20% Rabatt auf den tolino Epos 3!

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei

Bestellnummer: 108210674

Buch (Kartoniert) Fr. 22.90
inkl. MwSt.
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 3 Sterne

    16 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 02.07.2019

    Als Buch bewertet

    "Die Wahrheit ist eine unzerstörbare Pflanze. Man kann sie ruhig unter einen Felsen vergraben, sie stösst trotzdem durch, wenn es an der Zeit ist." (Frank Thiess)
    Im Jahr 1942 wird Norwegen von den Nazis besetzt, besonders in Oslo macht sich die Judenverfolgung bemerkbar. Esther eine jüdische Widerstandskämpferin wird bei einem Einsatz verraten, kann jedoch rechtzeitig entkommen und sich nach Schweden absetzen. Für ihre Familie jedoch kommt jede Hilfe zu spät. Sie selbst erlebt noch, wie ihr Vater deportiert wird und Rest der Familie folgt wenige Zeit später. Doch zur selben Zeit wird ausserdem Esthers Freundin Ase ermordet in ihrer Wohnung vorgefunden. In den Verdacht gerät schnell ihr Freund Gerhard Falkum und so muss er ebenfalls nach Schweden fliehen, um der Verhaftung zu entgehen. Zurück lässt er in der Obhut von Ases Mutter, seine kleine Tochter Turid. Viele Jahre vergehen Esther und Gerhard haben sich aus den Augen verloren, da man annahm, dass er tot ist. Doch 1967 taucht er eines Tages wieder in Oslo auf, anscheinend will er seine Tochter Turid sehen. Esther ist sich jedoch sicher, das er zudem den Mörder von Ase entlarven möchte. Doch selbst Esther sucht nach so vielen Jahren immer noch wer ihre Familie verraten und in den Tod geschickt hat.

    Meine Meinung:
    Das Cover mit der fliehenden Frau passte sehr gut inhaltlich zum Buch. Für mich war dies das erste Buch des Autors und der erneute Versuch eines skandinavischen Krimis. Zudem wollte ich dieses Buch unbedingt lesen, da es als Bestseller angepriesen wurde und mich der Klappentext neugierig gemacht hatte. Der Schreibstil war anfänglich auch noch sehr interessant, den es ging und die Kriegswirren im Jahr 1942 im norwegischen Oslo. Unter anderem war ich erstaunt zu lesen, wie sehr das norwegische Volk und vor allem die Juden unter den Nazis zu leiden hatten. Darum flohen viele nach Schweden um dort ihrer Verfolgung oder Strafe zu entgehen. Leider wurde die Geschichte für mich immer verwirrender, besonders da die Handlung recht schnell zwischen den Jahren 1942 und 1967 hin und her flog. Ganz nebenbei floss zudem noch die Gegenwart mit ein, wobei ich diese als total unnötig und irrelevant empfand. Auch wenn es mir im ganzen Buch an Spannung und Emotionen fehlte, gefiel persönlich die Handlung von 1942 besser als die anderen Zeitstränge. Dabei stellten sich mir im Lauf des Lesens viele Fragen, die mir jedoch leider nicht alle am Ende beantwortet wurden. Das grösste Fragezeichen allerdings war der Tod von Ase, wo ich lange rätselte, wer der Täter/in war. Aufgelöst wurde es erst am Buchende, doch ein genaues Motiv, warum Ase so grausam sterben musste bleib der Autor leider schuldig. Genauso nervte mich das häufige Aufzählen der viele Namen von Strassen und Handlungsplätzen, mit denen ich sowieso nichts anfangen konnte. Manchmal hatte ich dabei eher das Gefühl einen Reiseführer und keinen Krimi zu lesen. Ebenso blieben die ganzen Protagonisten sehr oberflächlich. So erfuhr ich, als Leser relativ wenig was in den Jahren dazwischen mit diesen passiert war. Zum Beispiel erwähnte der Autor mehrmals die unansehnliche Narbe von Esther, klärt jedoch gleichzeitig den Leser nicht auf, woher diese genau stammt. Da fragte ich mich dann schon warum erwähnt man dieses Detail dann so häufig? So ging es leider mehrmals und so war es dann am Ende kein Wunder, das bei mir Fragen offen bleiben und einige Motive gar nicht geklärt wurden. Ausserdem empfand ich das Ende viel zu abrupt, surreal und unspektakulär. Vieles wurde dabei der Fantasie des Lesers überlassen, warum es nun so ausging. Von den Protagonisten selbst gefiel mir am besten Esther, sie erschien mir am ehrlichsten und natürlichsten, selbst wenn sie im Laufe der Handlung Dinge tut, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Mit den Protagonisten Gerhard, Roar und Sverre wurde ich nie richtig warm, für mich blieben sie alle drei recht blass, ich hätte mir da deutlich mehr Tiefgang gewünscht. Ebenso wie Turid, von der man meiner Ansicht nach viel zu wenig erfuhr. Darum hat mir dieses Buch erneut gezeigt, das skandinavische Krimis nichts für mich sind. Wer jedoch sehr gerne seichte Krimis, mit nördlicher Kälte liebt, für den mag dieses Buch genau richtig sein. Mich konnte die Geschichte leider nicht packen und ich bin enttäuscht, dass dies ein Bestseller sein soll. Deshalb gibt es von mir nur 2 1/2 von 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tara, 30.06.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Historischer Krimi

    „Die Frau aus Oslo“ ist ein historischer Krimi des norwegischen Schriftstellers Kjell Ola Dahl, der als bester Krimi Norwegens 2015 ausgezeichnet wurde.
    Die Jüdin Ester kämpft im norwegischen Widerstand. Als sie verraten wird, gelingt es ihr nach Schweden zu fliehen, während ihre Familie deportiert und ermordet wird. Zur gleichen Zeit wird ihre Freundin Ase, die mit dem Widerstandskämpfer Gerhard Falkum eine gemeinsame Tochter – Turid – hat, auf brutale Weise ermordet. Gerhard wird des Mordes an Ase verdächtigt, flieht ebenfalls nach Schweden, später in die Vereinigten Staaten. Der Fall wird nicht näher verfolgt. 1967 kehrt Gerhard unter dem Vorwand seine Tochter Turid kennenlernen zu wollen zurück.
    Der Krimi hat Handlungsstränge in drei verschiedenen Zeitebenen – 1942, 1967 und 2015 – und der Hauptteil der Ereignisse findet in den Jahren 1942 und 1967 statt. Durch den Wechsel zwischen den Zeitsträngen und aufgrund der zahlreichen Charaktere benötigt man beim Lesen ein wenig Konzentration. Bereits zu Beginn werden zahlreiche Fragen aufgeworfen, wodurch eine gewisse Spannung erzeugt wird.
    Die Stimmung zur Zeit des Zweiten Weltkrieges ist sehr bedrückend und die Angst der Menschen ist spürbar. Keiner weiss wem er trauen kann und es hat mich immer wieder fassungslos gemacht wozu Menschen fähig sind. Aber auch 25 Jahre später schleichen die Protagonisten umeinander herum, keiner traut dem andern und es bleibt die Frage, was damals wirklich passiert ist. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die Angst und das vorherrschende Misstrauen zu transportieren.
    Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und angenehm zu lesen. Lediglich mit den vielen Strassennamen und Wegbeschreibungen in Norwegen konnte ich - wegen mangelnder Ortskenntnisse - nichts anfangen.
    Insgesamt liest sich das Buch spannend und ich habe durchweg über die Zusammenhänge gerätselt. Das Ende gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen und war für mich rund und stimmig. Allerdings musste ich mit ein wenig Abstand feststellen, dass einige Fragen aufgeworfen werden, deren Antwort der Fantasie des Lesers überlassen bleibt. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und mich gut unterhalten gefühlt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie aus E., 11.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Dieser Skandinavienkrimi spielt 1942, zu Zeiten der nationalsozialistischen Besatzung in Norwegen. Junge Widerstandskämpfer, zu denen auch die Jüdin Ester gehört, widersetzen sich. Ester fliegt jedoch auf und muss nach Schweden fliehen, ihre beste Freundin wird ermordet und der Mord kann nicht aufgeklärt werden. Sie hinterlässt ihre kleine Tochter und ihren Lebensgefährten.

    Ich fand das Buch aus mehreren Gründen spannend. Zum einen konnte man viel über die schreckliche NS-Zeit in Norwegen und Schweden erfahren, mir ist bewusst geworden, dass ich da erschreckend wenig informiert bin.
    Zum anderen waren die losen Handlungsstränge an sich spannend, da ich bis zum Schluss des Buches nicht wusste, wie alles zusammenhängt.
    Das Lesen ist nicht anspruchslos, da die Zeitebenen ständig wechseln, von 1942 geht es in das Jahr 1967 und auch 2015 ist noch mit vertreten. Zwar steht bei jedem Wechsel das Jahr angeschrieben, doch wurde ich für meinen Geschmack zu häufig aus meinem Lesefluss gerissen, weil schon wieder ein Zeitsprung anstand. Immer dann, wenn ich gerade so schön "drin" war.
    Es ist auch kein Buch für "nebenbei" lesen, man muss auf die Details achten und auch ab und an über manche Szenen nachdenken.

    Mir hat das Buch gut gefallen, es war spannend, hat Hintergrundwissen geliefert und die Auflösung war für mich (bis auf einen kleinen Nebenaspekt) nachvollziehbar.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    moehawk, 09.07.2019

    Als Buch bewertet

    „Die Frau aus Oslo“ ist zum einen Ester, die im von den Nazis besetzen Norwegen für den Widerstand Flugblätter verteilt und im Untergrund gegen die Besatzer agiert. Als ihre jüdische Familie deportiert wird, flieht sie nach Schweden. U.a. lässt sie ihre gute Freundin Ase zurück, die kurz darauf unter mysteriösen Umständen getötet wird. Noch 20 Jahre später rätseln alle, wer der Täter gewesen und was wirklich in jener Nacht in Oslo vorgefallen ist.
    Es war mein erster Roman von Kjell Ola Dahl. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch wie er sich auf seine Figuren einlässt und sich die Zeit nimmt, ihre Charaktere für den Leser zu zeichnen. Aber gerade dadurch verliert die Story zeitweise sehr an Tempo und es handelt sich definitiv nicht um einen Pageturner und auch die Krimielemente sind am Schluss nicht das, was das Buch ausmacht. Die damalige Zeit aber vor allem die Jahre nach dem Krieg werden eindringlich geschildert und man spürt die Bedrohung und die Dramatik. Ich hätte mir dennoch ein wenig mehr Spannung und Action gewünscht.
    Am Ende gibt es keine wirklichen Überraschungen und die Entlarvung des Täters ist logisch aber nicht spektakulär. Solide und von mir 4 Sterne dafür.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    15 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 13.07.2019

    Als eBook bewertet

    Die jüdische Widerstandskämpferin Esther kann sich 1942 während des Zweiten Weltkrieges mit Hilfe ihrer Freundin Ase gerade noch rechtzeitig von Norwegen ins schwedische Oslo flüchten, nachdem sie verraten wurde, ihre eigene Familie hat jedoch nicht so viel Glück und wird nach Deutschland deportiert. Als Ase in ihrer eigenen Wohnung neben ihrer kleinen Tochter Turid ermordet aufgefunden wird, gerät schnell ihr Lebensgefährte Gerhard in Verdacht, ein Widerstandskämpfer, den seine Flucht ebenfalls nach Stockholm führt. Während die Jahre vergehen, wächst Turid bei Ases Mutter auf, denn auch Gerhard kehrt nie zurück. 25 Jahre später ist Gerhard wieder in Oslo, was bei Ester Fragen aufwirft, denn Gerhard sollte doch angeblich tot sein. Was macht er unter falschem Namen in Oslo? Möchte er endlich seine Tochter sehen, oder sucht er nach Asas Mörder? Aber auch Ester ist auf der Suche nach dem Schuldigen, der ihre Familie auf dem Gewissen hat…
    Kjell Ola Dahl hat mit „Die Frau aus Oslo“ einen Kriminalroman mit historischen Bezügen vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und extrem detailverliebt, was es dem Leser schwer macht, der Handlung und vor allem den relevanten Dingen konstant zu folgen. Die Geschichte wird in mehreren Zeitebenen erzählt, zwei beschäftigen sich mit der Vergangenheit, einer mit den Ereignissen 1942, der andere mit dem Jahr 1967. Dazu kommt noch der Gegenwartsteil um Turid im Jahr 2015. Durch die ständig wechselnden Zeitschienen und die ausschweifende Erzählweise des Autors muss der Leser viel Konzentration mitbringen, um die nach und nach freigelegten Puzzleteile zusammenzusetzen, damit er ein vollständiges Bild des Ganzen erhält. Das ist mühsam und wird durch ständige Abschweifungen und unnütze Beschreibungen noch weiter erschwert. Die Spannung, die sich normalerweise aus den wechselnden Perspektiven generiert, verliert sich hier völlig. Der historische Hintergrund über die Judenverfolgung in Norwegen und den dortigen Widerstand werden leider viel zu wenig beleuchtet, sondern nur als Mittel zum Zweck genutzt.
    Die Mehrzahl der Charaktere bleibt insgesamt recht farblos und oberflächlich, was es dem Leser schwer macht, sich ihnen nahe zu fühlen oder sie gar sympathisch zu finden. Der Autor versucht zwar, einige von ihnen geheimnisvoll wirken zu lassen, was ihm allerdings so gar nicht gelungen ist. Hier hätte mehr Herz und Gefühl gut getan. Sowohl Gerhard als auch Turid haben wenig Strahlkraft, was angesichts ihrer jeweiligen Situation sehr schade ist. Einzig Esther besitzt einigermassen menschliche Züge, sie ist offen, ehrlich, mutig und vor allem kämpferisch. Doch das reicht einfach nicht aus, um als Leser Gewinn aus diesem Buch zu ziehen.
    „Die Frau aus Oslo“ ist ein Kriminalroman, dem es leider an Gefühl und vor allem an Spannung mangelt. Hier wäre weniger mehr gewesen, denn anstatt der ausschweifenden Schilderungen wäre eine bessere Ausarbeitung der Charaktere sinnvoller gewesen. So bleibt es ein müder Krimi, der mehr verspricht, als er halten kann. Für eingefleischte Adrenalinjunkies ist das nichts. Schade!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heinz-Dieter B., 08.07.2019

    Als eBook bewertet

    Die Kälte der Figuren

    Buchmeinung zu Kjell Ola Dahl – Die Frau aus Oslo

    „Die Frau aus Oslo“ ist ein Kriminalroman von Kjell Ola Dahl, der 2019 bei Bastei Entertainment in der Übersetzung von Thorsten Alms erschienen ist. Der Titel der norwegischen Originalausgabe lautet „Kureren“ und ist 2015 erschienen.

    Zum Autor:
    Kjell Ola Dahl, 1958 in Norwegen geboren, schreibt seit einigen Jahren mit grossem Erfolg Kriminalromane, seinen Beruf als Lehrer hat er dafür aufgegeben. Seine Kriminalromane werden in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt und erscheinen in zahlreichen Ländern. DIE FRAU AUS OSLO wurde mit dem angesehen RIVERTON-PREIS und dem BRAGE-PREIS ausgezeichnet. Mit seiner Familie lebt er in Askim, unweit Oslos.

    Klappentext:
    Oslo, 1942. Die Stadt ist von den Nazis besetzt. Die Jüdin Esther kämpft im Widerstand - bis sie verraten wird. In letzter Sekunde gelingt ihr die Flucht nach Schweden. Ihre Familie jedoch wird deportiert. In Stockholm trifft Esther den Widerstandskämpfer Gerhard Falkum, der ebenfalls aus Oslo geflohen ist. Er steht unter Mordverdacht an seiner Frau. Ein Verdacht, der nie ausgeräumt werden kann und Esther Jahrzehnte später noch beschäftigt. Denn zurück in Oslo will sie herausfinden, wer ihre Familie damals in den sicheren Tod geschickt hat ...

    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist kein klassischer Kriminalroman, auch wenn sich viel um den Tod der jungen Ase im von Deutschen besetzten Oslo im Jahre 1942 dreht. Insgesamt spielt die Handlung auf drei Ebenen, der Zeit der Widerstandskämpfer im Jahre 1942, einer Art der Aufarbeitung im Jahr 1967 in Stockholm und einem kurzen Abschnitt in der Jetztzeit. Meist betrachtet der Autor die Geschehnisse um die Jüdin Ester, dem Geheimdienstmann Sverre und den Ehemann Gerhard der getöteten Ase, der sich 1967 Gary nennt. Der Autor geizt mit Informationen zu seinen Figuren und viele Aspekte werden nur angedeutet. Selbst untereinander wird vieles verschwiegen. Dies passt aber zur Geschichte, den Widerständler und Geheimdienstler agieren schon aus Eigeninteresse so. Die Figuren im Jahre 1967 wirken angeschlagen mit Wunden aus der Zeit des Krieges. Keine der Figuren wirkt sympathisch, auch weil ihre Charakterzüge mit Ausnahme von Ester nur grob skizziert werden. Erst im Lauf der Geschichte wird deutlich, was alles im besetzten Oslo und in Stockholm passiert ist. Ester ist eine starke Frauenfigur, die aber auch sehr berechnend agiert. 1967 in Stockholm spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu, ohne dass aber grosse Spannung aufkommt. Bei mir hinterlässt der Roman ein Gefühl der Kälte und des Bedauerns.

    Fazit:
    Die Figuren passen zur Handlung, wirken aber durch die Bank unterkühlt und berechnend. Spannung kommt eher durch fehlende Informationen als durch rasante Handlung auf, aber der Autor zeichnet ein glaubhaftes Bild der Zeit und der Auswirkungen, die erst 25 Jahre später deutlich werden. Vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung für ein durch die kühl wirkenden Figuren überzeugendes Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    5 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 01.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Die Wahrheit ist eine unzerstörbare Pflanze. Man kann sie ruhig unter einen Felsen vergraben, sie stösst trotzdem durch, wenn es an der Zeit ist." (Frank Thiess)
    Im Jahr 1942 wird Norwegen von den Nazis besetzt, besonders in Oslo macht sich die Judenverfolgung bemerkbar. Esther eine jüdische Widerstandskämpferin wird bei einem Einsatz verraten, kann jedoch rechtzeitig entkommen und sich nach Schweden absetzen. Für ihre Familie jedoch kommt jede Hilfe zu spät. Sie selbst erlebt noch, wie ihr Vater deportiert wird und Rest der Familie folgt wenige Zeit später. Doch zur selben Zeit wird ausserdem Esthers Freundin Ase ermordet in ihrer Wohnung vorgefunden. In den Verdacht gerät schnell ihr Freund Gerhard Falkum und so muss er ebenfalls nach Schweden fliehen, um der Verhaftung zu entgehen. Zurück lässt er in der Obhut von Ases Mutter, seine kleine Tochter Turid. Viele Jahre vergehen Esther und Gerhard haben sich aus den Augen verloren, da man annahm, dass er tot ist. Doch 1967 taucht er eines Tages wieder in Oslo auf, anscheinend will er seine Tochter Turid sehen. Esther ist sich jedoch sicher, das er zudem den Mörder von Ase entlarven möchte. Doch selbst Esther sucht nach so vielen Jahren immer noch wer ihre Familie verraten und in den Tod geschickt hat.

    Meine Meinung:
    Das Cover mit der fliehenden Frau passte sehr gut inhaltlich zum Buch. Für mich war dies das erste Buch des Autors und der erneute Versuch eines skandinavischen Krimis. Zudem wollte ich dieses Buch unbedingt lesen, da es als Bestseller angepriesen wurde und mich der Klappentext neugierig gemacht hatte. Der Schreibstil war anfänglich auch noch sehr interessant, den es ging und die Kriegswirren im Jahr 1942 im norwegischen Oslo. Unter anderem war ich erstaunt zu lesen, wie sehr das norwegische Volk und vor allem die Juden unter den Nazis zu leiden hatten. Darum flohen viele nach Schweden um dort ihrer Verfolgung oder Strafe zu entgehen. Leider wurde die Geschichte für mich immer verwirrender, besonders da die Handlung recht schnell zwischen den Jahren 1942 und 1967 hin und her flog. Ganz nebenbei floss zudem noch die Gegenwart mit ein, wobei ich diese als total unnötig und irrelevant empfand. Auch wenn es mir im ganzen Buch an Spannung und Emotionen fehlte, gefiel persönlich die Handlung von 1942 besser als die anderen Zeitstränge. Dabei stellten sich mir im Lauf des Lesens viele Fragen, die mir jedoch leider nicht alle am Ende beantwortet wurden. Das grösste Fragezeichen allerdings war der Tod von Ase, wo ich lange rätselte, wer der Täter/in war. Aufgelöst wurde es erst am Buchende, doch ein genaues Motiv, warum Ase so grausam sterben musste bleib der Autor leider schuldig. Genauso nervte mich das häufige Aufzählen der viele Namen von Strassen und Handlungsplätzen, mit denen ich sowieso nichts anfangen konnte. Manchmal hatte ich dabei eher das Gefühl einen Reiseführer und keinen Krimi zu lesen. Ebenso blieben die ganzen Protagonisten sehr oberflächlich. So erfuhr ich, als Leser relativ wenig was in den Jahren dazwischen mit diesen passiert war. Zum Beispiel erwähnte der Autor mehrmals die unansehnliche Narbe von Esther, klärt jedoch gleichzeitig den Leser nicht auf, woher diese genau stammt. Da fragte ich mich dann schon warum erwähnt man dieses Detail dann so häufig? So ging es leider mehrmals und so war es dann am Ende kein Wunder, das bei mir Fragen offen bleiben und einige Motive gar nicht geklärt wurden. Ausserdem empfand ich das Ende viel zu abrupt, surreal und unspektakulär. Vieles wurde dabei der Fantasie des Lesers überlassen, warum es nun so ausging. Von den Protagonisten selbst gefiel mir am besten Esther, sie erschien mir am ehrlichsten und natürlichsten, selbst wenn sie im Laufe der Handlung Dinge tut, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Mit den Protagonisten Gerhard, Roar und Sverre wurde ich nie richtig warm, für mich blieben sie alle drei recht blass, ich hätte mir da deutlich mehr Tiefgang gewünscht. Ebenso wie Turid, von der man meiner Ansicht nach viel zu wenig erfuhr. Darum hat mir dieses Buch erneut gezeigt, das skandinavische Krimis nichts für mich sind. Wer jedoch sehr gerne seichte Krimis, mit nördlicher Kälte liebt, für den mag dieses Buch genau richtig sein. Mich konnte die Geschichte leider nicht packen und ich bin enttäuscht, dass dies ein Bestseller sein soll. Deshalb gibt es von mir nur 2 1/2 von 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 30.06.2019

    Als Buch bewertet

    Historischer Krimi

    „Die Frau aus Oslo“ ist ein historischer Krimi des norwegischen Schriftstellers Kjell Ola Dahl, der als bester Krimi Norwegens 2015 ausgezeichnet wurde.
    Die Jüdin Ester kämpft im norwegischen Widerstand. Als sie verraten wird, gelingt es ihr nach Schweden zu fliehen, während ihre Familie deportiert und ermordet wird. Zur gleichen Zeit wird ihre Freundin Ase, die mit dem Widerstandskämpfer Gerhard Falkum eine gemeinsame Tochter – Turid – hat, auf brutale Weise ermordet. Gerhard wird des Mordes an Ase verdächtigt, flieht ebenfalls nach Schweden, später in die Vereinigten Staaten. Der Fall wird nicht näher verfolgt. 1967 kehrt Gerhard unter dem Vorwand seine Tochter Turid kennenlernen zu wollen zurück.
    Der Krimi hat Handlungsstränge in drei verschiedenen Zeitebenen – 1942, 1967 und 2015 – und der Hauptteil der Ereignisse findet in den Jahren 1942 und 1967 statt. Durch den Wechsel zwischen den Zeitsträngen und aufgrund der zahlreichen Charaktere benötigt man beim Lesen ein wenig Konzentration. Bereits zu Beginn werden zahlreiche Fragen aufgeworfen, wodurch eine gewisse Spannung erzeugt wird.
    Die Stimmung zur Zeit des Zweiten Weltkrieges ist sehr bedrückend und die Angst der Menschen ist spürbar. Keiner weiss wem er trauen kann und es hat mich immer wieder fassungslos gemacht wozu Menschen fähig sind. Aber auch 25 Jahre später schleichen die Protagonisten umeinander herum, keiner traut dem andern und es bleibt die Frage, was damals wirklich passiert ist. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die Angst und das vorherrschende Misstrauen zu transportieren.
    Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und angenehm zu lesen. Lediglich mit den vielen Strassennamen und Wegbeschreibungen in Norwegen konnte ich - wegen mangelnder Ortskenntnisse - nichts anfangen.
    Insgesamt liest sich das Buch spannend und ich habe durchweg über die Zusammenhänge gerätselt. Das Ende gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen und war für mich rund und stimmig. Allerdings musste ich mit ein wenig Abstand feststellen, dass einige Fragen aufgeworfen werden, deren Antwort der Fantasie des Lesers überlassen bleibt. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und mich gut unterhalten gefühlt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 09.07.2019

    Als Buch bewertet

    Wer tötete Turids Mutter Ase im Oktober 42 in Oslo ?
    Im August 2015 entdeckt Turid in einer Osloer Zeitung, einen Artikel, der eine Versteigerung ankündigt. Das beigefügte Foto zeigt das Armband, das einmal Turids Mutter gehörte und Turid im November 67 gestohlen wurde. Turid möchte das Arnband unbedingt zurück haben. Nun wird in Rückblenden die Geschichte des Armbandes und den damit verbundenen Mord an Turids Mutter Ase erzählt. Alles begann im Oslo des Jahres 1942. Turids Vater Gerhard, ein aktiver Widerstandskämpfer, muss vor den Nazis nach Schweden fliehen. Auch die junge Jüdin Ester, die beste Freundin von Ase, entkommt nach Schweden, nachdem sie knapp der Verhaftung durch die Osloer Gestapo entkommt. Sie muss verraten worden sein. Zur selben Zeit wird Turids Mutter ermordet. Der Täter wird nie gefasst. Turid kommt zu Adoptiveltern. In Schweden treffen Ester und Gerhard erneut aufeinander. Ester soll Gerhard bei seiner weiteren Flucht nach England helfen. Die Wege der Protagonisten kreuzen sich erneut 1967.Ester wohnt mittlerweile wieder in Oslo.Gerhard, den alle für tot hielten, taucht unerwartet in Oslo auf. Er will seine Tochter wiedersehen . Und er stellt Fragen zu den Ereignissen 1942. Auch für Ester ist die Vergangenheit wieder präsent. Sie möchte wissen, wer sie damals verraten hat. Alle Fäden scheinen bei Sverre zusammen zulaufen. Sverre spielte 1942 eine wesentliche Rolle im norwegischen Widerstand und verhalf Gerhard zur Flucht. War er der Verräter ? Vielleicht sogar der Mörder von Turids Mutter ? Stück für Stück setzt Ester die Ereignisse von damals zusammen und enthüllt das Bild eines miesen und geldgieren Verräters.
    Das Buch ist zu Beginn etwas schwierig zu lesen, da der Autor die Geschichte auf 3 verschiedenen Zeitebenen erzählt. Die Ereignisse von 1942 werden durch Rückblenden innerhalb der Geschehnissen von 1967 berichtet. Der Leser erfährt stückchenweise, was damals passiert ist. Jeder der Beteiligten hat einen anderen Blickwinkel und trägt unterschiedliche Informationen bei. Wie bei einem Puzzle war ich zu Beginn eher ratlos und wusste nicht, was ich mit den einzelnen Informationen anfangen sollte, bis sich dann eine Struktur ergibt. Das hat den Vorteil, dass es unglaublich spannend ist und man mit rätseln kann, wie alles zusammenhängt. Der Nachteil ist, dass am Anfang viele Fragen offen bleiben und man das Buch nicht allzu oberflächlich lesen sollte. Die Auflösung des Falles war bereits mit dem 1. Satz des Krimis angelegt. Jede Begebenheit, ja jedes Wort war mit Bedacht gewählt im Hinblick auf die Lösung des Falles. Das Ende kommt dann nicht völlig überraschend, hat mich aber überzeugt und mein Gerechtigkeitsgefühl zufrieden gestellt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Johann B., 29.07.2019

    Als eBook bewertet

    #DieFrauAusOslo beginnt mit einem Zeitungsbericht im Jahr 2015. Dort wird auf ein Armband aufmerksam gemacht, das versteigert werden soll. Eine Frau namens Turid wird darauf aufmerksam. Das ist der Epilog.

    Dann folgt das Jahr 1942 in Oslo. Ester, eine junge jüdische Frau muss mit ansehen, wie ihr Vater abgeführt und sein Geschäft geschlossen wird. Wie einen Schwerverbrecher behandeln die Männer ihn. Er ist Uhrmacher und nur weil er Jude ist und die Nazis damals bereits Norwegen besetzten, wird er ins Gefängnis gebracht. Ester flieht nach Schweden. Vorher verabschiedet sie sich noch von ihrer Freundin Ase, die mit einem Mann namens Gerhard zusammen lebt. Sie haben eine kleine Tochter, die Turid.

    #DieFrauAusOslo wechselt immer wieder zwischen den Jahren 1942 und 1967. Hauptthema ist nicht die Verfolgung der Juden oder der 2. Weltkrieg. Es ist eher ein Nebenschauplatz. Sicher, die Gefahr für Menschen, die sich dem Widerstand gegen die Nazis anschlossen, wird gut dargestellt. Aber die ganze Story dreht sich um den Mord an einer jungen Frau, der nie aufgeklärt wurde.

    Anfangs hatte ich Probleme mit dem stetigen Wechsel zwischen den Zeiten. Hilfreich waren dabei die Überschriften. Auch fand ich, dass #DieFrauAusOslo nicht so viele Seiten haben müsste. Aber es ist trotzdem ein spannendes Buch. Ein anderer Ansatz, das Thema Gestapo und Hitler darzustellen. Der Übersetzer des Kriminalromans hat ganze Arbeit geleistet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Marie aus E., 11.07.2019

    Als Buch bewertet

    Dieser Skandinavienkrimi spielt 1942, zu Zeiten der nationalsozialistischen Besatzung in Norwegen. Junge Widerstandskämpfer, zu denen auch die Jüdin Ester gehört, widersetzen sich. Ester fliegt jedoch auf und muss nach Schweden fliehen, ihre beste Freundin wird ermordet und der Mord kann nicht aufgeklärt werden. Sie hinterlässt ihre kleine Tochter und ihren Lebensgefährten.

    Ich fand das Buch aus mehreren Gründen spannend. Zum einen konnte man viel über die schreckliche NS-Zeit in Norwegen und Schweden erfahren, mir ist bewusst geworden, dass ich da erschreckend wenig informiert bin.
    Zum anderen waren die losen Handlungsstränge an sich spannend, da ich bis zum Schluss des Buches nicht wusste, wie alles zusammenhängt.
    Das Lesen ist nicht anspruchslos, da die Zeitebenen ständig wechseln, von 1942 geht es in das Jahr 1967 und auch 2015 ist noch mit vertreten. Zwar steht bei jedem Wechsel das Jahr angeschrieben, doch wurde ich für meinen Geschmack zu häufig aus meinem Lesefluss gerissen, weil schon wieder ein Zeitsprung anstand. Immer dann, wenn ich gerade so schön "drin" war.
    Es ist auch kein Buch für "nebenbei" lesen, man muss auf die Details achten und auch ab und an über manche Szenen nachdenken.

    Mir hat das Buch gut gefallen, es war spannend, hat Hintergrundwissen geliefert und die Auflösung war für mich (bis auf einen kleinen Nebenaspekt) nachvollziehbar.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Moritz E., 09.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Die Frau aus Oslo“ ist zum einen Ester, die im von den Nazis besetzen Norwegen für den Widerstand Flugblätter verteilt und im Untergrund gegen die Besatzer agiert. Als ihre jüdische Familie deportiert wird, flieht sie nach Schweden. U.a. lässt sie ihre gute Freundin Ase zurück, die kurz darauf unter mysteriösen Umständen getötet wird. Noch 20 Jahre später rätseln alle, wer der Täter gewesen und was wirklich in jener Nacht in Oslo vorgefallen ist.
    Es war mein erster Roman von Kjell Ola Dahl. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch wie er sich auf seine Figuren einlässt und sich die Zeit nimmt, ihre Charaktere für den Leser zu zeichnen. Aber gerade dadurch verliert die Story zeitweise sehr an Tempo und es handelt sich definitiv nicht um einen Pageturner und auch die Krimielemente sind am Schluss nicht das, was das Buch ausmacht. Die damalige Zeit aber vor allem die Jahre nach dem Krieg werden eindringlich geschildert und man spürt die Bedrohung und die Dramatik. Ich hätte mir dennoch ein wenig mehr Spannung und Action gewünscht.
    Am Ende gibt es keine wirklichen Überraschungen und die Entlarvung des Täters ist logisch aber nicht spektakulär. Solide und von mir 4 Sterne dafür.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    egal, 08.07.2019

    Als Buch bewertet

    1942 muss Ester mit ansehen, wir ihr Vater von den Nazis gefangen genommen wird und auch für sie wird es in Olso zu gefährlich, da sie sich im Widerstand engagiert. Darum muss sie nach Schweden fliehen und ihre restliche Familie zurücklassen. In Schweden erhält sie manche Hiobsbotschaft, darunter die Information zum Tod ihrer langjährigen Freundin Ase. Diese sei ermordet worden. Wer sie getötet hat, bleibt lange im Dunklen....

    Dieser Krimi spielt auf drei Zeitebenen, mitten im zweiten Weltkrieg werden die Grundlagen für die kommenden Ereignisse gelegt, die bis ins Jahr 2015 ihre Schatten werfen. Für 2015 gibt es recht wenige Sequenzen, aber die anderen beiden Zeitebenen haben mir gleichermassen - mehr oder weniger- gefallen. Gerade die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg sind schon ziemlich hart, aber auch in 1967 geschieht manches, was sprachlos macht.

    Die Charaktere fand ich sehr gut gezeichnet, insbesondere Ester gefiel mir ausgesprochen gut. Der Schreibstil hat mich nicht komplett überzeugt. Die kurzen Sätze machen es an sich gut lesbar, aber trotzdem muss man immer auf der Hut sein, denn sonst entgeht einem schnell etwas entscheidendes.

    Der Spionage-Krimi hat mich am Anfang oft gefesselt, in der Mitte interessante Fragen aufgeworfen und zum Ende hin zwar teilweise gut unterhalten, aber auch mit vielen offenen Fragen zurückgelassen.

    Leider hatte ich nach dem Beenden das Gefühl, dass der Autor über seine Vielzahl an aufgeworfenen Fragen gestolpert ist (ich habe überprüft und festgestellt, dass tatsächlich manches einfach nicht geklärt wurden) und auch mancher Handlungsstrang am Ende nicht weitererzählt wurde, dabei hätte manches mit nur wenigen Sätzen noch geklärt werden können.

    Natürlich kann es sein, dass der Leser sich sein eigenes Bild machen soll, aber hier gab es einfach zu vieles, was dann dem Leser überlassen wird.

    Das Ende des Buches hat mir auch inhaltlich nicht ganz zugesagt, wenn es sich auch immer deutlicher abgezeichnet hat, aber das fällt unter den Punkt Geschmackssache.

    Unter dem Strich hat mich das Buch nicht begeistert, aber auch nicht masslos enttäuscht. Mit einer Empfehlung habe ich entsprechend meine Schwierigkeiten. Wer Krimis mag, die zwischen den Zeilen lesen und aufmerksames Mitdenken erfordern sowie auf eigenes Interpretieren setzen, wird mit diesem Buch sicher gut beraten sein. Wer hingegen den üblichen kurzweiligen Krimi sucht, sollte nicht zu diesem Buch greifen.

    Für mich war die Idee zum Buch bestsellerwürdig, die Umsetzung allerdings weniger.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Angela K., 13.07.2019

    Als Buch bewertet

    1942, Nazis in Norwegen, die Jüdin Esther im Widerstand, der Tod von Esthers Eltern, der Mord an ihrer Freundin Äse: hört sich nach einer tollen, spannenden Geschichte an. Leider hat mich die Geschichte nicht so mitgenommen, wie ich es erwartet habe. Man hätte wesentlich mehr daraus machen können.

    Die Geschichte beginnt im Jahre 2015 mit einem Armband, das auf einer Auktion versteigert werden soll. Turid erkennt dieses Armband und reklamiert dieses als ihr Eigentum. Es gehörte Turids Mutter, bis es 1967 spurlos verschwand.

    Auf zwei weiteren Zeitebenen (1942 und 1967) werden die Ereignisse erzählt, in dessen Verlauf auch dieses Armband eine Rolle spielt.
    1942 ist Esther aktives Mitglied im Widerstand, muss jedoch überraschend nach Schweden fliehen, als sie verraten wurde. Gerhard Falkum, der Mann ihrer Freundin Äse, flieht ebenfalls aus Norwegen. Er wird bezichtigt, seine Frau Äse ermordet zu haben. Er bestreitet dies vehement, hat sogar ein Alibi. Sverre, ebenfalls beim Widerstand, bittet Esther, Gerhard in Schweden zu helfen.
    1967 taucht der totgeglaubte Gerhard Falkum wieder in Norwegen auf. Er möchte Kontakt zu seiner Tochter Turid aufnehmen, die nach dem Mord an ihrer Mutter und der Flucht ihres Vaters adoptiert wurde. Es lässt sich nicht vermeiden, dass sich Gerhard, Esther und Sverre bei dieser Gelegenheit wiedersehen. Doch keiner scheint erfreut zu sein, den anderen wiederzusehen.

    Das Buch wirft im Lauf der Geschichte viele Fragen auf. Leider sind für mich einige wesentliche Fragen offen geblieben. So wird z.B. eine Narbe so oft erwähnt, dass man annimmt, das diese eine besondere Bedeutung hat. Man wartet förmlich drauf, dass man erfährt, woher diese Verletzung stammt und welche Bedeutung sie für die Geschichte hat. Aber das wird leider nicht aufgeklärt. Dafür werden aber bestimmte Wegbeschreibungen derart aufgebauscht, was für die Geschichte überhaupt keine Rolle spielt.

    Das Ende der Geschichte wird sehr schnell erzählt, die Auflösung einiger Punkte, die man nun endlich erwartet, bleibt aus.

    Mich hat das Buch unbefriedigt zurückgelassen. Man hätte aus der Geschichte mehr machen können. Dass dieses Buch in Norwegen ein Bestseller sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Greenie_Apple, 03.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein Buch auf zu vielen Abwegen


    Norwegen im Jahr 1942: Die junge Jüdin Ester muss mit ansehen, wie ihr Vater deportiert wird. Während sie von Oslo nach Schweden flüchten kann, werden auch ihre Mutter und Grossmutter zusammen mit ihrem Vater auf ein Schiff verladen, die gesamte Wohnungseinrichtung beschlagnahmt. Viele Jahre später taucht ein Schmuckstück auf, das Esters Mutter gehörte und ein grosses Rätsel in sich birgt. Welche Verbindung besteht zwischen ihm und Turid, der Tochter von Esters ehemals bester Freundin Åse, die eines Tages ermordet aufgefunden wurde? Und welche Rolle spielen Gerhard, Åses Lebensgefährte, der zunächst spurlos verschwindet, und Roar, der Turid adoptiert und ein Verhältnis mit Åse hatte? Und wer hat noch seine Finger in diesem Spiel?

    Nach der Leseprobe war ich schon sehr gespannt, wie die Geschichte um Ester weitergeht. Das Cover hat mir sehr gut gefallen und dazu eingeladen, sich die Geschichte vorzustellen, die Ester erlebt haben könnte. Was erwartet sie hinter der Brücke? Gelingt ihr die Flucht? Wie ergeht es ihr danach? Wie verarbeitet sie die Geschehnisse um ihre Familie? Wann und mit wem hat sie ihren Sohn bekommen? Und was hat es mit dem Schmuckstück auf sich? Eigentlich ein wirklich guter Stoff für eine Geschichte.

    Leider hatte ich beim weiteren Lesen immer mehr das Gefühl, dass es im Grunde genommen aber gar nicht um Ester und ihr Gefühlsleben ging. Für mich war sie eher ein Mittel zum Zweck für die Geschichte um sie herum, aber nicht unbedingt die Protagonistin des Buches. Das Thema Juden nahm nur einen sehr geringen Anteil ein, auch wenn es für die Auflösung des Rätsels um das Armband nicht unbedeutend war. In weiten Teilen ging es um mehr oder weniger offene Bespitzelung, vor allem der Mittelteil kam mir dadurch sehr langatmig vor. Richtig packen konnte mich das Buch damit nicht. Auch die Zeitsprünge machten das Lesen mitunter etwas mühsam, zumal die Kapitel häufig die gleiche Überschrift trugen.

    Insgesamt für mich daher ein Buch mit viel Potenzial, aber leider auf zu vielen Abwegen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Sylvia L., 03.07.2019

    Als eBook bewertet

    Meine Meinung und Fazit:

    Mit „Die Frau aus Oslo“ legt mit Kjell Ola Dahl einen interessanten Kriminalroman vor. Die Buchbeschreibung hat mich gleich gepackt. Ester muss 1942 im von den Nazis besetzten Oslo als Jüdin um ihr Leben fürchten. Sie kann nach Schweden fliehen, muss aber ihre Eltern und Grossmutter zurücklassen. Sie ist im Widerstand aktiv und versucht von Schweden aus zu agieren. Das Buch wirft viele offene Fragen auf und ist somit spannend geschrieben. Durch den Widerstand und Spionage weiss niemand wer wem trauen kann. Die ersten zwei Drittel haben mich begeistert und ich konnte es kaum aus der Hand legen.
    Meiner Meinung nach lässt jedoch dann die Spannung nach, es wirkt irgendwie gestellt und nicht mehr so flüssig. Und was mich gestört hat, dass für mich offene entscheidende Fragen nicht geklärt werden und somit für mich ein offenes Ende darstellt. Das lässt mich enttäuschend auf das Buch zurückblicken.

    Es gibt unterschiedliche Charaktere und manche sind sehr kaltblütig gezeichnet und geben aber die Realität des Krieges wieder. Die Charakterzeichnungen haben mir gefallen.

    Die oben erwähnten Schwächen zeigen mir auf, dass es für mich kein Bestseller ist und ich nicht verstehen kann, wie in Norwegen der Titel Bestseller vergeben werden konnte.

    Aber folgende schöne Zitate habe ich gefunden: „Man kann keinen Krieg gewinnen, ohne Schlachten zu schlagen.“ oder „Politik und Ideologie sind flüchtige Dinge ... Was jemand in einem Augenblick als Glaubenssatz verkündet, ist im nächsten schon wieder vergessen. Und für manche wird es zu einer Art Krankheit. Sie starten in der Hoffnung auf eine bessere Welt, werden aber von der eigenen Rhetorik vergiftet und können am Ende nicht einsehen, dass sie sich geirrt haben.“

    Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

    Mein Dank geht an das Team der lesejury und den Verlag für das bereitgestellte Reziexemplar.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yesterday, 03.07.2019

    Als Buch bewertet

    Der Grossteil der Handlung dieses Skandinavien-Krimis, die vor allem in Oslo und Stockholm angesiedelt ist, spielt um 1942 und 1967. Wir begleiten mehrere Hauptpersonen in diesen Jahren, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Ester, engagierte Widerstandskämpferin und Jüdin, flieht nach Schweden und verliert ihre Familie an die Nazis. Sie hilft weiterhin Flüchtenden und spioniert gegen Deutschland.

    Zur selben Zeit geschieht ein Mord, Esters beste Freundin stirbt. 1942 haben nicht viele Personen Interesse daran, die Tat aufzuklären und so schleppt sie diesen Schatten immer noch mit sich herum, als sie 25 Jahre später wieder in einem freien und sicheren Oslo lebt. Auch unter ihren ehemaligen Mitstreitern gibt es noch welche, die die alten Zeiten nicht ruhen lassen können.

    Die spannende und gut aufgebaute Idee des Romans (er zieht sich gewissermassen bis 2015!) verläuft leider, je länger das Buch dauert, immer mehr in Ungenauigkeiten, offenen Fragen und zu vielen Andeutungen. Dieser “nebulöse” Stil passt noch zu Beginn des Krimis, aber über die Dauer der vielen Belauerungen, Geheimnisse und Lügen hätte man sich doch mehr Greifbares gewünscht. Ja, zwei grosse “Haupträtsel” werden erklärt, das eine besser, das andere schlechter.

    Dennoch hat man das Gefühl, dass den mit Fingerspitzengefühl aufgebauten Charakteren plötzlich nicht mehr die Ehre zu Teil wird, die man erwartet hätte. Es bleibt auf der einen Seite viel Interpretationsspielraum (wobei nicht ersichtlich ist, warum eigentlich) und andererseits fehlen in den aufgeklärten Teilen der Geschichte wichtige Erläuterungen.

    Unter diesen Aspekten, ist der Kreis, der sich am Ende schliessen soll, bestenfalls ein halber.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    leseratte1310, 12.08.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Stadt Oslo ist 1942 von Nazis besetzt. Die Jüdin Esther hat sich dem Widerstand angeschlossen, doch sie wird verraten und kann gerade noch nach Schweden fliehen. Ihre Familie wird deportiert. Gerhard Falkum, der Mann ihrer Freundin Åse, flieht mit der Hilfe von Sverre ebenfalls nach Schweden. Er wird verdächtigt, seine Frau umgebracht zu haben, doch Gerhard bestreitet die Tat. All das beschäftigt Esther noch viele Jahre. Im Jahr 1967 taucht der totgeglaubte Gerhard wieder in Norwegen auf. Er will seine Tochter Turin ausfindig machen, die damals adoptiert wurde. Aber es ist viel Zeit vergangen und niemand ist begesitert von Gerhards Auftauchen.
    Im Jahr 2015 entdeckt Turid in der Zeitung ein Foto von einem Armband, das versteigert werden soll. Es ist das Armband ihrer Mutter, welches ihr 1967 gestohlen wurde und Turid möchte es unbedingt zurückhaben.
    Die Buchbeschreibung klang so vielversprechend, aber wirklich überzeugen konnte mich das Buch nicht. Die Geschichte spielt auf drei Zeitebenen und wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Eigentlich mag ich so etwas, aber hier habe ich mich etwas schwergetan, vielleicht weil mich die Geschichte nicht so gepackt hat. Nach und nach ergibt sich ein Bild, was damals geschehen ist.
    Die Charaktere hatten für mich nicht genügend Tiefe. Nur mit Esther konnte ich mitfühlen, die anderen kamen mir nicht nahe.
    Auch wenn die Geschichte Potential hatte, so kam dennoch keine Spannung auf und die Figuren blieben zum grössten Teil blass. Auch die Fragen wurden nicht alle beantwortet. Schade!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    leseratte1310, 12.08.2019

    Als Buch bewertet

    Die Stadt Oslo ist 1942 von Nazis besetzt. Die Jüdin Esther hat sich dem Widerstand angeschlossen, doch sie wird verraten und kann gerade noch nach Schweden fliehen. Ihre Familie wird deportiert. Gerhard Falkum, der Mann ihrer Freundin Åse, flieht mit der Hilfe von Sverre ebenfalls nach Schweden. Er wird verdächtigt, seine Frau umgebracht zu haben, doch Gerhard bestreitet die Tat. All das beschäftigt Esther noch viele Jahre. Im Jahr 1967 taucht der totgeglaubte Gerhard wieder in Norwegen auf. Er will seine Tochter Turin ausfindig machen, die damals adoptiert wurde. Aber es ist viel Zeit vergangen und niemand ist begesitert von Gerhards Auftauchen.
    Im Jahr 2015 entdeckt Turid in der Zeitung ein Foto von einem Armband, das versteigert werden soll. Es ist das Armband ihrer Mutter, welches ihr 1967 gestohlen wurde und Turid möchte es unbedingt zurückhaben.
    Die Buchbeschreibung klang so vielversprechend, aber wirklich überzeugen konnte mich das Buch nicht. Die Geschichte spielt auf drei Zeitebenen und wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Eigentlich mag ich so etwas, aber hier habe ich mich etwas schwergetan, vielleicht weil mich die Geschichte nicht so gepackt hat. Nach und nach ergibt sich ein Bild, was damals geschehen ist.
    Die Charaktere hatten für mich nicht genügend Tiefe. Nur mit Esther konnte ich mitfühlen, die anderen kamen mir nicht nahe.
    Auch wenn die Geschichte Potential hatte, so kam dennoch keine Spannung auf und die Figuren blieben zum grössten Teil blass. Auch die Fragen wurden nicht alle beantwortet. Schade!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Suzi, 09.07.2019

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch lässt mich leider etwas ratlos zurück, obwohl die Vorstellung vielversprechend klingt. Allerdings ist die gute Idee für meine Begriffe zu schwach ausgebaut.
    Auf drei verschiedenen Zeitebenen (1942, 1967 und 2015) wird das Schicksal der Jüdin Ester geschildert die im norwegischen Widerstand kämpfte, verraten wurde und der dennoch die Flucht nach Schweden gelang, während ihre Familie deportiert und umgebracht wurde. Ihre Freundin Äse wurde brutal ermordet – deren Freund Gerhard gilt als Verdächtiger, kann jedoch ebenfalls fliehen und die Ermittlungen laufen ins Leere. Das gemeinsame Baby von Äse und Gerhard, Turid, wird später adoptiert.
    Daneben spielt ein goldenes Armband eine wichtige Rolle, die das Schicksal der genannten Hauptfiguren (tragisch) verbindet.
    Das Buch verliert sich leider in ausführlichen Schilderungen von Nichtigkeiten wie Wegbeschreibungen oder Alltagshandlungen, welche es sehr erschweren, der eigentlichen Handlung folgen zu können. Dazu kommt eine Vielzahl von Personen, die eigentlich für das Geschehen unerheblich sind. Damit geht der rote Faden für mich etwas verloren und ich musste des Öfteren zurückblättern um nochmal nachzulesen was genau passiert ist.
    Dieses Buch hat meiner Meinung nach grosses Potential, nur wurde es leider nicht konsequent genug umgesetzt. Die Handlung verliert sich in Nebensächlichkeiten und am Ende bleiben – zu mindestens für mich – mehr Fragen als Antworten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein