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  • 3 Sterne

    15 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell, 02.03.2017

    Als Buch bewertet

    Jende Jonga will sich Amerika gemeinsam mit seiner Frau Neni und dem gemeinsamen Sohn seinen Traum erfüllen. Sie haben Pläne, aber dann lernen sie immer mehr die Realität kennen. Während Jende aufgrund gefälschter Empfehlungen einen Job als Chauffeur bei Clark Edwards einem Manager einer Bank erhält und es so aussieht als könnten ihre Träume in Erfüllung gehen, steht die Bankenpleite bevor.
    Die Autorin erzählt auf sehr ausführliche Art und Weise wie sich das Leben der Jongas aber auch ihre Persönlichkeiten verändern und das das Leben der reichen Edwards viele Schattenseiten hat. Ich empfand mit beiden Familien Mitleid und doch hatte ich Schwierigkeiten wirklich mit ihnen zu fühlen. Ich weiss nicht genau, woran es gelegen hat, denn obwohl es sich um eine gut erzählte Geschichte handelt, konnte sie mich nicht in ihren Bann ziehen. Es könnte daran liegen, dass ich selber nicht an den grossen Traum in Amerika glauben kann. Eine Leseempfehlung für alle, die an den Traum vom grossen Glück in Amerika glauben!

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  • 5 Sterne

    15 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 13.02.2017

    Als Buch bewertet

    Der Kameruner Jende Jonga hat mit Hilfe seines Cousins den Absprung nach New York geschafft. Nachdem er sich als Taxifahrer durchgeschlagen hat, konnte er sogar Frau und Sohn nachholen. Einziges Manko: bisher hat Jende nur eine Arbeitserlaubnis, seine Frau nur ein Studentenvisum. Wenn sie langfristig in Amerika bleiben wollen, brauchen sie dringend richtige Papiere. Das Glück scheint auf ihrer Seite, als Jende einen Job bei Clarke Edwards bekommt. Der ist bei Lehman Brothers ganz oben mit dabei und so scheint Jende endlich eine Perspektive zu haben.

    Imbolo Mbue hat mich mit ihrem Debut absolut überzeugt. Eine warmherzige Geschichte, die gleichzeitig nachdenklich macht, sozialkritisch ist, hochaktuelle Themen wie eben der Fall von Lehman Brothers und dessen Folgen aufgreift. Mbue erzählt authentisch vom Leben der Jongas, ihren Bemühungen sich zu integrieren, ihrem Kampf mit den Behörden. Dem Leser wird wehmütig ums Herz, wenn man sieht welche Früchte die harte Arbeit tragen (wenige), wie die Jongas an ihrem Leben in New York hängen (sehr), wie sie ihre Zukunft in den USA planen (zuversichtlich). Auf der anderen Seite weiss man was Lehman Brothers droht, welche Folgen sich für das ganze Land ergeben werden. Und trotzdem hofft man mit aller Kraft für Jende und seine Frau Neni. Auf der anderen Seite hofft man auch für Clarke Edwards und seine Familie, die zwar einen anderen Ausgangspunkt haben (sie gehören zur High Society), aber trotzdem auch ihr Päckchen zu tragen haben. Diese Gegensätze der beiden Familien, der sozialen Schichten und Kulturen machen einen grossen Reiz des Buches aus. Ebenso natürlich der Erzählstil der Autorin, der mich wirklich begeistert hat. Authentisch, bilderreich und warmherzig, weise und doch nicht belehrend. Eine hervorragende Mischung, die mich durch die Seiten des Buches hat fliegen lassen.
    Ein wunderbarer Roman, der die harte Wirklichkeit nicht verheimlicht, aber trotzdem Zuversicht und Hoffnung ausstrahlt. Der alte amerikanische Traum, neu erzählt.

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  • 5 Sterne

    18 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ina H., 16.02.2017

    Als Buch bewertet

    Für Jende Jonga sind die USA das gelobte Land. Er sieht für sich und seine Frau in Kamerun keine Perspektive und reist mit einem Touristenvisum nach New York. Mit dem gesparten Geld aus Aushilfsjobs holt er seine Frau Neni und seinen Sohn schliesslich nach. Nenis Traum ist es Pharmazie zu studieren und in einer Apotheke zu arbeiten. Als Jende mit Hilfe seines Freundes den Job als Chauffeur des Bankiers Clark Edwards erhält, glauben sie endlich das grosse Los gezogen zu haben, endlich ein gut bezahlter und regelmässiger Job. Durch Clark lernt Jende die reiche glitzernde Welt der reichen New Yorks hautnah kennen, aber auch die Abgründe, die sich da verbergen können. Alles rennt auf eine Katastrophe zu, denn Clark arbeitet für Lehmann Brothers und es ist das Jahr 2008. Dazu kommt, dass Jende die ganze Zeit auf das Ergebnis seines Asylantrages wartet. Was wenn er abgelehnt wird? Alles hängt an seidenen Fäden, Ausgang ungewiss. Und sind die USA wirklich das gelobte Land?
    Geschickt verquickt die kamerunische Autorin zwei sehr unterschiedliche Leben in New York miteinander und zeigt auf, was Träume erreichen und wie sie scheitern können. Wunderbar stellt sie die unterschiedlichen Mentalitäten gegenüber. Bei beiden Seiten werden dadurch die Stärken und Schwächen deutlich. Das Ende hat mich ein wenig überrascht und es tat mir richtig leid die Protagonisten zu verlassen und nicht zu wissen wie es mit ihnen weitergeht, so sehr sind sie mir ans Herz gewachsen.
    Der Schreibstil ist schnörkellos und frisch, auf keinen Fall langatmig. Die Autorin schafft eine Emotionalität an den Leser zu bringen ohne kitschig zu werden. Es wirkte auf mich authentisch und lebensnah. Ich bin von Seite zu Seite geflogen und litt mit den Protagonisten. Für mich ein absolutes Erfolgsdebut.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 22.02.2017

    Als Buch bewertet

    Neni und Jende , ein junges Paar aus Kamerun ,Eltern eines Sohnes , träumen von einem Leben in Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Mithilfe seines Cousins, der als Anwalt in New York lebt, reist Jende Jonga dorthin. Er arbeitet fleissig, hat mehrere Jobs und bemüht sich möglichst schnell seine Frau und seinen Sohn Liomi nachzuholen.
    Als ihm das gelingt und er ausserdem, wieder durch Vermittlung seines Cousins, einen Job als Chauffeur der Familie Edwards bekommt, ist sein Glück vollkommen.
    Clarke Edwards ist ein angesehener und reicher Bankier, gemeinsam mit seiner Frau Cindy und seinen beiden Kindern, lebt er ein sorgenfreies Leben.Jende wird gut behandelt, angemessen bezahlt und hat ein gutes Verhältnis zur gesamten Familie.
    Seine Frau Neni studiert, sie möchte sich später als Apothekerin selbständig machen.
    Mit dem Zusammenbruch der Lehman Brothers und der damit einhergehenden Finanzkrise ändert sich die Welt für beide Familien schlagartig.

    Die Autorin erzählt auf eindrucksvolle Weise vom Leben der Armen und Reichen in Amerika. Sie lässt ihre Protagonisten dabei alle Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens durchlaufen. Die einzelnen Figuren waren sehr authentisch und gut gezeichnet. Man hatte von jedem ein klares Bild vor Augen.
    Das Ende kam für mich einigermassen überraschend, ich konnte es aber grösstenteils nachvollziehen.
    Eine Geschichte, die noch etwas nachwirkt und die ich wärmstens weiterempfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gina1627, 28.03.2017

    Als Buch bewertet

    Hast du noch nie von einem besseren Leben geträumt?
    Jende Jonga und seine Familie haben einen Traum, ein sorgenfreies und besseres Leben in Amerika! Voller Hoffnung machen sie sich auf den Weg aus ihrer Heimat Kamerun in das Land der grossen Möglichkeiten. Nach einer entbehrungsreichen Zeit scheint ihnen endlich das Glück hold zu sein. Jende findet eine Anstellung als Chauffeur bei Mr. Edwards, einem reichen Manager von Lehmann Brothers. Ein fast freundschaftliches Verhältnis verbindet sie, dass bestimmt ist von Loyalität, Vertrauen und Hilfsbereitschaft. Doch Amerika gerät in den Sog der Finanz- und Wirtschaftskrise. Bei den Jongas ist die Existenz gefährdet und bei den Edwards die Familie. Was hat das Schicksal für sie vorgesehen?
    „ Das geträumte Land“ ist ein wundervolles feinfühliges Buch mit einem sehr aktuellen Thema. Die Autorin hat einen tollen bildhaften Schreibstil, bei dem mir der Humor zwischendurch auch sehr gut gefallen hat. Die Personen werden sehr liebevoll dargestellt und ihre ganzen Gefühlsregungen, wie Liebe, Hoffnung, Angst, Verzweiflung und letztendlich Vernunft werden sehr gut rüber gebracht. Man kann keinem Menschen verdenken wenn er versucht, für sich und seine Familie das Beste aus dem Leben zu machen. Wiederum kann man die Regierungen verstehen, die den gesetzlichen Vorgaben folgen müssen und nicht alle Menschen in ihrem Land aufnehmen können. Viele Immigranten fallen auf dubiose Helfer und Anwälte rein, die es nur auf ihr Geld abgesehen haben. In diesem Buch fällt diese Part Mr. Bubakar zu.
    Imbolo Mbue lässt den Leser an zwei sehr bewegenden Familiengeschichten teilnehmen, bei denen man mit dem jeweiligen Verlauf und Ende nicht gerechnet hat.
    Jende Jonga und seine Familie schliesst man direkt schon von Anfang an in sein Herz. Jende ist ein sehr vernünftiger, loyaler und liebevoller Mensch, der aber dem Druck und den Folgen während der Wirtschaftskrise nicht mehr gewachsen ist und daraus seine Konsequenzen zieht. Seine Frau Neni ist sehr strebsam und studiert Pharmazie, da ihr grösster Wunsch eine eigene Apotheke ist. Doch auch sie macht eine sehr bedenkliche und egoistische Entwicklung durch.
    Die Edwards verkörpern eine typische amerikanische Familie, die es finanziell zu etwas gebracht hat und oben auf der Welle schwimmt. Doch der Schein trügt. Der Zusammenhalt und die Liebe leiden unter dem Streben nach Erfolg, Geltungsbedürfnis und materiellen Errungenschaften. Bei ihnen herrscht ein anderer Druck, der bei einer Wohlstandgesellschaft auftreten kann und ausgelebt wird.
    „ Das geträumte Land“ hat mir sehr gut gefallen und mich gut unterhalten. Es hat aufgezeigt, dass Träume nicht immer zu verwirklichen sind, aber sich immer wieder ein Weg findet, der einem neue Träume und Möglichkeiten schenkt.
    Verdient erhält das Buch von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bblubber, 01.03.2017

    Als Buch bewertet

    Zuallererst spielt das Buch „Das geträumte Land“ von Imbolo Mbue mit all den gängigen Klischees, die wir alle mehr oder weniger im Kopf haben. Jende Jonga und seine Frau Neni kommen aus Kamerun und leben illegal in New York. Sie sind eine Art Wirtschaftsemigranten, die sich von Amerika Wohlstand und sozialen Aufstieg erhoffen. Dafür sind sie bereit hart zu arbeiten und schon mal ein bisschen zu tricksen oder zu schwindeln – aber alles freundlich und durchaus liebenswert. Die beiden sind anfangs so typisch für den netten Afrikaner von Nebenan, dass es beim Lesen schon fast schmerzt, wenn die beiden nicht so amüsant wären. Beide beginnen bei der Familie eines reichen Börsenmaklers zu arbeiten. Auch dieser führt sich erst mal als der wohlbekannte Finanzhai ein. Erinnerungen an „Wall Street“ oder „Wolf of Wall Street“ geisterten mir durch den Kopf. Clark Edwards ist überheblich und etwas herablassend, ohne es wirklich böse zu meinen. Seine Frau ist da sogar noch eine Nummer unsympathischer.
    Dann passiert der Börsenkrach 2008 und die Geschichte nimmt eine rasante Wendung.

    Die Autorin möchte mit ihrer Geschichte, denke ich, gleich mehreres. Sie möchte uns ein bisschen die Lebenseinstellung der Kameruner nahebringen, berichten von den Konfrontationen mit der westlichen Welt aber auch davon, dass eigentlich bestimmte Verhaltensmuster über alle nationalen, ethnischen und sozialen Grenzen hinweg gleich sind. Und das ist durchaus unterhaltsam zu lesen, hat Charme und regt zum Nachdenken an.

    Mir hat das Cover übrigens ausgesprochen gut gefallen. Es passt mit seinen erdigen Farben zu Afrika und die Skyline ist ja wohl unverkennbar.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pedi, 22.02.2017

    Als Buch bewertet

    2004 reist Jende Jonga mit einem vom schon länger in Amerika lebenden und als Anwalt recht erfolgreichen Cousin Winston finanzierten Visum von Limbe in Kamerun in die USA ein. Zwei Jahre später kann seine Frau Neni mit einem Studentenvisum und dem kleinen Sohn Liomi folgen. Die Zeiten sind schwer, aber mit Jendes Job als Taxifahrer und Nenis Zuverdienst als private Pflegerin kommt die kleine Familie einigermassen über die Runden. 2007 scheint es endgültig aufwärts zu gehen, als Jende eine gut bezahlte Anstellung als Chauffeur eines Managers der Lehmann Brothers Bank erhält. Es ist kurz vor deren spektakulären Pleite. Die schon vorher kriselnde Ehe der Edwards ist dem Stress nicht gewachsen, Cindy spricht immer mehr Alkohol und Tabletten zu, Clark sucht Entspannung bei bezahlten Liebesdiensten. Wie sehr soziale Verantwortung, Liberalität und Empathie nur Fassade waren, wird recht bald deutlich. Jende wird da bald zum Bauernopfer. Jende droht nicht nur das finanzielle Aus, sondern auch das Scheitern seines Asylantrags und die Abschiebung. Das ganze mag nun etwas klischeehaft klingen – böse, skrupellose Weisse hier, arme, redliche, aber chancenlose Schwarze dort -, ein grosser Vorzug an Mbues Roman ist aber gerade die Ambivalenz, mit der alle Personen und Gegebenheiten geschildert werden. Die Edwards sind eigentlich nette Menschen, die aber gefangen sind in ihren eigenen Tragödien. Und auch die Immigranten stecken in ihren eigenen Zwängen fest. Jende entwickelt sich immer mehr zum machohaften Tyrannen, der seiner Frau verbietet nach der Geburt des zweiten Kindes weiter zu arbeiten und schliesslich ausdrücklich gegen Nenis Wunsch, völlig eigenmächtig beschliesst, nach Kamerun zurückzukehren. Und auch Neni, ehrgeizig, zielstrebig, intelligent und selbstbewusst, fällt nichts anderes ein, als sich dieser Entscheidung zu beugen, sich sogar körperlich misshandeln zu lassen.

    „Das geträumte Land“ ist ein Buch der Desillusionierung. Es zeigt die Brüchigkeit des amerikanischen Traums und den unter einer dünnen Fassade von Liberalität versteckten Alltagsrassismus. Es ist die Erkenntnis nicht nur Jendes, sondern auch Clarks, dass das Amerika, an das sie geglaubt haben, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, nur ein geträumtes Land war. Imbolo Mbue hat ein wunderbares Buch geschrieben, voller Empathie und Wärme, Präzision und Ambivalenz in der Beschreibung, dabei leicht und unterhaltsam.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    XYZ, 07.02.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch insgesamt ist sehr ergreifend geschrieben und holt aus dem Leser jegliche Emotionen heraus. Zwei Familien - auf den ersten Blick scheint alles gut zu sein, bis Lehman Brothers die beiden Familien in Turbulenzen bringt. Zwei Familien, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten, schlittern in eine Krise.
    Beide Familien sind mir auf eine gewisse Art und Weise ans Herz gewachsen, beide Familien trifft das Schicksaal mit einem Schlag.

    Tolles Thema, tolle Idee, toller Roman.

    Es beginnt schon beim Cover - ein intuitives Cover, welches hervorragend auch das Thema im Buch widerspiegelt (zwei verschiedene Kulturen).
    Insgesamt hat das Buch von der Optik her einen recht hochwertigen Eindruck erweckt.

    Bei den Protagonisten muss ich sagen, dass diese hervorragend beschrieben und umrandet sind. Als Leser erhält man ein sehr klares Bild und kann sich in die verschiedenen Personen hineinsetzen - aus diesem Grund, sind bei mir auch die Emotionen zu 100% dabei gewesen.

    Was mir besonders gut gefallen hat, und ich denke, deswegen geht das Buch auch so Nahe - jeder kann sich in dieser Situation wiederfinden. Das Buch behandelt verschiedene sehr aktuelle Themen auf einen Schlag, welches jeden betreffen kann bzw. mit welchen jeder konfrontiert sein kann.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 12.02.2017

    Als Buch bewertet

    Der grosse Traum von Amerika


    Meine Meinung zum Inhalt
    Der Schriftstellerin Imbola Mbue, ist mit dem Roman „ Das geträumte Land“ , ein grossartiges Debüt gelungen. Mit viel Einfühlungsvermögen und in warmen Tönen erzählt sie von den Einwanderern Jende Jonga , seiner Frau Neni und ihrem Sohn Lomi, die aus Kamerun aufgebrochen sind um in Amerika ein besseres Leben zu führen.In das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Sie haben beide Träume Jende möchte als gemachter Mann in seine Heimat zurück kehren und Neni träumt davon Apothekerin zu werden. Beide stellen fest, das nicht alles Gold ist was glänzt, dass das Leben in Amerika nicht so einfach ist,auch die Jobs fallen nicht vom Himmel. Ihr Aufenthalt ist nicht gesichert und es fehlt die Greenkarte zum Arbeiten. Aber Jende schafft es auf Umwegen und Tricks auch ohne Karte eine Stelle zu bekommen. Man spürt seine grosse Freude das er für Clark Edwards, Manager bei Lehmann Broters, die Stelle als Chauffeur bekommt.Das Verhältnis ist gut, sogar seine Frau Neni, darf bei Clarks Frau aushelfen. Man spürt hier treffen zwei unterschiedliche Welten aufeinander, die soziale Schichten und gegensätzliche Kulturen. Trotz allem geht es Harmonisch zu. Neni, bekommt Einblicke hinter die wahren Fassaden der Reichen und Schönen.

    Gerade als alles zu schön ist um wahr zu sein, ziehen eines Tages dunkle Wolken über dem Himmel auf, die grosse Finanzkrise 2008 in Amerika, trifft auch Lehmann Broters, die Firma steht am Rande des Ruins und muss Insolenz anmelden. Das trifft nicht nur die Edwards hart, auch die Jongas und den Rest der Bevölkerung. Jende und Nenis Träumen scheinen zu zerplatzen und die beiden stehen vor einer schweren Entscheidung.

    Meine Meinung zur Autorin:

    Dies alles hat die Autorin so lebendig und Bildhaft geschildert. Die Träume von einem besseren Leben, dem Leben in Kamerun und dem Leben in Amerika, gegensätzlicher kann es nicht sein.

    Die Schwierigkeiten der Einwanderer, die sozialen Unterschiede,die Kulturen und Denkweisen.

    Die Welt der Mächtigen, Reichen und Schönen , die untere soziale Schichten in Amerika, die Schere zwischen Arm und Reich, erlebte man beim Lesen. Sie gewährte einem Einblicke hinter die Fassaden, der oberen Schichten, wo auch nicht alles so einfach ist. Es ist alles sehr spannend und fesselnd geschrieben, die Sprache ist warm , klar und schön. Ihre Protagonisten, mit ihren Charakteren und Emotionen, sind gut herausgearbeitet. Ein Buch in das man Versinken kann, man kann sich dem Zauber ihrer Schilderungen nicht entziehen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwürmchen, 16.03.2017

    Als Buch bewertet

    In dem Debütroman der in Kamerun geborenen Autorin geht es um den Einwanderer Jende Jonga und seiner Frau Neni. Das Leben in Kamerun ist hart und wenn man wie Jende aus ärmlichen Verhältnissen stammt, gibt es kaum Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln. Ungewollt wird sein grosse Liebe Neni von ihm schwanger, die er nur zu gerne heiraten möchte. Doch in seinem Heimatland gelten andere Regeln. Nenis Eltern stellen sich gegen die Verbindung, sie wünschen sich einen wohlhabenden Mann für ihre Tochter. So beantragt Jende ein Visum für die USA und träumt von einer besseren Zukunft im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Unterstützung bekommt er von seinem Cousin Winston, der eine Greencard in der Lotterie gewonnen und sich als Anwalt an der Wall Street etabliert hat. So nimmt Jende Abschied und macht sich auf den Weg nach New York. Als er mit sehr viel Glück einen gut bezahlten Job als Chauffeur für den reichen Manager der Lehman Bank, Clark Edwards, ergattert, scheint das Leben perfekt. Er schafft es, seine geliebte Neni und seinen Sohn Liomi nachzuholen. Auch Neni kann zum Lebensunterhalt beitragen. Zudem besucht sie das College und träumt von einer Karriere als Apothekerin. Jetzt fehlt nur noch die Greencard zum grossen Glück. Während des Sommers kommt auch Neni zu einem Job bei den Edwards, als Haushaltshilfe in deren Haus in den Hamptons. Das Leben scheint es wirklich gut mit den Jongas zu meinen. Bis es zum Zusammenbruch bei Lehman's kommt und der darauf folgenden Wirtschaftskrise. Jende kann seinen Job nicht mehr behalten, schuftet bis zum Umfallen als Tellerwäscher, verdient aber nur einen Bruchteil. Die Ehe der Jongas wird dadurch stark belastet, es kommt immer häufiger zu Streitigkeiten.
    Ist so ein Leben im geträumten Land wirklich noch lohnenswert? Diese Frage stellt man sich als Leser immer häufiger im Laufe der Geschichte.

    Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen. Episodenhaft wird die Geschichte aus der Sicht von Jende und Neni erzählt. Die Sprache wirkt sehr plastisch und bildhaft, so dass man das Gefühl hat, das Buch läuft wie ein Film ab. Man bewegt sich als Leser förmlich mit den Jongas durch New York und möchte immerzu wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Man hofft und leidet mit Ihnen und wünscht sich doch nur, das sie ihren Traum leben können.
    Ganz wunderbar herausgearbeitet ist die Mentalität der aus Kamerun stammenden Protagonisten. In Rückblenden wird das Leben in Afrika sehr anschaulich beschrieben. Die Darstellung der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten am Beispiel der Edwards und Jongas finde ich sehr gelungen. Auch die Edwards haben trotz ihres Reichtums genügend eigene Pobleme, wenn auch anderer Art. Glück kann man sich eben auch nicht mit viel Geld erkaufen.

    Fazit: Ein grossartiger, einfühlsam und mitreissend erzählter Roman über Auswanderung, Asyl, Familie, Heimat, Zusammenhalt und Gesellschaft. Auch während der Lesepausen hat mich das Schicksal der Figuren noch nachhaltig beschäftigt.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 16.02.2017

    Als Buch bewertet

    Überaus gelungenes Debüt

    Das geträumte Land ist ein wundervoller Roman, da die Autorin Empathie für ihre realistisch angelegten Figuren erzeugt.

    Es ist ein typischer Debütroman in der Hinsicht, dass die Autorin aus eigenen Erfahrungen schöpft. Sie stammt auch aus Kamerun und lebt jetzt in den USA. Autobiographisch ist das Buch aber nicht.
    Es erzählt von 2 Familien. Jende, der mit seiner Frau und Sohn aus Kamerun in die verheissungsvollen USA kommt. Er hat noch keine Green Card, aber eine Arbeitserlaubnis und fängt eine Stelle als Chauffeur bei den reichen Edwards an,
    während seine Frau studiert.
    Es ist 2007, kurz vor Obamas Wahl zum Präsidenten. Einerseits die Zeit der Hoffnung, andererseits der Beginn der grossen Rezession, die schliesslich auch Edwards betrifft und Jendes Job gefährdet. Zudem droht allgegenwärtig die mögliche Abschiebung.
    Ich bewundere an dem Buch die Dialoge, dabei ragen vor allen die zwischen Clark Edwards und Jende Jonga während der Fahrten raus. Es sind Welten, die dabei aufeinander prallen, aber es gibt auch eine gegenseitige Wertschätzung, die dauerhaft ist.
    Die Situation wird aber immer kritischer und das so bewunderte New York zeigt die Härten des Lebens und der Unterschied Reich und Arm spreizt umso mehr auseinander.

    Die Übersetzerin Maria Hummitsch hat anscheinend gute Arbeit geleistet. Neben dem interessanten Inhalt und Themen ist das Buch vor allen auch sprachlich ansprechend. Als Leser konnte ich mich kaum von dem Buch lesen und baute immer mehr Sympathien für die Figuren auf, die durchaus nicht perfekt sind, dafür umso realistischer. Die Krise setzt allen zu und glücklich kann man nur schwer sein, wenn das Leben einen so fordert. Selbst Cindy Edwards, die reiche Ehefrau des Bankers ist depressiv. Ihr heranwachsener Sohn sucht eine andere Art des Lebens und will nach Indien reisen. Für Jendes Green Card sieht es nicht gut aus. Er beginnt über eine mögliche Rückkehr nach Kamerun nachzudenken.

    Ich hoffe sehr, dass Imbolo Mbue diesem gelungenen Debüt noch weitere Romane folgen lässt.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tany B., 20.03.2017

    Als Buch bewertet

    Jende Jonga kommt ursprünglich aus Kamerun, aber er will sein Glück in den USA versuchen. Mit der Hilfe seines Cousins hat er es nach New York geschafft und einige Zeit später kann er seine Frau Neni und seinem Sohn Liomi nachholen. Als er einen Job bei Clark Edwards als Fahrer bekommt, scheint es für die Familie Jonga aufwärts zu gehen, da Jende endlich ein ordentliches Gehalt bekommt. Doch über seinen Asylantrag wurde noch nicht entschieden.
    Die heimliche Hauptperson in diesem Buch ist Neni. Sie will in den USA studieren und Apothekerin werden, was in Kamerun niemals möglich gewesen wäre. Interessant ist ausserdem der Gegensatz zischen den Jongas und den Edwards. Clark Edwards und seine Frau Cindy haben zwei Söhne, jede Menge Geld und sind amerikanische Staatsbürger. Eigentlich müssten sie glücklich sein, oder? Doch wie heisst es so schön: Geld allein macht auch nicht glücklich.
    Gut gefallen hat mir, dass wir viel über die Sichtweise der Einwanderer erfahren. An einer Stelle im Buch beschreibt Jende Clark seine Heimatstadt Limbe und ist voll des Lobs. Clark fragt, warum er dann weg gegangen sei. Jende erzählt ihm, dass er in Kamerun nichts hätte werden können und seine Kinder auch nicht. Er hätte nicht einmal seine Frau heiraten können. An einer anderer Stelle merkt man, wie wenig integriert Neni in die Gesellschaft in Amerika ist, und dass sie selbst rassistische Vorurteile im Kopf hat. Anfangs erscheint Neni sehr emanzipiert und fortschrittlich, doch im Laufe des Buchs zeigt sich, dass sie doch noch sehr in den kulturellen Normen ihres Heimatlandes verankert ist.
    Gestört hat mich, dass es im Buch einige Stellen gibt, die sich widersprechen oder die inkonsequent sind. Ich finde, die Autorin widerspricht sich manchmal selbst. Ausserdem erscheint mir vor allem die Darstellung der Familie Edwards etwas zu klischeehaft. Ich möchte nicht zu viel von der Handlung verraten, aber der letzte Teil des Buches konnte mich nicht mehr so richtig packen. Das lag unter anderem daran, dass einige der Protagonisten nicht mehr vorkamen.
    „Das geträumte Land“ ist trotzdem ein lesenswertes Buch und ein toller Einblick in die Seele und Denkweise von Einwanderern, die um ihren Aufenthaltsstatus bangen müssen. Es gibt gute Denkanstösse zu einem sehr aktuellen Thema und lässt sich angenehm und leicht lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia M., 22.02.2017

    Als Buch bewertet

    Jende Jonga ist am Ziel seiner Träume als er bei Clark Edwards vorstellig wird um bei ihm als Chauffeur anzuheuern. Er ist in Amerika, genauer gesagt in New York. Er hat seine Frau und seinen Sohn zu sich geholt, und er träumt davon ein amerikanischer Staatsbürger zu werden. Zunächst läuft es gut. Jende verdient mehr als er sich jemals erträumt hätte, Neni studiert und hat gute Noten. Doch dann beginnt ihr Plan schiefzulaufen. Clark Edwards ist Manager bei den Leman Brothers. Leman geht pleite, die grosse Finanzkrise beginnt und mit ihr stürzen etliche Menschen ins Unglück. Nicht unbedingt diejenigen, die dafür verantwortlich sind. Auch Jende verliert seinen lukrativen Job und plötzlich ist das wunderbare Amerika gar nicht mehr so strahlend. Denn der nächste Job wartet nicht bereits auf ihn und er muss niedere Aushilfsarbeiten machen um über die Runden zu kommen und über all dem hängt das Damoklesschwert der Ausweisung. Dass Neni mit ihrem Studentenvisum davon nicht betroffen ist, macht die Sache für ihn nicht besser und so trifft er die einzige für ihn mögliche Entscheidung, ohne Rücksicht auf seine Frau, die sich mit aller Kraft wehrt, sich schlussendlich aber unterordnet.
    Imbolo Mbue hat in einem leichten Plauderton eine wundervolle intensive Milieustudie geschrieben, die Einblick gibt in all die Hoffnungen und Erwartungen und Nöte mit denen Menschen in ein fremdes Land gehen. Erfolg und Scheitern liegen dicht beeinander und oft können wir es nicht selbst beeinflussen, wohin der Weg geht, sehr wohl aber, wie wir ihn gehen. Die Geschichte von Jende Jonga zeigt, dass Traum und Wirklichkeit manchmal doch nicht so leicht zu vereinbaren sind. In jedem Fall ist dieses Buch absolut lesenswert.

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  • 4 Sterne

    ele, 07.05.2017

    Als Buch bewertet

    Ausgeträumt
    Das geträumte Land, Roman von Imbolo Mbue, 432 Seiten erschienen im Kiepenheuer & Witsch Verlag. Roman über eine kamerunische Familie, die den amerikanischen Traum träumt. Jende Jonga ein Einwanderer aus Kamerun versucht in New York Fuss zu fassen, durch die Vermittlung seines Cousins Winston, erhält er die Stelle eines Chauffeur bei Clark Edwards, einem Manager der Lehmann Brothers Bank . Endlich gelingt es Jende, seine Frau Neni und ihren gemeinsamen Sohn Laomi , in die Vereinigten Staaten nachkommen zu lassen. Neni will in Amerika ihren Traum verwirklichen, Pharmazie studieren und Apothekerin werden, Jende will vor allem für seine Kinder und für seine Frau, ein Leben in bescheidenem Wohlstand, ein Aufenthaltsgenehmigung und für sich eine Green Card. Die Jongas lernen die Familie Edwards kennen und erkennen, dass Reichtum alleine, eine Familie nicht glücklich machen kann. Auch bei den Reichen und Schönen ist nicht alles Gold was glänzt. Als Lehmann Brothers Pleite geht, wird das Leben der beiden Familien dramatisch auf den Kopf gestellt. Gleichzeitig verliert Jonga seinen Job und eine Abschiebung der Familie droht. Werden sie ein zuhause in den USA finden? Ein hochaktueller Roman über Migration, Heimat und Familie.
    Imbolo Mbue’s Debütroman ist eine brillant erzählte, emotional tiefgreifende Geschichte, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat, ich habe die Seiten geradezu gefressen, obwohl die Spannungskurve nicht sehr hoch verläuft, was auch bei dieser Art Roman nicht anders zu erwarten ist. Die Autorin schreibt durchgehend flüssig und klar nachvollziehbar, ausserdem schaffte sie es immer wieder mich in einer wunderbaren Sprache zu begeistern. Sätze wie: “ Es ist nicht leicht, das Leben hier in der Welt“ oder „Jenseits von richtig und falsch liegt eine Ort. Dort treffen wir uns“ haben mich begeistert.
    Leider hat mir an der Geschichte nicht so gut gefallen, dass Neni , obwohl sie intellektuell weit über ihrem Mann steht, sich ihm so bedingungslos untergeordnet hat. Die Figur Jende Jonda war mir eher unsympathisch. Gegenüber seinem Chef oder angesehenen Amerikanern benimmt er sich äusserst loyal, devot ja unterwürfig und zu seiner Frau oder seinem Sohn kann er bestimmend und grob sein, eben das Oberhaupt der Familie. Vielleicht wäre Neni mein Lieblingscharakter gewesen, wenn sie an einer Stelle des Buches nicht, aus der Verzweiflung heraus, sogar eine Straftat begangen hätte.
    Im auktorialem Erzählstil, kurze überschaubare Kapitel, die immer aus der Sicht eines Charakters erzählen. Afrikanische Eigennamen oder Aussprüche kursiv gedruckt. Sehr lebendig geschrieben durch die häufig verwendete wörtliche Rede. Ein wunderschönes , farbenfrohes, zum Inhalt passendes Cover. Insgesamt ein solider, unterhaltsamer, vor allem aktueller Debütroman. Empfehlung an alle Leser die sich gerne mit dem Schicksal von Emigranten auseinandersetzen, oder das Thema Einwanderung interessant finden. Dafür gerne 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 17.02.2017

    Als Buch bewertet

    Wir verfolgen in diesem Roman die Geschichte zweier Familien in Amerika im Jahr 2008.

    Da haben wir Jende, seine Frau Neni und den kleinen Sohn. Aus dem Kamerun nach Amerika ausgewandert warten Jende und Neni nun auf den Ausgang ihres Asylverfahrens. Jende hat einen gutbezahlten Job als Chauffeur bei Clark, einem Investmentbanker bei Lehman Brothers ergattert. Dieser Job ermöglicht es ihm nicht nur einigermassen komfortabel zu leben, sondern auch etwas Geld beiseite zu legen, damit er seiner Familie im Kamerun helfen und die notwenigen Kosten des Asylverfahrens tragen kann. Neni studiert, sie möchte Apothekerin werden, und kümmert sich um Haushalt und Kind. Bei Jende und Neni handelt es sich nicht um politisch Verfolgte, vielmehr sind sie in die USA ausgewandert, weil sie sich dort ein besseres Leben erhoffen und sich dort gute Zukunftsaussichten für ihr Kind sehen. Beides scheint in ihrem Heimatland auf Grund festgefahrener Klassenstrukturen unmöglich.

    Clark, der Investmentbanker schwimmt auf einer Erfolgswelle und lebt ein Leben in Luxus. Er arbeitet nahezu rund um die Uhr, hechtet von Termin zu Termin und natürlich kommt dabei die Familie zu kurz. Seine Frau Cindy trifft sich mit Freundinnen zu Lunches, Dinner, geht shoppen, organisiert Partys – sie repräsentiert das Klischee der Luxusfrau. Sie ist jedoch auch diejenige, die merkt, dass das Familienleben leidet, der älteste Sohn wendet sich ab und sie bemüht sich die Familie irgendwie zusammenzuhalten. Sowohl Clark als auch Cindy scheinen auf der Flucht, beide auf ihre eigene, letztendlich zerstörerische Weise.

    Die Finanzkrise in diesem Jahr erschüttern das Leben Clarks und Cindys und – in logischer Konsequenz - auch das von Jende und Neni.

    Die Autorin macht den Leser geschickt zu einem Zeugen des Zustands der amerikanischen Gesellschaft in diesem Schicksalsjahr und zu einem Begleiter Jendes und Nenis.

    Einige Freunde Jendes sind, obwohl sie ebenfalls nicht viel verdienen, mittels freigiebiger Kredite an Autos, Eigenheime und andere Luxusgüter gekommen. Jende hört dies nicht ohne eine gewisse Sehnsucht danach, bleibt jedoch vernünftig und entscheidet sich eben nicht über seine Verhältnisse leben zu wollen. Jende, und damit auch der Leser werden dann auch Zeuge vom Zerfall der Lehman Brothers. Zunächst sind es Telefonate, die Clark führt, die die ersten Hinweise darauf geben. Diese Hinweise verdichten sich immer mehr, bis zum endgültigen Zerfall und dem Platzen der grossen Finanzblase.

    Ein Gespräch, das Neni in der U-Bahn hört, dreht sich um die Wahl Obamas zum Präsidenten und den damit verbundenen Hoffnungen auf ein neues Zeitalter, insbesondere für die farbige Bevölkerung.

    Der Leser fiebert mit Jende und Neni bei jedem Schreiben von der Einwanderungsbehörde, bei den Telefonaten mit dem Anwalt, der ihren Asylantrag begleitet. Auch in Nenis Gedankenspiele alternative Lösungsmöglichkeiten aufzutun, falls der Asylantrag abgelehnt wird, wird der Leser einbezogen.

    Die Autorin zeichnet lebensechte Protagonisten und auch Nebenfiguren, die den Leser mitfühlen und mitleiden lassen, sie lässt den Leser aber auch an der nie endenden Lebensfreude Jendes und Nenis teilhaben.

    Obwohl das Ende sich abzeichnete wollte ich dieses jedoch bis zum Schluss nicht wahrhaben, es hat mich mitgenommen und wird mir sicherlich – wie das gesamte Buch - noch einige Zeit in Erinnerung bleiben.

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  • 5 Sterne

    Ecinev, 08.04.2017

    Als Buch bewertet

    Jende Jonga, Einwanderer aus Kamerun ist glücklich. Er hat es geschafft seine Frau und seinen Sohn nach Amerika zu holen und hat einen Job als Chauffeur von Clark Edwards, einem Banker von Lehman Brothers bekommen. Alles scheint perfekt. Seine Frau träumt davon Apothekerin zu werden und studiert. In den Ferien bekommt sie sogar die Möglichkeit als Haus- und Kindermädchen der Familie Edwards mit auf die Hamptons zu fahren.

    Doch bald ist nicht mehr alles Gold was glänzt. Im Jahre 2008 geht die Bank pleite und reisst das ganze Land in eine Rezession. Auch die Ehe der Familie Edwards zerbricht. Als Jende seinen Job verliert droht auch die Ehe von Jende und Neni zu zerbrechen. Jende findet keine neue Arbeit und sieht als Ausweg nur die Rückkehr nach Kamerun. Neni sträubt sich den amerikanischen Traum aufzugeben und kämpft mit allen Mitteln.

    Das ist ein ruhiges Buch, beschreibt eindrucksvoll das Leben afrikanischer Einwanderer und das Leben der Wall-Street Millionäre. Der Schreibstil ist lebendig, hat an manchen Stellen jedoch ein paar Längen. Auf alle Fälle hat mich das Buch doch beeindruckt und mich nachdenklich zurückgelassen.

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  • 5 Sterne

    Isaopera, 16.05.2017

    Als Buch bewertet

    (0)
    "Das geträumte Land" ist für mich ein ungewöhnliches Buch, denn ich habe bisher noch keine Geschichte gelesen, in der es um Kamerun(er) geht. Dadurch hat es mir wirklich eine neue Welt aufgezeigt und ich konnte mich sehr gut in die Kultur von Jende und Neni hineinversetzen, die sich im fernen New York trotz grossem Arbeitswillen und einer Jobperspektive zu Beginn mit Vorurteilen und Verzögerungen konfrontiert sehen.
    Die Aktualität dieser Themen (Asyl, Umgang mit Auswanderern) hat mich dazu bewegt, das Buch zu lesen und ich muss sagen, dass es mich sehr beeindruckt hat! Als ich damals die Leseprobe gelesen habe, hatte ich zu Jende direkt eine sehr enge Verbindung und habe mit ihm mitgefiebert - das hat sich über das ganze Buch gehalten!
    Andererseits ist auch die amerikanische Sichtweise interessant, denn es wird aufgezeigt, wie weit der amerikanische Traum vom einfachen Leben für Schwarze und manchmal auch für Weisse noch weg ist. Die Sozialkritik der Autorin fand ich hier immer gut, manchmal hätte es für mich sogar noch etwas deutlicher sein können!
    In jedem Fall empfehlenswert und am Zahn der Zeit!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 09.02.2017

    Als Buch bewertet

    Amerika - das Land der (un)begrenzten Möglichkeiten

    Inhalt:
    Jende Jonga ist aus Kamerun in die USA eingereist, um dort Asyl zu beantragen. Er wünscht sich für sich, seine Frau Neni und seinen Sohn Liomi ein besseres Leben, als er es in Kamerun je haben könnte. Als er eine Arbeit als Chauffeur des reichen Wall Street-Bankers Clark Edwards bekommt, ist er überglücklich. Auch Neni kann zeitweise für die Clarks arbeiten. So bekommen Jende und seine Frau einen Einblick in diese reiche Familie, erfahren mehr Details, als ihnen lieb ist, führen dabei aber ein zufriedenes Leben in New York, ihrer Traumstadt. Bis das Unglück über die beiden Familien, die Jongas und die Edwards’, in Form der Pleite der Lehman Brothers kommt. Die amerikanische Wirtschaft geht in die Knie, und aus Jendes Traum wird fast ein Albtraum …

    Meine Meinung:
    „Das geträumte Land“ ist der Debütroman der gebürtigen Kamerunerin Imbolo Mbue und trägt auch leicht autobiografische Züge. Nach einer Kindheit in ärmlichen Verhältnissen in Kamerun, kam sie zum Studieren in die USA, wo sie wie Jende von der Wirtschaftskrise betroffen war. So gelingt es ihr recht gut, sowohl das Leben der einfachen Bevölkerung in Kamerun als auch das der Einwanderer in den USA authentisch darzustellen. Die Wünsche und Sehnsüchte, aber auch die Probleme ihrer Protagonisten kann man dadurch gut nachvollziehen.

    Jende war mir von Anfang an sehr sympathisch, ein junger Mann, dem die Familie über alles geht, der hart arbeitet, um Frau und Kind ein sicheres und angenehmes Leben zu bieten, der auch immer wieder Geld nach Hause zu seinen Verwandten schickt und der seinem Arbeitgeber loyal ergeben ist. Auch Clark Edwards ist recht sympathisch, zwar gestresst durch die Arbeit, doch grösstenteils zu allen freundlich und gerecht. Auch er arbeitet hart für seine Familie. So gibt es einige Parallelen zwischen der kamerunischen Familie und der amerikanischen, aber doch auch viele Unterschiede, die im Lauf des Romans herausgearbeitet werden. Beide Männer müssen schliesslich einsehen, dass Geld allein nicht glücklich macht.

    Mir gefiel neben der Handlung an sich auch der Aufbau des Romans sehr gut. Durch Erzählungen und Erinnerungen erfährt man viel über das Leben in Kamerun. Im Haupthandlungsstrang wird das Leben von Jende und seiner Familie in der Gegenwart (2008 – 2009) beschrieben. So ist der Roman herrlich abwechslungsreich.

    Den Sprachstil fand ich zuerst sehr passend. Vor allem die Dialoge bestehen aus mehr oder weniger einfachen Satzstrukturen mit einfachen Wörtern, wie man sie von einem Einwanderer, der die Sprache nicht so gut beherrscht, erwarten würde. Doch nach und nach ging mir das leider etwas auf den Keks, es wirkte auf mich dann doch etwas aufgesetzt und war mir insgesamt einfach zu viel. Im erzählenden Text versteckt Imbolo Mbue dagegen auch manch schönes Bild und poetische Ausdrücke.

    Fazit:
    „Das geträumte Land“ ist ein wirklich lesenswerter Roman, der einen zum Nachdenken bringen kann. Es geht um Familie, Reichtum, Ansehen und Träume sowie um den Umgang mit Fremden und Bedürftigen.

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  • 4 Sterne

    Siderea, 23.03.2017

    Als Buch bewertet

    Der grosse Crash

    Jende Jonga ist mit einem Touristenvisum von Kamerun nach New York gereist, in der Absicht die Vereinigten Staaten nie wieder zu verlassen. Sein Cousin Winston unterstützt ihn bei seinem Asylantrag, während Jende sich zwei Jahre mit schlecht bezahlten Fahrerjobs über Wasser hält, bis er endlich genug gespart hat, um seine Frau Neni und den gemeinsamen Sohn nach Amerika zu holen. Neni hat ein Studentenvisum, aber keine Arbeitserlaubnis, trotzdem arbeitet sie neben dem Studium, ebenfalls schlecht bezahlt und ohne Papiere, als Altenpflegerin.
    Als Jende eine Stelle als Chauffeur bei Clark Edwards, einem Wallstreet-Hai und Lehman-Manager, bekommt, scheint der Traum von einem besseren Leben für Jende und seine kleine Familie zum ersten Mal zum Greifen nah - bis der grosse Crash von 2008 das Leben beider Familien auf den Kopf stellt.

    "Das geträumte Land" ist ein Buch, das mit Extremen spielt. Die Perspektive wechselt kontinuierlich zwischen den beiden Polen der extrem gutsituierten Familie Edwards und der an der Armutsgrenze lebenden Jongas mit ihrem ungewissen Aufenthaltsstatus. So unterschiedlich die Welten von Jende und Clark auch sein mögen, haben doch beide ihre eigenen Probleme. In Clarks Familie kriselt es, seine Frau wirft ihm vor, nur an seine Arbeit zu denken und zu wenig Zeit für seine Familie, vor allem für die beiden Söhne, zu haben. Die Jongas stehen dagegen vor greifbareren Schwierigkeiten, denn ihnen droht die Abschiebung und ihre Finanzen stehen auf sehr wackligen Füssen.
    Obwohl beide Familien von der Krise getroffen werden, passiert das doch auf völlig unterschiedlichen Ebenen. Wo die einen sich etwas einschränken müssen, stehen die anderen vor dem materiellen Aus.

    Wie die Mitglieder der beiden Familien Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wahrnehmen, könnte ebenfalls nicht gegensätzlicher sein. Während Jende vom amerikanischen Traum und einem besseren Leben, vor allem für seinen Sohn, träumt, ist der ältere Sohn der Edwards, der geprägt von Leistungs- und Erfolgsdruck aufgewachsen ist, sehr kapitalismuskritisch eingestellt und versucht, aus den vorgezeichneten Bahnen auszubrechen und seinen eigenen Weg zu finden - sehr zum Leidwesen seiner Eltern, die ihm ja vermeintlich alle Möglichkeiten verschafft haben.

    Die beiden Kulturen und Mentalitäten, die hier aufeinanderprallen, machen die Dynamik der Handlung aus. Und nicht zuletzt findet man trotz aller Unterschiede auch wieder Gemeinsamkeiten, denn die Sorge um die Familie, die Angst zu versagen und der Kampf um die Aufrechterhaltung des Lebensstandards steht für beide Familien im Mittelpunkt.

    Der Autorin hat mich mit ihrem Debütroman überzeugt, sie konnte beiden Familien Leben einhauchen und die Auswirkungen der grossen Krise, die 2008 die Welt erschüttert hat, im Kleinen glaubhaft darstellen.

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  • 4 Sterne

    Simone H., 21.03.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Jende ist als afrikanischer Auswanderer in New York und schlägt sich mit schlechten Hilfsjobs und Taxifahren durchs Leben. Die Auswanderung ist für ihn und seine Frau Neni (die Ihrem Mann mit dem gemeinsamen Kind einige Jahre später folgt) der grosse Traum, da sie sich das Leben im Vergleich zu Kamerun verbessern wollen und daran glauben, dass man mit fleissiger Arbeiten in Amerika alles erreichen kann.

    Die Lebenssituation bessert sich für die Familie als Jende durch seinen Cousin, der schon lange in Amerika lebt und hier Anwalt ist, einen gutbezahlten Job als Chauffeur für die Familie Edwards bekommt. Clark Edwards arbeitet auf der Wall Street und lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern genauso ein Leben, wie sich dies Jende und Neni erträumen würden. Doch ist wirklich alles Gold was glänzt?

    Schreibstil / Layout:
    Ich muss sagen, das dieses Buch eines der am schönsten gestalteten ist, die ich seit Langem in der Hand hatte. Die Farben sind perfekt aufeinander abgestimmt bis hin zum Lesebändchen. Irgendwie macht es schon alleine Spass, dass das Buch einfach wunderhübsch ist.

    Die Geschichte ist in Kapitel geteilt, die sich immer grösstenteils mit einer der Protagonisten beschäftigen. Diese Gliederung des Buches hat mir sehr gut gefallen, da man einen guten Einblick in alle Lebensgeschichten erhält.

    Vom Schreibstil her, hat mir das Buch zusammenfassend auch gut gefallen, wobei ich aber ehrlich sagen muss, dass ich mich bis ca. Seite 200 ein wenig gequält habe und das Gefühl hatte, nicht weiter zu kommen. In der Mitte der Geschichte nimmt die Erzählung rasant an Tempo zu und wird noch wirklich spannend. Somit kann ich im Endeffekt wirklich sagen, dass das Geschriebene schon gut und unterhaltsam war. Es war auch keinesfalls schwierig zu lesen, aber irgendwie hatte ich am Anfang meine Probleme. Vielleicht braucht man auch einfach Zeit in die Geschichte hineinzufinden. Es lohnt sich allemal...

    Mein Fazit:
    Ich war mir am Anfang nicht sicher, ob diese Buch etwas für mich ist und habe mich bei den ersten Seiten auch schon bestätigt gefühlt. Jedoch muss ich sagen, dass es mir nunmehr nach Beenden desselben wirklich gut gefallen hat. Ich finde das Thema wichtig und habe ich persönlich noch nicht viele solche Romane gelesen.

    Ich bin wirklich positiv überrascht und finde den Gedankengang der Autorin toll. Es hat mir viel Spass gemacht dieses Buch zu lesen und ich würde es jedenfalls weiterempfehlen!

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