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  • 4 Sterne

    57 von 96 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 31.10.2016

    Dresden in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs: Ein brutaler Serienmörder, den alle nur den Angstmann nennen, treibt in der Stadt sein Unwesen. Während die Leitung der Polizei es schnell als Taten von Juden lapidar abtut, ermittelt Kommissar Max Heller mit vollem Einsatz. Er glaubt nicht an einen Juden und gefährdet auch sein Leben mit dieser Einstellung; denn wer anderer Meinung ist, dem winkt schneller die Deportation, als man gucken kann. Als Dresden im Februar 1945 dem Erdboden gleich gemacht wird, stirbt auch der Angstmann.
    Angeblich...

    Das Coverbild ist düster gehalten. Es zeigt ein Fahrrad, das an einer kaputten Mauer gelehnt da steht, der Schatten eines Mannes ist im Hintergrund zu erkennen. Die ganze Zeit über rätsel ich, ob der Schatten bedrohlich auf mich wirkt, also den Angstmann zeigt, oder eher mich aus dem Schatten heraus beschützt, dementsprechend Max Heller darstellt. Es passt sehr gut zum Buch und war mit ein Grund, warum ich zu dem Buch gegriffen habe.

    Für mich gibt es nichts langweiligeres als Kriminalromane. Aber der von Frank Goldammer hat mich nicht nur überrascht, sondern regelrecht umgehauen, begeistert und fasziniert! Es ist nicht so sehr die Handlung, die mich fesselte, sondern die Kulisse, die der Autor gewählt hat.
    Dresden in den letzten Tagen des Krieges ist düster und beklemmend. Die ständige Angst vor Bomben, der nagende Hunger, die Hilflosigkeit der Bevölkerung, die Winterkälte und als Krönung noch ein wahnsinniger Serienmörder. Eine Mischung, die mich absolut nicht mehr los liess und die ich selbst mit in mein reales Leben nahm. Gegen all die aufgeführten Dinge kann man irgendwas unternehmen, aber gegen die Bespitzelungen, die in der Bevölkerung herrschten, die permanente Bedrohung durch die Regierung, dass setzt einem zu. Selbst eine offensichtliche Mordermittlung kann im Zuge des Andersdenkens katastrophale Auswirkungen annehmen.
    Jeder von uns kennt die verwischten schwarz-weiss Bilder von der Zerstörung Dresdens. Jeder weiss, wie schrecklich so ein Bombenhagel ist. Theoretisch zumindest, Dank der Massenmedien. Aber als ich Goldammers Schilderungen dieser Nacht las, konnte ich nicht anders, als zu weinen. Er schilderte es so, wie wenn er, oder ein naher Angehöriger dabei gewesen sei. Unfassbar realistisch.
    Die Mischung zwischen Tatsachen und Mordermittlung ist Goldammer sehr gut gelungen. Voller Spannung ermittelte ich mit Max Heller, lebte mit ihm in den Zeiten des Krieges, erlebte Grauen und auch schöne Dinge.

    Mit Max Heller hat der Autor einen Sympathieträger geschaffen, den ich mir gerne als Vorbild nehme. Ein geradliniger Polizist, der auf der Suche nach Recht und Gerechtigkeit ist, so schwer das zu dieser Zeit auch sein mag. Er kuscht nicht vor der Obrigkeit, weiss allerdings genau wo seine Grenzen liegen. Ein mehr als schwieriges Unterfangen in den Zeiten des Dritten Reichs, doch er schafft den Spagat und überlebt. Heller ist kein Parteimitglied und den Hitlergruss übt er nur unter Zwang aus, muss auf der anderen Seite aber darauf achten, seine Familie nicht zu gefährden.


    Mein Fazit
    Ein wirklich aussergewöhnlich guter Kriminalroman!

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  • 5 Sterne

    39 von 70 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 25.11.2016

    Dresden, November 1944:
    Die Stadt wird von Flüchtlingen und Kriegsverletzten überschwemmt und die Angst geht um. Keiner vertraut dem anderen und ist auf der Hut vor Denunzianten. Während die Einwohner Dresdens ums Überleben kämpfen, für Lebensmittel stundenlang und oft sogar erfolglos anstehen, immer mehr Flüchtlinge die Stadt überschwemmen und die SS nach wie vor an den deutschen Sieg glaubt, wird eine brutal ermordete, junge Krankenschwester aufgefunden. Sein linientreuer Vorgesetzter Obersturmbannführer Klepp tut den Mord als Tat eines Durchreisenden ab und der Pathologe Dr. Schorrer betrachtet die Tote nur recht flüchtig. Doch Max Heller sieht es gerade in den Kriegswirren als seine Aufgabe, jedem Verbrechen mit der nötigen Sorgfalt nachzugehen. Es hält sich das Gerücht vom „Angstmann“, der angeblich diejenigen ermordet, die bei Alarm nicht rechtzeitig im Keller verschwinden.

    Für mich ist die Idee dieses Kriminalromans, die Jagd nach einem brutalen Frauenmörder mitten im kriegsgebeutelten Dresden neu und ich bin begeistert, welchen verwicklungsreichen Kriminalroman der Autor mit „Der Angstmann“ geschaffen hat. Da er selbst ein Dresdner ist, hat er eine grandiose Beschreibung der Stadt abgeliefert. Die Gräuel der Bombennacht und des Krieges beschreibt er ohne grosse Brutalität und schafft es trotzdem, die Stimmung, die Ängste und den Überlebenskampf in jenen Tagen „erfahrbar“ zu machen.

    Kriminalinspektor Max Heller ist ein starker, engagierter und hartnäckiger Charakter und bringt sich bei seinen Ermittlungen selbst in grösste Gefahr. Doch seine Hartnäckigkeit kann ihm nicht einmal seine Frau nehmen. Er hat selbst im 1. Weltkrieg gekämpft, woran ihn seine Verletzung am rechten Fuss immer wieder erinnert und seine beiden Söhne sind nun selber an der Front. Max Heller hat schon viel Schreckliches gesehen, ist aber dennoch nicht abgestumpft, was ihn zusätzlich sympathisch macht. Bei seinen Ermittlungen werden ihm jedoch immer wieder Steine in den Weg geworfen und die Aufklärung des Mordes scheint nur ihn zu interessieren. Kriminalinspektor Heller steht nicht nur vor einem schwierigen Fall ohne grosse Spuren oder Zeugen, sondern auch vor Personalmangel und Vorgesetzten, die gegen ihn intervenieren, vor allem sein Vorgesetzter Klepp. „Ich bin Max Heller“ dieses Zitat aus dem Buch sagt so vieles über ihn aus: er ist leidenschaftlicher Kriminaler, kann mit der Politik nur wenig anfangen und will sich nicht von seinen eigenen Überzeugungen abbringen lassen. Auch wenn er sich für die Aufklärung der Morde mit den russischen Besatzern einlässt und dafür sogar „angegriffen“ wird, bleibt er sich selbst treu.

    Frank Goldammer ist es gelungen, die Spannung bis zu den letzten Seiten so aufzubauen, dass nicht nur Max Heller immer wieder im Dunkeln tappt und umdenken muss, sondern auch der Leser wird auf falsche Fährten gesetzt. Ich hoffe sehr, dass ich weiterhin von Max Heller lesen werde und ihn bei der nächsten Ermittlung begleiten darf. Schliesslich heisst es in einer kurzen Anmerkung, dass es der erste Fall des Kriminalinspektors Max Heller sei. Das Buch zeigt auch, wie durch Gerüchte, Ängste geschürt und von den unterschiedlichsten Menschen in einer Zeit voller Zerstörung, Entbehrungen, Überlebenskampf, Flüchtlingen und Verrat schamlos und brutal ausgenutzt werden. Am Ende des Buches habe ich mir wirklich die Frage gestellt: „Wie viel ist ein Menschenleben wert, wenn die Welt in Trümmern liegt?

    Frank Goldammer gelingt es, den Wahnsinn der letzten Kriegstage darzustellen. In Zeiten, in denen ein falsches Wort den Tod bedeuten kann, macht auch noch das Gerücht über Dämonen und den „Angstmann“ die Runde und Heller muss einen kühlen Kopf bewahren, um einem grausamen Frauenmörder das Handwerk zu legen. Währenddessen strömen tausende Flüchtlinge in die Stadt, in der es bereits an allem Notwendigen mangelt und in der die SS, allen voran Klepp, die letzten Judenhäuser räumen lässt und nach wie vor an Hitler festhält. Keiner traut mehr dem anderen über den Weg. Ein aussergewöhnlicher, starker, nervenaufreibender und bis zur letzten Seite spannender Krimi mitten im Wahnsinn des Kriegswinters 1944/1945.

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  • 5 Sterne

    18 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tintenherz, 13.11.2016 bei bewertet

    Inhalt:

    Dresden, Kriegswinter 1944/45. Kriminalinspektor Max Heller wird zu einem Leichenfundort gerufen. Eine Frau wurde grausam zugerichtet aufgefunden. Angst wächst in der Bevölkerung. "Der Angstmann" soll umgehen. Inmitten der Kriegswirren macht sich Heller, unbeeindruckt von dem Verhalten seines Vorgesetzten, auf die Suche nach dem Mörder.

    Meine Meinung:

    Das Cover vermittelt dem Betrachter ein Gefühl von Unbehagen.
    Der Schreibstil ist leicht verständlich und angenehm flüssig und lebendig zu lesen.
    Der Protagonist Max Heller ist ein Polizist mit Leib und Seele. Er behauptet sich gegenüber seinen Gegnern und versucht mit geringen Möglichkeiten die Morde aufzuklären.
    Inmitten von Flüchtlingsströmen, Judenvertreibung und ständigen Bombenalarmen geschehen schreckliche Dinge. Es gilt das Gesetz des Stärkeren und die Schwachen werden ausgemerzt.
    Einerseits ist dieser Krimi sehr bedrückend, stimmt nachdenklich; aber anderseits reisst diese Dramatik, die das Buch beinhaltet, den Leser mit, dem Geschehen bedingungslos zu folgen.

    Fazit:

    Ein historischer Dresdenkrimi, da an Spannung viel zu bieten hat. Sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    36 von 65 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 01.11.2016

    Inhalt:
    Die Geschichte spielt in Dresden zur Zeit des zweiten Weltkriegs und kurz danach.
    Mitten in den Kriegswirren treibt ein Frauenmörder sein Unwesen. Kommissar Heller versucht trotz widriger Umstände ihn dingfest zu machen, wobei sein Chef ihm immer wieder Hindernisse in den Weg legt. Bei der Bevölkerung spricht man nur vom „Angstmann", auch Hellers Frau schliesst sich dieser Theorie an.
    In der schlimmen Bombennacht im Februar 1945 ist er ihm dicht auf den Fersen, als Dresden in Schutt und Asche versinkt und es unzählige Tote gibt. Alle glauben , dass auch der Mörder unter den Opfern ist.
    Nach Ende des Kriegs gibt es eine weitere Tote und Kommissar Heller ermittelt wieder, obwohl es offiziell keine Polizei mehr gibt. Unterstützung erhält er von einem Mitglied der russischen Besatzungsarmee.

    Meine Meinung:

    Dem Autor ist es gelungen, neben der polizeilichen Ermittlungsarbeit, ein genaues Bild von Dresden in den letzten Kriegstagen zu zeichnen.
    Die schlimmen Ereignisse, die fortwährenden Fliegeralarme, der Hunger, die Angst und der Kampf ums nackte Überleben wurden sehr genau geschildert. Einige Beschreibungen liessen mich wirklich erschaudern.

    Zum Schluss gab es die Aufklärung des Falls mit einem stimmigen Ende.
    Für den Kommissar gab es sowohl im beruflichen Feld , als auch im privaten Bereich einen kleinen Lichtblick.
    Ich hoffe, dass es einen weiteren Fall mit dem sympathischen Kommissar geben wird.
    Ich vergebe eine Leseempfehlung und verdiente fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    38 von 70 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ina H., 20.12.2016

    Kriminalinspektor Max Heller wird mit einer verstümmelten Frauenleiche konfrontiert. Trotz des Krieges und des vielen Leides um ihn, will er seinen Job machen und den Mörder finden und bestrafen. Auch wenn sich viele fragen, ich am Anfang eingeschlossen, wieso die ganze Mühe, wenn es täglich so viele Tote gibt. Aber Max Heller liebt seinen Beruf und er ist gut darin. Aber er muss selbst aufpassen, denn in dieser Zeit geht es schnell, dass man als Landesverräter verurteilt wird. Von einem Tag auf den anderen steht die Welt auf dem Kopf und ein Feuersturm zerstört Dresden. Die Nazis sind nicht mehr an der Macht, die Russen kommen und Max Heller ist kein Polizist mehr. Aber dennoch der Frauenmörder lässt ihn nicht zur Ruhe kommen.

    Auf diesem Roman bin ich vor allem wegen des Settings aufmerksam geworden. Denn bis jetzt hatte ich noch keinen Krimi, der in den letzten Kriegsmonaten des 2. Weltkrieges in Dresden spielt. Und für mich war es auch das interessante an dem Roman. Auch die eigentliche Krimigeschichte ist spannend und nicht 0815. Aber immer wieder treten doch die Probleme des Krieges und des Kriegsendes in den Vordergrund. Weshalb ich den Krimi vor allem denjenigen empfehlen würde, die am historischen Hintergrund interessiert sind.

    Max Heller ist ein starköpfiger Ermittler, der seinen Prinzipien treu bleiben will in einer Zeit, wo dies tödlich sein kann. Er war mir sofort sympathisch, denn er hat sein Herz auf dem rechten Fleck. Seine Handlungen und Entscheidungen waren für mich logisch und nachvollziehbar. Seine Ängste und auch seine Liebe zu Frau, Kindern und Stadt wurden gut beschrieben ohne in den Kitsch abzurutschen. Besonders beeindruckend fand ich die Szenen bei dem Dresden in Flammen aufging, ich konnte die Hitze fast selbst spüren. Der Spannungsbogen wird trotz, dass die eigentliche Krimigeschichte zeitweise in den Hintergrund tritt, immer gehalten. Das liegt zum einen an guten Schreibstil des Romans und der gut ausgearbeiteten Persönlichkeit des Protagonisten, durch dessen Augen ich die Umwälzungen dieser Zeit sehr gut wahrnahm. Dies wird sicherlich nicht mein letzter Krimi des Autors sein!

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  • 5 Sterne

    46 von 86 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke P., 24.10.2016

    Um es vorweg zu sagen – den „Angstmann“ hab ich in zwei Tagen verschlungen, nicht nur wegen des spannenden fiktiven Kriminalfalls vor dunklem, bedrohlichem Kriegsszenario, sondern auch, weil er eine sehr differenzierte Schilderung der ideologischen Verstrickungen der Polizei in die Naziherrschaft enthält und einen sehr respektvollen, realistischen und beeindruckenden Bericht der verheerenden Bombardierung Dresdens im Februar 1945 enthält.

    Der ermittelnde Kriminalinspektor Max Heller arbeitet im System mit, ob er will oder nicht. Er ist kein NSDAP-Mitglied und versucht auch sonst, sich aus allen Diskussionen rauszuhalten. Die SS – und Gestapo-Kollegen sind ihm nicht geheuer, aber mitspielen muss er – irgendwie. Er möchte seriöse Polizeiarbeit leisten – und so möchte er auch den Fall der ermordet aufgefundenen und schrecklich zugerichteten Frau lösen. Gerüchte gehen um, über den Angstmann, der sich bei Bombenalarm, wenn alle in den Kellern hocken, in der Stadt herumtreibt. Ist er der Mörder, der immer wieder sein Unwesen treibt? Die Lösung des Falls gelingt Heller nicht, die Bombardierung bringt auch sein Leben aus den Fugen. Aber der Angstmann taucht wieder auf …

    Mit einem seltsamen Gefühl bin ich an diesen Krimi herangegangen – von Dresden hört man in Zeiten von Pegida nichts Gutes. Frank Goldammer gelingt aber eine differenzierte Darstellung der NS-Ideologie, er berichtet über Schuld und Mitläufertum und verschweigt auch nicht, dass deutsche Streitkräfte zuvor ähnliche Zerstörungen in Städten angerichtet haben, in denen sie nichts zu suchen hatten. Vor diesem Hintergrund ist Max Heller ein Mensch dieser Zeit, ihr ausgeliefert, ohne ihr etwas entgegensetzen zu können. Es ist vielmehr dieser Fall, der ihn gefangennimmt.

    Der Kriminalfall um den Angstmann ist spannend und beklemmend. Das hintergründige Thema dieses Buches ist der Wahnsinn, der in den verschiedensten Schattierungen immer unter der Oberfläche hervorscheint. Und so ist auch der Täter dem Wahnsinn erlegen.

    Ein toller und aussergewöhnlicher Krimi – ich bin gespannt auf eine Fortsetzung!

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  • 4 Sterne

    30 von 56 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 12.10.2016

    Spannender Auftakt
    Angst und Schrecken ergreift die ohnehin schon durch Krieg, Hunger und Entbehrungen traumatisierte Bevölkerung Dresdens im Winter 1945, als drei bestialisch zugerichtete Frauenleichen gefunden werden und Kriminalinspektor Max Heller die Spur des Mörders aufnimmt. Ihm fehlt es an allem, was für eine ordentliche Ermittlung notwendig wäre, vor allem Personal und hinreichende Kriminaltechnik. So setzt er auf seine Erfahrungen und auf die wenige Hilfe, die ihm noch zur Verfügung steht. Bei Eiseskälte streift er durch die Nächte, um weitere Anschläge zu vermeiden, befragt Zeugen, die den „Angstmann“ nachts durch die Strassen haben schleichen sehen, die unnatürliche Laute haben hören wollen. Doch die Suche hat wenig Erfolg, zumal er auch durch seinen Vorgesetzten ausgebremst wird. So ist er dem Mörder auch in der verhängnisvollen Bombennacht am 13. Februar 1945 auf der Spur, als die Stadt in einem Inferno untergeht.
    Dem Autor gelingt es, in seinem Buch eine Spannung aufzubauen, die den Leser erst langsam gefangen nimmt, die ihn dann aber bis zur letzten Seite nicht wieder loslässt. Er beschreibt das furchtbare Elend der letzten Kriegsmonate, die Hoffnungslosigkeit angesichts nicht versiegender Flüchtlingsströme durch die Stadt, lässt den Leser die Flammenhölle der Bombardierungen miterleben und zeichnet mit seinem Kriminalinspektor einen Menschen, der mit Mut und Unerschrockenheit nicht nur sein Leben und das seiner Frau retten will, sondern der es sich zur Aufgabe gemacht hat, diesen Mörder zu finden, in einer Zeit, wo es abertausende Tote gibt und ein Menschenleben eigentlich nichts wert ist.
    Frank Goldammer verbindet die Geschichte seiner Heimatstadt mit einem Kriminalfall der (buchstäblich) unter die Haut geht. Er kündigt eine Reihe an, deren nächster Band im kommenden Herbst erscheint.

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  • 4 Sterne

    12 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jiskett, 25.10.2016

    "Der Angstmann" hat mir gut gefallen. Ich hatte noch nie zuvor einen Krimi gelesen, der in der Zeit des Nationalsozialismus spielt, und allein schon deshalb war das Buch für mich interessant. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die Schrecken der damaligen Zeit - den Krieg, Hunger, Leid, das allgemeine Misstrauen, Fliegeralarme und die Angst um geliebte Menschen, die verschwunden sind - authentisch darzustellen. Man kann sich sehr gut in die Lage hineinversetzen und beinahe spüren, wie furchtbar alles war; mehrere Szenen waren sehr erschreckend, da sie einfach schonungslos gezeigt haben, wie der Krieg die Menschen hat leiden lassen, und auch die Nachkriegszeit hat Goldammer eindringlich geschildert.

    Gut fand ich auch, dass er verschiedene Perspektiven aufzeigt. Heller, der Protagonist, unterstützt Hitler nicht und ist auch nicht der NSDAP oder der SS beigetreten, aber dennoch stellt er sich nicht offen gegen das System, um das eigene Überleben und das seiner Familie zu sichern. Er versucht durch kleine Gesten zu helfen und hält sich dabei streng an seine Prinzipien, egal was passiert, und das fand ich bewundernswert und auch mutig. Es hat ihn mir auf jeden Fall sympathisch gemacht. Zugleich zeigt der Autor aber auch auf, wieso viele Menschen Hitler geglaubt haben (oder ihm besser gesagt glauben wollten) und später gibt es Einsichten in das Denken der russischen Besatzungsmacht. Das war sehr interessant und ich fand gut, dass die Situation nicht nur von einer Seite beleuchtet wurde.

    Der Fall selbst war ebenfalls gut aufgebaut; der 'Angstmann' war definitiv erschreckend und dem Autor ist es gelungen, eine dazu passende Atmosphäre zu schaffen. Die Ermittlungsarbeit war meiner Meinung nach glaubwürdig dargestellt und ich mochte, dass Heller ein paar Schwierigkeiten überwinden musste und dennoch nicht aufgehört hat, für das Recht zu kämpfen. Die Auflösung selbst fand ich überraschend, aber stimmig und es war am Ende noch einmal richtig spannend, was mir auch gefallen hat.

    Das Buch bekommt von mir 4 Sterne und ich bin schon sehr gespannt auf Band 2.

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  • 3 Sterne

    34 von 65 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Aglaya, 13.09.2016

    Ab November 1944 werden in Dresden immer wieder ermordete Krankenschwerstern aufgefunden. Wer ist „Der Angstmann“, wie der Täter von der Bevölkerung bald genannt wird?

    „Der Angstmann“ spielt von Herbst 1944 bis Sommer 1945 in Dresden. Wer sich etwas für die europäische Geschichte interessiert, wird nun schon eine ziemlich genaue Vorstellung über die Hintergrundgeschichte haben. Eigentlich müsste ich hier „Hauptgeschichte“ schreiben, den in meinen Augen steht der Krieg respektive die Zeit danach, und was er mit den Leuten anstellt in diesem Buch klar im Vordergrund, der Kriminalfall bildet nur die Rahmengeschichte, die die Erzählung zusammenhält.

    Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht des Kriminalinspektors Max Heller erzählt, einem verheirateten Mann mittleren Alters mit zwei erwachsenen Söhnen. Geprägt wurde er durch seine Erlebnisse im ersten Weltkrieg, an dem er aktiv als Soldat teilnahm, sowie die Angst um seine beiden Söhne, die beide an der Front kämpfen ohne sich bei ihren Eltern melden zu können. Von den Nazis scheint Heller nicht allzu viel zu halten, ohne dies jedoch explizit zu äussern. Jedoch bleibt Heller eher blass, und alle anderen, weniger ausführlich gezeichneten Figuren erst recht. Über Hellers Frau Karin, die immer wieder erwähnt wird, erfährt der Leser beispielsweise kaum mehr als das sie existiert.

    Wie erwähnt läuft der Kriminalfall eher am Rande ab, das Hauptgewicht liegt auf dem Leben während und kurz nach dem Krieg, der allgemeinen Angst und der Not, sodass ich das Buch als ergreifend und mitreissend, aber nicht besonders spannend beschreiben möchte. Die Beschreibung der Bombardierung Dresdens hat mich dabei besonders beeindruckt. Der Schreibstil des Autors Frank Goldammer lässt sich flüssig lesen, ohne auf irgendeine Art besonders auffällig zu sein. Da das Buch im Klappentext als „Hellers erster Fall“ bezeichnet wird, wird Frank Goldammer wohl noch mehr Krimis mit Max Heller geplant haben.

    Mein Fazit
    Ergreifend, aber mehr Kriegsdrama als Krimi.

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  • 5 Sterne

    34 von 66 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siderea, 06.11.2016

    Tiefgründiger Krimi vor der Kulisse des zweiten Weltkriegs

    Dresden, 1944: Kriminalinspektor Max Heller wird zu einem grausigen Tatort gerufen, eine junge Krankenschwester wurde auf brutale Weise ermordet. Die Leiche wurde von zwei Jungen gefunden, die Heller zum ersten Mal erzählen, der "Angstmann" ginge um.
    Heller kämpft gegen widrige Umstände: Fast alle seine Kollegen wurden eingezogen, es fehlt an jeglicher Ausrüstung und obendrein am Interesse seines Vorgesetzten Klepp - ein ehemaliger Metzger, der sich bei der SS verdient gemacht hat und mit einem leitenden Posten bei der Polizei belohnt wurde - in diesem Fall ordentlich zu ermitteln.
    Auch die persönlichen Umstände sind in diesen letzten Kriegsmonaten schwierig, Heller und seine Frau Karin bekommen für ihre Marken kaum je genug zu essen, die beiden Söhne sind an der Front und die letzten Lebenszeichen liegen Monate zurück.
    Trotzdem (oder gerade deswegen?) verbeisst Heller sich in diesen Fall, schon bevor die zweite Frau ermordet wird...

    Frank Goldammer hat mit "Der Angstmann" einen beeindruckenden Roman vorgelegt. Zum einen bekommt man hier eine sehr spannende Krimihandlung, bei der man als Leser wirklich lange im Dunkeln tappt, und zum anderen auch noch einen interessanten Einblick in die letzten Monate des zweiten Weltkrieges: Hunger, Kälte, Mangel an den grundlegendsten Dingen, lange Bombennächte im Keller.
    Obwohl ich den Krimianteil wirklich für raffiniert geplottet und gut durchdacht halte, hat mich der zweite Aspekt der Handlung noch weit mehr gefesselt. Der Autor hat die düstere und gedrückte Stimmung im verdunkelten Dresden sehr gut eingefangen, sehr bildhaft berichtet er über die schwerste Bombardierung im Februar '45, bei der die ganze Stadt in Schutt und Asche gelegt wurde.

    Da sich die Ermittlungen über einen langen Zeitraum erstrecken, wird im zweiten Teil des Romans die Besatzung durch die russische Armee thematisiert - immer noch herrscht riesiger Mangel an Nahrungsmitteln, Kleidung und vor allem an Wohnraum, weil im ausgebombten Dresden kaum noch ein Stein auf dem anderen steht und die Stadt zudem von Flüchtlingen förmlich überrollt wird. Hier findet man durchaus auch Bezüge zum Hier und Jetzt - denn die damaligen Umstände sind mit den heutigen kaum vergleichbar, schliesslich hungerten die Dresdner schon monatelang und viele waren selbst obdachlos.
    Dazu kam dann noch die tägliche Angst vor den Rotarmisten, die mit Nazis oder Mitläufern nicht gerade zimperlich umgingen.

    Der Protagonist Max Heller ist sicher kein "Superbulle" - er dürfte etwas über 50 sein, hat selbst im ersten Weltkrieg gekämpft und wurde auch verletzt. Seine Posten bei der Kripo hat er trotz fehlendem Parteibuch noch - vermutlich weil er als Veteran und Kriegsversehrter ein gewisses Ansehen geniesst. Aber die SS-Männer und NSDAP-Mitglieder bei der Polizei begegnen ihm mit Misstrauen und Geringschätzung, weil er seine politischen Ansichten nicht preisgibt und generell versucht, einfach nicht negativ aufzufallen. Wenn andere sich ihm gegenüber kritisch über das Nazi-Regime oder die Kriegsfortschritte äussern, bleibt er stets vorsichtig - nur mit seiner Frau Karin redet er offen.
    Im zweiten Teil steht der russische Offizier Saizev an Hellers Seite - weniger als Unterstützung bei den Ermittlungen, sondern eher um den potenziellen Nazi im Auge zu behalten. Durch ihn kommt auch eine neue Perspektive in das Buch: die Sicht von aussen auf die Nazi-Deutschen. Saizev hat seine ganze Familie verloren, seine Heimatstadt wurde von der Wehrmacht ausradiert und auf seinem Marsch nach Westen hat er in den befreiten KZ unvorstellbare Gräuel gesehen. Er hasst die Deutschen, und seit er an der Entnazifizierung beteiligt ist, kommt auch noch ein guter Anteil Verachtung dazu, weil plötzlich niemand mehr dazugehört haben will.
    Durch die Einführung dieser Figur erhält der Roman den letzten Schliff und liefert geschichtlich gesehen ein recht ausgewogenes Bild, weil die verschiedenen Perspektiven für sich stehen und der Autor für keine der Seiten Partei ergreift - er stellt weder Heller als komplett unschuldig dar, noch werden alle über einen Kamm geschoren.

    "Der Angstmann" wird als "Der erste Fall für Kriminalinspektor Max Heller" beworben, man darf also auf eine baldige Fortsetzung hoffen. Ich freue mich schon sehr darauf, da es mich sehr interessiert, wie es mit Heller nun nach Kriegsende weitergehen wird.

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  • 5 Sterne

    26 von 51 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 20.09.2016

    Dies ist der erste Krimi mit dem Ermittler Max Heller und er ist gleich gelungen. Max Heller, ein sympathischer Kriminalist, errmittelt in Dresden im Kriegswinter 1944/45, der für Dresden mit der schrecklichen Bombennacht vom 13. Februar 1945 ein grausames Ende nahm. Der Autor, der in Dresden geboren ist, beschreibt eine schlimme Zeit in seiner Heimatstadt und siedelt hier auch den ersten Fall für Max Heller an. Max Heller ist ein gradlieniger und zielstrebiger Ermittler, der aber bei seinem Vorgesetzten Klepp kein hohes Ansehen geniesst. Klepp, selbst überzeugtes Parteimitglied, verübelt es Heller, dass dieser sich der Partei nicht angeschlossen hat und wirft ihm, wo er nur kann, Steine in den Weg. In Dresden ist ein Mörder unterwegs, der junge Frauen bestialisch ermordet. Dies ist der Angstmann sagen die Dresdner und insbesondere die Kinder fürchten sich. Heller verfolgt ihn drch die Trümmer von Dresden, aber der Täter ist schneller. Auch private Sorgen drücken Heller. Er und seine Frau Karin bangen um ihre beiden Söhne, die sich im Kriegseinsatz befinden. Nichtsdestotrotz setzt Heller seine ganze Kraft ein, um den Täter hinter Schloss und Riegel zu bringen. Der Autor ruft mit seinen Schilderungen der letzten Monate des Zweiten Weltkrieges in Dresden mit all seinen Schrecken, Ängsten und Verlusten viele dunkle Erinnerungen wach. Die Verbindung mit einem Krimi ist sehr gut gelungen. Der Sprachstil gefällt mir gut, und das Buch lässt sich flüssig lesen. Für Kommissar Heller kommt die Lösung des Falles überraschend und für den Leser auch. Ein empfehlenswerter Krimi.

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  • 5 Sterne

    16 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 18.09.2016

    Historischer Krimi

    Im November 1944 wird eine grausam zugerichtete Frauenleiche gefunden. Kriminalinspektor Max Heller wird zum Fundort der Leiche gerufen und erfährt schnell von dem Gerücht, dass der Mörder der Angstmann ist, der nachts, bei Bombenalarm, durch die Stadt schleicht. Er macht sich auf die Suche nach dem Mörder und dabei werden ihm einige Hindernisse in den Weg gelegt. Nach der verehrenden Bombennacht vom Februar 1945 in Dresden, denken alle, auch der Mörder kam hierbei ums Leben, doch da haben sich alle getäuscht, der Mörder ist nicht tot und kehrt zurück.

    Das Cover ist schlicht, aber sehr interessant gestaltet und auch der Klappentext hat mich gleich angesprochen. Die erzählten historischen Ereignisse sind gut recherchiert, und ich konnte mir alle Handlungsorte sehr gut vorstellen. Auch die zerstörte Stadt Dresden, hatte ich beim Lesen bildlich vor Augen. Die handelnden Personen, allen voran Max Heller, sind sehr gut beschrieben und man erfährt im Verlauf des Buches auch immer mehr aus seinem Privatleben, so dass ich ihn mir gut vorstellen konnte. Die Spannung baut sich nach und nach auf und hält sich bis zum überraschenden Schluss.

    Mich hat der Krimi von Frank Goldhammer gut unterhalten und ich freue mich auf weitere Bücher dieses Autors.

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  • 5 Sterne

    13 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 21.09.2016 bei bewertet

    Dresden im Winter 1944, der Krieg neigt sich langsam dem Ende zu, auch wenn es die Bevölkerung noch nicht weiss. Kriminalinspektor Max Heller wird zu einer schwer zugerichteten Leiche gerufen, die zwei Jungs in einem Bootshaus gefunden haben. Die Leiche wurde drapiert wie Jesus am Kreuz und schnell reden alle vom Angstmann der in Dresden zur Zeit umgehe und Frauen ermordet. Komische Laute und eigenartiges Lachen und Geräusche mag man gehört haben, behaupten die Leute. Aber Max Heller sieht das als Fantasie der Bevölkerung an, für ihn steckt ein Mensch hinter diesen Gräueltaten. Und das Morden geht weiter, immer schrecklicher zugerichtete Frauen werden gefunden und Heller versucht alles um den Täter zu fassen. Doch dann kommt es zum Bombenhagel Anfang 1945 und in jener Nacht verfolgt Heller den Täter, kann ihn aber nicht fassen um kommt mit viel Glück dem Bombardement davon. Das kann nicht mal der Angstmann überlebt haben denkt er sich, aber er sollte sich täuschen. Den unter russischer Besatzung kommt es wieder zu einem Leichenfund.

    Meine Meinung:
    Frank Goldammer ist mit seinem Debütroman ein gelungener Krimi mit einer Mischung aus Spannung, Historie und Kriminalfall gelungen. Selten habe ich mich so in ein Buch hineinversetzt gefühlt wie in diesem Roman. Der spannende und flüssige Schreibstil des Autors, lässt einen das Buch kaum mehr zur Seite legen. Auch wenn gegen Mitte des Buches mehr die Bombardierung Dresdens eine Rolle spielt, habe ich mich trotzdem gut unterhalten gefühlt. Allein die Beschreibung von Dresden nach dieser Nacht, die Hilflosigkeit der Menschen hat mich tief beeindruckt. Chapeau Frank Goldammer er hat hier eine gute recherchierte Story zu Papier gebracht und ich bin mir sicher wir werden noch viel von ihm lesen. Das Cover und die Aufmachung des Buches haben mir ebenfalls gut gefallen, die dunklen Farben passen zur Nachkriegszeit. Allerdings würde ich jedem ängstlichen empfehlen dieses Buch nicht Nachts zu lesen, den sie werden den Atem des Angstmannes im Nacken spüren!!! Mich jedenfalls hat es ab und zu geschaudert. Von mir ganz klar 5 von 5 Sterne für diesen grandiosen Roman.

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  • 4 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    U. M., 05.09.2016 bei bewertet

    Max Heller, ein Kriminalinspektor aus Dresden, erhält den Auftrag Ermittlungen zu leiten, nachdem zwei Jungen eine Frauenleiche fanden. In einem Ruderhaus. Sie war grausam verstümmelt worden. Wie in Kriegszeiten so üblich, wird auch vor Mitarbeitern der Ermittlungsbehörde zu einem Einsatz an der Front nicht Halt gemacht. Es fehlen fähige Leute und Hellers Vorgesetzter setzt grosse Erwartungen in ihn. Er möchte den Mord am Liebsten so aufgeklärt sehen, dass es niemand aus der Stadt war. Besser stünde Dresden da, wäre es ein Täter auf der Durchreise. Er möchte den Fall von Heller zu einem schnellen Ende gebracht sehen.
    Dieser These kann sich Heller jedoch nicht anschliessen. Er findet und verfolgt weitere Spuren. Nicht lange später wird eine weitere Frauenleiche gefunden. Der noch nicht ermittelte Täter, von der Bevölkerung Angstmann genannt, ist anscheinend wieder aktiv.

    Dies ist der erste Krimi einer neu angekündigten Krimiserie, geschrieben von Frank Goldammer, einem gelernten Maler,- und Lackierer-Meister. Mit diesem Werk schafft Goldammer mühelos einen guten Debütkrimi. Der Text ist gut zu lesen, nicht schwer nachzuvollziehen, auch baut sich im Laufe der Geschichte die Spannung noch auf.
    Auch die Geschichte der Kriegsbeschreibung Dresdens mit den vielen Flüchtlingen und der Bombardierung findet ihren Platz.

    Der erste Teil hat mir so gut gefallen, dass ich mindestens noch den nächsten Fall lesen werde.

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  • 4 Sterne

    35 von 70 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 29.09.2016

    Während des 2. Weltkrieges verfolgt der Kriminalkommissar Max Heller einen Frauenmörder. Die Frauen werden, bevor sie sterben dürfen, bestialisch gequält. Wer macht so etwas? Man sollte meinen, während des Krieges in Dresden haben die Menschen andere Sorgen. Doch gerade während der nächtlichen Fliegerangriffe ist der "Angstmann" unterwegs. In der Nacht zum 13. Februar 1945 ist Max Heller ihm dicht auf den Fersen, er schiesst ihn sogar an, doch kurz bevor er ihn erwischt wird er von Bewohnern des Viertels in den Luftschutzkeller gezogen. Gerade noch zur rechten Zeit, denn nach diesem Angriff steht kaum noch ein Gebäude in Dresden. Lange Zeit ist Ruhe, ist der Mörder in den Trümmern umgekommen? Doch im Mai, unter russischer Besatzung geschehen erneut Morde, der Täter wurde von den Russen schnell gefasst, Heller ist jedoch anderer Ansicht und versucht, dieses bei den russischen Soldaten anzubringen.
    Ein Thriller, der nicht nur die historischen Gegebenheiten während des 2. Weltkrieges beleuchtet, sondern auch die Flüchtlingsproblematik thematisiert. Damals wie heute versuchen Menschen in Deutschland Zuflucht zu finden, damals sogar unter verschärften Bedingungen. Zivilcourage, Wendehälse, Denunzianten, Mitläufer, Wegseher und Menschenhasser werden detailliert und zum Nachdenken anregend, beschrieben. Die Auflösung des Thriller ist mit immer neuen Wendungen sehr interessant und spannend.

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  • 5 Sterne

    17 von 45 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anke3006, 10.09.2016

    Fesselnder Kriminalroman aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Ruinen schleicht. Heller gibt nichts auf das Gerede. Inmitten der Wirren des letzten Kriegswinters macht er sich auf die Suche nach einem brutalen Frauenmörder. Nicht nur sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp legt Heller dabei Hindernisse in den Weg. Als im Februar 1945 die Stadt in einem beispiellosen Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück ...
    Mir hat dieser Krimi mit historischem Hintergrund sehr gut gefallen. Auf der einen Seite der Kriminalfall und die Ermittlungen, die in Kriegszeiten mehr als bescheiden waren, und auf der anderen Seite die wirklich gut dargestellten historischen Fakten. Ob es das Leben kurz vor und nach Kriegsende war das sehr gut beschrieben wurde, die Angst vor den Bomben, die Unsicherheit wem man trauen kann. Die Ankunft der Siegermächte. All dies macht den Kriminalroman sehr authentisch. Der Erzählstil ist flüssig und man kann den Figuren sehr gut folgen. Ein Genuss für Krimifans die es gerne historisch mögen.

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  • 5 Sterne

    13 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfan, 17.09.2016

    Authentisch
    Als Dresdner Kind war ich ganz besonders gespannt aus einen Kriminalroman, der in Dresden angesiedelt ist. Der Autor Frank Goldammer, selbst Dresdner, beschreibt die Orte und geschichtlichen Gegebenheiten authentisch und so, dass man sich die Orte gut vorstellen kann. Man sieht beim Lesen lebendige Bilder durch die Augen der eigenwilligen aber sympathischen Hauptperson Max Heller. Dabei tritt der eigentliche Kriminalfall in den Hintergrund. Spannender und mitreissender fand ich die Beschreibung der Gegner, ihres Denkens und Handelns - eingefleischter Nazi und "Normalbürger", Sowjetoffizier und deutscher Kriminalist. Daraus bezieht die Geschichte ihre Dynamik.
    Ein angenehm unaufgeregter Schreibstil und eine grosse Ernsthaftigkeit beim Umgang mit den Personen haben mir gut gefallen.
    Herausragend fand ich die Beschreibung der Bombennacht, schrecklich aber nicht grausam detailliert, furchtbar und doch gefühlvoll.

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  • 5 Sterne

    26 von 60 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 23.09.2016

    Dresden Noir im Sumpf des Verbrechens und mörderischer Kälte.... "Was glaubst du, macht der Krieg aus uns Menschen?" Nur wenige Minuten hatten gereicht, um aus einer kalten, stillen Kriegswinternacht ein Inferno zu machen. Heller war allein in einer ihm völlig fremden Welt. Das war nicht mehr seine Stadt, nicht mehr sein Stadtviertel, nicht mehr die Strasse, die er vorhin noch entlanggerannt war. Es schien nicht einmal mehr sein Planet zu sein. Ein starker atmosphärischer Krimi vor beeindruckender Kulisse und einem sympathischen Ermittler. Dresden 1944: Eine Stadt in Trümmern und es ist einer der kältesten Winter des Jahrhunderts. Ein brutaler Frauenmörder wird gejagt. Kriminalinspektor Heller ist in den Wirren des letzten Kriegswinters einem grausamen Frauenmörder auf der Spur, der die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Nicht nur sein Vorgesetzter legt ihm bei seinen Ermittlungen Hindernisse in den Weg. In der beispiellosen Bombennacht am 13. Februar 1945 kommt es zum dramatischen Höhepunkt. Toll inszenierter Krimi mit geschichtlichem Hintergrund, fast nüchtern suggeriert der Autor Sachbuchcharakter mit hohem Spannungsfaktor. Frank Goldammer erzählt mit dem ersten Fall Max Hellers nicht nur eine brillante Kriminalgeschichte sondern bettet diese trefflich gleich mehrfach in die jüngere deutsche Vergangenheit ein. Er erzählt diese Geschichte so authentisch, lebendig und echt, von einer grausigen Mordserie im zerbombten Dresden, dass man sich sofort in diese Zeit versetzt fühlt und meint zusammen mit dem Protagonisten durch die zerstörte Stadt zu laufen. Eisig und packend! Max Heller ist ein sehr sympathischer, sehr raubeiniger Kommissar, der sich nicht gerne in eine Gruppe integriert sondern lieber auf eigene Faust ermittelt. Dabei hält auch er sich nicht immer ganz direkt an die legalen Mittel. Gerade diese ganzen unterschiedlichen Typen, mit denen er zusammenarbeitet, machen diesen Kriminalroman ausgesprochen lesenswert. Doch nicht nur die Qualität des Falles als solcher, sondern auch die historischen Fakten machen dieses Buch äusserst lesenswert. Ein fabelhafter authentischer Kriegskrimi, dessen Spannung sich neben der politischen Düsternis aufbaut, bewegend und verstörend zugleich. Grossartig recherchiert und packend bis zum Ende! Historisches Kopfkino vom Feinsten. Ziehen Sie sich warm an: Frank Goldammers Thriller erzählt vom bitter kalten Winter 1944, und zwar so realistisch, dass Sie den Frostbeulen näher sind als der Gänsehaut. Authentizität und gute Recherche, toll geschrieben, ein spannender Krimi bestens zu empfehlen. Trümmerliteratur, Thriller: Dieser Krimi ist von allem ein bisschen. Das Faszinierende des Buches ist die Schilderung des zerstörten Dresdens, für die der Autor offenbar viel recherchiert hat. Und ganz besonders widmet er sich in kleinen Beobachtungen und geschickt eingewebten Charakterstudien auch der Verfasstheit der Deutschen im Jahr null. Gerade für die Leser, die das zerstörte Deutschland nicht mehr selbst oder nur als Kleinkind erlebt haben, sind Goldammers Beschreibungen des damaligen Lebens sehr interessant! Atmet viel Lokalkolorit und Zeitgeschichte. Ein höchst lesenswertes Stück deutscher Kriminalliteratur, ein handwerklich solider, spannender Pageturner.

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  • 5 Sterne

    20 von 48 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yesterday, 30.11.2016

    Ein gänzlich anderer Held als in vielen Kriminalromanen spielt hier die Hauptrolle. Max Heller ermittelt, aber nicht mit privaten Problemen behaftet, sondern durch die Umstände Dresdens von 1945 eingeschränkt. Der Autor zeichnet einen Mann, der nur seinen Prinzipien treu ist und sich weder vom Nationalsozialismus noch den Sowjets einnehmen lässt. Von der Zerstörung und den schwierigen Lebensbedingungen gezeichnet, stolpert Heller durch Dresden, aber er fällt nicht.

    Als er einem grausamen Frauenmörder auf der Spur ist, stellt die Bombardierung der Stadt seine Pläne auf den Kopf. Aufgrund der wohl umfangreichen und detaillierten Recherche und Wiedergabe der damaligen Zustände und Empfindungen der Dresdner schafft es der Autor, den Leser immer wieder vom Fall abzulenken. Oft steht Heller und in Gedanken mit ihm der Leser vor der Frage, was das dringendste Problem ist – Essen organisieren, persönliche Sicherheit oder die Verantwortung anderen, den Opfern, gegenüber? Es ist eine Gratwanderung für Heller, der am liebsten alles erledigt haben möchte und sich dabei immer wieder selbst in Gefahr begibt. Doch in den entscheidenden Momenten ist ihm das Glück hold, auch wenn er und seine Frau materiell gesehen alles verloren haben und auch Max keiner bezahlten Arbeit mehr nachgehen kann.

    Als er dann Unterstützung bei seinen Nachforschungen bekommt, läuft er dennoch einigen falschen Fährten hinterher, die der Autor gekonnt einbindet. Vieles scheint möglich, doch immer wieder fehlt ein Puzzlestück und es ist klar, dass die endgültige Auflösung noch verstörender sein muss, als angenommen. Die verschiedenen Hauptcharaktere bilden hier das Spektrum der damaligen Bevölkerung und der unterschiedlichen Meinungen, die (mal mehr, mal weniger) unterschwellig aufeinandertrafen.

    Das alles macht die Arbeit für Heller nicht einfach, doch seine Hartnäckigkeit wird belohnt. Zusätzlich zur Lösung des Falls taucht zum Schluss noch ein Silberstreif am Horizont auf, der eine mögliche Rückkehr in (fast) sein altes Leben verheisst und gleichzeitig einen zweiten Band mit Heller ankündigt. Möge die Zeit bis dahin schnell vorbeigehen.

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  • 5 Sterne

    16 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dreamlady66, 28.11.2016

    Packender & authentischer Historienkrimi zur dt.-dt. Geschichte, Goldammer rockt!

    (Inhalt übernommen):
    Fesselnder Kriminalroman aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Ruinen schleicht. Heller gibt nichts auf das Gerede. Inmitten der Wirren des letzten Kriegswinters macht er sich auf die Suche nach einem brutalen Frauenmörder. Nicht nur sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp legt Heller dabei Hindernisse in den Weg. Als im Februar 1945 die Stadt in einem beispiellosen Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück ...

    Zum Autor:
    Frank Goldammer, 1975 in Dresden geboren, ist Maler- und Lackierermeister. Mit Anfang zwanzig begann er zu schreiben, verlegte seine ersten Romane im Eigenverlag und schrieb drei erfolgreiche Regionalkrimis über Dresden und Umgebung. Er ist alleinerziehender Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in Dresden.

    Schreibstil/Fazit:
    Danke an Frank G. bzw. dtv_premium für Eure Zusage & superschnelle Belieferung dieses Exklusiv-Kimis mit 334 Seiten und unzähligen recht kurzknappen Kapiteln, aufgebaut in zwei Teilen (vom 30.11.44 - 25.05.45).
    Ich verneige mich vor diesem Schreibtalent, rasanter, detailgetreuer, direkter, gar unverblümter, schon auch leicht brutaler Schreibstil, der kein Blatt vor den Mund nimmt - ohne wenn & aber - was mir aber sehr gefällt & extrem fesselt, Gänsehaut sei stets garantiert, denn Mainstream können & dürfen gerne Andere!
    Auf jeden Fall an Autentizität & Klasse wohl kaum zu überbieten, da ein Stück dt.-dt. Geschichte wieder hautnah miterlebt wird - per Flashback. Der Inhalt dient perfekt als Filmvorlage - ich bleibe sprachlos zurück - welch' Pageturner par excellence.
    Ich liebe authentische (Historien)krimis bzw. Geschichten, die was zu bieten haben & gar aussagekräftig- & auch dazu fähig sind.
    Viel zu wenig blieb mir als sehr spätes Nachkriegskind von damals in Erinnerung, danke für die nochmalige Auffrischung!
    Bin wirklich baff ob dem gesamten fesselnden Inhalt - das Ende lässt viel Spielraum für Spekulationen, was wohl beabsichtigt war aber für mich so nicht vorhersehbar & doch etwas zu rasant zuende ging...dennoch Chapeau!
    Habe Dich ab sofort "unter weiterer Beobachtung"!

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