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  • 5 Sterne

    eight_butterflies, 02.04.2024

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist vieles. Eine regionale Geschichte, ein Generationenroman, ein bisschen Coming of Age und Familiendrama. All dies ist in meinen Augen auf etwa 240 Seiten lesenswert vereint.

    Hélène ist die geförderte Schülerin von Marguerite, die auf der Suche nach ihrer Mutter in das Dorf Le Bois d‘en Haut in der Bretagne gekommen ist. Ihr Mann, ein berühmter Schriftsteller, eigen und anziehend. Jannick, Hélènes Freund, der bretonischen Herkunft bewusst und für sie einstehend, wird ebenso in die Geschichte verwickelt wie Hélènes Grossmutter. Es entspinnt sich eine Story über Liebe, Anziehung, Verlust und bretonischen Stolz.

    Claire Léost erzählt kurzweilig und prägnant, stellenweise sogar dicht. Das Buch ist nicht überladen mit Kitsch, kommt ohne Schnörkel aus und trifft beim Lesen ins Herz. Durch drei Zeitebenen entsteht ein Anspruch an die Lesenden. Auch wenn es beim Lesen Vermutungen gibt, wie die Ebene der Vergangenheit der 1940er Jahre und die von 2015 mit der Hauptebene zusammenhängt, sind die Präzisierungen auf jeder einzelnen Seite spannend und zum Teil unerwartet. Geschickt wird die Tragik transportiert, welche die Vergangenheit in die folgenden Zeiten pflanzt.

    Ein Buch, das hält, was das verträumte Cover verspricht.

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  • 4 Sterne

    Helena H., 08.05.2024

    Als Buch bewertet

    Hélène ist sechzehn Jahre alt und lebt in der Bretagne: „Ihre Heimat, das ist nicht die anmutige Bretagne mit Meer und Möwen, den Gezeiten und dem Stechginster, der Salz und Sonne trotzt, nicht die Bretagne der Touristen und Segeljachten. Ihre Heimat, das ist das Landesinnere, die Bretagne der Kalvarienberge und Kapellen, mit moosbewachsenen Steinen, Farnkraut und Laubteppichen unter den Bäumen. Die Bretagne, in der man nicht Urlaub macht.“ Hélène ist zufrieden mit ihrem Leben und sie träumt nicht von der grossen weiten Welt. Erst als die elegante und anmutige Literaturprofessorin aus Paris, Marguerite, als Lehrerin in die Bretagne kommt, stellt sie nicht nur Hélènes Welt auf den Kopf, sondern rüttelt das ganze Dorf auf – ganz besonders der Witwe Tanguy ist sie ein Dorn im Auge und so beschliesst diese jener einen Denkzettel zu verpassen. Es brodelt auch in anderer Hinsicht unter der Oberfläche, denn Marguerites Ehemann Raymond bringt Hélènes Innenleben zunehmend durcheinander und ihr bretonischer Freund Yannik, der Hélènes innerliche Veränderung wahrnimmt, fühlt sich zu den rebellischen Kräften der Bretagne hingezogen. Eine Katastrophe ist vorprogrammiert. Gleichzeitig lernen wir das tragische Schicksal von Odette kennen, die während des zweiten Weltkrieges ihre Eltern verliert und nach Paris geht, um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Wie ihr Schicksal mit dem von Hélène und Marguerite zusammenhängt, erfahren wir im Laufe des Romans.

    Claire Léost ist eine Meisterin der leisen, intensiven Töne und der bittersüss tragischen Komponenten. Die Autorin hat einen wunderbaren, intensiven und mitreissenden Roman geschrieben, der tatsächlich die perfekte Sommerlektüre ist – denn wenn die Tage lang sind, kann man bis spät in die Nacht lesen. Ich konnte mich von Hélène, Marguerite und Odette und ihren tragischen Schicksalen nicht losreissen. Ich habe die Geschichte um diese drei Frauen an einem Tag und einer Nacht gelesen, bis mir die Augen brannten. Losreissen konnte ich mich nicht. Weswegen ich bei all dem Lobgesang nicht ganze fünf Sterne vergebe? Das hat zwei Gründe: Zum einen fand ich das erste Kapitel, in dem zwei Beerdigungen geschildert werden, äusserst verwirrend. Alle vorkommenden Figuren werden mit Namen genannt und die Szene wird sehr reduziert beschrieben. Ich konnte verständlicherweise nicht nachvollziehen, wer wer ist, und was es mit den einzelnen Personen auf sich hat. Als ich im Roman weiter fortgeschritten war, bin ich zu der Beerdigungsszene zurückgekehrt und habe sie im Nachhinein besser verstanden. Entweder hätte man die Szene anders schreiben oder chronologisch passend in den Roman einfügen sollen. Mein zweiter Kritikpunkt betrifft die Figur der Odette, deren Entwicklung ich im Laufe des Romans nicht recht überzeugend fand. Abgesehen von den beiden Kritikpunkten war ich von „Der Sommer, in dem alles begann“ – im Original „Le Passage de l’été“, also „Das Vergehen des Sommers“ – sehr angetan. Der Schreibstil, der niemals ins Sentimentale abdriftet noch an Glaubwürdigkeit verliert, hat mich sehr aufgerüttelt, und die in sich stimmige Geschichte noch lange nach Beendigung der Lektüre beschäftigt. Vor allem auch die Beschreibung der Bretagne – der Landschaft und des Klimas, deren Einwohner und ihrer Mentalität sowie der sprachlichen Besonderheiten – da ich Französisch verstehe, war dies oftmals aufschlussreich und erheiternd für mich – war sehr authentisch und hat der erzählten Geschichte das gewisse Etwas und das landestypische Flair verliehen. Eine grosse Leseempfehlung von meiner Seite, nicht nur für frankophile Leser!

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  • 5 Sterne

    Alina, 16.04.2024

    Als Buch bewertet

    Sehr atmosphärisch
    Hélène, Marguerite und Odette sind drei sehr unterschiedlichen Frauen aus drei unterschiedlichen Generationen – und doch sind ihre Leben auf eigen- und einzigartige Art und Weise miteinander verbunden.

    Das Leben in einem kleinen Dorf in der Bretagne, Eifersucht, Vorurteile, tiefsitzende Ressentiments und der Wunsch nach Bildung und Selbstbestimmung– all das sind Themen und Motive in „Der Sommer, in dem alles begann“.
    Durch wechselnde Perspektiven und Zeitebenen, bis zurück zur Zeit der Besatzung durch die Nationalsozialisten, erzählt Claire Léost die Geschichte der drei Frauen aber auch die des kleinen Dorfs in der rauen Bretagne.
    Dabei erschafft sie eine atmosphärische und durchaus düstere Stimmung, die hervorragend zu der Geschichte passt und mich sehr gefesselt hat.
    Die Charaktere, vor allem ihre Verbindungen und Interaktionen haben mir ebenfalls sehr gut gefallen - ich wollte unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, wie ihre Geschichte ausgeht. Trotz der vielen schweren Themen lässt sich der Roman gut und schnell lesen.

    Fazit: Ein atmosphärischer und fesselnder Roman, der uns in die raue Bretagne und in eine
    spannende und tragische Geschichte eintauchen lässt!

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  • 5 Sterne

    Elisa, 19.04.2024

    Als Buch bewertet

    Der Roman ist schon vor ein paar Jahren erschienen, wurde aber erst jetzt vom Französischen ins Deutsche übersetzt.
    Ich finde den Titel nicht besonders glücklich gewählt, er ist ja ziemlich nichtssagend, ebenso das Buchcover.
    Aber das Buch und die Atmosphäre, die es beschreibt, zog mich absolut in seinen Bann. Es ist nicht die Bretagne der Küste sondern das auf den ersten Blick langweilige aber bald geheimnisvolle Innenland mit seinen Wäldern. Der Hauptcharakter, Hélène, lernt bei den Vorbereitungen auf ihren Schulabschluss ihre aus Paris zugezogene Lehrerin Marguerite mit Familie kennen und fühlt sich von ihr ermutigt, aus dem Dorf in die weite Welt hinaus aufzubrechen, gegen den Widerstand ihres patriotischen Freundes. Aber warum ist Marguerite ins Dorf gezogen? Und welche Geschichte hat Odette zu erzählen? Ich fühlte mit allen drei Frauen mit und ausserdem mit manchen anderen Charakteren wie Hélènes Grossmutter Alexis und dem kranken Vater. Die Geschichte mit ihren eindrücklichen Persönlichkeiten und Landschaften wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

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  • 5 Sterne

    Hornita, 09.04.2024

    Als Buch bewertet

    Zarter Roman über dramatische Lebenslinien;
    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist zart, leicht, poetisch und niveauvoll. Die Schicksale dreier Frauen mit Wurzeln in der Bretagne werden aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Der Roman beginnt mit einer doppelten Trauerfeier und es wird dann in Blenden in verschiedene Zeiten erzählt, wie es dazu kam und auch danach weiterging. Ich fand die Charaktere ausgesprochen gelungen und sehr gut und glaubhaft dargestellt. Auch die Besonderheiten kleiner Gemeinschaften und des Dorflebens sowie die lange andauernden Folgen werden nachvollziehbar und mit grosser psychologischer Intelligenz beschrieben. Die Besonderheiten des Lebens in der Bretagne und einige historische Details waren sehr interessant und der Handlung gut dosiert beigemischt. Einige Informationen waren für mich neu und daher umso wissenswerter. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Buch und werde auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen.

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  • 5 Sterne

    begine, 11.04.2024

    Als Buch bewertet

    Eigenbrötlerische Bretonen

    Die französische Schriftstellerin Claire Léost besticht mit ihrem Roman, Der Sommer, in dem alles begann. Sie hat diese Geschichte wunderbar eingefangen.
    Die Bretagne ist der Ort der Handlung.
    Die Lehrerin Margerite hat erfahren, das die Mutter sie adoptiert hat. Als sie den Ort erfährt, in dem ihre leibliche Mutter lebt, der im äussersten Winkel der Bretagne liegen soll, übernimmt sie eine Stelle dort. Ihr Mann ist Schriftsteller und mich ortsgebunden.
    Sie weiss aber nicht einmal den Vornamen der Mutter. Im Haushalt ihres Vaters wurden die Dienstmädchen einfach Marie genannt.
    In der Bretagne wird sie ziemlich angefeindet. Die Einwohner mochten keine Neuerungen und dann noch von einer Pariserin.
    Leider kommt es dann zu einer Katastrophe.
    Die Autorin hat alles spannend geschrieben und der Roman ist ordentlich fesselnd.

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  • 4 Sterne

    Cynthia M., 01.04.2024

    Als eBook bewertet

    Ich hatte aufgrund von Cover und Klappentext eine atmosphärische, aber seichte Familiengeschichte mit dörflichem Setting erwartet und war überrascht, als wie düster und abgründig sich die Geschichte letztendlich herausgestellt hat. Anders als erwartet, aber hat mir erstaunlich gut gefallen.

    Zum Inhalt: die Ankunft einer Literaturlehrerin aus Paris bringt ein Dorf in der Bretagne in Aufruhr. Mit ihrer kosmopolitischen Art und ihren aufrührerischen Texten eckt sie nicht nur bei den Dörflern an, sie schlägt auch ihre Schülerin Hélène völlig in ihren Bann. Diese sehnt sich plötzlich nach mehr als einer Zukunft im Dorf und fühlt sich zusehens zu Marguerites Mann hingezogen. Diese wandelt währenddessen auf den Spuren ihrer Vergangenheit.

    Die Geschichte bewegt sich fast schon spielerisch durch Erzählzeit und Handlungsorte und ich musste mich erstmal darin zurechtfinden, besonders nach dem doch recht ungewöhnlichen Start. Habe mich aber schnell gefangen und bin dann gut reingekommen. Generell ist die Erzählung auch eher episodenhaft als kontinuierlich aufgezogen und keine der drei Frauen stand für mich so richtig im Fokus. Marguerite und Hélène nahmen für mich ungefähr gleichviel Raum ein, Odette hingegen blieb mir bis zum Ende seltsam fremd.

    Es wird innerhalb der Handlung viel von den Traditionen und den Werten der Bretagne angerissen, vom Volksglauben und dem Drang die eigene Kultur nicht zu verlieren. Aber so richtig in die Tiefe geht es nicht und hat es daher auch nicht so wirklich geschafft, mich mitzureissen. Vermutlich auch, weil keine der drei Frauen eine echte Beziehung dazu hat und so steckt das soziale Umfeld zwar den Rahmen der Geschichte ab, durchdringt sie aber nicht.

    Was ich grossartig umgesetzt fand war die Enthüllung eines Geheimnisses und ein Plan, der ins perfideste kippt und so zum grossen Knall innerhalb der Handlung führt. Das Ende des Buches war nochmal ein echtes Highlight und ein bisschen hatte ich gehofft, auch noch einen Einblick in das „danach“ zu bekommen.
    Dass die Ereignisse einfach so stehen gelassen werden ist einerseits starkes Stilmittel, lässt mich gleichzeitig aber auch sehr unbefriedigt zurück.

    Gelungener Einblick in die Verstrickungen dreier Leben und die grosse Frage nach dem „was wäre wenn“, für mich aber nicht 100% rund.

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  • 4 Sterne

    coffee2go, 12.04.2024

    Als Buch bewertet

    Der Roman ist sehr kurzweilig, da er einen grossen Zeitsprung enthält und auch zwischen Paris und der Bretagne hin- und herwechselt. Zu Beginn braucht es etwas Zeit um sich einzulesen und in die Hauptcharaktere hineinversetzen zu können. Die 16jähhrige Helene war mir mit ihrer wissbegierigen und zuerst noch sehr unsicheren Art sogleich sympathisch. Ihre Lehrerin Marguerite, die eigentlich für den Unterricht in der ländlichen Schule, überqualifiziert ist, vertritt ihren eigenen Standpunkt und eckt bei der Dorfgemeinschaft häufig an. Für Helene hat sie aber eine prägende Vorbildfunktion und trägt viel zu ihrer geistigen Entwicklung und ihrer Persönlichkeitsbildung bei. Gerade bei Helene sieht man es als Leser*in sehr schön, wie sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und von einer unsicheren 16jährigen Schülerin zu einer selbstbewussten jungen Frau wird. An manchen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass wir noch mehr über ihre Gefühlswelt erfahren hätten. Teilweise ist es gut gelungen, indem sie sich mit dem Tod und ihrem sterbenden Vater auseinandersetzt und auch ob sie wirklich ihr Leben an der Seite von Yannick in diesem kleinen Dorf verbringen möchte oder doch die weite Welt kennenlernen.
    Schön zu erkennen ist im Laufe der Geschichte auch der Zusammenhang zwischen der jungen Odette damals, als sie in Paris gelebt und ihr ihr neugeborenes Kind weggenommen wurde und wie Odette als ältere Frau, wieder zurück an ihrem Heimatort, lebt. Wie sie auf der einen Seite verachtet und belächelt wird und an einem anderen Ort bewundert und zu ihr aufgesehen wird. Wie zwei unterschiedliche Welten, die aufeinandertreffen, muss es sich für sie anfühlen.
    Am Ende verbinden sich alle Lebensgeschichten miteinander und auch wenn man schon recht früh erfährt, dass es Verstorbene geben wird und wer dies sein wird, so ist die Geschichte bis es dazu kommt, dennoch sehr lesenswert und spannend. Vor allem die persönliche Entwicklung der Charaktere im Laufe des Romans hat mir gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    Sonja K., 01.05.2024

    Als Buch bewertet

    Ein kleines Dorf in der Bretagne. Drei Frauen aus drei Generationen, tragisch miteinander verknüpft.

    Ich habe anfangs ein bisschen gebraucht, um in diese besondere Geschichte hineinzukommen. Doch dann war ich gefesselt und fasziniert. Von der Sprache, diesen vielen tiefsinnigen Sätzen, in denen so viel Lebensweisheiten stecken und den ganz besonderen Figuren in diesem Roman. Die Handlung spielt in den Jahren 1947 und 1994. Claire Léost erzählt die Geschichte von Odette, Marguerite und Hélène, deren Wege sich auf schicksalsreiche Weise kreuzen.

    Da ist einmal die junge Odette, die es nach dem Tod ihrer Eltern wagt ihr Glück in Paris zu suchen. Margeruite, die 1994 auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter genau in dem Dorf landet, das Odette einst verlassen hatte. Und da ist die Hélène, die 16jährige, die noch nicht weiss, welchen Weg sie gehen möchte. Es geht um Liebe, Familienbande, Zugehörigkeitsgefühle, Heimat, Unabhängigkeit, Verbitterung, zerplatzte Träume, Verluste und um die Kraft der Literatur.

    Ein kraftvoller Roman, der mich sehr beeindruckt hat und mich sehr fesseln konnte. Einer, den man immer wieder auch nach dem durchlesen in die Hand nimmt, um darin zu blättern und einige Passagen erneut zu lesen. Gerade den Anfang noch einmal verinnerlichen, mit dem Verständnis der ganzen Geschichte versteht man nun umso mehr. Es ist ein Roman, der trotz seiner nur 234 Seiten doch so eine Fülle von Textstellen enthält, die man sich anstreichen möchte, die man sich bewahren möchte. Es sind so viele tiefgründige Aussagen, fast poetisch anmutende Worte, die mich berühren konnten. Die tragische Geschichte hallt noch eine ganze Weile in mir nach.

    "Jetzt aber, vernichtend geschlagen von dem übermächtigen Gegner, erkennt sie, dass es auf manche Fragen keine Antwort gibt und für manche Probleme keine Lösung. Manchmal geht es einfach nicht. Manchmal darf man weinen." (S. 161)

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  • 4 Sterne

    _Owlsbookcorner, 24.04.2024

    Als Buch bewertet

    "Der Sommer in dem alles begann" von Claire Leost erzählt die Geschichte dreier Frauen, welche mehr oder weniger miteinander verbunden zu sein scheinen.
    Die Geschichte spielt in einem verträumten Dort in der Bretagne und beginnt in der Gegenwart, mit der sechszehn jährigen Schülerin Helene und der Begegnung ihrer neuen Französischlehrerin Marguerite, die gleich das Potenzial ihrer jungen Schülerin erkennt. Führt dann zwanzig Jahren zurück, von wo aus die Geschichte in drei unterschiedlichen Zeitsträngen, die persönlichen Geschichten und Charaktere der drei Hauptprotagonistinnin, Helene, Marguerite und Odette, in einem rückwärts gerichteten Zeitablauf erzählt.
    Die Sprache, die zum Teil durch sehr kurze und somit sehr leicht verständliche Sätze gezeichnet ist, hat gleichzeitig etwas poetisch - romantisches, was in den Bann zieht und auf einen perfekten und vielversprechenden Sommerroman schliessen lässt. Gleichzeitig ist jedoch die vielversprechende Thematik eines Frauen- und Generationromans leider sehr flach gehalten und hätte insgesamt mehr Tiefe und Emotionen vertragen können. Am manchen Stellen hatte ich das Gefühl als "Nicht - Bretonen" nicht richtig mitfühlen zu können.
    Viele Verhaltensweisen/ Entscheidung der Charaktere sind wenig nachvollziehbar und sorgen zum Teil dazu, dass diese sich ungewollt ins Negative/ Unsympathische entwickeln.
    Alle drei Protagonistinnen, werden durch eine unterschiedliche innere Leere bzw. der Suche nach sich selbst oder einem wichtigen Teil ihrer Vergangenheit gekennzeichnet. Leider hat dieser Roman trotz der behandelten Motive, von bspw. Familie, Zugehörigkeit und Fremdenfeindlichkeit nicht gehalten, was er versprochen hat. Sehr schade. Meine Liebe gilt dennoch dem Buchcover und dem sehr angenehmen Schreibstil, der einen wohlwollend durch den Inhalt geführt hat.

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  • 4 Sterne

    nerdyplanties_and_books, 15.04.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover zum Buch „Der Sommer, in dem alles begann“ von Claire Léost ist für mich sehr schön gestaltet worden. Man sieht eine Frau die in die Ferne schaut. Die Farben sind sehr harmonisch aufeinander abgestimmt. Das Cover vermittelt den Eindruck eines lauen Sommerabends. Dennoch wirkt es irgendwie melancholisch und vermittelt schon eine gewisse Stimmung die ganz gut zu der Geschichte passt. Überrascht war ich von der Grösse des Buches, es ist gerade mal etwas grösser als eine ausgestreckte Hand. Ist daher aber auch gut als Urlaubslektüre geeignet.
    Die Geschichte, die in einem kleinen ländlichen Dorf in der Bretagne spielt, wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt und erstreckt sich von den 1940er Jahren bis ins Jahr 2015. Erzählt wird die Geschichte von Hélène einem 16-jährigem Mädchen, Marguerite einer aus Paris stammenden Französischlehrerin, die auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter ist und von Odette, einer Witwe und Dorfladenbesitzerin die in den 1940er Jahren nach Paris geschickt wurde und wieder in ihre Heimat zurückgekehrt ist. Gleich zu Beginn erfährt man, dass es Verstorbene geben wird und wer diese sind. Trotzdem bleibt die Geschichte spannend, da man ja wissen will wie es zu diesen Umständen gekommen ist.
    Grundsätzlich hat mir dieses Buch gut gefallen. Es werden nicht nur die schönen Dinge des Lebens beschrieben, sondern eben auch tragische Momente. Allerdings ist es an manchen Stellen sehr oberflächlich und hätte etwas mehr Tiefe haben können. Durch das kleine Format und die lediglich 235 Seiten hätte es noch ein paar Seiten mehr gut vertragen.

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  • 4 Sterne

    Karola D., 22.03.2024

    Als Buch bewertet

    Drei Lebenswege, die sich kreuzen
    Das Cover zeigt den Blick aus dem belaubten Wald heraus auf einen See mit einer jungen Frau dunkel im Gegenlicht des Abendhimmels – eine passende Szenerie zum felsigen Finistère in Frankreich. Der Roman umfasst den Zeitraum von 1940 bis 2005 und spielt sich in Paris und Bois d’en Haut ab. Thematisiert wird das friedliche Dorfleben, gestört durch deutsche Soldaten im 2. Weltkrieg bis 1944, gefolgt von übertriebenen Aktionen einiger Widerstandskämpfer im Dorf mit Betonung ihrer eigenen bretonischen Sprachwurzeln. Biographisch wird das Leben dreier Frauen aus drei Generationen beleuchtet, im Wechsel an diesen zwei Orten, geprägt durch starke Vorurteile, Hass, Lügen und Angst sowohl bei Parisern gegenüber Bretonen und umgekehrt. Figuren wie die Kräuterfrau, diese Druidin im Roman, lassen die Erinnerung an Obelix und Asterix erwachen. Beschrieben wird hier die Entscheidung für Bildung. Diesen Frauen wird dadurch ein selbstbestimmtes, sinnvolles Leben trotz aller menschlichen Schicksalsschläge ermöglicht und so einen grossen Schritt raus aus ihrem kleingeistigen Dorf voller Ressentiments und Reglements wagen zu können. Die Wurzeln der bretonischen Geschichte mit seinen Legenden und Märchengestalten werden tangiert wie auch die Naturschönheiten. Die verschiedenen Lebenswege dieser drei charakterlich unterschiedlichen Frauen sind bis zum Schluss harmonisch bis tragisch miteinander verwoben. Der Schreibstil gefällt.

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  • 4 Sterne

    Hoelzchen, 07.04.2024

    Als eBook bewertet

    Drei Frauen unterschiedlichen Alters leben in einem kleinen Dorf in der Bretagne. Helene steht kurz vor ihrem Schulabschluss. Sie wird von ihrer engagierten Lehrerin Marguerite stark gefördert. Odette ist in ihrem letzten Lebensabschnitt angekommen, sie ist verbittert und steht allem neuen kritisch gegenüber. Die Pariserin Marguerite mag sie gar nicht, doch Marguerite ist auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter, die sie nie kennengelernt hat und lässt sich nicht beirren.
    Der Einstieg gelingt leicht, da zum Glück gleich zu Beginn Erläuterungen zu den Protagonistinnen gegeben werden. So konnte ich der Handlung gut folgen. Der Roman ist ein „leises Buch“, man darf keine temporeiche oder spannungsvolle Geschichte erwarten. Die Geschehnisse steuern langsam auf das Ende hinzu, welches schon zu Anfang vorweggenommen wird. Ich mag die kurzen Kapitel, aus unterschiedlicher Sicht der Protagonistinnen. Immer wieder gibt es zeitliche Rückblenden, die den Roman beleben. Ich hatte Freude an diesem Buch. Vor allen Dingen der zum Teil poetische Schreibstil, hat es mir angetan. Die Stimmung in der Bretagne wurde sehr gut eingefangen und die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, liessen Bilder in meinem Kopf entstehen. Für meinen Geschmack hätte dem Roman etwas mehr Tiefe gutgetan. Das Ende ist rund, aber ein bisschen unbefriedigt blieb ich zurück. Deshalb von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Lesemone, 05.04.2024

    Als eBook bewertet

    Hélène ist eine 16-jährige Schülerin die in der Bretagne lebt. Sie ist eigentlich mit ihrem Leben ganz zufrieden, bis die neue Lehrerin Marguerite kommt und das Dorfleben ordentlich durcheinander wirbelt. Vor allem mit der Dorfladenbesitzerin Odette gerät sich aneinander. Marguerite ist nicht zufällig dort, sie sucht nach ihrer Mutter. Was verbindet die drei Frauen?

    Der Roman liest sich zu Beginn etwas langweilig und schwerfällig. Es geht viel um das schlechte Wetter in der Bretagne, um die Eigenheiten der Bewohner dort und die Argwohn gegenüber Fremden. Man weiss lange nicht, wo die Erzählung hinführen soll. Wer Marguerites Mutter ist, wird dem aufmerksamen Leser ganz schnell klar. Mir hat aber gut gefallen, dass die Autorin viele Wendungen in die Geschichte eingebaut hat und so Spannung aufgebaut hat. Die Situation spitzt sich am Ende sehr zu und endet nicht so, wie ich es erwartet hätte. Aber das bedeutet nicht, dass das Ende schlecht wäre. Es ist sehr überzeugend. Man darf bei diesem Buch keine heitere, fröhliche Geschichte erwarten, dazu sind die angesprochenen Themen zu ernst. Ich könnte mir das Buch sehr gut als Verfilmung vorstellen!

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  • 4 Sterne

    Christine S., 24.04.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover und der Titel des Buches passen aus meiner Sicht nicht wirklich zu dem vielschichtigen Inhalt.
    Das Buch handelt von drei Frauen aus drei Generationen. Die sechzehnjährige Hélène lebt zunächst zufrieden in ihrem bretonischen Dorf bis die neue Französischlehrerin Marguerite in das Dorf zieht und Hélène in besonderem Masse fördert. Zudem passt die elegante Pariserin gar nicht in das Dorfleben und wird misstrauisch beobachtet und angefeindet. Die alte Dorfladenbesitzerin Odette hat es besonders auf sie abgesehen.
    Die drei Charaktere werden einfühlsam dargestellt und deren Lebensgeschichten teilweise in Rückblicken erzählt. Es entsteht eine Verbindung zu allen Personen, die zunehmend fesselt. Der Zusammenhang dieser Drei zu dem Dorf wird erst ganz zum Schluss wirklich deutlich und sogar etwas schockierend.
    Zu Beginn des Buches war ich nicht so gefesselt, da der Schreibstil mich erst nicht in den Bann ziehen konnte. Das hat sich aber im Verlauf der Geschichte immer mehr gelegt und es wurde immer spannender. Ich kann das Buch sehr empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Gabriele K., 03.04.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover wirkt gleichermassen romantisch, aber auch leicht düster. Eine Frau steht im Dämmerlicht - ob mogens oder abends, kann ich nicht erkennen - auf einem kleinen Felsen am Strand, der bewachsen st mit knorrigen Bäumen mit lichtem Geäst. Die Meeresbucht wird von Bergen umrahmt, die Frau sheint in die Ferne zu blicken, sehnsuchtsvoll, abwartend, geheimnisvoll auf alle Fälle.

    Dies und der schöne Titel haben mich zu dem Buch greifen lassen, die Schriftstellerin kannte ich nicht.

    Ich finde, dass sowohl Cover als auch Titel sehr gut zum Inhalt des Buches passen

    Der Text gefällt mir sehr gut, man ist neugierig von Anfang an, wer genau das ist und warum er bzw. sie beerdigt wird und warum die Trauergäste so und so reagieren.

    Allem voran steht für mich Hélènes Geschichte, die sich mehr und mehr mit der Marguerites verwebt. Ich sehe die Charaktere, nicht nur diese beiden Frauen, sondern auch die weiteren Figuren, gut und deutlich vor mir, diese und die Handlung eingebettet in die faszinierende Landschaft der Bretagne.

    Liest sich sehr gut.

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  • 4 Sterne

    madeleine K., 12.04.2024

    Als Buch bewertet

    In dem Roman „Der Sommer, in dem alles begann“ von Claire Leost werden die Schicksale dreier Frauen zu einem schillernden Geflecht ähnlich einer Patchworkdecke verwoben. Auch wenn die familiäre Beziehung der drei Frauen recht schnell deutlich wird, gelingt es der Autorin mit Hilfe von immer wieder überraschenden Wendungen eine originelle Auflösung des Plots herbeizuführen. Meiner Meinung nach sind eine Stärke des Romans die liebevoll skizzierten Hauptfiguren, die scheinbar vom Schicksal getrieben ihrer Wege gehen, gleichzeitig jedoch sich gegenseitig brauchen, um die Handlung voranzutreiben. Das Ende gefällt. Mittels akzentuiert benutzter metaphorischer Stilmittel bringt die Autorin den Leser*innen die Psychologie des Dorflebens in der Bretagne näher.
    Immer wieder gibt es nette „Sidekicks“ zu Asterix und Obelix. Brillant.
    Das Cover, gehalten in Sepia-Faben, spiegelt die Seele des Buches wider.
    Leider muss ich einen Stern abziehen, da die ungewollt komisch wirkende Figur Yannick aus dem sonst harmonisch wirkenden Gesamtgefüge heraussticht.

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  • 4 Sterne

    Gabriela, 01.04.2024

    Als Buch bewertet

    Odette, Marguerite und Helene sind die drei Protagonistinnen, um die es in diesem Buch geht.
    Odette arbeitet als Kindermädchen im Haushalt reicher Bürger und wird von dem Herr des Hauses geschwängert. Nach der Geburt erfährt sie vom Tod ihrer Tochter und muss das Haus verlassen.
    Marguerite lebt mit ihren Mann in Paris aber sie ziehen in die Bretagne. Dort arbeitet sie als Lehrerin und ihr Mann versucht als Krimiautor neue Inspirationen zu finden. Marguerite weiss, dass sie adoptiert wurde und versucht ihre Wurzeln zu finden. Helene ist ihre Schülerin und ein Fan ihres Mannes. Ohne es zu wissen verbindet die drei Frauen ein gemeinsames Schicksal.
    Ich musste mich zeitweise durch dieses Buch kämpfen, da mir die Zusammenhänge nicht schlüssig erschienen. Die Sprünge der Kapitel waren anfangs nicht unbedingt nachvollziehbar. Zum Schluss hin wurde die Geschichte emotional und teilweise doch recht traurig. Dieses Buch ist keine leichte Lektüre für zwischendurch. Aber wenn man sich auf sie einlässt, ist es schlussendlich eine stimmige Geschichte.

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  • 4 Sterne

    Mona, 25.04.2024

    Als Buch bewertet

    Drei Frauen

    Das Cover dieses Romans ist sehr ansprechend gestaltet. Die Geschichte handelt von drei Frauen, die sehr unterschiedlich sind und doch etwas gemeinsames haben. Zum einen ist da die sechszehnjahre junge Helene, die in einem kleinen Dorf in der Bretagne lebt. Dann ist da die Lehrerin aus Paris, die in das gleiche Dorf zieht und Helenes Lehrerin wird. Die dritte Frau, Odette stammt ebenfalls aus dem Dorf und ist der heimliche Kopf der Gemeinde. Nichts geschieht ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung. Zum Inhalt des Romans möchte ich nicht mehr schreiben, nur dass es sich wirklich lohnt ihn zu lesen. Ich mag den Schreibstil der Autorin und auch die prägnanten kurzen Sätze. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen macht die Geschichte interessant und kurzweilig. Mit haben auch die Beschreibungen der Landschaft sehr gut gefallen. Insgesamt ein sehr schöner und unterhaltsamer Roman, den ich gerne empfehle.

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  • 3 Sterne

    ele, 05.05.2024

    Als eBook bewertet

    Der Sommer in dem alles begann, von Claire Léost, ‎ Kiepenheuer & Witsch eBook.
    Eine bretonische Geschichte die von Vergangenheit und Gegenwart erzählt.
    Helene lebt in der Bretagne, sie ist mit Yannick zusammen, ihrem gleichaltrigen Freund. Eines Tages kommt die literaturliebende Lehrerin Marguerite dorthin, um nach ihrer Mutter zu suchen. Sie wurde als Kind adoptiert, nach einer Vergewaltigung wurde ihre Mutter Odette in dem Glauben gelassen, dass das Baby gestorben ist. Marguerite lebt dort mit ihrem Mann Raymond, ein Schriftsteller mit Schreibblockade. Helene, ihre Lieblingsschülerin, fühlt sich von Raymond angezogen. Helene, Marguerite und Odette – drei Frauen drei Generationen, deren Wege sich in einem kleinen bretonischen Dorf kreuzen - und das Verhängnis beginnt.
    Das Buch besteht aus Kapiteln in idealer Leselänge, die mit den auf den Inhalt hindeutenden Überschriften versehen sind. In zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen die Erlebnisse von Odette, in den vierziger Jahren und zum anderen die Geschehnisse in der Bretagne, in der Gegenwart. Die Autorin hat den auktorialen Erzählstil gewählt, der Wechsel der Erzählebenen gelingt reibungslos. Der Leser kann, dem Geschehen jederzeit folgen, auch die Figuren handeln nachvollziehbar, traurige, aber auch heitere Abschnitte sind vorhanden, der Roman ist flüssig zu lesen. Lokalkolorit ist genügend vorhanden, jederzeit ist dem Leser das Setting bewusst, diese Beschreibung ist der Autorin gelungen.
    Ich habe mich auf eine nette Sommergeschichte gefreut, die in der Bretagne spielt, eine Lehrerin auf der Suche nach ihrer Mutter und ein befriedigendes Ende. Ich würde vorliegendes Buch am ehesten als Entwicklungsroman bezeichnen. Der Plottwist am Ende hat mich geradezu schockiert. Nachdem alles sehr gemächlich beginnt und die Erzählung ruhig weitergeht, spitzt sich zum Ende hin das Verhängnis dramatisch zu. Der Erzählstrang in der Vergangenheit, der über Odette erzählt, hat mir jedoch am besten gefallen, war spannend. Abschnittsweise ist der Plot sehr düster und tragisch. Und auch das Ende hat mich eher traurig gestimmt.
    Nähere Informationen über die Resistance und das Leben der Bretonen in der heutigen Zeit sind dabei m.E. etwas auf der Strecke geblieben, da hätte ich mehr erwartet. Gefühlt zeigt die Autorin auch eine gewisse Distanz zu ihren Figuren. Ausser die genauere charakterliche Darstellung von Helene, sind die anderen Figuren etwas blass geblieben, die Innenansichten von Odette, Marguerite, Yannick und auch Raymond hätten mich ebenfalls interessiert. Insgesamt hätten dem Buch wohl einige Seiten mehr sehr gut getan.
    Ein Satz hat mich aber dennoch sehr berührt: „Kinder grossziehen heisst, sie mit aller Macht zu lieben, damit sie einen irgendwann verlassen.
    Eine Empfehlung an Leser, die melancholische Entwicklungsromane mögen. Von mir drei Sterne.

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