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  • 4 Sterne

    booklooker, 07.09.2018

    "Hast du genug geliebt?"

    Doris ist 96 Jahre alt und verfasst mithilfe eines Adressbuchs ihre Lebensgeschichte. Diese möchte sie ihrer amerikanischen Nichte Jenny - sie ist die Einzige, die ihr geblieben ist - hinterlassen.

    Doris, die 1918 geboren wurde blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Als Jugendliche verlässt sie Schweden und landet als Modell in Paris. Die Wirren des 2. Weltkrieges führen sie nach New York und von dort zurück nach Europa. Als der Krieg zu Ende ist, lebt sie wieder in Schweden und bleibt in ihrer alten Heimat. In ihrem Leben muss sie viele Verluste verkraften und Gewalt erleben. Am schmerzhaftesten ist der Verlust ihrer grossen Liebe, der ihr Leben bestimmt und sie immer begleitet.

    Die Kapitel sind mit den Namen der Menschen überschrieben, die Doris begegnet sind. Dadurch ist die Geschichte schön gegliedert - jedes mal, wenn der Name durchgestrichen ist, erfährt der Leser auch die Umstände des Todes dieser Person. Nach und nach lässt die Autorin so ein Doris Leben vor dem Auge des Lesers sichbar werden.

    Es gibt jedoch Episoden, die sind mir zu vorhersehbar bzw. zu weit her geholt. Die immer wiederkehrenden Sätze, in denen erwähnt wird, wie schön Doris und Jenny sind - die ebenfalls gemodelt hat - waren mir zu viel.

    Trotzdem ein schönes Buch für mitreissende und spannende Lesestunden welches sich gut lesen lässt.

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  • 4 Sterne

    DavePhips, 28.08.2018

    Als Doris 10 Jahre alt wird, bekommt sie von ihrem Vater ein rotes Adressbuch geschenkt. Heute ist Doris 96 Jahre alt und das rote Adressbuch hat sie ihr Leben lang begleitet. Doris lebt allein, ist jedoch auf die Hilfe von Pflegepersonal angewiesen. In ihren einsamen Tagen schreibt sie ihre Lebensgeschichte anhand den Namen in ihrem Adressbuch auf. Dies ist für sie ihr wertvollstes Erbe an Jenny, ihre einzige noch lebende Verwandte. Auch all ihre Freunde und Wegbegleiter sind bereits gestorben. Und Doris weiss, dass auch sie mit ihren 96 Jahren nicht mehr lange leben wird.

    Doris ist eine alte aber sehr starke Frau. Ihr Leben war nicht einfach und von vielen Schicksalsschlägen geprägt. Doch vermutlich ist sie gerade dadurch zu der starken und kämpferischen Person geworden, die sie auch mit 96 Jahren noch ist. Sie nimmt uns mit in die Erinnerungen ihres Lebens. Und diese Erinnerungen sind sehr berührend. Alle Personen die ich durch Doris' Erzählung kennenlernte, haben Einfluss auf ihr Leben genommen - im positiven wie auch im negativen.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es war ein sehr flüssiges Lesen. Auch die Zeitsprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart fand ich sehr interessant.

    Wer ein berührendes Buch mit einer Geschichte wie sie das Leben schreibt, lesen möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen!

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  • 4 Sterne

    Calendula13, 02.10.2018

    Die schwedische Autorin Sofia Lundberg hat mit ihrem Debütroman „Das rote Adressbuch“ ein sehr persönliches Buch mit vielen eigenen Erfahrungen und Gedanken veröffentlicht. Das in rotes Leder gebundene Adressbuch von Doris Alm trägt den Rahmen der Geschichte. Sie hat es von ihrem Vater zum 10.Geburtstag geschenkt bekommen. Anhand dieses Buches schreibt die nun 96jährige für ihre Grossnichte Jenny, ihre einzige Familie, die sie hat, ihre Lebensgeschichte auf, mit allen seinen Höhen und Tiefen, traurigen und lustigen Momenten. Damit ihre Erlebnisse nicht völlig in Vergessenheit geraten. Manchmal etwas schwermütig und zu Beginn etwas langatmig aber letztlich bewegend und eindrucksvoll. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Das Buch ist durch seinen schönen Umschlag ein kleines Schmuckstück.
    Die Geschichte hat mich sehr berührt und ich kann das Erstlingswerk der Autorin nur weiter empfehlen.

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  • 3 Sterne

    Sago, 26.08.2018 bei bewertet

    Die Protagonistin Doris ist bereits über 80 und pflegebedürftig. Wie einen Schatz hütet sie ihr rotes Adressbuch, das sie als Kind von ihrem Vater geschenkt bekam. Doch die meisten Namen darin sind bereits durchgestrichen, da die Personen längst verstorben sind. Doris ahnt, dass auch ihr Ende naht. Die Geschichten zu all diesen Namen will Doris jedoch für ihre Grossnichte Jenny aufbewahren, die mit ihrer Familie in den USA wohnt, während Doris Schwedin ist. Und so beginnt Doris zu schreiben und nimmt uns als Ich-Erzählerin mit in ihre Vergangenheit.

    Doris kam in Stockhom zwischen den Weltkriegen zur Welt. Als ihr Vater früh verstirbt, gibt Doris' Mutter sie kurzerhand bei einer reichen Dame mit nur 14 Jahren in Stellung. Ein hartes Leben, doch Doris hat Glück, denn ihre Arbeitgeberin zieht mit ihr nach Paris, wo Doris nach kurzer Zeit als Model entdeckt wird und sogar für Chanel arbeitet. Dennoch empfindet sie dieses Schicksal beinahe als noch härter. Der homosexuelle Maler Gösta wird in den ersten Pariser Jahren ihr einziger Vertrauter, bis ihr Allan begegnet. Er ist halb Franzose und halb Amerikaner und hält sich nur vorübergehend in Paris auf. Zwischen den beiden beginnt eine Liebesaffäre, bis Allan von einem Moment auf den anderen nach Amerika zurückkehrt, ohne ein Wort der Erklärung.

    Auch Doris' unruhiger Lebensweg verschlägt sie in die USA. Ausgerechnet während des Zweiten Weltkrieges reist sie nach England, noch immer auf der Suche nach Allan, und kehrt schliesslich nach Schweden zurück. Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich der Geschichte mit grossem Interesse gefolgt. Danach nimmt die Spannungskurve jedoch je ab und die Handlung wird irgendwie belangloser. Ich konnte Doris' Handlungen nicht mehr unbedingt nachvollziehen. Zunehmend rückt Jenny mit ihrer kleinen Tochter in den Mittelpunkt der Erzählung, denn die beiden machen sich in der Gegenwart auf nach Schweden, um Doris vor ihrem Tod noch einmal zu sehen. Die immer wiederkehrenden Besuche im Krankenhaus mit dem quengelnden Kind bei der frisch operierten Doris waren nicht unbedingt ein Lesevergnügen. Auch Jenny ist ein ehemaliges Model und ich habe mich gefragt, ob es in diesem Buch für Frauen auch andere Berufe gibt als Model oder Haushälterin. Leider kippt die Handlung zum Ende hin in Nicholas Sparks-artigen Kitsch ab. Wirklich schade, denn die von der Autorin aufgeworfene Frage "Hast du genug geliebt" ist durchaus bedenkenswert.
    Erwähnt sei noch der schöne Umschlag, der das Buch zu einem Schmuckstück macht.

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  • 3 Sterne

    Langeweile, 07.11.2018

    Ein rotes Adressbuch, welches die zehnjährige Doris von ihrem Vater geschenkt bekam, hat sie ihr ganzes Leben lang wie einen Schatz gehütet.
    Im Alter von 96 Jahren vertraut sie diesem Buch die Geschichte ihres bewegten Lebens an, um es dann ihrer Grossnichte Jenny zu hinterlassen. Es befinden sich viele Namen in diesem Buch, hinter den meisten steht“ tot“.
    Ihr Lebensweg führte sie von Schweden über Amerika und Frankreich wieder zurück nach Schweden. Es gab viele Hochs und Tiefs und eine alles überdauernde, jedoch unerfüllte, Liebe.

    Meine Meinung:

    Die einzelnen Abschnitte waren jeweils einer Person zugeordnet, die Geschichte als solches in einer Art Tagebuch geschrieben. Dieser Schreibstil machte es etwas schwierig,eine Beziehung zu den einzelnen Personen aufzubauen.
    Die Hauptprotagonisten Doris und Jenny dominierten, die anderen Personen blieben jedoch relativ blass.
    Meiner Meinung nach hätte die Geschichte deutlich mehr Potenzial gehabt, was hier leider nicht ausgeschöpft wurde.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 19.08.2018 bei bewertet

    Mein Adressbuch ist die Landkarte meines Lebens

    „Das ist eine Art Testament. Ich vermache dir meine Erinnerungen. Das ist das Wertvollste, das ich besitze.“

    Doris Alm muss nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod ihres Vaters sowohl die Schule, als auch ihr Elternhaus verlassen. Im zarten Alter von dreizehn Jahren tritt sie in ihrer Heimat Schweden eine Stelle als Dienstmädchen im Haus einer eleganten und wohlhabenden Französin an. Doris führt fortan ein aufregendes und turbulentes Leben, wird zur strahlenden Schönheit und zum gefeierten Pariser Mannequin und wohnt in verschiedenen Kontinenten. Sie lernt ihre grosse Liebe kennen, und erlebt den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, die Jahre bis zum Kriegsende und die Zeit des Wiederaufbaus mit. Der schönen und unabhängigen Frau ist ein langes Leben beschieden. Ihre einsamen Tage in der kleinen Wohnung in Schweden füllt sie mit Erinnerungen, die sie für ihre Grossnichte Jenny zu Papier gebracht hat. Ein Vermächtnis der Liebe – und das Zeugnis eines langen und bewegten Lebens.

    Sofia Lundberg hat sich mit diesem gefühlvollen Roman pfeilgerade in mein Herz geschrieben. Durch ihre Protagonistin Doris haucht sie den Namen der Menschen im roten Adressbuch wieder Leben ein – Menschen, die für eine kurze oder längere Zeit Teil ihres Lebens waren und bereits gestorben sind. Behutsam tastet sie sich Name für Name in ihrem kleinen Adressbuch vor, schwelgt in den Erinnerungen und zieht mit ihrer Geschichte den Leser tief in ihren Bann.

    Der Autorin ist ein wunderschöner Schreibstil zu eigen. Um die Memoiren der Doris Alm zu erzählen, bediente sie sich zwei verschiedener Zeitebenen. Eine Handlung findet in der Gegenwart statt, wo die 96jährige alte Dame einmal pro Tag in ihrer Wohnung von Pflegekräften unterstützt wird. Mit grosser Einfühlsamkeit veranschaulicht Sofia Lundberg deren Einsamkeit und ihre körperlichen Einschränkungen. Doris zehrt von den wöchentlichen Skype-Gesprächen mit ihrer einzigen noch lebenden Verwandten – ihrer geliebten Jenny in Amerika. Doch nach dem Zuklappen des Laptops empfindet die alleine lebende Greisin die Stille in der Wohnung noch bedrückender.

    Durch die Nebenfiguren dieses Buches, die in Form von Adressbucheinträgen nach und nach auf der Bildfläche erscheinen, erzählt die Autorin in einer zweiten Zeitebene von der Vergangenheit ihrer Protagonistin. Sie beleuchtet jede einzelne Person und ihre Beziehung zu Doris, erzählt von gemeinsam Erlebtem, von grossem Glück und tiefer Freude, aber auch von Kummer und Trauer. Und nach und nach erscheint stets der Vermerk „TOT“ neben den Namens- und Adresseinträgen in ihrem roten Adressbuch…

    „Das rote Adressbuch“ ist ein Buch, welches in leisen Tönen beginnt, im Verlauf der Seiten jedoch eine immer grössere Sogwirkung entwickelt, der man sich nicht entziehen kann. Es thematisiert die Einsamkeit im Alter, den Verfall des Körpers und der wehmütigen Erinnerung an längst vergangene Jahre. Sofia Lundberg lässt das gesamte Leben der Doris Alm durch die Namen im Adressbuch Revue passieren. Der Schreibstil der Autorin hat mich bereits bei der Leseprobe völlig vereinnahmt. Für meinen persönlichen Lesegeschmack handelt es sich hierbei um eines der emotionalsten Bücher, welches ich jemals in Händen halten durfte. Ich habe im Verlauf von knapp dreihundertfünfzig Seiten mit Doris gelacht, mit ihr gelitten, ihre unendliche Sehnsucht nach der grossen Liebe ihres Lebens miterlebt, sie als strahlende Schönheit und geiertes Pariser Mannequin bewundern, durfte anschliessend schwere Zeiten mit ihr überstehen und sie schweren Herzens im Alter vereinsamt in ihrer kleinen Wohnung sitzen sehen.

    Dieser Roman ist eine Hommage an die Liebe im Leben. Er hat mir ausgezeichnet gefallen, mich an mancher Stelle zum Schmunzeln gebracht, aber auch unzählige Male zu Tränen gerührt. Ich kann dieses grossartige Meisterwerk wirklich jedem ans Herz legen!

    (stark gekürzte Fassung aufgrund der Zeichenbeschränkung)

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  • 5 Sterne

    2 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwürmchen, 26.08.2018 bei bewertet

    Die 96-jährige Doris lebt allein in Stockholm und ist auf die Hilfe von Pflegepersonal angewiesen. Die einzige Verbindung besteht zu ihrer Grossnichte Jenny, die mit ihrer Familie in San Francisco lebt und mit der sie regelmässig skypt. Für Jenny schreibt sie ihre Lebensgeschichte nieder, mit Hilfe des roten Adressbuches, das sie zum 10. Geburtstag von ihrem Vater geschenkt bekam. Darin sollte sie die Menschen verewigen, die ihr noch im Laufe des Lebens begegneten. Doch nach und nach werden die Namen durchgestrichen und mit tot gekennzeichnet. Eines Tages wird Doris ins Krankenhaus eingeliefert. Jenny macht sich gegen alle Wiederstände auf den Weg nach Stockholm, um Doris während ihres Lebensendes beizustehen. Denn Doris war für sie wie eine Mutter, die sie über alles geliebt und ihr in schweren Zeiten Halt gegeben hat.

    Ich bin immer noch völlig beeindruckt von diesem wunderbaren Buch. Es regt zum Nachdenken an, hallt nach und hat mich auch während der Lesepausen beschäftigt. Doris‘ Geschichte hat mich absolut gecatcht, sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit.
    Abwechselnd wird dieses Buch auf zwei Zeitebenen erzählt. Die Rückblicke in die Vergangenheit sind mit „Das rote Adressbuch“ und den Namen der jeweiligen Personen gekennzeichnet. Als Leser blickt man gemeinsam mit Doris auf ein bewegtes Leben zurück, geprägt von Liebe aber auch von Schicksalsschlägen und verpassten Chancen. Wir erfahren einiges über Doris‘ Kindheit in Stockholm und bgleiten sie über viele Jahre nach Paris, wo sie ihre grosse Liebe findet, die sie ihr Leben lang beschäftigen soll. Wir folgen Doris in die USA, über England wieder zurück in ihre Heimat, nach Stockholm.
    Ich konnte kaum aufhören zu lesen, immerzu wollte ich erfahren, wie es mit Doris weitergeht. Und auch der gegenwärtige Teil hat mich gleichermassen mitgenommen. Eindringlich und bildhaft erzählt die Autorin Doris‘ Geschichte, die mich nicht mehr losgelassen hat. Zum Schluss hin wird es richtig emotional und hat mich zutiefst berührt. Mich hat es wirklich für Doris gefreut, dass ihre Grossnichte Jenny für sie da war, dass Doris auch im hohen Alter noch geliebt wurde.
    Ich hoffe, dass dieser zauberhafte Debütroman nicht das einzige Werk der Autorin bleibt. Für mich gehört es zu den absoluten Herzensbüchern.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amy-Maus87, 22.10.2018

    Das rote Adressbuch ist ein Buch, welches auf den ersten Blick so unscheinbar auf mich wirkte, dass ich erst durch andere Leser darauf aufmerksam geworden bin und so meine Neugier weckte. Und so begann ich, in die Welt der 96 jährigen betagten Doris einzutauchen, die einen nachhaltigen Eindruck mit ihrer Geschichte in mir hinterlassen hat...

    Doris Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Da ist die Gegenwart, in der wir als Leser Doris mit ihren stolzen 96 Jahren kennenlernen. Sofia Lundberger erzeugt so bereits am Anfang des Buches eine sensible Stimmung, die mir direkt ein Gefühl dafür vermittelt hat, wie sich diese betagte Dame fühlen muss. Eine einsame Wohnung, in der der regelmässig erscheinende Pflegedienst eine kurze Ablenkung vom Alltag schafft, die wöchentlichen Anrufe ihrer Grossnichte, die sie mit besonders grosser Freude erwartet und die vielen restlichen Stunden, die sie in grosser Einsamkeit verbringt.
    Doris schwelgt sehr oft in Erinnerungen, die sie ihrem roten Adressbuch zu verdanken hat. Ein Buch mit mit vielen gelebten Leben, die mittlerweile fast alle von ihr geggangen sind. Und so blättert Doris durch das Adressbuch und erzählt aus ihrer Vergangenheit, die mit dem frühen Tod ihres geliebten Vaters begonnen hat und weiter verlief mit all den Menschen, die sie auf ihrem Lebensweg, ob kurz oder lang, begleitet haben.

    Es ist nicht nur Doris bewegendes Leben, was mich an die Zeilen fesselte, sondern auch die Umsetzung der Autorin, dass alle geliebten Menschen aus dem roten Adressbuch zu einer Geschichte zusammengefügt worden sind, die in mir als Leser nie das Gefühl erzeugten, dass zeitliche Lücken in der Erzählung entstanden wären. Und so folgte ich der starken Doris durch ein schwieriges Leben über mehrere Kontingente, in dem sogar zeitweise der Krieg vorherrschte und alles sehr schwierig gestaltete. Ein Leben mit vielen schönen Momenten, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberten aber auch sehr vielen traurigen Szenen, die mir die Trageweite ihrer Handlungen erst so richtig bewusst machen.
    Es ist ein Buch über eine starke und mutige Frau, die am Ende doch noch einmal das grosse Glück erfahren durfte.

    Mein Fazit:
    Das rote Adressbuch ist in meinen Augen nicht nur ein sehr emotionales Werk über eine bewegende Geschichte einer alten Frau, sondern es war für mich so viel mehr. Es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Über unser System und den Umgang mit der älteren Bevölkerung. Die Einsamkeit vieler älterer Menschen und das daraus resultierende Gefühl, meinen Mitmenschen noch mehr an Aufmerksamkeit zu schenken.
    Sofias Lundberg Buch wird mich noch eine lange Zeit in meinen Gedanken begleiten.
    Ein bewegendes Werk, welches mein Herz berührt hat und in mir immer wieder die Frage der letzten Seite des Buches in Erinnerung ruft. „Hast du in deinem bisherigen Leben genug geliebt?“

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 24.08.2018

    Inhalt :
     
    Ausnahmsweise möchte ich dieses Mal kaum etwas über den Inhalt dieses Buches erzählen, denn für mich ist es zu einem wahren Herzensbuch geworden, welches mich tief im Innern berührt und zu Tränen gerührt hat, deshalb nur so viel: 


    Im Debütroman der schwedischen Schriftstellerin geht es um die 96- jährige Doris, die sich am Ende ihres Lebensweges befindet und genau 86 Jahre später, wird ein Geschenk ihres Vaters zu einem zentralen Punkt der Geschichte. Denn als Doris zehn Jahre alt wurde, bekam sie von ihrem Vater ein kleines rotes Adressbuch geschenkt, im Laufe all der Jahre füllte sie dieses mit Menschen, die von Liebe geprägt waren, doch nach all der Zeit, wurde aus Liebe ,Einsamkeit und aus Lebenden, Tote. 
    Doch anhand dieses Notizbuches, beginnt Doris ihre Geschichte niederzuschreiben, ein Leben voller bewegender Momente, von Reisen über Ozeane , der Liebe ihres Lebens und Krieg, der Leben zerstörte und es führt sie zu einem Menschen, den sie für immer lieben sollte.... 

    Meinung : 
    Es fällt mir wirklich nicht leicht, meine Gefühle zu diesem Buch, wiederzugeben, denn dieses Buch ist ein ganz besonderes. 
    Nicht nur, dass die Autorin Sofia Lundberg, mit Doris einen herausragenden, emotional tiefgründigen, charmant humorvollen und lebensklugen Charaktere erschaffen hat, den wir uns wohl alle an unserer Seite wünschen würden! 
    Nein ganz nebenbei, hat die Autorin, ein so wahres Abbild des Lebens erschaffen, dass mir nicht nur einmal die Tränen kamen. 
    Denn mit einer feinfühligen und so nachvollziehbaren Sprache, begleitet uns der Schreibstil durch eine Geschichte, ja durch Doris Leben, das von jeder Emotionalität geprägt ist, eine Geschichte , die aufzeigt, welch eine Achterbahnfahrt das Leben sein kann, im positiven als auch negativen Sinne, und dass trotz aller Widrigkeiten immer die Liebe und Freude im Vordergrund stehen sollte. Und genau aufgrund dieser so wundervoll zu Papier gebrachten Botschaft, ist dieses Buch ein wahrer Schatz im Bücherregal! 
    Wir fliegen durch die Seiten und erleben mit Doris ein Leben, durch die Geschichte, durch persönliche und politische Kriege, über Kontinente hinweg und dabei bekommen wir als Leser so viel Emotionen geschenkt, Wärme, Trauer, Wut, Einsamkeit, eben das wahre Leben. 

    Fazit : 
    Sofia Lundberg ist mir ihrem Debüt "das rote Adressbuch " ein Roman gelungen, dessen Protagonistin menschlich tief beeindruckt und einen als Leser so schnell nicht mehr loslassen wird. Eine Protagonistin, voller Weisheit, Tapferkeit, Scharfsinn und Humor, Chapeau;! 
    Ganz nebenbei ist diese Geschichte einfach wundervoll, erwärmend und voller Emotionalität, sodass bei mir am Ende alle Tränen flossen und durchaus ein Schluchzen für Doris aus meiner Seele kam, für eine Geschichte, die nun ein wenig in meine Erinnerungen eingedrungen ist und dort verweilen wird. 
    Eine Autorin, die es versteht mit ihrem Schreibstil, so zu spielen, dass Emotionen nie überladen wirken, sondern stets nahbar und echt wirken. Wie ich finde, ein grosses Talent! 
    Ein beeindruckendes Debüt, ja ein perfektes !

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  • 5 Sterne

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    Schmökerwürmchen, 26.08.2018

    Die 96-jährige Doris lebt allein in Stockholm und ist auf die Hilfe von Pflegepersonal angewiesen. Die einzige Verbindung besteht zu ihrer Grossnichte Jenny, die mit ihrer Familie in San Francisco lebt und mit der sie regelmässig skypt. Für Jenny schreibt sie ihre Lebensgeschichte nieder, mit Hilfe des roten Adressbuches, das sie zum 10. Geburtstag von ihrem Vater geschenkt bekam. Darin sollte sie die Menschen verewigen, die ihr noch im Laufe des Lebens begegneten. Doch nach und nach werden die Namen durchgestrichen und mit tot gekennzeichnet. Eines Tages wird Doris ins Krankenhaus eingeliefert. Jenny macht sich gegen alle Wiederstände auf den Weg nach Stockholm, um Doris während ihres Lebensendes beizustehen. Denn Doris war für sie wie eine Mutter, die sie über alles geliebt und ihr in schweren Zeiten Halt gegeben hat.

    Ich bin immer noch völlig beeindruckt von diesem wunderbaren Buch. Es regt zum Nachdenken an, hallt nach und hat mich auch während der Lesepausen beschäftigt. Doris‘ Geschichte hat mich absolut gecatcht, sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit.
    Abwechselnd wird dieses Buch auf zwei Zeitebenen erzählt. Die Rückblicke in die Vergangenheit sind mit „Das rote Adressbuch“ und den Namen der jeweiligen Personen gekennzeichnet. Als Leser blickt man gemeinsam mit Doris auf ein bewegtes Leben zurück, geprägt von Liebe aber auch von Schicksalsschlägen und verpassten Chancen. Wir erfahren einiges über Doris‘ Kindheit in Stockholm und bgleiten sie über viele Jahre nach Paris, wo sie ihre grosse Liebe findet, die sie ihr Leben lang beschäftigen soll. Wir folgen Doris in die USA, über England wieder zurück in ihre Heimat, nach Stockholm.
    Ich konnte kaum aufhören zu lesen, immerzu wollte ich erfahren, wie es mit Doris weitergeht. Und auch der gegenwärtige Teil hat mich gleichermassen mitgenommen. Eindringlich und bildhaft erzählt die Autorin Doris‘ Geschichte, die mich nicht mehr losgelassen hat. Zum Schluss hin wird es richtig emotional und hat mich zutiefst berührt. Mich hat es wirklich für Doris gefreut, dass ihre Grossnichte Jenny für sie da war, dass Doris auch im hohen Alter noch geliebt wurde.
    Ich hoffe, dass dieser zauberhafte Debütroman nicht das einzige Werk der Autorin bleibt. Für mich gehört es zu den absoluten Herzensbüchern.

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  • 5 Sterne

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    Sonja W., 24.08.2018

    "Das Rote Adressbuch" ist der äusserst gelungene Debütroman der schwedischen Autorin Sofia Lundberg. Es ist verständlich, dass sie mit diesem Roman die schwedische Litertur- und Bloggerszene im Sturm eroberte. In dieser wunderbaren Geschichte nimmt sie uns mit auf eine unglaubliche Reise, die uns von Schweden, über Frankreich, England, Amerika und wieder nach Schweden entführt.

    Der Inhalt: Doris wächst im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Zu ihrem zehnten Geburtstag erhält sie von ihrem Vater ein ganz besonderes Geschenk, und zwar ein rotes Adressbuch. Hier soll sie alle Menschen verewigen, die ihr etwas bedeuten und die auf ihrem Lebensweg eine Rolle spielen. Doris hütet das Büchlein jahrzehntelang. Als sie jedoch erkrankt, entschliesst sie sich, ihre Geschichte aufzuschreiben. Und mit ihrem roten Adressbuch beginnt eine bewegende Reise in die Vergangenheit, ihre grosse Liebe, die sie verlor, aber nie vergessen konnte.....

    Wahnsinn! Noch jetzt nach Beendigung des Buches hält mich die Geschichte gefangen. Der Schreibstil der Autorin ist dermassen berührend, emotional und spannend. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Und die 96jährige Doris, die nun am Ende ihres Lebens angekommen ist, nimmt uns auf eine unglaubliche, bewegende und berührende Reise mit in die Vergangenheit. Wir dürfen Doris als Kind kennenlernen, ich spüre förmlich die Armut, die in Schweden in den 20er Jahren geherrscht hat. Sehe die kleine Doris vor mir, die als Kind schon so viele erlebt hat. Und diese vielen Schicksalsschläge und Erlebnisse ziehen sich durch ihr ganzes bewegtes Leben. Ich habe oft mir ihr gelitten, gehofft und gebangt und hätte sie gerne mal in den Arm genommen. Wie aussagekräftig kann so ein kleines rotes Adressbuch sein. Äusserst sympathisch ist mir auch ihre Grossnichte Jenny, die ja mit ihrer Familie in Amerika lebt und mit der Doris regelmässig skypt. Bewundert habe ich Jenny für ihren Mut, alles hinter sich zu lassen und sich auf nach Schweden zu machen. Das war für mich die richtige Entscheidung. Man hat beim Lesen wirklich das Gefühl, als stiller Beobachter am Rande der Geschichte, die wirklich herzerwärmend ist, zu stehen.

    Für mich ist diese Lektüre ein absolutes Lesehighlight ein Bestseller. Der Autorin ist wirklich ein berührendes Buch der Extraklasse gelungen. Das Cover mit der tollen Farbwahl spricht mich sofort an. Selbstverständlichh vergebe ich gerne 5 Sterne und freue mich jetzt schon auf den nächsten Roman der Autorin.

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  • 5 Sterne

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    Silke G., 12.08.2018 bei bewertet

    Es gibt Bücher, die brauchen keine Rezensionen. Sie leben einfach durch das Geschriebene zwischen den Buchdeckeln. Sie strahlen durch die Covergestaltung schon so viel Wärme und Gefühl aus, dass man es unweigerlich in die Hand nimmt und es geniessen möchte. So ein Buch ist das rote Adressbuch von Sofia Lundberg. Es gibt der Seele unfassbar viel.

    Sofia Lundberg schildert das Leben von Doris. Einer alten Frau, die alleine in ihrer Wohnung lebt und auf ihr Leben zurückblickt. Es ist ihr Leben und doch bewegt es mich - und ich vermute viele andere Leser auch - zu tiefst. Ich weiss nicht wie es die Autorin geschafft hat, aber ich habe sehr intensiv ihr Geschriebenes genossen: Ich habe schallend gelacht, mir die Augen aus dem Kopf geweint, geschmunzelt über kleine und grosse Missgeschicke, war geschockt von den Unbilden des Lebens, mein Herz ob des Löwenmutes der Protagonistin klopfen gespürt und vieles mehr. Kurz, ein ganzes Leben mit all seinen Höhen, Tiefen und seiner Mittelmässigkeit an mir vorbeiziehen sehen.

    Erzählt wird das Leben von Doris jetzt, am Ende ihrer Tage, die sie in einem Wohnkomplex in ihrem Heimatland Schweden verbringt. Doris erzählt ihr Leben rückblickend, aber nicht melancholisch, sondern so, wie es war: Lebendig! Sie erzählt ihre Geschichte für ihre Grossnichte Jenny, die einzige Familie, die sie hat und die auch immer für sie da war, egal wie gross die Entfernung zwischen ihnen auch sein mag.
    Doris erzählt davon, wie sie in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und mit nur dreizehn Jahren von ihrer Mutter weggeschickt und in Arbeit und Brot gegeben wurde. Erst in eine Grossstadt, dann ging ihr Leben weiter nach Paris. Sie arbeitet als Model, lernte viele Menschen kennen, kam nach Amerika und wagte während des Krieges den Rückweg nach Europa. Immer auf der Suche nach der grossen Liebe. Nach der Liebe, die nicht nur das Herz, sondern das Leben erfüllt.

    Was am Ende bleibt, ist ein rotes Adressbuch. Das ist der sichtbare Teil für jeden. Doch zwischen den Seiten, zwischen den Zeilen und der Tinte steckt ein ganzes Leben.

    Mein Fazit
    Danke für dieses wunderbare Buch, das Liebe in meinen Alltag gebracht hat und meine Augen für meine Mitmenschen wieder ein bisschen mehr öffnete!

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  • 5 Sterne

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    Inge W., 12.10.2018 bei bewertet

    Die 96 jährige Doris blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Das rote Adressbuch mit allen Weggefährten ist ihr Schatz. Doris wuchs in einfachen Verhältnissen im Stockholm der 1920er Jahre auf. Es war 1928. An ihrem zehnten Geburtstag, machte ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk. Als ihr das Geschenk überreicht wurde, wusste sie schon, dass sich in der Verpackung etwas ganz Besonderes befand. Das konnte sie an dem Funkeln im Blick ihres Vaters sehen. In seinen dunklen Augen, die sonst immer verrieten, dass er mit den Gedanken woanders war. Sie warteten auf meine Reaktion. Doris strich mit dem Daumen über das rote Seidenband, bevor sie vorsichtig an beiden Enden zog und die Schleife löste. Das Geschenk war ein Adressbuch, das in rotes Glattleder gebunden war und beissend nach Färbemittel roch. Es war in feines, dünnes Seidenpapier gewickelt. Doris strich mit der Fingerspitze darüber. Die zarte Oberfläche, die aus einem Wirrwarr aus Mustern bestand. Und dann das Band, ein dickes rotes Seidenband. Es war das schönste Päckchen, das sie jemals bekommen hatte: Ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten. Jahrzehnte später hütet Doris das kleine Buch noch immer wie einen Schatz. Und eines Tages beschliesst sie, anhand der Einträge ihre Geschichte niederzuschreiben. So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben, quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris der Dreissigerjahre nach New York und England – zurück nach Schweden und zu dem Mann, den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte. Sofia Lundberg entfaltet das vielschichtige Porträt einer Frau, gekonnt, mit Einfühlung, und aus verschiedenen Perspektiven geradezu meisterhaft. Völlig ohne Kitsch, poetisch und dramatisch. Doris ist die Frau, um die sich alles dreht und doch ist sie die Einzige, die im ganzen Roman nicht zu Wort kommt, er ist eine wunderbare und zum Nachdenken anregende Unterhaltungslektüre. Ein zarter, bemerkenswerter Roman. Dieses sprachgewaltige Debüt ist wie der Besuch bei Oma - man fühlt sich geborgen und staunt über die Geschichten. Ein gefühlvoller Blick zurück, der mich stellenweise sehr nachdenklich gemacht hat. Unbedingt lesen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 12.08.2018 bei bewertet

    Doris bleibt nicht mehr viel Lebenszeit, mit 96 lebt sie alleine in Stockholm und die einzige Familie, die ihr noch geblieben ist, ist ihre Nichte Jenny, die mit ihrer Familie in San Francisco wohnt. Über Skype sprechen sie regelmässig miteinander und so hat Doris Anteil am Aufwachsen von Jennys Kindern. Doris befürchtet jedoch, dass ihr die Zeit davonläuft und sie nicht mehr alles erzählen und beichten kann, was sie gerne loswerden möchte, daher beginnt sie in einem roten Tagebuch zu notieren, wer ihr in ihrem Leben wichtig war und welche Rolle diese Menschen für sie persönlich spielten, wen sie liebte. Als es mit Doris‘ Gesundheit rapide bergab geht, fliegt Jenny mit ihrer jüngsten Tochter nach Schweden, um ihre Tante in den letzten Stunden zu begleiten.

    Sofia Lundberg ist eine Journalistin, die in der schwedischen Hauptstadt lebt. „Das rote Adressbuch“ ist ihr erster Roman, der in Skandinavien direkt zum grossen Erfolg wurde. Es ist eine Geschichte voller Abendteuer, Gefahren, Erfolge und Niederlagen. Aber in erster Linie ist es ein Roman über die Liebe, eine Liebe, die es tatsächlich gab, die Kriege überstand – aber immer nur aus der Ferne gelebt wurde.

    Was mir am besten gefallen hat, war der Wechsel zwischen den beiden Erzählsträngen, einerseits Doris in ihren letzten Tagen zu begleiten, andererseits ihr aufregendes Leben ab den Kindertagen nachzuvollziehen. Sie hatte kein einfaches Leben, aber genau das hat sie zu dem Menschen gemacht, der sie am Ende ist: eine veritable Grande Dame mit grossem Herz, die alles erlebt und so viel zu geben hat.

    Die Autorin hat liebenswerte und charmante Figuren erschaffen, die man am Ende nicht verlassen möchte. Der Roman ist ein kleiner Schatz, den man nicht übersehen sollte und der in dem Wunsch der Mutter alles zusammenfasst, was Doris erlebt: Sie wünscht ihrer Tochter, dass sie immer genügend Sonne habe, um ihre Tage zu erleuchten, genügend Regen um die Sonne zu schätzen, Freude für die Seele und Kummer, um die Freuden zu würdigen und Begegnungen, um sich auch verabschieden zu können.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 24.08.2018

    "Das Rote Adressbuch" ist der äusserst gelungene Debütroman der schwedischen Autorin Sofia Lundberg. Es ist verständlich, dass sie mit diesem Roman die schwedische Litertur- und Bloggerszene im Sturm eroberte. In dieser wunderbaren Geschichte nimmt sie uns mit auf eine unglaubliche Reise, die uns von Schweden, über Frankreich, England, Amerika und wieder nach Schweden entführt.

    Der Inhalt: Doris wächst im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Zu ihrem zehnten Geburtstag erhält sie von ihrem Vater ein ganz besonderes Geschenk, und zwar ein rotes Adressbuch. Hier soll sie alle Menschen verewigen, die ihr etwas bedeuten und die auf ihrem Lebensweg eine Rolle spielen. Doris hütet das Büchlein jahrzehntelang. Als sie jedoch erkrankt, entschliesst sie sich, ihre Geschichte aufzuschreiben. Und mit ihrem roten Adressbuch beginnt eine bewegende Reise in die Vergangenheit, ihre grosse Liebe, die sie verlor, aber nie vergessen konnte.....

    Wahnsinn! Noch jetzt nach Beendigung des Buches hält mich die Geschichte gefangen. Der Schreibstil der Autorin ist dermassen berührend, emotional und spannend. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Und die 96jährige Doris, die nun am Ende ihres Lebens angekommen ist, nimmt uns auf eine unglaubliche, bewegende und berührende Reise mit in die Vergangenheit. Wir dürfen Doris als Kind kennenlernen, ich spüre förmlich die Armut, die in Schweden in den 20er Jahren geherrscht hat. Sehe die kleine Doris vor mir, die als Kind schon so viele erlebt hat. Und diese vielen Schicksalsschläge und Erlebnisse ziehen sich durch ihr ganzes bewegtes Leben. Ich habe oft mir ihr gelitten, gehofft und gebangt und hätte sie gerne mal in den Arm genommen. Wie aussagekräftig kann so ein kleines rotes Adressbuch sein. Äusserst sympathisch ist mir auch ihre Grossnichte Jenny, die ja mit ihrer Familie in Amerika lebt und mit der Doris regelmässig skypt. Bewundert habe ich Jenny für ihren Mut, alles hinter sich zu lassen und sich auf nach Schweden zu machen. Das war für mich die richtige Entscheidung. Man hat beim Lesen wirklich das Gefühl, als stiller Beobachter am Rande der Geschichte, die wirklich herzerwärmend ist, zu stehen.

    Für mich ist diese Lektüre ein absolutes Lesehighlight ein Bestseller. Der Autorin ist wirklich ein berührendes Buch der Extraklasse gelungen. Das Cover mit der tollen Farbwahl spricht mich sofort an. Selbstverständlichh vergebe ich gerne 5 Sterne und freue mich jetzt schon auf den nächsten Roman der Autorin.

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    liesmal, 20.08.2018 bei bewertet

    Ein ganzes Leben -

    Doris ist 96 Jahre alt. Zu ihrem 10. Geburtstag bekam sie von ihrem Vater ein rotes Adressbuch geschenkt, in dem sie alle Adressen der Menschen festhalten sollte, die eine Bedeutung in ihrem Leben haben. Dieses Buch hat sie ihr Leben lang gehütet und gepflegt. Jedes Mal, wenn sie erfahren hat, dass einer dieser Menschen verstorben war, hat Doris dessen Namen durchgestrichen und TOT daneben geschrieben. Inzwischen gibt es nur noch wenige Namen, die nicht durchgestrichen sind. Zu ihnen gehört Jenny, Doris‘ Grossnichte, die sie liebt wie ihr eigenes Kind.
    Für Jenny schreibt Doris zu jeder Adresse die Geschichte. Dadurch reist auch sie selbst gedanklich noch einmal an die verschiedenen Orte ihrer Vergangenheit.
    So bezaubernd wie das Cover sind auch die Geschichten, die Doris erzählt, auch wenn die Stationen ihres Lebens nicht einfach waren.
    Ein warmherziger Schreibstil, der zwar das Lesen leicht macht, aber der es schwer macht, das Buch auch mal aus der Hand zu legen. Dazu tragen nicht zuletzt die kurzen Kapitel bei, in denen wechselweise aus Doris‘ Gegenwart und die Geschichten der Menschen aus dem Adressbuch und damit auch aus Doris‘ Vergangenheit sehr spannend erzählt werden, die aber auch Einblick geben in Jennys Leben und das ihrer Familie. Die Warmherzigkeit zwischen Doris und Jenny wird sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, selbst wenn sie örtlich weit voneinander entfernt wohnen und ein Kontakt nur durch Skypen aufrechterhalten wird.
    Was ich nicht unerwähnt lassen möchte: Doris war auf häusliche Pflege angewiesen. Die Autorin scheint genau zu wissen, welche Unterschiede es gibt im Bereich der Altenpflege. Da gibt es Pflegerinnen wie Sara, die sich liebevoll um Doris kümmern, die ein Gespür für deren Wünsche haben und ohne grossen Aufwand erreichen, dass Doris zufrieden ist. Doch es gibt leider auch Pflegerinnen, die dieses Gespür nicht haben. So habe ich mir – allein nach der Beschreibung, wie sie das Essen für Doris vorbereitet und serviert hat – gewünscht, Ulrika hätte doch besser einen anderen Beruf erlernt.
    Ein wunderschönes Buch, mal anders als alle anderen!

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    Cosmea, 14.09.2018

    Haben wir am Ende genug geliebt?
    Im Mittelpunkt von Sofia Lundbergs Roman “Das rote Adressbuch“ steht Doris, inzwischen 96 Jahre alt und auf fremde Hilfe angewiesen. Eine Pflegerin hat ihr den Umgang mit dem Laptop gezeigt. So kann sie mit ihrer geliebten Grossnichte Jenny in den USA einmal wöchentlich skypen. Jenny ist ihre einzige noch lebende Verwandte. Von daher ist ihr der Kontakt zu ihr und den Kindern besonders wichtig. Doris´ liebster Besitz ist ihr rotes Adressbuch, das ihr Vater ihr zum 10. Geburtstag geschenkt hat. Hier stehen die Namen all der Menschen, die in ihrem Leben von Bedeutung waren, nicht alle jedoch liebenswert und geliebt. Inzwischen sind sie fast alle tot. Doris weiss, dass ihre Tage gezählt sind und schreibt die Geschichte(n) ihres ereignisreichen Lebens anhand dieser Namensliste auf. Daraus entsteht das Porträt einer langen, teilweise gefährlichen Reise durch Länder und Kontinente. Doris beschreibt ein Leben mit Höhen und Tiefen, wobei ihre glamouröseste Zeit sicher die als blutjunges Mannequin in Paris war, bis der Zweite Weltkrieg ihre Karriere beendete und sie zugleich von der Liebe ihres Lebens trennte, dem Halbamerikaner Allan Smith.
    Der herzerwärmende Roman ist eine Geschichte von Liebe und Verlust, ein Plädoyer für die Liebe, die alle Katastrophen überdauert. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. Da ist einmal die überwiegend chronologische Erzählung von Ereignissen anhand der beteiligten Personen, zum anderen in der Erzählgegenwart Doris´ aktuelle Situation, wenn sie mit Blick auf das nahende Ende Begebenheiten rekapituliert. Doris erlebt sehr traurige Dinge in ihrem langen Leben, aber ihre Grossnichte Jenny beweist ihr auf anrührende Weise ihre Liebe und macht ihr am Ende ein überraschendes Geschenk. Ich habe den auch sprachlich überzeugenden Roman sehr gern gelesen.

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    Nela, 04.09.2018

    Doris ist eine alte Dame, die alleine lebt und ausser von ihrer Pflegerin keinerlei Besuch erhält. Der einzige Lichtblick sind die wöchentlichen Skype-Telefonate mit ihrer einzigen verbliebenen Verwandten Jenny, die mit ihrer Familie in den USA lebt. Mit 96 Jahren ist Doris klar, dass sie nicht mehr all zu lange zu leben hat und so beschliesst sie, dass sie Jenny etwas hinterlassen möchte – ihre Erinnerungen an ein bewegtes Leben, die sie anhand der Namen in einem alten roten Adressbuch Revue passieren lässt.

    Zu Beginn fand ich das Buch schön, aber es hat mich nicht mitgerissen. Dies geschah erst in dem Moment, als Doris von ihrer grossen Liebe Allan berichtet. Einer sehr tragischen Geschichte, die mich immer noch verfolgt, auch wenn es sich um einen fiktiven Roman handelt. Ich habe mit Doris mitgelitten, gehofft, gebangt und alles miterlebt. Der Roman zeigt sehr schön, wie Menschen in unser Leben kommen und auch wieder gehen. Manche bleiben in den Gedanken für immer. Auch der zweite Weltkrieg ist zwar nur am Rande, aber mit seinen Folgen doch sehr gut eingearbeitet.

    Da ich komplett in das Buch eingetaucht bin, hat es mich hin und wieder gestört bzw. herausgerissen, wenn nur für wenige Seiten wieder in die Gegenwart zurückgesprungen wurde. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart an sich ist gut gelungen. Manchmal kam er für mich einfach unnötig und an der falschen Stelle. Vor allem, da die Vergangenheit von Doris als Ich-Erzählerin geschildert, die Gegenwart dagegen sehr neutral von aussen betrachtet wird.

    Nichts desto trotz handelt es sich für mich bei diesem Roman um ein wunderschönes Buch, das ich gerne weiterempfehlen möchte.

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    petra w., 14.08.2018

    Das Buch ist aussergewöhnlich. Das Cover ist wunderschön es erinnert an einen Leineneinband bedruckt mit Vögeln und Vogelbeere Zweigen. So ähnlich sieht das Adressbuch aus das die junge Doris von ihrem Vater geschenkt bekommt damit sie alle Menschen eintragen kann die sie in ihrem Leben in der weiten Welt begegnen wird. Ihr Leben entwickelt sich anders wie ihr Vater es sich vorgestellt hat, aber das Buch begleitet sie immer und hat viele Einträge. Die Erinnerungen die sie mit diesen Namen verbindet schreibt sie im hohen Alter für ihre Grossnichte auf. Geschichten von einem bewegten Leben, angefangen in Stockholm, über das Paris der Dreissiger Jahre, den USA, England und zurück nach Schweden. Auch Erinnerungen an einen Mann den sie geliebt, verloren und nie vergessen hat.
    Die Geschichte ist gut erzählt, als Leser lernt man erst die alte, einsame Doris kennen die nur über Skype Kontakt mit ihrer Grossnichte in den USA hält. Dann lernt man die Menschen aus dem Adressbuch kennen, jeder hat eigene Kapitel mit seinen Namen als Titel. Mitten aus dem Leben erfährt man das Wichtigste von ihnen. Ihr Umfeld wird auch das von Doris. Sie lernt sich darin zurecht zu finden.
    Alle Emotionen werden nur an der Oberfläche berührt, aber beim Lesen sinken sie tiefer, man denkt nach wie wäre es für dich gewesen. Zurück in der Gegenwart möchte man dann Doris Gesellschaft leisten und weiter hören über den nächsten Namen. Da das nicht geht liest man die nächsten Kapitel erfährt Gutes und Böses.
    Am Ende ein trauriges Happy End vielleicht ein bisschen viel aber schön.
    Dieses Buch ist mit Sicherheit ein Lese Highlight für 2018.

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    Readaholic, 09.08.2018

    Liebe - ein Leben lang
    Die 96jährige Doris ist geistig noch voll auf der Höhe, doch aufgrund ihrer körperlichen Gebrechen ans Haus gefesselt. Sie lebt ein sehr einsames Leben, hat nur Kontakt zu ihren Pflegerinnen und der einzigen lebenden Verwandten, der Grossnichte Jenny, die mit ihrer Familie in den USA lebt. Mit ihr skypt sie einmal pro Woche. Nach diesen Gesprächen, in denen sie Einblick in das laute, lebhafte Familienleben von Jenny erhält, ist ihr die Stille in ihren eigenen vier Wänden noch mehr bewusst.
    In ihrer Kindheit bekam Doris von ihrem Vater ein rotes Adressbuch geschenkt, das sie wie einen Schatz ihr ganzes Leben aufbewahrt hat. Die darin enthaltenen Namen sind fast alle durchgestrichen mit dem Vermerk „tot“. Sie beschliesst, ihr Leben und ihre Verbindung zu diesen Menschen für Jenny aufzuschreiben. Der Leser erfährt von ihrem harten und abenteuerlichen Leben, das sie von ihrer Heimat Stockholm nach Frankreich, Amerika, England und wieder zurück nach Schweden führt.
    Dabei wechselt die Perspektive von Doris als junger Frau zurück zu der gebrechlichen Doris der Jetztzeit, die eigentlich nur noch auf den Tod wartet. Doris’ Lebensgeschichte ist spannend und geprägt von der Begegnung mit Allan, der Liebe ihres Lebens, den sie in den Wirren des zweiten Weltkriegs aus den Augen verloren, doch nie vergessen hat.
    „Das rote Adressbuch“ ist ein melancholischer und sehr berührender Roman, dessen Ende für meine Begriffe zwar ein bisschen dick aufgetragen ist, was dem Lesegenuss aber keinen Abbruch tut. Ich habe ihn jedenfalls verschlungen.

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