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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Charlie F., 16.02.2021

    Inhalt
    Der zwanzigjährige Timur Aslan lebt in der deutschen Provinz und wünscht sich ein eindrucksvolleres Leben. Ein bekannter Journalist möchte er werden, arbeitet jedoch nur stundenweise für das örtliche Lokalblatt. Seine Themen kommen über Hühnerzüchter und Bowling nicht hinaus. Dann trifft er bei der Suche nach einem umwerfenden Thema, das ihm ein Volontariat einbringen soll, auf die siebzigjährige Annette, die behauptet, den Dosenöffner erfunden zu haben. Einzelheiten will sie dem jungen Mann allerdings nur mitteilen, wenn der sie in die Schweiz fährt. Ein Abenteuer, das Timur nicht nur viel abverlangen wird, sondern ihm auch die Augen für das Wesentliche öffnet.

    Bei „Die Erfindung des Dosenöffners“ handelt es sich um ein sehr schnell gelesenes kleines Hardcover, das unheimlich (fast übertrieben) politisch korrekt daherkommt, dabei aber leider die Handlung vernachlässigt hat. Bereits nach wenigen Seiten liegt zusätzlich die Frage auf der Hand, ob die Geschichte nicht besser im Genre Young Adult oder New Adult aufgehoben wäre. Zum einen ist Timur gerade erst zwanzig und trägt die für seine Altersgruppe typischen Wünsche und Probleme mit sich herum. Die Welt des Social Media zeigt ihm zudem Freunde, die offenbar mehr auf die Reihe bekommen als er. Gefangen in einem Provinznest bei seinem alleinerziehenden Vater mit nichtdeutschem Hintergrund, der gerne an Autos herumschraubt und Timurs Zukunft kritisch beäugt. Der junge Mann fühlt sich ein wenig unter Druck gesetzt. Zudem will sein Bekannter Benjamin ihm ein Volontariat bei einer grossen Zeitung verschaffen, hält ihn aber beständig hin. Ein grosses Thema soll Aufmerksamkeit auf Timur lenken, nur wo soll er dieses hernehmen?
    Als er auf Annette trifft, hätten sich viele Möglichkeiten geboten. Ob es an einer von Beginn an klein anvisierten Seitenzahl lag oder daran, das dem Autor ein bisschen die Ideen ausgegangen sind, vermag ich nicht zu sagen. Die alte Dame jedenfalls ist sympathisch geraten, auch wenn sie leider keine umfassenden Auftritte erhält. Der Vergleich von Instagram und den Zeitschriften als sie jung gewesen ist, war jedoch sehr gelungen. Die beiden im Alter entfernten Menschen verbringen nun leider nur wenig Zeit miteinander und bekommen so natürlich auch keine Möglichkeit, sich wirklich kennenzulernen. Annette erzählt viel aus ihrer Vergangenheit, alles in wörtlicher Rede, die kaum einmal unterbrochen wird. Wer genau liest, kann sich ihre Geschichte schon zu Beginn zusammenreimen, was nicht zuletzt am Namen der Firma ihres Mannes liegt. Wer dann noch Zusätzliches in der fortlaufenden Handlung erwartet, wird enttäuscht sein. Leider zieht sich das letzte Drittel so auch unnötig in die Länge.
    Es muss recht schwierig gewesen sein, dies in ein so dünnes substanzloses Büchlein zu pressen, das viel mehr hätte sein können, wenn der Autor sein Hauptaugenmerk auf die sehr gelungene Grundidee gerichtet hätte. Hier hätte es viel zu entdecken gegeben. So fällt die recht jugendliche Geschichte leider recht mau aus und der letzte Funken will einfach nicht überspringen. Für ein Erstlingswerk recht okay, aber beim nächsten Mal bitte auf das Wesentliche konzentrieren und eine Schippe drauflegen.

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 01.02.2021 bei bewertet

    Der Autor hat mehr gelacht als der Leser

    Der Romantitel deutet auf eine originelle Geschichte hin, aber bis dahin ist es ein langer Weg.
    Der Möchtegernjournalist Timur Aslan ist unzufrieden mit seinem Job bei einer Provinzzeitung. Er glaubt an eine bedeutendere Karriere. Als Leser fragt man sich aber wie er darauf kommt, denn allzu scharfsinnig ist er wirklich nicht. Manchmal benimmt er sich naiv oder wie ein Jugendlicher, erlebt auch noch zu Hause und oft im Streit mit seinem Vater. Es fällt mir immer schwer, mich mit dämlichen Protagonisten in einem Roman abzufinden, doch immerhin ist Timur doch einigermassen sympathisch.
    Seine Gedankenwelt bestimmt die Erzählperspektive ganz. Dabei ist eine Spur von Ironie dabei und jeden Menge flacher Sprüche. Das soll witzig sein, ist aber zu abgegriffen. Ein Schreibstil, wie aus einem Chicklit-Roman, jedoch ohne Romanzeanteil.
    Die exzentrische Annette Wagner ist die zweite wichtige Figur und angebliche Erfinderin des Dosenöffners. Für meine Leseauffassung ist diese Figur sehr überzogen. Aber als Leser kann man sich die Figuren nun mal nicht aussuchen und es wird langsam interessanter als Timur und Annette gemeinsam in die Schweiz reisen und Annette von ihrer bewegten Vergangenheit erzählt. Dann kommt aber noch einmal eine unerwartete Wendung.

    Fazit: Aus der Idee hätte man mehr machen und die Jokes sich durchgängig misslungen, aber der Handlungsverlauf war nicht schlecht gemacht.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Azyria Sun, 01.06.2021

    Die amüsante und interessante Philosophie über das Erreichen von Zielen und die Welt hinter Social Media

    Worum geht’s?
    Timur Aslans Traum ist es, Star-Journalist zu werden. Stattdessen ist er freier Mitarbeiter in einem kleinen Lokalblatt und soll die Bürger des Ortes interviewen. Dabei lernt er zufällig Annette kennen. Annette und ihre Geschichte über einen Dosenöffner, die ihn dann bis in die Schweiz führt und ihn auch hinter die Kulissen des Sinns des Lebens führt.

    Meine Meinung:
    „Die Erfindung des Dosenöffners“ von Tarkan Bagci ist ein amüsantes Buch. Ein Roman für Zwischendurch über ein Thema, das eigentlich absolut uninteressant ist. Aber der Autor bringt so viel Leben und Gefühle rein, dass es einfach eine Freude ist, das Buch zu lesen und sich mit Timur und Annette auf eine Reise zu begeben. Dabei erzählt er einmal aus der Gegenwart und zum anderen führt er uns in Erzählform in Annettes Vergangenheit. Dabei bringt Tarkan Bagci nicht nur den Dosenöffner in den Fokus, sondern auch das Sein und Schein der Leben in den Social Media und philosophiert darüber, wo man hinmuss, um anzukommen.

    Die Hauptprotagonisten der Geschichte sind der junge freie Journalist Timur, der davon träumt, für eine grosse Zeitung zu arbeiten. Der viel zu viel Zeit am Handy verbringt und seine Freunde beneidet, die angeblich ein tolles, erfülltes Leben führen – zumindest, wenn man von den Bildern ausgeht, die sie auf den sozialen Medien verbreiten. Er selbst fühlt sich, als hätte er etwas verpasst, wäre hinterher, noch nicht da, wo er sein könnte. Als er für einen Artikel den örtlichen Kegelverein interviewt, trifft er auf Annette, die eigentlich Alexandra heisst. Sie hat ein Geheimnis und geht mit Timur einen Deal ein. Er fährt sie in ihrem Rollstuhl spazieren und sie erzählt ihm dafür von ihrem Geheimnis. Man mag beide sofort. Und auch Timurs Vater ist ein absolut lieber und familiärer Mensch, den man mit ins Herz schliesst. Es macht einfach Freude, diese Menschen durch den Roman zu begleiten.

    Auch die Geschichte selbst ist interessant und mitreissend. Annettes schlagfertigen Kommentare, die Reaktionen von Timur. Der Autor bring die LeserInnen zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Darüber, wo das Leben hinführt, ob man jemals ankommt und man nicht alles glauben soll, was auf den sozialen Medien passiert. Eine Geschichte, die einem Selbstvertrauen gibt. Die sich einfach lesen lässt und dennoch sehr tiefsinnig ist. Ich hätte Timur und Annette gerne noch viele weitere Seiten begleitet und hoffe sehr, dass wir ihnen irgendwann vielleicht wieder begegnen dürfen!

    Fazit:
    In „Die Erfindung des Dosenöffners“ von Tarkan Bagci dürfen wir Timur und Annette ein Stück begleiten. Zwei Personen, die einem sofort ans Herz wachsen. Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise in die Schweiz, aber auch mit auf eine Gedankenreise um die Scheinwelt der sozialen Medien, den Sinn der Ziele im Leben und warum man immer mehr möchte. Eine tiefgründige Geschichte über etwas so Oberflächliches wie einen Dosenöffner – aber eine Geschichte, die amüsant ist, unterhaltsam und auch ein bisschen zu Herzen geht.

    5 Sterne von mir für Timur und Annette und die anderen liebenswerten Personen in diesem heiteren und kurzweiligen Roman!

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Zauberberggast, 27.01.2021

    Eine westfälische Kleinstadt unserer Gegenwart: Der frische “Twen” Timur Aslan hat es nicht leicht. Der zwanzigjährige Deutschtürke möchte Journalist im grossen Stil werden, sitzt aber in der Lokalredaktion des "Westfälischen Anzeigers" fest, das Volontariat in der Hauptredaktion in der benachbarten grösseren Stadt scheint unerreichbar. Eine grosse Story muss her, um seinem langweiligen Heimatort Steinfeld und dem Elternhaus, das nach dem Tod der Mutter nur noch aus ihm und seinem nach Autos verrückten Vater besteht, den Rücken zu kehren. Die Geschichte der Seniorin Annette, die von sich behauptet den Dosenöffner erfunden zu haben, soll sein Sprungbrett werden. Doch ihre Begegnung mit der älteren Dame löst etwas in Timur aus und er wird nachdenklich: Ist beruflicher Erfolg wirklich alles im Leben?

    Die Probleme, die ein junger Mensch Anfang zwanzig in unserer modernen Welt der unendlichen Möglichkeiten hat, werden anhand des Protagonisten Timur exemplarisch dargestellt. Er stellt sich die Frage, die sich wahrscheinlich fast alle seiner Altersgenossen stellen: Wohin mit mir und meinen Fähigkeiten und was sind diese überhaupt? Der selbstverständliche Umgang mit den sozialen Medien und die das Selbstbewusstsein - vor allem junger Menschen - gefährdende Eigenschaft derselben werden im Roman thematisiert. Das vermeintlich perfekte Leben der anderen wird zum Richtschwert des eigenen kümmerlichen Daseins. Timur wird im Laufe der Handlung feststellen, dass nicht alles echtes Gold ist, was in den sozialen Medien so vor sich hin glänzt.

    Humortechnisch hat mir der Einstieg in das Buch sehr gut gefallen. Wie der Alltag in der kleinen Redaktion beschrieben wurde und die Daseinsberechtigung des Lokaljournalismus, die auf tönernen Füssen steht, das hat bei mir für einige Schmunzler gesorgt. Auf die Dauer der Handlung hin gesehen konnte das Buch aber meines Erachtens den Humor-Standard des Anfangs nicht halten. Überhaupt plätscherte die Handlung vor sich hin und blieb an einigen Punkten sehr vage. Ich mag es zum Beispiel überhaupt nicht, wenn in einem Roman nicht erwähnt wird welchen Monat oder zumindest welche Jahreszeit wir haben. Aber das ist vielleicht ein persönlicher Spleen von mir. Der gross angekündigte Roadtrip mit Annette war eher ein “Tripchen”. Wobei wenn ich gewusst hätte, dass es in diesem Buch wieder einen “generationenübergreifenen Roadtrip” gibt, hätte ich es nicht gelesen. Das Thema ist nämlich für mein Empfinden ausgelutscht bis zum Gehtnichtmehr.

    Man sollte dieses Buch also lesen, wenn…

    ...man Anfang 20 ist und auf Sinnsuche
    ...man beim Plot-Element "generationenübergreifende Freundschaft mit Roadtrip" leuchtende Augen bekommt und das Buch "Marianengraben" mochte
    ...man schon immer mal mehr über Lokaljournalismus wissen wollte
    …man sich für die Entstehungsgeschichte des Dosenöffners und seine Unterarten interessiert
    ...man ein(e) Bekannte(r)/Freund(in)/Verwandte(r) des Autors ist (ich beziehe mich hier auf eine Szene im Buch, in der Timur behauptet dass nur obige Bezugspersonen einer Person, die in einem lokaljournalistischen Zeitungsartikel vorkommt, diesen lesen würden)
    ...man auf den Humor des Autors steht

    Aus allen anderen Gründen würde ich die Lektüre von "Die Erfindung des Dosenöffners" getrost anderen überlassen.

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