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  • 3 Sterne

    26 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 05.11.2016 bei bewertet

    Bei einem Buch mit so einem Titel und Cover kann man nie ganz sicher sein, dass es nicht Schmus ist. Aber zum Glück liest sich das Buch recht ordentlich und wenig kitschig, schliesslich handelt es sich ja auch um ein Buch, das beim Insel-Verlag erschienen ist, der zu Suhrkamp gehört. Erzählt wird die Geschichte einer Familie von Tänzern.
    Die Erzählweise ist rückblickend und ziemlich konventionell. Doch immerhin sind die handelnden Figuren emotional.
    Die Geschichte beginnt Ende des 19.Jahrhunderts. Das prägt den Ton des Buches.
    Gelegentlich wird auch einmal kurz in der Zeit vorgesprungen, nur um dann wieder ab 1900 weiterzugehen. Bronia ist da noch ein kleines Mädchen, ihr Bruder Waslaw schon da das Talent und die grosse Hoffnung. 1910 erobert er als Tänzer Paris. Er ist ein Star und im Prinzip die zentrale Figur des Romans. Darin liegt auch ein wenig mein Problem mit dem Roman, denn den Charme und Zauber dieses Protagonisten spüre ich nicht. Wenn er so faszinierend ist, müsste das literarisch mehr erschlossen werden. Seine Leistung als Tänzer kann ich als Leser schliesslich nicht wahrnehmen und nicht bewerten. Seine Schwester Bronislawa steht in seinem Schatten. Bald ist sie erwachsen, heiratet Sascha, ebenfalls ein Tänzer. Bronia ist mir sympathischer als der sensible, aber egoistische und manchmal hysterische Waslaw. Streng genommen gibt es ein konzeptionelles Problem in der Romanhandlung weil Waslaw viel zu wenig mitwirkt, obwohl er die wichtigste Figur sein soll.

    Die Tanzszenen sind nicht so detailliert, das ich mir ein Bild machen kann, aber die Welt des Balletts im frühen zwanzigsten Jahrhunderts empfinde ich als glaubwürdig geschildert.
    Politische Ereignisse bedeuten Veränderungen auch für die Geschwister. Der Roman selbst bleibt erstaunlich unpolitisch.

    Die Schwester des Tänzers ist ein opulenter, mächtiger und umfangreicher Roman, dem ich mich streckenweise nicht ganz gewachsen fühlte. Es gibt natürlich viele bemerkenswerte Passagen und Momente im Buch. Geneigte Leser können jedoch sicherlich schwelgen, wie es ja versprochen wird. Bei mir bleibt es bei 3 Sterne!

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  • 5 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 09.01.2017

    „Im Sommer wieder Fahrrad“ bin ich angegangen, ohne eine so tiefgründige und berühende, offensichtlich autobiographische, Geschichte zu erwarten. Die Leseprobe hatte mich überzeugt und getrieben war ich beim Wunsch nach diesem Buch vor allem durch das offensichtlich enge Verhältnis der Protagonistin zu ihrer Grossmutter, denn auch ich wurde von meinen Grosseltern immer sehr eng begleitet.
    Das Buch erzählt von zwei Zeit- und Handlungsebenen, die natürlich miteinander verknüpft sind. Zum einen geht es um „Mütterchen“, Leas Grossmutter, die in der Kriegs- und Nachkriegszeit als Schauspielerin und Regieassistentin die Bühnenluft liebte und den Schwierigkeiten des Lebens mit patenter und tatkräftiger Art entgegentrat. Mütterchen ist ganz anders als die typische Grossmutter, aber einfach wunderbar ehrlich und geradeheraus. Vielleicht war ich nicht die Einzige, die durch die verschiedenen Namensgebungen teilweise verwirrt wurde, daher hier eine Zusammenfassung: Mütterchen heisst eigentlich Hildegard, hat aber den Künstlernamen Ellis. Ihre Tochter Renate (Leas Tante) wird „Knopsi“ genannt und Leas Mutter „Krümel“. Wenn man sich das einmal angewöhnt hat, liest sich die Geschichte einfach wunderbar familiär.
    Der zweite Handlungsstrang ist für mich extrem intensiv gewesen. Eigentlich vermeide ich aus persönlichen Gründen, Bücher über Krebserkrankungen zu lesen, allerdings ist dieses Thema in diesem Buch ein sehr grosser Teil. Lea erkrankt zu Beginn an einem Tumor und muss sich nicht nur der Bestrahlung, sondern auch einer Chemotherapie stellen. Ihre Erlebnisse sind ungeschönt, schrecklich und intensiv dargestellt, was mich sehr berührt hat und irgendwie auch gutgetan hat. Sie spricht so offen über die Schere zwischen der eigenen Emotionalität und Angst und den Ängsten des Umfeldes, mit denen man auch noch konfrontiert wird, dass ich mich 100% in die Geschichte einfühlen konnte und das Buch mit unheimlicher Spannung gelesen habe.
    Ein klarer und kurzweiliger Erzählstil, der sehr persönlich ist und den Leser wirklich fesselt. Für mich ein Highlight!

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  • 5 Sterne

    10 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 09.01.2017

    Obwohl man ja über dieses Buch durchaus die eine oder andere negative Kritik liest, bin ich völlig unvoreingenommen an dieses Buch herangegangen und muss sagen - ich bin begeistert!
    Nachdem ich mich mit den russischen Namen angefreundet hatte, die teilweise recht lang und kompliziert sein können, war ich schnell völlig in der Geschichte angekommen und sehr begeistert über die Erzählung.
    Bronia ist eine sehr authentische und angenehme Heldin, deren Darstellungen sehr authentisch auf mich wirkten. Ich fühlte mich ihr persönlich sehr nah und konnte ihren Schmerz und auch ihre Freude mit ihr empfinden.
    Um sie herum tummeln sich eine Menge Familienmitglieder und Tänzer. Natürlich sind es viele Figuren, aber ich finde, die Autorin bringt wirklich nur wichtige Personen in den Handlungsverlauf ein und kann die einzelnen Figuren wunderbar miteinander vernetzen!
    Der harte Alltag einer Ballerina war mir sehr wohl bewusst, allerdings wird er hier nochmal sehr schonungslos und real beschrieben. Noch mehr haben mich die Schilderungen des harten Lebens in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts (und auch später) gepackt. Obwohl die Zeiten sehr hart waren, kann man richtig aus den Zeilen herausspüren, wie die Menschen ihren Weg gefunden haben und trotzdem Freude am Leben hatten.

    Der Schreibstil von Eva Stachniak gefällt mir sehr gut. Nicht übertrieben, aber auch nicht schmucklos, sondern für historische Roman eigentlich ideal! Für mich persönlich gab es wirklich keine Längen, sondern ich konnte super an der Geschichte dranbleiben und hatte die ganze Zeit Lust, weiterzulesen :)

    Das Schicksal von Bronia und ihrer Familie beruht auf wahren Begebenheiten. Hierbei wird allerdings viel mehr geschildert, als der Wikipedia-Artikel über die Personen verraten kann - eine tolle Recherchearbeit!!! Die Figuren sind wirklich vor meinem Auge auferstanden und ich werde dieses Buch sicherlich mit einigem Abstand gerne noch einmal lesen :)

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.L., 26.12.2016

    Bronislawa Nijinska, im Jahre 1939, auf einem Schiff zwischen Europa und Amerika, versinkt in Gedanken an die Vergangenheit. 1890 (?) geboren, erinnert sich an ihre erste Begegnung mit dem Tanz, der ihr Leben bestimmen wird: sie war vier Jahre alt. Sie und ihre zwei älteren Brüder werden zu Baletttänzern ausgebildet. Waslaw ist hochbegabt, ehrgeizig, erzielt schnell Erfolge und Berühmtheit. Streng fordert er auch von seiner Schwester Höchstleistungen. Sie bewundert und verehrt ihn, verlangt ihrem Körper alles ab. Im Rampenlicht steht immer zuerst Waslaw, entwickelt neuartige Ideen und revolutioniert das russische klassische Ballett. Bronia unterstützt ihn selbstlos. Verschiedene Engagements führen sie um die Welt, überall erregen sie Aufsehen. Bis Waslaws Geist sich trübt, er unberechenbar wird.
    Schon vorher choreografierte Bronia, erzielte ebenfalls bedeutende Erfolge, heiratete, bekam Kinder, durchlebte die russischen Revolutionen, Bürgerkrieg, Theaterpleiten, persönliche Tragödien.
    Ein faszinierender Einblick in Zeitgeschichte, besonders im vor- und nachzaristischem Russland und in die Welt des Ballets.
    Sehr gut zu lesen, mitunter etwas zu ausschweifend, aber insgesamt ein tolles Buch. Sehr persönlich, ohne Selbstmitleid, sehr glaubhaft und realistisch.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudia l., 12.12.2016

    tolles buch . die spannung und der schreibstil ist sehr fesselnd und spannend zugleich. man kann dieses buch nicht mehr aus der hand legen, wenn man einmal damit angefangen hat.
    in diesem historischen roman geht es um das russische ballett zu der zeit der zarenfamilie. broni und waslaw wurden von anfang mit dem ballett konfontiert und auch darauf gedrillt wenn man aufgenommen wird im russischen ballett dann hat man es geschafft und kann was aus sich machen. waslaw ist der älteste der geschwister und hat sehr aussergewöhnliches talent und will immer mehr. erst als er auf torunee geht also nach paris, london usw. und selber tänze neu erfindet ist er in seinem eigentlichen welt angekommen. er tanzt am liebsten mit seiner schwester broni bis sie sich verliebt und schwanger wird. dann beginnt auch waslaws leben sich zu verändern. nicht im positiven sinne.
    tolle geschichte über die geschwister und wie stark auch broni sein muss für ihre mutter, ihre geschwister und ihre eigenen familie. eine sehr emontionale geschichte. genial

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 09.11.2016

    Allein schon des wundervollen Covers wegen hätte ich das Buch in die Hand genommen. Eine Frau steht in einer schneebedeckten Strasse, die Schneeflocken fallen hernieder vor der Silhouette des winterlichen Petersburg. Hier handelt es sich um das Leben der Familie Nijinsky, eine Familie, die Ende des 19. Jahrhunderts gelebt hat und aus der famose Ballett-Tänzer hervorgegangen sind. Viele Fakten dieser Familie sind reell, andere wiederum sind der dichterischen Freiheit der Autorin anzulasten. Nachdem ich dieses grossartige Buch gelesen hatte, machte ich mich über die Nijinskys schlau und habe etliche Seiten im Internet gewälzt und mir auch die Fotos von Bronislawa und ihrem Bruder Waslaw angeschaut. Das Buch beginnt mit der Kindheit von Bronia, die noch zwei ältere Brüder hat. Ihre Eltern waren ebenfalls Tänzer und traten in den verschiedensten Theater auf, schon von Kindheit erlebten die Kinder die Welt des Tanzes und des Lebens auf der Bühne. Bronia und ihr Bruder Waslaw besuchten die kaiserliche Ballettschule, wo nur wenige begabte Kinder die Aufnahme fanden. Das Leben dort war hart und entbehrungsreich und nur wer äusserste Disziplin hatte, konnte sich später dann auf einer der Bühnen der Welt behaupten, Waslaw hatte ungeheuerliches Talent, fand reiche Gönner und wurde innerhalb kürzester Zeit ein Star. Auch Bronia eroberte die Welt des Balletts, wurde dann aber schwanger und machte sich als Choregraphin einen Namen. Wir erleben den ersten Weltkrieg, die Abdankung des Kaisers und die macht Stalins, die auch das Ballett zu spüren bekam. Bronia und ihr Bruder eroberten die Bühnen von Paris, London und New York. Doch dann machte ein grosser Schicksalsschlag mit der Karriere von Waslaw ein Ende. Auch Bronia hatte viel durchzumachen. Sie erzählt uns ihre Geschichte, als sie 1939 auf dem Weg nach Amerika ist. Das Buch ist in einer derart interessanten Sprache geschrieben, so dass der Leser meint, mittendrin im Geschehen zu sein. Besonders eindrucksvoll werden die Szenen und Begriffe des Balletts beschrieben, die einzelnen Stücken so dargestellt, dass auch ein Laie dies verstehen kann. Mit diesem Roman hat Eva Stachniak an ihre Erfolge der vorangegangenen Bücher anknüpfen können. Auf den fast 600 Seiten kommt kein einziges Mal Langeweile auf und man könnte ewig weiterlesen. Mich persönlich hat das Schicksal dieser Familie sehr berührt und ich werde dieses Buch auch ein zweitesmal wieder lesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 12.12.2016

    Obwohl man ja über dieses Buch durchaus die eine oder andere negative Kritik liest, bin ich völlig unvoreingenommen an dieses Buch herangegangen und muss sagen - ich bin begeistert!
    Nachdem ich mich mit den russischen Namen angefreundet hatte, die teilweise recht lang und kompliziert sein können, war ich schnell völlig in der Geschichte angekommen und sehr begeistert über die Erzählung.
    Bronia ist eine sehr authentische und angenehme Heldin, deren Darstellungen sehr authentisch auf mich wirkten. Ich fühlte mich ihr persönlich sehr nah und konnte ihren Schmerz und auch ihre Freude mit ihr empfinden.
    Um sie herum tummeln sich eine Menge Familienmitglieder und Tänzer. Natürlich sind es viele Figuren, aber ich finde, die Autorin bringt wirklich nur wichtige Personen in den Handlungsverlauf ein und kann die einzelnen Figuren wunderbar miteinander vernetzen!
    Der harte Alltag einer Ballerina war mir sehr wohl bewusst, allerdings wird er hier nochmal sehr schonungslos und real beschrieben. Noch mehr haben mich die Schilderungen des harten Lebens in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts (und auch später) gepackt. Obwohl die Zeiten sehr hart waren, kann man richtig aus den Zeilen herausspüren, wie die Menschen ihren Weg gefunden haben und trotzdem Freude am Leben hatten.

    Der Schreibstil von Eva Stachniak gefällt mir sehr gut. Nicht übertrieben, aber auch nicht schmucklos, sondern für historische Roman eigentlich ideal! Für mich persönlich gab es wirklich keine Längen, sondern ich konnte super an der Geschichte dranbleiben und hatte die ganze Zeit Lust, weiterzulesen :)

    Das Schicksal von Bronia und ihrer Familie beruht auf wahren Begebenheiten. Hierbei wird allerdings viel mehr geschildert, als der Wikipedia-Artikel über die Personen verraten kann - eine tolle Recherchearbeit!!! Die Figuren sind wirklich vor meinem Auge auferstanden und ich werde dieses Buch sicherlich mit einigem Abstand gerne noch einmal lesen :)

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BooksAreGreat B., 12.12.2016

    Meinung:

    Es handelt sich hier um einen historischen Roman mit dem Thema Ballett. Die Autorin verkauft dem Leser die damalige Zeit sehr gekonnt. Man kann sich super in das Buch hineinversetzen, weil es mit so vielen Details aufwartet. Die damalige Zeit wird, so weit ich das beurteilen kann, sehr authentisch dargestellt. Die Autorin hat eine Menge recherchiert. Auch viele Wörter bezüglich des Balletts aus der damaligen Zeit.

    Ich mochte die Gefühlstiefe des Romans. Er hat mich emotional sehr treffen können, weil alles so echt und wenig geschönt wirkte.

    Die Charaktere waren aussagekräftig und tief ausgearbeitet. Sie kratzen nicht nur an der Oberfläche, sondern geben dem Leser sehr viel von sich preis. So konnte ich stets viel mit ihnen anfangen und mich in sie hineinversetzen.

    Der Schreibstil ist besonders hervorzuheben. Man glaubt wahrlich, dass es zur damaligen Zeit geschrieben sein könnte. Trotzdem lässt es sich flüssig lesen, auch wenn der Schreibstil einen gewissen Anspruch an den Leser erhebt.

    Insgesamt ist es ein wirklich gutes Buch, das authentisch und unterhaltend ist.

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  • 3 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 10.11.2016

    aktualisiert am 10.11.2016

    Die Liebe zum Tanz

    Die Schwester des Tänzers, von Eva Stachniak erschienen im
    Insel Verlag, 567 Seiten, ist eine Familiengeschichte um die Russische Tänzer-Familie Nijinski.
    Bis heute gilt Waslaw Nijinsky als einer der bedeutendsten russischen Balletttänzer seiner Zeit. Das Talent wurde ihm bereits in die Wiege gelegt. Nijinsky wurde 1889 als Sohn eines Tänzers und einer Tänzerin geboren, auch seine ältere Schwester Bronislava war eine berühmte Ballerina und Choreographin.
    Schon sehr früh lernten die Geschwister Bronia Waslaw und Stassik von ihren Eltern, die beide Tänzer waren, schweisstreibende schmerzhafte Anstrengung bis zur Erschöpfung und dabei auf die Gunst des Publikums angewiesen zu sein.
    Waslaw und Bronia sind beide sehr talentiert und fleissig und werden an der kaiserlichen Ballettschule
    In St. Petersburg aufgenommen, dabei macht es den Anschein als ob Bronia die etwas weniger talentierte der Geschwister wäre, was sie durch Mühe und Fleiss erreichte fiel ihrem Bruder durch seine ausserordentliche Begabung leichter.
    Schon sehr früh trennten sich die Eltern und Stassik war durch einen Unfall behindert und musste in
    einer Anstalt aufgenommen werden.
    Nach der Ballettschule bekamen beide eine Anstellung am Marijinski Theater, wechseln bald zu Balletts Russes und die Reise von Engagement zu Engagement beginnt. Schon früh nennt man Waslaw den „Gott des Tanzes“. Beide erschaffen mit eigenen Choreografien die moderne Art des russischen Balletts. Nachdem Waslaw dem Wahnsinn verfällt, wechseln bei seiner Schwester Erfolge und Misserfolge privat wie auch beruflich. Letztendlich hat sie noch einige schwere Schicksalsschläge zu verkraften.
    Bronia beeindruckt mich als Person sehr stark. Schon früh stellte sie fest, an der Seite meines Bruders wachse ich über mich hinaus, obwohl sie immer in seinem Schatten stand und die Schwester von - du weisst schon wem – war. Und wenn sie noch so tief am Boden zerstört war hat sie sich aus eigener Kraft wieder hochgebracht.
    Waslaw dagegen war es gewohnt, auch durch sein ausserordentliches Talent, dass ihn manches einfach so zuflog, sogar die Schulaufgaben erledigte seine jüngere Schwester für ihn. Er war der
    Gott des Tanzes, der Star von Paris und seine Sprungtechnik war einzigartig. Durch seine mutigen
    Choreographien hat er dem modernen russischen Ballett eine entscheidende Richtung gegeben, bis heute ist der Name Nijinsky daher ein Synonym für perfekte Tanzkunst.
    Stachniak beweist hier, dass sie einen sehr flüssigen Schreibstil hat. Durch die vielen russischen Namen, war es für mich jedoch stellenweise schwierig, den Überblick zu behalten.
    Die Politische Lage, bzw. die geschichtlichen Hintergründe hätten mehr sein dürfen. Die Ermordung von Zar Nikolaus II. und seiner Familie z.B. wurde mit einem Satz abgehandelt.
    Der Spannungsbogen wird allgemein etwas flach gehalten, die Erzählung plätschert so dahin.
    Ich war aber jederzeit in der Lage den Überblick in der Handlung zu behalten.
    Dadurch, dass die Autorin wörtliche Rede verwendet, und Russische bzw. Polnische Phrasen, sowie
    Fachbegriffe kursiv geschrieben sind, ist die Geschichte doch recht lebendig gestaltet. Es handelt sich hier um eine personelle Ich-Erzählung aus der Sicht von Bronislawa.
    Der Plot ist in 7 Teile geteilt. Jedes Kapitel beginnt kurz mit der aktuellen Zeit auf der Überfahrt von Europa nach Amerika, dem folgt eine Zeitspanne von ca. 10 Jahren.
    Ganz toll fand ich, dass von Zeitgenossen die Rede war, die die damalige Zeit geprägt haben und die auch heute noch bekannt sind, wie Rachmaninow, Strawinsky, Chaplin, Rasputin uvm.
    Ich habe die beiden Bestsellerromane von Eva Stachniak, über die russische Zarin Katharina die
    Grosse, ebenfalls gelesen und muss feststellen, dass die Schwester des Tänzer das schwächste Buch der Autorin ist.
    Für Leser die sich für die Geschichte Russlands zu Beginn des 20. Jahrhundert interessieren ist dieser
    Band eher ungeeignet. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für die Liebhaber des klassischen oder modernen russischen Balletts.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schlaflos, 27.12.2016

    aktualisiert am 27.12.2016

    Zerbrechliche Charaktere mit einer lesenswerten Geschichte

    Zum Inhalt
    Der Roman erzählt die Geschichte der Künstlerfamilie Nijinsky. Die Eltern sind begnadete Tänzer und auch die Kinder Bronislawa und Waslaw arbeiten auf die Aufnahmeprüfung der Ballettschule hin. Die beiden Geschwister verbinden die unbedingte Leidenschaft zum Tanz und das Streben nach Erfolg. Ihre harte Arbeit zahlt sich aus, Waslaw kann sich auf der ganzen Welt einen Namen machen und auch Bronia geht erfolgreich ihren Weg. Die beiden sind sich einig darin, dass man alteingefahrene Strukturen aufbrechen muss, um etwas neues, noch besseres daraus schaffen zu können. Mit dieser Einstellung revolutioniert Waslaw die Welt des Ballettes. Doch dieser Weg bringt auch Hürden und Rückschläge mit sich.

    Zur Leseerfahrung
    ‚Die Schwester des Tänzers‘ ist der erste Roman, den ich von Eva Stachniak gelesen habe – und ich war sofort gefangen. Ich selbst bin nicht tänzerisch begabt und hatte deshalb am Anfang Zweifel, ob mir dieses Buch gefallen wird, aber ich wurde schnell überzeugt. Man wird hineingezogen, in diese Welt des Balletts, das auf den ersten Blick so schillernd erscheint und doch so eine dunkle Kehrseite hat. Mich hat das Buch sehr gefesselt, vor meinen Augen tanzte Nijinsky über die Bühne, in meinen Ohren spielte die passende Musik dazu.
    Ich hab mir für dieses Buch viel Zeit genommen, um es richtig auszukosten. Es werden auch schwere Zeiten geschildert, in denen man sehr mit den Protagonisten mitleidet – aber genauso euphorisch wird man aufgrund deren Erfolge.

    Zum Fazit
    Ein wunderbares Buch für alle Menschen, die das Ballett bereits jetzt lieben, oder wie ich, diese Liebe entdecken wollen. Grosse Charaktere mit lesenswerter Geschichte: sehr empfehlenswert!

    Zu den Eckdaten
    Titel: Die Schwester des Tänzers
    Autor: Eva Stachniak
    Verlag: insel taschenbuch
    ISBN: 978-3-458-36178-7
    Seiten: 566
    Preis: 15,95€

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BooksAreGreat B., 12.12.2016 bei bewertet

    Meinung:

    Es handelt sich hier um einen historischen Roman mit dem Thema Ballett. Die Autorin verkauft dem Leser die damalige Zeit sehr gekonnt. Man kann sich super in das Buch hineinversetzen, weil es mit so vielen Details aufwartet. Die damalige Zeit wird, so weit ich das beurteilen kann, sehr authentisch dargestellt. Die Autorin hat eine Menge recherchiert. Auch viele Wörter bezüglich des Balletts aus der damaligen Zeit.

    Ich mochte die Gefühlstiefe des Romans. Er hat mich emotional sehr treffen können, weil alles so echt und wenig geschönt wirkte.

    Die Charaktere waren aussagekräftig und tief ausgearbeitet. Sie kratzen nicht nur an der Oberfläche, sondern geben dem Leser sehr viel von sich preis. So konnte ich stets viel mit ihnen anfangen und mich in sie hineinversetzen.

    Der Schreibstil ist besonders hervorzuheben. Man glaubt wahrlich, dass es zur damaligen Zeit geschrieben sein könnte. Trotzdem lässt es sich flüssig lesen, auch wenn der Schreibstil einen gewissen Anspruch an den Leser erhebt.

    Insgesamt ist es ein wirklich gutes Buch, das authentisch und unterhaltend ist.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 02.06.2018

    DER TANZGOTT AUS DER SICHT DER TALENTIERTEN SCHWESTER
    „Die Schwester des Tänzers“ wurde in der Ichform geschrieben, aus der Sicht der Bronislawa Nijinska. Sie ist die Tochter von Tänzern, die anfänglich einer fahrenden Truppe angehörten und hatte zwei ältere Brüder. Alles drehte sich in der Familie nur ums Tanzen, eine absolut tanzverrückte Familie zu Anfang des 20. Jahrhunderts.
    Die Geschichte beginnt 1939 auf dem Schiffsweg nach Amerika. Bronia (die Abkürzung des Namens Bronislawa) reflektiert ihr gesamtes Leben, das immer im Schatten ihres genialen Bruders stattfand. Es liest sich wie ein Geschichtsbuch. Zuerst das Zarenreich, dann der Beginn des ersten Weltkrieges, der Sturz des Zaren und die Ermordung der gesamten Zarenfamilie, die Machtergreifung durch die Bolschewiki, ihre Stationen im Tanzensemble und allein auf sich gestellt... alles aus Sicht und dem Hintergrund des Tanzes. Für Bronislawa, für ihre Mutter, für ihre Kinder ist es ein schweres und entbehrungsreiches, von Schicksalsschlägen gekennzeichnetes Leben.

    Ein beeindruckender Roman über die Hintergründe des Lebens eines grossen Talentes! Eigentlich war Bronislawa Nijinska ihrem Bruder Waclaw ebenbürtig, aber sie erhielt nie die Gelegenheit sich voll zu entfalten. Leider ein Tribut an die gesellschaftlichen Verhältnisse. Für Frauen war eine andere Entwicklung vorgesehen. Im Gegensatz zu ihrem Bruder geriet sie in Vergessenheit. Die Karriere von Tanzgott Nijinski währte nur kurz, war jedoch prägend. Er litt an einer Nervenerkrankung, die es ihm unmöglich machte, jemals wieder auf die Bühne zurückzukehren.

    Eva Stachniak liess Geschichte lebendig werden und gibt Einblicke ins Künstlerleben Anfang des 20. Jahrhunderts in verschiedenen Ländern Europas, in erster Linie in Russland.
    Die Autorin recherchierte hervorragend und schuf ein reales Bild mit historischen Persönlichkeiten und ihren Werken. So begegnen dem Leser der Impresario Sergei Djagilew mit seinem legendären Ensemble Ballett Russes, die zur sogenannten russischen Avantgarde gehörten, die den Weg mit den Nijinskis und anderen herausragenden Künstlern für eine moderne Tanzkunst prägten. Auch die Komponisten Igor Strawinsky und Sergei Rachmaninow, die berühmte Tänzerin Anna Pawlowa und viele weitere prominente Zeitgenossen fanden Eingang in den Roman. Geschichtliche Ereignisse wurden in den Kontext zum Leben der Nijinskis gestellt, so dass sie nicht ausführlich abgehandelt wurden. Das störte aber meinen Lesegenuss nicht. Als einzigen Kritikpunkt möchte ich anfügen, dass etwas zu weitschweifig erzählt wurde. 570 Seiten waren schon ziemlich viel.

    Insgesamt gesehen fand ich die Story gut erzählt und kann sie weiterempfehlen, besonders für Kunstfreunde, Fans des Balletts. Von mir vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 13.11.2016 bei bewertet

    Toller historischer Roman

    In der Familie Nijinsky gibt es nur ein Thema: das Ballett. Hierum dreht sich das ganze Leben der Familie. Die Kinder Bronislawa und Waslaw bewundern jeden Abend die Eltern in der Garderobe, vor dem Auftritt nervös und entspannt und gelöst danach. Es ist klar, dass der Weg beider Kinder an die kaiserliche Ballettakademie geht und vor allem Waslaw besser ist als alle anderen. Damit steht ihnen die ganze Welt offen, aber es erwartet sie nicht nur Ruhm und Rampenlicht.

    Das Cover ist sehr schön gestaltet und auch der Klappentext macht neugierig auf das Buch. Die Hauptakteure sind gut beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen. Auch in die damalige Zeit konnte ich mich durch die guten Beschreibungen hineinversetzen und alles gut nachvollziehen.
    Der Schreibstil von Eva Stachniak ist ansprechend und es macht Spass, dank dem flüssigen Schreibstil, das Buch zu lesen. Ein schöner historischer Roman mit einer toll erzählten Familiengeschichte mit Höhen und Tiefen.

    Für mich ein lesenswertes Buch und eine tolle Umsetzung der Geschichte.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 13.11.2016

    Toller historischer Roman

    In der Familie Nijinsky gibt es nur ein Thema: das Ballett. Hierum dreht sich das ganze Leben der Familie. Die Kinder Bronislawa und Waslaw bewundern jeden Abend die Eltern in der Garderobe, vor dem Auftritt nervös und entspannt und gelöst danach. Es ist klar, dass der Weg beider Kinder an die kaiserliche Ballettakademie geht und vor allem Waslaw besser ist als alle anderen. Damit steht ihnen die ganze Welt offen, aber es erwartet sie nicht nur Ruhm und Rampenlicht.

    Das Cover ist sehr schön gestaltet und auch der Klappentext macht neugierig auf das Buch. Die Hauptakteure sind gut beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen. Auch in die damalige Zeit konnte ich mich durch die guten Beschreibungen hineinversetzen und alles gut nachvollziehen.
    Der Schreibstil von Eva Stachniak ist ansprechend und es macht Spass, dank dem flüssigen Schreibstil, das Buch zu lesen. Ein schöner historischer Roman mit einer toll erzählten Familiengeschichte mit Höhen und Tiefen.

    Für mich ein lesenswertes Buch und eine tolle Umsetzung der Geschichte.

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 04.11.2016

    1900: Das polnische Ehepaar Nijinsky ist ein Tänzerpaar, das in Sankt Petersburg am Ballets Russes auftritt. Ihre Kinder Bronislawa Nijinska und Waslaw Nijinsky werden von den Eltern von klein auf gedrillt und treten in ihre Fussstapfen, während ihr Sohn Stanislaw nach einem Unfall eine Behinderung hat. Bronia und Waslaw zeigen grosses Talent und werden an der kaiserlichen Ballettakademie ausgebildet. Danach haben sie Engagements auf den grossen Bühnen der Welt.


    Dies ist mein erster Roman der Autorin Eva Stachniak und da ich Ballettaufführungen liebe, hoffte ich auf einen wunderbaren historischen Roman über eine bekannte Tänzerin.

    Leider konnte mich dieser Roman nicht so packen.
    Manche Abschnitte sind ganz interessant zu lesen, wie Informationen zum klassischen Ballett, andere Sequenzen jedoch recht erscheinen sehr banal und langweilig. Ich war oft versucht, hier quer zu lesen, habe mich dann aber durch das Buch gemüht.
    Viele Lebenseinblicke dieser Tänzerin gehen mir nicht unter die Haut, auch wenn hier eine Frau und ihre teilweise schwierigen Lebensumstände beschrieben werden. Man kommt dieser Person nicht richtig nah. Die Emotionen und Gedanken, die mich als Leser sonst berühren, fehlen hier völlig.


    Die Rolle der Frau in dieser Zeit wird nur auf den zweiten Blick deutlich, als Tänzerin waren Frauen auch früher schon Ausnahmeerscheinungen. Bronia jedoch wechselt von der gefeierten Tänzerin zur Ehefrau und Mutter. Ein Bruder, der schwul zu sein scheint, dann aber überraschend heiratet, so etwas war unter Tänzern sicherlich auch nicht unüblich. Der kranke Bruder im sogenannten Sanatorium war in Wahrheit eher in einer Irrenanstalt untergebracht, wie Bronia es selbst formuliert. Die drei Geschwister machen schon früh die Trennung der Eltern mit. Einige Jahre hält der Vater den Kontakt noch aufrecht, dann bricht er ab. Man kann nur mutmassen wieso. Es gab eine Unterredung zwischen Waslaw und seinem Vater, der Sohn hatte keinerlei Respekt vor ihm, was in der Trennung begründet war.

    Der schön erzählende Schreibstil ist das Positive dieses Romans. Man erlebt die verschiedenen Stimmungen der Figuren, die Schauplätze in Sankt Petersburg, London, Paris und anderswo lebendig mit. Auch die interessanten Einblicke in das Tänzerleben haben mir gefallen. Wie Tänzer ihr ganzes Leben und Sein auf diese Bestimmung ausrichten, ist schon beachtlich. Die verwendeten Begriffe der Tanzpositionen und Figuren sind für Ballettkenner sicherlich sehr aussagekräftig. Ich habe sie nur so hingenommen und konnte nicht viel damit anfangen.


    Bei der Handlung wird chronologisch vorgegangen. Dennoch verliert man beim Lesen der vielen Details manchmal den Überblick. Einige zähflüssige Passagen machen es manchmal ziemlich anstrengend, dem Handlungsverlauf zu folgen. Denn die Figuren sind mir weder sympathisch, noch kann ich mich tief in sie hinein denken.


    Dieser Roman ist für Ballett-Fans eine interessante Lektüre und wer sich über die Tänzerin Bronislawa Nijinska informieren möchte, ebenfalls.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    CanYouSeeMe, 31.12.2016 bei bewertet

    Ballett ist eigentlich nicht mein Thema und dennoch konnten mich der Klappentext und eine interessante Leseprobe überzeugen.
    Der Schreibstil der Autorin ist für mich nicht immer leicht zu lesen gewesen. Die Sätze sind oft sehr lang, die Sprache nicht immer meinem Geschmack entsprechend. Die Sprache passt aber gut ins Setting und zu den einzelnen Figuren und wirkt somit authentisch. Insgesamt empfinde ich den Schreibstil als durchaus anspruchsvoll, man kann ihn nicht einfach so ‚weglesen‘, sondern muss ihm seine volle Konzentration widmen.
    Die Charaktere sind gut recherchiert und wirken sehr lebensnah. Bronia war mir zum Greifen nah und wirkte durchaus facettenreich. Facettenreichtum habe ich bei den restlichen Charakteren grösstenteils vermisst, sie wirkten alle recht starr. Vielleicht ist das auch so gewollt und soll die starren gesellschaftlichen Strukturen spiegeln? Ich weiss es nicht. Wirklich sympathisch konnte mir kein Charakter des Buches werden.
    Von der Handlung hatte ich mir anhand des Klappentextes und der Leseprobe mehr erhofft. Meine Erwartungen an das Buch waren relativ hoch und wurden enttäuscht. Die Erzählung der Lebensgeschichte der Geschwister Nijinsky ist sehr detailliert und ausführlich, so dass man inhaltlich definitiv auf seine Kosten kommt. Diese inhaltliche Fülle ist für mich jedoch oft ermüdend gewesen, die Nacherzählungen waren langatmig und konnten mich nicht fesseln.
    Einerseits hat die Autorin die Geschichte von Bronislawa sehr feinfühlig und detailliert wiedergegeben und ausgeschmückt, andererseits ist gerade durch diese Detailfülle für mich viel Spannung verloren gegangen.
    Insgesamt hat mir ‚Die Schwester des Tänzers‘ gut gefallen. Es ist ein gut recherchierter, detaillierter Bericht über das Leben von Bronislawa Nijinska, der Aufschluss über ihr Leben und die damaligen Lebensumstände gibt, für mich fehlt aber etwas Schwung.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 13.11.2016

    Ein Leben für das Ballett
    „Harte Winter machen Bäume nur noch stärker. Die Ringe im Holz, die sich in schlechten Zeiten bilden, wenn der Baum ums Überleben kämpfen muss, sind fester als diejenigen, die unter günstigen Umweltbedingungen wachsen. Die Auserwählte, hat mein Bruder einmal gesagt, ist eine Kriegernatur, kein sterbender Schwan. Sie tanzt, damit neues Leben möglich ist.“(S.567)
    Das Leben der Tänzerin Bronislawa Nijinsky steht im Mittelpunkt des Romans. In einem Rückblick erzählt die Ich-Erzählerin- die Tänzerin selbst- in ihrem Tagebuch auf ihrer Schiffsreise von London nach New York kurz nach Kriegsausbruch 1939 über die zurückliegenden Jahre. Den Leser erwartet eine detaillierte Schilderung ihrer Kindheit und Jugend als Tochter in einer Künstlerfamilie. Beide Eltern sind bzw. waren Tänzer. Ihre eigene harte Ausbildung zur Tänzerin in Petersburg steht immer im Schatten ihres hochtalentierten Bruders Waslaw, der auch als ihr Lehrmeister alles von ihr verlangt. Nach ihrer Ausbildung steht sie vor der Entscheidung, dem klassischen Ballett zu folgen oder gemeinsam mit ihrem Bruder eine neue Zeit für das europäische Ballett zu eröffnen.
    Ihr Lebens-und Berufsweg auf den Brettern, die die Welt bedeuten, ist von vielen Schicksalsschlägen gekennzeichnet, von Aufs und Abs, die aber wie das Zitat oben bereits zeigt, eine äusserst starke Frau aus ihr macht.
    Das Buch sei einem ballettbegeisterten Leser empfohlen, denn hier sieht die Autorin den Schwerpunkt ihres Buches. Geschichtliche Ereignisse der ersten Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts werden angedeutet, jedoch wenig in die Handlung eingebunden. Hier liegt in meinen Augen etwas die Schwäche des Buches. Diese mehr einzubinden und weniger Ballettszenen zu bieten, wäre eine Chance gewesen, die Figuren noch tiefer zu charakterisieren und ihre Authentizität zu erhöhen.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    girasolita, 15.11.2016

    Nachdem ich bereits die beiden Bücher um Katharina die Grosse begeistert gelesen habe, hatte ich mich auf dieses Buch natürlich entsprechend gefreut.

    Leider kann es mich nicht annähernd so begeistern wie die anderen beiden Bücher. Die Geschichte dreht sich um die Familiengeschichte der Nijinskys, Anfang des 20. Jahrhunderts in Russland. In der Familie dreht sich alles um das Ballett, zwei der Kinder werden Tänzer und reisen entsprechend.

    Der Leser erhält recht interessante Einblicke in die Welt des russischen Balletts, auf mich wirkte der Roman gut recherchiert.

    Nur vom Schreibstil her leider diesmal so gar nicht meins, mittendrin musste ich mich an ein paar Stellen fast zwingen weiterzulesen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schlaflos, 20.01.2017 bei bewertet

    Zerbrechliche Charaktere mit lesenswerter Geschichte

    Zum Inhalt
    Der Roman erzählt die Geschichte der Künstlerfamilie Nijinsky. Die Eltern sind begnadete Tänzer und auch die Kinder Bronislawa und Waslaw arbeiten auf die Aufnahmeprüfung der Ballettschule hin. Die beiden Geschwister verbinden die unbedingte Leidenschaft zum Tanz und das Streben nach Erfolg. Ihre harte Arbeit zahlt sich aus, Waslaw kann sich auf der ganzen Welt einen Namen machen und auch Bronia geht erfolgreich ihren Weg. Die beiden sind sich einig darin, dass man alteingefahrene Strukturen aufbrechen muss, um etwas neues, noch besseres daraus schaffen zu können. Mit dieser Einstellung revolutioniert Waslaw die Welt des Ballettes. Doch dieser Weg bringt auch Hürden und Rückschläge mit sich.

    Zur Leseerfahrung
    ‚Die Schwester des Tänzers‘ ist der erste Roman, den ich von Eva Stachniak gelesen habe – und ich war sofort gefangen. Ich selbst bin nicht tänzerisch begabt und hatte deshalb am Anfang Zweifel, ob mir dieses Buch gefallen wird, aber ich wurde schnell überzeugt. Man wird hineingezogen, in diese Welt des Balletts, das auf den ersten Blick so schillernd erscheint und doch so eine dunkle Kehrseite hat. Mich hat das Buch sehr gefesselt, vor meinen Augen tanzte Nijinsky über die Bühne, in meinen Ohren spielte die passende Musik dazu.
    Ich hab mir für dieses Buch viel Zeit genommen, um es richtig auszukosten. Es werden auch schwere Zeiten geschildert, in denen man sehr mit den Protagonisten mitleidet – aber genauso euphorisch wird man aufgrund deren Erfolge.

    Zum Fazit
    Ein wunderbares Buch für alle Menschen, die das Ballett bereits jetzt lieben, oder wie ich, diese Liebe entdecken wollen. Grosse Charaktere mit lesenswerter Geschichte: sehr empfehlenswert!

    Zu den Eckdaten
    Titel: Die Schwester des Tänzers
    Autor: Eva Stachniak
    Verlag: insel taschenbuch
    ISBN: 978-3-458-36178-7
    Seiten: 566
    Preis: 15,95€

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    spozal89, 15.11.2016

    Die Familie Nijinsky ist eine wahre russische Ballett-Familie. Sowohl die Eltern, als auch für die Kinder ist tanzen das wichtigste im Leben. Waslaw ist der Älteste der drei Kinder und schafft es als erster auf die kaiserliche Ballettschule, Bronia, die jüngste der drei eifert ihrem Bruder selbstverständlich nach und auch sie schafft es zwei Jahre später auf die Schule. Für Stassik dagegen ist tanzen ein Graus und während Bronia und Waslaw wie wild trainieren, wird dieser in ein Sanatorium wegen Geisteskrankheit eingeliefert. Doch daran soll der Tanzergeiz nicht scheitern und so trainieren die beiden wie wild weiter. Waslaw ist für Bronia ein wahres Vorbild und Waslaw wird mit seiner Tanzkunst weltberühmt. Moskau, Paris, London und noch viele weitere Städte werden in Waslaws Ballettwelt gezogen. Bronia schafft es zwar auch in die Ballettgruppe von Waslaw, allerdings steht sie beim tanzen immer im Schatten ihres Bruders. Doch der Ruhm und der Reichtum, den der Erfolg mit sich bringt ist nicht immer leicht und Waslaw scheint der Erfolg zu Kopf zu steigen. Wird Bronia es schaffen, ebenfalls so erfolgreich zu werden und sich von ihrem Bruder zu lösen?

    "Die Schwester des Tänzers" war der erste Roman, den ich von der Autorin Eva Stachniak gelesen habe.

    Leider muss ich sagen, bin ich doch ein wenig enttäuscht. Der Klappentext und aus das Thema Ballett interessieren mich total, da ich in meiner Kindheit selbst viel getanzt habe. Die Umsetzung war dann in meinen Augen leider nichts. Der Schreibstil hat mir nicht gefallen und ich hab mich wirklich schwer getan in die Geschichte einzufinden. Die vielen russischen Namen und Ausdrücke haben dies noch verstärkt. Auch fand ich den Roman doch recht langatmig und es hat sich in meinen Augen doch recht gezogen. Daher habe ich mich durch die Seiten kämpfen müssen.

    Die Geschichte wird aus der Sicht von Bronia erzählt, aber ich konnte mich weder mit ihr als Protagonistin, noch mit irgendjemand anderem richtig anfreunden. So viele Personen tauchten auf, mal mit russischen Namen, dann wieder mit Spitznamen, dass ich schnell den Überblick verloren habe, wer wer ist. Mit Waslaw konnte ich auch nichts anfangen und fand ihn doch recht sonderbar.

    Leider bin ich anhand der Leseprobe mit anderen Erwartungen an das Buch ran gegangen. An sich auf jedenfall ein interessantes Buch rund um Ballett und um die Zeit von 1900 - 1939 und für viele sicher genau das richtige Buch. Aber da mir wie gesagt die Umsetzung nicht gefallen hat, kann ich nur drei Sterne vergeben.

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