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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 01.07.2021

    Als eBook bewertet

    berührender Roman zum Nachdenken, Schmunzeln und Mitfühlen

    Ulrike Herwig hat mich schon wiederholt mit ihren Romanen ganz grossartig unterhalten, deshalb habe ich mich sehr auf ihren neuen gefreut und ich wurde nicht enttäuscht.

    „…, wenn man viel Zeit im Park verbrachte und für den Rest der Welt nahezu unsichtbar war. Eine Frau unbestimmten Alters mit zu früh ergrauten und zu einem nachlässigen Dutt gedrehten Haaren, der man erst auf den zweiten Blick ansah, dass ihre Cowboystiefel schiefgetreten waren und der Samtmantel mit den Sonnenblumen darauf zwei Nummern zu gross. Der Mantel war aus der Altkleidersammlung…“, das gilt für Elli, die nach einigen Schicksalsschlägen zwar ein festes Dach über dem Kopf, deswegen aber nicht ihre herzerwärmende Art und ihre Würde verloren hat. Diese wollen ihr allerdings zwei Jungs, die ihre Bekannte angegriffen haben, rauben, als Elli der zur Hilfe kommen will. Sie lassen sie sich nicht abwimmeln, ganz im Gegenteil, reissen ihr sogar noch die Mütze vom Kopf. In die Flucht schlagen kann sie aber Lisa, die gut situierte, aber dauergestresste Mutter von drei Kindern, die einen der beiden Pöbler kennt, neben dem Park wohnt und zufällig dazukommt.

    Als Leser darf man nach dieser ersten Begegnung beide Frauen kennenlernen indem man sie in sich abwechselnden Kapiteln bei ihrem Alltagsleben begleitet. Ein weiteres Treffen bleibt lange aus, nicht so jedoch solche zwischen Elli und Leonie, Lisas jüngsten Tochter, die liebend gerne ihre Zeit auf dem Spielplatz im Park verbringt. Auch wenn sie natürlich nicht mit Fremden sprechen darf, steht bald fest, »Dann sind Sie ja nicht richtig fremd«, schlussfolgerte sie mit Kinderlogik. »Ausserdem haben wir Sie schon zweimal getroffen. Erst ich hier mit Anna-Lena und dann später mit meiner Mama, als Aaron Ihnen die Mütze weggenommen hat.«, und das kleine Mädchen findet in Elli endlich jemanden, der es mit seinen Gedanken und Problemen ernst und sich vor allem auch Zeit nimmt. Aber nicht nur für Leonie wird Elli wichtig, denn deren feinen Antennen wittern auch die Sorgen der beiden älteren Geschwister. Mehr wird nicht verraten, vielleicht noch, dass man zudem in Einschüben, überschrieben mit Damals, auch von den harten Schicksalsschlägen, die Elli erleben musste und damit von ihren Weg auf die Strasse erzählt bekommt.

    Man erfährt bei der Lektüre einiges vom harten, beschwerlichen Alltagsleben eines Obdachlosen, was ich unheimlich interessant, oft auch erschütternd fand. So würde sie sich z.B. einen Hund wünschen, „Und sie hätte sich gut um ihren Hund gekümmert, oh, ja, das hätte sie. Aber jemandem wie Elli gaben sie im Tierheim natürlich keinen Hund. Da wollten sie sofort den Ausweis sehen und wissen, wo man wohnte und arbeitete und ob man einen Garten hatte und was nicht noch alles.“, und zudem gilt, mit „Hundeverbot in den Notunterkünften ging es weiter. Hunde waren dort nicht erlaubt und so hatte man dann die Wahl, entweder seinen besten Freund und Begleiter nachts irgendwo draussen anzubinden und zu hoffen, dass er am nächsten Morgen noch da war, oder eben nicht im Nachtasyl zu schlafen und die Nacht mit dem Tier zusammen im Freien zu verbringen.“, Dinge wie „Den meisten wohnungslosen Frauen sah man nichts an, denn sie verstanden, dass ein gepflegtes Aussehen die einzige wackelige Brücke war, die sie vor dem Absturz bewahrte. […] ein bisschen Schminke, ein schönes Parfüm, das bekam man ja alles von den Testern, wenn man es geschickt anstellte.“ oder auch von Demütigungen wie, »Kennst du den Kiosk vorn an der Ecke?« »Wo immer die Penner davorstehen?« Wie sie das Wort hasste.“, die es zu ertragen gilt.

    Für mich ist dieser Roman auch eine Gesellschaftsanalyse, ein gekonntes Aufrütteln und leise Kritik daran, was in unserer Gesellschaft heute alles schiefläuft. Das zu viel an Hektik, „Selbst hier im Park, wo ein Aufenthalt der Musse dienen sollte, scheuchten die Mütter ihre trödelnden Kinder mit einem »Jetzt komm schon!« die Wege entlang, rasten die Radfahrer wie bei der Tour de France um die Ecke, tippten junge Leute im Laufen hektisch auf ihren Smartphones“, mangelnde Zivilcourage, „Die meisten Leute guckten nur angestrengt weg, wenn irgendwo auf der Strasse ein Streit ausbrach. Oder sie lachten sich halb tot und hielten ihre Handys hoch, um das Spektakel zu filmen und ins Netz zu stellen.“, der übertriebene Hang zu neuesten Trends „Gedankenverloren rührte sie in dem Risotto herum. Es sah gut aus, genau wie auf dem Foto in der Naturkost-Zeitschrift, aber es schmeckte gewöhnungsbedürftig. Eigenartigerweise nach Stroh.“ und ganz besonders unsere völlig von Technik überfrachtete Welt, in der sich alles per App regeln lassen muss und die dabei leider blind für die Menschen um einen herum macht, wie es hier z.B. Lisa und ihrem Mann mit ihren Kindern geht.

    Der locker, plaudernde Sprachstil der Autorin liest sich fast schon zu flüssig, sodass die Seiten viel zu schnell dahin fliessen. Ulrike Herwig vermag mit einnehmenden Charakteren, mit denen man so richtig mitfiebern und mitfühlen kann, mit jeder Menge emotionaler Szenen und einer perfekt passenden Portion Humor ans Buch zu fesseln. Ich jedenfalls konnte diesen herzerwärmenden Roman so gut wie gar nicht mehr aus der Hand legen, viel zu sehr war ich mittendrin in der Geschichte. War z.B. mit Elli gerührt, wenn es heisst, »Und die hier sind für dich.« Leonie hielt noch ein kleineres Sträusschen in der Hand und reichte es Elli. Tränen traten Elli in die Augen, sie konnte gar nichts dagegen tun.“, oder habe mit ihr gelitten, wenn sie davon erzählt, warum gilt, „Mein Leben war ein Kartenhaus, und ab und zu kam ein bösartiges Riesenkind daher und patschte es einfach kaputt, immer wieder und immer wieder.“ Ganz meines sind auch die feinen Spitzen und der Humor der Autorin. Witzig, pointierte Szenen und Dialoge wie »Soll ich dir den restlichen Kuchen für zu Hause einpacken, oder isst du ihn gleich hier?«, erkundigte sie sich. »Schmeckt super, nicht? Da ist fast ein Pfund Butter drin.« Sandra liess den Kuchen fallen, als hätte er ihr einen elektrischen Schlag versetzt, und verstummte einen Augenblick.“ oder auch »Na los, mach schon!«, quäkte die Stimme wieder. »Entschuldige, das ist meine Fitness-App, ich…« […] »Beweg dich! Beweg dich! Noch zehntausend Schritte heute«, […] »Eine neue App. Ist mit meinem Schrittzähler verbunden und wird grantig, wenn ich mich nicht genug bewege. Also, das war die Idee dahinter, die Mark hatte.« »Mark nennt dich Moppel?« »Nein, also nur aus Spass. Nur die App nennt mich so.« , sind nur zwei Beispiele dafür.

    Die warmherzige Elli habe ich von der ersten Sekunde an in mein Herz geschlossen und ich habe diesen Roman so richtig mit ihr gelebt. Auch Lisa, die trotz Wohlstand am Boden geblieben ist und ihre eigentlich hilfsbereite und herzliche Art nicht verloren hat, ist nicht verkehrt, steckt nur viel zu sehr in ihrem Hamsterrad aus Job, Mutterpflichten und dem ganzen Technikgedöns, das ihr Ehemann Mark aufs Auge drückt, statt ihr mit Hilfe zur Seite zu stehen. Beide Frauen sind grossartig, authentisch und mit ihren Sorgen und Nöten äusserst realistisch gezeichnet. Das gilt auch für die anderen Mitspieler. Angefangen bei der kleinen, klugen Leonie, die man ebenfalls nur ins Herz schliessen kann, bis hin zu Sandra, der Bekannten von Lisa, die mit ihrem Wohlstand recht abgehoben ist, sind alle mit individuellen Eigenheiten, lebendig und echt dargestellt.

    Alles in allem wieder ein toller Frauenroman aus der Feder der Autorin, der mit einem herrlich frischen Schreibstil, einnehmenden Darstellern und einer guten Portion Tiefe und Gehalt bestens zu unterhalten hat, fünf Sterne, gerne doch!

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  • 5 Sterne

    Laura W., 23.07.2021

    Als Buch bewertet

    In dieser ungewöhnlichen und berührenden Geschichte begleitet man als Leser die Obdachlose Elli. Nachts schläft sie in einer kleinen Gartenlaube, tagsüber sitzt sie oft im Park. Dort lernt sie das Mädchen Leonie und ihre Geschwister Ruben und Fiona kennen. Deren Eltern sind viel am arbeiten und haben kaum Zeit für die Kinder. Elli hilft ihnen, ist für sie da, obwohl sie selbst so ein hartes Leben hat verliert sie nie ihr Mitgefühl...

    Man taucht in diese Geschichte ein und kommt in einer ganz anderen Welt an, als man sie kennt. Plötzlich sieht man sich in einer Situation ohne Dach über dem Kopf, ohne das Wissen was man heute Essenund wo man schlafen soll, oder gar sich Waschen. Das Buch regt sehr zum nachdenken an. Trifft man vielleicht öfters auf Obdachlose und erkennt sie gar nicht auf den ersten Blick, oder sieht man es den Menschen sofort an, vielleicht weil man ein Schubladen-denken besitzt, alla :"Die dreckigen Penner, die ständig besoffen an der Strassenecke lungern und stinken". Das Buch ist so besonders, gerade auch, weil es für das Thema sehr "leicht" daher kommt und nicht so erdrückend ist, wie man es bei dem Thema Obdachlosigkeit vielleicht vermuten würde. Das Buch lässt sich sehr gut lesen, und ist auch für "zarter Besaitete" gut geeignet.

    Im Buch wird einerseits das jetzige Leben von Elli auf der Strasse gezeigt, in Rückblenden erfährt man aber auch wie es überhaupt zu dieser Siituation kam und wie leicht es für jeden ist in so eine Situation zu kommen. Das Buch erzählt auch von einer tieferen Verbundenheit und Hilfsbereitschaft zwischen Obdachlosen, und von sehr hilfsbereiten, vorurteilsfreien Menschen! Ausserdem liefert die Geschichte Ideen wie man selbst etwas für Obdachlose tun kann, auch wenn es nur "Kleinigkeiten" sind.

    Das Buch handelt aber auch von der augenscheinlich heilen Familie rund um Leonie und zeigt auf, das hinter einer heilen Fassade auch viele Schwierigkeiten stecken können. Alle Charaktere sind authentisch dargestellt und besitzen Tiefe, selbst die Nebencharaktere sind besonders und rutschen nicht ins oberflächliche ab. Eine ganz besondere Person ist natürlich Elli selbst, diese Frau muss man einfach selbst "erleben" und über sie lesen. Ich bewundere sie dafür, wie viel Menschlichkeit sie sich trotz der schwierigen Situation behalten konnte!

    Am Ende hatte ich doch dann tatsächlich noch Pipi in den Augen und war sehr berührt. Ein runder Abschluss der Geschsichte! Vermísst habe ich lediglich ein kleines Nachwort, welches vielleicht noch von der Recherche zu diesem Buch erzählt hätte. Kennt die Autorin villeicht eine ähnliche Person wie Elli?

    Fazit: Ein sehr berührendes Buch, das trotz des tiefgründigen Themas eine Leichtigkeit besitzt, mit der ich vorher nicht gerechnet hatte. Symphatische, tiefgründige Charaktere und eine authentische Handlung runden das Buch perfekt ab. Das Buch regt zum nachdenken an, ohne dabei forsch zu wirken.

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  • 5 Sterne

    Vampir989, 05.08.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext :

    Die herzerwärmende Geschichte zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht leben könnten. Die unkonventionelle Elli hat schon lange keine feste Bleibe mehr und muss täglich aufs Neue um ein würdevolles Leben auf der Strasse kämpfen. Lisa ist eine gut situierte, aber dauergestresste Ehefrau, Mutter dreier Kinder und Teilzeitredakteurin bei einem Lifestyle-Magazin. In einem Park lernt Elli zufällig Lisas Kinder kennen und freundet sich mit ihnen an. Sie hat Zeit und immer ein offenes Ohr. Wie eine Art Ersatzoma hilft sie den dreien heimlich immer wieder in schwierigen Situationen. Und die Kinder verraten ihre neue Freundin nicht. Bis Elli eines Tages selbst dringend Hilfe benötigt …

    Meine Meinung:

    Ich hatte grosse Erwartungen an diese Lektüre und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Die Autorin hat mich sofort in den Bann gezogen.

    Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.

    Ich lernte die obdachlose Elli kennen.Natürlich begleitete ich sie eine Weile und erlebte dabei viele interessante Momente.Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen,Es gab viele fassettenreiche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Elli und habe sie gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch alle anderen Personen waren interessant egal ob nun liebenswert oder bösartig.

    Ulrike Herwig beschäftigt sich in diesem Roman mit dem Thema " Obdachlosigkeit ".Darüber gibt es auch heute noch viele Vorurteile.Man kann schnell in solch eine Situation kommen.Die Autorin hat es hervorragend verstanden dieses Thema in der Geschichte zu verarbeiten.Viele Szenen wurden sehr detaillert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Es gab so viele bewgende und berührende Erlebnisse und ich durfte hautnah dabei sein.Auch die kurzen Kapitel in die Vergangenheit haben mir sehr gut gefallen.Daduch habe ich Elli noch näher kennen gelernt.Ulrike Herwig beschreibt alles so gefühlvoll,warmherzig und authentisch.Ich wurde förmlich in die Geschichte hinein gezogen und habe mitgelitten,mitgebangt und mitgefühlt.Manchmal konnte ich lachen aber es gab auch Situationen wo ich meine Traenen nicht mehr zurueck halten konnte.Alles hat mich sehr mitgenommen und zum nachdenken angeregt.Die Handlung blieb durchweg einfach sehr interessant.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen.

    Das Cover finde ich sehr gut gewaehlt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Fuer mich rundet es das brillante Werk ab.

    Ich hatte viele bewegende und emotionale Stunden mit dieser Lektuere und vergebe glatte 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Nina R., 03.08.2021

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung zum Buch:

    Ulrike Herwig aka Ulrike Rylance schreibt tolle Bücher. Ich liebe ihre Kinderbuchreihe „Penny Pepper“.

    Unter ihrem Mädchennamen schreibt sie wunderschöne und tiefgründige Geschichten, die mir immer lange im Kopf und Herzen bleiben.

    In ihrem neuen Buch „Das Glück am Ende der Strasse“ geht es um die Obdachlose Elli, die täglich ums Überleben auf der Strasse kämpft. Ein Schicksal, welches auch hier in Deutschland viele Menschen teilen. Elli ist eine ganz besondere Frau, sie ist sehr emphatisch und gutherzig und setzt sich trotz ihrer nicht sehr einfachen Situation immer noch für ihre Mitmenschen ein. Ein toller Charakterzug, mit dem sie mir sofort sympathisch ist. Sie gehört zu den Protagonistinnen, die mich sofort berühren und auch so schnell nicht mehr loslassen.

    Der Schreibstil der Autorin nimmt mich als Leserin sofort mit, denn mit ihren tiefgründigen und detailreichen Beschreibungen kann ich mir ein gutes Bild von den Personen, ihren Lebensumständen, ihren Ängsten und Sorgen machen.

    Jeder der verschiedenen Charaktere passt für mich perfekt in die Geschichte. Natürlich ist Elli meine absolute Lieblingsfigur, aber auch alle anderen passen perfekt in die Geschichte. Eine wirklich gelungene Mischung aus Sympathieträgern.

    Im Laufe der Geschichte habe ich Elli immer besser kennengelernt. Der anfangs noch kleine Kloss in meinem Hals wurde immer grösser und zum Schluss sind dann auch einige Tränen geflossen.
    Von Anfang bis Ende habe ich mich mit Ellis Geschichte sehr verbunden gefühlt. Der würdevolle Abschluss hat mich dann komplett mit der wunderschönen Geschichte versöhnt. Würde es mehr Menschen wie Elli geben, wären wir in der Gesellschaft ein ganzes Stück weiter.
    Von Anfang bis Ende eine wirklich lesenswertes Geschichte mit einer grossartigen Protagonistin, die mich auch nach Beendigung nicht wieder loslässt.

    Auch die Covergestaltung möchte ich nochmal lobend erwähnen, die der Geschichte noch das letzte i-Tüpfelchen gibt.

    Ein herzliches Dankeschön an die Autorin und eine sehr grosse Leseempfehlung und fünf von fünf Sternen meinerseits.

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  • 5 Sterne

    Langeweile, 13.07.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Die herzerwärmende Geschichte zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht leben könnten. Die unkonventionelle Elli hat schon lange keine feste Bleibe mehr und muss täglich aufs Neue um ein würdevolles Leben auf der Strasse kämpfen. Lisa ist eine gut situierte, aber dauergestresste Ehefrau, Mutter dreier Kinder und Teilzeitredakteurin bei einem Lifestyle-Magazin. In einem Park lernt Elli zufällig Lisas Kinder kennen und freundet sich mit ihnen an. Sie hat Zeit und immer ein offenes Ohr. Wie eine Art Ersatzoma hilft sie den dreien heimlich immer wieder in schwierigen Situationen. Und die Kinder verraten ihre neue Freundin nicht. Bis Elli eines Tages selbst dringend Hilfe benötigt

    Meine Meinung:

    Der Autorin ist es erneut gelungen, mich mit ihrem Buch sofort in ihren Bann zu ziehen.

    Am Beispiel der Protagonistin Elli, die als Obdachlose jeden Tag den Lebenskampf aufnimmt und sich dabei trotzdem ihre Würde bewahrt und Lisa, einer gut situierten Mutter dreier Kinder, die im Dauerstress lebt,könnte kaum grösser sein.Als sich durch die Begegnung mit Leonie, der jüngsten Tochter von Lisa,ihre Wege öfter kreuzen,ergibt sich für alle nach und nach eine Wendung.

    Mit sehr viel Feingefühl, aber auch einigem Humor gibt die Autorin in wechselnden Abschnitten, einen Einblick in die verschiedenen Lebensumstände. Während sich in den Kreisen von Lisa jeder überwiegend um sich selbst kümmert, gibt es in Ellis Leben einen grösseren Zusammenhalt. Obwohl hier alle mit ihren eigenen Problemen ausreichend beschäftigt sind,nehmen sie sich Zeit füreinander,auch wenn es nicht immer konfliktfrei verläuft.

    Zwischendurch wechselt die Geschichte auch immer wieder in die Vergangenheit von Elli und man erfährt, wie sie nach und nach in diese Situation geraten ist.Dadurch wird einem erneut bewusst(was im Grunde bekannt ist)wie schnell jeder in so eine Situation geraten kann.

    Das Buch hat mich tief beeindruckt, es wird noch eine Weile in meinem Gedächtnis bleiben.

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  • 5 Sterne

    Streiflicht, 31.07.2021

    Als Buch bewertet

    Manchmal liegt das Glück so nah und doch so fern

    Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich der Klappentext so angesprochen hatte. Ich war schon vom Cover begeistert, was bei mir selten passiert, und dann noch die Kurzbeschreibung und ich wusste, das Buch muss ich lesen. Seit einigen Jahren lese ich hauptsächlich Krimis und Thriller, aber ab und zu mache ich Ausnahmen und hier bin ich sehr froh darüber. Das Buch hat mich sehr berührt, hat mich lächeln lassen und mir auf der anderen Seite auch die eine oder andere Träne in die Augen getrieben. Ich mag es, wenn ich bei einem Buch so mitfiebern kann und wenn der Autor es schafft, solche Emotionen zu wecken, auch wenn ich weiss, dass es sich hierbei um eine fiktive Geschichte handelt.
    Sehr berührt hat mich Elli mit ihrer schwierigen, verkorksten Lebensgeschichte, die sich dem Leser erst nach und nach entfaltet. Ihre Haltung angesichts ihrer Lebensumstände und der Tatsache, dass sie als Obdachlose leben muss, fand ich absolut bewundernswert. Sie ist voller Würde, Lebenslust und Weisheit und voller Liebe und Hingabe gegenüber anderen Menschen. Das hat mich sehr beeindruckt. Sie ist ein ziemlicher Gegensatz zu so manchen gut gestellten Menschen – sie hat ihre Menschlichkeit trotz aller Probleme und Schwierigkeiten nie verloren.
    Ich fand es spannend, mitzuerleben, wie sie sich der Familie langsam nähert und dort hilft, dass sich vieles zum Besseren wendet. Durch ihr Mitgefühl und ihren Einsatz hilft sie und bekommt am Ende genau dieses Gute, das sie selbst ausgesandt hat, zurück.
    Auch wenn das Happy End nicht perfekt ist, mochte ich das Ende sehr und fand es auch realistisch. Ein wunderbares Buch, das mir sehr gefallen hat und mich nachhaltig berührt hat.

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  • 5 Sterne

    Lisa, 15.07.2021

    Als Buch bewertet

    Definitiv ein Lesehighlight 2021!

    Selten habe ich eine Geschichte gelesen welche mich so schnell in ihren Bann gezogen hat und dabei auch noch so lebensnah wirkte. In ihrem Roman „Das Glück am Ende der Strasse“ nimmt sich die Autorin Ulrike Herwig dem schwierigen Thema Obdachlosigkeit an. Als Kontrast zu Ellie, welche seit Jahren auf der Strasse lebt, lernen wir auch noch eine recht normale Familie kennen. Vor allem mit der jüngsten Tochter Leonie kommt Ellie immer wieder ins Gespräch, wobei zauberhafte Aussagen über das Leben an sich entstehen. Alle Protagonist:innen waren unglaublich lebensecht und authentisch. Ich habe mir gut vorstellen können, das sich genau diese Geschichte ein paar Strassen weiter abspielen könnte. Trotz der Schwere des Themas strahlt das Buch eine unglaubliche Leichtigkeit aus. So mochte ich die Atmosphäre der Geschichte total gerne. Aus der Sicht von Ellie erfährt man ausserdem jede Menge praktischer Belange und Details, was das Leben auf der Strasse genau so schwierig macht. Körperhygiene bzw. mangelnde Möglichkeiten für diese, ist dabei zum Beispiel ein essentieller Punkt. Dieses Buch öffnet die Augen für eine ganz andere Welt, welche um uns herum existiert, ohne dabei mit dem erhobenen Zeigefinger zu kommen. Mein Fazit: Berührende Geschichte, welche zum Nachdenken anregt. Für mich ein absolutes Lesehighlight, für welches ich gerne auch mehr als 5 Sterne vergeben würde!

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  • 4 Sterne

    M. H., 27.06.2021

    Als eBook bewertet

    Ich kenne einige Bücher der Autorin unter ihren verschiedenen Pseudonymen, für Erwachsene, Jugendliche und Kinder.
    "Das Glück am Ende der Strasse" ist ein Buch, das einen beim Lesen wirklich berührt und nachdenklich werden lässt. Auf der einen Seite Elli, ohne Arbeit, Wohnsitz und Familie, die das alle hatte und krankheitsbedingt verloren hat und es nicht mehr zurückgeschafft hat, sich aber trotzdem jeden Tag aufrafft und etwas daraus macht, statt sich gehen zu lassen. Auf der anderen Seite Lisa und ihre Freundinnen, alles überarbeitete, genervte und gestresste Frauen, die alles haben, was sie wollen und noch viel mehr, trotzdem unzufrieden sind und nicht mal im Traum auf die Idee kämen, "eine wie Elli" anzuschauen.
    Es sind die Kinder, die sich mit Elli austauschen und annähern - den "Damen der Gesellschaft" sind Instagramfotos, Nachmittagsaktivitäten, Hygge mit der Familie und alles, was toll aussieht und klingt, wichtiger als die kleinen Dinge im Leben. Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem tollen Herbststrauss oder einem auf Biegen und Brechen aufgemotzten Wohlfühlmagazin, ich würde ganz klar den Strauss wählen.
    Lisas Mann Mark hätte ich gar nicht zugetraut, dass er sich später so engagiert, und das ohne seine Apps! Ich glaube, als LeserIn kann man sich Ellis Situation nicht vorstellen, nicht nachvollziehen, sie bewahrt täglich Würde und lässt sich nicht unterkriegen - nicht mal von anderen Frauen im "Hannah-Haus". Sie hilft, wo sie kann, obwohl sie selbst Hilfe bräuchte.
    Ob Elli eine Frau aus dem Obdachlosenasyl für Frauen ist, in dem die Autorin hilft (habe ich in der Leserunde erfahren) oder nicht, ob Angel tatsächlich so lebte, wie man es hier lesen kann, ob es wirklich 15-jährige Mädchen gibt, die sich aus Liebeskummer auf die Brücke setzen - sie alle haben etwas hinterlassen, das man so schnell nicht vergisst. Die heile Welt der wohlbehüteten, durchterminierten Kinder sieht nicht so aus, wie sich die Eltern das vorstellen, die bekommen meist gar nichts hinter den Kulissen mit. Schön, wenn die Kids jemand Externes zum Aussprechen finden.
    Auf und Abs im gleichmässigen Wechsel, ein flüssiger Schreibstil, das Buch lässt sich angenehm lesen, allerdings finden die beiden Erzählstränge erst spät, fast zu spät, zusammen und dann kommt das Ende sehr schnell. Nichtsdestotrotz hat mir die Lektüre gut gefallen (der arme Hamster...) und ich gebe für "Das Glück am Ende der Strasse" 4,5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karen S., 17.07.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Elli lebt auf der Strasse und durch Zufall freundet sie sich mit Lisa's Tochter an. Lisa ist verheiratet, hat 3 Kinder und arbeitet für ein Lifestyle Magazin.
    Das Buch erzählt die Geschichte beider Frauen, jedoch mit Fokus auf Elli und wie ihr Lebensweg sie auf die Strasse führte.
    Das Buch ist einerseits leicht und flüssig zu lesen, aber andererseits ist es durchaus auch unangenehm. Auch in einem Land wie Deutschland gibt es Obdachlosigkeit und wir verschliessen hiervor oft die Augen und sind zum Teil auch schnell am (Ver-)Urteilen.
    Ulrike Herwig gelingt es mit ihrem Buch aufzurütteln und regt zum Nachdenken an. Wo kann jeder einzelne von uns helfen? Wann neigen wir zu Vorurteilen und schnellem Verurteilen? Und das nicht nur auf Obdachlose bezogen.

    Einzig das Ende fand ich zu unrealistisch. Aber gleichzeitig macht es natürlich Hoffnung. Denn Änderung ist immer möglich, vor allem, wenn wir uns gegenseitig unterstützen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 18.06.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Was Ellie erlebt

    Das Glück am Ende der Strasse von Ulrike Herwig liest sich gut und angenehm
    Da ist Elli, die durch eine Schwangerschaftsdepression in eine ausweglose Situation gerät. Sie wurde nicht richtig behandelt und ihr Mann verlässt sie und nimmt die Tochter mit.
    Sie erzählt ihrer Tochter von ihren Erlebnissen, wie sie dann auf der Strasse landet. So erfahren wir, was diese Personen erleben.

    Mark und Lisa haben drei Kinder . Mark seine technischen Geräte, mit denen Lisa überfordert ist, finde ich witzig.

    Ellie freundet sich mit der jüngsten Tochter Leonie an, gibt ihr gute Tipps und hilft ihr. Wenn Leonie von Ellie spricht denkt Lisa, das wäre eine neue Mitschülerin.

    Die Familie hat normale Probleme, das macht die Geschichte anheimelnd.

    Der Roman hat mir gefallen, nur das Ende ist etwas unrealistisc

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