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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 19.03.2021

    Die dritte Frau
    Das im Louvre hängende, aus dem 16. Jahrhundert stammende Renaissance-Gemälde „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“, auf dem die dargestellten Frauen nackt in einer Badewanne sitzen, zieht den Autor immer wieder magisch an, hat er doch vor Jahren darüber einen beachteten historischen Roman geschrieben. Er versucht schon lange, den rätselhaften Tod der Herzogin zu entschlüsseln, die unter bisher ungeklärten Umständen ums Leben kam, kurz bevor sie den französischen König Heinrich IV heiraten wollte. Ein alter Brief, den er bisher nicht beachtet hat, bringt ihn ins südfranzösische Toulouse, wo er auf Camille Balzac d’Entragues trifft, mit der er sich gemeinsam an die Recherche macht, die wahre Geschichte über das Bild in Erfahrung zu bringen…
    Wolfram Fleischhauer hat mit „Die dritte Frau“ einen unterhaltsamen Roman vorgelegt, der sich nicht nur mit den Hintergründen eines Gemäldes beschäftigt, sondern auch die zwischenmenschliche Seite in der Gegenwart betrachtet, die seinen Protagonisten-Autor und Camille betreffen. Der flüssige, sehr bildhafte und wortgewandte Erzählstil nimmt den Leser mit auf eine interessante Forschungsreise, auf der er zum einen den unbekannten Autor, der hier als Ich-Erzähler fungiert, bei seinen Hintergrundrecherchen begleitet, zum anderen wird er Zeuge einer sich anbahnenden Liebesgeschichte zwischen dem Erzähler und Camille, der Spurengeberin des Gemäldehintergrunds, die sich allerdings in dem Moment als Farce entpuppt, als der Erzähler feststellen muss, dass Camille einen ganz besonderen Plan verfolgt. Fleischhauer verpackt in seiner Geschichte viele gut recherchierte historische Details, lässt aber auch Raum für überraschende Wendungen, die den Leser dauerhaft in Atem halten, während er mit dem Erzähler auf den Spuren des Gemäldes wandelt. Interessant ist die Verbindung des Handlungskonzepts zum Roman „Die Purpurlinie“ von Fleischhauer, die vermuten lässt, dass er selbst in diesem Roman als Erzähler auftritt und der Leser sich während der Lektüre indirekt also an seine Fersen heftet. Dabei erfährt man nicht nur, wie ein historischer Roman entsteht und welchen Umfang die Recherchen dazu einnehmen, sondern erhält auch einen guten Blick hinter die Kulissen der Buchbranche.
    Die Charaktere sind gut in Szene gesetzt, mit authentischen Ecken und Kanten können sie den Leser von ihrer Glaubwürdigkeit überzeugen, der ihre Erlebnisse hautnah verfolgt. Der Erzähler hat nicht nur private Probleme, sondern befindet sich zudem in einer Schaffenskrise, die ihn nicht nur aufgrund von Selbstzweifeln, sondern auch aufgrund der Forderungen seiner Agentin in ein Loch fallen lassen. Literaturagentin Moran ist eine hartnäckige Frau, die gewinnorientiert denkt und ihren Autor dementsprechend zu steuern versucht. Camille ist eine schwer durchschaubare Frau. Sie weiss zu becircen, ist dominierend und versucht ebenso, mit ihrem Anspruchsdenken sowie ihren Launen zu manipulieren.
    „Die dritte Frau“ ist eine gekonnte und spannende Verflechtung von Historie und Gegenwartsbeziehung, die zu fesseln weiss. Wer einer Forschungsreise der besonderen Art mit unbekanntem Ausgang nicht abgeneigt ist, wird dieses Buch faszinierend finden. Verdiente Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 04.03.2021 bei bewertet

    aktualisiert am 04.03.2021

    Eine Geschichte jenseits von Wahrheit und Lüge

    Ein bekannter Schriftsteller, der vor fünfundzwanzig Jahren ein fiktives Werk rund um das berühmte Gemälde „Gabrielle d'Estrées und eine ihrer Schwestern“ schrieb, auf dem Gabrielle d‘Estrées und Henriette d‘Entragues zu sehen sind, befindet sich an einem Krisenpunkt seines Lebens: Seine Ehe, aus der zwei mittlerweile erwachsene Kinder hervorgegangen sind, ist geschieden und auch seine schriftstellerische Karriere ist festgefahren, jedenfalls hat der Autor den Eindruck, nichts mehr zu sagen zu haben. Als seine Verlegerin ihn dazu animiert, sich mit seinen vergangenen Werken aufs Neue auseinanderzusetzen, um die Schreibblokade zu lösen, befasst sich der Autor daraufhin mit seinem Erstlingswerk „Die Purpurlinie“. Dieser Roman, der sich mit dem Leben und tragischen Tod Gabrielles d‘Estrées und ihrer unglücklichen Liebe zu Heinrich IV. auseinandersetzt, endet mit einem offenen Ende, das den Autor nun mit Frust erfüllt. Als er mit dem Gedanken spielt, eine Fortsetzung des Romans zu schreiben, stösst er auf einen Brief, den er vor einigen Jahren von einem französischen Leser mit dem Namen Charles Balzac erhielt und unbeantwortet liess. Jener Leser hatte in dem Brief besagtes Erstlingswerk des Autors stark kritisiert und zu verstehen gegeben, dass er mehr über den historischen Hintergrund des Gemäldes wüsste. Als der Autor nun verspätet auf diesen Brief antwortet, erfährt er von Balzacs Nichte, die mit ihrem ganzen Namen, Camilles Balzac d‘Entragues, unterschreibt, dass ihr Onkel verstorben ist und die Hinterbliebenen gerade mit der Auflösung seines Nachlasses beschäftigt sind. Die Aussicht darauf, mit einer Nachfahrin Henriettes zu sprechen und womöglich neues Material für den Folgeband zu erhalten, fasziniert den Autor dermassen, dass er beschliesst nach Frankreich zu der Nachlassabwicklung zu reisen. Dort erwarten ihn nicht nur Dokumente, die ein neues Licht auf die historischen Begebenheiten werfen, sondern auch eine Frau, die eine seltsame Faszination auf den Autor ausübt. Die schicksalhafte Begegnung mit Camille Balzac d‘Entragues zieht Entwicklungen nach sich, die das Leben des Autors auf immer prägen sollen.

    „Die dritte Frau“ ist, wie Wolfram Fleischhauer selbst erklärt, eine Verbindung aus Künstler- und Liebesroman. Er lässt uns darin einem Schriftsteller bei seinem Arbeitsprozess über die Schulter schauen. Wir beobachten ihn bei der Quellensuche, bei der Dechiffrierung von Codes, bei der Suche nach Antworten auf künstlerische Fragen und nach der richtigen literarischen Form für sein Werk. Gleichzeitig sehen wir das Buch als ein Produkt, das denselben Marktprozessen unterworfen ist wie jedes andere Handelsgut. Nicht zuletzt kommt auch die mitentscheidende Rolle des Konsumenten zur Sprache: „Dieses gnadenlose, unberechenbare, launische, verwöhnte, vergessliche, lebenswichtige und unverzichtbare Publikum, das immer recht hatte, das man überzeugen, verführen, gewinnen musste.“
    In der metafiktionalen Spielweise mit der Thematik – der Autor integriert Kopien von Quellen aus seinem eigenen Archiv in den Roman – lässt Fleischhauer den Leser seine eigenen Vermutungen über den autobiografischen Anteil in der Geschichte anstellen. Wie wir in einem Interview erfahren, hatte der Autor tatsächlich auch selbst zunächst an einer Fortsetzung seines Erstlingromans „Die Purpurlinie“ gearbeitet, nach 80 geschriebenen Seiten das ursprüngliche Vorhaben allerdings wieder verworfen und sich für eine andere Herangehensweise und neue Form entschieden.
    So lässt er den Erzähler, der sich mit seinem Erstlingswerk auseinandersetzt, „das auch für ihn wieder ganz neue Rätsel enthält“, auf eine Leserin treffen, die wiederum „sehr eigene Vorstellungen davon hat, was er da geschrieben hat und was er eigentlich hätte schreiben sollen“. Die beiden Figuren, der Erzähler und die Leserin, Camille Balzac, vetreten dabei zwei „konträre Positionen“, wie Wolfram Fleischhauer in dem Interview erklärt. „Wir haben einerseits den Erzähler“, sagt er, „der die Auffassung vertritt, dass alles ein Spiel ist und dass nur hinter der Maske letztendlich die Freiheit zu finden ist und auf der anderen Seite eine Frau, die die absolute Wahrheit sucht und lebt, und die keinerlei Spiel akzeptiert. Zwischen diesen beiden Polen oszilliert diese Geschichte.“
    Es ist „ein Kammerspiel, ein Duell“, das sowohl der Autor selbst als auch der Leser gespannt verfolgen. Wir beobachten, wie die Leserin den Ich-Erzähler mit unbequemen Fragen konfrontiert und wie der Erzähler immer mehr in eine Schaffens- und Lebenskrise verfällt. Sie ist eine schwierige Muse, die ihn an sich selbst zweifeln lässt: „Wie sehr die Begegnung mit ihr zunächst meine Fantasie beflügelt hatte, nur um mir am Ende jede Fabulierlust zu vergällen.“ In diesen Fragen geht es dabei aber nicht nur um die Wahrhaftigkeit in der Kunst, sondern auch um das Verhältnis zwischen Mann und Frau und um die besonders drängenden Fragen, um Wahrhaftigkeit in der Liebe und im Leben. Wir erfahren wie der Erzähler und die Leserin auf diese Fragen antworten, doch letztendlich geht es auch darum, wie wir selbst auf diese Fragen antworten. „Die dritte Frau“ ist somit eine „Versuchsanordnung für die Leser, die sich in der Geschichte aufhalten“.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela H., 01.04.2021

    Dieses Buch hat eine Weile gebraucht, bis es mich endlich fesseln konnte. Ich denke, das lag zum grössten Teil daran, dass ich die historischen Personen, die darin vorkommen, nicht kannte und auch nichts über deren Leben und die politische Situation ihrer Zeit wusste. Dem habe ich abgeholfen, indem ich ein bisschen recherchiert habe. Und mit diesem neu erworbenen Hintergrundwissen fiel es mir dann wesentlich leichter, mich auf die Geschichte einzulassen und die historischen Figuren in einen Kontext zu bringen.


    Die Rahmengeschichte handelt von einem Autor, der vor 25 Jahren sein Erstlingswerk über ein eher unbekanntes Gemälde im Louvre geschrieben hat. Da er viele Fragen nicht beantworten konnte, hat er vieles in seinem Buch offen gelassen. Nun bekommt er einen Brief von einem angeblichen Nachfahren einer der Frauen auf dem Gemälde, in dem er das Buch des Autors deutlich kritisiert, ihn aber zugleich einlädt, ihn zu besuchen und darüber zu sprechen. Als sich der Autor tatsächlich dazu aufrafft, ist der Mann bereits verstorben und er trifft auf seine Nichte...

    Was mir sehr gut gefällt, ist die Auseinandersetzung des Autors mit seinem ersten Buch und der Kritik, der er ausgesetzt ist. Und ebenso die Recherche aus einer anderen Richtung. Das war für mich wirklich sehr interessant zu lesen, mag aber auch daran liegen, dass ich selber Autorin bin und mich für den Entstehungsprozess von Geschichten grundsätzlich interessiere.

    Der Schreibstil des Buches hat mir auch gefallen, auch wenn die Passagen über die historischen Figuren und Ereignisse ohne entsprechendes Hintergrundwissen eher trocken und langatmig anmuteten.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 26.02.2021

    Zwei Handlungsstränge und ein Ende

    Ein in dieser Geschichte namenloser Autor hat einst einen Roman über das im Louvre hängende Bild "Gabrielle d´Estrées und ihre Schwester" geschrieben und mit seinem Erstling einen grossen Erfolg feiern können. Auch in den Folgejahren hält ihm seine Leserschaft die Treue und eigentlich sollte er gerade an etwas 'Neuem' arbeiten, aber seine persönlichen Umstände rauben ihm jede Inspiration und er denkt, vielleicht alles erzählt zu haben. Seine sehr geduldige Agentin regt daher an, es doch mal mit 'nicht immer dem gleichen in anderer Form' zu versuchen und da erinnert er sich an einen Brief, den er vor Jahren bzgl. des Bildes mit Gabrielle d´Estrées erhalten hatte. Er erfährt dann zwar, dass der Absender, der ihm angeboten hatte, die tatsächliche Geschichte 'dahinter' zu offenbaren, inzwischen verstorben ist, aber er macht sich trotzdem auf den Weg nach Südfrankreich und trifft dort auf dessen Erbin, Camille Balzac d‘Entragues.
    Zwei Handlungsstränge, zwei Thematiken, bestimmen dieses Buch. Da ist einmal die kunstgeschichtliche Historie, die hinter dem Schwesternbild steckt und die den Autor diesbezüglich bisher, trotz so vieler Jahre eigener Recherchen, letztendlich mit keinem wirklich fundierten befriedigenden Ergebnis zurückgelassen hatte. Und dann gibt es da die Beziehung zwischen Mann und Frau, an der sich dieser, in der Personifizierung seiner selbst, mit eben jener Camille abarbeitet. Das ist leidenschaftlich, emotional, intellektuell und hat viel Tiefgang, unbestreitbar, aber trotzdem finde ich den Roman, als Ganzes betrachtet, nicht hundertprozentig gelungen. Erst kommt vor allem das durchaus interessante Kunstgeschichtliche zum Tragen, dann fokussiert sich alles auf die Liebesgeschichte zwischen eben jenen beiden, ein echtes Frau–Mann-Ding, das ja auch gut funktioniert. Aber da ist dann das Ende doch etwas enttäuschend bzw. man hat es sich etwas leicht gemacht und doch wieder Klischees bedient und 'gängiges'.
    Der Roman ist sehr gut lesbar und auch sehr unterhaltsam, aber ich hatte das Gefühl, der Autor wollte mehr und das ist es nicht geworden, ein 'mehr'.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 20.03.2021

    Fakten und Fiktion
    In Wolfram Fleischhauers neuem Roman "Die dritte Frau" befindet sich ein Autor in einer Lebenskrise. Er hat eine Scheidung hinter sich, finanzielle Probleme und keine Ideen für ein neues Buch. Mit Hilfe seiner Agentin Moran hält er sich durch Übersetzungsaufträge finanziell über Wasser. Sie ermutigt ihn nicht, einen weiteren historischen Roman zu schreiben, da dieses Genre zur Zeit nicht gefragt ist. Der Autor hat dennoch den Plan, sein Buch "Die Purpurlinie" fortzuschreiben, da er mit der unvollständigen Auflösung nicht mehr zufrieden ist. Damals ging es um ein rätselhaftes Gemälde im Louvre, das zwei Frauen zeigt - Gabrielle d´Estrées und Henriette d´Entragues, die beide Geliebte des französischen Königs Henri IV waren und hofften, Königin zu werden. Stattdessen heiratete er Maria aus dem Hause Medici und fiel einem Mordkomplott zum Opfer.
    Der namenlose Autor und Ich-Erzähler reagiert mit mehreren Jahren Verspätung auf den sehr kritischen Brief des Franzosen Charles Balzac, der ihn damals nach Frankreich eingeladen hatte, um ihm mit Hilfe von alten Dokumenten all seine Irrtümer und Fehleinschätzungen aufzuzeigen. Der Autor erhält Antwort von Camille Balzac, einer Nachfahrin der Entragues, die den Nachlass des inzwischen verstorbenen Onkels verwaltet.
    Der Autor trifft die rätselhafte Frau, die ihn anzieht und doch immer wieder zurückstösst. Sie macht ihm alte Dokumente und verschlüsselte Berichte von Spionen der Medici zugänglich, durch die die damaligen Ereignisse in einem neuen Licht erscheinen, vor allem, was Henriette betrifft, deren Geschichte noch nicht erzählt wurde. Der Autor wird jedoch immer misstrauischer, weil Camille ihn manipuliert und die ganze Zeit ihre eigene Agenda verfolgt.
    Fleischhauer erzählt eine spannende und sehr interessante Geschichte über ein berühmtes Gemälde, eine äusserst turbulente Zeit voller Intrigen und Morde zu Beginn des 17. Jahrhunderts, aber auch über den Prozess des Schreibens eines Romans selbst. Raffiniert ist die Verbindung des real existierenden Autors Fleischhauer mit seinem Roman "Die Purpurlinie" mit der fiktiven Figur des Autors im vorliegenden Roman. Was ist hier Wahrheit und was Fiktion? Ein autobiografisches Buch ist dies jedenfalls nicht. So viel steht fest.
    Mir hat „Die dritte Frau" sehr gut gefallen. Ich empfehle es gern weiter.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Milli11, 15.03.2021

    Ein geheimnisvolles Gemälde

    Was kann ich über dieses Buch sagen? Es handelt von einem Schriftsteller, der aber kein Buch schreibt. Es handelt von historischen Personen, spielt aber in der Gegenwart. Es berichtet über diverse Liebespaare in Geschichte und Gegenwart, die sich aber nicht wirklich lieben.
    Aber zum Anfang: der besagte Schriftseller und Ich-Erzähler steckt in einer tiefen privaten und beruflichen Krise, da kommt ihm die Anregung, zu m Aufhänger seines ersten Buches zurück zu kehren. Das war das bekannte Gemälde einer Geliebten des Königs Heinrich IV. von Frankreich, der Gabrielle D‘Estrèes und einer ihrer Schwestern, das im Louvre in Paris ausgestellt ist. Nach Erscheinen dieses ersten Buches bekam der Autor damals einen bösen Brief eines französischen Lesers, der ihm unkorrekte Darstellung und fehlendes Wissen um die wahren Hintergründe des Bildes vorwarf.

    Kurzerhand reist nun der Schriftsteller in die französische Provinz zum Schreiber des Briefes und muss leider feststellen, dass dieser mittlerweile verstorben ist. Allerdings trifft er auf diesem Landsitz die Nichte des Briefschreibers, Camille Balzac d‘Entragues, die einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlässt. Und nicht nur die Frau zieht ihn in ihren Bann, auch die Geschichte ihrer Vorfahrin Henriette, die in jenem bekannten Louvre-Gemälde dargestellt sein könnte, ist höchst überraschend und spannend. Es handelt sich um eine weitere Mätresse des Königs, die diesem über lange Jahre in Liebe und Hass verbunden war.
    Diese unbekannte Geschichte um ihre Ahnin und ihre Geschichte und Verbindung mit dem französischen König soll nun an die Öffentlichkeit, das ist wiederum Camilles dringender Wunsch. Und dafür zieht sie alle Register, um den Autor in ihrem Sinn zu manipulieren. Und dieser lässt sich zunächst auch auf diese geheimnisvolle und faszinierende Frau ein, allerdings endet das ganze Unterfangen in einer grossen Katastrophe.

    Das Buch liest sich wirklich spannend, aber auch nicht ganz einfach, das deutete sich aber schon anfangs an. Besonders hat mich beeindruckt, was Menschen, die andere zu lieben vorgeben, diesen wiederum antun können. Und das nicht nur im grausamen Mittelalter, sondern durchaus auch in der Gegenwart.
    Kein Buch für zwischendurch, man muss sich schon auf diese spezielle Art des Romans einlassen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 05.03.2021

    Als junger Autor war unser namenloser Protagonist von einem Gemälde im Louvre so fasziniert, dass sein Erstlingswerk von dem Gemälde "Gabrielle d'Estrees und eine ihrer Schwestern" handelte. Gabrielle war die Mätresse des französischen Königs Heinrich IV und sollte nach dem Willen des Königs seine Frau werden. Intrigen und Machtverhältnisse liessen es nicht zu, er heiratete Maria de Medici, doch nebenher hatte er ein Verhältnis mit Henriette, ebendieser Schwester Gabrielles von dem Gemälde. Unser Autor hat sich nur mit dem Schicksal Gabrielles befasst, was ihm einem ungehaltenen Brief einbrachte. Er ignorierte diesen bis jetzt.
    Nach persönlichen Problemen steckt er in einer Schaffenskrise. Seine Agentin bringt ihn dazu, sich erneut mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Er setzt sich mit dem Absender in Verbindung um zu erfahren, dass der alte Mann inzwischen verstorben ist, seine Nichte Camille kümmert sich um den umfangreichen Nachlass. Wie sich herausstellt ist sie eine direkte Nachfahrin Henriettes und im Besitz interessanter Dokumente. Doch so einfach kommt unser Autor nicht an diese Unterlagen, er wird quasi Häppchenweise vertröstet. Camille spielt ein undurchsichtiges Spiel mit ihm, sie möchte, dass er einen Roman über Henriette schreibt, jedoch zu ihren Bedingungen.
    Auch wenn das Gemälde eines unbekannten Malers und das Leben Henriettes im Mittelpunkt des Romans stehen ist er doch mehr ein aktuelles Buch. Camille ist die dritte Frau und um sie und ihr Leben geht es. Der Schreibstil ist ein wenig schwierig, es ist kein Roman zum schnellen Lesen, jeder Satz benötigt Aufmerksamkeit. Ich kenne den Roman "die Purpurlinie" nicht und auch wenn man ihn zum Verständnis nicht benötigt, fehlt mir das Hintergrundwissen.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 06.03.2021 bei bewertet

    geschickt gemachter Roman

    Was ich an diesem Roman auf Anhieb mag, sind der angenehme Stil und das leichte Spiel mit autofiktionalen Elementen. Dazu gehört dass der sensible Protagonist auch Schriftsteller ist und ein vergleichbares Buch wie Wolfram Fleischhauer geschrieben hat, dass sich auf ein Gemälde der Renaissancezeit bezieht.
    Ausser dem Kunstbezug haben mich auch die Beschreibungen der Abläufe im Literaturbetrieb sehr interessiert. Ausserdem ist es spannend, wie der Erzähler immer mehr auf der Spur der historischen Ereignisse des 16.Jahrhunderts kommt. Da sind vielleicht sogar die Medici beteiligt. Und es geht um die Ermordung von Heinrich den vierten.
    Als Leser ist man bald genauso gepackt wie der Schriftsteller, auch wenn nicht wirklich grosse Spannungselemente entstehen. Die Dramatik ist mehr eine innere in den Gefühlen des Erzzählers.
    Wichtig ist die Begegnung mit Camille, die schliesslich sehr intensiv wird.
    Die Dialoge sind geschickt gemacht, weil sie oft von den Gedanken des Protagonisten begleitet werden.
    Der Roman ist kein Reisser, aber sehr interessant.

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  • 5 Sterne

    begine, 08.03.2021 bei bewertet

    Fesselnde Geschichte

    Der Schriftsteller Wolfram Fleischhauer ist ein faszinierender Erzähler.
    Bei dem Roman „Die dritte Frau“ war ich erst nicht so sicher, ob ich das lesen will.
    Dann bekam ich das Hörbuch und mit Hilfe der sonoren Stimme des Martin Bringmann fesselte mich diese Geschichte.

    Der Protagonist ist ein Schriftsteller der vor 20 Jahren einen Roman über ein Gemälde aus dem Louvre und seine Abgebildeten Mätressen Heinrich des 4. beschrieben sind.

    Wolfram Fleischhauer lässt uns an den Fragen und der Unsicherheit des Schriftstellers teilnehmen. So erfahren wir auch von den Intrigen am Hofe und die hinterhältigen Gelüste des Monarchen.
    Bei der Liebesgeschichte ist der Protagonist etwas triebgesteuert. Es gibt Frauen, die mehr erwarten und vor allem Ehrlichkeit.
    Der Schreibstil ist einfach wunderbar.
    Der Roman ist ein wahres Leseerlebnis, der eine gute Empfehlung verdient.

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  • 4 Sterne

    Christian B., 27.02.2021 bei bewertet

    Nach "Die Purpurlinie" etwas enttäuschend

    Der Roman "Die dritte Frau" kann in gewisser Weise als Fortsetzung von Fleischhauers historischem Bestseller "Die Purpurlinie" aus dem Jahr 1996 gesehen werden, allerdings versteht man ihn auch ohne diesen zu kennen.

    Der Ich-Erzähler, der im Buch nicht namentlich genannt wird, aber biografische Parallelen zum Autor hat, schrieb vor Jahren einen historischen Roman über ein Gemälde, das im Louvre hängt und eine erotische Szene zwischen zwei Frauen, vermutlich Ehefrau und Geliebte von Heinrich IV zeigt. Er hatte für dieses Buch sehr lange recherchiert und es irritiert und krängt ihn, als er von einem Nachfahren der von Ihm nicht in den Mittelpunkt seines Romans gestellten Dame beleidigende und nicht sehr konstruktive Kritik erhält. Erst Jahre später, als er sich in einer schwierigen privaten und beruflichen Situation befindet, beschliesst er, die Einladung dieses Herren nach Frankreich anzunehmen. Dort begegnet er Camille, der Nichte des inzwischen verstorbenen Kritikers, die ihm klar macht, das seine Sicht auf die Frauen in seinem Roman diese nur als Nebenfiguren betrachtet und vor allem ihrer Vorfahrin eine viel höhere Bedeutung zu kommt. Sie stellt ihm das gesamte Quellenmaterial ihres Onkels zur Verfügung, sodass er sich noch einmal ausführlich mit der Thematik beschäftigen kann. Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte zwischen dem Erzähler und Camille.

    Ich finde den Roman lesenswert und zum Teil spannend. Die historischen politischen Intrigen des 16. Jahrhunderts in Frankreich und vor allem die strategischen Eheschliessungen, die einzig und allein dem Machterhalt oder der Ausweitung von Einfluss dienten, machen neugierig, mehr über diese Zeit zu erfahren. Leider hat der Autor die Thematik nicht vertieft. Mich jedenfalls hätten die historischen Frauengestalten mehr interessiert, als die psychisch angeschlagene Camille und die übliche zum Scheitern verurteilte Beziehungsgeschichte, wenn auch in diesem Fall mit dramatischem Ende.

    Ich vergebe 3,5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Beust, 20.04.2021 bei bewertet

    Wolfram Fleischhauer ist zu bewundern, mit welcher Chuzpe er diesen Aufguss seines Romans „Die Purpurlinie“ serviert. Der Autor eben dieser Purpurlinie (Wolfram Fleischhauer in echt), der nie namentlich genannte Autor-in-der Geschichte, puzzelt erneut am historischen Stoff seines Erstlingswerkes herum, nämlich der Amouren des französischen Königs Henri IV. und seiner nacheinander von eben diesem verlassenen Mätressen Gabrielle d'Estrées und Henriette de Balzac d'Entragues.
    Das Rezept für das Funktionieren dieses Romans legt er selbst dar (S. 76 ff.): Der historische Roman sei tot, im Moment liefen nur Thriller, aber „in der Gegenwart bitte sehr, sonst ist es aussichtslos“. Der Held dürfe kein Male sein: „Warum keine Malerin? […] Weibliche Hauptfigur. […] Und eine starke Liebesgeschichte, nicht mehr als hunderttausend Wörter.“ Der Tipp der Lektorin in der Geschichte (eine „lector in fabula“ namens Moran, Anagramm zu Roman, haha!) ist „eine moderne Rahmengeschichte um die Sache“ herum. Ausserdem brauche es „eine starke Frauenfigur“. Später (S. 166 f.) sinnieren die starke Frauenfigur Camille Balzac und der Autor-in-der-Geschichte darüber, „ein Roman ohne Liebesgeschichte ist eigentlich kaum vorstellbar sei. Sehr ironisch betont der Autor-in-.der-Geschichte, er gehöre nicht zu den Schriftstellern, die ihr eben in Literatur verwandelten.
    Das stimmt freilich. Vermutlich. Auch wenn viele äussere Merkmale des Autors-in-der Geschichte dem wahren Wolfram Fleischhauer ähneln, sollte man sie bitte keinesfalls verwechseln. Ist also sehr ironisch, wie auch der Exkurs über Roland Barthes‘ angesprochenen „Tod des Autors“ (S. 131) – wieder im Gespräch mi der Lektorin Moran, die allesamt als metatextliche Betrachtungen zum allgemeinen Literaturbetrieb amüsant zu lesen sind. Überdies offenbart sich Fleischhauer hier in ironischer Brechung als süffisanter Kommentator seiner selbst.
    Am Schluss (S. 262 f.) widmet sich der Autor (in-der-Geschichte?) der Frage, wie sich Text, Autor und Wahrheit zusammenfinden können – und ob es überhaupt klappen kann. Kann sich der Autor Fleischhauer seinen Figuren nähern, oder ist er unfähig, „eine wahrhaftige Beziehung zu einem anderen Menschen einzugehen, eine andere Wirklichkeit als seine eigene leben zu können“? Ist also der ganze Roman „Die dritte Frau“ eine Therapie des beziehungsgestörten Autors(in-der-Geschichte)? Oder eine notwendige Geldbeschaffungsmassnahme?
    Ich weiss es nicht, ich finde allerdings, dass Fleischhauer uns eine Menge exquisiter Zutaten zu einem tollen Roman präsentiert und auch super erzählt (etwa die Gleichnisse zum Autor-Figuren-Wahrheit-Problem in Form eines Nachtfalters, der durch eine Lichtkuppel nicht hindurch kann, weile er die Barriere als solche nicht erkennt; oder die Verletzung des Auges, was den Autor zum Halb-Sehenden macht).
    Aber er täuscht nicht darüber hinweg, dass die ganze Stoffmenge für den historischen Roman, die vielen Textschnipsel, die Faksimiles im Buch, die vielen Überlegungen über Henriette, Gabrielle und Henri IV. letztlich nur Würzmittel sind und halbgares Vehikel für eine ebenso halbgare Liebesgeschichte sind, die beiläufig ins Ziel geführt werden. Lediglich Camille Balzac ist eine durch und durch faszinierende Figur, deren rätselhafte Handlungen Spannung bis zum Schluss erzeugen: die dritte Frau nämlich.
    Fleischhauer ist zurück in sein Archiv gegangen, aus dem er schon „Die Purpurlinie“ mit offenem Ende gezogen hat, um erneut keine Antworten zu geben. Da der Roman aber wahrscheinlich die von der Lektorin Moran empfohlene Zahl von hunderttausend Wörtern nicht übersteigt, bleibt die Lektüre kurzweilig genug.

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  • 4 Sterne

    Mareike H., 20.04.2021

    Ein junger Romanautor versucht vergeblich ein geheimnisvolles Gemälde aus dem L’ouvre zu entschlüsseln. Einige Jahre später erhält er einen mysteriösen Liebesbrief. Die Nachfahrin einer der porträtierten Frauen möchte mit ihm Kontakt aufnehmen. Hat sie die Antworten, die er sucht?



    Ein ganz kleines bisschen enttäuscht war ich bei diesem Buch schon. Das Thema ist absolut interessant und ich fand es auch mega spannend mehr zu erfahren. Allerdings hat mir da etwas mehr Hintergrundwissen, etwas mehr Historisches gefehlt.
    Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Der Schreibstil ist super und es bleibt halt trotzdem interessant und spannend zu erfahren was hinter dem Bild steckt. Welche Geschichte dahinter steckt und auch die Protas fand ich sehr interessant.
    Wer also Lust auf ein kurzweiliges Buch hat, ist hier an der richtigen Stelle.

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  • 4 Sterne

    Jarlina, 03.03.2021

    Das Cover finde ich sehr schön gewählt. Es passt zu dem Buch und hat etwas Geheimnisvolles, da man nur die Augen der Frau auf dem Gemälde sehen kann. Das Buch ist eine Mischung aus historischem Roman und Liebesgeschichte. Was ich nicht wusste ist, dass das Buch auf einem vorherigen Roman des Autors aufbaut. Da es viele Verweise auf das Vorgängerbuch gibt, wäre es sicher ratsam dieses zuerst zu lesen. Trotzdem konnte ich der Handlung folgen. Die Geschichte nimmt einige Wendungen, die für mich überraschend kamen. Gestört haben mich ein paar Exkurs, für die ich bessere geschichtliche Kenntnisse bräuchte. Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen. Insgesamt konnte mich das Buch gut unterhalten, an einigen Stellen habe ich es aber auch als etwas bizarr empfunden. Auch die Faszination gegenüber dem Gemälde kann ich gut nachvollziehen.

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  • 3 Sterne

    Elisa, 03.03.2021

    Ich kannte bisher keinen Roman von Wolfram Fleischhauer. Hätte ich "Die Purpurlinie" schon gelesen, hätte es mir das vielleicht leichter gemacht, diesem Roman, "Die dritte Frau", zu folgen und ihn zu verstehen. Vor allem am Anfang fiel es mir schwer, die Zusammenhänge herzustellen, und ich musste einiges "googeln", um einen groben historischen Überblick zu bekommen.
    Der Autor hatte vor Jahren einen Romen geschrieben über ein Gemälde aus dem Louvre, "Gabrielle d'Estrées und ihre Schwester". Ein kritischer Leser hatte ihm einen Brief geschrieben, in dem er sein Missfallen an dem Buch ausdrückte und ihn einlud, ihn in Südfrankreich zu besuchen. Viel später, in einer schwierigen Lebensphase – nach einer Scheidung und als er keine guten Ideen zu einem neuen, von seiner Agentin geforderten Roman hat, kommt er dieser Einladung nach. Der Leserbriefschreiber ist inzwischen verstorben, aber der Autor lernt dessen Nichte Camille Balzac, kennen, eine Nachfahrin der auf der rechten Seite des Gemäldes dargestellten Catherine Henriette de Balzac d'Entragues. Der Autor will an das Archiv, um, angeregt durch Camille, sich in einem neuen Buch diesmal nicht auf Gabrielle oder Heinrich IV von Frankreich, sondern auf Henriette zu konzentrieren. Zugleich ist er fasziniert von Camille, die natürlich jung und geheimnisvoll schön ist.
    Es hat ganz schön lang gedauert, bis ich in das Buch hineingefunden habe.
    Manchmal habe ich mich geärgert über die Arroganz des Autors, der sich für überaus begabt und intelligent hält und niemals ein so niveauloses Geschreibsel wie „Der Da-Vinci-Code“ schreiben könnte.
    Seine Gespräche mit der Agentin fand ich konstruiert und langweilig.
    Über die Frau auf dem Gemälde erfährt man nicht viel, aber sehr viel über den Autor.
    Erst gegen Ende hat mich das Buch fasziniert. Das lag an der extremen und „durchgeknallten“ Camille, die Themen wie Liebe, Schicksal, Zufall, ... anspricht.

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  • 3 Sterne

    Nicole V., 15.05.2021

    Der Roman „Die dritte Frau“ von Wolfram Fleischhauer ist eine Anknüpfung an den Erfolg von „Die Purpulinie“, wo ein geheimnisvolle Gemälde aus der Renaissance und dessen Entschlüsselung im Vordergrund einer dramatischen Liebesgeschichte steht.

    Ein junger Autor möchte das Rätsel um das Gemälde „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“ lösen. Dieses Gemälde hat historischen Bezug zu König Heinrich IV. (1553-1610), der zu seiner Zeit ein bewegtes Leben führte und zwischen drei Frauen stand. Der Autor möchte den plötzlichen Tod von Gabrielle d’Estrées lösen. Durch einen Zufallsfund ergibt sich für ihn die Möglichkeit das Rätsel noch einmal neu aufzurollen. Dabei trifft er auf die geheimnisvolle Camille Balzac, eine Nachfahrin der Mätresse Catherine Henriette de Balzac d’Entragues von Heinrich IV. Zwischen den beiden beginnt ein Spiel aus Zurückweisung und Verlockung.

    Wolfram Fleischhauer hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Die Geschichte liest sich sehr flüssig. Auch ohne „Die Purpulinie“ gelesen zu haben, findet man sich gut in die Geschichte ein und erkennt den roten Faden. Für mich war vor allem der historische Bezug zu Heinrich IV. und dessen Liebesgeschichten sehr spannend, da sie sehr realitätsgetreu dargestellt wird. Leider konnte ich mich nur teilweise mit den Charakteren des Romans identifizieren. Camille Balzac bleibt das gesamte Buch über nicht greifbar, der junge Autor und seine Motive sind für mich auch teilweise nur schwer zu fassen. Gegen Ende nimmt die Dramaturgie noch einmal zu und das Ende lässt einen als Leser*in teilweise etwas ratlos zurück.

    Alles in allem unterscheidet sich das Buch enorm von anderen Romane und ist erfrischend anderes. Dennoch fehlt für mich die Identifikation mit den Protagonisten und die Stringenz für das tiefergehende Verständnis.

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  • 3 Sterne

    Karola D., 12.04.2021

    Die Dritte Frau — Wolfram Fleischhauer
    Ein Roman über das rätselhafteste Gemälde des Louvre, über das geheimnisvolle Renaissance-Gemälde „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“ und einer obsessiven Liebe zu einer direkten Nachfahrin der zweiten Frau auf dem Gemälde, der geheimnisvollen Camille Balzac. Dieser Roman aus der Epoche des französischen Königs Heinrichs IV. handelt von Liebe und Kunst, historischen Fakten um den rätselhaften Tod der schönen Herzogin Gabrielle wenige Tage vor ihrer Hochzeit mit Heinrich IV. und das ewige Rätsel um Mann und Frau – ein gefährliches Spiel aus Verlockung und Zurückweisung zwischen Autor und dieser dritten Frau Camille.
    Dieser Roman knüpft thematisch an Wolfram Fleischhauers Bestseller „Die Purpurlinie“ an. „Die dritte Frau“ ist jedoch ein völlig eigenständiger Roman. Diese Fortsetzung mutiert zu einer zeitgenössischen tragischen Liebesgeschichte und einem Literaturduell zwischen einem Autor, dem trotz jahrelanger Recherchen aus dieser Epoche der Renaissance keine schlüssige Aufklärung über Gabrielles Tod gelingt, und dieser recht eigensinnigen Leserin Camille, die ihm unbekannte Quellen zuspielt.
    Durch die Verarbeitung dieser vielen historischen Fakten wird ein zügiger Spannungsaufbau erschwert, der Schreibstil erscheint brüchig durch das Zitieren und Übersetzen von Originalbelegen aus dem Französischen bzw. Italienischen. Der Charakter der dritten Frau, Camille Balzac, war für mich etwas schwer zu entschlüsseln, vielleicht zu geheimnisvoll.
    Dennoch würde ich sehr gern den Vorgänger-Roman „Die Purpurlinie“ lesen zur Vervollständigung meiner Kenntnisse über die historischen Fakten des Gemäldes „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“.

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  • 3 Sterne

    Janina O., 28.03.2021

    Ich hatte andere Erwartungen

    Es ist nicht einfach, meine Gedanken zu „Die dritte Frau“ in Worte zu fassen. Ich habe es zwar in kürzester Zeit gelesen, aber wirklich packen oder berühren konnte es mich nicht. Hat es meine Erwartungen erfüllt? Da muss ich mit einem klaren Nein antworten. Das ist auf der einen Seite gut, denn die Geschichte war in keinster Weise voraussagbar. Leider hat mich nicht nur der Klappentext, sondern auch mindestens die Hälfte des Buches eine völlig andere Geschichte erwarten lassen. Und ich bin ehrlich, diese Richtung der Story hätte mich wesentlich mehr interessiert.
    Es fängt alles wie angekündigt mit den Recherchen und der Historie zu einem geheimnisvollen Gemälde an, in allen Einzelheiten wird über die Personen auf und hinter diesem Gemälde spekuliert. Die vielen Informationen, Personen und historischen Ereignisse sind spannend, teilweise aber auch so verwirrend oder zahlreich, dass ich mich nebenbei bei anderen Quellen informieren musste, um der Handlung folgen zu können. Dennoch war ich enttäuscht, als dieses Rätselraten um das Bild nicht mehr Gegenstand der Handlung war. Stattdessen rückte immer mehr die plötzlich aufkeimende „Beziehung“ der beiden Hauptcharaktere in den Mittelpunkt. Wobei Beziehung das falsche Wort ist, noch weniger trifft es „Liebesgeschichte“, wie es auf dem Klappentext heisst. Ich fand diesen Aspekt des Romans leider nicht schlüssig, nicht nachvollziehbar und auch nicht wirklich spannend. Auf mich wirkte die Story noch nicht rund, unvollendet, teilweise zu konstruiert. Doch bildet euch am besten selbst ein Urteil.

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  • 3 Sterne

    brauneye29, 04.05.2021

    Zum Inhalt:

    Die eigentlich Basis zum Buch bildet ein Buch über ein Gemälde, zu dem ein Autor lange recherchiert hat. Bei den Recherchen möchte er dem Geheimnis des Bildes auf die Spur kommen. Eine Nachfahrin der abgebildeten Frauen setzt sich irgendwann mit ihm in Verbindung und er macht sich auf den Weg um die geheimnisvolle Frau zu treffen. Was wird er erfahren, sehr neugierig ist er auf die Begegnung.

    Meine Meinung:

    So richtig weiss ich nicht, was ich von dem Buch halten soll, denn so richtig gepackt hat mich die Story nicht. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, ist der Schreibstil, denn trotz der nicht so sehr interessanten Story, las sich deshalb das Buch sehr flott weg. Das Cover gefällt mir auch sehr gut, denn es macht neugierig und die Augen verfolgen einen nahezu. Das fand ich schon sehr bemerkenswert. Ich hab mich schon unterhalten gefühlt, auch wenn ich keinen Bezug zur Geschichte gefunden habe.

    Fazit:

    Schöner Schreibstil

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  • 3 Sterne

    anonym, 03.05.2021

    Das Gemälde

    Geworben wird mit: "»Die dritte Frau« ist ein soghafter Roman über Liebe und Kunst, historische Fakten und literarische Fiktion und das ewige Rätsel um Mann und Frau."

    Das klingt erstmal sehr interessant und hat mich neugierig gemacht. Im grossen und ganzen setzt sich das Buch aus verschiedenen Geschichten zusammen. Die beiden Erzählstränge, die in Vergangenheit und Gegenwart spielen, führen leider nicht wie erwartet zueinander. So fehlt es mir an Spannung und dem gewissen Etwas.
    Leider sind mir die Protagonisten auch nicht ans Herz gewachsen. Besonders Camille bleibt mir fremd.

    Vermutlich bin ich mit anderen Erwartungen an diese Geschichte gegangen. Ich hatte eher einen historischen Roman erwartet, einen Rückblick auf der Zeit in der das Gemälde entstand.

    Auf jeden Fall regt das Buch dazu an, sich mehr mit dem Hintergrund von Gemälden zu beschäftigen und mal wieder ins Museum zu gehen.

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  • 3 Sterne

    Kunde, 03.05.2021 bei bewertet

    Das Gemälde

    Geworben wird mit: "»Die dritte Frau« ist ein soghafter Roman über Liebe und Kunst, historische Fakten und literarische Fiktion und das ewige Rätsel um Mann und Frau."

    Das klingt erstmal sehr interessant und hat mich neugierig gemacht. Im grossen und ganzen setzt sich das Buch aus verschiedenen Geschichten zusammen. Die beiden Erzählstränge, die in Vergangenheit und Gegenwart spielen, führen leider nicht wie erwartet zueinander. So fehlt es mir an Spannung und dem gewissen Etwas.
    Leider sind mir die Protagonisten auch nicht ans Herz gewachsen. Besonders Camille bleibt mir fremd.

    Vermutlich bin ich mit anderen Erwartungen an diese Geschichte gegangen. Ich hatte eher einen historischen Roman erwartet, einen Rückblick auf der Zeit in der das Gemälde entstand.

    Auf jeden Fall regt das Buch dazu an, sich mehr mit dem Hintergrund von Gemälden zu beschäftigen und mal wieder ins Museum zu gehen.

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