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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike K., 07.06.2022

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    München, 1946. Die junge Reporterin Billa Löwenfeld recherchiert mit ihrer Kollegin und Freundin Lydia in einer Siedlung am Nordrand Münchens, als die beiden mehr oder weniger zufällig in eine Polizeiermittlung stolpern. Unweit der Siedlung wurde die erdrosselte Leiche einer Frau gefunden. Kommissaranwärter Emil Graf, den Billa bereits bei früheren Ermittlungen unterstützt hat, übernimmt den Fall. Und auch Billas Neugier ist geweckt. Schon bald findet sie heraus, dass es sich bei der Toten um die Ehefrau des ehemaligen Blockwarts der Siedlung handelt. Gemeinsam begeben sich Emil und Billa auf die Suche nach Hinweisen und dem Mörder der Frau, doch stossen dabei auf eine Mauer aus Misstrauen und Schweigen. Gelingt es ihnen trotzdem Licht ins Dunkel zu bringen?

    Meine Meinung:
    Nach „Das doppelte Gesicht“ legt Autorin Heidi Rehn mit „Die letzte Schuld“ den zweiten Band um Mordermittler Emil Graf und Kriegsreporterin Billa Löwenfeld vor. Auch wenn die beiden Fälle in sich abgeschlossen sind und daher auch problemlos getrennt voneinander gelesen werden können, empfiehlt es sich doch, die Bücher der Reihe nach zu lesen.

    Der Schreibstil ist wie bereits beim Vorgängerband atmosphärisch und passend zum historischen Setting des Buches. Der Autorin gelingt es, die Stimmung der damaligen Zeit einzufangen und das Leben im von den Amerikanern besetzten München der Nachkriegszeit authentisch wiederzugeben. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, wodurch der Leser einen umfassenden Einblick erhält und gleichzeitig für Spannung gesorgt wird. Dadurch mag man das Buch kaum aus der Hand legen.

    Die beiden Protagonisten der Reihe, aus deren Sicht der Grossteil der Handlung geschildert wird, gefallen mir sehr. Emil Graf ist Ermittler bei der sich im Neuaufbau bzw. Umbau befindlichen Münchner Kriminalpolizei. Er steht ein wenig zwischen den Fronten, da nicht alle Deutschen den Besatzern gegenüber positiv eingestellt sind. Er war im Gegensatz zu seinem Bruder nie ein überzeugter Nationalsozialist, macht sich aber trotzdem Vorwürfe und wird von Schuldgefühlen geplagt. Die Jüdin Billa Löwenfeld, die mit ihrer Mutter vor den Nationalsozialisten fliehen musste, ist nun als amerikanische Kriegsreporterin in ihre Heimat Deutschland zurückgekehrt. Sie hat es sich zum Ziel gemacht, über die dortige Lage und aktuelle Geschehnisse zu berichten und ihren Teil zur Aufarbeitung der Verbrechen der Nationalsozialisten beizutragen. Sie ist taff und intelligent, mischt sich aber auch gerne mal in Sachen ein, die sie eigentlich gar nichts angehen.

    Der Plot des Buches ist spannend und wegen seines historischen Hintergrunds sehr interessant. Alle Spuren scheinen zum Haus der Kunst zu führen, das von den Nationalsozialisten errichtet und für grosse Kunstausstellungen genutzt wurde. Dank einiger ungeahnten Wendungen bleibt die Handlung bis zum Ende spannend und teilweise unvorhersehbar. Die schlussendliche Auflösung konnte mich gleichermassen überraschen wie überzeugen.

    Fazit:
    Spannender Krimi vor der Kulisse des kriegsgebeutelten und zerstörten Münchens. Toll geschrieben und gut recherchiert. Ich hoffe sehr auf weitere Bände der Reihe.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 26.11.2021

    Als Buch bewertet

    Mord in der Vorstadt

    „Was wir Juden hier vor dem Krieg erlebt haben, war ein Alptraum. Dabei waren wir hier zu Hause, haben uns als Münchnerinnen und Deutsche gefühlt wie alle anderen auch. Wir müssen zurückkommen und dabei helfen, das Unrecht wiedergutzumachen.“ (S. 18) Billa und ihre Freundin Lydia befragen für einen Artikel die Bewohner einer Münchner Vorstadtsiedlung zu den Entnazifizierungsbögen, als sie das Auto der Mordkommission entdecken. Eine tote Frau wurde gefunden, ermordet, und die Auffindesituation sieht wie eine Hinrichtung oder ein Racheakt aus. Wer ist sie und warum musste sie jetzt, ein Jahr nach Kriegsende, sterben? Am Tatort treffen sie auf den Mordermittler Emil Graf. Da Billa ihm letztes Jahr schon einmal bei einer Ermittlung geholfen hatte, bittet er sie, sich bei ihrer Recherche auch nach der Frau umzuhören. Dabei bekommt Billa den Tipp, dass es bei den „Persilscheinen“ Mauscheleien gibt. Emil hingegen stösst auf eine Spur, die zu Kunstwerken aus dem „Haus der Kunst“ führt, Hitlers ehemaliger Sammlung ...

    „Die letzte Schuld“ ist der zweite Teil der Reihe um den Polizeiermittler Emil Graf und die jüdischen Reporterin Billa Löwenfeld. Man kann die Bücher aber unabhängig voneinander lesen.

    Heidi Rehn schafft es, den Leser sofort in die Geschichte zu ziehen und nicht wieder loszulassen. Ich fand es sehr gelungen, wie sie auf das inzwischen vergangene Jahr und die Veränderungen bzw. Fortschritte in München eingeht. Billa und Emil hatten sich nach dem ersten Fall aus den Augen verloren und müssen sich erst einmal wieder annähern, zumal es zwischen ihnen ordentlich knistert.
    Mir gefällt, wie Emils Zerrissenheit dargestellt wird. Einerseits macht er seine Arbeit gern und gut, andererseits hadert er immer noch mit seiner Schuld als Mitläufer. Er will nie wieder eine Waffe führen, nie wieder jemanden töten – das könnte bei der Polizeiarbeit zum Problem werden, es macht ihn aber auch sehr menschlich.
    Billa ist sehr forsch und scheint vor kaum etwas Angst zu haben, wird dadurch aber auch leichtsinnig und gerät mehr als einmal in gefährliche Situationen. Ich bin fasziniert und beeindruckt, wie geschickt sie die Leute mit Zigaretten, Kaffee oder Schokolade zum Reden bringt und wie offen sie in die Gespräche mit ihnen geht. Sie könnte ja auch einfach alle Deutschen hassen, aber sie hat ihre Vorurteile gut im Griff. Ausserdem ist sie immer noch ihrer Abstammung auf der Spur, um die ihre Mutter ein grosses Geheimnis macht. Weiss Emils Bruder Fritz mehr? Seine Andeutungen lassen es zumindest vermuten …

    Der Fall ist sehr spannend und wirklich gut konstruiert. Ich habe die ganze Zeit mitgerätselt und Vermutungen angestellt, wie alles zusammenhängt. Mir gefällt, wie der Prozess der Entnazifizierung und der Umgang der mit Nazi-Kunst zu dieser Zeit in die Handlung eingeflossen ist – das hat Heidi Rehn hervorragend recherchiert.

    Auch die von Angst und gegenseitiger Abhängigkeit geprägt Atmosphäre in der Siedlung war förmlich spürbar. Die Bewohner wissen natürlich genau, welcher Nachbar sich bei den Nazis verdient gemacht hatte, schweigen aber aus verschiedenen Gründen. Nur der Blogwart scheint das Wissen für seine Pläne zu nutzen. Und obwohl kaum einer ein gutes Wort für die Tote übrighat, können Billa und Emil kein Mordmotive feststellen. Fakt ist nur, dass sie sehr ehrgeizig war und hoch hinaus wollte. Ist ihr das zum Verhängnis geworden?

    Mein Fazit: Auch „Die letzte Schuld“ ist ein fesselnder, hervorragend recherchierter Krimi mit historisch verbürgten Fakten und einem tollen Ermittlerpaar – ich hoffe, dass sie noch weitere Fälle im München der Nachkriegszeit lösen werden.

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  • 5 Sterne

    Azyria Sun, 18.11.2021

    Als eBook bewertet

    Ein spannender Fall und interessante historische Einblicke – einfach genial!

    Worum geht’s?
    In München wird die Leiche einer Frau gefunden. Ihre Hände sind gefesselt und sie wurde zu Tode stranguliert. Doch wer ist der Täter? Und warum musste sie sterben? Kommissar Emil Graf trifft am Tatort auf Billa Löwenfeld, die er seit einem Jahr nicht mehr gesehen hat. Und neben den gemeinsamen Ermittlungen flammen auch alte Gefühle wieder auf.

    Meine Meinung:
    Mit „Die letzte Schuld“ von Heidi Rehn (Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin, November 2021) dürfen wir endlich den zweiten Fall um Emil Graf und Billa Löwenfeld lesen. Und es ist wie schon der erste Teil einfach nur beeindruckend! Die Autorin bringt hervorragend recherchiert teils bekannte aber auch mir eher unbekannte Tatsachen aus dem Dritten Reich ans Licht und vertieft diese, was mich absolut fasziniert. Dazu die lebendige Beschreibung der Personen und der Orte, die ich teilweise selbst kenne und direkt vor mir gesehen habe. Und dazu noch ein spannender Fall, der alles mit einbezieht – ich bin einfach wieder absolut begeistert!

    Hauptmerk liegt in diesem Band auf dem Devotionalienhandel, von dem ich schon gehört hatte, aber dessen Ausmass mir so nicht bekannt war. Nebenbei erfahren wir noch etwas über den Prozess der Entnazifizierung, die hierfür auszufüllenden Fragebögen und den Schwarzmarkt mit falschen Leumundszeugnissen, um vor den Besatzern besser dazustehen und die eigene Tätigkeit im Dritten Reich zu vertuschen. Es ist unglaublich, obwohl man in der Schule viel lernt, bringt die Autorin diese Dinge, die mir teilweise komplett unbekannt waren, auf so spannende Weise mit in die Geschichte ein, dass man einerseits gefesselt ist von der Story und zugleich noch sein Allgemeinwissen erweitert. Der Fall ist wieder direkt angelehnt an diese historischen Hintergründe und fügt sich harmonisch ein. Diesmal hat mich die Autorin bereits auf den ersten Seiten komplett überrascht, da ich nach dem Prolog eine komplett andere Leiche erwartet hätte. Und wie sie dann den Fall um all diese Details aufgebaut hat und die Spannung immer mehr steigerte, einfach perfekt!

    Und auch Billa und Emil – die beiden sind einfach goldig. Ebenso Lydia, Billas Kollegin und Freundin und die anderen Charaktere, z.B. Emils Mentor Joe. Ich mag es, dass wir persönlich mit der Truppe ermitteln und sie auch näher kennenlernen dürfen, weil sie einfach ein genialer Haufen sind. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band und bin gespannt, was die Autorin uns da für weitere bekannte oder weniger bekannte Details offenbart!

    Fazit:
    Mit dem zweiten Fall für Emil Graf und Billa Löwenfeld „Die letzte Schuld“ übertrifft Heidi Rehn fast noch den ersten Teil. Das Buch hat wirklich alles! Historische Details, wie den Devotionalienhandel, die Entnazifizierung und Leumundszeugnisse. Einen spannenden Fall mit mindestens einer Leiche. Und ein bisschen Emotionen mit Emil und Billa. All das gekonnt zusammengebracht in einem Buch, das spannend beginnt und zwischen spannenden historischen Ausführungen und dem spannenden Kriminalfall hin- und herwechselt, obwohl doch alles zusammenhängt. Das Buch hat mich absolut begeistert!

    5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung für alle Krimi- und Historienfans von mir!

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 23.01.2022

    Als Buch bewertet

    Die junge, bei der US-Army akkreditierten Reporterin Billa Löwenfeld recherchiert in einer Stadtrandsiedlung von München in Sachen Nazi-Verbrechen. Dann wird eine Tote aufgefunden. Es handelt sich um Gundl, die Ehefrau des ehemaligen Blockwarts der Siedlung. Am Tatort trifft Billa auch den Mordermittler Emil Graf wieder. Beide wollen herausfinden, was geschehen ist. Dabei führen auch Spuren ins Haus der Kunst.
    Dieser Roman ist der zweite Teil der Krimi-Reihe um Emil Graf. Ich habe den Vorgängerband „Das doppelte Gesicht noch nicht gelesen. Obwohl es Hinweise auf die Vorgeschichte gibt und nicht unbedingt etwas fehlt, ist es doch wohl sinnvoll, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen.
    Ich habe bereits eine ganze Reihe Roman von heidi Rehn gelesen und mag ihren wundervollen Schreibstil. Die Gegebenheiten in der Nachkriegszeit sind gut dargestellt. Während in der Innenstadt noch eine Trümmerlandschaft vorherrscht, ist am nördlichen Stadtrand nicht viel von den Kriegsauswirkungen zu sehen. Wenn es da nicht die Schlangen vor der Ausgabestelle der Lebensmittelkarten gäbe, könnte man den Krieg fast vergessen. Doch dass man nun zuvor erst einen Fragebogen mit 131 Fragen zur jüngsten Vergangenheit ausfüllen muss, um Bezugsscheine zu erhalten, sorgt für Aufregung.
    Bei den Ermittlungen gibt es Hinweise auf gefälschte Leumundszeugnisse, Kunstwerke aus mysteriösen Quellen und natürlich dem Mord. Doch welche Rolle spielen dabei der ehemalige Blockwart Ignaz und seine Frau Gundl und Korbinian, der Freund von Ignaz?
    Die Charaktere sind gut und vielschichtig dargestellt. Emil Graf wird von Joe Simon unter die Fittiche genommen und unterstützt. Dabei hat Emil wegen der Vergangenheit Schuldgefühle, die er einfach nicht ablegen kann. Er geht bei den Ermittlungen ganz andere Wege als Billa, die mit kleinen Geschenken manche Leute zum Reden bringt. Nachdem sie einige Unstimmigkeiten ausgeräumt haben, tauschen sie sich immer wieder aus. Welche Interessen verfolgt aber Fritz Graf, der Bruder von Emil, der des Öfteren bei Billa auftaucht? Aber auch Lieutenant Bob Macintosh ist ziemlich umtriebig.
    Ich war mir die ganze Zeit über nicht sicher, wohin die Ermittlungen führen würden, doch am Ende löst sich alles schlüssig auf.
    Mir hat dieser spannende Kriminalroman vor historischem Hintergrund sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 23.01.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die junge, bei der US-Army akkreditierten Reporterin Billa Löwenfeld recherchiert in einer Stadtrandsiedlung von München in Sachen Nazi-Verbrechen. Dann wird eine Tote aufgefunden. Es handelt sich um Gundl, die Ehefrau des ehemaligen Blockwarts der Siedlung. Am Tatort trifft Billa auch den Mordermittler Emil Graf wieder. Beide wollen herausfinden, was geschehen ist. Dabei führen auch Spuren ins Haus der Kunst.
    Dieser Roman ist der zweite Teil der Krimi-Reihe um Emil Graf. Ich habe den Vorgängerband „Das doppelte Gesicht noch nicht gelesen. Obwohl es Hinweise auf die Vorgeschichte gibt und nicht unbedingt etwas fehlt, ist es doch wohl sinnvoll, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen.
    Ich habe bereits eine ganze Reihe Roman von heidi Rehn gelesen und mag ihren wundervollen Schreibstil. Die Gegebenheiten in der Nachkriegszeit sind gut dargestellt. Während in der Innenstadt noch eine Trümmerlandschaft vorherrscht, ist am nördlichen Stadtrand nicht viel von den Kriegsauswirkungen zu sehen. Wenn es da nicht die Schlangen vor der Ausgabestelle der Lebensmittelkarten gäbe, könnte man den Krieg fast vergessen. Doch dass man nun zuvor erst einen Fragebogen mit 131 Fragen zur jüngsten Vergangenheit ausfüllen muss, um Bezugsscheine zu erhalten, sorgt für Aufregung.
    Bei den Ermittlungen gibt es Hinweise auf gefälschte Leumundszeugnisse, Kunstwerke aus mysteriösen Quellen und natürlich dem Mord. Doch welche Rolle spielen dabei der ehemalige Blockwart Ignaz und seine Frau Gundl und Korbinian, der Freund von Ignaz?
    Die Charaktere sind gut und vielschichtig dargestellt. Emil Graf wird von Joe Simon unter die Fittiche genommen und unterstützt. Dabei hat Emil wegen der Vergangenheit Schuldgefühle, die er einfach nicht ablegen kann. Er geht bei den Ermittlungen ganz andere Wege als Billa, die mit kleinen Geschenken manche Leute zum Reden bringt. Nachdem sie einige Unstimmigkeiten ausgeräumt haben, tauschen sie sich immer wieder aus. Welche Interessen verfolgt aber Fritz Graf, der Bruder von Emil, der des Öfteren bei Billa auftaucht? Aber auch Lieutenant Bob Macintosh ist ziemlich umtriebig.
    Ich war mir die ganze Zeit über nicht sicher, wohin die Ermittlungen führen würden, doch am Ende löst sich alles schlüssig auf.
    Mir hat dieser spannende Kriminalroman vor historischem Hintergrund sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Julia K., 03.12.2021

    Als Buch bewertet

    Der zweite Band rund um den Mordermittler Emil Graf und der Reporterin Billa Löwenfeld spielt im Jahr 1946 in München. Knapp ein Jahr nach Kriegsende versucht die amerikanische Besatzungsmacht mit Hilfe eines Fragebogens bei der Entnazifizierung voranzukommen. Während ihrer Recherchen hierüber stolpert Billa mitten in einen neuen Mordfall. Den übernimmt kein geringerer als Emil, mit dem sie sich ihre erste Begegnung nach der übereilten Abreise im ersten Band etwas anders vorgestellt hat. Im Zuge der Ermittlungen kommen die beiden einem Geheimnis auf die Spur, das viel verzwickter ist als gedacht und seine Kreise bis ins ‚Haus der Kunst‘ zieht.

    Der Schreibstil ist fesselnd und angepasst an die Nachkriegszeit, sodass man sich direkt in die Trümmerfelder von München versetzt fühlt. Dabei schafft es die Heidi Rehn, dass man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, jedoch Lust auf mehr Hintergrundinformationen über Billa und Emil bekommt. Auch wenn man (so wie ich) durchaus erst mit dem zweiten Band in die Geschichte einsteigen kann, so will man dann doch noch den ersten Band lesen.

    Die Atmosphäre des Buches entführt die Leser:innen in ein München, das sich ein Jahr nach Kriegsende im Wiederaufbau befindet. Die historischen Details wurden genaustens recherchiert und obwohl die Geschichte nur erfunden ist, lässt sich nicht ausschliessen, dass es genauso hätte passieren können.

    Während ich an manchen Stellen dachte, man würde zu sehr von den Mordermittlungen abdriften, so fügt sich das Puzzle am Ende wunderbar zusammen. Neben den Ermittlungsarbeiten geht es im Buch aber auch um die Aufarbeitung der Vergangenheit und darum, wie die Menschen versuchen ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Eine Gesellschaft, in der fast jeder leugnet jemals ein Anhänger Hitlers gewesen zu sein. Eine Gesellschaft, in der „der Feind“, der Amerikaner, die deutschen Mädchen verführt und Kinder mit Kaugummis & Schokolade zu begeistern weiss.

    Ein wunderbarer Kriminalroman, mit viel liebe zum (historischen) Detail und die Lust auf den nächsten Band. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 17.12.2021

    Als Buch bewertet

    Zweiter Teil der gelungenen Krimireihe im Deutschland der Nachkriegszeit

    Da mir bereits Teil 1 der Krimireihe von Heidi Rehn gut gefallen hatte, war ich auf die Fortsetzung natürlich sehr neugierig, und ich wurde nicht enttäuscht! Wir befinden uns wie gehabt im München der Nachkriegszeit, Mitte der 40iger Jahre. Der junge Kommissar Emil Landgraf ermittelt nach Auffinden einer Frauenleiche in einer Wohnsiedlung. Die Tote war die Gattin des ehemaligen Blockwarts Ignaz. Wir lernen dessen guten Freund Korbinian kennen, der im KZ war, doch trotz komplett unterschiedlicher politischer Einstellungen hat der eine den anderen nie im Stich gelassen. So richtig möchte keiner der Bewohner offenbar über die Kriegsjahre und die zwischenmenschlichen Verstrickungen reden, was verbergen die einzelnen für Geheimnisse. Auch die amerikanische Journalistin Billa, die wir bereits vom ersten Teil her kennen, ist wieder mir von der Partie und recherchiert in eigener Sache. Die Autorin hat auf gekonnte Art und Weise den Kriminalfall mit der Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten verwoben. Einige interessante Aspekte sind mit dem zu lösenden Mordfall verknüpft. Die Menschen sind bewegt von dem Ausfüllen der sogenannten "Persilscheine", die Auskunft über die Beteiligung jedes einzelnen an Naziverbrechen geben sollen. Und auch Kunstwerke, sogenannte Nazidevotionalien spielen eine Rolle. Hier zeigt sich wiederholt die gute Recherche Arbeit der Autorin. Ich wurde extrem spannend unterhalten, habe aber auch wieder das eine oder andere hinzu gelernt. Der Fall, in dem Emil und Billa ermitteln, bleibt spannend bis zum Schluss! Kurzweiliger Lesestoff, in sehr flüssigem Schreibstil erzählt mit authentisch geschilderten Charakteren, dafür die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Ursula L., 19.02.2022

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Als ich das Buch „Das doppelte Gesicht“ von Heidi Rehn ausgelesen hatte, wünschte ich mir weitere Folgen. Der Wunsch wurde mir ein bisschen erfüllt, denn ich konnte nun in diesem Buch vom nächsten Fall, mit dem Emil Graf und Billa Löwenfeld zu tun hatten, lesen.
    Wir befinden uns immer noch in der Nachkriegszeit in München. Während viele nicht wissen, wie sie satt werden und überleben können, denken andere schon wieder daran, alles möglich zu Geld zu machen. Das dies nicht gerade ungefährlich ist, könnte der Fund der toten Frau beweisen. Aber wie gehört das alles zusammen? Die Frage stellen sich Billa und Emil unabhängig voneinander, allerdings können sie ihre Antworten auch miteinander teilen, nur ob es immer so richtig klappt?
    Heidi Rehn hat es ein weiteres Mal geschafft und mir eine spannende Geschichte geliefert. Sie hat die alltäglichen Probleme eingebunden, sowie die Aufarbeitung persönlicher Ereignisse aus der Vergangenheit. Es war eine besondere Zeit, ohne Kaffee und Zigaretten ging nichts, dies und einiges mehr sorgten dafür, dass viele Fragen beantwortet wurden. Nicht jeder hat die Zusammenarbeit mit den Amerikanern gern gesehen und manche Nazis fanden einen Weg, auf einmal mit reiner Weste dazustehen.
    Auf jeden Fall haben Billa und Emil den Fall gelöst und die schuldigen Täter haben ihre Strafe bekommen, die ich auch nicht beanstanden will.


    Fazit:
    Auf diese Folge ist sowohl sehr spannend und historisch sehr interessant. Das Buch ist abgeschlossen, aber ich gebe gerne eine Empfehlung für beide Bücher ab. Es erhöht das Lesevergnügen.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 20.11.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Am Nordrand der Stadt wird die Leiche einer unbekannten Frau gefunden. Ausgerechnet die jüdische Fotoreporterin Billa Löwenfeld kann dem jungen Mordermittler Emil Graf weiterhelfen.
    Fazit: Das Cover sagt aus, dass es sich hier um eine historische Geschichte handeln muss. Ich liebe diese historischen Kriminalgeschichten sehr. Der junge Kommissar-Anwärter Emil Graf wird mit den Ermittlungen betraut. Beim Tatort angekommen, trifft er auf die Fotografin Bella Löwenfeld. Ausgerechnet sie kann ihm weiterhelfen. Bei der Befragung bricht und dem Anblick der Leiche bricht der Mann zusammen. Er erkennt seine Ehefrau wieder. Emil ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Bella noch weiteres herausgefunden hat und sie in grosse Gefahr bringen könnte. Das Lesen der Schilderung der Nachkriegszeit habe ich grossartig gefunden. Die Angst der Protagonisten ist spürbar. Das Buch ist von Beginn an sehr spannend. Es ist ein historischer Krimi der zu überzeugen vermochte.

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  • 4 Sterne

    Philiene, 15.11.2021

    Als eBook bewertet

    Die letzte Schuld führt uns in das Nachkriegs München. In der Nähe einer vorzeige Siedlung wird eine ermordete Frau gefunden. Führt die Spur in die Siedlung, in der jeder darum bemüht ist, seine Vergangenheit zu beschönigen.. Zudem ist die Frau des ehemaligen Blockwartes verschwunden. Oder geht es doch um das nahe gelegene Flüchtlingslager? Die Reporterin Billa und Kommissar Emil nehmen die Ermittlungen auf.
    Ich habe bisher viele historische Romane von Heidi Rehn gelesen und bin vor allem ein Fan von ihrer historischen Genauigkeit. Dies ist der erste Krimi den ich von ihr gelesen habe und ich bin begeistert. Ich mag es wenn Krimis in ein historisches Bild gesetzt werden und gerade die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg finde ich da sehr spannend. Keiner hat bisher mit der Geschichte abgeschlossen, alle haben ihre Geheimnisse und alle versuchen in ein neues Leben zu starten. Das macht die Spurensuche schwer, aber auch spannend.
    Neben dem Fall ist da auch noch Billas Geschichte. Sie ist Jüdin, könnte aber rechtzeitig das Land verlassen. Jetzt ist sie zurück in der Heimat.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde sagen, das sowohl Krimifans als auch Fans von historischen Romanen auf ihre Kosten kommen.

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  • 4 Sterne

    Hornita, 25.11.2021

    Als Buch bewertet

    Eine andere Welt
    Ein Kriminalfall in den Nachkriegsjahren ist mal etwas ganz anderes. Es gelingt der Autorin sehr gut, die damalige Zeit lebendig werden zu lassen und in die ganz andere Welt einzutauchen. Die Hauptpersonen und ihre Nöte und Gedanken kann man gut nachvollziehen und das Zusammenspiel zwischen Besatzern und Einheimischen ist gut getroffen. Ich fand es faszinierend, was sich aus diesem Setting doch für andere Tatmotive ableiten lassen, die so heutzutage nicht mehr denkbar sind. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Einige Wiederholungen schaffen manchmal unnötige Längen. Trotzdem war ich jederzeit gut unterhalten. Den ersten Teil aus der Reihe habe ich nicht gelesen, was kein Problem war, da Rückblicke auf das Nötigste beschränkt wurden. Wenn man München heute kennt, hat die Beschreibung der Stadt in den Nachkriegsjahren besonderen Charme und wurde gut recherchiert.

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  • 4 Sterne

    begine, 15.11.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Emil und Billa

    Die Romane der Autorin Heidi Rehn lese ich schon seit etlichen Jahren regelmässig.

    Da war „Die letzte Schuld“ natürlich ein Muss. Es ist ein zweiter Fall des Emil Graf.
    Der erste Fall konnte mich schon begeistern.
    Der Krimi spielt 1946 in München. Es geht um einen Mord und Beutekunst. Der Kommissar Emil Graf ermittelt und auch die Journalistin Billa Löwenfeld ist wieder dabei.

    .Heidi Rehn geht das Thema mit bekannter Raffinesse an. Sie zeigt die Schicksale der Bevölkerung gut an. Ab und an geht es vielleicht etwas flüchtig zu, aber das stört nicht gross.

    Der Krimi ist gute Unterhaltung

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  • 3 Sterne

    Bärbel K., 11.11.2021

    Als Buch bewertet

    1946: Am Nordrand von München wird die Leiche einer Frau gefunden. Ihr Ernährungszustand lässt darauf schliessen, dass es sich weder um eine ehemalige Strafgefangene noch um eine Vertriebene handelt. Kommissar-Anwärter Emil Graf nimmt unter der Anleitung von Captain Joe Simon die Ermittlungen auf. Am Tatort trifft Emil eine alte Bekannte – Billa Löwenfeld, die als Fotojournalistin im Auftrag der Amerikaner in Sachen Aufarbeitung der Nazizeit recherchiert. Billa gelingt es, die Tote zu identifizieren und gemeinsam mit Emil beginnen sie weiter zu ermitteln…
    Die Kurzbeschreibung des Buchs hatte mich neugierig gemacht. Es ist schon eine mir bisher nicht so im Detail bekannte Zeit, die dem Roman zugrunde liegt. Die Autorin beschreibt in diesem Roman sehr genau, wie die Fragebögen im Zusammenhang mit der Entnazifizierung auf Widerwillen in der Bevölkerung gestossen sind, als Strafe der Siegermächte angesehen wurden. In dem Zusammenhang blühte der Handel mit „Persilscheinen“. Aber gerade wegen dieser Detailverliebtheit hat sich bei mir keine echte Spannung aufgebaut. Die blieb auf der Strecke. Auch Billas neue Entdeckungen im Zusammenhang mit Hitlers Haus der Kunst, konnte das nicht verbessern. Schade. Darum kann ich auch nur 3 Lese-Sterne vergeben.

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  • 4 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 11.12.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Kunst oder Krempel?

    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den zweiten Band der Emil Graf Reihe. Man kann diesen auf jeden Fall auch ohne Vorkenntnis des ersten Teils lesen, würde aber definitiv etwas verpassen.

    In der Geschichte wandeln wir wieder in München von 1946. Dieses Mal wird eine Frauenleiche gefunden, die Rätsel aufgibt. Während der Mann der Toten vor Schreck über die Nachricht zusammenzuckt, registrieren deren Kinder das Ableben der Mutter eher nüchtern. Emil kommt dies sehr komisch vor und beginnt zu ermitteln. Was steckt bloss dahinter?

    Heidi Rehn gelingt es das zerstörte München sehr bildlich darzustellen. Man hat beim Lesen das Gefühl durch die zerstörten Häuserschluchten selbst zu gehen.

    Wir treffen auf alte Bekannte, nämlich nicht nur auf Emil, sondern auch auf die liebenswerte Billa, ihre Kollegin Lydia und seinen grossen Bruder Fritz. Das Wiedersehen hat mir gefallen, vor allem wie sich das zwischen Emil und Billa weiterentwickelt, ohne dabei irgendwie kitschig zu werden.

    Fritz ist zudem auch mal ein Charakter, an dem man sich emotional reiben kann, da er mit seinem Auftreten und seiner Art alles andere als liebenswert ist und dennoch bewundert man ihn.

    Ich mag den Mix aus Aufklärung des Falls und der Lebensgeschichten der Protagonisten sehr gern. Man spürt wie sich die Figuren entwickeln und der zu lösende Fall ist fesselnd.

    Da ich keinerlei Kenntnis über München habe, tappte ich ungemein lange im Dunkeln, eh mir die Erleuchtung kam worum es im zu ermittelnden Fall eigentlich geht. Das fand ich etwas schade, da ich sonst eher zu der Kategorie Leser zähle, die gern mit grübeln und analysieren wollen. Das ist aber lediglich meinem fehlenden Allgemeinwissen zu der Stadt geschuldet und hat nichts mit der Qualität der Geschichte zu tun.

    Die Autorin packt viele spannende Themen in den Roman, wie das Verhalten der Besatzer, Homosexualität und zeigt sehr deutlich wie enorm die Klassenunterschiede auch nach dem Krieg immer noch sind. Nur wer Beziehungen hat, der kommt weiter im Leben.

    Der Kriminalroman hat mich nicht nur gut unterhalten, sondern mir mehr über München vermittelt und mich in eine spannende Zeit entführt, die nun mal zu unserer Geschichte gehört.

    Fazit: Gerade perfekt für die kalten Wintertage sich jetzt wegzuträumen und sich auch mal herrlich zu gruseln. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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