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  • 4 Sterne

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    katikatharinenhof, 16.11.2022

    Als Buch bewertet

    Wieviel kann ein Mensch ertragen ?

    Hera Lind erzählt in "Das letzte Versprechen" die Lebensgeschichte von Anni Eckhardt und deren Kindheit Weihnachten 1944 ein jähes Ende findet. Was dann folgt, ist an Brutalität, Grausamkeit und entmenschlichtem Verhalten fast nicht zu ertragen und ich lese tränenblind und völlig schockiert die Kapitel.

    Immer wieder stelle ich mir die Frage, wieviel ein Mensch ertragen kann, bevor er endgültig zerbricht und bewundere Anni und ganz besonders ihre Grossmutter, dass sie inmitten von Barbaren und menschgewordenen Bestien die Hoffnung auf ein Wiedersehen nicht aufgegeben haben. Die Verbindung zwischen Enkelin und Grossmutter ist so unglaublich stark, dass dieses Band nichts beschneiden kann.

    Ich lese von Misshandlungen und Folter, kann die Tortur noch nicht einmal ansatzweise nachvollziehen, die die Menschen damals erlitten haben. Und doch haben sie nie den Glauben an das Gute im Menschen verloren.

    Es bricht mir das Herz, wenn ich lesen muss, wie Anni regelrecht dazu gezwungen wird, sich mit einer ihr vollkommen fremden Person, die ihre Mutter ist, anzunähern. Was die Behörden damals alles zum Wohl des Kindes entschieden habe - da stehen mir heute die Haare zu Berge.

    Die Lebensgeschichte von Anni Eckhardt geht tief unter die Haut und hinterlässt nachhaltige Spuren, aber manchmal schafft es Hera Lind leider nicht, die enge Bindung zwischen den Figuren in Buch und ihren Leser:innen zu halten. Die Personen wirken dann plötzlich unnahbar und entgleiten mit ihrem Tun und Handeln den Lesenden und es ist nur schwer nachzuvollziehen, warum diese oder jene Entscheidung getroffen worden ist.

    Gerade jetzt, wo mitten in Europa wieder ein Krieg wütet, vermischen die sich entsetzlichen Bilder des Tagesgeschehens mit den mehr als plakativen Schilderungen des Buches. Es ist richtig und wichtig, dass Hera Lind hier nichts beschönigt und die Grausamkeiten ans Tageslicht bringt. Aber manchmal ist mir das einfach zu viel und ich muss das Buch zu Seite legen und einmal tief durchatmen, bevor ich wieder weiterlesen kann.

    Ein Buch, das über Hoffnung, Mut und Zuversicht erzählt, aber auch den Schattenseiten des Krieges und den unbarmherzigen Schicksalsschlägen des Leben sehr viel Aufmerksamkeit schenkt.

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  • 4 Sterne

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    Urte Köhler, 29.10.2022

    Als eBook bewertet

    In diesem auf Tatsachen basierenden Roman kann ich die Heldin nur noch für ihre emotionale Kraft bewundern, mit der sie ihr Leben gemeistert hat.
    Ein Leben überreich an Qualen und seelischer Not unter der so mancher zusammengebrochen wäre.
    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich im ersten Drittel des Buches manche Textpassagen nicht gelesen habe, weil die dort geschilderte Grausamkeit jenseits meiner Vorstellungskraft liegt. Dieses Buch eignet sich nicht als Bettlektüre vorm Einschlafen.
    Auf der anderen Seite halte ich es für enorm wichtig, solche Geschichten in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, denn es zeigt auf, was ein Mensch aushalten kann (nicht muss!) und macht deutlich auf welchem Niveau das "Leiden" der Menschen in Erste-Welt Ländern liegt. Was heute als Zumutung empfunden wird ist lächerlich und fast beschämend verglichen mit dem Leid von Anna aus dem hier rezensierten Roman.
    Niemand wünscht irgendjemandem das durchmachen zu müssen, was Anna durchgemacht hat, aber wenn es gelingt, die Augen dafür zu öffnen, dem eigenen Leid einen Massstab anzulegen. Sich vielleicht zu fragen, wie schlimm man tatsächlich dasteht, verglichen mit dem, was an Leid tatsächlich möglich ist. Nicht, dass nicht jeder das eigene Leid als besonders schlimm empfindet, aber angesichts von dem, was möglich ist, sollte niemand sein Leid egoistisch in den Mittelpunkt stellen. So nach dem Motto: mein Leid ist schlimmer als deins.
    Ist es das wirklich?
    Ich denke, der Leser sollte die Geschichte von Anna als Messlatte nehmen und sich fragen: Wie sieht es wirklich aus mit meinem Schicksal? Sollte ich meine Person vielleicht nicht als das Zentrum des Universums betrachten, dem ständig "Leid" zugefügt wird, weil es nicht nach seinem Willen läuft?

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  • 4 Sterne

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    Makama, 25.10.2022

    Als Buch bewertet

    Bitter
    Hera Lind schreibt in diesem Buch die Lebensgeschichte von Anni Eckardt. Eine grausame und traurige Geschichte.
    Anni wächst im Banat auf - das liegt im ehemaligen Jugoslawien. Bis Weihnachten 1944 scheint ihre kleine Welt in Ordnung, die Menschen unterschiedlicher Nationen verstehen sich --- doch dann bricht die Hölle los .....
    Sowjets und Serben üben grausame Rache, für das das die Deutschen ihrem Volk angetan haben.....
    Annis Mutter wird nach Sibirien verschleppt - der Vater ist schon lange im Krieg .... und die Grossmutter gibt ein Versprechen immer auf das kleine Mädchen zu achten ..... es gelingt ---- trotzdem erleben die Mutter, Anni und die Grosseltern unvorstellbare Grausamkeiten....
    Erst 1950 sollen sich alle wiedersehen, allerdings ist der Vater inzwischen gefallen..... und nmiemand nimmt Rücksicht auf die Gefühle eines Kindes ....
    Doch Anni wird erwachsen und auch später hören die Schicksalsschläge nicht auf ......
    Aber Anni ist eine starke Frau, die sich nie und nimmer unterkriegen lässt....

    Fazit und Meinung:
    Was für ein Buch .... aber ein wichtiges Geschichtszeugnis .... nicht nur die Deutschen haben unfassbare Grausamkeiten verübt ---- und die Rache, nicht minder grausam traf die Falschen....
    Anni hat mir gut gefallen - sie ist eine starke Frau, allen Widrigleiten zum Trotz.
    Dann gab es noch viele Gedichte, die einem das Gelesene noch näher bringen sollen.
    Von mir gibt es gute 4 Sterne für dieses Buch.

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  • 4 Sterne

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    Barbara F., 05.12.2022

    Als Buch bewertet

    Es ist Weihnachten 1944 als die Soldaten an die Türe der Gastwirtsfamilie Pfeifer klopfen und Amalia, die Mutter von Anni mit sich nehmen. Der Mutter bleibt nur noch der Schwiegermutter das Versprechen abzuverlangen, dass diese sich um die kleine Anni kümmern soll.
    Das tun die Grosseltern dann auch so fern es ihnen möglich ist und sie flüchten mit Anni und vielen anderen dann nach Deutschland in der Hoffnung dort ein neues Leben beginnen zu können.
    Anni begleiten die Vorkommnisse der Flucht und des Krieges ihr Leben lang und sie hat immer wieder zu kämpfen.

    Das Buch ist aus der Sicht von Anni und ihrer Familie geschrieben und es werden auch immer wieder persönliche Gedichte oder Briefe hinzugefügt.

    Hera Lind hat mir persönlich in ihrem Buch "Das letzte Versprechen" nicht nur die Geschichte von Anni erzählt, sondern gleichzeitig auch die Geschichte meiner Grossmutter erweitert, die ebenfalls aus dem Banat geflüchtet ist. Für mich haben sich einige Fragen durch dieses Buch geklärt und ich kann meiner Oma nun noch mehr Verständnis entgegen bringen.

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  • 4 Sterne

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    Hannelore K., 15.01.2023

    Als Buch bewertet

    Wahre Schicksale
    Hera Lind ist nun nicht unbedingt die herausragendste aller Autorinnen und ihre früheren, eigens erdachten Werke sind eher nichts für mich, aber seit sie diese wahren Geschichten anderer Menschen schreibt, bin ich doch immer wieder gefesselt. Vielleicht eben weil es wahre Geschichten echter Menschen sind und auch wenn die Autorin eventuell hier und da Geschehnisse anpassen muss/wird, bleiben es eben authentische Geschichten und ich finde, das merkt man auch.
    Allein das Cover ist hier herzzerreissend und sehr berührend, ebenso wie der Titel.
    Auch die Geschichte geht zu Herzen und lässt einen nicht wirklich los, da sie sowohl spannend als auch eben sehr berührend ist. Man leidet mit Anni mit, nimmt Anteil an der Geschichte/dem Leben der Figuren, besonders nachtürlich an Annis.
    Und Hera Lind schafft es auch, dass man sich selbst in diese Zeit versetzt fühlt.
    Wieder wirklich gelungen und zu Herzen gehend.

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  • 4 Sterne

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    Carola F., 06.11.2022

    Als Buch bewertet

    Ich kenne schon viele Romane der Autorin, doch das waren eher lustige Familienromane. Daher war ich sehr neugierig, wie es mit Tatsachenberichten aussieht.

    Der Schreibstil ist auch hier sehr angenehm und gut zu lesen, nur das Thema ist sehr schwer verdaulich und beschäftigt einen auch noch, wenn man das Buch schon weggelegt hat. Kriegsgeschichten und Nachkriegsgeschehen sind selten unterhaltsam, doch dieser Roman ist schon sehr plastisch in seinen Gewalttaten beschrieben.

    Um es vorweg zu nehmen, ich bin nicht enttäuscht worden.
    Das Thema ist allerdings sehr ergreifend, bedrückend und fürchterlich.
    Die Erzählform aus der unterschiedlichen Sicht von Anni und Amalie finde ich sehr gut.

    Wieviel künstlerische Freiheit in dem Buch eingebaut wurde, hätte mich allerdings schon interessiert.

    Das Anni in ihrem Leben nicht verbittert ist, grenzt an ein Wunder.

    Fazit: Von mir eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

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    Leseratte, 21.11.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover passt zum Buch und auch der Titel. Das weiss man allerdings erst, wenn man es gelesen hat, oder sich zumindest die Inhaltsangabe angeschaut hat.
    Ich war von der Familiengeschichte der kleinen Anni zunächst völlig erschlagen. Wie können Menschen so grausam sein. Pure Gewalt und die Meinung besser zu sein als die anderen, lassen unvorstellbare Grausamkeiten passieren. Leider haben wir das ja nun wieder in Russland und der Ukraine, aber das gehört hier nicht her.
    Die Familie von Anni hat aber trotz allem noch grosses Glück, bis auf den Vater überleben alle die schreckliche Zeit. Allerdings tragen sie ihre Wunden zum Teil das ganze Leben mit sich rum. Was auch mehr als verständlich ist. Die Art und Weise wie man dann in Bayern mit der Anni verfährt, ist heute unvorstellbar und würde so nicht mehr ablaufen. Damals hat man es halt nicht besser gewusst.
    Es ist schon ein ergreifendes Buch.

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  • 3 Sterne

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    Magnolia, 14.11.2022

    Als Buch bewertet

    Ihre so tiefberührende Lebensgeschichte erzählt Anni Eckardt der Autorin Hera Lind, die – wie diese selber sagt – sich lange nicht an diesen so aufwühlenden Stoff herangetraut hat. „Ein Ozean reicht nicht für meine Tränen…“ Nachdem ich das Buch zugeklappt habe, kann ich Annis Wort verstehen.

    Weihnachten 1944 beginnt die Odyssee der fünfjährigen Anni, die bis dahin friedlich im Kreise ihrer Familie lebt. Die Donauschwaben wollen sie ausrotten, sie hatten im damaligen Jugoslawien ihrer Meinung nach nichts zu suchen. Annis Mutter wurde mit den anderen jungen Frauen und Mädchen zusammengetrieben, in einen Viehwagen verfrachtet, einer ungewissen Zukunft entgegen. „Lass Anni nie aus den Augen“ schreit sie ihrer Schwiegermutter noch zu. Kurze Zeit später ereilt den Kindern dasselbe Schicksal, Annis heiss geliebte Oma kann sich gerade noch in den fahrenden Wagon zu ihrer Enkelin hinaufziehen.

    Bis ins hohe Alter erfahre ich von einer starken Frau, die immer für andere da ist, sich immer hintanstellt. Das Leben spielt ihr übel mit, sie lässt sich nie unterkriegen, sie hat ihre Oma und auch ihren Opa väterlicherseits an ihrer Seite. Auf sie kann sie bauen, sie lassen sie nie im Stich. Auch aus Amalies Blickwinkel – Annis Mutter – wird die schier unmenschliche Geschichte erzählt. Wie kann ein Mensch so viel aushalten? Sie wird nach Sibirien verschleppt, viele Frauen überleben das Arbeitslager nicht. Diejenigen, die doch aus diesem Martyrium herauskommen, sind zeitlebens gebrochen.

    Hera Linds Roman nach einer wahren Geschichte ist sehr ergreifend. Was kann ein Mensch aushalten? Von den Donauschwaben habe ich zwar gehört und doch waren sie mir in dieser Gänze nicht bekannt. Geschichtsunterricht gibt es zwischendurch in Form von Gesprächen von Oma und Opa, die Anni viel Informatives erzählen. Diese längeren Passagen wirken jedoch zu aufgesetzt. Ein kleines Mädchen ist mit dieser Art Aufklärung überfordert, sie begreift dies schlichtweg nicht. Dieses Stilmittel dient wohl dazu, den Lesern kompaktes Wissen zu vermitteln, was schon interessant ist, diese Gesprächsform hat für mich jedoch so gar nicht gepasst.

    Der geschichtliche Hintergrund, die schmerzhafte Lebensgeschichte, vermengt mit Fiktivem ist sehr ergreifend. „Das letzte Versprechen“ hat mich sehr berührt, sie hat mich so manches Mal innehalten lassen und erschüttert, zum Schluss auch versöhnt. Uns so lege ich meinen ersten Roman von Hera Lind zur Seite. Das Titelbild sehe ich danach mit ganz anderen Augen, es kann nicht annähernd die Tragik dessen wiedergeben, was ich soeben gelesen habe.

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  • 3 Sterne

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    Lilofee, 28.11.2022

    Als Buch bewertet

    Lazarfeld Weihnachten 1944:
    Für die kleine Anni bricht die Hölle aus.
    Sie wird von bewaffneten Partisanen aus den Armen ihrer jungen Mutter Amalie
    gerissen. Amalie muss mit 180 anderen Frauen des Ortes in ein Arbeitslager
    nach Sibirien. Anni wird in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt.
    Doch Annis Grossmutter lässt die 5-Jährige allen Gefahren zum Trotz nicht allein.
    Sie hat es deren Mutter hoch und heilig versprochen.
    Heimlich fährt sie mit und ermöglicht der Kleinen später die Flucht.
    Für Anni wird ihre Oma zum Licht in der Dunkelheit,
    das ihr auch Jahre später noch leuchtet.

    Hera Lind erzählt die wahre Geschichte von Anni aus Siebenbürgen,
    die im Deutschland der Nachkriegszeit vergeblich auf Mitgefühl hofft
    und schliesslich ein zweites Mal durch die Hölle gehen muss.

    Gleich zu Beginn geht es richtig zur Sache. Gnadenlos wird das Erlebte
    der kleinen Anni auf die Seiten gebracht. Es gibt keine Schonung und
    das ist auch richtig so. Es gibt ja nichts zu beschönigen.
    Hera Lind hat Annis Tagebuch die Worte gegeben, die es für diesen Roman
    halt braucht. Es wurde Zeit, dass über den Leidensweg der Donauschwaben
    geschrieben wird. Über den Blutzoll, den sie zahlen mussten.
    Den endlosen Leidensweg und der Willkür der sie ausgesetzt waren.
    Nach dem Krieg mussten sie mit ihren Traumata allein klarkommen.
    Professionelle Hilfe gab es nicht.
    Trotzdem unbeschreiblichen, was Anni erlebt hat, ist sie jemand,
    der immer ihr Herz für andere öffnet.
    Hilfsbereit und überaus freundlich.
    Versucht, ihre Familie zu schützen, bis zum Letzten.

    Die Schreibweise bzw. die Wortwahl ist leider eher sprunghaft
    und die Charaktere lassen wenig nähe zu.
    Das Grauen liest man mit grosser Betroffenheit, aber durch die vielen
    Perspektivwechseln gerät der Lesefluss leicht ins Stocken.
    Es bleibt aber ein sehr wichtiger Roman, denn das Leid der Banater
    darf einfach nicht in Vergessenheit geraten.

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