durch die unberührte, raue Natur Skandinaviens aber auch durch die Zeit.

    Schon als ich das farblich gut abgestimmte Cover zum ersten mal sah und den Titel des Buches gelesen hatte, war meine Neugierde geweckt.

    Dem Autor Alex Schulman ist es gelungen einen unglaublich guten Roman zu schreiben. Er ist emotional aber auch fesselnd.

    Unterstrichen wird das ganze durch einen sehr guten Schreibstil der einen nicht mehr so schnell los lässt.

    Wieder einmal gefallen haben mir die Figuren mit all ihren Stärken und Schwächen.

    Die verschiedenen Charaktere machen es einem noch einfacher in der Geschichte zu versinken.

    Fazit und Empfehlung

    Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle die gute Literatur lieben.

    Ich danke dem Autor Alex Schulman und dem Verlag das ich das Buch vorab lesen durfte.

    Hiermit vergebe ich 5 🌟 Sterne

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Batyr, 30.07.2021

    Als Buch bewertet

    Labyrinth Leben

    Zwei Zeitebenen, die separat demonstrieren, wie dysfunktional Familien in Wirklichkeit sein können, schiebt man die Schichten von Konvention und Bürgerlichkeit einmal beiseite. Drei Brüder und ein Haus am See, Mutter und Vater, Nähe und Ferne in unvermitteltem Wechsel. Schulman verwendet eine kühle, nüchterne, präzise, exakt sezierende Sprache, um dieses Familiendrama vor dem Leser zu entfalten. Der Spannungsbogen wird bis zum Ende des Romans gehalten, wenn tatsächlich aufgedeckt wird, was zu der Entfremdung zwischen den Brüdern führte, die sich doch in der Kindheit so nahe standen. Faszinierend, wie intensive Naturschilderungen im Kontrast stehen zu der Einsamkeit, der Isolation, der mangelnden Bindung der Familienmitglieder. Äusserst raffiniert, wie die in kleinsten Schritten rückwärts erzählte Geschichte des Wiedersehens auf der Gegenwartsebene ergänzt wird von den Splittern, den impressionistisch wiedergegebenen Episoden der Kindheitssommer am See. Im Nachhinein realisiert der Leser, dass durch den gesamten Text hindurch bereits kleinste Hinweise, Mosaiksteinchen zur Auflösung der Romankonstruktion geliefert wurden. Ein Debüt - ein grosser Wurf!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    eleisou, 13.08.2021

    Als Buch bewertet

    Die Brüder Benjamin, Pierre und Nils verbringen ihre Sommermonate in einem abseits gelegenen Sommerhaus umrundet von Wäldern und Seen. Doch sind sie aber meist auf sich gestellt, da ihre Eltern und vor allem die Mutter, sich sehr wenig um ihre Söhne kümmert. Überhaupt zeigt sie ihre Zuneigung eher selten was die Kindern nur um eine weitere Umarmung, um ein weiteres gutes Wort von ihr lechzen lässt. Überhaupt sind die Familienbeziehungen inmitten der Mitglieder etwas kühl.
    Jahre später treffen sich die Brüder nun als Erwachsene im selben ort wieder mit der Urne der Mutter in der Hand, deren Asche die sie dort laut dem letzten Wunsch von ihr versteuern sollen. Alte Gefühle kommen dabei auf, nicht überarbeitete Ereignisse, Emotionen und altes nicht Erwähntes erscheinen an die Oberfläche. Dieser Ausbruch der Gefühle vertieft die Risse die zwischen ihnen durch all die Jahre entstanden sind, sind aber gleichzeitig auch eine neue Chance, eine Gelegenheit neu anzufangen. Denn das Ungesagte lässt uns nicht los.
    Mit hat der Roman sehr gefallen und mich nachdenklich gemacht. Authentsch, bedrückend und kraftvoll.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    labbelman, 25.09.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Familiengeheimnisse liegen in der Luft...

    Ich habe den Roman geschenkt bekommen und begann gespannt zu lesen. Und ich bin froh über dieses Geschenk, denn allein wegen der Optik hätte ich im Laden nicht dazu gegriffen.

    Die drei Brüder Nils, Pierre und Benjamin haben einen schweren Akt vor sich, denn es gilt ihre Mutter zu beerdigen. Doch nicht wie üblich soll sie auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe finden, sondern im See am Sommerhaus der Jugend. Kaum am Sommerhaus angekommen, ploppen Erinnerungen hoch. Was geschah damals im letzten Sommer am See?

    Mir hat der Mix aus Gegenwartserzählung und Rückblenden in die Jugend gut gefallen. Erst sehr spät habe ich gemerkt, dass die Gegenwartshandlung rückwärts erzählt wird. Dieser Kunstgriff hat mir enorm gefallen.

    Die Brüder haben mit den Ereignissen aus der Kindheit zu kämpfen und es war schön mitzurätseln, was da los war. Ich war jedoch auf der falschen Spur und die Wende zum Schluss hat mich umgehauen.

    Fazit: Eine besondere Familiengeschichte, die lange nachhallen wird. Das solltet ihr lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Heike R., 01.08.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch musste ich zweimal direkt hintereinander lesen und beim zweiten Mal wurde es noch beklemmender.

    Es ist ganz grossartig geschrieben, die Charaktere sind vorzüglich herausgearbeitet und die Atmosphäre des Schwedischen Sommers wunderbar eingefangen.

    Die Geschichte ist jedoch nicht sommerlich leicht, sondern düster und beklemmend.

    Drei Brüder, die die Asche der Mutter am See verstreuen wollen. Und die Rückblende: Drei Brüder, die in einem dreckigen Haushalt in Mitten von häuslicher Gewalt und Alkoholmissbrauch aufwachsen.
    Die unfassbar vernachlässigt und psychisch misshandelt werden. Die des öfteren in Lebensgefahr geraten, die Todesängste ausstehen und in keiner Weise von den Eltern bemerkt und behütet werden.
    Und trotzdem eifersüchtig um die Aufmerksamkeit vor allem der Mutter buhlen.

    Und dann war da noch Molly.

    Ganz grausam, diese Geschichte und ganz wunderbar geschrieben, dieses Buch.
    Ich hoffe so sehr, das der einzige autobiographische Anteil des Autors die Tatsache ist, dass er auch zwei Brüder hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Celia83, 24.08.2021

    Als eBook bewertet

    Der Roman "Die Überlebenden" von Alex Schulman ist ein sehr aussergewöhnliches Buch. Es wird die Geschichte der drei Brüder Nils, Benjamin und Pierre erzählt. Der Tod der Mutter gibt Anlass zurück zu blicken auf die Kindheit der Brüder. Diese Rückblenden werden aus der Perspektive von Benjamin erzählt und sind immer wieder zwischen die Kapitel aus der Gegenwart geschoben.
    Doch das eigentlich Interessante ist die Erzählweise. Die Gegenwart und die Ereignisse rund um die Rückkehr an den Ort ihrer Kindheit wird rückwärts erzählt. Wir erleben also zuerst was unmittelbar beim Verstreuen der Asche der Mutter geschieht und erfahren dann nach und nach was bereits der ganze Tag über geschehen war. Diese Erzählweise bereichert das Buch ungemein und macht einen grossen Teil der Spannung aus.
    Die Sprache ist ist fliessend und gut zu lesen.

    Insgesamt ein interessantes und spannendes Buch, das sich um die Geschichte der drei Brüder dreht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Martha D., 24.07.2021

    Als Buch bewertet

    Eines vorneweg - es handelt sich um ein sehr hochwertig verarbeitetes Buch. Mit sehr solidem Einband und Lesebändel. Das Buch "hallt" in mir nach. Ich habe dieses an einem Tag durchgelesen. Das Treffen der drei Brüder nach dem Tod der Mutter wird zeitlich rückwärts erzählt. Etwas ungewöhnlich, was jedoch am Schluss absolut Sinn macht. Die Kapitel wechseln zwischen dem Treffen und der Jugend der drei Brüder hin und her. Drei Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie bekriegen sich haben absolut unterschiedliche Interessen und halten doch zusammen. Benjamin der Nachdenkliche, der nach innen gekehrt ist. Pierre der Ängstliche, der leicht zu manipulieren ist. Und Niels der Rabiate, der gerne schlägert und die beiden aufhetzt. Da ich nicht spoiler, verrate ich das eigentliche Thema um das hier geht nicht. Der Verlust von ... hinterlässt bei der Auflösung einen sehr traurigen Abdruck bei mir. Ein sehr senibles Buch!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Gina1627, 22.08.2021

    Als Buch bewertet

    Eine tragische Familiengeschichte, die einen erschüttert und nachdenklich macht!
    Schweden
    In seiner Not bittet Benjamin die Polizei um Hilfe, da die Situation an dem einsam gelegenen Sommerhaus seiner Familie zu eskalieren beginnt. Es sollte ein besinnliches Treffen mit seinen beiden Brüdern Nils und Pierre werden, bei dem sie die Asche ihrer Mutter im angrenzenden See verstreuen und von ihr in Ruhe Abschied nehmen wollten. Jahrelang haben sie ein getrenntes Leben geführt und keinen Kontakt untereinander gehabt. Doch dieser Ort lässt ihre ganzen bedrückenden Kindheitserinnerungen wieder hochkommen, die sie alle noch nicht restlos verarbeitet haben.

    Auf „Die Überlebenden“ und den Autor Alex Schulman bin ich durch eine andere buchbegeisterte Leserin aufmerksam geworden, mit der ich zusammen diesen Roman gelesen habe. Es ist eine dramatische und tragische Geschichte, die mich trotz der beklemmenden Atmosphäre nicht losgelassen hat. Die landschaftlich wunderschön beschriebene und idyllische Kulisse steht in einem krassen Kontrast zu den Geschehnissen im Buch. Der Roman zeigt die Stärken und Schwächen der Menschen auf, die sie in sich tragen und was dies bei jedem einzelnen für Auswirkungen hat. Durch den ruhigen Erzählstil des Autors, bei dem sein Rückwärtserzählen der Geschichte ein reizvolles aber gewöhnungsbedürftiges Stilmittel ist, bleibt man die ganze Zeit neugierig, was am Anfang von allem passiert ist. Das Aufrollen der Kindheitserlebnisse der drei Brüder, die ständigen Reibungspunkte in der Familie, die gefühlte Lieblosigkeit der Eltern, ihr gestörtes Verhalten und ihr desaströser Lebensstil erschüttern einen. Gefühlt war ich beim Lesen ein Beobachter, bei dem sich das Geschehen wie in einem Film vor den eigenen Augen abspielt und einen dabei in eine nachdenkliche und bedrückende Stimmung versetzt. Eine richtige Nähe und Sympathie zu den Charakteren konnte ich nicht aufbauen, aber sie haben bei mir grosses Mitleid, Unverständnis und Bestürzung ausgelöst. Richtig bewegt hat mich der Brief der Mutter zum Ende der Geschichte hin, in dem sie sich Fehler eingesteht und der ein schreckliches Geheimnis in sich birgt. Hier wird einem erst einmal bewusst, wie raffiniert der Autor ein Ereignis am Anfang des Romans beschrieben hat, dass ich ganz anders interpretiert hatte. Der Ausgang der Geschichte, der sich aus dem Polizeieinsatz am Anfang ergibt, bleibt in diesem Roman offen und jeder Leser kann sich gedanklich selber „seinen“ Schluss schreiben. Ich würde mir für Benjamin, Nils und Pierre wünschen, dass sie wieder näher zueinander finden und sich gemeinsam Halt, Vertrauen und Zuneigung schenken können.

    Mit „Die Überlebenden“ konnte mich der Autor nicht vollständig abholen, aber die Geschichte wirkt definitiv noch nach.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sommer, 07.08.2021

    Als Buch bewertet

    Überragend

    Die Geschichte von drei Brüdern, die einen Teil ihrer Kindheit in Schweden verbringen, wird hier in verschiedenen Erzählebenen erzählt.
    Der Autor schafft es durch das erzählen von alten Ereignissen eine enorme Emotionalität zu erzeugen. Die Kindheit der Kinder zieht förmlich vor dem geistigen Auge ab. Im Gedächtnis geblieben ist mir da vor allem das vergraben einer Zeitkapsel.
    Der Tod der Mutter und das verstreuen der Asche wühlt unter den mittlerweile Erwachsenen Geschwistern alles wieder auf, sowohl die guten als auch die schlechten Erlebnisse der drei Brüder kommen nach und nach hervor.
    Ein wirklich emotionales und ergreifendes Werk, dass aber nicht nur melancholisch stimmt, sondern auch Hoffnung aufzeigt
    Ich habe diesen Roman unheimlich gerne gelesen, und denke, dass er einen Platz in vielen Buchregalen verdient hat. Ein überragendes Werk in meinen Augen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    anonym, 01.08.2021

    Als Buch bewertet

    verlorene Jahre

    Eine scheinbar unbeschwerte Kindheit liegt hinter den drei Brüdern, wenn man ihre wunderbaren Sommer in der schwedischen Idylle betrachtet.
    Aber weit gefehlt. Das Gegenteil ist der Fall.

    Aufgewachsen in einer Familie, in der der Alkohol das Leben der Eltern bestimmt hat, mütterliche Liebe nicht zum Alltag gehörte und die Kinder nur sich hatten.

    Die einzelnen Kapitel spielen in der Gegenwart und gehen jedesmal in die Vergangenheit zurück. Man bekommt so einen zweidimensionalen Blick auf den Ort des Geschehehns.

    Was ist passiert, dass die drei Jungs sich so voneinander entfremdet haben, dass ihre erste Begegnung nach langer Zeit in einem handfesten Streit mündet?

    Diese Geschichte ist etwas ganz Besonderes. Mit seinen Worten versetzt einen der Autor in die Welt der Familie, an einen Ort, der Hoffnungslosigkeit und Trauer, um verlorene Lebensjahre.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Burkhard B., 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist in einem einfarbigen, fast eintönigen braun gehalten und lässt gleich auf ein etwas bedrückendes Thema schliessen. Die drei Brüder Pierre, Niels und Benjamin treffen nach Jahren, in denen jetzt seiner eigenen Wege gegangen ist, wieder um die Asche der verstorbenen Mutter beizusetzen.
    Die Brüder sind unterschiedlicher wie sie kaum sein könnten. Jeder hat seine eigenen Interessen. Beide Elternteile waren Alkoholiker und die Kinder sich meistens selbst überlassen. Die Mutter war mal überschwänglich und mal völlig desinteressiert an ihren Kindern.
    Die Chronologie der Ereignisse wird in Kapiteln rückwärts erzählt und löst sich erst ganz am Ende auf.
    Die kurzen prägnanten Kapitel lassen sich sehr gut und flüssig lesen, so dass man es kaum schafft, das Buch aus der Hand zu legen.
    Trotz des traurigen Themas hat mir das Buch gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anita, 31.08.2021

    Als Buch bewertet

    Eine bewegende Geschichte.

    Worum geht es?
    Eine Familie mit drei Söhnen macht Sommerurlaub in ihrem Ferienhaus, mit vielen Erlebnissen und Abenteuern. Jahre später treffen sich die nun erwachsenen Männer an dem Haus wieder, die Asche ihrer verstorbenen Mutter dabei und viele Ereignisse werden dadurch wieder präsent, die sie länger verdrängt hatten.

    Worum geht es wirklich?
    Vergessen, Gespräche und Erwachsenwerden.

    Lesenswert?
    Ja. Ein sehr berührendes und auch spannendes Buch. Man lernt die drei Brüder in zwei Zeitebenen kennen: Damals als Kinder in den Sommerferien im Haus am See und nun als erwachsene Männer, die die Asche der Mutter an eben diesem Ort verstreuen wollen. Über viele Dinge, die damals passiert sind, haben die drei nie gesprochen, nie verarbeitet, nie gemeinsam eingeordnet und so brechen nun Gedanken und Gefühle aus ihnen hervor, die sie längst weggesperrt und verdrängt hatten.
    Gerade bei dem Erzählstrang in der Vergangenheit lernt man die drei Jungen und auch die Eltern immer besser kennen, bekommt dadurch immer mehr ein Gefühl für die Charaktereigenschaften der Protagonist*innen und glaubt sie immer besser zu verstehen. Trotzdem schwelt die ganze Zeit eine leise Spannung, etwas Ungutes liegt in der Luft und alles scheint sich um eine unaussprechliche Situation zu drehen, die man aber als Leser*in gar nicht fassen kann.
    Die drei Brüder werden sehr lebendig und real dargestellt, das hat der Autor super gut hinbekommen. Sie sind nicht durchgängig sympathisch, gerade im Umgang miteinander nicht, aber irgendwie sind sie dennoch toll.
    Die Eltern hingegen wirken eher unsympathisch, aber auch hier werden sie sehr vielschichtig und eben nicht nur schlecht dargestellt. Mir gefällt diese Tiefe bei den Figuren unglaublich gut.
    Sprachlich sehr gut lesbar, man fliegt nur so durch die Seiten und inhaliert sie um endlich diesen Spannungsmoment fassen zu können, man giert geradezu nach Auflösung, nach Erkenntnis. Und zeitgleich träumt man zwischendurch von diesen langen Sommertagen am See, mit Boot und Steg und einem Wald in der Nähe.
    Das Buch bietet neben diesem Spannungsmoment auch sehr feine zwischenmenschliche Beziehungen und Sorgen und Nöte des Erwachsenwerdens, der Selbsterkenntnis und auch den Umgang Trauer und den Gefühlen als erwachsene Menschen.
    Dieses Buch ist geeignet, wenn man einen tollen Charakteraufbau und eine feine angreifbare Spannung liebt!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Ulrike R., 26.08.2021

    Als Buch bewertet

    Benjamin, Nils und Pierre, nach langen Jahren der Abwesenheit fahren die drei Männer zum letzten Mal zu ihrem ehemaligen Sommerhaus. Es war der letzte Wunsch ihrer Mutter, dass deren Asche dort am See verstreut wird. Die Brüder haben sich voneinander entfernt. An diesem Ort der Kindheit kommen sie wieder zutage: unverarbeitete Konflikte, ungesagte Erinnerungen.
    Der schwedische Schriftsteller Alex Schulmann erzählt in seinem Debütroman von den „Überlebenden“, von der Vergangenheit bis ins Heute und vom Heute in Rückwärtsschritten, bis sich jetzt und damals annähern.
    Wie wuchsen diese Jungs auf? Die Eltern waren Alkoholiker, Akademiker jedoch ohne jeglichen Ehrgeiz und Antrieb. Ein ständiges Schwanken zwischen dem Überschwang des Vaters und der herablassenden Gefühlskälte der Mutter. Es bahnt sich etwas in diesem letzten Sommer damals in dem roten Holzhaus am See. Etwas das so einschneidend ist, dass auch die schon längst erwachsenen Brüder davon zehren.
    Die abwechselnd vorwärts und rückwärts gerichteten Kapitel lassen eine gewisse Dynamik entstehen. Die endgültige Tragweite und Tragik des Geschehenen entfalten sich erst auf den letzten Seiten.
    „Das Gewicht all dessen, was in diesem Moment passiert, ist gross. Doch das meiste ist längst geschehen. Was sich hier…abspielt…ist nur der letzte Ring auf dem Wasser, der am weitesten vom Einschlagpunkt entfernt ist.“
    Wenn ein Stein ins Wasser fällt, sehen wir auf der Oberfläche noch einige Zeit die Kreise, die der Einschlag mit sich zieht. Doch der Stein selbst liegt schon lange verborgen am Grunde des Sees.
    Habe ich zunächst noch überlegt, worauf der Autor eigentlich mit seiner Geschichte hinauswill, was das Besondere - abgesehen von der Komposition der Erzählung, die fand ich von Anfang an genial - an dieser Geschichte sein sollte, kommt eine völlig überraschende Wendung, die alles in ein anderes Licht rückt.
    Ein grossartiges Manöver, das nur ein Risiko mit sich bringt: beinahe hätte mich der Autor ab der Hälfte des Buches verloren.
    „Die Überlebenden“ ist also kein Buch für Ungeduldige. In diesem Buch über Familie, Zusammenhalt und Schuld läuft es am Ende auf eines hinaus: Versöhnung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Maria B., 05.08.2021

    Als Buch bewertet

    Von Ende bis Anfang

    Schritt für Schritt zurück in die Vergangenheit, durch 20 Jahre hinweg, so geht es im Roman „Die Überlebenden“ von Alex Schulman. Die Brüder Benjamin, Pierre und Nils treffen sich im Sommerhaus am See, um die Asche ihrer verstorbenen Mutter zu verstreuen. Allmählich werden Erinnerungen wach, in denen sich der Leser der Familie annähert. Etwas Furchtbares muss geschehen sein, dass sie vor solchen Barrieren stehen. Auch die Liebe der Eltern, insbesondere der Mutter gibt grosse Rätsel auf. Erst auf den letzten Seiten lüftet sich der Schleier und gibt etwas so Grauenhaftes frei, dass ich mir gewünscht habe, es besser nicht gelesen zu haben.
    Vergleichbar dem rechten und dem linken Fuss beim Rückwärtslaufen gibt es zwei Erzählspuren: die Gegenwart nach dem Tod der Mutter und die Vergangenheit, die in kurzen Episoden aufgedeckt wird, bis hin zur Auflösung der bislang verheimlichten Tragik. Der Abschiedsbrief der Mutter setzt mit Wucht den Schlusspunkt.
    In diesem erschütternden Werk hat Schulman viel Autobiografisches verarbeitet. Indem er die Handlung rückwärts erzählt, wird notgedrungen manches wiederholt. Erst fand ich das langweilig, doch schon bald konnte ich mich dem Sog nicht mehr entziehen, denn da wichtige Passagen doppelt erzählt werden, wirken sie intensiver und lassen vieles ein wenig besser verstehen.
    Der Text wird zusätzlich von Musik angereichert, die als Soundtrack aufgelistet ist im Lesejournal. Jawohl, ein solches liegt dem Buch bei. Hier kann der Leser Zitate und persönliche Eindrücke festhalten, Reflexionen über die Personen erstellen, ähnliche Erlebnisse aufschreiben. Eine weitere Beigabe sind drei Anstecker mit den Aufschriften „Überstanden“, „Überdenken“, „Überleben“.
    Diese Familiengeschichte ist be-, aber nicht niederdrückend, denn solche Geschichten gibt es zuhauf, auch wenn sie meist verschwiegen werden. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, das Lokalkolorit deutlich geschildert, der Sprachstil flott, lebendig, flüssig. Den Roman würde ich allen empfehlen, die gern unter die Oberfläche sehen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Christine Amelia S., 18.07.2021

    Als Buch bewertet

    SPANNENDE GESCHICHTE, DREI GESCHWISTER, DIE NACH JAHRELANGER ABWESENHEIT WIEDER AN DEN ORT IHRER KINDHEIT ZURÜCKKEHREN
    Spannende Geschichte, denn manchmal kann das Leben so mitspielen, dass man sich entzweit, sei es in der Familie - aber auch mit Freundschaften, Partnerschaften kann das sein. Eine Geschichte, die viel Tiefsinn hat und zeigt wie sehr uns die Bindung zu der Mutter prägt. Eine Geschichte über den Verlust auf vielen Ebenen (die Mutter, deren Asche verstreut werden soll, die auseinander gegangene Beziehung der Geschwister miteinander) und das Zusammenfinden. Das Cover in braun wirkt nostalgisch, mit den schwarz-weiss Fotografien der Kinder dazu ist es grafisch gut gemacht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Simone G., 06.08.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch erzählt die Geschichte von drei Brüdern, die ihre Kindheit nach dem Tod der Eltern verarbeiten und Revue passieren lassen. In jedem einzelnen Kapitel wird erzählt, was sie erlebt haben und wie glücklich oder auch unglücklich sie waren. Das Besondere an dem Buch ist, dass es von hinten beginnt, sprich die Geschichte beginnt am Ende und arbeitet sich zum Anfang vor. Guter Einfall. Durch den gefälligen Schreibstil ist das Buch ein whres Lesevergnügen. Man will einfach nur weiterlesen und wissen, was passiert ist, warum die Eltern sich aufgegeben haben und wer Molly ist/war.

    Ich kann dieses Buch nur weiterempfeheln und gebe volle Punktzahl.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Marianna T., 08.08.2021

    aktualisiert am 08.08.2021

    Als Buch bewertet

    Tief ergreifend

    Alex Schulman schreibt über drei Brüder, die ihre Kindheit überleben mussten und sich als Erwachsene voneinander entfremdet haben. Nach dem Tod der Mutter kehren sie in das alte Sommerhaus zurück. Eine Reise durch das ländliche Schweden beginnt. Das Unfassbare der Vergangenheit rückt nahe, die Strapazen der Kindheit reichen bis in die Gegenwart.

    Mit einer unglaublichen Ruhe und Genauigkeit schildert der Autor die tragische Geschichte der Familie immer in Kreisen. Es ist, als wäre mit dem Tod der Mutter ein Stein ins Wasser gefallen, um den sich nun die Kreise ziehen.
    Schulman erzählt aus Sicht des mittleren Bruders Benjamin die Geschichte und geht dabei immer weiter in die Vergangenheit zurück. Wie ein Countdown wirken die Uhrzeiten über den einzelnen Kapiteln der Gegenwart. Ergänzt werden diese Kapitel, um die Beschreibung der Kindheit der drei Jungen. Die Charaktere werden akribisch geschildert. Es wird klar, wer welche Rolle spielt, was das Erlebte mit den Einzelnen macht.
    Der Roman hat seine Stärke in der ruhigen Erzählweise, die scheinbar keine Fahrt aufnimmt und deswegen umso intensiver den Finger in die Wunde legt. Manchmal ist es beschwerlich, wenn die Geschichte wieder einen neuen Kreis zieht, scheinbar endlos, immer unklar wo der Kern des Ganzen ist.
    Die Kindheit auf dem schwedischen Land ist greifbar und könnte nicht trister und furchtbarer sein. Es ist schwer zu ertragen, in welche Gefahren die Jungen gebracht und wie sie vernachlässigt werden. Hinzu kommt diese triste Atmosphäre, die bedrückende Schwere, die über allem liegt und sich mit Ereignissen erklären lässt, die später noch zutage kommen.
    Ob Alex Schulman mehr autobiografische Anteile eingebracht hat, als drei Brüder, die sich voneinander entfernt haben, ist unklar. Nach Ende der Geschichte möchte ich es nicht so genau wissen.

    Fazit. Bedrückend und tragisch. Schulman hat immer den Finger in der Wunde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Bücherfreundin, 18.11.2021

    Als Buch bewertet

    Bewegende Familiengeschichte
    Das Romandebut von Alex Schulman erzählt in schönem, klarem Sprachstil die berührende und aufwühlende Geschichte einer Familie, die jedes Jahr die Ferien in ihrem einsam gelegenen Sommerhaus verbringt. Die drei Söhne Nils, Benjamin und Pierre, 7, 9 und 13 Jahre alt, sind während dieser Zeit meistens sich selbst überlassen. Die Eltern sind dem Alkohol sehr zugewandt und weitgehend mit sich selbst beschäftigt. Der Vater ermuntert die Kinder, ihre Kräfte zu messen und setzt sie damit gefährlichen Situationen aus, die Mutter geizt mit liebevollen Zuwendungen und zeigt sich hauptsächlich dem Hund Molly zugewandt. 

    Der Romanteil der Kindheit ist aus Benjamins Sicht erzählt und schildert die Erlebnisse während des letzten Sommers im Ferienhaus bis hin zu der Tragödie, die das Leben aller verändert ....

    Das Buch ist auf zwei Zeitebenen verfasst: Das Hier und Jetzt wird chronologisch rückwärts erzählt, die Vergangenheit reiht sich in Einzelepisoden aneinander. 

    In der Gegenwart treffen sich die Brüder nach 20 Jahren, um die Asche ihrer verstorbenen Mutter dort zu verstreuen, wo die Familie ihre Sommerurlaube verbrachte. Kindheitserinnerungen werden wach, und endlich wird über die dramatischen Ereignisse von damals gesprochen.

    Auf den letzten 20 Seiten des Buches gibt es eine schockierende und vollkommen unerwartete Wendung, die die Entfremdung der Brüder im Erwachsenenalter und die unterschiedlichen Probleme, die sie mit sich herumtragen, erklärt. Aber gerade diese Wendung ist mir in ihrer Fiktion zu weit hergeholt. Ich hätte mir einen anderen Abschluss der bis dahin sehr fesselnden Geschichte gewünscht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Sabrina B., 29.07.2021

    Als Buch bewertet

    Der Debütroman "Die Überlebenden" von Alex Schulman ist ein einfühlsamen Roman über drei Brüder, die sich nach dem Tod ihrer Mutter wieder treffen und feststellen, dass sie sich total auseinander gelebt haben. Aber wie konnte das passieren?

    In der Nacht vor der Beerdigung ihrer Mutter finden die Brüder Nils, Benjamin und Pierre einen Abschiedsbrief, indem die Mutter möchte, dass ihre Asche am Sommerhaus verstreut wird. Die Brüder wollen ihren Wunsch erfüllen und müssen sich hierbei mit ihrer Vergangenheit und Kindheit auseinandersetzen, die von Entbehrungen, Vernachlässigung und Traumata durchzogen sind.

    Durch den Erzählstil in zwei Zeitsträngen wird die Gegewart erzählt und gleichzeitig die Vergangenheit der Brüder näher beleuchtet. Der flüssige Schreibstil lässt den Leser in die Gedankenwelt Benjamins eintauchen. Hier durchlebt man nicht nur die Konkutrenz und den Neid der Brüder untereinander, sondern auch den entsprechenden Zusammenhalt. Auch erfährt man vom Alkoholproblem der Eltern mit der daraus folgenden Vernachlässigung der Jungen. Beängstigend hierbei ist, wie einfach sich der Roman liest, dabei aber eine so traurige Geschichte beinhaltet. Mich persönlich hat dieser Roman noch lange beschäftigt. Gerade in Bezug auf das augenscheinlich irrationale Verhalten der Mutter ihren Söhne gegenüber und was es bei ihnen auslöst, hat mich lange nachprüfen lassen.

    Es ist auf jeden Fall ein sehr lesenswerter Roman, der sich leicht und flüssig liest, jedoch eine traurige und ernste Geschichte beinhaltet, die noch einige Zeit in einem nachhallt. Unbefriedigend finde ich allerdings das Ende. Hier fehlt mir einfach der konkrete Abschluss.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein