NUR HEUTE: 12%¹ Rabatt + GRATIS-Versand! Gleich Code kopieren:

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 129781563

Taschenbuch Fr. 18.90
inkl. MwSt.
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 09.05.2020

    Sesam öffne Dich! Oder auch nicht ...

    Meinung
    Für das wunderschöne Cover ist das das-illustrat.de verantwortlich. Mit dem Schreibstil bzw. mit der Übersetzung konnte ich mich durchaus anfreunden, ich fand die Sprache zeitgemäss und vor allem unkompliziert, aber alles andere als sachlich. Der Roman ist in sechs Abschnitte gegliedert, sodass man ihn zügig lesen kann. Jeder Teil beginnt mit einer Krankenakte über Yahya, ein 38-jähriger, unverheirateter Handelsvertreter.

    In dieser Dystopie geht es weniger um die einzelnen Charaktere, vielmehr um die Gemeinschaft als solche und die Gruppendynamik. Die Handlung konzentrierte sich auf die wartenden Menschen vor dem Tor. Das Individuum verblasst, alle ähneln einander immer mehr. Dieses Schicksal verbindet und lässt alle gleich werden. Das Schicksal jedes Einzelnen verliert an Bedeutung. Mich hat dieser Roman natürlich an den arabischen Frühling, aber auch an die ehemalige DDR erinnert. Die Geschichte spiegelt viele Details in einem Regime wider und fängt das Denken und Handeln der Bürger ein. Der Patient Yahya und sein Arzt Tarik stehen im Focus dieser Geschichte.

    Trotz - oder gerade wegen meiner kritischen Bewerbung, hatte ich mich sehr auf dieses Buch gefreut und siehe da, am Ende durfte ich zu meiner eigenen Überraschung feststellen, dass ich mit meinen Erwartungen gar nicht falsch lag. Das Tor ist wieder einmal ein Roman, der sensationell vermarktet wird, inhaltlich aber kaum der Rede wert ist? Falsch, denn Das Tor ist keine reine Dystopie, vielmehr eine Parodie auf den totalen Staat. Die Autorin macht sich über diejenigen Menschen lustig, die einfach alles befolgen und nichts hinterfragen. Wenn mir der Staat jede Entscheidung abnimmt und mich bevormundet, dann werde ich irgendwann nicht mehr in der Lage sein, selbständig zu denken und zu agieren. Dann werde ich nur noch glauben müssen. Und hier wird der Glaubensstaat aufs Korn genommen. Daher trifft die Aussage im Klappentext, die Autorin habe mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor die Natur eines totalitären Staates durchleuchtet, vollkommen zu. Das Tor ist eine Erfindung des Regimes und dann will man am Ende auch noch eine Mauer um die Wartenden bauen, zu ihrem eigenen Schutz. Ja selbstverständlich, hurra!


    Fazit
    Man muss nicht unbedingt jeden Scherz in Anführungszeichen setzen, manchmal reicht es schon aus, einfach mal zwischen den Zeilen zu lesen, aber dieses Buch sollte man unbedingt gelesen haben. Ich vergebe fünf Sternchen und ein Dankeschön an den Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar.


    © 2020 Frau-mit-Hut

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 03.05.2020 bei bewertet

    Zu Beginn fand ich die beschriebene Szenerie sehr interessant und fesselnd. Sie spiegelt viele Details in totalitären Regimen wider und fängt auch gut das Denken und Handeln der Einwohner ein. Jedoch blieben mir bis zum Ende die Charaktere zu blass, wenige Schicksale sind mir zu Herzen gegangen. Die Autorin lässt viele Dinge unausgesprochen oder beschreibt sie erst gar nicht. Deshalb steht man als Leser ziemlich alleine da und soll sich selbst Gedanken über die Handlung machen. Ich habe mich am Ende des Buches eigentlich nur gefragt, was mir die Autorin mit dem Werk nun sagen will! Leider bin ich zu keinem Ergebnis gekommen. Ausserdem fand das Ende total doof und auch nicht sehr glaubhaft. Insgesamt ist das Buch sehr bedrückend und daher war es nicht so ganz mein Lesegeschmack.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia J., 10.05.2020

    Als erstes fällt bei diesem Buch das Cover auf. Eine riesiges, imposantes Tor, durch das ein Lichtstrahl fällt. Erst dann wird die Menschenmasse davor wahr genommen.
    In dem Staat, wo die Geschichte spielt, gab es eine Revolution und seitdem müssen sich die Leute dort für alles eine Genehmigung von dem Tor holen. Nur, das Tor öffnet sich nie und die Menschenmenge davor wird grösser und grösser.
    Einige Menschen aus der wartenden Menge lernt man als Leser näher kennen. Wie Yahya, der seit den Aufständen eine Kugel im Körper hat.
    Man kann einige Parallelen herstellen und merkt, wie schnell es gehen kann, dass ein Staat extrem wird.
    Von Anfang an hatte ich beim Lesen eine bedrückende Stimmung, passend zu den Ge-schehnissen in diesem Land. Erstaunt hat mich das Verhalten der Menschen, wobei auch ein Aufbegehren im Keim erstickt wird und jeder irgendwie unter Beobachtung steht. Ich würde der Bevölkerung wünschen, dass es bald wieder eine „vernünftige“ Staatsform gibt.
    Allerdings hatte ich mit dem Roman ein ziemliches Problem, der Schreibstil war nichts für mich. Ich blieb als Leser sehr auf Distanz und konnte mich nicht so richtig in die Geschich-te einfühlen. Die beschriebenen Charaktere agieren, aber sind mir nicht näher gekommen. Ich musste vieles rein interpretieren. Es mag tatsächlich an dem Kulturunterschied von mir zu einer arabischen Autorin liegen. Dass das Verständnis einfach anders ist. Die Ge-schichte hat viel Potential, die bedrückende Situation der Bürger kommt wirklich gut rüber.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 03.05.2020

    Zu Beginn fand ich die beschriebene Szenerie sehr interessant und fesselnd. Sie spiegelt viele Details in totalitären Regimen wider und fängt auch gut das Denken und Handeln der Einwohner ein. Jedoch blieben mir bis zum Ende die Charaktere zu blass, wenige Schicksale sind mir zu Herzen gegangen. Die Autorin lässt viele Dinge unausgesprochen oder beschreibt sie erst gar nicht. Deshalb steht man als Leser ziemlich alleine da und soll sich selbst Gedanken über die Handlung machen. Ich habe mich am Ende des Buches eigentlich nur gefragt, was mir die Autorin mit dem Werk nun sagen will! Leider bin ich zu keinem Ergebnis gekommen. Ausserdem fand das Ende total doof und auch nicht sehr glaubhaft. Insgesamt ist das Buch sehr bedrückend und daher war es nicht so ganz mein Lesegeschmack.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    5 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 04.05.2020

    In einem arabischen Land stehen die Menschen Schlange vor einem Tor. Nach einem niedergeschlagenen Aufstand, sogenannten "schändlichen Ereignissen" hat das Tor seinen Wirkungskreis massiv verstärkt. Jeder einzelne in der Bevölkerung benötigt für immer mehr alltägliche Dinge eine Genehmigung und muss sich dafür vor dem Tor anstellen. Die Schlange wird immer länger, denn das Tor hat sich schon lange nicht mehr geöffnet.

    Die Menschen unterhalten sich mit den Wartenden vor und hinter ihnen und erfahren etwas von ihren Schicksalen und Hoffnungen. Da ist Yahya, der bei den Aufständen angeschossen wurde und auf eine Genehmigung für die rettende Operation zum Entfernen der Kugel wartet. Eine Mutter, die medizinische Hilfe für ihre Tochter erhofft, nachdem eine Tochter bereits gestorben ist oder eine ältere Frau, die eine Genehmigung zum Kaufen von Brot benötigt.
    Sie alle stehen geduldig, Tag für Tag und warten - auf den einzigen Ausweg, dass das Tor sich für ihr Anliegen öffnet.

    Der Roman handelt vom Leben in einem diktatorischen Staat. Durch die Herkunft der Autorin und die Beschreibung der Lage der Bevölkerung fühlt man sich trotz der abstrakten Darstellung an den arabischen Frühling und Ägypten erinnert.


    Das Tor ist ein Symbol für eine mächtige Staatsgewalt, die sich nicht in die Karten sehen lässt und willkürlich Regeln erstellt und die Bevölkerung in ihrer Freiheit massiv einschränkt.
    Gleichzeitig wird durch das Tor aber auch Hoffnung geweckt, dass das Stellen von Anträgen und das geduldige Warten vor dem Tor am Ende von Erfolg gekrönt sein könnten. Durch den Funken Hoffnung bleibt es in der Schlange ruhig, die Menschen verhalten sich geduldig und gesittet.

    Einzelne Personen und ihre Anliegen, insbesondere der verletzte Yahya, der dringend medizinische Hilfe benötigt und der Arzt Tarik, dem die Hände gebunden sind, da er sich nicht über das System hinweg setzen kann, um seinem Patienten zu helfen, werden exemplarisch vorgestellt.

    Es ist ein beklemmendes Buch, das durch das Tor etwas Dystopisches an sich hat, das aber dennoch erschreckend real wirkt. Die Geschichte steht symbolisch für alle Diktaturen, Theokratien und Staatsformen von Alleinherrschern, die einen Staat absolut lenken und seine Bevölkerung überwachen, unterdrücken und bei Nichteinhaltung der Regeln einzelne verschwinden lassen.

    Durch die Vielzahl der genannten Personen und Einzelschicksale kommt man keiner Person wirklich nahe, weiss zu wenig über ihren Hintergrund und ihr bisheriges Leben in dem Staat. Auch bleibt de Vorstellung des Tores, das Dekrete erlässt, aber niemandem Einlass zu gewähren scheint, sehr vage. Als Leser kennt man die Situation in der Warteschlange, über das alltägliche Leben der Bevölkerung erfährt man nichts. So fehlt die Vorstellung wie Staat, Militär, Religion, Meiden und Wirtschaft miteinander verbunden sind und wie sich das Zusammenleben der Menschen gestaltet.

    Der Roman hört ohne Erklärung einfach auf und findet für mich keinen befriedigenden Schlusspunkt. Am Ende fehlten mir ein Ausweg und eine Vorstellung, wie es mit den einzelnen Protagonisten weitergehen könnte und welche Zukunft diese Staatsform haben könnte. Letztlich muss ein solches Unterdrückersystem auf eine Revolution hinauslaufen, Anzeichen dafür werden jedoch nicht gesetzt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein