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Das Glück am Ende der Strasse

Roman
 
 
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Die herzerwärmende Geschichte zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht leben könnten.

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Kommentare zu "Das Glück am Ende der Strasse"
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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 01.07.2021

    Als eBook bewertet

    berührender Roman zum Nachdenken, Schmunzeln und Mitfühlen

    Ulrike Herwig hat mich schon wiederholt mit ihren Romanen ganz grossartig unterhalten, deshalb habe ich mich sehr auf ihren neuen gefreut und ich wurde nicht enttäuscht.

    „…, wenn man viel Zeit im Park verbrachte und für den Rest der Welt nahezu unsichtbar war. Eine Frau unbestimmten Alters mit zu früh ergrauten und zu einem nachlässigen Dutt gedrehten Haaren, der man erst auf den zweiten Blick ansah, dass ihre Cowboystiefel schiefgetreten waren und der Samtmantel mit den Sonnenblumen darauf zwei Nummern zu gross. Der Mantel war aus der Altkleidersammlung…“, das gilt für Elli, die nach einigen Schicksalsschlägen zwar ein festes Dach über dem Kopf, deswegen aber nicht ihre herzerwärmende Art und ihre Würde verloren hat. Diese wollen ihr allerdings zwei Jungs, die ihre Bekannte angegriffen haben, rauben, als Elli der zur Hilfe kommen will. Sie lassen sie sich nicht abwimmeln, ganz im Gegenteil, reissen ihr sogar noch die Mütze vom Kopf. In die Flucht schlagen kann sie aber Lisa, die gut situierte, aber dauergestresste Mutter von drei Kindern, die einen der beiden Pöbler kennt, neben dem Park wohnt und zufällig dazukommt.

    Als Leser darf man nach dieser ersten Begegnung beide Frauen kennenlernen indem man sie in sich abwechselnden Kapiteln bei ihrem Alltagsleben begleitet. Ein weiteres Treffen bleibt lange aus, nicht so jedoch solche zwischen Elli und Leonie, Lisas jüngsten Tochter, die liebend gerne ihre Zeit auf dem Spielplatz im Park verbringt. Auch wenn sie natürlich nicht mit Fremden sprechen darf, steht bald fest, »Dann sind Sie ja nicht richtig fremd«, schlussfolgerte sie mit Kinderlogik. »Ausserdem haben wir Sie schon zweimal getroffen. Erst ich hier mit Anna-Lena und dann später mit meiner Mama, als Aaron Ihnen die Mütze weggenommen hat.«, und das kleine Mädchen findet in Elli endlich jemanden, der es mit seinen Gedanken und Problemen ernst und sich vor allem auch Zeit nimmt. Aber nicht nur für Leonie wird Elli wichtig, denn deren feinen Antennen wittern auch die Sorgen der beiden älteren Geschwister. Mehr wird nicht verraten, vielleicht noch, dass man zudem in Einschüben, überschrieben mit Damals, auch von den harten Schicksalsschlägen, die Elli erleben musste und damit von ihren Weg auf die Strasse erzählt bekommt.

    Man erfährt bei der Lektüre einiges vom harten, beschwerlichen Alltagsleben eines Obdachlosen, was ich unheimlich interessant, oft auch erschütternd fand. So würde sie sich z.B. einen Hund wünschen, „Und sie hätte sich gut um ihren Hund gekümmert, oh, ja, das hätte sie. Aber jemandem wie Elli gaben sie im Tierheim natürlich keinen Hund. Da wollten sie sofort den Ausweis sehen und wissen, wo man wohnte und arbeitete und ob man einen Garten hatte und was nicht noch alles.“, und zudem gilt, mit „Hundeverbot in den Notunterkünften ging es weiter. Hunde waren dort nicht erlaubt und so hatte man dann die Wahl, entweder seinen besten Freund und Begleiter nachts irgendwo draussen anzubinden und zu hoffen, dass er am nächsten Morgen noch da war, oder eben nicht im Nachtasyl zu schlafen und die Nacht mit dem Tier zusammen im Freien zu verbringen.“, Dinge wie „Den meisten wohnungslosen Frauen sah man nichts an, denn sie verstanden, dass ein gepflegtes Aussehen die einzige wackelige Brücke war, die sie vor dem Absturz bewahrte. […] ein bisschen Schminke, ein schönes Parfüm, das bekam man ja alles von den Testern, wenn man es geschickt anstellte.“ oder auch von Demütigungen wie, »Kennst du den Kiosk vorn an der Ecke?« »Wo immer die Penner davorstehen?« Wie sie das Wort hasste.“, die es zu ertragen gilt.

    Für mich ist dieser Roman auch eine Gesellschaftsanalyse, ein gekonntes Aufrütteln und leise Kritik daran, was in unserer Gesellschaft heute alles schiefläuft. Das zu viel an Hektik, „Selbst hier im Park, wo ein Aufenthalt der Musse dienen sollte, scheuchten die Mütter ihre trödelnden Kinder mit einem »Jetzt komm schon!« die Wege entlang, rasten die Radfahrer wie bei der Tour de France um die Ecke, tippten junge Leute im Laufen hektisch auf ihren Smartphones“, mangelnde Zivilcourage, „Die meisten Leute guckten nur angestrengt weg, wenn irgendwo auf der Strasse ein Streit ausbrach. Oder sie lachten sich halb tot und hielten ihre Handys hoch, um das Spektakel zu filmen und ins Netz zu stellen.“, der übertriebene Hang zu neuesten Trends „Gedankenverloren rührte sie in dem Risotto herum. Es sah gut aus, genau wie auf dem Foto in der Naturkost-Zeitschrift, aber es schmeckte gewöhnungsbedürftig. Eigenartigerweise nach Stroh.“ und ganz besonders unsere völlig von Technik überfrachtete Welt, in der sich alles per App regeln lassen muss und die dabei leider blind für die Menschen um einen herum macht, wie es hier z.B. Lisa und ihrem Mann mit ihren Kindern geht.

    Der locker, plaudernde Sprachstil der Autorin liest sich fast schon zu flüssig, sodass die Seiten viel zu schnell dahin fliessen. Ulrike Herwig vermag mit einnehmenden Charakteren, mit denen man so richtig mitfiebern und mitfühlen kann, mit jeder Menge emotionaler Szenen und einer perfekt passenden Portion Humor ans Buch zu fesseln. Ich jedenfalls konnte diesen herzerwärmenden Roman so gut wie gar nicht mehr aus der Hand legen, viel zu sehr war ich mittendrin in der Geschichte. War z.B. mit Elli gerührt, wenn es heisst, »Und die hier sind für dich.« Leonie hielt noch ein kleineres Sträusschen in der Hand und reichte es Elli. Tränen traten Elli in die Augen, sie konnte gar nichts dagegen tun.“, oder habe mit ihr gelitten, wenn sie davon erzählt, warum gilt, „Mein Leben war ein Kartenhaus, und ab und zu kam ein bösartiges Riesenkind daher und patschte es einfach kaputt, immer wieder und immer wieder.“ Ganz meines sind auch die feinen Spitzen und der Humor der Autorin. Witzig, pointierte Szenen und Dialoge wie »Soll ich dir den restlichen Kuchen für zu Hause einpacken, oder isst du ihn gleich hier?«, erkundigte sie sich. »Schmeckt super, nicht? Da ist fast ein Pfund Butter drin.« Sandra liess den Kuchen fallen, als hätte er ihr einen elektrischen Schlag versetzt, und verstummte einen Augenblick.“ oder auch »Na los, mach schon!«, quäkte die Stimme wieder. »Entschuldige, das ist meine Fitness-App, ich…« […] »Beweg dich! Beweg dich! Noch zehntausend Schritte heute«, […] »Eine neue App. Ist mit meinem Schrittzähler verbunden und wird grantig, wenn ich mich nicht genug bewege. Also, das war die Idee dahinter, die Mark hatte.« »Mark nennt dich Moppel?« »Nein, also nur aus Spass. Nur die App nennt mich so.« , sind nur zwei Beispiele dafür.

    Die warmherzige Elli habe ich von der ersten Sekunde an in mein Herz geschlossen und ich habe diesen Roman so richtig mit ihr gelebt. Auch Lisa, die trotz Wohlstand am Boden geblieben ist und ihre eigentlich hilfsbereite und herzliche Art nicht verloren hat, ist nicht verkehrt, steckt nur viel zu sehr in ihrem Hamsterrad aus Job, Mutterpflichten und dem ganzen Technikgedöns, das ihr Ehemann Mark aufs Auge drückt, statt ihr mit Hilfe zur Seite zu stehen. Beide Frauen sind grossartig, authentisch und mit ihren Sorgen und Nöten äusserst realistisch gezeichnet. Das gilt auch für die anderen Mitspieler. Angefangen bei der kleinen, klugen Leonie, die man ebenfalls nur ins Herz schliessen kann, bis hin zu Sandra, der Bekannten von Lisa, die mit ihrem Wohlstand recht abgehoben ist, sind alle mit individuellen Eigenheiten, lebendig und echt dargestellt.

    Alles in allem wieder ein toller Frauenroman aus der Feder der Autorin, der mit einem herrlich frischen Schreibstil, einnehmenden Darstellern und einer guten Portion Tiefe und Gehalt bestens zu unterhalten hat, fünf Sterne, gerne doch!

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