20% Rabatt auf den tolino Epos 3!

Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 147788004

Taschenbuch Fr. 21.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hoelzchen, 06.09.2023

    Als Buch bewertet

    Kay und seine Freunde nennen sich die indische Reisegruppe und sie haben gerade die Schule beendet. Die 80er Jahre haben begonnen und sie wohnen in Rostock. Je älter sie werden, desto mehr verstärkt sich ihr Wunsch, der DDR den Rücken zu kehren. Kays Traum wird wahr und er beginnt eine Ausbildung zum Matrosen, somit hat er Glück und kann fremde Länder bereisen. Auch West-Deutschland und Mexico lernt er kennen. Bei seinen Freunden wächst die Unzufriedenheit und die Fluchtgedanken nehmen zu. Einer von ihnen schafft es in den Westen, anderen gelingt die Flucht nicht und werden inhaftiert. Auch Kay gerät in Verdacht zu fliehen und deshalb darf er seine Ausbildung nicht fortsetzten. Der Traum der Seefahrt ist plötzlich vorbei. Er fällt in ein tiefes Loch und die Gedanken, dass es unter seinen Freunden einen Verräter geben muss, verstärken sich. Kay sieht keinen Ausweg und plant auch seine Flucht und plötzlich wird auch klar, wer der Verräter unter ihnen ist.
    „Die Freiheit so nah“ basiert auf authentischen Ereignissen. Die Autorin A. A. Kästner beschreibt hier das Leben ihres Mannes. Wir begleiten Kays Leben von 1982 bis 1989. Dazwischen werden einzelne Kapitel aus dem Jahr 2016 eingeschoben. Die indische Reisegruppe gibt es immer noch und man trifft sich 2016 auf einer Trauerfeier. Erst ganz am Ende des Romans erfährt man, wer aus dem Freundeskreis verstorben ist. Auch der Verräter ist auf der Beerdigung anwesend, man geht auf Distanz. Dieser Vertrauensbruch der Freundschaft, kann nie wieder gut gemacht werden.
    Mir hat dieser 333 Seiten umfassende Roman sehr gut gefallen. Ich bin nur wenige Jahre ünger als die Protagonisten, aber im Westen aufgewachsen. Das Leben in der DDR ist also eine ganz andere Welt für mich. Was für uns im Westen ganz selbstverständlich war, ist für die meisten Einwohner in der DDR unerreichbar gewesen. Die Reisefreiheit war sicherlich mit das grösste Manko. Aber auch der Mangel an alltäglichen Dingen, trug natürlich zur Unzufriedenheit bei. Besonders berührt hat mich auch hier wieder, dass man eigentlich nie wusste, wem man vertrauen konnte. Leider muss auch Kay diese Erfahrung machen. Sein Freund ist ein Verräter. Was macht das mit einem Menschen? Diese Frage drängt sich mir nach dem Roman immer wieder auf. Kann man unbeschwert weiterleben und Vertrauen zu Freunden aufbauen? Die DDR ist Geschichte und Kay ist gestärkt aus diesen Ereignissen hervorgegangen und hat einen Neuanfang gewagt. Wie gut, dass es diesen Roman gibt, denn es ist nach wie vor wichtig, sich an dieser deutschen Geschichte zu erinnern. Es macht immer wieder betroffen, darüber zu lesen, doch es bleibt zu hoffen, dass wir daraus lernen und auch mehr Verständnis füreinander aufbringen. Denn auch nach über 30 Jahren Einheit, gibt es Vorurteile in Ost und West.
    Der lockere und moderne Schreibstil, machte es mir einfach, sich für diesen Roman zu begeistern.
    Von mir ganz klar: 5 Sterne Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith S., 21.09.2023

    Als Buch bewertet

    So viele zerstörte Träume, so viel Hoffnung

    Die Literatur, die Schriftsteller, die Sachbuchautoren, viele beschäftigen sich mit der Geschichte, ich lese viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg, Flucht, Vertreibung, aber die Thematik, die uns heute zeitlich sehr viel näher liegt, die kommt noch sehr selten vor in Romanen. Die begrenzte Zeit der DDR von 1949 bis 1989 aber ist mit all ihren Merkwürdigkeiten, mit der für die dort lebenden Menschen einengenden und freiheitsfeindlichen Politik noch immer ein recht blinder Fleck. Umso mehr wollte ich dieses Buch unbedingt lesen, denn ich habe meine Kindheit und Jugend bis hin zum 35. Lebensjahr in Ostberlin erlebt. Ich kenne den „real existierenden Sozialismus“ und ich habe die Diktatur der Arbeiterklasse erlebt. Nicht alle Rückblicke erscheinen mir da im goldenen Licht.
    Ich dachte, ich würde dieses Buch schnell durchlesen können, aber im Gegenteil, ich blieb immer wieder stecken, nicht weil ich es nicht mochte, sondern weil jede Seite bei mir Gedanken, Erinnerungen, Wehmut, Erschütterung getriggert hat. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab, die absonderlichsten Momente fielen mir ein. Und ich dachte an die Menschen, die vielleicht durch meinen Vater, der KGB- und Stasimann war, gelitten haben oder geschädigt wurden. Ich wuchs ohne diesen Vater auf, erst 2011 begann ich, sein Leben zu erforschen, seine Biografie zu schreiben und auch seine Stasiakten einzusehen, aber das macht das Denken darüber nicht leichter.
    So durchlitt ich mit Kay all die Jahre, all seine Niederlagen und Hoffnungen, seine Ausreise, seinen Neuanfang. Wie furchtbar die Entdeckung des Verräters in den eigenen Reihen ist, das kann ich nicht wissen, mir ist so etwas nie passiert, aber es ist auch so, dass ich nicht alles weiss und nun auch nicht mehr wissen will. Genau an diesem Punkt beginnt auch das Schwanken, ist es besser, alles zu erfahren oder lässt man manches lieber ruhen? Ich jedenfalls war froh, dass die Mauer fiel, auch wenn die ersten Jahre danach ein grosses inneres Chaos auslösten. Alles wurde anders, am Ende kann ich sagen, alles wurde besser. Ich habe das Gefühl, auch Kay könnte diese Gedanken gehabt haben.
    Dass dieses Buch überhaupt entstanden ist, empfinde ich als echtes Geschenk. Es gibt so viele Menschen, die über die DDR-Zeit nichts wissen oder nur oberflächlich damit in Berührung kamen. Hier haben sie Gelegenheit, recht nah an die Wirklichkeit heranzukommen. Und damit meine ich nicht nur junge Leute, die in den Achtzigern oder noch später geboren wurden. Nein, auch die Menschen, die im Wirtschaftswunderland BRD grosswurden, haben oft nur rudimentäre Vorstellungen vom Leben in der DDR.
    Ich wünsche dem Buch Erfolg und danke der Autorin und ihrem Kay für diese mühevolle und sicher auch schmerzliche Erinnerungsarbeit. Die indische Reisegruppe wird mir in Erinnerung bleiben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 07.09.2023

    Als eBook bewertet

    2016 führte eine Beerdigung Kay und die Clique aus der Schulzeiten zusammen. Es werden Erinnerungen ausgetauscht aus den 80er Jahren. Geplatzte Träume und über die Enge der DDR wurde gesprochen. Die acht Freunde galten als verschworene Gemeinschaft. Bis der erste von ihnen verhaftet wird wegen Republikflucht. Es erfolgten weitere Verhaftungen. Bald einmal musste man erkennen, dass der Verräter in den eigenen Reihen zu suchen ist. Kay und die zwei letzten Freunde versuchen über die Ostsee zu fliehen. Was mich sehr fasziniert hat ist, dass die Geschichte sehr real ist. Kein Wunder, dient doch das Erlebte des Ehemannes als Vorlage. Mich hat die Geschichte sofort gefesselt. Man rätselt als Leser bis zuletzt, wer der Verräter sein könnte. Man kann in durch die Geschichte hindurch nicht zuordnen, er war gut getarnt. Dieses Buch kann ich sehr empfehlen und es sollten, weil Leser es lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin B., 09.09.2023

    Als Buch bewertet

    Diese realistische Darstellung der Lebenssituation vieler Menschen in der DDR der achtziger Jahre hat mir sehr gut gefallen.

    Erzählt wird die Geschichte einer Gruppe junger Leute, die versuchen, trotz aller Widrigkeiten, ihren Platz im Leben und in der Gesellschaft zu finden.

    Das ist oft mit zahlreichen Schwierigkeiten, Demütigungen und Bevormundung verbunden. Fast alle sehen sich nach mehr Freiheit, ein bisschen weite Welt. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, der leider auch von Verrätern mitgegangen wurde, wie sich irgendwann herausstellt. Jetzt erst zeigt sich, wer Freund oder Feind ist und was echte Freundschaft bedeutet.

    Ein empfehlenswertes Buch, das mit zur Aufarbeitung deutsch-deutscher Geschichte beitragen kann.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasika, 21.09.2023

    Als Buch bewertet

    Kay, der Prof, Juri, die Zwillinge Alexander und Ricksen, Oliver, Hannes sowie Sascha sind Freunde seit der ersten Klasse in Rostock und gehen zusammen durch dick und dünn, später kommen noch die jeweiligen Partnerinnen dazu. Der Roman setzt mit der Beerdigung eines Mitgliedes der Clique ein und erzählt anhand von Rückblicken und unterschiedlichen Perspektiven, vorwiegend aus Kays, die Geschichte ihrer Freundschaft ab Juli 1980 bis Dezember 1989.

    Die Autorin hat mit diesem Buch einen Teil der bewegenden Lebensgeschichte ihres Mannes wiedergegeben.

    Den Einstieg fand ich zunächst schleppend und zäh. Die zahlreichen Protogonisten waren bis auf Kay und den Prof kaum zu unterscheiden und es werden kleinere, wenig spannende Begebenheiten aus der Jugend der Gruppe erzählt. Doch nach einigen Kapiteln wird die Handlung zunehmend packender, als einer der Kumpels in Ost-Berlin verhaftet und im berüchtigten Hohenschönhausen landet...

    Die jungen Männer haben Träume, die ihnen jedoch innerhalb des starren Regimes der DDR verwehrt blieben. Die Freiheit erscheint so nah und ist doch fern, sollen sie die Flucht wagen? Aber was würde dann aus der zurückgebliebenen Familie und Freunden werden, welche weitreichenden Folgen müssten diese fürchten?

    Dennoch sprechen die Freunde immer wieder über ihre Überlegungen, bis auch Kay seinen Berufstraum beerdigen muss, doch wer hat ihn verraten?
    Als sich die "Vorfälle" innerhalb des eingeschworenen Truppe häufen, wird klar, dass unter ihnen, die stets ein Team waren und such seit frühester Kindheit blind vertrauten, ein Denunziant sein muss, doch wer ist es?

    "Man hatte ihnen nur beigebracht, nicht aufzufallen, denn der DDR hatte alles ordentlich und gesittet abzulaufen. Seit frühester Kindheit waren sie zur Zurückhaltung und Anpassung ermahnt worden, alles lief auf Normalnull. Kein Wunder, dass sie in den letzten Jahren so oft ihre Grenzen ausgetestet hatten. (...) Kay war nicht länger bereit sich anzupassen. In ihm war etwas zerbrochen." (Zitat S. 144)


    Fazit:

    Ein Stück lebendig gezählte Geschichte zu Zeiten des durch die Mauer getrennten Deutschlands.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura K., 30.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ich habe mich vor kurzem mal an ein etwas anderes Buch gewagt, das nicht so ganz in das Genre passt, das ich sonst immer so lese. Ich habe es aber nicht bereut, denn es war echt super spannend. In dem Buch geht es grob gesagt um Jugendliche, die in der DDR leben und von dort flüchten wollen, weil sie die Hoffnung haben, im Westen endlich frei sein zu können. Dieses Vorhaben gestaltet sich allerdings schwieriger als erwartet und nach und nach folgen auch die ersten Verhaftungen. Das Buch wird hauptsächlich von einem der Jugendlichen, nämlich Kay erzählt, jedoch bekommt man auch ab und zu andere Einblicke und zudem gibt es auch Kapitel aus der Gegenwart, in der Kay bei einer Beerdigugng wieder auf seine Freunde trifft.

    Obwohl ich zu der Zeit in der das Buch gespielt hat, noch gar nicht auf der Welt war, fand ich es super spannend darüber zu lesen. Ich wusste natürlich aus der Schule, was zu der Zeit so passiert ist, aber es nochmal aus der Perspektive eines Betroffenen zu lesen, war nochmal was ganz anderes. Die Autorin hat nämlich die Geschichte ihres Ehemanns erzählt, was das ganze echt super authentisch gemacht hat. Die Geschichte war auch nicht nur historisch super spannend, sondern auch toll erzählt. Der Alltag der Jugendlichen besteht aus Spionage und offen reden dürfen sie natürlich auch nicht. Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten, weil alles etwas zäh war. Es wurden super schnell alle Personen vorgestellt, was teilweise etwas verwirrend war. Zudem ist am Anfang auch noch nicht so viel passiert, was aber auch daran lag, dass erstmal in die Geschichte eingeführt werden musste. Nach der Hälfte wurde alles dann aber echt spannend, weil es in der Freundesgruppe einen Verräter zu geben scheint und man total mitfiebert wer es letztendlich ist.

    Insgesamt konnte ich von dem Buch trotz anfänglicher Startschwierigkeiten echt viel Geschichtliches mitnehmen und zudem war die Geschichte auch an sich noch echt spannend, weshalb ich das Buch für alle empfehlen kann, die gerne auch historische Romane lesen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    katikatharinenhof, 30.11.2023

    Als Buch bewertet

    Es gab nur wenige Denunzianten, aber ihre Zahl genügte, um unbeschreibliches Unglück über die Menschen zu bringen.“ Fritz Wöss

    Kay muss 2016 Abschied nehmen von einer lieben Freundin und ihr die letzte Ehre erweisen. Das Zusammentreffen mit seiner alten Clique reisst alte Wunden auf, weckt Erinnerungen und lässt seine Gedanken immer wieder zurück schweifen. Aus der unbeschwerten Kinderclique ist im Verlauf der Jahre eine eingeschworene Gemeinschaft geworden, die sich zwar mit den Umständen in der DDR nie wirklich ganz arrangiert, aber trotzdem zusammengehalten hat wie Pech und Schwefel. Erst als die Zeichen immer deutlich werden, die Repressalien der Stasi um sich greifen und die Clique direkt betroffen ist, macht sich Kay seine Gedanken. Kann es wirklich sein, dass einer aus den eigenen Reihen ein Verräter ist ? Als Kay seine Flucht plant, kommt alles anders....


    "Die Freiheit so nah" erzählt in sehr eindringlichen Worten aus der Sicht von Kay, wie sich ein Leben als junger Mensch in der DDR angefühlt hat. Der Staat hat seine Augen und Ohren überall und der Machtapparat Stasi tut alles dafür, schon in der Schule die Grundsteine zum Denunziantentum zu legen. Eine Machtausübung, die im Kreis der "indischen Reisegruppe" unvorstellbar ist und doch trifft sie zu.

    A.A.Kästner schildert in ihrem Roman die Ereignisse nach wahren Begebenheiten so authentisch und überzeugend, dass sie Leser;innen das Gefühl erhalten, direkt an Kays Seite zu stehen und alles hautnah mitzuerleben. Der Gruss der FdJ "Freundschaft" wird zum Sinnbild für die Clique und so steht auch einer für den anderen ein, kämpft gemeinsam mit den Jungs für die Verwirklichung von Träumen und Wünschen und doch stossen sie immer wieder an Grenzen. Sei es politisch, persönlich, physisch oder psychisch.

    Mit der Erzählstimme Kay wird das Buch unglaublich intensiv und es sind seine ganz persönlichen Erinnerungen und Eindrücke, die sich manchmal bleischwer auf die Seele legen. Es fällt, auch 34 Jahre nach Grenzöffnung, wohl den meisten nicht leicht, all das zu begreifen, was im Namen der Stasi an Verbrechen, Verrat und Verunsicherung geschehen ist.

    Der Roman beleuchtet eine fast unerschütterliche Freundschaft, die auch die guten Seiten eines Lebens in der DDR aufzeigt, aber dennoch immer wieder deutliche Worte in Bezug auf Misswirtschaft, Unzufriedenheit und Verrat enthält. Ein Stück deutscher Geschichte, die zum Nachdenken, Diskutieren und Innehalten anregt und aufzeigt, dass Freundschaft nicht alles verzeihen kann, da das persönliche Unglück einfach zu schwer wiegt

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 07.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ich lese sehr gerne historische Romane, die mich in eine andere Zeit versetzen. Dieses Buch hat in mir besonderes Interesse geweckt, da die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht und das Leben schreibt ja bekanntlich die spannendsten und unglaublichsten Geschichten!

    Inhaltlich geht es um eine Beerdigung, die 2016 den Rostocker Kay und seine Clique aus Schulzeiten wieder zusammen führt. Erinnerungen werden wach: an die unbeschwerte Jugend Anfang der 80er Jahre, aber auch an geplatzte Träume und die Enge des DDR-Systems.
    Die acht Freunde galten als unzertrennlich, vertrauen einander zutiefst – bis der erste aus der Clique wegen versuchter Republikflucht verhaftet wird. Weitere Festnahmen folgen und bald taucht der Verdacht auf, dass der Verräter in den eigenen Reihen zu suchen ist. Kay, dem das Seefahrtsbuch und damit die Berufsperspektive genommen wurde, beschliesst, mit den zwei verbliebenen Freunden über die Ostsee zu entkommen. Doch dann geschieht das Unfassbare!

    Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, jedoch handelt der Hauptteil in DDR-Zeiten. Die Autorin hat es wirklich wunderbar verstanden mich in eine ganz andere Zeit mitzunehmen. Obwohl ich selbst erst nach dem Mauerfall geboren wurde, habe ich doch das bedrückende Regime und die Perspektivlosigkeit der DDR, besonders für die jungen Leute, im Buch hautnah miterleben düfen!

    Ich habe sehr mit der ganzen jungen Clique mitgefiebert und konnte ihre Gedanken und Beweggründe absolut nachvollziehen. Umso schlimmer war es auch für mich als Leser, dass sich herauskristallisiert hat, es muss einen Verräter in den eigenen Reihen geben. Es war auch für mich als Leser fast unfassbar, dass jemand seine eigenen Freunde derart verrät und sie in die gefürchteten Gefängnisse der DDR bringt. Das gesamte Buch kann der Leser miträtseln wer der Verräter ist, dies hat mir sehr gefallen!

    Fazit: Eine unheimlich mitreissende und emotionale Geschichte rund um die letzten Tage der DDR. Wer hier nicht mitfiebern bis zum Schluss, der kann kein Herz haben. Absolute und uneingeschränkte Leseempfehlung von mir und natürlich die vollen fünf Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Kaffeeelse, 14.04.2024

    Als Buch bewertet

    Wandernde Worte

    In diesem Buch schaut die Autorin A. A. Kästner auf eine Clique von Freunden in der DDR, aber es ist nicht irgendeine Gruppe von Freunden. Es ist die Clique ihres Mannes. Das Buch ist ein Blick auf ein reales Geschehen, ist ein Blick auf ein nahes Geschehen. Und dies merkt man als Leser. Dieses Buch sitzt und dringt in mich ein. Denn die DDR kenne ich noch und von daher sitze ich auch nicht so weit weg vom Geschehen. Einiges von den gezeichneten Dingen ist natürlich für ehemalige DDR-Bürger besser zu verstehen, und auch dieser Staatsapparat ist natürlich ein Begriff.

    Eine Clique von Freunden versucht nach der Schule ihr Leben zu führen und diese Clique scheitert an ihrem Leben. Denn in der Gruppe gibt es viel Kritik am System und diese Kritik bekommt leider ein Eigenleben und stürzt diese Gruppe von jungen Männern ins Chaos. Traurig. Aber leider wahr.

    Aber nicht nur dadurch finde ich dieses Buch richtig gut. Die Autorin kann natürlich schreiben und sie hat einen besonderen Blick auf die Menschen, wobei ihre Ausbildung/ihr Studium/ihre Arbeit in der Psychologie und in der Psychiatrie sicher sehr hilfreich war. Dieses Buch ist spannend und intensiv. Aber es ist auch etwas düster, bzw. lauert dieses Düstere etwas am Rande. Bevor es dann zu Tage tritt. Manchen mag das natürlich zu viel erscheinen, besonders wenn man mit dem System nicht kollidierte. Aber dass dies einem nicht selbst widerfahren ist, heisst ja bekanntlich nicht, dass es das nicht gab.

    Besonders zu jetzigen Zeiten finde ich dieses Buch sehr sehr passend. Hoffentlich lesen es viele von diesen Menschen, die unsere Demokratie so kritisieren, vielleicht hilft dieser Blich auf ein die Menschen zerstörendes System diesen Menschen ihre Gedanken etwas zu ordnen, also möglichst vor der nächsten Kreuzchenvergabe, bevor sie sich selbst und anderen mit ihrer Ignoranz schaden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel M., 30.08.2023

    Als Buch bewertet

    Meine Rezension zu " Die Freiheit so nah " von A. A. Kästner.

    Mein Fazit :
    Die Autorin entführte mich mit dieser Geschichte in die Vergangenheit , an die ich auch gute Erinnerungen habe. Ich bin auch ein altes DDR Mädchen, dass gern in der DDR gelebt hat. Verschiedenes war früher besser wie heute, zum Beispiel der Zusammenhalt unter den Freunden und Arbeitskollegen. Das füreinander da sein......Die Schatten der Stasi Zeiten habe ich Gott sei Dank nur am Rand mitbekommen . Da auch ein Freund von mir in einem Kofferraum in den Westen geflüchtet ist, hatten wir natürlich Angst vor Konsequenzen, ist aber nichts passiert. Der Freund kam gut im Westen an und lebte bis zum Mauerfall ein normales Leben.....

    Die Autorin erzählt in diesem Buch die wahre Lebensgeschichte ihres Mannes . Ich bin tief beeindruckt , zum Teil erschüttert und tief im Herzen berührt . Mit wieviel Herzblut sie die Geschichte nieder geschrieben hat und man spürt in jeder Zeile die grosse Liebe zu ihrem Mann.
    Der Schreibstil ist sehr fesselnd, modern gehalten und sehr berührend.

    Die Geschichte von Kay und seinen Freunden geht unter die Haut und besonders der Verrat eines Freundes ist mir persönlich sehr nahe gegangen.Denn das ist die Wahrheit und genauso ist es in der DDR passiert. Denunzianten gab es oft sogar innerhalb der Familie und das war sehr erschreckend. Unterschiedlichste Motive für Verrat : Neid, pure Boshaftigkeit oder einfach nur weil Menschen erpresst wurden. Soviel Schicksale die tragisch endeten..... schon das alleine würde noch Stoff sein für weitere Bücher. " Die Freiheit so nah " ist ein Epos war ihr unbedingt lesen solltet, denn es ist für dieses Jahr eines meiner Highlights.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 01.09.2023

    Als Buch bewertet

    Freundschaft und Verrat

    „Die Freiheit so nah“ und doch ist sie so weit entfernt. Acht Freunde sind sie, seit Kindertagen unzertrennlich und nach wie vor eine eingeschworene Gemeinschaft - für jeden einzelnen würden sie ihre Hand ins Feuer legen. Während ihrer Jugendzeit hin zum Erwachsensein begleite ich sie ein Stück ihres Weges, es sind die 80er Jahre. Sie sind ganz normale Jugendliche mit ihren Träumen und ihren Sehnsüchten, jedoch ist ihre Heimat auf der falschen Seite der Grenze, sie sind in der Enge des DDR-Systems gefangen.

    Kay ist einer davon, es ist seine Geschichte. Er erinnert sich und lässt uns auch einen Blick in sein Fotoalbum werfen, das Cover zeigt ein Bild aus jenen Tagen und auf den Klappeninnenseiten sind noch mehr von der Rostocker Clique zu finden. Sie hatten nicht viel, aber ein paar Tage am Warnemünder Strand konnten sie sich doch leisten. Im Zelt oder in der Hängematte waren sie glücklich, sie kannten ja nichts anderes. Die indische Reisegruppe nannten sie sich, sie waren übermütig, Alkohol auch für sie erschwinglich und wie alle jungen Leute mochten sie Musik. Rockige, westliche, verbotene Musik. Es waren einfache Dinge, die ihnen nicht erlaubt waren. Kay träumte davon, als Seemann um die Welt zu schippern und beinahe wäre sein Traum auch Wirklichkeit geworden. So einige Fahrten hat er schon machen dürfen, aber plötzlich hiess es: Abmustern. Warum? Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Auch andere in der Clique hatten mit Repressalien von Staats wegen zu kämpfen, einige von ihnen wurden gar weggesperrt. Seit jeher schwärmten sie von der unendlichen Freiheit - tun und lassen können, wonach ihnen der Sinn stand. Schon allein solche Gespräche waren gefährlich, Spione gab es in diesem Unrechtssystem zuhauf. Aber wer hat ein Interesse an ein paar jungen Kerlen? Bald kam der Verdacht auf, dass nur ein Insider all diese eigentlich harmlosen Infos haben konnte. War es gar einer von ihnen?

    Lange habe ich kein so intensiv empfundenes Buch mehr gelesen. Der Roman nach einer wahren Geschichte ist mir sehr nahe gegangen. Als Kind des Westens wusste ich zwar von den üblen Machenschaften des Staatsapparats, der seine Bürger drillt, sie zu Spitzeln macht. Sie hatten linienkonform zu sein, mussten liefern. Einmal drin im System, gab es kein Zurück mehr. Nicht nur einmal fragte ich mich, wie weit man sinken muss, um seine Freunde, seine Familie, seine nächste Umgebung zu verraten. Ich werd das wohl nie verstehen können.

    A. A. Kästner war direkt an der Quelle, ihr Ehemann, auf dessen Leben dieser Roman basiert, war einer von ihnen. Sie hat seine wahre Geschichte in einer gut lesbaren Form kurzweilig und spannend wiedergegeben. Von der ersten Seite an war ich dabei, sie hat mich regelrecht ans Buch gefesselt. Und ich hab das gerne zugelassen. Zwischendurch nimmt sie mich immer mal wieder mit nach Rostock-Parkentin ins Jahr 2016. Dort trifft sich der Rest der indischen Reisegruppe, um einen von ihnen zu betrauern. Bis zuletzt rätsle ich, wer dies sein könnte. Auch weiss ich erst am Ende um den Verräter. Diese Person hat sich gut getarnt, auch ich konnte ihn die ganze Geschichte über nicht zuordnen.

    „Die Freiheit so nah“ ist ein Buch, das viele Emotionen frei setzt. Ein Buch, das ich unbedingt weiterempfehle, es zu lesen lohnt sich.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 04.10.2023

    Als Buch bewertet

    Angélique Kästner erzählt in ihrem Roman nach wahren Begebenheiten die Geschichte von Kay. Kay ist einer der acht Jugendlichen in der Clique. Beginnend nach einem kurzen Prolog, der die besondere Freundschaft verdeutlicht, springt die Autorin in das Jahr 2016, in dem sich fast alle wieder treffen. Der Anlass ist ein trauriger, eine Beerdigung. In Rückblicken werden besondere Ereignisse und Begebenheiten berichtet.

    Sehr bildhaft beschreibt Angélique Kästner die Treffen der Jugendlichen, bei denen viel Alkohol fliesst. Die Freunde vertrauen einander und stehen füreinander ein. Sie teilen ihre Wünsche, Träume und Sehnsüchte. Mit zunehmendem Alter werden die Mitglieder der Clique kritischer. Sie erkennen die Enge des Systems, die ihre Möglichkeiten einschränkt und viele ihrer Träume scheitern lässt. Kay weiss sicher, dass er zur See fahren möchte. Er hat es seinem Vater versprochen und tut alles, um seinen Traum zu verwirklichen. Dann wird der Erste aus der Clique wegen versuchter Republikflucht verhaftet, weitere Festnahmen folgen. Kay darf seine Ausbildung nicht beenden und hangelt sich durch, bis er keine Perspektive für sich mehr sehen kann.

    Die Mitglieder der Clique und ihr Umfeld werden authentisch und lebendig beschrieben. Wechselnde Perspektiven und Zeitsprünge machen die Geschichte spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die sehr persönlichen Erinnerungen machen diesen Roman zu etwas Besonderem.
    Einige Fotos vervollständigen das Bild sehr gut.

    Fazit: eine Empfehlung für alle, die mehr über das Leben in der DDR in den 80er Jahren erfahren möchten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriela, 11.10.2023

    Als Buch bewertet

    Seit der ersten Klasse in den 70er Jahren in Rostock sind Kay, der Prof, Juri, die Zwillinge Alexander und Ricksen, Oliver, Hannes sowie Sascha unzertrennliche Freunde! Sie gehen durch dick und dünn und halten zusammen wie Pech und Schwefel. Als Anfang der 80er Jahre die Schulzeit beendet ist und jeder in einen Beruf gezwungen wird, fängt alles leicht an zu bröckeln. Es gibt Partnerinnen, die die wenige Zeit in Anspruch nehmen und somit die Freundschaft der Jungen ein wenig auf Eis legen. Kay hat bei der Schifffahrt angeheuert und lebt seinen Traum. Doch von einem Tag auf dem anderen verliert er seinen Job, weil die Stasi ihn auf dem Kieker hat! Wer hat ihn denunziert und warum? Das Leben in der DDR wird zunehmend schwieriger und die ersten Fluchtpläne werden geschmiedet. Doch auch die sind nicht sicher Umdenken bei einem mit Inhaftierung.
    In einer zweiten Zeitebenen 2016 treffen die mittlerweile erwachsenen Männer wieder aufeinander. Trauriger Anlass ist eine Beerdigung. Doch an diesem Abend kommen viele Tatsachen auf den Tisch, was die noch bestehende, lose Freundschaft auf ein ganz harte Bewährungsprobe stellt.
    Mich hat dieses Buch teilweise erschüttert und teilweise die Augen geöffnet. Einiges war mir bekannt, das ich Verwandtschaft in der DDR hatte. Aber vieles war mir erschreckend neu.
    Wer sich mit der für ihn unbekannten Geschichte der DDR auseinandersetzen möchte, den kann ich dieses Buch empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 19.09.2023

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Rostock in den 80er Jahren. Kay und die anderen Mitglieder seiner Clique haben die Schule beendet. Während Kay seiner Wunschausbildung zum Seemann nachgehen darf, werden seine Freunde immer unzufriedener. Sie haben zwar alle eine Ausbildungsstelle bekommen, die sind aber von ihren Eltern organisiert worden. Der ein oder andere denkt sogar darüber nach, die DDR zu verlassen. Doch das ist schwierig und gefährlich. Und dann passiert das Unfassbare. Kay bekommt sein Seefahrtsbuch abgenommen und darf die letzte Reise auf dem Schulschiff nicht mehr antreten. Beides braucht er aber, um seine Ausbildung zu beenden. Ausgerechnet er, der sich möglichst an das System angepasst hat, fällt nun tief. Doch wer will ihm was Böses? Ist ein Verräter unter den Freunden? Denn Kay bleibt nicht der Einzige.....

    Leseeindruck:
    "Die Freiheit so nah" ist intensiv und lässt den Alltag der DDR in den 80er Jahren wieder auferstehen. Vor allen Dingen ist es eine wahre Geschichte. Die Mauer ist noch nicht gefallen. Die Bevölkerung wird ausspioniert. Keinem kann man trauen. Die leiseste Äusserung über die Unzufriedenheit mit dem Regime kann einem zum Verhängnis werden. Das spürt auch Kays Clique. Zugegeben. Die ersten paar Seiten musste ich mich erst einlesen. Musste mich, im Westen aufgewachsen, an den so ganz anderen Alltag gewöhnen. Erschreckt hat mich dabei der viele Alkohol, der reichlich und bei jeder Gelegenheit geflossen ist. Selbst auf der Arbeit. Mir wurde versichert das war damals so. Andere Ablenkung gab es kaum und Alkohol war billig. Schon nach kurzer Zeit hat mich die Geschichte gefangen genommen und ich war mittendrin. Ein ums andere Mal war ich geschockt wie wenig es gebraucht hat, um ins Visier der Regierung zu kommen. Der Schreibstil ist prägnant und die Geschichte hauptsächlich aus Kays Sicht geschrieben. Ich habe gerätselt wer denn der Verräter in den eigenen Reihen sein könnte. Durch ein Ausschlussverfahren hatte ich schnell einen Verdacht, jedoch gehofft mich zu irren. So gab es am Ende noch einmal einen ziemlichen Herzschlag-Showdown. Gut haben mir auch die wohlportionierten, eingeschobenen Kapitel aus 2016 gefallen. Sie gehen fast übergangslos, durch Kays Gedanken, immer wieder in die Vergangenheit zurück. Sie haben mir dabei geholfen, nach und nach alles besser verstehen.

    Fazit:
    "Die Freiheit so nah" ist eine wahre Geschichte. Sie ist intensiv und hat mich per Zeitreise die DDR der 80er Jahre erleben lassen. Während des Lesens habe ich alles um mich herum vergessen. Meine Gefühle sind Achterbahn gefahren. Danke für diese Geschichte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 1 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heike M., 26.11.2023

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Da ich selbst aus der ehemaligen DDR komme und fast der gleiche Jahrgang bin wie die handelnden Personen, habe ich mir von dem Buch viel versprochen. Leider wurde ich komplett enttäuscht. Der konfuse Schreibstil lässt sehr zu wünschen übrig und auch der Inhalt konnte mich nicht überzeugen. Ich fand das Buch langweilig und habe mich mühsam hindurchgequält. Schade um die € 12,99!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein