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  • 3 Sterne

    10 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kathiduck, 04.04.2015

    Die Geschichte beginnt um 1700: Martí Zuviría ist vierzehn Jahre alt, grossmäulig und ein Taugenichts. Nachdem er betrunken einen Leichenwagen entführt und damit in ein Geschäft rast, wird er der Schule verwiesen. Doch als ihn der Graf Sébastien le Prestre Vauban, der berühmteste Baumeister seiner Zeit, der durch die Entwicklung neuer Methoden der Belagerung und des Angriffs die Poliorketik revolutioniert hat, ändert sich Martís Leben schlagartig. Von seinem Lehrmeister bekommt er Einblick in die Ingenieurskunst, sodass er beispielsweise lernt, wie man die sichersten und schönsten Festungen baut und Vaubans jüngere Tochter Jeanne führt ihn in die Liebeskunst ein. Aber dieses Glück ist nicht von Dauer, denn Vauban stirbt bald und infolge des tobenden spanischen Erbfolgekrieges droht Martís Heimatstadt Barcelona, eingenommen zu werden. Der inzwischen vom Leben gereifte Martí Zuviría zieht in den Krieg und versucht alles, um seine geliebte Stadt zu retten.

    "Der Untergang Barcelonas" bekommt von mir drei Sterne. Die Unterteilung des Buches in die drei grossen Kapitel VENI, VIDI, VICTUS und die Erzählweise des mittlerweile 98 Jahre alten Martí Zuvirías, der seiner Haushälterin Waltraud seine Lebensgeschichte diktiert, lassen Gutes erhoffen. Schon den Anfang, den er geradezu poetisch formuliert und in dem er bekennt ein Verräter zu sein, der seine Stadt ins Verderben gestürzt hat anstatt sie zu retten, weckt die Neugier. Besonders dieser erste Teil des Buches, der einen Einblick in die Ingenieurskunst gibt, war nicht nur informativ, sondern auch spannend zu lesen. Doch dann wird es leider etwas zäh, denn die historischen Begebenheiten werden sehr detailliert beschrieben, sodass es sich mittlerweile fast nur noch um eine Aneinanderreihung von Fakten handelt. Dabei fiel es mir auch oftmals schwer, den Überblick über die beiden Seiten zu behalten und es stellte sich mir oftmals die Frage: Ist er nun Katalane oder Kastillier? Auch die zahlreichen Personen und ihre Funktion konnte man nicht so recht im Gedächtnis behalten, wofür es aber auf den letzten Seiten glücklicherweise einen Überblick über diese und allgemein den spanischen Erbfolgekrieg gibt. Ein weiterer Pluspunkt sind die Abbildungen, die beispielsweise Portraits von den Personen zeigen, über die gerade berichtet wird oder die von Martí beschriebenen Befestigungsanlagen zeigen. Auch die Kommentare und Beschimpfungen an seine Haushälterin, die seine Lebensgeschichte für die Nachwelt festhält, sind stets lustig und lockern so den Fluss an Informationen ein wenig auf. Empfehlenswert ist dieses Buch auf jeden Fall für alle Geschichtsfans oder Personen, die sich für den Ablauf des spanischen Erbfolgekrieges interessieren und sich mit der Materie auch ein wenig auskennen. Als Lektüre für zwischendurch ist dieses Buch allerdings nicht zu empfehlen, denn es handelt sich hierbei eigentlich eher um ein 700 seitiges Geschichtsbuch, das zusätzlich die Lebensgeschichte eines nun 98 Jahre alten Mannes namens Martí Zuviría enthält.

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  • 2 Sterne

    8 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dagmar, 15.04.2015 bei bewertet

    Eines muss ich gleich zu Beginn sagen: ich lese selten historische Romane.
    Da mich die Leseprobe aber gut unterhalten hat, wollte ich mich gerne mit diesem Genre befassen.

    Anfangs hat mir das Buch auch ganz gut gefallen – wir lernen den jugen Zuvi kennen, erfahren viel über ihn und seine Ausbildung. Das Buch beinhaltet viele historische Fakten, was mir gut gefallen hat.

    Allerdings konnte mich das Buch nach den ersten hundert Seiten nicht mehr begeistert. Die Sprache ist sehr derbe und primitiv, Wörter, die ich nicht in einer Rezension nennen möchte, die eventuell auch von jüngeren Lesern gelesen wird. Zudem wird sehr viel über Kriegsstrategien und Kriege gesprochen, so dass mich weder Schreibstil noch Inhalt überzeugen konnten. Insgesamt wurde das Buch auch sehr langatmig.

    Aus diesem Grund habe ich dann auch das restliche Buch nur noch überflogen, denn nach so vielen Seiten möchte man ja wissen, wie die Geschichte um Zuvi endet. Das Ende hat mich dann doch überrascht, weswegen ich für das Buch letztendlich 2 Sterne vergeben kann.

    Der Schreibstil wird oft als witzig angepriesen, vermutlich habe ich einen anderen Humor, denn diese Witze konnte ich leider nicht erkennen.
    Wer sich für die damalige Zeit interessiert, gerne über Kriegsstrategien und Kämpfe liest und der sich auch nicht an der sehr primitiven Wortwahl stört, dem mag das Buch sogar gefallen.

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  • 3 Sterne

    18 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kathiduck, 04.04.2015 bei bewertet

    Die Geschichte beginnt um 1700: Martí Zuviría ist vierzehn Jahre alt, grossmäulig und ein Taugenichts. Nachdem er betrunken einen Leichenwagen entführt und damit in ein Geschäft rast, wird er der Schule verwiesen. Doch als ihn der Graf Sébastien le Prestre Vauban, der berühmteste Baumeister seiner Zeit, der durch die Entwicklung neuer Methoden der Belagerung und des Angriffs die Poliorketik revolutioniert hat, ändert sich Martís Leben schlagartig. Von seinem Lehrmeister bekommt er Einblick in die Ingenieurskunst, sodass er beispielsweise lernt, wie man die sichersten und schönsten Festungen baut und Vaubans jüngere Tochter Jeanne führt ihn in die Liebeskunst ein. Aber dieses Glück ist nicht von Dauer, denn Vauban stirbt bald und infolge des tobenden spanischen Erbfolgekrieges droht Martís Heimatstadt Barcelona, eingenommen zu werden. Der inzwischen vom Leben gereifte Martí Zuviría zieht in den Krieg und versucht alles, um seine geliebte Stadt zu retten.

    "Der Untergang Barcelonas" bekommt von mir drei Sterne. Die Unterteilung des Buches in die drei grossen Kapitel VENI, VIDI, VICTUS und die Erzählweise des mittlerweile 98 Jahre alten Martí Zuvirías, der seiner Haushälterin Waltraud seine Lebensgeschichte diktiert, lassen Gutes erhoffen. Schon den Anfang, den er geradezu poetisch formuliert und in dem er bekennt ein Verräter zu sein, der seine Stadt ins Verderben gestürzt hat anstatt sie zu retten, weckt die Neugier. Besonders dieser erste Teil des Buches, der einen Einblick in die Ingenieurskunst gibt, war nicht nur informativ, sondern auch spannend zu lesen. Doch dann wird es leider etwas zäh, denn die historischen Begebenheiten werden sehr detailliert beschrieben, sodass es sich mittlerweile fast nur noch um eine Aneinanderreihung von Fakten handelt. Dabei fiel es mir auch oftmals schwer, den Überblick über die beiden Seiten zu behalten und es stellte sich mir oftmals die Frage: Ist er nun Katalane oder Kastillier? Auch die zahlreichen Personen und ihre Funktion konnte man nicht so recht im Gedächtnis behalten, wofür es aber auf den letzten Seiten glücklicherweise einen Überblick über diese und allgemein den spanischen Erbfolgekrieg gibt. Ein weiterer Pluspunkt sind die Abbildungen, die beispielsweise Portraits von den Personen zeigen, über die gerade berichtet wird oder die von Martí beschriebenen Befestigungsanlagen zeigen. Auch die Kommentare und Beschimpfungen an seine Haushälterin, die seine Lebensgeschichte für die Nachwelt festhält, sind stets lustig und lockern so den Fluss an Informationen ein wenig auf. Empfehlenswert ist dieses Buch auf jeden Fall für alle Geschichtsfans oder Personen, die sich für den Ablauf des spanischen Erbfolgekrieges interessieren und sich mit der Materie auch ein wenig auskennen. Als Lektüre für zwischendurch ist dieses Buch allerdings nicht zu empfehlen, denn es handelt sich hierbei eigentlich eher um ein 700 seitiges Geschichtsbuch, das zusätzlich die Lebensgeschichte eines nun 98 Jahre alten Mannes namens Martí Zuviría enthält.

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  • 2 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    robberta, 07.04.2015

    Die Geschichte der Untergang Barcelonas ist interessant doch auf fast 700 Seiten zieht sich das ganz schön in die Länge.

    Der Ich-Erzähler Zuvi geht bei dem berühmten Marques Vauban in die Lehre um Ingenieur zu werden und die ersten 100 Seiten sind überaus spannend. Die Zeichnungen haben mir gut gefallen denn sie tragen viel zum Verständnis bei. Auf den weiteren 400 Seiten zieht sich Zuvis Leben, bis auf wenige auflockernde Szenen, zäh dahin. Erst auf den letzten 200 Seiten kommt es zum spannenden Finale am 11.September 1714 dem Untergang Barcelonas.Somit ist wohl mit einer Fortsetzung des Romans zu rechnen, weil Zuvi erst 24 ist.
    Das Ende war für mich enttäuschend denn ich habe bis zum Schluss auf das Finale von Zuvi und Verboom gewartet.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    T. Geyer, 15.04.2015

    Als ich die ersten Seiten des Buches las, wurde ich von einem vor Leichtigkeit strotzenden Schelm eingefangen. Er nennt sich Zuvi und ist die Hauptfigur dieser Geschichte. Er hat es faustdick hinter den Ohren, und dieses spritzige Gemüt gefiel mir sehr gut.
    Ich freute mich daher auf einen historischen Roman der anderen Art, doch diese Erwartung wurde leider schon kurz darauf gedämpft.

    Worum es in diesem Buch geht, verraten Titel und Titelbild nahezu erschöpfend, wie ich im nachhinein gestehen muss. War der Anfang noch von einer gewissen Leichtigkeit geprägt, so waren es nachher die vielen grossen und kleinen Schlachten, die das Geschehen beherrschten. In grosszügiger Ausführlichkeit wurde dargelegt, wer hier gegen wen kämpft und warum. So kam es, dass auch ich selbst irgendwann mit dem Buch zu kämpfen hatte, zumindest teilweise.
    Es waren sehr viele, komplexe Geschehnisse, die in meinen Kopf drangen. Hinzu kamen die vielen Figuren, von denen nur wenige mein Gedächtnis anhaltend erreichten, weil sie für meine Begriffe nicht markant genug waren. Hier half mir aber immer mal wieder das angehängte Personenregister, wofür ich sehr dankbar war. Nicht zuletzt war es dann auch Zuvi, der mir Rätsel aufgab, so dass ich nicht mehr recht wusste, was ich von ihm halten soll. Dafür gab es dann allerdings andere Figuren, die sich hervortun konnten.
    Auf den letzten 200-300 Seiten entzerrte sich das Geschehen zusehends, so dass ich letztlich positiv auf die Geschichte zurück blicken kann, selbst wenn es zwischenzeitlich nicht einfach war.

    Dieses Buch ist harte Kost, und man kann es nicht „mal eben zwischendurch“ lesen. Aber es ist auch hervorragend recherchiert, dass muss man dem Autor lassen. Durch die vielen ausführlichen Schlachten war es nur bedingt mein Fall, aber für Historikfans, die an der Geschichte Spaniens interessiert sind, ist es absolut zu empfehlen!

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  • 2 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina, 01.04.2015 bei bewertet

    Zunächst muss ich sagen, dass mir die Leseprobe gut gefallen hat.

    Der Schreibstil ist sehr interessant und besonders. Die Geschichte wird aus der Perspektive des alten Zuvi geschrieben, der auf sein Leben zurückblickt.

    Die Geschichte wird sehr humorvoll und derbe erzählt und machen das Buch dadurch zu keinem typischen historischen Roman.

    Zuvi ist ein frecher Kerl, der sich immer wieder in Gefahr begibt um dann seinen Kopf rechtzeitig aus der Schlinge zu ziehen. Er macht im Laufe der Geschichte eine grosse Entwicklung durch.


    Nun allerdings zu den negativen Punkten und es tut mir fast schon leid, dass mir das Buch so gar nicht zugesagt hat.

    Die ersten hundert Seiten sind richtig verflogen, aber danach wurde das Lesen sehr mühsam und anstrengend.

    Im Mittelpunkt steht viel Krieg und es gibt sehr viele Beschreibungen, die ich nach einiger Zeit recht langweilig fand. Da konnte auch der humorvolle Schreibstil nicht viel dran ändern.

    In der Geschichte kommen sehr viele Namen vor, aber man kann sich diese leider nur schwer merken. Tauchten Personen später nochmal auf, so hatte ich schon meist vergessen wer diese genau waren. Im Grossen und Ganzen blieben die Figuren leider sehr blass.


    Ich hatte dann schnell das Interesse verloren. Zwischendurch gab es mal wieder Abschnitte die interessanter waren, aber dann gab es auch Stellen die sehr verwirrend waren.
    Irgendwann hatte ich auch das Gefühl nicht alles genau mitbekommen zu haben.

    Da die Geschichte aber auf wahren Begebenheiten beruht und es viele Personen tatsächlich gegeben hat, konnte ich die ein oder anderen Sachen dann im Internet nachlesen um ein besseres Verständnis zu bekommen.

    Positiv ist allerdings noch die Gestaltung des Buches. Immer wieder finden sich Zeichnungen und Pläne in dem Buch, die sehr schön gestaltet sind.
    Ich hätte mir aber noch eine Landkarte der damaligen Zeit gewünscht.
    Hinten gibt es noch einen Zeitstrahl und ein Personenregister.

    Fazit:

    Es muss einem bewusst sein, dass man sich beim Lesen sehr konzentrieren muss, denn das Buch ist definitiv nichts für Zwischendurch.
    Wer sich allerdings für die Geschichte Spanien interessiert, der sollte sich das Buch definitiv angucken.
    Mein Fall war es leider nicht!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchfee81, 30.03.2015 bei bewertet

    Spanien im frühen 18. Jahrhundert...
    Der junge Marti Zuviría ist ein Draufgänger und Taugenichts.
    Als er durch einen glücklichen Umstand in die Lehre bei dem berühmtesten Ingenieur seiner Zeit Marquis Vauban gehen kann, ändert sich sein Leben grundsätzlich.
    Er zeigt sich als talentierter und begieriger Schüler, kann jedoch seine Aufsässigkeit nicht zurückhalten und bringt sich immer wieder in Schwierigkeiten.
    Durch den Tod Vaubans endet Zuvi's Ausbildung frühzeitig und lässt ihn fortan auf Seiten des französischen Königs Belagerungen durchführen.
    Als der Krieg um die spanische Erbfolge entbrennt, schlägt sich Zuvi zu seiner Heimatstadt Barcelona durch, um dort die Stadt zu verteidigen und sich auf die Seite der Katalanen zu stellen.

    Albert Sanchez Piñol hat einen wirklich grossartigen und bildlichen Schreibstil, der mir durchs ganze Buch hindurch gut gefallen hat.
    Leider wurde mein Lesefluss durch allzu viele theoretische Aspekte und trockene Ausführungen unterbrochen.
    Die Geschichte wurde durch Skizzen der verschiedenen Bastionen und Belagerungen aufgelockert und die technischen Details waren durchaus interessant, aber leider im ersten Drittel einfach zu viel.

    Die Geschichte wird, direkt an den Leser gerichtet, von Zuvi selbst erzählt.
    Äusserst betagt und vom lebenslangen Krieg gezeichnet , ist er selbst nicht mehr in der Lage, seine Geschichte aufzuschreiben und so übernimmt dies seine Pflegerin Waltraud.
    Diese Kombination bringt viele komische Wortgefechte mit sich, die äusserst unterhaltsam waren.

    Die Geschichte um Zuvi, seine Familie und seine Weggefährten blieb mir zwischendurch zu blass und die Charaktere nicht ausgereift.
    Es gab viele Personen, die nur kurz angerissen wurden, um dann später noch einmal aufzutauchen, was teilweise für Verwirrung sorgte.
    Dennoch fand ich die Entwicklung Zuvi's vom Taugenichts zum sorgenden Familienoberhaupt, der für seine Überzeugungen und Mitmenschen einsteht, bewundernswert.

    Im Anhang gibt es noch eine Aufstellung der zeitlichen Geschehnisse und ein Namenregister, welches ich des Öfteren zu Rate ziehen musste.

    Fazit

    "Der Untergang Barcelonas" ist ein gelungener historischer Roman um den spanischen Erbfolgekrieg, der für meinen Geschmack zu viele theoretische Ausführungen und langatmige Passagen enthielt.
    Dennoch ist die Geschichte um Marti Zuviría und dem Leben des frühen 18. Jahrhunderts lesenswert und auch spannend.
    Für alle Fans von historischen Romanen, und die, die immer schon einmal ausführlich wissen wollten, wie man einen Laufgraben anlegt, genau das Richtige.

    3,5 von 5 Sternen

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    scheherazade, 14.04.2015 bei bewertet

    Martí Zuviría ist jung und ungestüm, so kommt es, dass er von seiner Schule fliegt und durch Zufall, als Ingenieur bei dem Marquis de Vauban anfängt. Dieser ist einer der grössten Ingenieure seiner Zeit und so lernt Zuvi die Ingenieurskunst lieben. Nach dem Tod von Vauban ist Zuvi orientierungslos und gerät mitten in den spanischen Erbfolgekrieg.
    Der Erbfolgekrieg wird hier wirklich sehr detailreich beschrieben. Man bekommt einen sehr umfassenden Einblick, wie dieser Krieg abgelaufen ist, welche Gräueltaten von welcher Seite begangen wurden und vor allem wer beteiligt war. So werden hier sehr viele Leute vorgestellt und es ist manchmal wirklich verwirrend, aber es gibt ein Personenverzeichnis, das ein bisschen Abhilfe schafft. Es gibt sehr detaillierte Beschreibungen zu Verteidigungs- und Angriffstechniken zu dieser Zeit, also für jeden der Interesse an historischen Kriegen hat, ist dieses Buch perfekt.
    Zum Schreibstil kann ich sagen, dass er für mich gewöhnungsbedürftig war. Zuvi ist bereits im betagten Alter und erzählt seine Geschichte Waltraud, die sie aufschrieben soll. Dabei schreibt Waltraud wirklich alles auf, was Zuvi sagt. Sogar die diversen Beleidigungen, mit denen er Waltraud beschimpft. Durch diese Erzählweise werden immer wieder kurze Anekdoten eingeschoben, die manchmal interessant sind, aber auch manchmal ablenken.
    Ich muss sagen, dass ich mir durch den Klappentext doch etwas anderes vorgestellt hatte. Es geht wirklich vor allem um den Erbfolgekrieg und seine Verwicklungen. Das Leben von Zuviría wird oft nur gestreift und manchmal sogar nur mit einem Satz abgefertigt, wohingegen alles, was mit dem Krieg zu tun hat, sehr detailliert beschrieben wird. So kam es mir manchmal wie eine Geschichtsstunde vor. Ich habe es selten, dass ich mich überwinden muss ein Buch in die Hand zu nehmen, aber bei diesem war es leider so. Mir war es einfach zu viel Krieg.
    Von mir gibt es 3 Sterne, da es mir manchmal wie eine Geschichtsstunde vorkam. Für jeden der gern sehr detailliert den Erbfolgekrieg kennenlernen möchte, ist dieses Buch perfekt.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Eveline, 15.04.2015 bei bewertet

    Der Roman spielt in Spanien, zu Beginn des 18 Jahrhunderts, zur Zeit der spanischen Erbfolgekriege, die auch im Buch eine wesentliche Rolle spielen.Die Handlung wird aus der Retrospektive erzählt, der inzwischen 98jährige Marti Zuviria, genannt Zuvi, diktiert seine Erlebnisse als junger Mann seiner Pflegerin Waltraud. Nach einem Schulverweis gelangt der damals 14jährige Zuvi 1705 auf das Schloss Bazoches des Marquis Vauban, einem der grössten Ingenieure und Erbauer von Verteidigungsbastionen und Angriffsgräben seiner Zeit. Zuvi wird sein Schüler und verliebt sich in dessen Tochter Jeanne. Diese glückliche Zeit findet mit dem Tode Vaubans ein abruptes Ende. Inzwischen ist der Schüler schon zu einem "Fünfpunktler" aufgestiegen, wobei diese eintätowierten Punkte die Ingenieursrang demonstrieren. Doch die Bestätigung des 5. Punktes am Sterbebett Vaubans bleibt aus, Zuvi gelingt es nicht , das Wort zu finden, dass eine ideale Verteidigung kennzeichnet. Von der Suche nach dem Wort besessen, stürzt sich Zuvi in die Wirren des spanischen Erbfolgekrieges, in der Hoffnung, bei Angriffen und Verteidigungen auf das gesuchte Wort zu stossen.Diese Kriegswirren werden sehr detailliert undpPersonen- und faktenreich beschrieben und das bisher recht heitere und flüssig zu lesende Buch erfordert ab hier ein recht hohes Mass an Konzentration, weist auch einige recht langatmige Passagen auf.Das Schicksal Zuvis bis zur Belagerung und dem Fall Barcelonas 1714 wird weiterhin geschildert, doch wird die Handlung teilweise durch die Beschreibung des Kriegsgeschehens in den Hintergrund gedrängt. Hilfreich sind jetzt Zeittafel und Personenverzeichnis..
    Wer einen leicht zu lesenden, unterhaltsamen historischen Roman erwartet ist hier sicherlich nicht gut bedient. Wer ernsthaftes Interesse an historischen Fakten, detailliert und hervorragend recherchiert, eingebettet in eine zwar interessante, aber teilweise in den Hintergrund tretende Rahmenhandlung, hat, wird mit diesem umfangreichen und sehr gut und zeitgemäss illustrierten Werk sehr zufrieden sein.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Zwerghuhn, 10.04.2015 bei bewertet

    Marti Zuviria, ein vierzehnjähriger Taugenichts, wird von Graf Vauban in die Lehre genommen. Bei ihm lernt er die Kunst des Festungsbaus kennen. Jahre später gerät Zuvi zwischen die Fronten des Spanischen Erbfolgekrieges. Mehrfach kämpft er auf verschiedenen Seiten, doch als der Untergang Barcelonas, seiner Heimatstadt, droht, versucht er alles dies zu verhindern.

    Dieses Buch ist ein hervorragend recherchiertes 750-seitiges Werk über den Untergang Barcelonas und die Kriegswirren der damaligen Zeit. An sich mag ich dicke Schmöker sehr gerne, denn dann kann man so richtig in der Geschichte schwelgen. Das ist mir hier leider nicht gelungen. Gerade im Mittelteil hatte ich das Gefühl nur eine Aneinanderreihung von Fakten zu lesen, die einem Geschichtsbuch wahre Ehre gemacht hätten. Dies ist aber kein Geschichtsbuch, das wird auch im Buch mehrfach betont. Bei den letzten Kapiteln war das Buch wieder flüssig zu lesen und durchaus sehr interessant. Hier kam auch der sehr schöne Schreibstil des Autors voll zur Geltung. Gut fand ich die Illustrationen zu den verschiedenen Personen und der Entwicklung der unterschiedlichen Festungsbauten sowie der Zerstörung Barcelonas. Insgesamt hat mich das Buch nicht ganz überzeugt, weil sich einige Kapitel doch sehr hinzogen.

    Fazit: Ein gut recherchierter, aber zu detaillierter historischer Roman. Jedoch für Geschichtsfans durchaus zu empfehlen.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    britta70, 08.04.2015 bei bewertet

    Lebendiger Geschichtsunterricht

    Zuvi Marti wird von seinem Vater auf die Klosterschule der Karmeliter geschickt, denn aus ihm soll ein ehrbarer Bürger hervorgehen. Zuvi hat dort allerdings nur ein kurzes Gastspiel, dann geht er nach Frankreich, wo er beim berühmten Festungsbauer in die Lehre geht. Zuvi erweist sich als sehr wissbegieriger und gelehriger Schüler, dessen Ziel es ist, es seinem Meister gleichzutun und 10 Punkte zu erlangen. Ein ehrgeiziges Ziel und ein harter Weg dorthin. Nach dem Tod Vaubans versucht Zuvi sein erworbenes Wissen im spanischen Bürgerkrieg anzuwenden. Hin und hergerissen zwischen den Fronten, entscheidet er sich doch am Ende dafür, zu seinen Lieben zurückzukehren und seine Heimatstadt Barcelona zu stärken...

    "Der Untergang Barcelonas" ist ein sehr informativer und gut recherchierter Roman über den spanischen Bürgerkrieg. Für Historienfans sicher ein Muss! Andere werden sich vielleicht eher ein wenig von der Schwere der Fakten erschlagen fühlen, auch wenn diese in einer gut verständlichen Sprache dargeboten und durch Illustrationen ergänzt werden. Geschichtsbeschreibungen sind sehr detailliert, die Romanhandlung tritt dahinter zurück. Humororistische Szenen gibt es immer wieder, ich hätte mir noch mehr davon gewünscht. Ein grosses Historienepos, das den geschichtlich interessierten Leser sicher begeistern wird. Zuvis Entwicklung habe ich interessiert verfolgt, die Geschichte als Ganzes konnte mich hingegen leider nicht fesseln.

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  • 5 Sterne

    britta70, 12.04.2015

    Lebendiger Geschichtsunterricht

    Zuvi Marti wird von seinem Vater auf die Klosterschule der Karmeliter geschickt, denn aus ihm soll ein ehrbarer Bürger hervorgehen. Zuvi hat dort allerdings nur ein kurzes Gastspiel, dann geht er nach Frankreich, wo er beim berühmten Festungsbauer in die Lehre geht. Zuvi erweist sich als sehr wissbegieriger und gelehriger Schüler, dessen Ziel es ist, es seinem Meister gleichzutun und 10 Punkte zu erlangen. Ein ehrgeiziges Ziel und ein harter Weg dorthin. Nach dem Tod Vaubans versucht Zuvi sein erworbenes Wissen im spanischen Bürgerkrieg anzuwenden. Hin und hergerissen zwischen den Fronten, entscheidet er sich doch am Ende dafür, zu seinen Lieben zurückzukehren und seine Heimatstadt Barcelona zu stärken...

    "Der Untergang Barcelonas" ist ein sehr informativer und gut recherchierter Roman über den spanischen Bürgerkrieg. Für Historienfans sicher ein Muss! Andere werden sich vielleicht eher ein wenig von der Schwere der Fakten erschlagen fühlen, auch wenn diese in einer gut verständlichen Sprache dargeboten und durch Illustrationen ergänzt werden. Geschichtsbeschreibungen sind sehr detailliert, die Romanhandlung tritt dahinter zurück. Humororistische Szenen gibt es immer wieder, ich hätte mir noch mehr davon gewünscht. Ein grosses Historienepos, das den geschichtlich interessierten Leser sicher begeistern wird. Zuvis Entwicklung habe ich interessiert verfolgt, die Geschichte als Ganzes konnte mich hingegen leider nicht fesseln.

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  • 4 Sterne

    elafisch, 06.04.2015

    Der lange Weg zum Untergang

    Albert Sánches Piñol, erzählt in "Der Untergang Barcelonas" vom Untergang seiner Heimatstadt und damit verbunden auch vom Versulst der Unabhängigkeit des katalanisches Volkes. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Thema für ihn als Katalanen besonders bedeutend ist.
    Dieses Buch vermittelt vor allem viele historische Fakten zum spanischen Erbfolgekrieg, der letztlich im Untergang Barcelonas mündet.

    Inhalt
    Martí Zuviría ist ein junger Bursche, der 1705 nach dem Rausschmiss von seiner Schule, beim Marquis de Vauban, einem der grössten Ingenieure seiner Zeit, landet und von ihm unterrichtet wird. So wird auch Zuvi zum leidenschaftlichen Ingenieur. Nach Vaubans Tod beginnt er zunächst auf der Seite der Spanier und Franzosen am Krieg teilzunehmen, aber das Leben hält noch viele überraschende Wendungen für ihn bereit.

    Cover
    Das Cover hat mir leider nicht so sehr gefallen, die Farbgebung passt zwar zum Buch, doch das bild, das das bernnende Barcelona zeigen soll, wirkt wie eine einfache Fotomontage. Das hätte man auf andere Art sicher schöner darstellen können, mit einer Zeichnung oder dem Bild einer Ruine zum Beispiel.

    Aufbau
    Das Buch unterteilt sich in 3 Abschnitte, die sehr vereinfacht folgendes beinhalten:
    Veni: Zuvis Lehrzeit bei Vauban
    Vidi: Zuvis Heimkehr nach Barcelona
    Victus (das ist übrigens der Originaltitel des Buches): die Belagerung von Barcelona

    Meinung
    Ein wenig seltsam war es schon ein Buch zu lesen dessen Ende bereits feststeht, denn zwei Fakten waren von Anfang an klar:
    1. Barcelona wird untergehen
    2. durch den Erzählstil (Martí Zuviría selbst erzählt als 98-jähriger seine Lebensgeschichte) ist klar, dass der Protagonist alles überlebt.
    Ich konnte diese Fakten beim Lesen aber immer wieder in den Hintergrund schieben und gut mitfiebern.
    Die Ausdrucksweise in diesem Buch ist ziemlich derb, passt für mich aber zu Zuvis Art und der von Krieg und Elend bestimmten Zeit in der er gross geworden ist.
    Die ersten 100 Seiten des Buches sind sehr humorvoll, mit einem lockerem Schreibstil geschrieben und man bekommt wunderbare Einblicke in die Ingenieurskunst des 18. Jahrhunderts, doch zwischendurch wird die Geschichte mehr oder weniger zu einer blossen Aneinanderreihung von historischen Fakten.
    Was mir sehr gut gefallen hat war, dass das Schicksal des katalanischen Volkes sehr deutlich wurde. Wie sie ohne grosse eigene Schuld zwischen die Fronten der grossen europäischen Mächte gerieten und dann von ihren Verbündeten im Stich gelassen wurden. Da ich vor diesem Buch keinerlei Vorkenntnisse zu diesem Thema hatte, hat dieses Buch einen entscheidenden Beitrag zu meiner Allgemeinbildung geleistet und das auf einigermassen kurzweilige Art.
    Schön zu verfolgen ist in diesem Buch auch Zuvis Entwicklung. Man begleitet ihn fast 10 Jahre lang und erlebt wie aus dem verantwortungslosen 15-jährigen Taugenichts ein verantwortungsbewuster Erwachsener wird, der seine "Familie" und seine Heimatstadt mit all ihren Werten bis zum bitteren Ende voller Hingabe verteidigt.
    Während des erzählens greift Zuvi immer wieder Ereignisse auf, die erst später in der Geschichte oder gar nach dem Untergang Barcelonas stattfinden, das hat es mir zum Teil etwas schwer gemacht die Abläufe der Handlung in die korrekte Reihenfolge zu bringen.
    Und das Ende kam für meinen Geschmack zu plötzlich und hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen. Da sind bei mir doch noch einige offene Fragen.

    Fazit
    Für mich als Freundin einer Barcelonesin (somit Katalanin) war es sehr spannend so viel über dieses Volk und deren "Untergang" bzw. Unterdrückung durch die Spanier zu lesen.
    Mir hat es auch Freude bereitet mal wieder ein anspruchsvolles Buch zu lesen, doch stellenweise war es auch mir zu langatmig.
    Eine Leseempfehlung gibt es von mir also nur für Personen, die beim Lesen auch gerne mal den Kopf anstrengen und sich für solch historische Themen interessieren.

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  • 4 Sterne

    elafisch, 06.04.2015

    Der lange Weg zum Untergang

    Albert Sánches Piñol, erzählt in "Der Untergang Barcelonas" vom Untergang seiner Heimatstadt und damit verbunden auch vom Versulst der Unabhängigkeit des katalanisches Volkes. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Thema für ihn als Katalanen besonders bedeutend ist.
    Dieses Buch vermittelt vor allem viele historische Fakten zum spanischen Erbfolgekrieg, der letztlich im Untergang Barcelonas mündet.

    Inhalt
    Martí Zuviría ist ein junger Bursche, der 1705 nach dem Rausschmiss von seiner Schule, beim Marquis de Vauban, einem der grössten Ingenieure seiner Zeit, landet und von ihm unterrichtet wird. So wird auch Zuvi zum leidenschaftlichen Ingenieur. Nach Vaubans Tod beginnt er zunächst auf der Seite der Spanier und Franzosen am Krieg teilzunehmen, aber das Leben hält noch viele überraschende Wendungen für ihn bereit.

    Cover
    Das Cover hat mir leider nicht so sehr gefallen, die Farbgebung passt zwar zum Buch, doch das bild, das das bernnende Barcelona zeigen soll, wirkt wie eine einfache Fotomontage. Das hätte man auf andere Art sicher schöner darstellen können, mit einer Zeichnung oder dem Bild einer Ruine zum Beispiel.

    Aufbau
    Das Buch unterteilt sich in 3 Abschnitte, die sehr vereinfacht folgendes beinhalten:
    Veni: Zuvis Lehrzeit bei Vauban
    Vidi: Zuvis Heimkehr nach Barcelona
    Victus (das ist übrigens der Originaltitel des Buches): die Belagerung von Barcelona

    Meinung
    Ein wenig seltsam war es schon ein Buch zu lesen dessen Ende bereits feststeht, denn zwei Fakten waren von Anfang an klar:
    1. Barcelona wird untergehen
    2. durch den Erzählstil (Martí Zuviría selbst erzählt als 98-jähriger seine Lebensgeschichte) ist klar, dass der Protagonist alles überlebt.
    Ich konnte diese Fakten beim Lesen aber immer wieder in den Hintergrund schieben und gut mitfiebern.
    Die Ausdrucksweise in diesem Buch ist ziemlich derb, passt für mich aber zu Zuvis Art und der von Krieg und Elend bestimmten Zeit in der er gross geworden ist.
    Die ersten 100 Seiten des Buches sind sehr humorvoll, mit einem lockerem Schreibstil geschrieben und man bekommt wunderbare Einblicke in die Ingenieurskunst des 18. Jahrhunderts, doch zwischendurch wird die Geschichte mehr oder weniger zu einer blossen Aneinanderreihung von historischen Fakten.
    Was mir sehr gut gefallen hat war, dass das Schicksal des katalanischen Volkes sehr deutlich wurde. Wie sie ohne grosse eigene Schuld zwischen die Fronten der grossen europäischen Mächte gerieten und dann von ihren Verbündeten im Stich gelassen wurden. Da ich vor diesem Buch keinerlei Vorkenntnisse zu diesem Thema hatte, hat dieses Buch einen entscheidenden Beitrag zu meiner Allgemeinbildung geleistet und das auf einigermassen kurzweilige Art.
    Schön zu verfolgen ist in diesem Buch auch Zuvis Entwicklung. Man begleitet ihn fast 10 Jahre lang und erlebt wie aus dem verantwortungslosen 15-jährigen Taugenichts ein verantwortungsbewuster Erwachsener wird, der seine "Familie" und seine Heimatstadt mit all ihren Werten bis zum bitteren Ende voller Hingabe verteidigt.
    Während des erzählens greift Zuvi immer wieder Ereignisse auf, die erst später in der Geschichte oder gar nach dem Untergang Barcelonas stattfinden, das hat es mir zum Teil etwas schwer gemacht die Abläufe der Handlung in die korrekte Reihenfolge zu bringen.
    Und das Ende kam für meinen Geschmack zu plötzlich und hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen. Da sind bei mir doch noch einige offene Fragen.

    Fazit
    Für mich als Freundin einer Barcelonesin (somit Katalanin) war es sehr spannend so viel über dieses Volk und deren "Untergang" bzw. Unterdrückung durch die Spanier zu lesen.
    Mir hat es auch Freude bereitet mal wieder ein anspruchsvolles Buch zu lesen, doch stellenweise war es auch mir zu langatmig.
    Eine Leseempfehlung gibt es von mir also nur für Personen, die beim Lesen auch gerne mal den Kopf anstrengen und sich für solch historische Themen interessieren.

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  • 4 Sterne

    vielleser18, 05.04.2015

    Gleich vorweg: es ist kein leicher Unterhaltungsroman, kein Roman, den man einfach so "verschlingen" kann. Es ist ein Buch über den Untergang Barcelonas im Spanischen Erbfolgekrieg am Anfang des 18. Jahrhunderts, mit vielen militärischen und technischen Details, voller Kampf um Leben und Gut. Voller Toter, Verwundeter und leidenden Menschen.

    Albert Sanchez Pinol hat in einem 700 Seiten starken Buch den Untergang Barcelonas aus Sicht des Barcelonesen Marti Zuviria, genannt Zuvi Langbein, erzählt. Zuvi erzählt rückblickend aus seiner Perspektive, indem er seine Geschichte, und damit auch die Geschichte des Untergangs Barcelonas 1714 einer österreichischen Frau, Waltraud, erzählt, die ihm diese Geschichte zu Papier bringt. Seine Anmerkungen, seine verbalen Angriffe auf die "arme" Waltraud lockern vieles auf, denn die Geschichte von Zuvi ist nicht leicht.

    Anfangs liest sich seine Geschichte noch sehr lustig und flott, doch dann, in der Buchmitte musste ich auch mit mir kämpfen um das Buch zu Ende zu lesen, denn der Mittelteil ist eher zäh, weil er sehr trocken berichtet. Es geht viel um Krieg und Kämpfe, um einen jungen Mann, der selber keine Ziele hat, weil er sein grosses Ziel verloren glaubt. Der sich treiben lässt.

    Die zweite Hälfte des Buches beschreibt die Jahre 1713 und 1714 und von Anfang an ist klar, es geht um den Untergang Barcelonas - so heisst ja auch der Titel des Buches. Immer wieder streut der Autor durch Zuvi auch Bemerkungen ein, die vor allem eines klar stellen: Barcelona ist 1714 untergegangen. Aber wie es zum katastrophalen Ende gekommen ist und was dort alles passiert ist, das wird fast chronologisch erzählt. Es geht viel um Taktiken, Fehlentscheidungen, militärischen Strategien, um Angriff und Verteidigung. Und um ein Ende mit Schrecken - aber sind Kriege nicht immer schrecklich ?

    Es ist ein historischer Roman, der jedoch so ganz anders ist als alle anderen.
    Erwähnen möchte ich hier vor allem die vielen Bilder, die historischen Zeichnungen, die in diesem Buch mit beigefügt sind und die aus diesem Roman auch ein Sachbuch machen, indem sie die beschriebenen Tatsachen bildhaft untermauern.
    Am Ende gibt es noch einen Anhang mit Personenregister, indem die historischen Personen (und die meisten Personen, die in diesem Buch auftauchen sind historisch belegt) nochmals alphabetisch aufgeführt und beschrieben werden und eine Zeittafel.

    "Der Untergang Barcelonas" ist ein Buch das einen fordert, bei dem man sich manchmal auch selber durchkämpfen muss, bei dem es auch Durststrecken gibt, das mich am Ende aber doch beeindruckt hat, weil es den Untergang einer Stadt im Spanischen Erbfolgekrieg mit all seinen Opfern Tribut gezollt hat. Denn der Untergang bedeutete auch das Ende der katalanischen Selbstverwaltung.
    Hervorheben muss ich noch, dass es es dem Autor gelingt, dieses viele geschichtliche Wissen immer mal wieder mit Humor, Sarkasmus und Nebenschauplätzen aufzulockern, so dass man am Ende mit seinem Protagonisten mitfühlen kann.

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  • 4 Sterne

    Janine 2., 13.06.2015

    Vom ersten Achtel des Buches war ich noch recht begeistert.
    Der junge Zuvi, der eine Lehre zum Ingenieur beim berühmten Vauban in Frankreich beginnt, fand ich in seinem leicht naiven, tollpatschigen, aber auch intelligenten und gutmütigen Wesen eigentlich sehr liebenswert und der zum einen spitzbübische und zum anderen Teil zynische Humor hat ebenfalls sehr erfrischend auf mich gewirkt.

    Das gesamte Buch wird aus der Sicht des nun bereits 98-jährigen Zuvis erzählt: also eigentlich hat er es der 'lieben grässlichen' Österreicherin Waltraud diktiert, die er zwischenzeitlich auch immer mal wieder persönlich anspricht bzw. beleidigt, was vielleicht lustig hätte sein sollen, aber nicht immer war, da es meines Erachtens hauptsächlich Beleidigungen unter der Gürtellinie waren, die jemanden zum Weinen bringen können, was die gute Waltraud dann ja manchmal auch getan hat ...

    Leider gab es dann auch Phasen, die für mich weniger interessant waren und es mir schwer gefallen ist, der Geschichte zu folgen. Ein Abschweifen war die Folge und ehrlich gesagt, kann ich gar nicht sagen, worum es da genau gegangen ist, da ich währenddessen mit meinen Gedanken überall war, nur nicht in der Geschichte. Aber es dürfte wohl um die Ingenieurskunst, den Bau von Bastionen und diverse Kriegs- und Abwehrerzählungen gegangen sein.
    Als dann wieder die Phasen kamen, die mich mehr fesseln konnten (die aber leider deutlich weniger vorhanden waren) hatte ich dann natürlich das Problem, dass ich mit den Namen, die aufgetaucht sind wenig bis gar nichts anfangen konnte, da ich nicht wusste, mit wem oder womit ich sie in Verbindung bringen soll.

    Die letzten 100 Seiten des Buches fand ich glücklicherweise wieder spannend, da es darin dann wirklich (kriegsmässig) zur Sache ging. Ja, der letzte Teil war verstörend und grausam. Dass der Krieg viele (unschuldige) Opfer fordert, weiss ich, aber das in der ganzen Bandbreite und seinem Schrecken zu lesen, kann schon ganz schön aufwühlend sein: ein Schlachtfeld, und überall Menschen mit fehlenden Gliedmassen, Leichen und noch mehr Tote. Und obwohl das Ganze nicht allzu brutal oder blutig beschrieben wurde, ist es dennoch erschreckend zu wissen, dass so ein Massaker (ein anderes Wort fällt mir dazu gar nicht ein) tatsächlich einmal stattgefunden hat.

    Aber mein Gesamteindruck ist gar nicht so schlecht, wie ich zwischendurch gedacht habe. Die Seiten, die für mich nicht spannend und interessant waren, haben zwar schon in etwa die Hälfte des Buches ausgemacht, die fesselnden Phasen fand ich dafür dann aber umso lesenswerter.

    Ich vergebe 4 Sterne für eine Geschichte, die mir wirklich gut recherchiert scheint, zwischendrin sehr spannend war, mich aber trotzdem wegen gewisser thematischer Erzählungen nicht immer brennend interessiert hat.

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  • 4 Sterne

    Janine 2., 13.06.2015

    Vom ersten Achtel des Buches war ich noch recht begeistert.
    Der junge Zuvi, der eine Lehre zum Ingenieur beim berühmten Vauban in Frankreich beginnt, fand ich in seinem leicht naiven, tollpatschigen, aber auch intelligenten und gutmütigen Wesen eigentlich sehr liebenswert und der zum einen spitzbübische und zum anderen Teil zynische Humor hat ebenfalls sehr erfrischend auf mich gewirkt.

    Das gesamte Buch wird aus der Sicht des nun bereits 98-jährigen Zuvis erzählt: also eigentlich hat er es der 'lieben grässlichen' Österreicherin Waltraud diktiert, die er zwischenzeitlich auch immer mal wieder persönlich anspricht bzw. beleidigt, was vielleicht lustig hätte sein sollen, aber nicht immer war, da es meines Erachtens hauptsächlich Beleidigungen unter der Gürtellinie waren, die jemanden zum Weinen bringen können, was die gute Waltraud dann ja manchmal auch getan hat ...

    Leider gab es dann auch Phasen, die für mich weniger interessant waren und es mir schwer gefallen ist, der Geschichte zu folgen. Ein Abschweifen war die Folge und ehrlich gesagt, kann ich gar nicht sagen, worum es da genau gegangen ist, da ich währenddessen mit meinen Gedanken überall war, nur nicht in der Geschichte. Aber es dürfte wohl um die Ingenieurskunst, den Bau von Bastionen und diverse Kriegs- und Abwehrerzählungen gegangen sein.
    Als dann wieder die Phasen kamen, die mich mehr fesseln konnten (die aber leider deutlich weniger vorhanden waren) hatte ich dann natürlich das Problem, dass ich mit den Namen, die aufgetaucht sind wenig bis gar nichts anfangen konnte, da ich nicht wusste, mit wem oder womit ich sie in Verbindung bringen soll.

    Die letzten 100 Seiten des Buches fand ich glücklicherweise wieder spannend, da es darin dann wirklich (kriegsmässig) zur Sache ging. Ja, der letzte Teil war verstörend und grausam. Dass der Krieg viele (unschuldige) Opfer fordert, weiss ich, aber das in der ganzen Bandbreite und seinem Schrecken zu lesen, kann schon ganz schön aufwühlend sein: ein Schlachtfeld, und überall Menschen mit fehlenden Gliedmassen, Leichen und noch mehr Tote. Und obwohl das Ganze nicht allzu brutal oder blutig beschrieben wurde, ist es dennoch erschreckend zu wissen, dass so ein Massaker (ein anderes Wort fällt mir dazu gar nicht ein) tatsächlich einmal stattgefunden hat.

    Aber mein Gesamteindruck ist gar nicht so schlecht, wie ich zwischendurch gedacht habe. Die Seiten, die für mich nicht spannend und interessant waren, haben zwar schon in etwa die Hälfte des Buches ausgemacht, die fesselnden Phasen fand ich dafür dann aber umso lesenswerter.

    Ich vergebe 4 Sterne für eine Geschichte, die mir wirklich gut recherchiert scheint, zwischendrin sehr spannend war, mich aber trotzdem wegen gewisser thematischer Erzählungen nicht immer brennend interessiert hat.

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  • 4 Sterne

    Orest, 10.04.2015

    In diesem umfangreichen historischen Roman, lässt der Autor seine Hauptperson Zuvi, ein junger Barcelonese, die Wirren des spanischen Erbfolgekrieges durchleben.
    Geschildert werden seine Erlebnisse aus seiner eigenen Sicht, wie er sie im hohen Alter seiner vermutlichen Pflegerin, unter einigen Diskussionen und Seitenhieben bezüglich ihrer Intelligenz, diktiert.
    Zuvi erhält eher per Zufall eine Lehrstelle als Kriegsingenieur, bei dem damals berühmten Lehrmeister Vauban und wird bei ihm in Frankreich ausführlich geschult.
    Danach irrt er durch das Spanien des Erbfolgekriegs und landet letztlich in Barcelona, wo die Geschichte ihr dramatisches Ende nimmt.
    Die Geschichte handelt, wie auch das Cover und der Titel nahelegen, besonders von Schlachten und auch Zuvis sexuellen Erlebnisse kommen nicht zu knapp.

    Der Roman ist ein Epos über die katalanisch-spanische Geschichte. Wobei er im Mittelteil einige Längen für den Leser aufweist. Um die historischen Details zu schildern und ein Gefühl für die damalige Zeit zu vermitteln, gibt es recht zähe und lange Erläuterungen, die nicht wirklich die Handlung vorantreiben. Insgesamt legt der Autor weniger Wert auf seine fiktive Handlung, als auf die historischen Details. So ist Zuvi beispielsweise eher ein Antiheld, wodurch er dem Leser nicht immer sympathisch erscheinen mag, aber durchaus viel menschlicher erscheint.
    Trotzdem lohnt es sich die Geschichte zuende zulesen, da auf den Leser ein fulminantes, vielleicht auch zum Nachdenken anregendes Ende wartet.
    Natürlich haben die historischen Details auch ihr Gutes, man erhält einen wirklich interessanten Einblick in den spanischen Erbfolgekrieg und in die damaligen Belagerungsstrategien. Veranschaulicht werden die Belagerungen mit zahlreichen historischen Bildern.
    Unbedingt empfehlen kann ich den Roman Leuten, die sich der Region Katalonien verbunden fühlen, da in dem Roman ein sehr wichtiger Teil katalanischer Geschichte erzält wird und gleichzeitig das Lebensgefühl der Katalenen wunderbar ausgedrückt wird. So werden auch heutige Zusammenhänge verständlich.

    Letztlich kann ich den Roman nicht zum kurzweiligen Lesevergnügen empfehlen, aber wenn man sich für historische Zusammenhänge und insbesondere Schlachten oder die Region Katalonien interessiert, ist dieses Buch sehr lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Orest, 10.04.2015 bei bewertet

    In diesem umfangreichen historischen Roman, lässt der Autor seine Hauptperson Zuvi, ein junger Barcelonese, die Wirren des spanischen Erbfolgekrieges durchleben.
    Geschildert werden seine Erlebnisse aus seiner eigenen Sicht, wie er sie im hohen Alter seiner vermutlichen Pflegerin, unter einigen Diskussionen und Seitenhieben bezüglich ihrer Intelligenz, diktiert.
    Zuvi erhält eher per Zufall eine Lehrstelle als Kriegsingenieur, bei dem damals berühmten Lehrmeister Vauban und wird bei ihm in Frankreich ausführlich geschult.
    Danach irrt er durch das Spanien des Erbfolgekriegs und landet letztlich in Barcelona, wo die Geschichte ihr dramatisches Ende nimmt.
    Die Geschichte handelt, wie auch das Cover und der Titel nahelegen, besonders von Schlachten und auch Zuvis sexuellen Erlebnisse kommen nicht zu knapp.

    Der Roman ist ein Epos über die katalanisch-spanische Geschichte. Wobei er im Mittelteil einige Längen für den Leser aufweist. Um die historischen Details zu schildern und ein Gefühl für die damalige Zeit zu vermitteln, gibt es recht zähe und lange Erläuterungen, die nicht wirklich die Handlung vorantreiben. Insgesamt legt der Autor weniger Wert auf seine fiktive Handlung, als auf die historischen Details. So ist Zuvi beispielsweise eher ein Antiheld, wodurch er dem Leser nicht immer sympathisch erscheinen mag, aber durchaus viel menschlicher erscheint.
    Trotzdem lohnt es sich die Geschichte zuende zulesen, da auf den Leser ein fulminantes, vielleicht auch zum Nachdenken anregendes Ende wartet.
    Natürlich haben die historischen Details auch ihr Gutes, man erhält einen wirklich interessanten Einblick in den spanischen Erbfolgekrieg und in die damaligen Belagerungsstrategien. Veranschaulicht werden die Belagerungen mit zahlreichen historischen Bildern.
    Unbedingt empfehlen kann ich den Roman Leuten, die sich der Region Katalonien verbunden fühlen, da in dem Roman ein sehr wichtiger Teil katalanischer Geschichte erzält wird und gleichzeitig das Lebensgefühl der Katalenen wunderbar ausgedrückt wird. So werden auch heutige Zusammenhänge verständlich.

    Letztlich kann ich den Roman nicht zum kurzweiligen Lesevergnügen empfehlen, aber wenn man sich für historische Zusammenhänge und insbesondere Schlachten oder die Region Katalonien interessiert, ist dieses Buch sehr lesenswert.

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  • 3 Sterne

    Lilli33, 07.04.2015

    Kriegsbericht mit einigem Witz, aber vielen Längen

    Albert Sánchez Piñols neues Buch wird in Spanien als Meisterwerk gehandelt. Vielleicht muss man Spanier sein oder aber zumindest Historiker, um dies nachvollziehen zu können. Ich kann es nicht.

    Die Leseprobe - die ersten 59 Seiten des Romans - fand ich einfach genial. Sie sprühen vor Witz und lebendigen Szenen. Daher wollte ich dieses Buch gerne lesen. Doch die Enttäuschung kam schon bald.

    Der Protagonist Martí Zuviría, genannt Zuvi, diktiert im stolzen Alter von 98 Jahren einer gewissen Waltraud, seine Erinnerungen. Diese beginnen 1705, als Zuvi mit 14 Jahren die Schule des grossen französischen Baumeisters Vauban antritt, um die Ingenieurskunst zu erlernen. Die Lehrmethoden sind äusserst seltsam, dafür für den Leser umso unterhaltsamer. Mit Ingenieurskunst ist vor allem die Kunst der Belagerungstechnik gemeint, also der Bau von Angriffsgräben, Mauern und Bastionen.

    Schon bald befindet sich Zuvi mitten im Kriegsgeschehen, im spanischen Erbfolgekrieg. Und so begann mein Martyrium. Nicht nur die Soldaten kämpfen - nein, auch ich musste mich durch die Seiten kämpfen. Hier zeigte sich, dass es sich bei diesem Werk weniger um einen Roman als vielmehr um einen subjektiv angereicherten minutiösen Bericht über den spanischen Erbfolgekrieg handelt. Ich habe gefühlt jeden einzelnen Soldaten mit Namen kennengelernt, jede Bastion verteidigt und zig Angriffsgräben gegraben. Mir waren das einige detaillierte Beschreibungen zu viel! Das Lesen war ermüdend bis langweilig. Die Hintergründe des Krieges und die Erläuterungen zu den verschiedenen beteiligten Parteien fand ich allerdings schon interessant.

    Auch Piñols Schreibstil, die Wortwahl, der Sarkasmus haben mir sehr gut gefallen. So wirkte der Bericht nicht ganz so trocken, die unzähligen Toten blieben keine Zahlen, sondern bekamen Gesichter. Trotzdem erinnerte das Buch über weite Strecken an ein ödes Geschichtslehrbuch und nicht an einen Unterhaltungsroman.

    Erschwerend kommt hinzu, dass die Hauptfigur Zuvi nicht unbedingt ein Sympathieträger ist, mit dem man sich gerne identifizieren würde. Er betitelt sich selbst als Taugenichts und liegt damit nicht ganz falsch. Zwar entwickelt er als Ingenieur einigen Ehrgeiz, doch sein Charakter ist nicht wirklich so, dass man ihm nacheifern möchte. Er ist ziemlich egoistisch und unbedacht. Erst recht spät beginnt er, Verantwortung zu übernehmen.

    Lobend hervorheben möchte ich die von Zeit zu Zeit eingestreuten Illustrationen, ohne die ich bei manchen Beschreibungen aufgeschmissen gewesen wäre bzw. ohne die das Buch noch theoretischer geworden wäre. Denn so kann man die Anlage von Befestigungen oder Gräben mit einem Blick erfassen, wozu in Worten mehrere Seiten erforderlich wären.

    Im Anhang findet man eine kurze Zeittafel mit Ereignissen des Krieges sowie ein Personenverzeichnis.

    Piñol arbeitet wohl gerade an der Fortsetzung des Romans, die ich aber mit Sicherheit nicht lesen werde, zumal der erste Band mit der Niederlage Barcelonas an einem bedeutenden Abschnitt endet, man also nicht unbedingt weiterlesen muss.

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