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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele Marina J., 19.11.2021

    eindrucksvoller Einblick in die letzten Jahre des 2. Weltkriegs

    Inge lebt mit ihrem Vater in Nürnberg, es ist das Jahr 1943. Ihre Mutter hat sie verlassen, als Inge ein Kind war. Die junge Frau macht eine Ausbildung zur Rotkreuzschwester, weil sie darin die Chance anderen zu helfen und gleichzeitig etwas von der weiten Welt zu sehen. Zu ihrer Enttäuschung wird sie an die Ostfront geschickt und die Schrecknisse des Krieges sind nun ihre Realität. Als der Oberstleutnant Preuss ins Lazarett eingeliefert wird, ist er von Inge fasziniert. Ihr Geigenspiel für die verletzten Soldaten und ihr Engagement gefallen ihm ebenso wie ihre natürliche Persönlichkeit. Preuss bietet Inge an, ihn nach Italien zum Aufbau eines Lazaretts in der Nähe der Abtei Montecassino zu begleiten und die junge Frau sagt nach einigem Zögern zu, nicht ahnend wie sich die Dinge in Italien entwickeln werden.

    Dieser historische Roman von Tara Haigh offenbart die ganze schwierige Problematik der Menschen im zweiten Weltkrieg und zeigt am Beispiel der jungen Rot-Kreuz-Schwestern Inge und Annemarie wie der Enthusiasmus für den Führer sich in Entsetzen durch die Erkenntnisse der Realität verwandelt. Die Protagonistin sieht sich Kolleg*innen gegenüber, die den Nationalsozialismus verherrlichen und auch von ihr blinden Gehorsam fordern. Die Autorin versteht es, die Situation während dieser letzten Jahre des 2. Weltkriegs lebendig werden zu lassen. Inges Vater, der durch heimliches Radiohören, die Wahrheit längst erkannt hat, versucht seiner Tochter diese nahezubringen. Doch Inge ist beseelt von dem Versprechen, die jungen Frauen nach Afrika oder Paris zu bringen, dass sie auf die gutgemeinten Ratschläge des Vaters nicht hört. An der Ostfront wünscht sie sich oft zurück nach Nürnberg, nicht wissend, ob diese Stadt von den Bomben verschont blieb. Mich hat dieser Roman sehr berührt und ich habe gehofft, dass Inge dem Oberstleutnant folgt, was sie glücklicherweise auch tut. In Italien erwartet sie eine Chance, sich zu beweisen und das Schicksal ebenso.

    Der erste Teil dieser Geschichte zeigt die Schrecknisse nahe der Front, im zweiten Teil geht es eher um Menschlichkeit sowie die schwierige Situation zweier Liebender, die eigentlich Feinde sein sollten. Oberstleutnant, ein überzeugter Nationalsozialist, macht eine erstaunliche Verwandlung durch und erreicht meine Sympathie im Laufe der Geschichte. Die Abtei Montecassino bleibt lange ein echter Zuflucht für Inge, bis der Krieg auch dort seine Zerstörung beweist.

    Der Schreibstil von Tara Haigh ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Die Charaktere entstehen lebendig vor dem Auge der Leser*innen. Sie erzeugt eine Spannung, die sich allmählich aufbaut und mich an manchen Stellen atemloswerden lies. Die Situation der Menschen während dieser schrecklichen Zeit so deutlich zu erleben hat mich beeindruckt. Insbesondere die Bombardierung des Klosters wird mir in Erinnerung bleiben, ich konnte das todbringende Geräusch der Flugzeuge hören und das Entsetzen der Menschen fühlen. Insgesamt lässt der Roman eine zufriedene Leser*in zurück da es zum Schluss eine wirklich berührende Entwicklung gibt.

    Für mich ist dieser gut recherchierte Roman eine ganz besondere Erfahrung gewesen, ich bebe 5 Sterne.

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  • 2 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 20.11.2021

    Buchinhalt:

    Deutschland, 1943: der Krieg in Europa ist im vollen Gange, es wird an vielen Fronten gekämpft. Genau zu dieser Zeit verpflichtet sich die junge Nürnbergerin Inge beim Roten Kreuz, in der Hoffnung, nach Nordafrika geschickt zu werden, in ihre Jungmädchenträume von 1001 Nacht. Doch das RK schickt sie in ein Lazarett an die Ostfront, wo Tod, Leid und Grauen Tage und Nächte füllen. Dort lernt Inge den Wehrmachtsoberst Preuss kennen und mit ihm reist sie schliesslich nach Italien, wo am Kloster Montecassino ein neues Lazarett eröffnet werden soll. Dort trifft Inge schliesslich auf Lorenzo, einen jungen Bauernsohn – und verliebt sich in ihn. Lorenzo ist ein Untergrundkämpfer und schon bald steht Inge vor der wohl schwersten Entscheidung ihres Lebens….


    Persönlicher Eindruck:

    Unter dem Pseudonym Tara Haigh breitet die Autorin Tessa Hennig hier einen historischen Roman vor ihrer Leserschaft aus, der schonungslos und unverblümt den Schrecken an der Ostfront des Zweiten Weltkrieges und das Grauen und Leid der verwundeten Soldaten mehr als deutlich macht. Mitten in dieser blutigen Hölle: die junge Rotkreuzschwester Inge, die ursprünglich von einem völlig anderen Einsatzort träumte und sich dann jäh in der Realität wiederfand.

    Inge ist gerade zu Beginn unbedarft und vollkommen naiv, durch die Indoktrination in Schule und BDM glaub sie fest an den Sieg der Wehrmacht und an Glorie und Ruhm. Erst im Frontlazarett angekommen sieht sie das wahre Gesicht des Krieges. Inge steht stellvertretend für so viel tausend junge Leute, die aufgrund der Propagandamaschinerie des Dritten Reiches eine völlig andere Vorstellung von den Zuständen im Reich hatten – was absolut nachvollziehbar und authentisch ist.

    Die Recherche bezüglich des Rotkreuzeinsatzes in einem Frontlazarett war vorzüglich und detailliert, Haigh schildert das Grauen aus der Sicht von mehreren RK-Schwestern und Ärzten. So nimmt es auch nicht Wunder, dass Inge die Chance ergreift, die ihr Oberstleutnant Preuss bietet: Versetzung nach Italien, zum Kloster Montecassino.

    Sieht man von einigen historischen Unstimmigkeiten ab, wie zum Beispiel dem reichhaltigen Speisenangebot im Speisewagen, den es seit 1942 jedoch so nicht mehr gab oder der fehlenden Bezahlung mittels Lebensmittelmarken und der recht guten Versorgung mit Fleisch und anderen Nahrungsmitteln, ist die erste Hälfte ein durchaus glaubhafter Kriegsroman. Leider kippt die Geschichte in der zweiten Hälfte zusehends, was angesichts des wirklich guten ersten Teils sehr schade ist.

    In Italien wandelt sich die Geschichte hin zu einer Liebesgeschichte mit Inge als weiblicher Hauptfigur zwischen zwei Männern: dem regimetreuen Wehrmachtsoffizier und Inges Mäzen Preuss einerseits und dem armen italienischen Bauern Lorenzo, zudem Widerstandskämpfer bei den Partisanen andererseits. Natürlich erzeugt der krasse Gegensatz zwischen den beiden männlichen Hauptfiguren eine gewisse Brisanz und Spannung, keine Frage. Was anfänglich auch noch den historischen Teil rund um das Kloster Montecassino und seine Kulturschätze befeuert, kippt im letzten Drittel um in eine unglaubhaft-rosarote Geschichte um Herzeleid und Familienglück.

    Tut mir leid, aber es war für mich absolut unglaubhaft, in welcher Art und Weise Preuss hier agiert, Inges Vater aus dem KZ frei bekommt (er hat diesbezüglich keinerlei Befugnisse) und schliesslich mit Inge nach Deutschland desertiert. Das war reine Liebesroman-Fantasy und hat wenig zu tun mit der Realität der damaligen Zeit. Wer bei einem historischen Roman keinen sonderlichen Wert auf historische Details legt, nimmt daran wohl keinen Anstoss – ich jedoch tue es. Für mich hat die Liebesschnulze (anders kann ich es leider nicht bezeichnen) des letzten Drittels den wirklich tollen Beginn vollkommen ad absurdum geführt und schmälert zusammen mit den historisch nicht korrekten Teilen zu Beginn meinen Lesegenuss durchaus.

    Fazit: Ein Roman mit eingängiger Erzählweise, der als gut recherchierter Weltkriegsroman-Tiger losspringt, dann aber als rosarotes Plüschkätzchen aus recht plattem, übersüsstem Herzschmerz landet. Dadurch verliert der Gesamtplot für mich jedwede Überzeugungskraft. Schade!

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  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Saskia H., 29.11.2021

    Als grosser Fan von den Romanen von Tara Haigh war mir klar, dass ich das neue Buch unbedingt lesen muss und wie erwartet wurde ich nicht enttäuscht…..ganz im Gegenteil, dies ist bisher mein Lieblingsbuch und definitiv das Jahreshighlight 2021.

    Wie schon auf dem Cover zu sehen, ist die Protagonistin in diesem Buch die Rotkreuzschwester Inge. Voller Tatendrang hat die junge Inge ihre Ausbildung zur Rotkreuzschwester hinter sich gebracht und träumt nun von der weiten Welt. Dieser Traum platzt recht schnell, als sie zu ihrem ersten Einsatz an der Ostfront antritt und merkt, dass die Propaganda aus der Wochenschau so gar nicht mit der Realität zu tun hat. Inge kämpft sich durch die harte Arbeit an der Front, als jedoch der Feind langsam näher rückt, ergreift sie die Chance nach Italien zu gehen. Ihre Begleitung der kultivierte Offizier Preus. Kann Inge dem Offizier vertrauen, der doch auch eine dunkle Seite zu haben scheint? Und was wird sie in Italien erwarten? Nimmt sie ihr Schicksal an?

    Bevor ich das Buch überhaupt in der Hand gehalten habe, musste ich erst mal das wunderschöne Cover bewundern, denn das ist ein Meisterwerk unter Buchcovern. Besonders gefällt mir, dass man nur mit Blick auf das Cover schon erahnen kann, um was es in dem Buch geht. Dreht man das Buch um und liest den packenden Klappentext will man nur das Buch in den Händen halten und ich muss zugeben, dass ich diesem Buch mehrere Tage entgegengefiebert habe.

    Endlich in den Händen musste ich natürlich gleich anfangen zu lesen. Wer hier einen romantischen Landscape-Roman erwartet ist an der falschen Adresse, zum Glück denn die Handlung bietet so viel mehr, was nicht heisst, dass schöne Landschaften zu kurz kommen 😉. Ich bin begeistert, dass in diesem Roman der Fokus auf der Arbeit der Rotkreuzschwestern liegt, denn diese kommen meiner Meinung nach bei historischen Romanen, die während des Krieges spielen, einfach viel zu kurz, dabei sind sie meiner Meinung nach die wahren Kriegshelden. Ich fand es äusserst spannend mehr über die Arbeit der Krankenschwestern zu erfahren, die unter unfassbar schlechten Bedingungen grossartiges geleistet haben. Leider hatte ich dieses Thema nicht wirklich auf dem Schirm und bin daher froh, dass es mir dieser Roman ermöglicht hat eine andere Perspektive des Krieges kennenzulernen und auch noch eine ausserordentlich spannende, von der man leide nichts im Geschichtsunterricht lernt.

    Manchmal kam ich mir beim Lesen vor als sässe ich in einer Geschichtsstunde. Wer jetzt an eine staubtrockene Unterrichtsstunde denkt, liegt weit daneben. Dieser Roman bietet so viel mehr als trockene Fakten, sondern er liefert geschichtliche Informationen, die einen mitfühlen lassen und über so manche Gegebenheit war ich mehr als erstaunt. Da erkennt man doch das Lesen bildet und das auf eine sehr angenehme Art und Weise.

    Man erkennt beim Lesen die intensive Recherchearbeit der Autorin, denn dadurch wird eine authentische Atmosphäre geschaffen und ich konnte mir beim Lesen die Schauplätze aber auch die Emotionen und Gedanken der handelnden Personen vorstellen bzw. nachvollziehen. Der fesselnde Schreibstil hat sein Übriges dazu beigetragen und oft hat es sich so angefühlt, als würde ich einen Film anschauen, so bildlich konnte ich mir die Szenen vorstellen. Besonders gepackt haben mich auch die Landschaftsdarstellungen, die meine Reisesehnsucht weiter entfacht haben. Die Landschaften, insbesondere in Italien werden so treffend und detailgetreu dargestellt, sodass ich mich teilweise an Reisedetails von meinen Italienurlauben erinnert habe, die längst vergessen waren. Gerade während Pandemiezeiten, in denen das Reisen so stark eingeschränkt ist, gibt das Lesen eines solchen Romanes wieder Hoffnung und baut einen auf und es geht einem gleich besser.

    Natürlich ist die Kriegsthematik kein leichtes Thema, jedoch löst die Autorin dieses Problem geschickt, indem sie uns eine liebe Protagonistin beim Lesen zur Seite stellt, die darüber hinweghilft. Inge ist eine Figur die man auf den ersten Moment gernhaben muss, denn sie hilft den Patienten nicht nur aufopferungsvoll, sondern spendet Trost und Hoffnung, die viele schon verloren glaubten. Gerade diese Szenen, in denen Inge ihren hingebungsvollen Charakter zeigt haben mich emotional sehr berührt. Emotionen kamen in diesem Roman wirklich nicht zu kurz und ich durfte die volle Brandbreite mitfühlen, in einer Intensität, die ich selbst noch nicht erlebt habe.

    Generell hat mich die Authentizität der Charaktere stark beeindruckt, ob es jetzt der Stratege Preuss war oder Inges Vater mit seinen zu dieser Zeit ungewöhnlichen Ansichten. Nicht nur die Hauptcharaktere wurden liebevoll gestaltet, sondern auch die unterschiedlichen Nebencharaktere haben wurden in liebevoller Detailarbeit gestaltet und es waren einige interessante aber auch völlig unterschiedliche Charaktere dabei.

    Das Buch hat mich mit seiner Tiefe oft zum Nachdenken angeregt und oft habe ich einen Moment innegehalten und das Gelesene sacken gelassen. Hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch in einem Zug durchlesen können, jedoch wollte ich dieses mit voller Konzentration lesen, um ja keins der vielen spannenden Details zu verpassen, denn es lohnt sich genau zu lesen.

    Dieses Buch ist mein Top 1 Roman im Bereich historische Romane und wie bereits erwähnt auch mein diesjähriges Highlight und ich hoffe, dass wir noch viele tiefgründige und berührende Romane der Autorin lesen werden, denn mit diesem Buch hat die Autorin Tara Haigh definitiv bewiesen, dass sie auch schwere Thematik in einem Roman verarbeiten kann, den man einfach lieben muss und trotz der ganzen Geschehnisse zum Schluss befriedigt zur Seite legen kann.

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  • 5 Sterne

    HanneK., 18.11.2021

    Nürnberg 1943
    Die einundzwanzigjährige Inge hatte nach gut eineinhalb Jahren ihre Ausbildung zur DRK-Schwester absolviert. Sie gehörte mit zu den besten ihres Jahrgangs. Ebenso auch ihre Freundin Annemarie. Inge hatte sich Afrika als Einsatzort gewünscht, Annemarie wollte nach Paris.
    Obwohl Inges Vater ihr immer wieder von der derzeitigen Lage erzählt, dass es nun nach der Niederlage in Stalingrad schlecht aussähe für Hitler, lies Inge sich nicht beirren, denn es hiess, dass die DRK-Schwestern niemals an der Front direkt eingesetzt werden.
    Die Worte ihres Vaters:
    "Sie haben mehr Verletzte, als man gemeinhin hört. Deshalb rekrutieren sie euch und machen eine Schwesternschaft nach der anderen auf. Und dann schnell, schnell. Hauptsache an die Front." Zitat S. 20
    Die Tage vergingen, noch immer keine Post für den Einsatz. So half sie weiterhin im Geschäft des Vaters mit und wurde von Erinnerungen eingeholt. An die schönen Jahre, als Anna noch hier war und sich um sie gekümmert hatte. Anna hatte ihr die leibliche Mutter ersetzt, die bei der Geburt verstorben war. Doch dann, vor elf Jahren, war Anna auf einmal gegangen.
    Dann kam der Einberufungsbefehl für Inge. Es ging nach Charkow, Russland, direkt an die Ostfront. Alles was der Vater so wusste, erzählt er ihr. Und diese war schockiert, hatte doch die Oberschwester gesagt, sie würden niemals direkt an die Front geschickt werden. Vater erzählt ihr von einem Erlebnis, als er im Ersten Weltkrieg war. Nun packt sieihre Koffer und nimmt auch ihre Violine mit. Auch Annemarie muss nach Charkow. Im Zug lernen sie Julia kennen. Sie fährt auch an die Ostfront, denn von ihrem Mann hat sie seit Monaten nichts gehört. Vielleicht erfährt sie ja direkt vor Ort mehr.
    Soweit ein kurzer Blick. Die Autorin hat hier schon die herrschenden Zustände bezüglich des Umgangs mit Juden eingebunden. Ich will das so nicht weiter vertiefen. Es ist einfach nur schlimm, was damals passiert ist.
    In Charkow erwartet die Schwestern die brutale Realität des Krieges. Auch die unterschiedliche Behandlung zwischen den einfachen Soldaten und Offizieren. Erschreckend zu lesen wie Verwundete "sortiert" werden. Die Arbeit ist nicht nur körperlich anstrengend, auch eine starke seelische Belastung. So findt Inge Ausgleich in der Musik. In der ehemaligen Schule ist das Musikzimmer, wohin sie sich verzieht und Violine spielt. Dieses ist bis unten in den Keller zu hören. Und wirkt beruhigend auf die Schwerverletzten.
    Während Annemarie "oben" hilft, fühlt Inge sich berufen unten zu arbeiten. Annemarie findet einen Weg, um aus der Hölle Charkow nach Hause zu kommen.
    Inge lernt den Oberstleutnant Preuss kennen. Dieser Mann hat zwei Seiten und dennoch wird sie mit ihm Charkow verlassen und nach Italien gehen. Um den Ort und der Abtei Montecassino soll eine Stellung zur Abwehr aufgebaut werden.
    Neben den Avancen, die Preuss ihr macht, kommt nun Lorenzo, der Italiener, ins Spiel.
    "Die Klänge der Freiheit" ist nicht nur ein bewegender Roman, die ganze geschilderte Dramatik des Krieges geht einem schon nah. Mir erging das jedenfalls so. Auch die Umstände in Italien, das Aufbegehren der Menschen und Inges menschliche Entwicklung, dies hat die Autorin sehr, sehr gut zu Papier gebracht.
    Die Abtei Montecassino, so wertvoll mit all den Kunstschätzen und mehr. Hier lohnt es sich weiteres im Netz nachzulesen.
    Die Autorin Tara Haigh versteht es, lebendig die historischen als auch politischen Begebenheiten nahe zu bringen. Der gesamte Handlungsverlauf mehr als interessant und fesselnd geschrieben.
    "Die Klänge der Freiheit" ist mehr als nur ein Roman. Eine fiktive Geschichte zu erzählen, verbunden mit historischen Ereignissen, die wirklich unter die Haut gehen.
    Von mir absolute Leseempfehlung!
    #gegendasvergessen

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  • 5 Sterne

    Daniela K., 06.02.2022

    Ich habe schon sehr viele Romane gelesen, die während des zweiten Weltkriegs spielen, so eine Geschichte wie in „Die Klänge der Freiheit“ hatte ich bisher allerdings tatsächlich noch nicht in den Fingern gehabt.
    Dies war mein erstes Buch von Tara Haigh und ich fand es einfach grossartig. Im Mittelpunkt steht die junge Inge, die DRK Schwester wird, um „etwas von der Welt zu sehen“. Ihr grosser Traum ist ein Einsatz in Afrika. Stattdessen wird sie zur Ostfront nach Russland geschickt. Inge und die anderen Schwestern sind schockiert. Der Arbeitsalltag hat überhaupt nichts mit den Werbeplakaten des DRK's zu tun. Sie werden mit Blut, Tod, Triage, Mangel an Hygiene und Medikamenten sowie Arbeitszeiten rund um die Uhr konfrontiert.
    Als klar wird, dass Deutschland die Ostfront nicht länger halten kann, geht Inge zusammen mit dem Nazi Heinrich Preuss, der Gefallen an ihr gefunden hat, nach Italien, wo sie ein neues Lazarett aufbauen soll.
    Tara Haigh beschreibt die Grauen und die Sinnlosigkeit des Krieges sehr bildhaft. Was mich besonders schockiert hat war, wie sehr die Menschen belogen und mit zensierten Nachrichten in falscher Sicherheit gewiegt wurden.
    Sowohl in Russland als auch in Italien treffen die unterschiedlichsten Personen aufeinander. Linientreue Menschen, die fest an den Endsieg glauben, Soldaten, die komplett desillusioniert sind und andere, die für den Frieden kämpfen.
    Zu Beginn des Romans ist Inge ein etwas naives Mädchen, die aus einem behüteten Zuhause stammt und gerne auf ihrer Geige spielt. Mit der Ankunft in Russland wird sie sehr schnell erwachsen und entwickelt eine enorme Kraft. Ich war sehr beeindruckt, wie sie sich an die neuen Situationen angepasst und den Patienten und Kollegen Mut gegeben hat. Ich konnte sie sehr gut leiden und habe gefesselt ihren Weg verfolgt.
    Mir hat besonders gefallen, dass Tara Haigh sich auf weniger bekannte Themen konzentriert hat. Die Handlung spielt nicht in Deutschland und die geschichtlichen Details, die sie aus Russland und Italien beschreibt, haben mich sehr betroffen gemacht.
    Der Wechsel nach Italien ist zunächst wie ein Aufatmen. Pasta, tolle Landschaften... doch der Krieg zerstört auch diese Idylle.
    Heinrich Preuss wird immer wieder als Wolf im Schafspelz beschrieben und so kam er bei mir auch an. Auch wenn er sich nach aussen freundlich gibt, wird er von einer gefährlichen Aura umgeben. Mir war dieser Mensch unangenehm, gleichzeitig war er ein toller Charakter, der der Geschichte eine gute Würze gegeben hat.
    Was ich persönlich in diesem Roman nicht gebraucht hätte, war die Liebesgeschichte. Im Gegensatz zu den sonstigen Beschreibungen kam Lorenzo sehr blass rüber und ich fand die Beziehung ziemlich konstruiert.
    Auf den letzten 100 Seiten drückt Tara Haigh noch einmal richtig auf Gaspedal und die Ereignisse überschlagen sich nur noch so.
    Ich fand dieses Buch wirklich sehr gelungen. 525 eng beschriebene Seiten, die jede Minute meiner Freizeit wert waren!

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  • 5 Sterne

    H. H., 10.12.2021

    Spannendes und authentisches Buch über ein Stück deutsche Geschichte

    In ihrem wunderbaren Buch "Die Klänge der Freiheit" verwebt Tara Haigh ein bewegendes und wichtiges Stück deutscher Geschichte, mit ein wenig Fiktion und zaubert damit eine mitreissende Geschichte.

    Der Schreibstil der Autorin gefiel mir direkt ausgesprochen gut. Man hat das Gefühl ganz nah an den Charakteren zu sein und nicht nur ein distanzierter Betrachter. Beschönigt oder enthärtet wurde nichts. Die Situationen im Lazarett und später in Italien wurden genau so dargestellt, wie es in Aufzeichnungen festgehalten wurde. Dadurch ist die Geschichte an einigen Stellen sehr hart und brutal, dafür aber authentisch und echt. Was bringt auch eine Kriegsgeschichte, wenn man sie abmildert? Ich jedenfalls möchte keine gekünstelten Umstände lesen und fand es deshalb perfekt.

    Inge fand ich wirklich sympathisch, weil sie sehr schnell ihre alten Denkmuster aufbricht und sich über die Geschichte ganz stark entwickelt. Sie muss wirklich eine Menge Leid ertragen und durch die vorherrschende Situation fiebert man von Anfang an mir der Protagonistin mit. Am Anfang erlebt man sie noch etwas naiv, mit ihrem Traum nach Afrika zu gehen und dort zu arbeiten, aber sie passt sich wirklich allen Situationen richtig gut an und wird zu einer so starken und mutigen Frau. Das fand ich einfach nur bewundernswert! Zum Oberstleutnant Preuss möchte ich nicht zu viel vorweg nehmen, aber er ist ein wirklich interessanter, moralisch grauer Charakter und lässt sich nicht in die Karten schauen. Das trägt natürlich dazu bei, dass die Geschichte spannend bleibt. Aber auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und auch wenn man nicht alle mag (was ich vollkommen in Ordnung finde), kann man dennoch alle Handlungen gut nachvollziehen.

    Sehr begeistert und beeindruckt hat mich wieder einmal die gute Recherche der Autorin! Ich finde es nicht übertrieben zu sagen, dass die es versteht Geschichte lebendig zu machen. Von den Vorkommnissen in Montecassino wusste ich vorher noch nichts, um so spannender war das Lesen für mich. Denn alles rund um das Kloster hat die Autorin wahrheitsgemäss übernommen und man merkt ihre Liebe zur Geschichte in jeder Zeile. Ein wirklich starker Teil der deutschen Geschichte (wenn auch keine glänzender oder ruhmreicher Auftritt der Deutschen).

    Abschliessend kann ich nur sagen, dass ich diesen historischen Roman wirklich besonders finde und ihn sehr weiterempfehlen kann :-)

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  • 5 Sterne

    buchstabe a-z, 26.11.2021

    HIER VERMISCHEN SICH GUT UND BÖSE; LIEBE IN EINER STÜRMISCHEN ZEIT
    Inge wählt, gegen den Willen ihres Vaters, das Bekleidungsgeschäft zu betreiben, ihren eigenen Weg, als DRK Schwester im Lazarett der Wehrmacht

    An der Ostfront gibt sie alles und noch mehr. Ihr Geigenspiel verleiht zusätzlichen Lebensmut oder lässt schwerverwundete Wehrmachtssoldaten friedlicher sterben. Davon angezogen fühlt sich auch Preuss, ein Wehrmachtsoffizier. Er bittet sie, mit ihm nach Italien zu gehen um dort ein neues Lazarett aufzubauen.
    Im Umfeld der Abtei Montecassino erlebt sie dann Preuss in all seinen Wesensarten. Man könnte ihn einfach „Wolf im Schafspelz“ nennen, aber auch wieder nicht, eher einen Mensch mit einer durch den Nationalsozialismus geprägter Persönlichkeitsstörung.
    Es gibt die platonische, fast zärtliche Liebe zu Inge, seine musikbehaftete Seele, aber anders auch seine verbissene, teils grausame Einstellung zur Pflichterfüllung.

    Als sie am Fuss des Berges zur Abtei Lorenzo mit seinem störrischen Esel kennenlernt, ändert sich gefühlsmässig, aber auch politisch viel.
    Inge ist und bleibt eine Helferin und sie fragt nicht nach welcher Seite sie diese gibt.

    Die Alliierten kommen näher. Partisanenangriffe häufen sich, die Wehrmacht reagiert oft grausam.

    Inge erlebt Sommer und Herbst in diesem Umfeld und auch zunehmend im neu errichteten Lazarett, welches sich stets weiter füllt. Sie rettet Leben und nicht nur dort, bewahrt Menschen vor dem Tod und muss immer wieder ihre eigenen Wünsche zurückstellen.
    Und dann erfährt sie etwas über die Vergangenheit ihrer Familie, was ihr keine eigene Wahl zur Entscheidung mehr lässt.

    Dieses Buch ist empfehlenswert für Leser, die auch schonungslose Beschreibungen von der Grausamkeit des zweiten Weltkrieges ertragen können und dabei kein Problem mit Tränen haben.
    Man entwickelt Gefühl für Gut und Böse, aber auch ein Mitgefühl für Beides.

    Mich hat dieses Buch mit seinem einladenden Cover sehr berührt und wird lange nachklingen.

    Tara Haigh hält sich an die reellen Geschichtshintergründe, die Protagonisten sind gut gewählt und in ihrer Persönlichkeit sehr echt beschrieben.

    Ein kleines Minus ist der Einband des Buches, etwas unhandlich und nicht angenehm vom Material der Aussenhülle. Für mich sind gute Bücher sonst immer ein streicheln wert. Aber es gibt ja dafür die Buchhüllen.

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  • 5 Sterne

    Lisa, 15.12.2021

    Bewegender Roman über die Arbeit und das Leben einer DRK-Schwester in Kriegszeiten

    Nur wenige historische Romane sprechen mich inhaltlich so an, das ich sofort Lust bekomme sie zu lesen. Bei „Die Klänge der Freiheit“ der Autorin Tara Haigh war dies aber definitiv der Fall. Gleich vorweg muss ich allerdings sagen, eine leichte Kost ist die Geschichte wirklich nicht. Denn in vielen Szenen wird die ungeschönte Realität von unterschiedlichen Kriegsschauplätzen, z.B. in einem polnischen Lazarett, beschrieben. Leid und Grauen werden hier richtig gehend greifbar und gingen mir sehr ans Herz. So bekommt man ein Gefühl für das Schicksal zahlreicher verwundeter und getöteter Soldaten. Der Hauptfokus der Erzählung liegt aber auf der jungen DRK-Schwester Inge. Diese wird direkt nach ihrer Ausbildung mit der harten Realität des Krieges konfrontiert. Sehr gelungen stellt die Autorin, mit Inges Hilfe, einen ganz neuen Blick auf Kriegsgeschehnisse her und schafft es auch immer wieder philosophisch anmutende Passagen einzubauen.
    Ausgesprochen gut gefallen hat mir ausserdem, dass die Geschichte mehrmals ihren Schauplatz ändert. Indem wir Schwester Inge erst nach Polen und im Anschluss daran nach Italien begleiten dürfen, ergaben sich für mich ganz neue Eindrücke und Aha-Erlebnisse. Da die Autorin ausgezeichnet recherchierte und stets um historische Genauigkeit bemüht war, gibt es hier sogar etwas zu lernen. Die Hauptprotagonist:innen sind im Gegensatz dazu aber rein fiktiv. Dennoch erscheinen sie durchgängig authentisch, vielschichtig und menschlich. Der Schreibstil gefiel mir gut, liest sich aber durch die hohe Erzähldichte, etwas langsamer. Für mich war der Roman ein wirklich überraschendes Leseerlebnis, da man nie weiss was als nächstes passiert. Die Handlung ist überhaupt nicht vorhersehbar und schaffte es bis zum Schluss mich zu fesseln. Darum vergebe ich für diesen besonderen und lesenswerten Roman volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Johann B., 21.12.2021

    Die Hauptperson in dem Buch „Die Klänge der Freiheit“ heisst Inge. Sie lebt mit ihrem Vater in Nürnberg und spielt gerne auf ihrer Geige. Eigentlich ist sie eine gehorsame Tochter. Nur bei der Wahl ihres Berufes scheiden sich die Geister. Gegen den Willen ihres Vaters wird sie Krankenschwester und ihr einziger Wunsch ist es, den Verwundeten des 2. Weltkrieges eine Hilfe zu sein. Womit sie nicht rechnet: Ihr erster Einsatz liegt mitten im Nirgendwo und die Voraussetzungen können nicht unmenschlicher sein. Wie gut, dass sie dem deutschen Offizier namens Preuss begegnet. Dieser bietet ihr eine einmalige Chance, dem Grauen zu entfliehen. Doch, was erwartet er von ihr? Und ist die Flucht vor dem Kriegsgeschehen tatsächlich möglich?

    Ich habe mit Inge gelitten. Wie oft bereute sie wohl, dass sie nicht auf ihren Vater hörte? Nein, sie konnte sich nicht vorstellen, wie grausam der Krieg wirklich ist. Die vielen Verletzten, das Schreien der Verwundeten und diese Machtlosigkeit der Ärzte. So realistisch beschreibt Tara Haigh die Verhältnisse, dass ich nicht nur den Geruch von Wunden und Tod empfinden konnte. Auch diese allgegenwärtige Furcht vor Übergriffen durch feindliche Soldaten war mit den Händen zu greifen.

    Der Verlag schreibt über Frau Haigh, dass sie in ihren Romanen Aspekte der Weltgeschichte aufgreift, die kaum bekannt und bisher nicht literarisch in Erscheinung traten. Diese Behauptung unterstreiche ich. Inge gelangte mit ihrem Gönner nach Italien in die unmittelbare Nähe des Klosters Monte Cassino. Das gab es tatsächlich und ja, es wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Wie gut, dass der Aufbau stattfand und ich mich aktuell an den Fotos erfreuen konnte. Neben der abwechslungsreichen Erzählung rund um Inge und ihre Liebe, spielen also auch historische Fakten rund um das Mutterkloster der Benediktiner eine Rolle. Die Leseempfehlung gebe ich nicht nur aus diesem Grund sehr gerne.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 08.02.2022

    Die grausame Realität des Krieges

    1943 in Nürnberg: Inge Gerner hat ihre Ausbildung als DRK-Schwester beendet und wird zu ihrem ersten Einsatz an die Ostfront geschickt. Sie muss sich mit der grausamen Realität des Krieges auseinandersetzen, der auch den Schwestern und Ärzten viel abverlangt. Dann erhält sie die Chance, mit einem deutschen Offizier nach Italien versetzt zu werden. Dort erwartet sie eine Wende in ihrem Leben, die sie nicht erwartet hätte…

    Dieser Roman der Autorin Tara Haigh (Tessa Hennig) erzählt ungeschönt aus dem Leben einer Krankenschwester in den letzten Monaten des Krieges. Inge ist sehr engagiert in ihrem Beruf, die Arbeit im Kriegslazarett verlangt einiges von ihr ab. Aber auch die Intrigen um die Abtei Montecassino sind nicht zu unterschätzen. Hier möchte ich die gute Recherchearbeit der Autorin hervorheben. Die Ereignisse sind gut in ihren historischen Rahmen eingebettet und erscheinen damit äusserst realistisch. Mit Inge kann sich der Leser gut identifizieren, mit ihr überlegt er, in welche Richtung sie ihr Leben steuern möchte, erlebt ihre Stärken und ihre Schwächen. Überraschende Wendungen lenken die Geschichte immer wieder in neue Richtungen, wobei mir die Summe dieser Wendungen für das Leben der Protagonistin schlussendlich dann doch ein paar zu viel waren, das erschien mir etwas zu dick aufgetragen. Dennoch bleibt die Hauptfigur sich selbst treu bis zur letzten Seite, und so bleibt der Leser mit seinen Sympathien ganz bei ihr.

    Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen, denn es beschreibt ungeschönt das Leben der Menschen im Krieg. Genau deswegen jedoch bleibt es nah an der Realität. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe (trotz leiser Kritikpunkte) alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    sannysbuchwelten, 27.12.2021

    Das Cover passt sehr gut zur Geschichte einer DRK Schwester im 2. Weltkrieg. Inge gehört in ihrer Ausbildung zu den Besten. Die junge Frau möchte die Welt sehen und hofft nach Afrika zu kommen.

    Doch wir sind mitten im 2. Weltkrieg und so wird Inge nach der Vereidigung an die Ostfront nach Russland geschickt. Doch Inge tröstet sich erst einmal, dass auch ihre Freundin Annemarie mit dabei ist. Annemarie hatte den Wunsch geäussert nach Frankreich versetzt zu werden.

    Beide Frauen versuchen die Zeit so gut wie möglich zu meistern. Doch Annemarie spürt, dass sie die Zeit nicht lange durchhalten wird. Sie findet eine Möglichkeit sehr schnell wieder zurück nach Deutschland zu kommen.

    Inge hilft ihre Violine diese schwere Zeit zu überstehen. Doch die Rote Armee wird immer stärker und die Deutschen werden immer weiter zurück gedrängt. So wird Inge durch Hilfe eines Oberstleutnant nach Italien versetzt.

    Angeblich werden auch da dringend DRK Schwestern gebraucht. Aber die erste Zeit ist es in Italien, trotz der Deutschen, friedlich. Das ändert sich erst als die Alliierten Italien mit ihren Bomben bedrohen. Inge, die Mönche und die Bevölkerung versuchen die Schätze der Kirche in Monte Cassino zu sichern. Doch das ist für Inge nicht einziger Grund, dass sie Italien immer mehr lieben lernt...

    Erst seit diesem Buch weiss ich von den schlimmen Schäden die der Bombenhagel von den Alliierten der alten Kirche angetan hat. Es hat mich so mitgenommen, dass ich mir Gewissheit verschafft habe, was davon wirklich passiert ist.

    Ich kenne Tara Haigh bereits seit dem Jahr 2019 wo das Buch ,,Das schwarze Gold des Südens" erschienen ist und auch unter ihrem Klarnamen ist mir die Autorin bekannt.

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  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 08.12.2021

    Die Grausamkeit des
    Mittelpunkt diese historischen Romans steht die junge Rotkreuzschwester Inge, die ihre medizinische Ausbildung mit Bravour besteht und aus diesem Grunde ihre Heimat verlassen muss, um im Zweiten Weltkrieg Dienst in einem Lazarett an der Ostfront zu leisten. Eigentlich hatte sie den Traum gehabt, nach Afrika gehen zu dürfen, doch man lässt Inge keine Wahl. Der Kriegsalltag wird in brutalster Weise detailliert geschildert; was mich anfangs zugegebenermassen etwas schockierte, aber letztendlich wird es nun einmal vermutlich genau so gewesen sein, und deshalb ist es gut, dass die Autorin hier den Finger in die Wunde legt. Zu Beginn ist Inge von ihrer anstrengenden und teils schrecklichen Tätigkeit sehr belastet, doch sie gewöhnt sich schnell ein und steht grandios ihren Mann. Gerührt hat mich, dass sie den schwer Kranken und Verletzen durch ihre Fähigkeit, wunderschön Geige zu spielen, den schweren Aufenthalt in gewissem Masse zu erleichtern vermag. Als ein in die junge Frau verliebter Oberstleutnant Inge anbietet, sie mit nach Italien zu nehmen, steht Inge vor einer schwierigen Entscheidung. Tara Taigh hat mich mit ihrem flüssigen und angenehmen Schreibstil von Anfang an in die Geschichte hinein gezogen. Sie hat das Kriegsgeschehen gut recherchiert und sehr angemessen geschildert. Alle Charaktere sind extrem anschaulich dargestellt, was zu der hohen Qualität des Buches beiträgt. Alles in allem fühlte ich mich gut und vor allem anspruchsvoll unterhalten, deshalb von mir fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    mabuerele, 29.11.2021

    „...Der Weg in die Freiheit, in die Unabhängigkeit und weg vom Vater, weg von einem potentiellen Gatten, unter dessen Tisch man als Frau dann die Füsse zustellen hatte. Das war nur eine der Vorzüge ihrer neuen Familie, die sich Deutsches Rotes Kreuz nannte...“

    Es sollte nicht lange dauern, bevor Inge begreift, wie weit weg ihre Träume von der Realität sind. Sie hatte als eine der Besten in Nürnberg ihre Ausbildung zur DRK – Schwester abgeschlossen und hoffte auf einen Einsatz in Nordafrika. Ihre Freundin Annemarie hatte sich für Paris beworben. Doch das Schicksal will es anders. Wir schreiben das Jahr 1943. Beide werden nach Charkow abkommandiert.
    Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte beginnt in der Ukraine und wechselt dann nach Italien. Im Mittelpunkt aber stehen Inges Erlebnisse und ihre Entwicklung.
    Die Personen werden gut charakterisiert. Besonders aber gefällt mir, dass es genügend Raum für ihre Entwicklung gibt. Das wird bei Inge deutlich. Die kritische Einstellung ihres Vaters gegenüber dem Krieg und dem Regime kann sie am Anfang nicht nachvollziehen. Sie glaubt der offiziellen Propaganda. Das aber sollte sich bald ändern.
    Bei der Auszeichnungsveranstaltung in Nürnberg entlässt sie Schwester Mathilde mit folgenden Worten:

    „...Sie müssen sich immer eines vor Augen halten: Der Krieg ist etwas Furchtbares. Daran können wir nichts ändern, aber indem wir unsere Pflicht erfüllen, tun wir Gutes...“

    Bei der Ankunft in Charkow wird klar. Auf das, was die jungen Frauen hier erwartet, hat sie nichts und niemand vorbereitet. Der Tod ist alltäglicher Gast im Lazarett. Die Autorin beschönigt nichts.

    „... Seife und antiseptische Lösungen sind Mangelware. Gehen Sie sparsam damit um. Zur Desinfektion verwenden wir Alkohol...“

    Realistisch schildert sie die Zustände. Triage ist Regel, nicht Ausnahme. Annemarie nutzt eine Gunst der Stunde auf ungewöhnliche Weise, um in die Heimat zurückbeordert zu werden. Inges Können macht sie zu einer unentbehrlichen Helferin im OP. Ihr Vater, eine Schneidermeister, hatte ihr den Umgang mit Nadel und Faden beigebracht.
    Zur Beruhigung spielt Inge auf ihrer Geige. Das wirkt auch positiv auf die Kranken. Sie hat es einem Offizier zu verdanken, dass dies möglich ist, denn die Oberschwester ist dagegen.
    Dann wird Oberstleutnant Heinrich Preuss ins Lazarett eingeliefert. Er erreicht, dass Inge bei den Offizieren eingesetzt wird. Ab und an wirkt er erstaunlich offen:

    „...Mit der Zeit stumpft man ab. Es geht ums eigene Überleben. Der Krieg macht die Menschen zu Bestien. Das ist nur eine Lektion, die ich an der Ostfront gelernt habe...“

    Als Inge bei den Schwerverletzten gearbeitet hat, erfährt sie vieles über die Gräueltaten des Krieges. Wer im Sterben liegt, will reden, auch über Dinge, die sonst tief im Inneren versteckt sind. Und wenn kein Priester zugegen ist, redet man mit den Krankenschwestern.
    Preusss kennt die Lage. Charkow ist nur noch wenige Tage zu halten. Er organisiert für sich und Inge die Verlegung nach Italien. Er lässt Inge selbst entscheiden. Sie weiss, dass Preuss ein Mann mit zwei Gesichtern ist, mal feinfühlig und an Kunst interessiert, mal kalter Wehrmachtsoffizier. Trotzdem geht sie mit ihm
    In Italien ändert sich der Charakter der Erzählung. Einerseits wird deutlich, wie die italienische Bevölkerung zwischen dem deutschen Heer und den Armeen der Alliierten zerreiben wird. Andererseits entwickelt sich jetzt eine Liebesgeschichte zwischen Lorenzo, einem jungen Italiener, und Inge. Zunehmend weiss Inge, dass sie mit dem Feuer spielt.
    Eine der interessantesten Charaktere ist für mich Preuss. Er liebt Inge, lässt sie dies spüren, wahrt aber Distanz. Manche der Handlungen oder Äusserungen von Inge hätten sie normalerweise ins Gefängnis gebracht. Preuss aber geht darüber hinweg. Andererseits kennt er dem Feind gegenüber keine Kompromisse. Er weiss allerdings, dass er mit diesen Entscheidungen Inge verstört. Für sie ist jedes Menschenleben wertvoll.
    Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich würde das Buch als Antikriegsbuch bezeichnen, weil es all die dunklen Seiten des Krieges ungeschönt wiedergibt.

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  • 5 Sterne

    crazy girl, 19.12.2021

    Nürnberg 1943, Inge Gerner hat ihre Ausbildung zur Rotekreuzschwester mit Bestnoten abgeschnitten. Ihr Vater hatte gehofft, sie würde ihn in seinem Geschäft unterstützen. Doch Inge möchte selbständig sein und bewirbt sich für einen Einsatz in Afrika. Ihre Freundin Annemarie träumt von Paris. Als sie beide an der Ostfront in Russland landen, lernen sie die rauhe Wirklichkeit kennen. Inge assistiert im OP und muss lernen, das vielen Verletzten nicht geholfen werden kann. Trost findet sie ihrem Violinenspiel das bei den Soldaten sehr gut ankommt. Als sie den leicht verletzten Offizier Preuss kennenlernt und er sie bittet, ihn nach Italien in die Abtei Montecassino zu begleiten, stimmt sie zu. Dort lernt sie auch die Italienesche Bevölkerung kennen. Es folgen endlose Diskussionen mit Preuss in denen Inge immer stärker zu ihrer eigenen Meinung steht.
    Das Cover und der Titel passen sehr gut zur Handlung. Die Landschaft Italiens und die politische Lage wird sehr ausführlich beschrieben. Die Protagonisten gefallen mir sehr gut. Aus Inge wird eine sehr engagierte, couragierte und selbstbewusste Frau. Der Offizier Preuss ist ein charismatischer Mann, der auch einige unerwartete Schwächen hat.

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  • 5 Sterne

    Gabriela, 17.11.2021

    Die Geschichte von Inge, Heinrich Preuss und Lorenzo ist eine Geschichte von Liebe, Hass und Verzweiflung. Der Krieg wird aus einer ganz anderen, aber sehr gefühlvollen Perspektive erzählt. Die Autorin Tara Haigh schafft es, den schmalen Grad zwischen Realität und Fantasie so gut miteinander zu verknüpfen, dass man sich als Leser mitten in der Geschichte wieder findet. Ihr sehr anschaulicher und flüssiger Schreibstil lässt das ganze Buch lebendig werden. Die Kriegshandlungen werden nicht detailliert beschrieben, aber die schlimmen Verletzungen der Soldaten schon.
    Inge ist als Rotkreuzschwester erst an der Ostfront, dann in Italien im Einsatz. In Italien findet sie ihre grosse Liebe, Lorenzo! Doch diese Liebe darf nicht sein, da er ein Klassenfeind ist. Heinrich Preuss möchte die Liebe von Inge für sich gewinnen, doch ihr Herz ist nicht frei!
    Ich finde diese Geschichte mitreissend, traurig, fröhlich, schön und emotional!
    von mir bekommt das Buch 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung

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  • 4 Sterne

    Moontales, 10.12.2021

    Bei diesem Roman handelt es sich nicht um einen lockeren Liebesroman, wie man ihn von der Autorin kennt, sondern um einen Kriegsroman, der nichts beschönigt und viele spannende historische Elemente aufgreift. Für sehr zart besaitete ist dieser Roman deshalb wahrscheinlich nichts, ich hingegen mochte ihn sehr, gerade weil er so authentisch ist!

    Der Schreibstil der Autorin ist für die damalige Zeit angemessen gewählt und lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Die Beschreibungen der Umgebung und des Settings sind genau im richtigen Umfang gewählt. Man bekommt einen guten Überblick, wie es damals ablief und wie schrecklich es im Krieg zu ging. Gerade das nichts ausgelassen wurde oder anders dargestellt, hat mir sehr gefallen. Natürlich waren die Ereignisse grausam, aber es ist nun einmal wie es ist und dabei sollte man auch nichts auslassen. Extrem spannend waren für mich die Ereignisse rund um die Abtei Montecassino. Denn alles, was im Buch rund um die Abtei passiert, fand auch genau so statt. Dabei merkt man die gute Recherche und die Liebe fürs Detail. Auch wenn nicht alles rosig ist, macht es Spass mehr über historische Ereignisse zu erfahren. Vor allem weil die Abtei wirklich eine besondere Rolle spielt, die mir vorher gar nicht bewusst war. Ein kleines bisschen mehr Input zu der Abtei hätte ich mir noch gewünscht, weil ich sie wirklich mit am spannendsten fand, aber das ist eigentlich Meckern auf hohem Niveau.

    Die Hauptprotagonistin Inge macht über die Geschichte hinweg eine sehr starke Entwicklung durch. In welche Richtung möchte ich hierbei nicht vorwegnehmen, aber ich fand auch ihre Denk- und Handlungsweise sehr authentisch. Aber auch für die Nebencharaktere hat die Autorin sich einiges einfallen lassen. Zwar haben mich nicht alles begeistert, aber auch das ist in Büchern völlig normal. Die Liebesgeschichte im Buch hätte ich persönlich gar nicht gebraucht. Ich fand die Ereignisse des Krieges wesentlich spannender und eindrücklicher. Allerdings gönnt man Inge auch das kleine bisschen Glück in diesen harten Zeiten.

    Die Geschichte selbst hätte gern noch die ein oder andere Überraschung bereit halten können, vieles konnte ich schon im voraus erahnen. Generell bietet das Buch aber ein breites Spektrum an Emotionen: man fiebert mit, ist schockiert oder entsetzt, traurig oder freut sich mit den Protagonisten. Auch das Ende mochte ich sehr und fand es nicht zu rosarot und damit definitiv realistisch.

    Der Roman wird bei mir bestimmt noch einige Zeit nachhallen und ich freue mich sehr auf mehr Werke dieser Art! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und gute 4 von 5 Sternen!

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  • 4 Sterne

    Biest, 29.11.2021

    Ein Funke Hoffnung

    Inhalt:

    Nürnberg 1943:
    Inge und ihre Freundin Annemarie haben gerade die Ausbildung zu Rotkreuzschwestern abgeschlossen. Ihre Versetzungswünsche werden in dieser schweren Zeit nicht berücksichtigt und so landen beide an der Ostfront in Charkow. Während ihrer Arbeit im Lazarett werden sie mit Leid, Schmerz, Tod und einem Funken Hoffnung konfrontiert.
    Unverhofft erhält Inge ein Angebot eines deutschen Offiziers, sie nach Italien zur Abtei Montecassino zu begleiten. Sie nimmt es an und reist mit ihm nach Cassino. Doch schon während der Reise dorthin, werden in ihr Zweifel laut. Kann sie ihm trauen? Was wird sie in Italien erwarten und wird sie der Krieg dort erneut einholen? Harte Zeiten stehen ihr bevor, wo sie sich zwischen Liebe und Verrat und Zukunft und Vergangenheit entscheiden muss.

    Meine Meinung:

    Der Autorin Tara Haigh ist hier ein authentischer und berührender Roman über die Zeit im zweiten Weltkrieg gelungen. Das Elend und Leid der Menschen, das Bangen, die Angst, aber auch die Hoffnung hat sie sehr schön übermittelt. Man fühlt mit der Protagonistin Inge, man spürt ihre Ängste und man teilt mit ihr die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges und ein besseres, glückliches Leben danach.

    Inge wurde ins Kalte Wasser geschmissen. Nach der Ausbildung direkt an die Ostfront geschickt, musste die unerfahrene junge Frau viel Leid und Schmerz mit ansehen und dem Tod ins Auge blicken. Dies hat sie sehr geprägt und liess sie schnell erwachsen werden. Die Entwicklung die sie in kürzester Zeit durchläuft, hat die Autorin sehr schön dargestellt. Man kann sich sehr gut in Inge hineinversetzen, ihre Gedanken und Gefühle super nachvollziehen.

    Auch die anderen Charaktere waren gut ausgearbeitet, ihr Handeln konnte man sehr gut nachzuvollziehen.
    Die Landschaften waren detailliert beschrieben, so hatte man alles direkt bildlich vor Augen.
    Was mich ein wenig genervt hat waren die Wiederholungen. Diese waren jedoch nicht so ausgeprägt, dass sie meinen Lesefluss gestört haben. Auch die Spannung, die von Anfang an da war, wurde dadurch nicht gebremst. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, genauso hab ich es mir gewünscht.

    Das Cover ist wunderschön. Es springt einem sofort ins Auge und zeigt einem auf den ersten Blick worum es geht.
    Der Schreibstil war sehr angenehm und liess sich super lesen.

    Fazit:

    Eine klare Leseempfehlung für alle Fans historischer Romane!

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  • 4 Sterne

    Biest, 29.11.2021

    Ein Funke Hoffnung

    Inhalt:

    Nürnberg 1943:
    Inge und ihre Freundin Annemarie haben gerade die Ausbildung zu Rotkreuzschwestern abgeschlossen. Ihre Versetzungswünsche werden in dieser schweren Zeit nicht berücksichtigt und so landen beide an der Ostfront in Charkow. Während ihrer Arbeit im Lazarett werden sie mit Leid, Schmerz, Tod und einem Funken Hoffnung konfrontiert.
    Unverhofft erhält Inge ein Angebot eines deutschen Offiziers, sie nach Italien zur Abtei Montecassino zu begleiten. Sie nimmt es an und reist mit ihm nach Cassino. Doch schon während der Reise dorthin, werden in ihr Zweifel laut. Kann sie ihm trauen? Was wird sie in Italien erwarten und wird sie der Krieg dort erneut einholen? Harte Zeiten stehen ihr bevor, wo sie sich zwischen Liebe und Verrat und Zukunft und Vergangenheit entscheiden muss.

    Meine Meinung:

    Der Autorin Tara Haigh ist hier ein authentischer und berührender Roman über die Zeit im zweiten Weltkrieg gelungen. Das Elend und Leid der Menschen, das Bangen, die Angst, aber auch die Hoffnung hat sie sehr schön übermittelt. Man fühlt mit der Protagonistin Inge, man spürt ihre Ängste und man teilt mit ihr die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges und ein besseres, glückliches Leben danach.

    Inge wurde ins Kalte Wasser geschmissen. Nach der Ausbildung direkt an die Ostfront geschickt, musste die unerfahrene junge Frau viel Leid und Schmerz mit ansehen und dem Tod ins Auge blicken. Dies hat sie sehr geprägt und liess sie schnell erwachsen werden. Die Entwicklung die sie in kürzester Zeit durchläuft, hat die Autorin sehr schön dargestellt. Man kann sich sehr gut in Inge hineinversetzen, ihre Gedanken und Gefühle super nachvollziehen.

    Auch die anderen Charaktere waren gut ausgearbeitet, ihr Handeln konnte man sehr gut nachzuvollziehen.
    Die Landschaften waren detailliert beschrieben, so hatte man alles direkt bildlich vor Augen.
    Was mich ein wenig genervt hat waren die Wiederholungen. Diese waren jedoch nicht so ausgeprägt, dass sie meinen Lesefluss gestört haben. Auch die Spannung, die von Anfang an da war, wurde dadurch nicht gebremst. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, genauso hab ich es mir gewünscht.

    Das Cover ist wunderschön. Es springt einem sofort ins Auge und zeigt einem auf den ersten Blick worum es geht.
    Der Schreibstil war sehr angenehm und liess sich super lesen.

    Fazit:

    Eine klare Leseempfehlung für alle Fans historischer Romane!

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  • 4 Sterne

    kaddelkatja, 06.12.2021

    Die bewegende Geschichte einer DRK-Krankenschwester im zweiten Weltkrieg
    Ich habe zu diesem Buch/ebook gegriffen, weil ich das Cover sehr schön fand in seinen klaren Farben und der Titel „Die Klänge der Freiheit“ hat mich neugierig gemacht. Historische Romane liegen mir, allerdings eher zu Zeiten des Mittelalters und dann auch gerne mit einem Krimi bzw. einer Liebesgeschichte im Hintergrund. Ich habe mich hier an etwas „Neues“ gewagt, denn diese (Lebens-) Geschichte findet während des zweiten Weltkrieges statt und würde ich dann auch als Kriegsroman betiteln wollen.
    Meinung:
    Dieser Roman ist in sich abgeschlossen und konnte mich gut unterhalten, sowohl mit den Details zur Kriegsgeschichte mit den Örtlichkeiten und den Hintergrunddaten, als auch mit der Familien- und Liebesgeschichte rund um Inge.
    Von der Autorin, Tara Haigh, hatte ich bislang noch nichts gelesen, aber der Schreibstil lag mir, so dass ich mir den Namen merken werde.
    Inge, die Protagonistin, war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie reift von der naiven deutschen DRK-Schülerin zur starken Krankenschwester, die von den Kriegsgeschehnissen geprägt wird. Sie verliert bei allen Geschehnissen nie die Menschlichkeit und hilft, wo sie nur kann. Die Familiengeschichte im Hintergrund ist auch sehr gut nachvollziehbar und ich fand den Roman als Gesamtpaket lesenswert.
    Der Titel „Die Klänge der Freiheit“ beruht mit Sicherheit auf der Tatsache, dass Inge für die verletzten Soldaten auf ihrer Violine spielte und den Männern so ein Stückchen Ablenkung verschaffen konnte.
    Der Roman hat mich an einigen Stellen sehr bewegt und mich dazu bewogen, mich im Internet zu einigen Daten selber noch Infos einzuholen. Auf anderen Seiten waren es mir dann doch manchmal etwas zu viel Kriegsinformationen, so dass ich beim Lesen ins Stocken geraten bin.

    Fazit:
    Es gibt von mir eine Leseempfehlung für dieses nachdenklich stimmende Werk und ich vergebe 4/5 Sterne ****

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  • 4 Sterne

    Isabell, 24.01.2022 bei bewertet

    Inge ist eine 21jährige Frau, die bei ihrem alleinerziehenden Vater aufgewachsen ist und 1943 raus aus Nürnberg möchte, um die Welt kennenzulernen und im Krieg zu helfen. Sie liess sich als Rotkreuzschwester ausbilden, strengt sich besonders an, den die Besten dürfen sich ihren Wunscheinsatzort aussuchen. Doch statt Afrika wird sie aufgrund ihrer besonders guten Leistung an die Ostfront geschickt.j
    Die Autorin Tara Haigh schildert ergreifend und ungeschönt, so hat es für mich den Anschein, den Alltag in Chakrow. Sie erzählt unter welchen unvorstellbar schlechten Bedingungen die Arbeit der Schwestern von statten geht und welches Leid sie und die Soldaten ertragen. Die Beschreibung der Triage, die damals schon stattgefunden hat und die miserabelnen hygienischen Bedingungen unter denen die Operationen stattfanden, liess mir das Blut in den Adern gefrieren. Die Täter waren in dieser Situation gleichzeitig Opfer. Nichtsdestotrotz sind sie weitherhin auch Täter und das Leid, was sie der Bevölkerung antun ist grauenvoll. Auf Inge wird ein verletzter deutscher Offizier durch ihr Geigenspiel aufmerksam, der nicht leicht zu durchschauen ist. Künstlerseele und überzeugter Nationalsozialist. Inge bekommt durch ihn die Chance ins wärmere Italien zu kommen, wo sie zunächst unter besseren Bedingungen lebt. Wie die Geschichte dann weiter geht und der Krieg auch hier massiv deutlich wird und was die Liebe mit Menschen macht, sollte jeder selber lesen.

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