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  • 5 Sterne

    13 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mariola P., 13.05.2017 bei bewertet

    Sie sind die Familie Kings, die Könige von Loosewood Island - und die sind sie wirklich , die herrschen über das karge, raue Insel und über das Stück von Ozean, sie fangen dort Hummer seit mehr als dreihundert Jahren und das letzte Wort auf das Land und auf das Wasser gehört Ihnen.
    Cordelia, die älteste Tochter von Woodbury Kings hat der Hummerfang übernehmen , als die Erbe und sie erzählt uns die Geschichte von Kings welche sehr dicht mit Mythos und Legenden verbunden ist . Die Geschichte ist traurig aber mit sehr viel Hoffnung - nach jeden harten, dunklen Tag kommt der neue mit vielen hellen Licht und neuen Aufgaben.


    Die Protagonisten hier sind ausgezeichnet beschrieben, mit viel Geduld und fein Gefühl bringt uns der Autor die Personen immer näher, und dann am Anfang der Vater von Cordelia war mir unsympathisch , aber mit den Zeit er hat sich verändert , sein hartes Charakter hat die weichere Züge bekommen, seine, für mich, nicht immer nachvollziehbare Handlungen habe ich am Ende verstanden , er war wie ein Mafioso - beim Interessen skrupellos und unberechenbar und für die Familie die beste Vater an der Welt.
    Cordelia ist eine unglaublich starke frau mit viel Optimismus  und mit den Sinn für die geheimnisvolle gesegnet, nach so viel Trauer und Sorgen in ihren Leben , sie schaut immer nach vorne und lässt der Vergangenheit hinter sich.


    Am Anfang, war ich skeptisch , das Buch war mir ein bisschen langatmig, aber der gute Erzählstill hat mich bei der Lektüre gefesselt , und das hat sich gelohnt , später die Ereignisse überschlugen sich , der Spannung ist hoch und die Emotionen treiben mir Tränen in die Augen . Das Buch braucht Zeit und das was an Anfang langatmig erscheint später entwickelt sich zu einer temporeicher Geschichte mit eine Achterbahn von Gefühlen.
    Mein grösste Problem waren die Beschreibungen von die Brumfitt Kings Bilder, ich kann die nicht zuordnen, später habe ich erkannt dass eigentlich die Bilder uns die ganze Geschehene  erzählen.....


    der Schreibstil ist ruhig, melancholisch uns sehr plastisch mit vielen Mythos und Legenden verbunden, der Autor hat wunderschöne Geschichte geschrieben wo der Gegenwart sehr tief in der Vergangenheit verankert ist.

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  • 5 Sterne

    12 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C.P., 16.05.2017

    Die Familie Kings von Loosewood Island, einer fiktiven Insel zwischen Nova Scotia und Maine, sind die Könige der Hummerfischer, seit dem ihr Vorfahr Brumfitt Kings sich auf eben dieser Insel niederliess.
    Kanada und Amerika streiten sich seit jeher um die Rechte an der Insel. Doch die Bewohner von Loosewood Island kümmern sich nicht um geringsten um so etwas. Sie fahren raus zum Hummer fischen, holen die Hummerkörbe hoch, bestücken die Körbe erneut mit Ködern und fahren zum Abend hin zurück nach Hause, wo frischer Hummer und ein gedeckter Tisch schon auf sie wartet.
    Cordelia Kings, Protagonistin und Erstgeborene der jetzigen Kings Generation, fuhr schon in jungen Jahren mit ihrem Vater raus, um Hummer zu fangen. Auf die Schwestern Rena und Carly folgte letztendlich der einzige Sohn Scotty. In den Augen von Cordelia Vater, Woody Kings, ist Scotty der geborene Nachkomme und Erbe. Sehr zu Cordelia Verdruss. Doch auf der Familie Kings lastet seit jeher ein Fluch und Scotty verstirbt durch einen tragischen Unfall auf See.
    Die Geschichte beginnt mit Cordelias Erzählungen und Schilderungen ihrer Kindheit und nimmt ab da einen chronischen Verlauf an, wobei mehr als Dreiviertel der Länge des Buches im "Hier und Jetzt" der 30-jährigen Cordelia spielen. Unterbrochen wird Cordelias Schilderung nur durch Kapitel über die Bilder ihres Ahnen Brumfitt Kings, der als erster Fischer auf die damals unbewohnte Insel zog und nach all diesen Jahren die Menschen immer noch anlockt. Nicht durch die Fischerei, sondern durch die Bilder, die er ausserdem zeichnete. So ist Loosewood Islands - zumindest im Sommer - eine Insel voller Gegensätze. So werden hier die Macht und Kraft des Ozeans vereint mit der Anziehungskraft und Magie der Kunst.
    Ausserdem durchziehen die Kapitel immer wieder Geschichten über Brumfitts Frau, um die sich viele Gerüchte ranken. Denn diese soll kein Mensch gewesen sein, sondern geboren vom Ozean in der Form einer Selkie. Cordelia bezieht die Geschichte von Brumfitt immer wieder auf ihr eigenes Leben und Situationen. Die verleiht dem Roman unterschwellig zusätzlich etwas mystisches.
    Es geht viel um Familie, das Leben und die Liebe. Wie schwer es viele Menschen haben, was jeder Einzelne jedoch aus sich machen kann, das Rückschläge zum Leben gehören, man durch diese Rückschläge wachsen muss, was Familie in einem Leben eigentlich bedeutet und das man vieles (und sogar fast alles) erreichen kann, wenn man nur hart genug dafür arbeitet.
    Die Charaktere sind allesamt sehr authentisch dargestellt und auch wenn nicht alle gleich sympathisch sind, so wirken sie doch echt und lebendig. Ich habe hier keinen Liebling gefunden, war doch jeder Charakter so individuell und einzigartig. Es gab kein klassisches Heldenbild, jeder hatte gute und schlechte Seiten, wie auch jeder Mensch auf Erden. Und genau dies macht diesen Roman so schön. Man hat nicht das Gefühl, dass der Autor dem Leser sein Bild der Insel und des gesamten Romans aufdrücken will, denn dies passiert von ganz alleine. Ich stand mit auf der King's Ransom oder Queen Jane, konnte nicht alle Handlungen gut heissen, litt mit den Charakteren und bin über die Stärke einzelner immer noch verblüfft.
    Die Rauheit der Insel und des Lebens auf dieser ist auf jeder Seite und in jedem Menschen spürbar. Ausgeglichen wird diese Rauheit durch die eben immer wiederkehrenden Schilderungen der Bilder von Brumfitt Kings.
    Das Cover ist sehr toll gestalten. Der Horizont lädt zum länger hinschauen ein, das Bott verspricht eine tolle Geschichte und der Leuchtturm lässt einen an Tage am Strand erinnern. Doch vor allem gefällt mir die Präsentierung des Titels. Die geprägten Buchstaben lassen die Finger immer wieder über das Cover streichen und der Rost unterhalb einiger Buchstaben weist auch ohne Inhaltsangabe sofort auf eine Geschichte rund ums Wasser auf.
    Der Schreibstil war für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perspektive von Cordelia Kings. Anfangs war die Geschichte mit vielen, sehr ineinander verschachtelten Nebensätze gespickt. Ich hatte als Leser das Gefühl, dass Cordelia ihre Gedanken zuerst ordnen musste, denn nach ein paar Kapiteln fand ich mich viel besser in der Geschichte zurecht und die mitunter sehr langen Sätze verschwanden zunehmend.
    Die Kapitel an sich haben eine sehr gute Länge, so dass es nie langweilig wurde oder zu anstrengend, bis zum nächsten Kapitel durchhalten zu müssen. Die Kapitel über Brumfitt Kings nahmen zum Ende hin deutlich an Länge ab. Die Geschichten über ihn waren mitunter mehrere Seiten lang, während die Beschreibungen seiner Bilder manches Mal nur eine halbe Seite lang waren.
    Ich verliebte mich in das Cover, verweilte wegen des Klappentextes und war begeistert vom Inhalt. Es war so viel mehr als ich erwartet hatte, genauso unberechenbar wie die See. Von Zeit zu Zeit war die Geschichte wie eine spiegelglatte Meeresoberfläche. Es passierte nicht viel, doch geniessend verweilte man, nicht ahnend, dass der nächste Sturm schon heranzieht. Dann wieder gab es mörderischen Wellengang und dementsprechend verlief auch die Geschichte. Dies ist dem Autor wirklich ganz fabelhaft gelungen!

    Das Buch bekommt von mir die volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung für all diejenigen, die die See im Herzen tragen, auf das Meer hinausblicken und daran glauben, dass dort unten noch mehr lebt, als wir uns bisher vorstellen können und für diejenigen, den Wind um die Nase und die Füsse im Wasser haben. Egal, wo sie sind.

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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hardy K., 10.06.2017 bei bewertet

    Die Kings leben auf einer Insel vor Maine. Ihr Leben richtet sich ganz nach dem Meer und den Hummern, von deren Fang die Familie lebt. Bekannt wurde die Familie und die Insel durch Brumfitt Kings, dessen Gemälde die geheimnisvolle Seite des Meeres perfekt in Szene gesetzt haben. Über die Jahrhunderte lebte die Familie in dr alten Tradition: der Mann fährt auf das Meer, die Frau erzieht die Kinder, wahlweise wieder zu Fischern oder Hausfrauen. Doch die Zeiten ändern sich. Cordelia, eine Tochter von Woody fährt mit ihrem Vater hinaus, will wie ihr Vorbild Hummer fischen. Die Mutter ist strikt dagegen, widersetzt sich aber dem Willen des Mannes nicht. Erst der tragische Tod des Bruders bringt Cordelia schliesslich an ihr Ziel, sie wird Fischerin. Doch dies wird nicht der letzte tragische Schicksalsschlag der Familie bleiben, die versucht mit den modernen Zeiten, Konkurrenzdruck und Drogenhandel klar zu kommen. Idyllisch ist das Leben mit dem Meer nur in schlechten Romanen.
    Und genau das ist dieses wundervoll erzählte Buch nicht. Tiefsinnig, mit tollem Gespür für Timing und Erzählkunst liefert der Autor eine grosses Werk der amerikanischen Literatur ab. Spannend, mitreissend, dramatisch, herzergreifend und dabei immer authentisch und glaubhaft, besser kann man eine Familiensaga nicht anbieten. Ein unaufgeregter "pageturner", der den Leser sanft auf den Wogen mitnimmt, bevor die nächste stürmische Welle die Ruhe durchbricht und die dunkle Seite der Realität offenbart. Weltklasse!

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  • 5 Sterne

    Herbstrose, 21.05.2017

    Seit vielen Generationen lebt die Familie Kings auf Loosewood Island, einer kleinen, der Küste vorgelagerten Insel im Atlantik, an der Grenze zwischen Kanada und den USA. Sie sind die Kings, die Hummerkönige der Insel, seit ihr Vorfahr, der Maler Brumfitt Kings vor beinahe 300 Jahren die Insel entdeckte und sich dort ansiedelte. Sie leben vom Hummerfang, der in den Gewässern rund um die Insel sehr ertragreich ist. Immer war es ein Sohn, der das Familienerbe übernahm und das Geschäft mit dem Hummerfang weiter führte. Doch jetzt möchte Cordelia Kings, die älteste Tochter, mit der Tradition brechen und diese Aufgabe übernehmen. Sie liebt das Meer und liebt die schwere Arbeit mit den Hummerkörben.

    Auch die Fischer von der Küste aus James Harbor wissen von dem Reichtum der Insel und wildern gerne in deren Gewässer. Aber sie kommen nicht nur zum Hummerfang, sie schmuggeln in ihren Booten auch Drogen. Woody Kings, das Oberhaupt der Familie, will mit Hilfe von Cordelia und der anderen Hummerfischer der Insel diesem Treiben Einhalt gebieten. Das könnte jedoch sehr gefährlich werden …

    Der Autor Alexi Zentner wuchs in der kanadischen Provinz Ontario auf und lebt heute mit Frau und zwei Töchtern in den USA, in Ithaca im Staat New York. Er besitzt sowohl die kanadische als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Für seine Geschichten erhielt er bereits zahlreiche Preise. „Die Hummerkönige“ kam im englischen Original bereits 2014 unter dem Titel „The Lobster Kings“ auf den Markt und ist nun in einer ausgezeichneten Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence als Taschenbuch-Ausgabe des btb-Verlags auch bei uns erhältlich. Das Cover hierzu ist sehr schön gestaltet und passt gut zur Geschichte.

    Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Cordelia geschrieben und liest sich wie ein Abenteuerroman. Der Leser erfährt zunächst einige interessante Episoden aus ihrer Kindheit, um dann an ihrem späteren aufregenden und gefahrvollen Leben als Hummerfischerin hautnah dabei zu sein. Aufgelockert wird die Geschichte durch gelegentliche Beschreibungen der Bilder Brumfitt Kings und Erinnerungen aus seinen Tagebüchern, die von Cordelia auf ihre eigene Weise interpretiert werden. Man erfährt von dem Fluch, der auf der Familie lasten soll und dem Pakt, den der Urahn geschlossen hat: Das Meer gibt der Familie Hummer – und nimmt sich dafür einen Sohn. Ob sich dieser Fluch bewahrheitet, soll hier natürlich nicht verraten werden. Er gibt dem Geschehen jedenfalls etwas Mystisches.

    Die Protagonisten sind ausgezeichnet beschrieben, sehr lebensecht und liebevoll portraitiert. Jeder der Charaktere ist individuell und einzigartig, dadurch wirken sie sehr authentisch. Als Leser spürt man auch die Wandlungen, die sie im Laufe der Jahre durchmachen. Man liebt mit ihnen, man leidet mit ihnen, man kämpft mit ihnen gegen die raue See, trotzt Sturm und Wellen und ist manchmal über ihren Mut überrascht. Die Spannung ist besonders gegen Ende zu sehr hoch, man wird von Emotionen gepackt, ein stetes Auf und Ab der Gefühle. Auch wenn man nicht alle Handlungsweisen gutheissen kann, sind doch ihre Beweggründe verständlich.

    Fazit: Ein grossartiges Buch. Allen Lesern, die das Meer lieben und auch bei Sturm noch schön finden, möchte ich es uneingeschränkt empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Bibliomarie, 16.05.2017

    Die Kings sind seit Generationen auf Loosewood Island ansässig und betreiben den Hummerfang, so wie es der Gründer der Familie, Brumfitt Kings vor 300 Jahren begonnen hat. Immer geht das Geschäft auf den Sohn über, nur Cordelia will sich damit nicht abfinden. Sie hat von klein an eine ganz besondere Bindung ans Meer und an ihren Vorfahren, um den sich Mythen und Legenden ranken. Er war nicht nur erfolgreicher Hummerfischer, er war auch Maler und hat ein grosses Werk hinterlassen. In seinen Bildern findet Cordelia mehr, als die meisten sehen.
    Der Roman wirkt für mich wie aus der Zeit gefallen. Gäbe es nicht die allgegenwärtige Technik, könnte dieses Buch auch in der Vergangenheit angesiedelt sein. Cordelia kämpft um die Anerkennung ihres Vaters, sie sieht sich als würdige Nachfolgerin der Familientradition und nicht nur als Ersatz weil ihr Bruder ertrunken ist. Auf Loosewood Island gelten andere Gesetze, bei Auseinandersetzungen wird nicht die Küstenwache gerufen, man regelt seine Angelegenheiten selbst, auch Cordelia muss sich diesem ungeschriebenen Gesetz beugen. Fast erinnerte mich die Auseinandersetzung der rivalisierenden Hummerfischer an den Wilden Westen.
    Sehr schön fand ich die Verbindung zur Vergangenheit und seinen Legenden. Die Grenzen zwischen Realität und Mythos verschwimmen in diesem wunderschönen Buch. Ich mochte alle Figuren, sie sind so lebensecht und liebevoll portraitiert. Der harte Kampf mit den Elementen und die Feinfühligkeit der Beziehungen ergänzen sich und machen das Buch fesselnd. Auch die Anspielungen auf die Literatur gefielen mir, Cordelias Name scheint nicht zufällig gewählt, schliesslich heisst die Familie auch Kings und als Könige der Insel scheinen sie unausgesprochen auch von den übrigen Insulaner anerkannt.
    Das war eine wunderschöne Geschichte, in die ich richtig eingetaucht bin. Die schöne, melancholische Sprache hat das Lesevergnügen noch abgerundet.

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  • 5 Sterne

    Readaholic, 20.05.2017

    Mystische und spannende Familiengeschichte

    Die Familie Kings lebt seit vielen Generationen auf Loosewood Island, einer kleinen Insel vor der amerikanischen Ostküste. Das Leben dort ist hart und rauh, Haupteinkommensquelle ist der Hummerfang.
    Die Geschichte wird aus der Sicht von Cordelia Kings erzählt, einer direkten Nachfolgerin des ersten Bewohner der Insel, des legendären Brumfitt Kings, dessen Gemälde heute noch im Sommer die Touristen in Scharen auf die Insel locken.
    Für die Familie Kings sind Brumfitts Gemälde weit mehr: für sie verkörpern sie die Geschichte und das Leben, vergangen und zukünftig, der Kings. Dabei vermischt sich oft Mystik mit Realität. So soll Brumfitts Ehefrau dem Meer entstiegen sein, eine Selkie, eine Robbe, die, sobald sie das Land betrat, die Gestalt einer Frau annahm.
    Doch handelt die Geschichte auch von dem harten Leben der Hummerfänger. Cordelia muss sich als Frau in dieser harten Männerwelt beweisen. Ihr Verhältnis zu ihren beiden Schwestern ist lange Zeit auch nicht das beste, denn diese sehen in ihr die vom Vater bevorzugte Lieblingstochter. Schicksalsschläge schweissen die Familie jedoch zusammen.
    Das zunächst so beschaulich geschilderte Loosewood Island hat jedoch auch Probleme, Drogenschmuggel und Hummerfänger, die ihre Körbe in den Fanggründen von Loosewood Island ausbringen und die Körbe der Inselbewohner versenken. Dabei scheint das Recht des Stärkeren zu gelten. So wird einem Wilderer einfach die Hand mit einem Hammer zertrümmert, ein anderer erschossen, ohne dass dies in irgendeiner Weise polizeilich verfolgt wird. Das hat mich ein wenig irritiert.
    Das Buch ist einerseits sehr poetisch, mit atmosphärisch dichten Landschaftsbeschreibungen, andererseits sehr spannend. Mir hat es ganz hervorragend gefallen.

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  • 5 Sterne

    Gisela R., 13.05.2017

    "Der Leuchtturm an den Hummerklippen" ist natürlich der Titel eines ganz anderen Buches, aber genau das ist mir beim ersten Blick auf das Buchcover eingefallen.
    Bei den Hummerkönigen handelt es sich hier aber um etwas ganz anderes; es ist eine Familie, die sich vor etwa 300 Jahren auf einer kleinen, ungemütlichen Insel angesiedelt hat. Begründer der Dynastie war der Maler Brumfitt Kings, der nach und nach ein wahres Hummerimperium gegründet hat und ungekrönter König der Insel und der umliegenden Fanggründe war. Diese Position übernahm nach seinem Tod immer der älteste Sohn - bis es da eine Tochter gab, die die Fischerei im Blut hatte und sich die Butter nicht vom Brot nehmen liess, obwohl Frauen in dem Beruf alles andere als gern gesehen waren. Ein bisschen ging es zu wie im Wilden Westen, denn sobald Fischwilderer aus der Nachbarschaft im Revier der Kings Hummer fingen, wurde ihnen nachdrücklich, auch schon mal mit Waffengewalt, klargemacht, was man davon hielt.

    Der alte Brumfitt war, wie gesagt, Maler und hinterliess viele Gemälde und Tagebücher, die, chronologisch entschlüsselt, scheinbar die weitere Entwicklung der Familie Kings voraussagte. Laut Überlieferungen war seine Frau eine Selkie aus dem Meer und ein Fluch lag auf der Familie: so sollte immer ein Sohn der nachfolgenden Generation im Meer den Tod finden.
    Vieles bewahrheitete sich, ob man daran glauben mochte, oder nicht.

    Cordelia, das erste Mädchen in diesem harten Job erzählt die Geschichte, wie sie sie erlebte, in der Ich-Form. Der Schreibstil ist sehr mitreissend: man kann sich die Personen gut vorstellen und erlebt das Schaukeln des Schiffes förmlich mit. Es ist ein tolles Buch und ich empfehle es uneingeschränkt weiter.

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  • 5 Sterne

    KH, 10.06.2017

    Die Kings leben auf einer Insel vor Maine. Ihr Leben richtet sich ganz nach dem Meer und den Hummern, von deren Fang die Familie lebt. Bekannt wurde die Familie und die Insel durch Brumfitt Kings, dessen Gemälde die geheimnisvolle Seite des Meeres perfekt in Szene gesetzt haben. Über die Jahrhunderte lebte die Familie in dr alten Tradition: der Mann fährt auf das Meer, die Frau erzieht die Kinder, wahlweise wieder zu Fischern oder Hausfrauen. Doch die Zeiten ändern sich. Cordelia, eine Tochter von Woody fährt mit ihrem Vater hinaus, will wie ihr Vorbild Hummer fischen. Die Mutter ist strikt dagegen, widersetzt sich aber dem Willen des Mannes nicht. Erst der tragische Tod des Bruders bringt Cordelia schliesslich an ihr Ziel, sie wird Fischerin. Doch dies wird nicht der letzte tragische Schicksalsschlag der Familie bleiben, die versucht mit den modernen Zeiten, Konkurrenzdruck und Drogenhandel klar zu kommen. Idyllisch ist das Leben mit dem Meer nur in schlechten Romanen.
    Und genau das ist dieses wundervoll erzählte Buch nicht. Tiefsinnig, mit tollem Gespür für Timing und Erzählkunst liefert der Autor eine grosses Werk der amerikanischen Literatur ab. Spannend, mitreissend, dramatisch, herzergreifend und dabei immer authentisch und glaubhaft, besser kann man eine Familiensaga nicht anbieten. Ein unaufgeregter "pageturner", der den Leser sanft auf den Wogen mitnimmt, bevor die nächste stürmische Welle die Ruhe durchbricht und die dunkle Seite der Realität offenbart. Weltklasse!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid C., 09.05.2017

    WOW !! Als ich das Cover des Romans von Alexi Zentner zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich nicht, dass das ein so poesievoller, dramatischer, wilder und doch auch romantischer Roman sein würde.
    Die Geschichte der Familie Kings auf Loosewood Island, einer Insel zwischen Nova Scotia und Maine, auf deren Zugehörigkeit sowohl Kanada als auch die USA Anspruch erheben, wird von keinem Geringeren als Brumfitt Kings begründet. Brumfitt, Maler, Fischer, Hummerfänger und erster Bewohner von Loosewood Island hat seinen Nachkommen wunderbare Gemälde hinterlassen, von denen wiederum behauptet wird, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge betrachtet, könne man sein ganzes Leben sehen.
    Cordelia Kings und ihr über alles geliebter Vater Woody Kings glauben daran und leben danach. Cordelia, die Erstgeborene, hat zwei Schwestern und einen Bruder, der nach einem Unfall auf dem Meer stirbt. Ihre Mutter nimmt sich danach das Leben.
    Der Vater, als Hummerfänger tätig, wie alle seine Vorfahren, weist auch Cordelia in den Beruf ein, lässt den Schwestern aber auch andere Ausbildungen angedeihen. Nur Cordelia hat jedoch die Liebe zum Meer in sich.
    Die andere Liebe, wird sie noch zu Cordelia finden?
    Man muss das Buch lesen, denn das Schicksal der Familie ist so grossartig beschrieben, dass man gar nicht aufhören kann. Ein echter 5 Sterne Roman.

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  • 4 Sterne

    Jenny V., 01.08.2017 bei bewertet

    „Was ich ihn hätte fragen sollen, war dieses: Wenn er das Rad zurückdrehen und einen Handel mit dem Ozean machen könnte, würde er dann mein Leben gegen das seines Sohnes eintauschen?“

    Inhalt

    Cordelia Kings lebt seit ihrer Geburt auf der malerischen, wenn auch rauen Insel Loosewood Insland zwischen Neuschottland und Maine und erlebt als Tochter eines alteingesessenen Hummerfischers tagtäglich die Anforderungen, die das Meer an sie stellt. Angefangen bei einer jahrhundertealten Familientradition, die sich auf die Mythologie der Meereswesen stützt bis hin zu den körperlichen Anstrengungen, die sie im Erwachsenenalter als Fischerin und Kapitän eines eigenen Bootes aufbringen muss. Sie hat in der eingeschworenen Gemeinschaft und der Einsamkeit des Meeres ihre Passion gefunden und blickt voller Stolz auf die Geschichte und Vergangenheit ihrer Vorfahren zurück. Gemeinsam mit ihrem Vater hält sie die Tradition aufrecht und kümmert sich ambitioniert um das Fortbestehen der Hummerfischerei in ihrer Heimat. Doch nicht nur eine dunkle Prophezeiung aus grauer Vorzeit trübt ihr persönliches Glück, sondern auch die kriminellen Machenschaften der Konkurrenz, die weder vor Plünderei noch Mord zurückschrecken. Cordelia muss beweisen, dass sie tatsächlich zur Königsfamilie auf Loosewood Island gehört …

    Meinung

    Der kanadische Autor Alexi Zentner, der bereits für seinen Debütroman „Das Flüstern des Schnees“ für renommierte Literaturpreise nominiert wurde, erzählt in dieser dichten, abwechslungsreichen Geschichte von der Schönheit und Veränderlichkeit des Meeres ebenso wie vom Freud und Leid einer ortsansässigen Familie, die für ihr Auskommen einen profitablen Fischereibetrieb aufrechterhalten muss. Besonders intensiv und anschaulich gestaltet der Autor die Atmosphäre auf den Booten, die Schönheit aber auch Unberechenbarkeit der Natur, die Verlässlichkeit der Menschen aufeinander in ihrem Schaffensprozess und darüber hinaus die Vielfalt menschlicher Beziehungen innerhalb eines Familienverbandes. Gerade dieser Schwerpunkt bringt wundervolle Gedankengänge und echte Emotionen rüber, die von einer intensiven Vater-Tochterbeziehung getragen werden. Aber auch die Liebe der Hauptprotagonistin zu ihrem verheirateten Steuermann, die Zuneigung aber auch Rivalität zu ihren Geschwistern und der Schatten eines tödlichen Dramas aus Kindertagen bereichern den Text und differenzieren die Ursachen für ein Leben in der Gegenwart.

    Lediglich die eingeflochtene Erzählung über die bösartige Konkurrenz, die dem Hummerfang eigentlich längst abgeschworen hat und stattdessen nun den Drogenhandel favorisiert, erscheint mir etwas unpassend und bringt zwar einige zusätzliche Spannungsmomente in das Geschehen ein, wirkt auf mich aber aufgesetzt und sehr erzwungen. So wandelt sich eine ansonsten sehr verlässliche, besonnene Cordelia in Anbetracht der Umstände zur Brandstifterin, die ihre Rivalen förmlich ausräuchert. Auch die Grenze zwischen Gewaltbereitschaft und Rechtssprechung der Massen missfällt mir in diesem Zusammenhang sehr und lässt mich hier einige Minuspunkte verteilen. Der Roman wäre auch ohne diese Zwischenpunkte hervorragend ausgekommen und hätte schon allein auf Grund der Naturgewalten eine ganz spezifische Anziehungskraft.

    Fazit

    Ich vergebe 3,5 Lesesterne (aufgerundet 4) für diesen naturverbundenen Familienroman, der mich durch seine differenzierte Betrachtung menschlicher Verhaltensweisen innerhalb eines kleinen Familienkreises einnehmen konnte. Erzählt wird eine Geschichte mit viel Liebe zu den Menschen, mit einer ausgeprägt innigen Vater-Tochter-Beziehung und der Möglichkeit, andere in die Mitte einer Gruppe mit aufzunehmen. Dieser Gedanke konnte mich sehr erwärmen und absolut überzeugen, nur die Umsetzung der tatsächlichen Geschehnisse, der Einsatz der Waffen und die dadurch erzwungene Dramatik geben den Ausschlag für meine Bewertung.

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  • 4 Sterne

    Jenny V., 01.08.2017

    „Was ich ihn hätte fragen sollen, war dieses: Wenn er das Rad zurückdrehen und einen Handel mit dem Ozean machen könnte, würde er dann mein Leben gegen das seines Sohnes eintauschen?“

    Inhalt

    Cordelia Kings lebt seit ihrer Geburt auf der malerischen, wenn auch rauen Insel Loosewood Insland zwischen Neuschottland und Maine und erlebt als Tochter eines alteingesessenen Hummerfischers tagtäglich die Anforderungen, die das Meer an sie stellt. Angefangen bei einer jahrhundertealten Familientradition, die sich auf die Mythologie der Meereswesen stützt bis hin zu den körperlichen Anstrengungen, die sie im Erwachsenenalter als Fischerin und Kapitän eines eigenen Bootes aufbringen muss. Sie hat in der eingeschworenen Gemeinschaft und der Einsamkeit des Meeres ihre Passion gefunden und blickt voller Stolz auf die Geschichte und Vergangenheit ihrer Vorfahren zurück. Gemeinsam mit ihrem Vater hält sie die Tradition aufrecht und kümmert sich ambitioniert um das Fortbestehen der Hummerfischerei in ihrer Heimat. Doch nicht nur eine dunkle Prophezeiung aus grauer Vorzeit trübt ihr persönliches Glück, sondern auch die kriminellen Machenschaften der Konkurrenz, die weder vor Plünderei noch Mord zurückschrecken. Cordelia muss beweisen, dass sie tatsächlich zur Königsfamilie auf Loosewood Island gehört …

    Meinung

    Der kanadische Autor Alexi Zentner, der bereits für seinen Debütroman „Das Flüstern des Schnees“ für renommierte Literaturpreise nominiert wurde, erzählt in dieser dichten, abwechslungsreichen Geschichte von der Schönheit und Veränderlichkeit des Meeres ebenso wie vom Freud und Leid einer ortsansässigen Familie, die für ihr Auskommen einen profitablen Fischereibetrieb aufrechterhalten muss. Besonders intensiv und anschaulich gestaltet der Autor die Atmosphäre auf den Booten, die Schönheit aber auch Unberechenbarkeit der Natur, die Verlässlichkeit der Menschen aufeinander in ihrem Schaffensprozess und darüber hinaus die Vielfalt menschlicher Beziehungen innerhalb eines Familienverbandes. Gerade dieser Schwerpunkt bringt wundervolle Gedankengänge und echte Emotionen rüber, die von einer intensiven Vater-Tochterbeziehung getragen werden. Aber auch die Liebe der Hauptprotagonistin zu ihrem verheirateten Steuermann, die Zuneigung aber auch Rivalität zu ihren Geschwistern und der Schatten eines tödlichen Dramas aus Kindertagen bereichern den Text und differenzieren die Ursachen für ein Leben in der Gegenwart.

    Lediglich die eingeflochtene Erzählung über die bösartige Konkurrenz, die dem Hummerfang eigentlich längst abgeschworen hat und stattdessen nun den Drogenhandel favorisiert, erscheint mir etwas unpassend und bringt zwar einige zusätzliche Spannungsmomente in das Geschehen ein, wirkt auf mich aber aufgesetzt und sehr erzwungen. So wandelt sich eine ansonsten sehr verlässliche, besonnene Cordelia in Anbetracht der Umstände zur Brandstifterin, die ihre Rivalen förmlich ausräuchert. Auch die Grenze zwischen Gewaltbereitschaft und Rechtssprechung der Massen missfällt mir in diesem Zusammenhang sehr und lässt mich hier einige Minuspunkte verteilen. Der Roman wäre auch ohne diese Zwischenpunkte hervorragend ausgekommen und hätte schon allein auf Grund der Naturgewalten eine ganz spezifische Anziehungskraft.

    Fazit

    Ich vergebe 3,5 Lesesterne (aufgerundet 4) für diesen naturverbundenen Familienroman, der mich durch seine differenzierte Betrachtung menschlicher Verhaltensweisen innerhalb eines kleinen Familienkreises einnehmen konnte. Erzählt wird eine Geschichte mit viel Liebe zu den Menschen, mit einer ausgeprägt innigen Vater-Tochter-Beziehung und der Möglichkeit, andere in die Mitte einer Gruppe mit aufzunehmen. Dieser Gedanke konnte mich sehr erwärmen und absolut überzeugen, nur die Umsetzung der tatsächlichen Geschehnisse, der Einsatz der Waffen und die dadurch erzwungene Dramatik geben den Ausschlag für meine Bewertung.

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  • 5 Sterne

    Ivonne G., 26.06.2017

    Das Cover des Buches mit dem Schiff vor der Insel läd zum träumen ein ;-) man steht am Ufer und beobachtet alles ;-)
    Der Titel die Hummerkönige lässt Spielraum zum spekulieren , was es damit auf sich hat,... Für einen Roman, war für mich in der Mitte des Buches eine tolle unerwartete Wendung , die Spannung in die Geschichte brachte und richtig toll zu verfolgen war ;-)
    Überraschende Entdeckung ;-)
    Aber auch die Familiengeschichte mit der taffen Cordelia ist spannend, abenteuerlich und auch ein bisschen traurig mit dem Schicksalsschlag den die Familie gegen Ende des Buches noch erleben muss ,...
    Ein toll geschriebenes Buch mit ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Handlungen und Abschnitten, wo man wirklich meint, die Personen und Geschehnisse zu beobachten und hinter ihnen zu stehen bei den Erzählungen,..
    Ein bischen Crime , ein bischen Family, ein bischen Abenteuer und Leben ;-) eine perfekte Mischung :-)

    Mir hat das Buch richtig gut gefallen, Vorallem als es mit der Überraschung nochmal eine Unbekannte gab ;-) das war wirklich klasse ;-)

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  • 5 Sterne

    Lola, 26.05.2017

    Das Buch beschreibt den Lebensweg Cordelia Kings, Erbin der Hummerdynastie der Familie Kings auf Loosewood Island. Als Erstgeborene der Familie, jedoch ein Mädchen, hat Cordelia es nicht leicht, sich im rauen Klima der Hummerfischerei zu behaupten. Familiäre Tragödien, eine unerreichbare Liebe und der harte Konkurrenzkampf bestimmen ihren Lebensweg und trotzdem gibt sie nie auf und beharrt auf ihren Lebenstraum als "Hummerkönigin".
    Die Geschichte um Cordelia in der Gegenwart wechselt sich ab mit den Legenden um Brumfitt Kings vor 300 Jahren, der als erster Hummerfischer der Familie die Insel betrat. Künstlerisch wird der Bezug zur Vergangenheit durch Brumfitts Gemälde hergestellt.
    Das Buch gibt gekonnt die Höhen und Tiefen des Lebens als Hummerfischer wieder. Eindrucksvoll wird die Kulisse beschrieben, der Leser spürt förmlich das raue Klima auf Loosewood Island. Ähnlich kühl und schroff wirken auch die Protagonisten. All das macht den Roman authentisch. Eine Geschichte, die lange in Erinnerung bleibt.

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  • 4 Sterne

    Nadja K., 10.06.2017

    Die Hummerkönige hat etwas Unaufgeregtes, Langsames, nahezu Leichtes, was den Leser Schritt für Schritt oder besser Welle für Welle in seinen Bann zieht. Bereits auf den ersten Seiten fühlt es sich so an, als wenn man mit nackten Füssen im kalten Meerwasser steht. Man weiss, dass da draussen etwas lauert, etwas Unbekanntes, Verhängnisvolles. Trotzdem oder gerade deswegen, bleibt man stehen. Mehr noch, macht einige Schritte vorwärts, angelockt von dem Unsichtbaren.
    Genauso verhält es sich mit Alexi Zentners Buch. Das Mystische, Unerklärliche lockt genauso wie das Verlangen mehr über die Familie Kings, die „Königsfamilie“ auf Loosewood Island, zu erfahren. Sowie das Meer mit jeder Welle denjenigen gefangen nimmt, der sich hinaus getraut, so fesselt diese Familiengeschichte den Leser mit jeder Seite mehr und hinterlässt auch nach dem finalen Umblättern einen bleibenden Eindruck.

    Der ruhigen und gelassenen Erzählweise mutet zu Beginn etwas Oberflächliches und Distanziertes an. Keine Distanz zwischen dem Leser und den Charakteren, eher eine Distanziertheit zwischen den Charakteren und den Geschehnissen. Ein Junge ertrinkt, das Leben geht weiter. Eine Mutter nimmt sich das Leben, trotzdem müssen Köder ausgelegt, Körbe geleert, Hummer gefangen werden.
    Zentner gibt kaum Einblick in die Psyche der Figuren. Erstaunlicherweise führt dies nicht dazu, dass sich der Leser nicht mit ihnen identifizieren kann. Viel mehr glaubt man sich schon bald selber mit auf dem Hummerboot, spürt die Wellen unter sich, schmeckt das salzige Meerwasser. Dennoch bleibt ein fahler Nachgeschmack, da der Leser der einzige ist, welcher das Erlebte reflektiert. Vieles bleibt unausgesprochen, Geheimnisse werden gehütet, auf Aussprachen wartet man vergeblich.

    Über weite Teile ohne Hektik erzählt, wird der Roman auf seinem Höhepunkt zum Pageturner. Wenn auf rauer, stürmischer See um Menschenleben gekämpft wird, ist es vorbei mit der Gelassenheit und der Puls des Lesers schnellt unweigerlich in die Höhe. Wie so oft folgt auf Sturm Sonnenschein, doch das Meer hat seine Opfer gefordert. Obwohl die Verluste für nahezu alle Figuren eine Zäsur in ihrem Leben bedeutet und sich alles ändert, so bleibt doch alles gleich. Eine neue Hummersaison beginnt und die Boote fahren hinaus aufs Meer.

    Alexi Zentners Werk besticht durch seine entschleunigte Erzählweise. Es nimmt uns mit auf eine Reise in die abgelegene Gegend von Nova Scotia, lässt uns das Gehetze des Alltags vergessen und von einem Leben auf einer kleinen Insel träumen. Eine Insel, auf welcher die Bewohner einander unaufgefordert beistehen und gemeinsam allem trotzen, was das Meer und das Leben für sie bereit hält.

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  • 4 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 28.06.2017

    Die Familie Kings lebt vom Hummerfang auf der Insel Loosewood Island zwischen Nova Scotia in Kanada und Maine in den USA. Seit ihr Vorfahre Brumfitt Kings vor Jahrhunderten auf der Insel ankam, ist die Familie dem Hummerfang verpflichtet. Der heutige Patriarch Woody Kings führt die Riege der Hummerfischer mit harter Hand. Seine Tochter Cordelia kämpfte von Kindheit an um die Anerkennung ihres Vaters, da sie sich dazu auserkoren fühlte, die Dynastie weiterzuführen.

    Das Buch ist aus der Perspektive von Cordelia Kings geschrieben. Sie erzählt die Geschichte der Familie seit den Anfängen. Sagenhafte Geschichten ranken sich um Brumfitt Kings, dessen Gemälde in der Kunstwelt grosse Anerkennung erfahren, weil sie die Geschichte der Insel erzählen. Die Geschichte der Anfänge der Familie mit Woody und seiner Frau, die auf Loosewood Island leben und nach ihren drei Töchtern noch einen Sohn bekommen, ist anschaulich erzählt und fesselt. Cordelia, die von Kind an um die Gunst ihres Vaters kämpfte, weil sie beweisen will, dass sie die wahre Königin nach ihm sein kann, kommt manchmal etwas verbissen rüber. Sie benimmt sich oft wie ein Kleinkind, das nicht seinen Willen bekommt. Jedem, der Geschwister hat, ist diesem Verhalten aber nicht ganz unbekannt, weil man immer um die Liebe der Eltern kämpfen muss, die man mit seinen Geschwistern teilt. Wenn dann auch noch ein „kleiner Prinz“ in die Familie kommt, dem vom Tag seiner Geburt das Recht auf den Thron des Vaters zufällt, ist es für ein Mädchen noch schwieriger. Die Familie muss einige schlimme Ereignisse verkraften, doch Cordelia steht ihrem Vater immer bei und behauptet sich als Hummerfischerin mit ihrem eigenen Boot.

    Die Geschichte zieht sich gerade im ersten Drittel extrem. Viele Details plätschern vor sich hin und machen das Lesen etwas zäh. Dabei ist die Familiengeschichte interessant und man verfolgt als Leser gespannt, wie es weitergeht. Erst im letzten Drittel kommt durch einen zusätzlichen Handlungsstrang etwas Spannung auf. Insgesamt fand ich die Geschichte sehr unterhaltend. Die Sprache ist bildhaft und man kann sich die harte Arbeit auf den Hummerbooten, die traumhafte Kulisse der Insel und die schlimmen Unfälle genau vorstellen und leidet mit den beteiligten Personen.

    Schön geschriebene, fesselnde Familiengeschichte mit Geheimnissen, Liebe und Verlust.

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  • 4 Sterne

    Igela, 13.06.2017

    Cordelia King wächst als Tochter eines Hummerfängers auf Loosewood Island auf. Schon früh ist sie fasziniert von der Arbeit ihres Vaters und so oft sie kann fährt sie mit, wenn die Fischer ihre Körbe auf dem Meer auswerfen. Nach einem Schicksalsschlag bleiben sie und ihre beiden jüngeren Schwestern alleine mit Vater Woody zurück. Der Vater versucht Vater und Mutter zugleich zu sein und erzieht die Mädchen zu eigenständigen , starken Frauen. Cordelia steigt in die Fussstapfen ihres Vaters und wird Hummerfängerin. Sie ist zufrieden und glücklich, wenn sie auf dem Meer sein kann und richtet ihr Leben ganz auf ihren Beruf aus .

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Familie King und ihr Leben auf Loosewood Island. Der harte Beruf als Hummerfänger ist sehr gut beschrieben und man erkennt wie sich vor allem eine Frau in dieser Männerdomäne und gegen das Rollendenken durchbeissen muss. Zwei Dinge haben mir in diesem Buch sehr gefallen. Und zwar einerseits wie die Frauen der Familie King als starke und eigenständig denkende Persönlichkeiten dargestellt werden. Cordelia King ist jemand, der auch mal aneckt, sagt was sie denkt und ihre Ziele beharrlich verfolgt. Gegen jedes Rollendenken und Konventionen sprengt sie das gängige Familienmodell auf der Insel.

    Anderseits lebt man als Leser das Leben der Familie lesend mit und spannende, berührende, traurige aber auch witzige Momente haben mich mitgerissen. Beeindruckt hat mich wie eine Familie auch nach Schicksalschlägen durch dick und dünn geht. Dabei ist nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen...und genau das ist es ,was diese Geschichte sehr authentisch macht.

    Der Schreibstil hat mir gefallen, er liest sich leicht und flüssig. Ein Vorfahre von der Familie, Brumfitt King genannt, spielt eine zentrale Rolle in der Erzählung. Diese Passagen waren mir leider zu langatmig , mit Wiederholungen , die mich im Lesefluss gestört haben. Die Beschreibungen der Gezeiten, des Meeres erinnern zeitweise fast an ein Märchen und sind poetisch beschrieben, was mir gut gefallen hat.

    Mich hat diese Geschichte über die Insel und ihre Bewohner sehr fasziniert und gefallen.

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  • 4 Sterne

    Judith H., 31.07.2017

    Interessante Familiengeschichte

    Seit Brumfitt Kings vor Jahrzehnten auf der Insel Loosewood Island sesshaft wurde, lebt die Familie vom Hummerfang. Ihr Reichtum gründet sich auf besonders ergiebige Fanggründe, die sich der Vorfahr gesichert hat, aber im Gegenzug lastet ein Fluch auf der Familie.
    Die Geschichte handelt überwiegend von Cordelia Kings, die teilweise schon verzweifelt versucht, die Anerkennung des Vaters zu bekommen. Sie möchte gerne in seine Fussstapfen treten und die Hummerkönigin sein.
    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht. Ich fand es wenig interessant und langatmig. Mein Durchhaltevermögen hat sich aber bezahlt gemacht, denn irgendwann hat mich die Geschichte gepackt. Sehr anschaulich und detailliert wird die schwere Arbeit der Hummerfischer beschrieben und wie abhängig diese vom Wetter und insbesondere vom Meer sind.
    Die Rückblicke auf Brumfitt, der auch als Maler Anerkennung findet, waren jetzt nicht so mein Ding. Diese Abschnitte hätte für mein persönliches Empfinden kürzer ausfallen können. Teilweise störten sie meinen Lesefluss.
    Die Charaktere kommen realistisch rüber und bleiben sich in ihren Handlungen treu.
    In einer schönen Sprache zeigt uns die Autorin den Kampf Cordelias, sich in dieser Männerdomäne durchzusetzen und anerkannt zu werden.
    Nach etwas zähem Beginn entwickelt sich die Geschichte zu einer interessanten und fesselnden Familiengeschichte mit tiefen Einblicken in das Leben der Hummerfischer.

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  • 4 Sterne

    Uschi S., 16.05.2017

    Die Familie Kings ist führend im Hummerfang auf Loosewood Island und sie sind seit 300 Jahren quasi die Könige dieser Insel. Der berühmte Maler Brumfitt Kings ist ihr Vorfahre und viele Touristen kommen auf die Insel, um seine Bilder und den Ort, wo sie entstanden sind, zu sehen. Der Sage nach hatte er eine Frau aus dem Meer - dadurch wurden ihm immer volle Hummerkörbe beschert. Aber es liegt auch ein Fluch auf der Familie: den ältesten Sohn holt sich das Meer dafür.

    Der Roman beginnt langsam - man erfährt viel über den Hummerfang, die Insel und die Familie - aber dann nimmt er Fahrt auf und entwickelt sich zu einem spannenden Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Es werden auch aktuelle Probleme wie Drogen und Alkohol angesprochen, die Kriminalität macht auch vor einer kleinen Insel nicht halt. Doch die Könige der Insel regeln das auf ihre Art und Weise. Cordelia, die älteste Tochter der Familie, die auch als Hummerfischerin arbeitet, tritt dabei in die Fussstapfen ihres Vaters Woody.

    Die Mitglieder der Familie sind sehr gut gezeichnet, ebenfalls die Inselbewohner und die Insel selbst. Man kann sich das raue Klima lebhaft vorstellen. Der Schreibstil ist sehr lebendig und der Leser leidet und fühlt mit der Familie mit.

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  • 3 Sterne

    Andrea T., 17.06.2017

    Die Kings sind seit 300 Jahren auf Loosewood Island zu Hause, einer einsamen Insel vor der Küste von Maine, wo das Meer rau und stürmisch und das Leben hart und voller Entbehrungen ist. Sie sind erfolgreiche Hummerfischer und in der kleinen Gemeinde geben Sie den Ton an. Der erste Kings, Brumfitt, kam einst auf die Insel und war ein begabter Maler, dessen Schatten noch bis in die Gegenwart seiner Nachkommen reicht. Er soll der Legende nach eine Frau aus dem Meer, eine „Selkie“, geheiratet haben. Dies brachte zwar den Reichtum der Meere, aber fordert auch ihren Tribut: jede Generation verliert einen Sohn an das Meer. Cordelia ist die älteste Tochter von Woody Kings und spürt schon sehr früh, dass sie die Erbin ihres Vaters ist und als Hummerfischerin geboren wurde. Doch als Tochter und Frau muss sie sich den Respekt ihres Vaters und auch ihr Erbe gegenüber einer von Männern dominierten Welt hart erkämpfen und verteidigen. …

    Was die Bewertung dieser Geschichte betrifft, schwanke ich stark zwischen Begeisterung und Ablehnung, da mich der Roman teilweise doch etwas gelangweilt hat und auch auf lange Strecken dahinplätschert, auf der anderen Seite jedoch auch einen gewissen Charme versprüht. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Cordelia Kings, erst als Kleinkind und Teenager und später als erwachsene Frau, die ihren Platz in der Hummerfischerei erkämpft und verteidigt. Was am Anfang noch sehr romantisch – geradezu verzaubernd - wirkt, weicht aber später zunehmend einer immer härter werdenden Realität, als der Leser mehr über die Hummerfischerei und den täglichen Überlebenskampf auf dem Wasser gegen das Wetter und gegen Wettbewerber aus anderen Fischfanggebieten der Küste erfährt. Hier zählt oftmals das Faustrecht bzw. das Recht des Stärkeren und man begreift sehr schnell, dass der kindliche Blick von Cordelia auf ihren vergötterten Vater schnell revidiert werden muss. Denn Woody Kings ist ein zwar liebevoller Vater, aber dennoch auch ein harter Geschäftsmann, der sein Fanggebiet gegen jeden, notfalls mit Waffengewalt, einem Hammer oder mit Fäusten verteidigt. Da wird teilweise nicht an Brutalität gespart und auch Cordelia muss sich diesem Umstand am eigenen Leib stellen. Dennoch geht es weniger um den Vater-Tochter-Konflikt, als um die Entwicklung von Cordelia zu einer starken Frau, die als Hummerfischerin ihren „Mann“ steht, sich mehr und mehr emanzipiert und als Familienoberhaupt – auch mit Waffengewalt – durchsetzen kann.

    Was für mich eher störend wirkt, ist zum einen die immer wieder eingebauten Beschreibungen von Gemälden des ersten Brumfitt Kings aus der Sicht von Cordelia, die als dramaturgische Elemente dienen, für mich als Leser aber keinen Mehrwert haben. Zum anderen die Verknüpfung von Legende und Gegenwart. Denn der Leser trifft immer wieder auf den Fluch der Kings, wonach in jeder Generation ein Sohn dem Meer zum Opfer fällt und dass der erste Kings mit einem sagenhaften Wesen des Meeres verheiratet war. Durch diese in die Geschichte verwobenen Mythen verliert die Geschichte für mich teilweise doch ein wenig an Realität und Glaubwürdigkeit. Auch die romantische Liebesgeschichte zwischen Cordelia und ihrem verheirateten Steuermann Kenny hat für mich stellenweise etwas Störendes.

    Dennoch punktet die Geschichte durch einen für mich sehr authentischen Blick auf die Lebensumstände der Hummerfischer vor der Nordostküste der USA. Man spürt sehr häufig die spezielle Atmosphäre der Insel und der zwischenmenschlichen Beziehungen, die beispielhaft für die Region gelten. Auf der anderen Seite ist es auch eine interessante Familiengeschichte, die mit ihren Charakteren (Cordelia, ihre Schwestern und ihr Vater) berührt, diese auch kritisch hinterfragt und dadurch auch gleichzeitig authentisch werden lässt. Ob man nun die speziellen Methoden von Woody mit seinen Konkurrenten als sympathisch und richtig empfindet oder nicht, bleibt jedem Leser/jeder Leserin selbst überlassen. Letztlich ist es auch ein gesellschaftliches Portrait und da dürfen Figuren auch mal atypisch handeln.

    Mein Fazit: Ein ruhiger, unaufgeregter Familienroman mit Flair, der erst spät an Spannung gewinnt. Wer sich für ein gesellschaftskritisches Portrait der Hummerfischer vor der Nordostküste der USA interessiert, liegt hiermit richtig.

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  • 4 Sterne

    Edith S., 07.08.2017 bei bewertet

    Überraschend gut hat mir dieser Roman gefallen. Die Hummerkönige von Alexi Zentner erzählt die Geschichte von Cordelia Kings. Sie lebt auf einer rauen Insel – Looswood Island – und lebt vom Hummerfang. Wie ihre Vorfahren schon. Ebenso wird die Geschichte ihres Vorfahrens Brumfitt erzählt. Nach seinen Aufzeichnungen war er der erste und einsame Siedler dieser Insel und verliebte sich in eine Meerjungfrau. Der Preis: die reichlichen Früchte des Meeres sind ihm und seinen Nachkommen sicher, aber es kostet jeder Familie einen Sohn. Und hier liegt das Drama Cordelias Familie: sie ist dabei als ihr kleiner Bruder auf dem Meer umkommt. Somit tritt Cordelia die Nachfolge des Hummerfangs an.
    Die Mutter Cordelias ist der Meinung, dass Mädchen zu Hause bleiben sollte und ist immer wieder dagegen als ihr Mann die Mädchen mit aufs Meer nimmt und drängt darauf das Scotty – ihr Sohn – mit soll. Doch nach dem Drama verkraftet sie ihr Leben nicht mehr und ertränkt sich.

    Diese Familensaga hat mich unglaublich gefesselt und fasziniert. Wunderschön und Anrührend geschrieben. Ich kann das Buch nur weiter empfehlen!!!

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