20% Rabatt auf den tolino Epos 3!

Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 145748067

Buch (Kartoniert) Fr. 21.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    marielu, 27.03.2023

    Als eBook bewertet

    Ein wundervolles Buch, lesen und geniessen

    Inhalt:
    1944 in London, hier suchen in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green 5000 Menschen Zuflucht und ein Zuhause vor den Bombenangriffen der Deutschen. Auch die ausgebombte Bibliothek zieht hier ein. Hier im Shelter entsteht eine eigene kleine Welt. Voller Hingabe versuchen die Bibliothekarin Clara und ihre Gehilfen Ruby den Menschen, vor allem den Frauen und Kindern, mit ihren Büchern das Leben erträglicher zu machen und ihnen Hoffnung zu geben, dabei haben sie mit ihren eigenen traumatischen Erfahrungen zu kämpfen. Aber es gibt auch Widerstände, denn nicht jeder Mann möchte, dass seine Frau durch das Lesen eventuell auf dumme Gedanken kommt. Clara und Ruby müssen sich nicht nur gegen ihren neuen Chef behaupten.

    Meine Meinung:
    Die Geschichte handelt vom London zur Zeit der heftigsten Bombenangriffe (The Blitz) im 2. Weltkrieg. Ungeschönt beschreibt die Kate Thompson von der Not und den Gefahren des Krieges, aber auch von dem Unglück, das sich ereignete, als Schutzsuchende in das Tunnelsystem des Shelter wollten. Der Sturz einer Frau löste einen dramatischen Dominoeffekt aus, bei dem 173 Menschen den Tod fanden. Unter anderem auch Rubys Schwester, was Ruby mit Schuldgefühlen zurücklässt. Dies alles jedoch in einem warmherzigen Ton, der genau die passenden Gefühle hervorruft. Ja, ich habe mit den Protagonisten gelacht, geweint und gekämpft. Die beiden Hauptprotagonistinnen Clara und Ruby wurden schnell für mich wie zwei Freundinnen, die das Herz auf den rechten Fleck haben, aber sich auch zu behaupten wissen. Einfühlsam gehen sie auf die Sorgen und Nöte der Frauen und Kinder ein, finden das jeweils richtige Buch für ihre Kundschaft, gehen dabei aber auch manchmal ein gewisses Risiko ein. Beatty und Marie, zwei jüdische Mädchen, haben ebenso mein Herz im Sturm erobert wie Sparrow, der zwar nicht lesen kann, aber sich genauso wie die anderen Kinder auf die abendlichen Vorlesestunden freut, die den Kindern Hoffnung, Bildung und Wärme bieten und sie in fremde, abenteuerliche Welten schicken. Wer Bücher liebt, ist hier geradezu hingerissen von der Magie, die Claras Bücherauswahl heraufbeschwört. Geschickt wurden hier Tatsachen mit einer tollen Geschichte verwoben, so wurde die Bibliothek in der Realität im Shelter von George F. Vale und Stanley Snaith geführt und nicht von unseren Protagonistinnen Clara und Ruby. Dieser wundervolle Roman mit seiner Hommage an die Bibliothekarinnen und Bibliothekare ist für mich zu einem Lesehighlight geworden und ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

    Fazit:
    Ein Lesehighlight, das tief berührt und die Kraft und die Magie der Bücher spüren lässt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frank G., 29.03.2023

    Als Buch bewertet

    März 1944:

    Die verwitwete Bibliothekarin Clara geht auf in ihrem Job. Von Kindheit an ist sie eine begeisterte Leserin und ihr liegt viel daran, anderen Mitmenschen das Lesen ebenfalls näher zu bringen. Besonders möchte sie Kindern die fremden Abenteuerwelten in Büchern vermitteln. Denn sie weiss genau, dass diese in Kriegszeiten besonders leiden unter den widrigen und beängstigenden Lebensumständen. Als die Bibliothek, in der Clara arbeitet, teilweise zerstört wird, wird ausgerechnet die noch nicht ausgebaute U-Bahn Station „Bethnal Green“ gleichzeitig zur Rettung vieler Menschen und zum Hoffnungsanker. Nicht nur finden die Menschen dort ein sicheres Bett vor, sondern auch ein gutes Buch zur Ablenkung, denn es wird entschieden, dass man in den Untergrund, tausende, gerettete Bücher aus der oberirdischen Bibliothek schafft, dort unten in einer Art Notbehelfsbücherei ausstellt und allen Mitbürgern zugänglich macht.
    Aber es entsteht im Untergrund nicht nur ein kleines Örtchen mit Geschäften, sondern auch ein grosser Zusammenhalt. Jeder hilft jedem und eines haben alle gemeinsam- ein schweres Schicksal, das sich gemeinsam besser tragen lässt.

    Nicht nur Clara trägt schwer an ihrem Verlust und ihren Schuldgefühlen ihrem verstorbenen Mann gegenüber, auch ihre beste Freundin Ruby, die nach aussen, als eine fröhliche, aber flatterhafte Frau gilt, hat ihr Päckchen zu tragen. Ihre älteste Schwester starb vor einer Weile bei einer Massenpanik am Eingang des U-Bahn Tunnels und Ruby glaubt, sie trage eine Mitschuld daran. Zudem hat ihre Mutter einen gewalttätigen Trinker geheiratet und sie fürchtet jeden Tag um das Leben ihrer Mutter, die sich schon aufgegeben hat.

    Auch zwei kleine Schwestern versuchen sich Tag für Tag durchzukämpfen im Untergrund. Und Clara ist ihnen eine grosse Stütze. Allerdings ist es dem Leiter der Bibliothek, ein Dorn im Auge, dass sich Clara so sehr einsetzt für Kinder und die einfachen Leute des Viertels. Und so versucht er hartnäckig, sie aus ihrem Job zu drängen. Wird es ihm gelingen?

    Als ich den Roman, „Die Bibliothek der Hoffnung“, zum ersten Mal in Händen hielt und den Klappentext las, dachte ich bei mir, was für eine wunderbare Idee die Sache sicherlich gewesen wäre, hätte es sie im realen Leben gegeben.
    Jeder bibliophile Mensch weiss, wie wichtig es ist, jedem Mensch einen kostenlosen Zugang zu vielfältigem Lesestoff zu schaffen. Denn nicht jeder ist finanziell so begünstigt, dass er sich alles, was sein Herz begehrt, leisten kann.
    Und besonders in Kriegszeiten, wenn Menschen alles an Ablenkung benötigen, was möglich ist, kann so eine „Bibliothek der Hoffnung“, sogar mental lebensrettend sein.
    Zu meiner grossen Überraschung entdeckte ich dann im Nachwort, dass es diese Bibliothek im U-Bahntunnel tatsächlich einst gegeben hat und ich fand es wunderbar, dass Kate Thompson dieses mutmachende, historische Ereignis zum Anlass genommen hat, es in ihren Roman einzuflechten.
    Die Autorin hat hier nicht nur einen historischen Unterhaltungsroman geschaffen, der uns in die Zeit unserer Grosseltern katapultiert, während des 2. Weltkriegs, sondern dazu ein sehr menschliches Sittengemälde geschaffen. Sie erzählt den Roman aus mehreren Perspektiven, doch die beiden Hauptakteurinnen sind Clara und Ruby, die nicht nur befreundet sind, sondern zudem auch beide in der Bibliothek arbeiten.
    Man erfährt nicht nur, wie schwer es die beiden Hauptfiguren in der damaligen Zeit hatten, sondern auch mit welchen Schwierigkeiten Frauen insgesamt zu kämpfen hatten. Etwa auf Gedeih und Verderb dem Ehemann ausgeliefert zu sein, der sie nach Lust und Laune verprügeln durfte ohne eine Strafverfolgung befürchten zu müssen oder auch sämtliche Entscheidungen durch den Gatten zuvor absegnen zu lassen. Und sich der Männerwelt im Job oder anderswo unterordnen zu müssen war demütigend.
    Ich fand es gut, dass die Autorin diesen Punkt anspricht, um jüngeren Semestern vor Augen zu führen, wie schwierig es für Frauen in der damaligen Zeit war, Fuss zu fassen und sich ihre Selbstständigkeit zu erhalten.
    Zudem kann man sich gut in die Köpfe ihrer weiblichen Hauptfiguren hineindenken und ihre Ängste nachvollziehen.
    Angereichert wird dieser wunderbar zum Nachdenken anregende und mutmachende Roman durch zahlreiche Zitate „rund ums Buch“, von diversen bibliophilen Menschen und einem informativen Nachwort der Autorin bezüglich der wahren Geschichte um die Untergrundbibliothek.

    Warum habe ich dennoch nicht die volle Punktzahl vergeben?

    Nun, ich fand einfach, dass die Herren der Schöpfung ein wenig zu kurz kamen. Denn Billy und Eddy hätten sicherlich auch interessante Geschichten zu erzählen gehabt, bzw. es hätte sich gelohnt, auch in ihre Köpfe schauen zu dürfen.
    Dazu hat Kate Thompson ein wenig zuviel Drama auf ihre Romanfiguren niederprasseln lassen, so dass es für mich irgendwann nicht mehr glaubwürdig wirkte und es waren einfach zu viele Menschen und Schicksale, die zwischen den Buchdeckeln Erwähnung fanden.
    Dennoch möchte ich diesen Roman allen Lesern ans Herz legen, die ein Herz für Bücher haben.

    Kurz gefasst: Ein Plädoyer für die Kraft des Lesens und die daraus resultierende Hoffnung auf Menschlichkeit und Ablenkung. Ein wunderbarer Unterhaltungsroman für alle bibliophilen Menschen und die es werden wollen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    sommerlese, 13.03.2023

    Als Buch bewertet

    Zufluchtsort in schweren Zeiten

    London, 1944: Während der kriegerischen Bombenangriffe suchen die Bewohner Londons Zuflucht in Bunkern und auch die stillgelegte U-Bahn-Station Bethnal Green wurde für 5.000 Menschen ein schützender Ort, eine Art gemeinsames Zuhause. Denn es gab hier neben Schlafplätzen ein Theater, einen Kindergarten und sogar eine kleine Bibliothek, in der Clara und Ruby arbeiten und mit Büchern den Menschen etwas Ablenkung vom Kriegsgeschehen schenken.

    "Dieser Moment, in dem es klick macht und man weiss, man hat ein Kind zur Leserin oder zum Leser gemacht. Das ist reine Magie." Zitat Donna Byrne Seite 123

    Dieser Roman orientiert sich an einer wahren Begebenheit, die Bücherei in der U-Bahn-Station Bethnal Green hat es wirklich gegeben und im März 1943 kam es dort zu einer Massenpanik, bei der viele Menschen starben, als sie in der Station Schutz suchen wollten.

    Die Handlung beginnt 2020 in der U-Bahnstation Bethnal Green mit dem Besuch einer älteren Dame und ihren Töchtern. Bei Bauarbeiten wurden versteckte Briefe gefunden, die der Dame ausgehändigt werden und sie beginnt von ihren Erlebnissen im Jahr 1944 zu erzählen.

    Bei einem Bombenangriff im 2. Weltkrieg wird die Bethnal-Green-Bibliothek zerstört, der Bibliothekar getötet und die restlichen Bücher werden in den schützenden Untergrund von Bethnal Green verlegt. Dort arbeiten die hilfsbereiten Bibliothekarinnen Clara und Ruby, die sich um Frauen und Kinder kümmern. Aus ihrer Sicht wird der Roman erzählt, der die Ängste der Menschen zeigt und ein authentisch wirkendes Bild dieser Zeit abbildet.

    Während oben die Fliegeralarme gellten, die Wohnungen vieler Londoner von Bomben zerstört wurden, ging das Leben von 5000 Menschen im Untergrund von Bethnal Green weiter. Dort schliefen und lebten sie und verbrachten die schwierige Zeit. Beliebter Mittelpunkt und ein Ort der Hoffnung war die Bibliothek, wo Clara und Ruby zur Ablenkung der Kinder Vorleseabende anboten und als Ersatz zu den geschlossenen Schulen das Wissen der Bücher zur Verfügung stellten.

    Die Frauen dieser Zeit hatten es nicht einfach, der Krieg war eine Dauerbedrohung, berufliche Selbstbestimmung ein Fremdwort und die Unterdrückung durch die Männer eine zusätzliche Belastung. Die unterschiedlichen Schicksale der Bewohner bringen viele emotionale Lesemomente zum Klingen und zeigen neben den Schwierigkeiten auch die schönen und hoffnungsvollen Momente, die mit der Bibliothek zusammen hängen.

    Denn die zahlreichen Bücher sorgen für Unterhaltung, machen den Frauen aber auch Mut und Hoffung auf Unabhängigkeit und dafür stehen auch Clara und Ruby mit ihrer hilfsbereiten Art ein. Sie unterstützen Frauen von gewalttätigen Männern, bringen einem Jungen, der gern gärtnert und nie eine Schule besuchen konnte, das Lesen bei und stehen allen zur Seite, die unter ihren Verlusten und schlimmen Erfahrungen im Krieg leiden. Durch diese vielfältigen Charaktere wird das Leben dieser Zeit beschrieben und man wird von den guten und schlechten Emotionen förmlich mitgerissen.

    Auch die Schicksale von Clara und Ruby sind berührend und interessant. Sie werden einfühlsam in die Erzählung eingebunden und man bekommt einen persönlichen Eindruck beider Frauen, die nicht nur ihrer Bibliothek verbunden sind, sondern auch ihre eigenen Päckchen zu tragen haben.

    Als Kinderbuch-Bibliothekarinnen stellen Clara und Ruby viele Bücher vor, die heute Klassiker sind und da schlägt jedes Leserherz höher. Dem Engagement der Freundinnen ist es zu verdanken, dass ihre Bibliothek zu einem Lieblingsplatz für viele wohnungslose Menschen wurde.

    In diesem Buch geht es nicht nur um Bücher und die Welt, die sich Menschen dadurch eröffnet, es geht um viel mehr. Es wird gezeigt, wie Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und die Selbstbestimmung von Frauen neuen Mut und Kraft in schlimmen Zeiten möglich machen.

    Den interessanten Figuren und dem bildhaften, einnehmenden Schreibstil ist es zu verdanken, dass ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen habe.

    Ein wunderbar warmherzig erzählter, zeitbeschreibender Roman, der Leid, Hoffnung, Lebensmut und die Magie der Bücher in den Vordergrund rückt und damit einfach berührt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Silke G., 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    Als Miranda und Rosemary mit ihrer Mutter zu der U-Bahn Station Bethnal Green gehen, halten sie die alte Dame für verwirrt. Ständig faselt sie von einer Bibliothek. Dabei stehen sie in einer U-Bahn Station! Doch als zwei Mitarbeiter ihr Briefe und ein Interview anbieten, ahnen die beiden langsam, dass an dem Gerede ihrer Mutter eventuell doch etwas dran sein könnte.
    In den Wirren des 2. Weltkrieges gelingt es Clara, einen Grossteil der ausgebombten Zentralbibliothek in den U-Bahnschacht Bethnal Green zu retten. Dort haucht sie den Büchern neues Leben ein und erfreut sich an jedem Leser, der in diesen schrecklichen Tagen den Weg zu ihr findet. Gemeinsam mit ihrer Freundin und Kollegin Ruby, schenkt sie den Bewohnern von Bethnal Green und vielen anderen ein Stückchen Hoffnung, Vergessen und Glück.

    Das Cover zeigt Clara, die in ihrer kleinen Bücherei sitzt, ein Buch in Händen hält und versonnen, ja hoffnungsvoll durch den Gang blickt. Das Bild ist voller Farben, voller Leben und Hoffnung und hat mich sofort angesprochen. Ich finde es hell, freundlich und einfach wunderbar. Zusammen mit dem Klapptext war es ausschlaggebend, dass ich zu diesem Buch gegriffen habe.

    Kate Thompson hat einen unfassbar warmen und gefühlvollen Schreibstil, der mir sofort unter die Haut ging. Wie ein Decke umhüllten mich die Geschehnisse und trotz des Schmerzes, der Trauer und der Grausamkeit des Krieges, gelang es der Autorin, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und meine Augen voller Freude glänzen zu lassen. Denn was gibt es schöneres, als die Welt der Bücher zu nutzen, um Grausamkeiten zu vergessen, bzw. für einen Moment fliehen zu können, um neue Kraft und Mut zu tanken. Clara und Ruby sind zwei Bibliothekarinnen, die den Menschen genau dies schenken. Die Autorin schafft ein Gegengewicht zu der Bösartigkeit und Grausamkeit des Zweiten Weltkriegs, in dem sie kleine Momente der Ruhe und des Glücks aufzeigt. Leider nur kleine Momente, die Kraft zum Weitermachen geben, denn der Krieg ist noch nicht vorbei. Die Schilderungen ob der Geschehnisse berührten mich zu tiefst und mir wird immer wieder aufs Neue bewusst, was einzelne geleistet haben, um die Grausamkeiten zu überstehen, bzw. für alle erträglicher zu machen. Immer wenn ein Moment des grenzenlosen Glücks ist, folgt auch schon wieder ein Tiefschlag, der noch verheerender als der vorherige zu sein scheint. Kate Thompson berichtet von aussergewöhnlichen Frauen, die das Leben wieder lebenswert machten.

    Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die junge und doch schon vom Leben gezeichnete Kinderbibliothekarin Clara. Schon zu beginn des Zweiten Weltkriegs Witwe geworden, kämpft auch sie mit den Folgen der Grausamkeiten. Ihr ist es zu verdanken, dass in den unterirdischen Gängen der U-Bahn Station Bethnal Green ein Teil der Zentralbibliothek ein neues Zuhause finden konnte. Sie rettete eine Vielzahl von Büchern aus dem ausgebombten Gebäude und lotst kleine und grosse Leser in ihre Welt. In eine Welt voller Abenteuer, Liebe, Aufregung und Kriminalistik. Clara schafft es, für jeden eine Zuflucht zu bieten. Dabei verliert sie sich fast selber aus dem Blick.
    Fast zumindest, denn ihre Freundin und Kollegin Ruby nutzt die Wirrungen des Krieges, um sich als Frau von den Zwängen der Männer und der Gesellschaft zu befreien. Sie lebt im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Leidenschaften aus und sprüht förmlich vor Leben, Lust und Leidenschaft. Doch tief im Inneren sieht es anders aus.
    Mit diesen wirklich bemerkenswerten Frauen hat Kate Thompson zwei Heldinnen geschaffen, die mit unter die Haut gegangen sind. Sie schaffen ein kleines Stückchen Glück.

    Besonders gut haben mir die Überschriften der einzelnen Kapitel gefallen: Alles Zitate von Bibliothekaren, die mich mal zum Schmunzeln, mal zum Nachdenken aber stets zum Innehalten bewegten.

    Mein Fazit
    Ein bemerkenswert schönes Buch mit Tiefgang!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Elke H., 19.03.2023

    Als Buch bewertet

    Während des Zweiten Weltkriegs hatte speziell das dichtbesiedelte Londoner East End unter den wiederholten Bombenangriffen der deutschen Luftwaffe zu leiden. Tausende Menschen kamen ums Leben, und die, die überlebten, verloren durch die Bombardierungen, bei denen unzählige Häuser dem Erdboden gleich gemacht wurden, das Dach über dem Kopf. Unter dem Druck der Bevölkerung beschloss die Regierung, U-Bahnstationen zu Luftschutzbunkern umzufunktionieren, und so suchten zwischen 1940 und 1945 ca. 63.000.000 Menschen Schutz in den Londoner U-Bahnhöfen. So auch in der noch im Bau befindlichen Station Bethnal Green, in deren Tunneln und Bunkern nach und nach eine Stadt unter der Stadt entstand, wo es neben 5000 Schlafplätzen und warmen Mahlzeiten auch ärztliche Versorgung, ein Theater, Kinderbetreuung und eine Bibliothek gab.

    Soweit die historisch belegten Tatsachen, die den Hintergrund für Kate Thompsons 1944/45 zeitlich verorteten, warmherzigen und dennoch nie kitschigen Roman „Die Bibliothek der Hoffnung“ bieten.

    Das Herz dieser Bücherei sind die Bibliothekarin Clare, eine junge Witwe, und ihre Assistentin Ruby, die seit dem Tod ihrer Schwester (bei der Massenpanik 1943, ebenfalls historisch verbürgt) mit Schuldgefühlen und Panikattacken kämpft. Diese beiden halten den Laden am Laufen, auch wenn ihnen ihr Vorgesetzter immer wieder Knüppel zwischen die Beine wirft. Die beiden Frauen verleihen nicht nur Bücher, sie sind nicht nur für die meist weiblichen Bewohner des Shelters mittlerweile ein unverzichtbarer Bestandteil ihres Alltags geworden und unterstützen sie bei ihren Problemen. Manches geschieht offiziell, wie beispielsweise die abendlichen Vorlesestunden für die Kinder und deren Betreuung unter Tag, oder der Lesekreis für die Erwachsenen, der Abwechslung in das triste Leben zwischen Fabrikarbeit und täglichen Pflichten bringt. Anderes läuft unter der Hand, wie beispielweise die Verteilung der Broschüren über Empfängnisverhütung oder die Ermunterung und Hilfe für die Frauen, die ihre prügelnden Männer verlassen wollen. Aber Clare hat auch ein Auge auf Kinder, die ihr Potential ohne Förderung nicht entwickeln können oder ohne elterliche Fürsorge auskommen müssen. Ihnen bietet sie Unterstützung im Alltag und kümmert sich rührend um sie. So weit, so gut. Aber natürlich kommt neben diversen dramatischen Ereignissen auch die Liebe nicht zu kurz, schiebt sich aber weder in den Vordergrund noch überlagert sie das eigentliche Thema.

    Kate Thompson hat eingehend für diesen Roman recherchiert, was das Nachwort und die ausführliche Literaturliste am Ende des Romans belegt. Sie verbindet gekonnt Fakten und Fiktion und lässt uns in abwechselnden Kapiteln aus der Sicht von Clare und Ruby am täglichen Leben in dem vom Krieg gebeutelten East End teilhaben. Aber vor allem ruft sie uns die Bedeutung von Bibliotheken und Büchern in schweren Zeiten ins Gedächtnis, die Hoffnung und die Zuversicht, die sie verbreiten, ihre helfende und heilende Wirkung, wenn Verlust und Zerstörung den Alltag bestimmen.

    Nachtrag: Vor vielen Jahren habe ich die Kanalinseln besucht, weshalb ich die Beschreibungen über das Leben auf Jersey nach der Invasion der deutschen Truppen sehr berührend fand. Von Churchill und dessen Regierung wurden sie im Stich gelassen, weil ihnen kein strategischer Wert zugemessen und sie deshalb nicht verteidigt und zur leichten Beute der Nationalsozialisten wurden. Was folgte waren fünf Jahre Leid, Bespitzelung, Terror, Konzentrationslager und Tod für viele Menschen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sternzauber, 16.03.2023

    Als Buch bewertet

    Unglaublich dicht und eindringlich – einfach wunderbar!

    Ich liebe Bücher über die Liebe zu Büchern und allem, was damit zu tun hat, weshalb ich auch gleich auf den Titel dieses Buches reagiert habe. Doch „Die Bibliothek der Hoffnung“ von Kate Thompson ist keine kitschige Liebeserklärung an das gedruckte Wort, sondern eine unheimlich dicht gewebte und sehr eindringlich beschriebene Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht.

    Der Text spielt zu Zeiten des zweiten Weltkriegs in England und erzählt die Geschichte der ersten und einzigen unterirdischen Bibliothek – der U-Bahn-Bibliothek Bethnal Green. In einem nicht fertig gestellten U-Bahn-Schacht retten sich tausende Menschen tagtäglich bzw. hauptsächlich nächtlich vor den fallenden Bomben und dort richtet die überaus engagierte junge Bibliothekarin Clara Button mit Hilfe ihrer Kollegin und Freundin Ruby Munroe sogar eine Bibliothek ein. Als LeserInnen werden wir ZeugInnen all der Erlebnisse der Beiden, die weit über einfache Katalogisierung und Verleihung hinaus geht und zudem davon, welche Macht Bücher besitzen, besonders in schweren Zeiten und wie sehr sich Menschen nach guten Geschichten sehnen, aber auch vor ihren Auswirkungen fürchten.

    Mich hat der leichte und fliessende Schreibstil der Autorin überzeugt, besonders gut gefällt mir aber, dass es ihr gelingt, eine unglaubliche Eindringlichkeit und Tiefe in ihre Wörter zu legen. Mich hat der Text regelrecht mitgerissen und ich bin ganz in dieses sehr harte Leben eingetaucht. Doch ist die Geschichte keineswegs nur von Schicksalsschlägen und Kriegshorror geprägt, es gibt auch wunderbar helle Momente, lustige Szenen und herrliche Leichtigkeit sowie grosse Gefühle … von allem ist etwas dabei – prall gefüllt und vielseitig, wie das echte Leben!

    Ich habe Clara von der ersten Seite an ins Herz geschlossen und auch die eigenwillige und rebellische Ruby mochte ich mit jeder offengelegten Facette ihrer Persönlichkeit immer mehr. Die beiden sind unglaublich hilfsbereit, immer für einander da und verkörpern auch ansonsten viele Eigenschaften, die ich besonders schätze. Ja, sie sind eigentlich zu gut für diese Welt, aber im Krieg sind viele Menschen über sich hinausgewachsen und zur Geschichte passt es sehr gut, so dass ich der Autorin diesen Umstand schnell verziehen habe.

    Mir gefällt das Cover mit der nachdenklich in die Zukunft blickenden jungen Frau und all den Büchern, ich mag aber auch den inneren Aufbau sehr, denn jedem neuen Kapitel ist ein Zitat einer realen Person aus dem Bibliothekswesen voran gestellt. Ausserdem werden die einzelnen Abschnitte mit den Namen überschrieben, aus deren Sicht erzählt wird.

    Besonders beeindruckend ist für mich, dass diese Geschichte auf tatsächlichen Ereignissen beruht. Diese unterirdische Bibliothek gab es wirklich und auch, wenn die meisten Personen der dichterischen Freiheit der Autorin entsprungen sind, liess es mich noch stärker mit den Protagonisten fiebern, dass ich wusste, dass es Menschen gab, die eventuell ähnliches erlebt und empfunden haben. Im Anhang zum Roman gibt es noch einen Teil, der von den historischen Ereignissen berichtet, was für mich eine hervorragende Abrundung dieses Buches ergibt.

    Ich bin absolut begeistert von diesem Buch, das mir neue Einsichten und eine tolle Lesezeit geschenkt hat und möchte es jedem ans Herz legen, der sich ein wenig für das Bibliotheksleben oder auch einfach einen guten Roman interessiert!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Jasika, 31.05.2023

    Als Buch bewertet

    London, 1944: Die sich noch im Bau befindliche U-Bahn-Station Bethnal Green wird während des Zweiten Weltkrieges zum Zufluchtsort für tausende Menschen. Tief unter der Erde gibt es neben zahlreichen Betten u. a. auch eine Bibliothek, die mit viel Liebe von den beiden jungen Bibliothekarinnen Clara und Ruby aufgebaut worden ist. Hier finden die Menschen Trost und können sich mit Lesen in eine andere Welt flüchten. Auch Vorlesestunden für Kinder werden geboten.



    Clara ist bereits Witwe, ihr Mann ist nicht aus dem Krieg zurückkehrt, ihr Beruf gibt ihr Kraft und die nötige Ablenkung. Sie hat ein feines Gespür für ihre Mitmenschen und findet schnell das richtige Buch für ihre Bibliotheksbesucher. Auch Faltblätter zur Empfängnisverhütung werden unter der Hand verteilt. Das bleibt nicht lange verborgen, die Leitung hat bereits ein Auge auf Clara geworfen und möchte sie nur allzu gerne ersetzen.



    Ruby ist nach aussen taff und stark, hat jedoch einen weichen, sehr verletzlichen Kern. Sie leidet unter einem tragischen Ereignis, was von den Behörden verschwiegen werden soll.



    Das Ereignis, was Ruby Familie für immer zerstörte und auch das Leben so vieler anderer, hat dabei tatsächlich statt gefunden. Am Abend des 3. März 1943 brach während eines Fliegeralarms vor der U-Bahn-Station eine Massenpanik aus. 173 Menschen versuchten Schutz zu finden und fanden den Tod als eine Frau mit Baby aus dem Arm auf der nassen Treppe ausrutschte und andere über sie fielen. Behörden versuchten das Unglück später zu vertuschen.



    Auch die Bibliothek in der stillgelegten U-Bahn-Station hat es tatsächlich gegeben. Kate Thompson hat mit ihrem Roman äusserst geschickt historische Ereignisse mit fiktiven Charakteren vermischt und dabei ihre Liebe zu Büchern auf wundervolle Weise einfliessen lassen. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der beiden jungen Frauen erzählt, dadurch wird die Handlung facettenreich und der Spannungsbogen ist kontinuierlich hoch.



    Zahlreiche bekannte Bücher der damaligen Zeit sind in die Handlung eingeflossen, wie auch der Roman "Amber" von Kathleen Winsor, der reissenden Absatz fand und als geradezu skandalös galt.



    Bis zur Mitte des Buches wird die Handlung recht nüchtern wiedergegeben, was aber auch zur damaligen Zeit passte. Tragisches passierte jeden Tag, Fliegeralarm, Bomben, Tote und Verletzte, zerstörte Häuser, Armut, Kummer und unfassbar viel Leid und doch musste es für die Überlebenden weiter gehen, die Kinder versorgt werden... Hoffnung auf Besserung hielt die Menschen am Leben.



    "Manche Geschichten (...) würden für immer im Dunklen bleiben. Sie waren zu schmerzhaft, die Wunden zu tief. Doch das Leben musste weitergehen, an der Oberfläche würden sich bald Narben bilden, und die Überlebenden des Krieges würden entweder gesunden oder ihre Geschichten tief in sich vergraben."





    Am Ende wird es sehr dramatisch und bewegend, ich habe mit den Protagonisten gelitten und gehofft. Der Abschluss des Buches ist stimmig und voller Hoffnung.



    Dieses Buch ist mir sehr zu Herzen gegangen und wird mir noch länger im Gedächtnis bleiben.





    "Manchmal muss man unter der Erde und in die Dunkelheit gehen, um richtig sehen zu können."





    Fazit:



    Spannender, dramatischer und sehr bewegender Roman zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges in London. Beruht auf wahren Begebenheiten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Lena, 10.03.2023

    Als Buch bewertet

    Während des Zweiten Weltkrieges dient die U-Bahn-Station Bethnal Green in London als Luftschutzbunker, da noch nicht alle Tunnel fertiggestellt worden sind. Die Station bietet nicht nur eine Zuflucht, sondern auch eine Heimat für Menschen, deren Wohnungen zerstört und die Angehörige verloren haben. Über die Kriegsjahre hat sich ein regelrechtes Dorf und eine eingeschworene Gemeinschaft entwickelt. Neben einer Krankenstation, einem Kindergarten und einem Theater gibt es eine Bibliothek, die von der ehemaligen Kinderbibliothekarin Clare Button voller Hingabe geleitet wird. Zusammen mit ihrer offenherzigen Freundin Ruby Munroe bietet sie vor allem Frauen und Kindern in diesen schweren Zeiten eine warmherzige Anlaufstelle und Ablenkung durch Bücher. Die beiden unterschiedlichen Frauen sind Freundinnen, Sozialarbeiterinnen, Ratgeberinnen und Lehrerinnen zugleich und sind trotz ihrer guten Absichten immer wieder gezwungen, sich gegen verstaubte patriarchale Strukturen durchzusetzen. Sie finden Trost in ihrer Arbeit, denn auch sie haben Traumatisches erlebt und müssen Verluste verarbeiten und können von ihren verbliebenen Familienangehörigen nur wenig Halt erfahren.

    "Die Bibliothek der Hoffnung" versetzt die/ den Leser*in in das letzte Kriegsjahr 1944 nach London, wobei der Schauplatz in der stillgelegten U-Bahn-Station ein ungewöhnlicher Ort ist, wo die unterschiedlichsten Menschen zusammenkommen.
    Das Buch handelt von starken Frauenfiguren, die während des Krieges Grossartiges leisten. Trotz aller Erschwernisse mit knappen Ressourcen und Männern, die eine Gefahr in der Weiterbildung und zunehmenden Unabhängigkeit der Leserinnen wittern, hält Clara Button zusammen mit ihrer Freundin Ruby eine Bibliothek am Laufen und bietet damit vielen Menschen Ablenkung und einen Halt in dieser unsicheren Zeit.

    Abwechselnd aus der Perspektive von Clara oder Ruby geschildert, taucht man regelrecht unter und kann sich in die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, anschaulich einfinden. Der Schreibstil ist durch die Beschreibung der ganz unterschiedlichen Charaktere, ihrer Eigenheiten und humorvollen, aber auch schicksalhaften Ereignisse, die die Menschen trennen oder zusammenschweissen, lebendig und warmherzig. Durch die Erwähnung zahlreicher (Kinder-)buchklassiker wird die Welt der Bücher im Untergrund vorstell- und erlebbar. Das Engagement der offiziellen und inoffiziellen Mitarbeiter der Bibliothek rührt zu Herzen und es ist nachvollziehbar, wie dieser Ort zu einer Platz voller Geborgenheit für viele heimatlose und einsame Menschen werden konnte.

    Auch die persönlichen Schicksale von Clara und Ruby, die beide facettenreich und ganz unterschiedliche Frauen sind, berühren und sind dicht mit ihrer Arbeit in der Bibliothek verbunden. Beide haben Verluste erlitten, trauern und kämpfen um einen neuen Platz im Leben. Die Liebesgeschichten stehen nicht im Vordergrund sondern fügen sich selbstverständlich in die Handlung ein und sind trotz manch kitschiger Momente authentisch.

    "Die Bibliothek der Hoffnung " ist der passende Titel für diesen warmherzigen Roman über einen Ort voller Zuversicht, Mut, Leidenschaft, Engagement und Menschlichkeit in dunklen Zeiten, der heilende Wirkung von Büchern auf eindrucksvolle Weise demonstriert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Luise_Dez, 16.04.2023

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Kate Thompson, erzählt in ihrem neuen Buch "Die Bibliothek der Hoffnung" einen packenden Roman der basiert auf der wahren Geschichte einer Londoner U-Bahn-Bibliothek im Zweiten Weltkrieg.

    Inhalt:
    Der historische Roman »Die Bibliothek der Hoffnung« erzählt die Geschichte der U-Bahn-Station Bethnal Green in London, die während des 2. Weltkriegs für 5.000 Menschen zu einer Art Zuhause wurde.

    London, 1944: In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben. Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten – und eine kleine Bibliothek. Die hilfsbereite Clara Button und die rebellische Ruby Munroe haben unzählige Bücher vor den Bomben gerettet, jetzt schenken sie vor allem Frauen und Kindern Ablenkung, Wissen und Hoffnung. Doch je länger der Krieg dauert, desto härter wird die Entschlossenheit der Frauen, stark zu bleiben, auf die Probe gestellt – denn es könnte die Leben derer kosten, die ihnen am nächsten stehen.

    Anrührend und hochspannend erzählt die britische Autorin Kate Thompson eine wahre Geschichte: Eine kleine Bibliothek unter den Strassen von London schenkt den Menschen die Kraft, auch in dunklen Zeiten ein Licht zu sehen. Der liebevoll recherchierte historische Roman aus der Zeit des 2. Weltkriegs wird alle Leser*innen von Antonio Iturbes »Die Bibliothekarin von Auschwitz« oder Lea Kampes »Der Engel von Warschau« begeistern.

    Meine Meinung:
    Die Geschichte beruht auf einem hervorragend gut recherchierten historischen Hintergrund, die ausgezeichnet mit fiktiven Handlungen, verknüpft ist. Mit dem flüssigen und atmosphärischen Schreibstil, konnte mich die Geschichte absolut fesseln und mir historische Fakten zur unterirdischen Bibliothek in London, näher bringen.
    Die Gestaltung des Covers finde ich wunderschön, passend zum Titel und Inhalt.

    Clara Button und die rebellische Ruby Munroe führen eine Bibliothek in einer stillgelegten U-Bahn-Station, denn sie haben unzählige Bücher vor den Bomben gerettet, die jetzt vor allem Frauen und Kindern Ablenkung, Wissen und Hoffnung schenken, während oben die Fliegerbomben, London zerstören.

    Sie könnten nicht unterschiedlicher sein, die beiden Frauen Clara und Ruby, doch gemeinsam sind sie ein perfektes Team. Während um sie herum der Krieg tobt, versuchen sie mit aller Macht, die Moral der Bewohner in der U-Bahn-Station aufrecht zu erhalten. Sie
    finden für jeden das richtige Buch, unterstützen schwache Frauen und versuchen Kindern durch Vorlesestunden wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

    Ergreifend sind die Geschichten und Schicksale der Bibliothekarinnen und Bewohner der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green, deren täglicher Verluste, Schmerz und Ängste während der Angriffe über London.

    Fazit:
    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, eine sehr bewegende und emotionale wahre Geschichte über die unterirdische Bibliothek im durch Bomben zerstörten London, zu erzählen. Die Magie zu Büchern, ist in jeder Zeile zu spüren. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf, glaubwürdig dargestellt und an der richtigen Stelle eingebunden.
    Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    cybergirl, 30.04.2023

    Als Buch bewertet

    An dieser Geschichte kommt kein Buchliebhaber vorbei

    Covertext:
    London, 1944: In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben. Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten und eine kleine Bibliothek.
    Die hilfsbereite Clara Button und die rebellische Ruby Munroe haben unzählige Bücher vor den Bomben gerettet, jetzt schenken sie vor allem Frauen und Kindern Ablenkung, Wissen und Hoffnung. Doch je länger der Krieg dauert, desto härter wird die Entschlossenheit der Frauen, stark zu bleiben, auf die Probe gestellt denn es könnte die Leben derer kosten, die ihnen am nächsten stehen.

    „Die Bibliothek der Hoffnung“ von Kate Thompson beruht auf einer wahren Geschichte.
    Bücher spenden Trost, geben Hoffnung und Kraft, die Erfahrung hat bestimmt schon jede(r) Buchliebhaber.in einmal gemacht.
    „Die Bibliothek der Hoffnung“ ist die Geschichte über eine kleine Bibliothek unter den Strassen Londons.

    Im Mittelpunkt stehen die Protagonistinnen Clara und Ruby.
    Beides sind Buchmenschen und retten, nach dem eine Bombe die öffentliche Leihbibliothek zerstört hat unzählige Bücher aus den Trümmern.
    Clara ist verwitwet, ihr liegen Kinder besonders am Herzen.
    Sie möchte mit den Geschichten die Kinder vom Kriegsgeschehen ablenken und ihnen Hoffnung geben.

    Ruby ist ein aromatischer Type. Sie macht sich gerne hübsch und hat die Hoffnung auf die Liebe noch nicht aufgegeben.
    Sie will vor allem den Frauen helfen sich mit den Geschichten in eine friedlicherer Welt zu träumen.

    Die Bibliothek der Hoffnung hat ihren Platz in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green gefunden.
    Hier im U-Bahn Tunnel finden viele Menschen Schutz.
    Sie haben sich ihre eigene Welt aufgebaut.
    Ausser der Bibliothek gibt es auch ein Café und sogar eine Tanzschule.
    Der U-Bahn Tunnel wird zu einem Platz der Hoffnung, des Zusammenhalts und der Liebe.

    Mit ihrem historischen Roman „Die Bibliothek der Hoffnung“ hat Kate Thompson eine sehr berührende Geschichte zu Papier gebracht.
    Der Gedanke das die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, berührt mich sehr.
    Die Autorin spiegelt die Kriegsjahre sehr realistisch wieder.
    Ihre Protagonisten sind gut gezeichnet und richtig lebendig.
    Man spürt mit wie viel Liebe und Begeisterung die Autorin für die Geschichte um die Bibliothek und der Parallelwelt im U-Bahn Tunnel recherchiert hat.
    Kate Thompson erzählt die Geschichte in einem gut verständlichen und unterhaltsamen Schreibstil und gibt ihren Leser.innen dabei so viele Informationen mit auf den Weg.

    Für mich ist „Die Bibliothek der Hoffnung“ eine Hommage auf die Bücher.
    Eine Geschichte an der kein(e) Buchliebhaber.in vorbeikommt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    ikatzhorse2005, 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    Die Bibliothek der Hoffnung ein Roman von Kate Thompson (Knaur Verlag)
    „Hören Sie den Opernsänger, der sich nebenan einsingt? Er tritt heute Abend auf. Nächste Woche gibt das Ballett vom Sadler`s Wells hier ein Gastspiel.“
    „Du meine Güte! Kultur, Bücher und eine richtige Gemeinschaft. Wenn das Leben unter der Erde so viel zu bieten hat, sollte ich vielleicht selbst hierherziehen.“
    Clara fing an, sich zu entspannen. Sie redete über nichts lieber als über den Shelter und seine Bewohner. Sie waren eine Gemeinschaft, wenn auch eine sonderbare, hier in der U-Bahn, wo niemand irgendwohin fuhr. S.28
    Clara Button errichtet mit Hilfe ihrer Freundin und Assistentin Ruby Munroe eine unterirdische Bibliothek in den Tunneln der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green. Sie retten eine Vielzahl an Büchern vor den Fliegerbomben in einer unwirklichen Zeit des Krieges. In Claras und Rubys Büchern und deren Geschichten finden die Menschen einen Zufluchtsort, Ablenkung und Hoffnung, die sie so dringend benötigen. Derweilen versuchen die beiden Frauen den Londonern ein wenig Normalität und Aufmunterung entgegen zu bringen.
    Dieser Roman basiert auf wahren Begebenheiten, daher ist er, gepaart mit dem eindringlichen, wunderbaren Schreibstil, so ergreifend! Die Autorin verbindet Fakten und Fiktion in eine liebevollen und emotionalen Erzählung. Die einzelnen Protagonisten öffnen sich der empathischen Zuhörerin und diese Erlebnisse und erzählten Begebenheiten berühren zutiefst.
    Kate Thomson schafft Spannung und Vielfalt durch die abwechselnden Erzählungen aus der Perspektive der beiden Frauen Clara und Ruby. Man ist hautnah dabei und erlebt die unterschiedlichsten Charaktere mit ihren warmherzigen, humorvollen und ergreifenden Schicksalen. Der flüssige Schreibstil lässt die Zeit vergessen und Seite um Seite blättert sich dahin. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Dabei haben mir besonders gefallen die einleitenden Worte und Zitate der einzelnen Kapitel gefallen.
    „Ich hüte das Tor zur Vergangenheit, teile mein Wissen über die Schätze unserer Bücher, damit andere sie entdecken können, Ich mache Glückserlebnisse möglich.“ Mareike Doleschal, Bibliothekarin beim Shakespeare Birthplace Trust in Statford-upon-Avon
    Fazit: „Die Bibliothek der Hoffnung“ hat mir recht emotionale Lesestunden beschert und sich ganz sacht in mein Herz geschlichen. Sie spendet Trost, Zuversicht und Hoffnung, ohne dabei kitschig zu wirken. Die sympathischen Akteure bereichern das Leseerlebnis.
    Angehalten durch die erzählte, authentische Geschichte wollte ich gern mehr über die Ereignisse der unterirdischen Bibliothek erfahren. Lesen bildet und macht glücklich!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sonja W., 09.04.2023

    Als Buch bewertet

    Dies war der erste Roman, den ich von der Autorin Kate Thompson gelesen habe und sie hat mich mit diesem Roman, der auf der wahren Geschichte einer Londoner U-Bahn –Bibliothek im Zweiten Weltkrieg basiert, völlig in ihren Bann gezogen.
    Der Inhalt: London, 1944. In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben. Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten – und einen kleine Bibliothek. Die hilfsbereite Clara Button und die rebellische Ruby Munroe haben unzählige Bücher von den Bomben gerettet, jetzt schenken sie vor allem Frauen und Kindern Ablenkung, Wissen und Hoffnung. Doch je länger der Krieg dauert, desto härter wird die Entschlossenheit der Frauen, stark zu bleiben, auf die Probe gestellt – denn es könnte die Leben derer kosten, die ihnen am nächsten stehen.
    Wow! Was für eine herausragende Lektüre. Noch jetzt nach Beendigung dieser beeindruckenden Lektüre läuft das Gelesene wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Und noch jetzt stehe ich wie unter Strom, wenn ich Alles Revue passieren lasse. Der Schreibstil der Autorin ist einfach spitze. Sie erweckt längst vergangene Geschichte wieder zum Leben und führt und das Grauen des Zweiten Weltkrieges und das Elend und Leid der Menschen wieder vor Auge. Ich bin tief berührt, wie die Menschen in dieser U-Bahn-Station gelebt haben. Eine Gemeinschaft für sich, die sich durch grossen Zusammenhalt auszeichnet. Und ein bisschen Licht in diese Dunkelheit bringt Clara, eine liebenswerte Protagonistin, die auch Schreckliches erlebt hat, mit ihrer Bibliothek. Durch die Bücher, ihre Vorlesestunden für die Kinder können die gebeutelten Menschen für kurze Zeit in eine andere Welt eintauchen und Neues erleben. Die Kanalratten habe ich besonders in mein Herz geschlossen.
    Aber auch Ruby, Claras Helferin, ist ein ganz besonderer Mensch und jeder von ihnen hat eine grosse Last auf der Schulter zu tragen. Ich würde beim Lesen dieser Lektüre von so vielen Emotionen übermannt. Manches sorgt für Gänsehautfeeling, anderes hat mich wieder bis tief in die Seele berührt.
    Für mich ist diese Lektüre eine Lesehighlight, ein toll recherchierter historischer Roman, der mir interessante und spannende Lesestunden beschert hat. Für mich ist es noch immer unvorstellbar, dass 5000 Menschen in dieser stillgelegten U-Bahn-Station gelebt haben. Der Anhang in dem Roman ist äusserst interessant. Selbstverständlich vergebe ich für dieses Lesevergnügen 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Cynthia M., 24.03.2023

    Als Buch bewertet

    „Die Bibliothek der Hoffnung“ erzählt die bewegende Geschichte der unterirdischen Bibliothek im Londoner East End zu Zeiten des zweiten Weltkrieges. Ist es eine unglaubliche Geschichte über die Liebe zu Büchern, sowie die Hoffnung und den Trost, den Menschen in ihnen finden. Eine wundervolle Geschichte für alle, die das Lesen lieben.

    Zum Inhalt: 1944 suchen viele Menschen im Londoner East End Schutz in der U-Bahn Station Bethnal Green, nachdem deutsche Fliegenbomben die Stadt verwüstet haben und weiterhin Angriffe statt finden. Auch die örtliche Bibliothek wird in den Untergrund verlegt und ist dort ein Ort der Zuflucht und der Hoffnung in der Dunkelheit des Krieges.

    Dass diese Geschichte auf wahren Umständen beruht finde ich einfach atemberaubend. Das gibt der ohnehin schon fesselnden Geschichte einen ganz besonderen Touch. Ein ganz besonderes Stilelement sind dabei die Zitate zu Anfang eines jeden Kapitels. Bibliothekarinnen teilen dort Anekdoten, Erinnerungen und liebevoll gewählte Worte zum Thema Bücher und Bibliotheken. Einfach unglaublich ehrlich und etwas einmalig schönes.

    Die beiden Protagonistinnen sind taffe Mädels wie sie im Buche stehen und das obwohl das Schicksal es auch mit ihnen nicht immer gut meinte. Generell strotzt das gesamte Buch nur so vor herzensguten, liebevoll gezeichneten Charakteren die eins gemeinsam haben: die Liebe zu Büchern und die Suche nach einem Stückchen Licht in der Dunkelheit. Es gefällt mir, dass obwohl es ein historischer Roman vor dem Kriegshintergrund ist, die triste und bedrohliche Stimmung absolut durchkommt, der Krieg aber inhaltlich nicht im Fokus steht.

    Das Leben wie es im Buche gezeichnet wird ist gleichwohl erschütternd, wie zutiefst bewegend ob des Mutes und der Hoffnung die aus jeder einzelnen Seite sprechen. Menschen stehen füreinander ein, geben einander Halt, sind füreinander da. Es werden unglaublich viele kleine, zutiefst berührende Momente geschaffen und ich hatte immer wieder Tränen in den Augen.

    Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen und ich konnte es nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen musste, ob die Shelterbewohner ein Happy End bekommen. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Ursula L., 06.04.2023

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Zufällig habe ich während einer Büchervorstellung von diesem Buch erfahren und ich wurde besonders neugierig. Zum einen, weil Bücher eine grosse und wichtige Rollen spielten und zum anderen, weil dies alles im Untergrund in London tatsächlich geschehen ist.
    Die Autorin hatte die Möglichkeit, mit vielen Augenzeugen zu sprechen und aus ihren Erzählungen einen Roman gemacht. Reales und fiktives hat sie miteinander verbunden, was ihr hervorragend gelungen ist. Ob nun Kinder Abenteuer in den U-Bahnschächten erlebten oder sich kleine Romanzen anbahnten, es war alles sehr fesselnd beschrieben.
    Natürlich habe ich auch erfahren, welche Einstellungen manche Personen hatten, einige habe ich in mein Leserherz geschlossen und andere hätte ich sonstwohin gewünscht. Es stellte sich auch heraus, dass Leute, die angeblich etwas zu sagen hatten, weit entfernt von menschlichem und christlichem Verhalten waren. Man sollte doch meinen, dass in einer solchen Situation, wenn eine Menge Menschen jahrelang unter der Erde leben müssen, es ihnen nicht zusätzlich schwer gemacht wird. Auf jeden Fall hat die Autorin sehr viel über Einstellungen und Meinungen vermittelt, die mich beim Lesen nachdenklich und so manches Mal wütend machten. Es ist vielleicht nicht genau das passiert, was sie so geschildert hat, aber es erschien durchaus real und ist an vielen Orten genauso geschehen.
    Mich hat die Geschichte über das Leben in der U-Bahnstation beeindruckt und mir hat gefallen, welche Rolle die Bücher gespielt haben. Besonders für Kinder und Frauen, die es sehr schwer hatten und sich damit angenehme Stunden der Ablenkung genehmigen konnten.
    Ich habe das Buch anfangs gehört und die Sprecherin hat mich bestens unterhalten, allerdings wurde ich dann immer neugieriger und ungeduldiger und es ist nun mal so, dass ich „leise“ schneller lesen kann und somit auch zügig erfahren konnte, wie sich denn alles entwickelt. Mir hat diese Kombination von Hören und Lesen sehr gut gefallen.

    Fazit:
    Ein Buch, das auf Tatsachen zurückgreifen kann und mich als Leserin berührt und nachdenklich gemacht hat. Gerne gebe ich hier eine Hör- und auch eine Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Anno, 11.03.2023

    Als Buch bewertet

    2020 besucht eine alte Dame mit ihren erwachsenen Töchtern die U-Bahnstation Bethnal Green. Bei Bauarbeiten an der Station entdeckten Arbeiter deren dort versteckten Briefe, die sie dort vor Ort ausgehändigt bekommt und sie beschiesst ihr Schweigen zu brechen.
    Hier nun wechseln wir ins Jahr 1944. Der Krieg wütet noch immer und Bomben fallen auf London. Zum Schutz vor selbigen und der daraus resultierenden Wohnungsnot flüchten viele in unterirdische Behausungen. Eine dieser Shelter wurde in der noch im Bau befindlichen U-Bahnstation eingerichtet und bot bis zu 5000 Personen Schutz und eine Schlafmöglichkeit. Aber auch eine Bibliothek ist Teil des Shelters. Diese, von den beiden Freundinnen Clara und Ruby betriebene ist für viele, insbesondere für Frauen und Kinder tatsächlich ein Ort der Hoffnung, und Möglichkeit der Ablenkung.
    Selbst vom Krieg gezeichnet setzen Clara und Ruby all ihr Möglichstes daran den Menschen des Shelters zu helfen. Und dies nicht nur mit Büchern, sondern auch mit Mut und Herz. Sei es ein Junge, der durch geschlossene Schule, nie Lesen gelernt hatte, zwei jüdische Mädchen, die um den Verbleib des Vaters bangen, Frauen, die dank fehlender Geburtenkontrolle am Rande ihrer Belastbarkeit stehen und vielleicht sogar Opfer von gewalttätigen Ehemännern werden oder auch die Verluste und Erfahrungen des Krieges, die so viele prägen. Die Schicksale der Menschen, die diese Bibliothek eint, könnten unterschiedlicher nicht sein. Die emotionale Schilderung des damaligen Lebens dieser Personen macht die Handlung sehr spannend und unglaublich nahbar.
    Doch man spürt nicht nur das Leid, sondern auch die Kraft und der Mut der diesen Menschen inne wohnte.

    Was mir bis zur Lektüre des Buches nicht bewusst war: Die Unterkunft in Bethnal Green gab es wirklich. Auch das Unglück auf den Treppen der Station, bei dem so viele Menschen das Leben verloren geschah tatsächlich. Übrig davon blieb nur eine Gedenktafel. Gut, dass dieses Buch die Geschichte wieder lebendig werden lässt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Gisela E., 09.06.2023

    Als Buch bewertet

    Zeitgeschichte erlebbar gemacht

    Während des Kriegs entstand in der U-Bahn-Station Bethnal Green in London eine Bibliothek, die für viele Menschen eine Art Zuhause wurde. In der stillgelegten U-Bahn-Station suchten viele Menschen Schutz vor den Fliegerbomben, es gab neben der Bibliothek auch ein Theater und einen Kindergarten. Es sind vor allem die Frauen, die sich in dieser Bibliothek Bücher aussuchen, um sich vom täglichen Geschehen abzulenken und ein bisschen Hoffnung zu schöpfen. Doch es sind auch die Frauen, die vor allem um ihre Rechte kämpfen müssen. Clara und Ruby sind an vorderster Front dabei.

    Das vorliegende Buch verwendet eine wahre Geschichte als Grundlage des Geschehens. Es sind die hilfsbereite Clara Button und die rebellische Ruby Munroe, die im Mittelpunkt des Geschehens stehen, sie kümmern sich liebevoll um all die Menschen, die in der Bibliothek eine Zuflucht suchen und ein Zuhause, wenn so vieles andere zerstört wurde. Die fiktiven Anteile der Geschichte sind spannend in die realen Geschehnisse von 1944 eingearbeitet. Die Autorin Kate Thompson legt im Anschluss an die Geschichte dar, welche Anteile der wahren Geschichte sie zu einem spannenden Buch ausgebaut hat.

    Die Geschichte stellt die Frauen in den Mittelpunkt des Geschehens, denn sie sind diejenigen, die für ihre Angehörigen die wichtigsten Anlaufstellen im schwierigen Alltag sind. Die Charaktere sind äusserst unterschiedlich, ganz wie es das Leben schreibt, und jede für sich erscheint äusserst authentisch. So entsteht eine Geschichte, die mich schnell in ihren Bann ziehen konnte und mich in das Leben in London zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs entführen konnte. Die Geschehnisse sind sehr einfühlsam und glaubwürdig erzählt, ich habe mit den Frauen von Anfang bis Ende mitgefiebert.

    Dieses spannende Buch macht Zeitgeschichte erlebbar, auch für diejenigen, die damals noch gar nicht gelebt haben. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    SiWel, 13.03.2023

    Als Buch bewertet

    Bereits als ich die Leseprobe gelesen hatte, war für mich klar das Buch haben zu müssen. Ein Roman basierend auf der wahren Geschichte einer Londoner U-Bahn-Bibliothek im Zweiten Weltkrieg. Jeder Buchliebhaber stöbert gerne in Bibliotheken und die damalige Zeit kenne ich noch gut aus Erzählungen meines Grossvaters, der in russischer Gefangenschaft war. Zerstörung, Leid, Tod, Gefangenschaft, Folter, Misshandlungen, Frauen haben sich zu fügen. Alles das habe ich in dem Buch auch gefunden. Kate Thompson hat mit dem Buch Die Bibliothek der Hoffnung mein Lesehighlight dieses Jahres geschrieben. Clara Button und ihre Freundin Ruby Monroe finden in der Untergrund Bibliothek Abwechlung. Beide haben bereits Schreckliches erlebt. Clara hat ihren Mann verloren, Ruby ihre ältere Schwester. In den Tunneln haben sich viele ein Parallelleben aufgebaut und lieben es sich in der Bibliothek zu treffen. Dort werden nicht nur Bücher ausgeliehen, hier geht es noch menschlich zu, es gibt Tee, Speisen, schlüpfrige Anekdoten und Vorleseabende für die Kinder. Ein warmherziger Zufluchtsort für viele. Doch Clara und Ruby erhalten harten Gegenwind von denen, die der Meinung sind, Frauen haben zu gehorschen und nicht zu agieren.
    Kate Thompson hat sehr gut recherchiert. Am Ende des Buches findet sich die wahre Geschichte der Bethnal Green Library mit zur Verfügung gestellten Fotos. Sie hat das Fiktive total gut mit der Historie gemischt und beides lebhaft verbunden. Ich habe mich sofort an viele Dinge aus der damaligen Zeit erinnert und war schnell mitten im Geschehen drin. Es war wie ein Zeitsprung in die Vergangenheit.
    Die Charaktere sind perfekt dazu erstellt. Alle sehr lebendig, natürlich und gut vorstellbar. Wie ich es auch noch in Erinnerung habe. Die Ortschaften und Gegebenheiten sind so detailhaft geschildert, dass ich oftmals das Gefühl hatte daneben zu stehen. Da kommen Gefühle auf. Definitv ein Buch, das von vielen gelesen werden und zum Nachdenken anregen sollte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Eva G., 01.06.2023

    Als Buch bewertet

    London, 1944: In der halbfertigen und gerade stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green leben momentan rund 5000 Menschen, die dort Zuflucht vor den Bomben gefunden haben. Nachdem auf die Bibliothek von Clara Button den Bomben zum Opfer gefallen war, wurde sie mithilfe von 50 Pfund in den U-Bahn-Schacht verlegt. Niemals hätten Clara und ihre Mitarbeiterin Ruby gedacht, dass so viele Menschen die Zuflucht in Büchern suchen, wenn die Welt draussen im Chaos versinkt. Doch die Nachfrage ist hoch und auch die tägliche Vorlesestunde für Kinder ist gut besucht. So schenken Clara und Ruby jeden Tag Hoffnung und lenken die Menschen von ihren alltäglichen Leiden ab. Aber es gibt natürlich auch Menschen, die finden, Frauen sollten nicht lesen, denn es sorgt für Verrücktheiten in ihren Köpfen, die die Männer dann ausbaden müssten. Diese tun alles, damit die Bibliothek geschlossen wird. Niemand rechnet aber mit der Leidenschaft, mit der Clara und auch Ruby für das Weiterbestehen der Bücherei kämpfen und schlussendlich auch immer wieder siegen.

    Kate Thompson erzählt in diesem Roman die wahre Geschichte der U-Bahn-Bibliothek von Bethnal Green. Die beiden fiktiven Charaktere Clara und Ruby bringen den Lesern das reale Leben der Bewohner des Shelters eindrücklich näher und sorgen für fesselnde und bewegende Lesestunden. Ihre Art, das Geschehen der damaligen Zeit zu beschreiben, ist spannend und emotional. Die wechselnden Erzählperspektiven zwischen Ruby und Clara sorgen für noch mehr Spannung und mehr Informationen.

    Ich habe schnell bemerkt, dass ich dieses Buch nur schwer wieder aus der Hand legen möchte, denn ich bin schon nach den ersten Seiten mitten in der Handlung abgetaucht und war gefangen in den Geschehnissen rund um die Bibliothek und die beiden Protagonistinnen. Ein rundum perfekt gelungener historischer Roman, der mir noch lange im Kopf bleiben wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Philiene, 13.03.2023

    Als eBook bewertet

    Ich war mir zuerst nicht ganz sicher, ob ich dieses Buch lesen möchte. Was erwartete mich hier? Ist es wieder eine dieser Liebesgeschichten, die den historischen Kern in den Hintergrund rücken? Zum Glück habe ich mich für Die Bibliothek der Hoffnung entschieden, denn genau das Gegenteil ist hier der Fall.

    Der Roman beginnt im Jahr 1944 im vom Blitz stark zerstören London. Wir begegnen hier einer Gruppe von Menschen die Zuflucht in den Tunneln der Untergrund Bahn gefunden haben. Alle haben Schreckliches erlebt, jeder von ihnen hat Geliebte Menschen verloren und das Leid ist noch immer nicht vorbei. Und mittendrin in diesen Tunneln ist ein Ort an dem sie für einen kurzen Augenblick ihre Sorgen ablegen können. Eine Bibliothek in den Tunneln, mit zwei ganz besonderen Frauen die sich rührend um ihre Kunden kümmern....

    In diesem Roman geht es in erster Linie um das Leid das die Zivilbevölkerung im zweiten Weltkrieg erlebt hat, um die vielen, vielen unschuldigen Menschen die ihr Leben in den Trümmern ihrer Stadt verloren haben. Kinder die gerade noch ihr Lieblingsbuch entdeckt haben und im nächsten Moment ihr zu Hause verlieren. Aber auch um das wenige was die Menschen dabei geholfen hat zu überleben. Die Hoffnung.

    Natürlich geht es in erster Linie um die beiden Biblothekarinen Clara und Ruby, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem beste Freundinnen sind. Anhand ihrer fiktiven Geschichten werden historische Ereignisse erzählt und so wird' das was damals passiert ist sehr lebendig. Ich hatte das Gefühl die Menschen wirklich zu kennen und mit ihnen zu trauern.

    Aber auch Sorgen die in erster Linie gar nichts mit dem Krieg zu tun haben, werden hier angesprochen. Es geht um Frauen die in ihren Beziehungen leiden und um Bücher die ihnen Mut und Zuversicht verleihen.

    Danke für dieses grossartige Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Gabriela, 21.03.2023

    Als Buch bewertet

    Das Buch Die Bibliothek der Hoffnung beginnt mit einem Prolog im Jahr 2020. Eine sehr alte Frau ist mit ihren Töchtern in einem Londoner U- Bahntunnel unterwegs und geht strammen Schrittes auf eine Baustelle zu. Ihre Töchter wollen dass verhindern, aber sie lässt sich nicht davon abbringen. Einer der verantwortlichen Männer übergibt ihre einen Stapel Briefe, die bei den Renovierungsarbeiten gefunden wurden. Nun erzählt sie ihren Töchtern, was sich damals zugetragen hat:
    1944: Die verwitwete Bibliothekarin Clara und die traumatisierte Ruby leiten im Londoner U-Bahntunnel eine Bibliothek um allen Menschen die Grausamkeit des Krieges zu erleichtern. Sie bringen mir einem Bollerwagen Bücher in die Fabriken, damit sich die Arbeiterinnen Lesematerialien ausleihen können. Viele der Menschen wurden ausgebombt, haben liebe Angehörige verloren und eine Massenunterkunft in den Tunneln der U-Bahn gefunden. Die Bibliothek ist ein Treffpunkt für alle, um sich auszutauschen und zu reden.
    Ein besonderes Herzensstück für Clara ist ihre Kinderabteilung und ihre Leseabende für sie. Zwei Mädchen sind ihr dabei besonders ans Herz gewachsen.
    Das Buch beruht auf Tatsachen und hat sich in der Zeit von 1944-1946 im Bereich von der U-Bahn-Station Bethnal Green in London zugespielt. Es erzählt die Geschichte von den Menschen, denen eine Bibliothek geholfen hat, mit den schlimmen Folgen des Krieges überleben zu können. Dieser Zusammenschluss aus Wahrheit und Fiktion hat die Autorin Kate Thompson wundervoll miteinander verbunden und damit ein einmalig schönes Werk verfasst. Diese Buch ist sehr emotional. Es zeigt die Grausamkeiten des Krieges genauso wie die Schönheit des Zusammenhalts in der Bücherei. Von mir bekommt dieses Werk fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein