Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 135226962

Buch (Kartoniert) Fr. 21.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    5 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 18.04.2021

    Als Buch bewertet

    Günter Neuwirth, den ich als Autor mehrerer Wien-Krimis kenne, entführt uns diesmal in die Donaumonarchie, genauer gesagt in das Jahr 1907 in die k & k Hafenstadt Triest.

    Dort versieht Bruno Zabini seinen Dienst als Inspektor 1. Klasse in der dortigen Polizeidirektion. Zabini ist wie viele seiner Generation, Sohn einer österreichischen Mutter und eines italienischen Vaters und daher zweisprachig aufgewachsen. Diese Zweisprachigkeit ist es auch, die ihm zu einem mehrwöchigen Aufenthalt auf der „Thalia“, einem Vergnügungsdampfer, verhilft, der von Triest aus die Adria bis Konstantinopel befahren soll. Seine Aufgabe an Bord ist es, den pensionierten Oberst und ehemaligen Militärattaché Graf Urbanau und seine Tochter zu beschützen. Denn kurz nach deren Ankunft in Triest stirbt Urbanaus Fahrer bei einem Attentat, das eigentlich dem Grafen gegolten hat. Man hat, wie der technisch versierte Zabini festgestellt hat, die Bremsseile seines Automobiles angesägt.

    Überhaupt, Zabinis Interesse an Technik im Allgemeinen und moderner Kriminaltechnik im Besonderen, spielen hier eine grosse Rolle, denn Urbanau verbittet sich Personenschutz. Deshalb schleust man Zabini als Schiffbauingenieur des Triestiner Lloyd auf dem Dampfer ein. Seiner Beobachtungsgabe entgeht wenig, dennoch kann er einen Mord an Bord nicht verhindern.

    Meine Meinung:

    Mit Bruno Zabini ist Günter Neuwirth ein sympathischer Ermittler gelungen, der das Zeug zum Serienhelden hat.

    Zabini ist charmant und gut aussehend. Er kommt bei der (meist verheirateten) Damenwelt - sowohl am Festland als auch auf dem Dampfer - gut an. So hat er gleich zwei Gsupis in Triest und die eine oder andere Dame der illustren Dampferfahrt macht ihm Avancen. Doch er ist nicht der Einzige mit amourösen Abenteuern. Die Comtess Urbanau hat ihrem Geliebten, dem mittellosen Schauspieler Friedrich Grüner, die Passage auf dem Dampfer bezahlt, um ihm nahe zu sein.

    Auch die anderen Charaktere sind liebevoll und detailliert gezeichnet. Meine zweite Lieblingsfigur ist die Reiseschriftstellerin Therese Wundrak.

    Dieser Krimi vermittelt völlig unaufgeregt historisches Hintergrundwissen, wie der Dialog zwischen Therese und Hermine Seefried beweist:

    „Eine akademische Karriere war mir als Frau mit unbeugsamen Willen von vornherein versagt, weil die Universitäten die kleingeistigen Kampfarenen eitler alter Gockel sind, denen eine junge Frau mit grosser Energie panische Angst einjagt.“ (S. 117)

    Auch politische Themen wie das Risorgimento in Italien oder die anderen nationalistischen Strömungen der habsburgischen Länder finden Eingang. Hier darf bei Zigarre und Hochprozentigem im Rauchsalon diskutiert werden.

    Im Anhang findet der interessierte Leser Informationen zum historischen Umfeld und Personen dieses Krimis.

    Die Handlung ist komplex und vielschichtig, verästelt sich gekonnt und kehrt wieder zum Ausgangspunkt, nämlich zur Verhinderung eines Attentats auf Graf Urbanau zurück. Die Leser werden eingeladen, ihre Beobachtungen mit jenen von Bruno und der toughen Therese Wundrak zu teilen. Wundrak hat recht bald durchschaut, dass Bruno mehr ist, als ein Schiffsingenieur. Ihn fasziniert ihr scharfer Verstand und wünscht sich Frauen bei der Polizei. Ach ja, Polizei: Zabini hat mehrere Monate bei Professor Hans Gross (1847-1915), dem Begründer der modernen Kriminalistik in Graz studiert. Gross hat die „Kommissionstasche“ erfunden, die Bruno Zabini auf seiner Reise begleitet.

    Fazit:

    Ein gelungener historischer Krimi, der das Fin de Siècle mit all seinen Anachronismen farbenprächtig auferstehen lässt und das Potenzial zu einer Reihe hat. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und hoffe auf eine Fortsetzung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinstamp, 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    Günter Neuwirth entführt uns mit seinem neuen historischen Roman zurück ins Jahr 1907. Österreich-Ungarn unter Kaiser Franz Josef hat mit Triest seinen Zugang zum Meer und die Hafenstadt erlebt einen grossen Aufschwung. Im Hafen liegt die "Thalia", das erste Dampfvergnügungsschiff. Das umgebaute Linienschiff soll erstmals zu einer Mittelmeer-Kreuzfahrt aufbrechen. Nachdem im Hafen ein Attentat auf Graf Maximilian von Urbanau verübt wurde, dessen Leben aber verschont geblieben ist, soll der 1. Polizeikommandant Bruno Zabini als Schiffsbauingenieur der Lloyd aufs Schiff geschleust werden. Er soll für den Schutz des Grafen und seiner Tochter, Komtess Carolina Sylvia von Urbanau, sorgen. Unter den gut betuchten und illustren Passagieren aus den gehobenen Gesellschaftsschichten muss sich auch der Täter befinden....

    Günter Neuwirth hat mit "Dampfer ab Triest" ein perfektes historischen Sittengemälde geschaffen. Zu Beginn findet man ein Personenregister, das den Einstieg etwas erleichtert.
    Die der Zeit angepasste und detaillierte Sprache führt den Leser direkt zurück in die k.und k. Zeit der Donaumonarchie. Eine ähnlich "leicht antiquierte Schreibweise" habe ich zuletzt bei Uta Seeburgs historischen Roman "Der falsche Preusse" genossen. Dadurch wirkt der Roman noch authentischer und sehr atmosphärisch.
    Die illustren Gäste auf dem Dampfer machen es Bruno Zabini nicht unbedingt leichter. Das Leben an Bord ist ein Spiegelbild der damaligen Gesellschaft und er fühlt sich reichlich fehl am Platz. Einzig sein Charme, der bei den Frauen überaus gut ankommt, lässt ihn gesellschaftlich nicht deplaziert wirken. Die zahlreichen Figuren sind vielschichtig und bieten jede Menge Unterhaltungswert.
    Da ist zum Beispiel die überaus neugierige Reiseschriftstellerin Theres Wundrak, eine bereits sehr emanzipierte Frau, die alles hinterfragt und ihm ziemlich bald auf die Schliche kommt. Die Komtess macht es ihm ebenfalls nicht leicht sie zu überwachen. Carolina hat ihren Liebhaber ein Schiffsticket bezahlt, damit er ebenfalls an Bord gehen kann. Der arme Theatherkünstler wäre wohl nicht wirklich im Sinne des Herrn Papa. Aber auch der Graf selbst ist nicht erfreut über die Bespitzelung durch einen Inspector. Er ist sich der Gefahr in der er schwebt nicht bewusst...

    Der Autor amüsierte mich des öfteren mit interessanten Tischgesellschaften und sehr eigenwilligen Damen. Bruno ist ein sehr moderner Mann, der sich den neuesten Kriminaltechniken widmet. Er hat stets sein Köfferchen dabei, mit dem er Fingerabdrücke nehmen kann. Damals eine Revolution! Ebenso setzt er sich dafür ein, dass am Tatort fotografiert und keine handschriftliche Skizze angefertigt wird. Auch der Emanzipation der Frau steht er offen gegenüber, doch selbst heiraten möchte er nicht. Er liebt seine "Gspusi's" mit verheirateten Frauen.
    Die farbenprächtigen Beschreibungen der Schauplätze und die unbekannten Ortsnamen haben mich neugierig gemacht. Nur bei Pola und Konstantinopel wusste ich, dass sich das istrische Pula und das türkische Istanbul dahinter verbirgt. Bei Smyrna, Mykene und Argos musste ich googeln...
    Auch die politischen Hintergründe des damaligen Vielvölkerstaates und die bereits leicht brodelnde Stimmung unter den Menschen ist spürbar.

    Durch die sehr detaillierten Personen- und Landschaftsbeschreibungen, den politischen Hintergründen und die Probleme des Vielvölkerstaates, kam der eigentliche Krimi ein bisschen zu kurz. Ihm fehlte es in der Mitte ein bisschen an Spannung, was der Autor jedoch mit einem überraschenden Finale wettgemacht hat.

    Am Ende schreibt Günter Neuwirth in einem längeren Nachwort über die historischen Hintergründe, über die Bedeutung Triests, der Schifffahrt und dem Begründer der Kriminalistik, Hans Gross.

    Fazit:
    Ein sehr atmosphärischer historischer Krimi, der das Flair der Donaumonarchie und der gesellschaftlichen Standesdünkel perfekt übermittelt. Durch den sehr detaillierten Schreibstil hat der Krimi kleine Längen, hat mich aber trotzdem sehr gut unterhalten. Ich hoffe, es wird noch weitere Fälle für Inspector Bruno Zabini geben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wasliestlisa, 20.03.2021

    Als Buch bewertet

    Günter Neuwirth nimmt uns mit auf eine Reise zurück in das Jahr 1907. Gemeinsam mit Inspector Bruno Zabini, der bei der Triester Polizei ist, gehen wir inkognito an Bord des Luxusliners „Thalia“. Bruno hat nämlich den Auftrag den Grafen und seine Tochter an Bord zu beschützen, denn der Adelige erhält seit kurzem Drohungen.

    Der Autor hat mit sehr viel Liebe zum Detail eine schöne und angenehme Atmosphäre geschaffen. Man taucht nicht nur in einen Krimi ein, der in dieser Zeit spielt, sondern bekommt auch ein Gefühl, wie es sich anfühlen musste, in dieser Zeit wirklich zu leben. Angefangen von der Stellung der Frau in der Gesellschaft (z.B. Frau im Journalismus, als Autorin) aber auch was so manche gesellschaftliche Stellung für eine junge Frau bedeutet. Günter Neuwirth ist dabei mit einer Akribie vorgegangen, wo es als Leser einfach Spass macht in die Welt einzutauchen.

    Ein Bonus, den ich als Leser ebenfalls schätze, sind die Informationen zur echten „Thalia“, zur österreichischen-ungarischen Handelsmarine oder zu dem Revolutionär der Kriminalistik.

    Wer mit der alten „hochgeschraubten“ Sprache früher nicht viel in Berührung gekommen ist, wird hier zunächst einmal baff. Man denkt sich so: Haben die damals wirklich so geredet?

    Jedenfalls könnte das ein kleines Hindernis sein, aber keines, welches man im Lauf der Geschichte nicht beheben könnte. Je weiter man liest, desto leichter fällt es einen in der Geschichte zu bleiben.

    Bruno, der Protagonist, hat sich im Lauf des Buches auch als fähig erwiesen den Täter zu finden. Zeitweise sah es danach aus, als geniesse er das Leben inmitten der illustren Gesellschaft mehr. Viele interessante Gespräche und interessante Persönlichkeiten haben sich ja auf der „Thalia“ ergeben.


    Ein guter historischer Krimi für zwischendurch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid P., 06.04.2021

    Als Buch bewertet

    Perfide Manipulationen
    Nur durch die akribische Arbeit des Polizisten Bruno Zabini wird der Autounfall des Fahrers von Graf Urbanau als Verbrechen erkannt. So erhält er auch den Auftrag den Graf und dessen Tochter während ihrer Reise zu schützen. Eher widerwillig und inkognito begibt sich also der Polizist in Triest an Bord des Luxusdampfers Thalia.
    Auch ohne diesen Auftrag wäre es ihm an Bord der Thalia nicht langweilig geworden. Menschen von unterschiedlicher Herkunft und Temperament treffen aufeinander. Manche interessante Konstellationen oder selbst amouröse Irrungen und Wirrungen entwickeln sich. Abwechslung und Überraschungen sind an der Tagesordnung.
    Eine wunderschöne Reise, die uns entführt in das Jahr 1907, eine längst vergangene Epoche, in der es noch die Donaumonarchie gab und eine andere (Welt-) Ordnung herrschte. Doch Verbrechen gab und wird es wohl immer und überall geben.
    Ein wirklich spannender und abwechslungsreicher Krimi vor einer grossartigen historischen Kulisse. Der Zeitgeist wurde hervorragend vermittelt, denn die teilweise recht altmodischen Formulierungen geben dem Ganzen sehr viel
    Authentizität.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 06.03.2021

    Als Buch bewertet

    Wie glücklich man am Lande war, merkt man erst, wenn das Schiff untergeht." (Seneca)
    In seiner Heimatstadt Triest frönt Inspector Bruno Zabini seinen Leidenschaften: Kaffee und schönen Frauen, beides geniesst er in grossem Stil. Ein Leichenfund im Hafen birgt Hinweise darauf, dass es jemand auf den Grafen Urbanau abgesehen hat. Bruno bekommt den Befehl, den Grafen zu bewachen, der sich an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Thalia“ aufhält, was in ihm nicht gerade Begeisterung hervorruft. Eigentlich hatte er bereits Pläne amouröser Natur, da passt ihm die Aufgabe als Bodyguard für den Grafen so gar nicht ins Konzept. Pflichtbewusst, wenn auch widerwillig mischt er sich inkognito unter die bunte Schar der Schiffsgäste, um nicht nur das Treiben an Bord und einige Zwischenfälle mitzuerleben, sondern vor allem nach demjenigen zu suchen, der dem Grafen ans Leder will…
    Günter Neuwirth hat mit „Dampfer ab Triest“ einen unterhaltsamen Kriminalroman vorgelegt, der den Leser nicht nur in die malerische italienische Hafenstadt Triest entführt, sondern ihm auch noch eine Kreuzfahrt übers Mittelmehr spendiert. Der flüssige Erzählstil lässt den Leser sich alsbald an die Fersen von Zabini heften, der eher wie ein Lebemann denn wie ein Polizeiinspektor wirkt, da ihn seine diversen Liebschaften doch mehr auf Trapp halten als sein Beruf. Der ihm zugeteilte Auftrag ist ihm eher lästig, da er ihm einen Strich durch seine eigene Planung macht. Doch an Bord des Schiffes steht er auf einmal einer Gesellschaft gegenüber, mit der er erst einmal umgehen muss. Das recht skurrile Reisevölkchen birgt so manches Geheimnis, und während diese feiern und geniessen, kommt es zu manchem Zwischenfall und einigen Offenbarungen. Allerdings ist Bruno zum verdeckten Ermitteln abgestellt und sieht sich auf einmal vielen helfenden Händen gegenüber, die er so gar nicht gebrauchen kann. Viele haben etwas zu verbergen, zu vertuschen, zu verschleiern und üben sich im Lügen und Betrügen, was Brunos Ermittlungen nicht gerade einfacher macht, zumal er noch für die Sicherheit des Grafen verantwortlich ist. Der Spannungslevel ist durchgängig auf mittlerem Niveau, oftmals hat man als Leser nicht das Gefühl, einen Krimi zu lesen, sondern eher eine Scharade.
    Illustre Charaktere mit den unterschiedlichsten Ecken und Kanten bieten Unterhaltungswert, denn es geht nicht nur um Sehen und Gesehen werden, sondern auch um gesellschaftliche Rangordnungen. Aufgrund ihrer lebendigen Zeichnung mischt der Leser sich gern unter sie und bezieht Beobachtungsposten. Bruno Zabini ist kein Kostverächter, gewandt und charmant streift er sich eine neue Haut über, um sich unter den Gästen zu bewegen, hält Smalltalk und frönt nach aussen hin ebenfalls dem schönen Leben, während er seine Augen über die Passagiere gleiten lässt, sie beobachtet und ihren Gesprächen lauscht. Manchmal eigensinnig und träge, dann wieder hellwach und kombinierend versucht er den Fall zu lösen, um baldmöglichst in die Arme einer Liebelei sinken zu können.
    „Dampfer ab Triest“ ist ein unterhaltsamer Kriminalroman mit schöner Hintergrundkulisse. Das Treiben an Bord ist ganz gut getroffen, die Handlung selbst lässt es dagegen etwas an Spannung fehlen. Für Zwischendurch ganz nett zu lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    mabuerele, 29.03.2021

    Als Buch bewertet

    „...Um Klarheit zu erlangen, waren Fussmärsche unerlässlich. Viele seiner Fälle hatte Bruno Zabini allein durch schnelles Gehen gelöst. Unterwegs klärten sich Sachverhalte, konkretisierten sich Ahnungen, ergaben sich neue Möglichkeiten und wurden Irrwege vermieden...“

    Diese Sätze finden sich gleich auf der ersten Seite des Buches. Wir schreiben das Jahr 1907. Inspector Bruno Zabini arbeitet bei der Polizei in Triest. Er ist offen für neue Methoden und hat damit Erfolg.
    Auch Maxilian Graf von Urbanau ist nach Triest gekommen. Er will mit seiner Tochter an der Vergnügungsfahrt des Dampfers Thalia teilnehmen. Doch am Tage zuvor erleidet sein Fahrer Rudolf mit dem Auto einen tödlichen Unfall. Es ist Bruno zuzuschreiben, dass erkannt wird, dass jemand das Bremsseil des Wagens manipuliert hat. Daraufhin erhält Bruno den Befehl, den Graf auf der Schiffsreise zu begleiten und eine Auge auf ihn und seine Tochter zu haben.
    Der Autor hat einen fesselnden historischen Krimi geschrieben.
    Der Schriftstil ist abwechslungsreich und passt sich den Gegebenheiten an. Zum einen unterstützt er manch rasante Szene, zum anderen lässt er viel Raum für die Beschreibung der Reise. Nicht zuletzt ermöglicht er durch gut herausgearbeitete Gespräche einen Blick in die Ansichten und Gefühlslagen der Protagonisten.
    Als besonderes Highlight darf ich ab und an einiges über die Gedanken des Attentäters erfahren. Folgende Ansichten stammen von ihm:

    „...Der Tod war ein einträgliches Geschäft. Wenn man sich darauf verstand. Man musste sich als Mensch dem Tod zu Gänze verschreiben, man musste den Tod jederzeit willkommen heissen, ihn mit grösstmöglicher Gastfreundschaft bewirten und immerzu bereit sein, ihm den geforderten Tribut zu zollen...“

    Für die Reisegesellschaft wurden einige interessanten Persönlichkeiten kreiert. Erwähnen möchte ich vor allem die Reiseschriftstellerin Theresa Wundrak, die sich auch in der Männergesellschaft behaupten kann, aber ziemlich von sich eingenommen ist.

    „...Eine akademische Karriere war mir als Frau mit unbeugsamen Willen von vornherein versagt, weil die Universitäten die kleingeistigen Kampfarenen alter eitler Gockel sind, denen junge Frauen mit grosser Energie panische Angst einjagen...“

    Der Autor zeichnet ein sehr widersprüchliches Bild der adligen Gesellschaft jener Zeit. Es ist eine Zeit des Aufbruchs. Während die Männer noch in ihren alten Denkstrukturen verhaftet sind, suchen die Frauen nach Möglichkeiten, zumindest teilweise ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
    Bruno hebt sich wohltuend von manch militaristischen Tendenzen einiger seiner Mitreisenden ab.

    „...Der Frieden scheint mir jener Zustand zu sein, der die Menschheit in die Zukunft führt...“

    Damit macht Bruno deutlich, dass er sich trotzdem im Notfall zu währen weiss. Gerade das Gespräch mit dem Grafen bringt viele politische Fragen auf den Punkt. Dabei geht es unter anderen auch um Diskussionen, wie die Zukunft der Donaumonarchie aussehen sollte. Hier lerne ich Theorien kennen, von denen ich bisher nichts gehört habe, und erfahre eine Menge über die historische Entwicklung von Triest.
    An anderer Stelle wiederum erklärt Bruno auf Nachfrage interessierten Damen, wie eine Dampfmaschine funktioniert. Er kann das erstaunlich allgemeinverständlich.
    Natürlich ist Bruno an Bord auch als Polizist gefordert. Doch wo und warum möge der künftige Leser selbst herausfinden.
    Smyrna, Mykene, Argos und Konstantinopel sind die Stationen der Schiffsreise. Auf den Landgängen lerne ich nicht nur historische Sehenswürdigkeiten kennen.
    Ein ausführliche Nachwort klärt über historische Zusammenhänge, die Hintergründe der Geschichte und einige Persönlichkeiten auf.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Autor versteht es, in einer fesselnden Handlung mit hohen Spannungsbogen eine Menge an historischen und technischen, aber auch literarischen Wissen unterzubringen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Ernst H., 02.04.2021

    Als Buch bewertet

    Nostalgische Mittelmeer-Kreuzfahrt, spannend und unterhaltsam
    Ich habe mich ab der ersten Seite in diesem Buch wohl gefühlt. Das lag nicht nur an dem historischen Ambiente, das der Autor hervorragend schildert, sondern auch an den sympathischen Protagonisten, vor allem an dem für die k.u.k. Monarchie aussergewöhnlich fortschrittlich eingestellten Inspector Bruno aus Triest, und daran, dass durch die Reiseroute und das Feeling einer Kreuzfahrt eine Menge selbst erlebter Reiseerinnerungen in mir hochkamen.

    Kurz zum Inhalt: Der Dampfer Thalia sticht von Triest aus in See, Ziel Konstantinopel. Es ist ein Luxusdampfer, an Bord befindet sich eine Schar betuchter Passagiere. Darunter auch Graf von Urbanau mit seiner Tochter. Da er an Land nur knapp einem Attentat entgangen war, soll der Triester Polizist Bruno Zabini inkognito für seine Sicherheit sorgen.

    Dem Autor ist es nicht nur gelungen, in kurzweiliger Art und Weise historisches Flair zu vermitteln, sondern er verknüpft darin - locker verpackt in den Plaudereien der Passagiere an Bord - gesellschaftskritische und wissenschaftliche Informationen, erklärt die Funktion einer Dampfmaschine, weist auf die Erfindung von Zahnpasta in Tuben hin, thematisiert die damalige Stellung der Frau, das Wahlrecht, die Problematik des Vielvölkerstaates und die Tendenzen gewisser Völker, daraus auszubrechen.

    Die Handlung plätschert nicht als reines Bordgeschehen dahin, man spürt sehr bald, dass ein Mensch darunter ist, der einen heimtückischen Plan hegt. Und nur allzu bald kommt Bruno Zabini auch zum Einsatz, eine spannende Jagd nach dem Attentäter beginnt, actionreich, bis letztlich Bruno den Fall zufriedenstellend löst.

    Als Gegensatz zum düsteren Bösen, das an Bord lauert, erlebt man die heitere Seite des Lebens an Bord, das Luxuriöse, das Oberflächliche, auch Liebeleien und so manche private Probleme der Reisenden.

    Der Erzähl- bzw. Schreibstil ist flüssig, trotz mancher antiquierter Ausdrücke, die jedoch wiederum die geschilderte Epoche authentischer machen. Die Charaktere sind vielschichtig dargestellt, mit ihren positiven aber auch weniger angenehmen Eigenschaften.

    Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass ich das am Beginn angeführte Personenregister sehr hilfreich fand, ebenso wie die Erläuterung der historischen Hintergründe am Ende des Buches.

    Mir hat dieser Roman sehr grosses Lesevergnügen bereitet, hat vieles abgedeckt, Spannung, Romantik sowie Reiselust, und hat zudem meine historischen Kenntnisse erweitert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 23.01.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wer historische Romane liebt, darf sich im Jahre 1907 auf eine Kreuzfahrt begeben, bei der es auch Tote gibt. Inspektor Bruno Zabini ist ein echter Triestiner, der mehrere Sprachen spricht, da seine Mutter österreichstämmig ist. Er wird beauftragt, sich auf das Kreuzfahrtschiff Thalia zu begeben, um inkognito den Grafen Urbanau zu überwachen, auf den bereits ein Mordschlag verübt worden ist. Bruno passt das gar nicht in sein Konzept, da er lieber die Abende mit einer seiner verheirateten Geliebten verbringen will. Des Grafen Töchterlein hat sich ihren heimlichen Freund mit aufs Schiff genommen, Bald jedoch geschieht ein Mord, ein weiterer Anschlag auf den Grafen wird verübt und man fragt sich, wer auf dem Schiff ein Mörder sein kann. Auf dem Kreuzfahrtschiff ist eine gemischte Gesellschaft: Ein jüdisches Ehepaar mit seinen beiden Kindern, eine ehemalige Primadonna mit den Töchtern, ein junges Ehepaar, ein Reiseschriftstellerin, ein Schauspieler, ein amerikanisches Ehepaar und noch einige mehr. Jeder von ihnen könnte verdächtigt sein, Gerade durch die vielen Mitreisenden liest sich das Buch sehr interessant, Schon damals gab es das Captain-Dinner mit allem Pomp. Der Autor verwendet sehr viel Ausdrücke, die man zur damaligen Zeit hatte. Dadurch bekommt das Buch seinen gewissen Flair und man fühlt sich 120 Jahre zurückversetzt, zumal die Mode und das Lifestile sehr gut beschrieben werden. Ab dem letzten Drittel ist so viel Aktion, dass man nicht mehr aufhören will und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Hier ist gekonnt Historie mit Krimi vermischt worden, was äusserts reizvoll ist. Sehr hilfreich ist zu Beginn das Personenverzeichnis. So kann man am Anfang immer wieder zurückblättern, um sich die einzelnen Personen ins Gedächtnis zu rufen. Mir persönliche haben die Erläuterungen der Hintergründe zu den historischen Ereignissen sehr gut gefallen,. Denn hier kann man wirklich einíges nachlesen. Der Autor hat in seinem fiktiven Roman den Namen des Kapitän Karl vor Bretfeld mit einfliessen lassen, was dem Ganzen menr Realität geben soll.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Bibliomarie, 09.03.2021

    Als Buch bewertet

    Mit seinem historischen Krimi „Dampfer ab Triest“ führt der Autor in die Glanzzeit der K&K Monarchie, als Triest eine österreichische Hafenstadt mit grosser europäischer Bedeutung war. Hier arbeitet Bruno Zabini als Inspektor 1. Klasse bei der Polizei. Mit seiner österreichischen Mutter und seinem italienischen Vater ist er das beste Beispiel für das Habsburger Völkergemisch.

    Ab Triest soll der Vergnügungsdampfer „Thalia zu einer Mittelmeer-Kreuzfahrt mit internationalen Gästen in See stechen. Auch an Bord der einflussreiche Graf Urbanau, ein Oberst und Militärattaché im Ruhestand und seine junge, charmante Tochter. Ein Attentat auf den Grafen kurz vor Ablegen tötete zwar den Fahrer des Grafen, aber selbst will weder von Schutz noch von der Absage der Reise etwas wissen. So wird Zabini undercover als Schiffsingenieur an Bord beordert um für Schutz zu sorgen.

    Zabini ist ein gutaussehender Mann, der einigen Erfolg bei Damen hat. So unterhält er gern Verhältnisse mit verheirateten Damen und auch auf dem Dampfer ist ihm das Interesse der weiblichen Gäste gewiss. Das gefährdet durchaus sein Inkognito, aber auch viele andere Strömungen sind zu spüren. So hat die Komtess Urbanau ihrem heimlichen Geliebten, dem mittellosen Schriftsteller Friedrich, die Passage bezahlt und ein Steward behauptet, der uneheliche Sohn des Grafen zu sein.

    Eine vielschichtige Handlung, mit vielen kleinen Exkursionen verästelt, die zeigt, dass der Autor viel Spass an seinem historischen Sittengemälde hatte. Dazu wählt er die passende Sprache, altmodisch mit einigen fast vergessenen, österreichischen Vokabeln. Das fand ich sehr stimmig und unterhaltsam, auch wenn ich manches nachschlagen musste. Während die „Thalia“ immer weiter gen Süden fährt, gibt es auch genug Gelegenheit für einige landschaftliche und historische Einsprengsel. Der Krimi verbreitet eine sehr angenehme Atmosphäre, das geht zwar einige Male auf Kosten der Spannung, aber dennoch hat der Autor immer noch einige Twists in petto, die mich richtig überraschen konnte.
    Die Figuren sind ebenfalls sehr liebevoll ausgestaltet, ein ganzes Panoptikum entfaltet da Günther Neuwirth. Vom Lemberger jüdischen Kaufmann samt mannstoller Gattin (Achtung Bruno!!) bis zum etwas schwärmerischen amerikanischem Ehepaar auf Europatrip, ist alles dabei. Zabini ist mir da vielleicht ein wenig zu ideal geraten: gut aussehender Frauenbeglücker, einfühlsam, empathisch, klug, polyglott und auch an modernen Kriminalistik interessiert, ist vielleicht ein wenig zu glatt gestaltet.

    Ein interessanter und unterhaltsamer historischer Krimi, den ich gern gelesen habe. Erwähnenswert auch das Nachwort mit Erläuterungen zum geschichtlichen Hintergrund, dafür gibt es meinen vierten Stern.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Laura W., 19.04.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Inspector Bruno Zabini lebt 1907 in Triest. Eines Tages kommt der Fahrer von Graf Urbanau ums Leben, man findet heraus, dass die Bremsen manipuliert wurden. Deshalb wird Bruno befohlen, mit dem Grafen und seiner Tochter auf Kreuzfahrt zu gehen um dort ein Auge auf den Grafen zu haben und diesen im Fall des Falles zu schützen. Dies passt Bruno gar nicht. Er hält nichts von Kreuzfahrten und hätte viel lieber Zeit mit seiner Geliebten verbracht...

    Das Buch ist ein Genre-Mix aus Krimi und historischem Roman, wenn auch der historische Teil deutlich überwiegt! Das Buch ist in etwas altertümlicher Sprache geschrieben, wie man es vielleicht aus vielen Fernsehserien wie "Downton Abbey" kennt. Mir hat der Schreibstil aber keinerlei Probleme bereitet, im Gegenteil konnte ich so noch besser gedanklich in der Zeit zurück reisen!

    Bruno ist ein sympatischer Charakter mit dem man gern auf Kreuzfahrt geht und auch mit ermittelt. Es gibt sehr viele verschiedene andere Personen mit denen es Bruno auf der Kreuzfahrt zu tun bekommt, hilfreich ist hier ein Personenregister am Anfang des Buches. Zuerst musste ich mich zurecht finden und ein paar Charaktere blieben mir während der gesamten Reise blass, aber andere sind mir sehr ans Herz gewachsen wie die intelligente, emanzipierte Reisejournalistin Therese Wundrak, die für mehr Frauenrechte einsteht und teilweise auch sehr direkt ist ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Man lernt insgesamt viele einzelne Menschen und deren Schicksale kennen von Affären und unerfüllter Liebe, bishin zu Sängerinnen, Teaterdichtern und Poeten. Das bietet natürlich eine breite Masse an Themen und man bekommt sehr viele verscheidene Beispiele wie die Leute damals gelebt und sich verhalten haben.

    Immer wieder schafft es der Autor so interessante geschichtliche Themen ins Buch zu bringen und man erfährt einiges an Wissenswertem ganz "nebenbei" und spielerisch. Der Krimianteil hätte aber für meinen Geschmack hier noch deutlich mehr sein dürfen. Das ganze Buch ist interessant geschrieben, aber es findet sich wenig an Krimi-Spannung zwischen den Seiten. Viel mehr ist es ein historischer Roman mit sympatischen Charakteren und kleinen Krimi-Elementen. Durchaus ist es ein guter Einstieg ins Thema Krimi, denn es wird nicht sehr brutal!

    Fazit: Eine historische, sehr interessante Kreuzfahrt die mir Spass gemacht hat. Der Krimianteil hätte aber noch etwas mehr sein dürfen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Laura W., 19.04.2021

    Als Buch bewertet

    Inspector Bruno Zabini lebt 1907 in Triest. Eines Tages kommt der Fahrer von Graf Urbanau ums Leben, man findet heraus, dass die Bremsen manipuliert wurden. Deshalb wird Bruno befohlen, mit dem Grafen und seiner Tochter auf Kreuzfahrt zu gehen um dort ein Auge auf den Grafen zu haben und diesen im Fall des Falles zu schützen. Dies passt Bruno gar nicht. Er hält nichts von Kreuzfahrten und hätte viel lieber Zeit mit seiner Geliebten verbracht...

    Das Buch ist ein Genre-Mix aus Krimi und historischem Roman, wenn auch der historische Teil deutlich überwiegt! Das Buch ist in etwas altertümlicher Sprache geschrieben, wie man es vielleicht aus vielen Fernsehserien wie "Downton Abbey" kennt. Mir hat der Schreibstil aber keinerlei Probleme bereitet, im Gegenteil konnte ich so noch besser gedanklich in der Zeit zurück reisen!

    Bruno ist ein sympatischer Charakter mit dem man gern auf Kreuzfahrt geht und auch mit ermittelt. Es gibt sehr viele verschiedene andere Personen mit denen es Bruno auf der Kreuzfahrt zu tun bekommt, hilfreich ist hier ein Personenregister am Anfang des Buches. Zuerst musste ich mich zurecht finden und ein paar Charaktere blieben mir während der gesamten Reise blass, aber andere sind mir sehr ans Herz gewachsen wie die intelligente, emanzipierte Reisejournalistin Therese Wundrak, die für mehr Frauenrechte einsteht und teilweise auch sehr direkt ist ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Man lernt insgesamt viele einzelne Menschen und deren Schicksale kennen von Affären und unerfüllter Liebe, bishin zu Sängerinnen, Teaterdichtern und Poeten. Das bietet natürlich eine breite Masse an Themen und man bekommt sehr viele verscheidene Beispiele wie die Leute damals gelebt und sich verhalten haben.

    Immer wieder schafft es der Autor so interessante geschichtliche Themen ins Buch zu bringen und man erfährt einiges an Wissenswertem ganz "nebenbei" und spielerisch. Der Krimianteil hätte aber für meinen Geschmack hier noch deutlich mehr sein dürfen. Das ganze Buch ist interessant geschrieben, aber es findet sich wenig an Krimi-Spannung zwischen den Seiten. Viel mehr ist es ein historischer Roman mit sympatischen Charakteren und kleinen Krimi-Elementen. Durchaus ist es ein guter Einstieg ins Thema Krimi, denn es wird nicht sehr brutal!

    Fazit: Eine historische, sehr interessante Kreuzfahrt die mir Spass gemacht hat. Der Krimianteil hätte aber noch etwas mehr sein dürfen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Estelle R., 08.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ab an Board, das Krimigeschehen wartet!

    Ich habe eben Dampfer ab Triest zu Ende gelesen und muss sagen dass ich mich hervorragend unterhalten gefühlt habe.
    Anfangs hatte ich zwar Probleme mich unter diesen vielen Personen zurechtzufinden, doch der Autor hat daher extra vorne ein Personenverzeichnis verfasst, das mir gut weitergeholfen hat.
    Dann kam der historische Sprachjargon dazu, an den ich mich ebenfalls erst einmal gewöhnen musste.
    Als ich das getan habe, konnte ich mich ganz in das Abenteuer fallen lassen. Bruno ist ein ausgezeichneter Ermittler seines Fachs und es gab genug Nebenhandlungen um es bis zum Ende spannend zu halten.
    Wer hat es denn nun auf den Grafen abgesehen? Ja, das wird im Laufe der Geschichte geklärt.
    Gerne gebe ich diesem ausgezeichneten Werk 5 von 5 Sternen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Samira H., 29.03.2021

    Als Buch bewertet

    "Dampfer ab Triest" von Günter Neuwirth hat mich bereits durch sein tolles Cover neugierig gemacht. Man beginnt mit dem Lesen eine Reise ins frühe 20. Jahrhundert, ja, man kann sagen, in eine ganz andere Zeit. Ein guter historischer Roman zeichnet sich für mich dadurch aus, dass er gut die damaligen Verhältnisse und Gewohnheiten recherchiert hat und auch sprachlich angepasst ist. Beides ist hier der Fall. Des Weiteren wird man immer wieder angeregt, sich mit einzelnen Aspekten der damaligen Zeit näher zu befassen. Ansonsten bleibt es durchweg spannend und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Und ein Doppelmord...

    Ein gelungenes Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    fredhel, 31.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    1907 gehörte die Hafenstadt Triest noch zur k.u.k.- Monarchie. Von hier aus startet der für damalige Verhältnisse moderne und luxuriöse Dampfer Thalia zu einer Vergnügungsfahrt über die Adria. Die an Bord befindlichen Personen sind ein Querschnitt der gehobenen Gesellschaft, die Zerstreuung, Erbauung oder Stärkung der Gesundheit sucht. Die Kabinen sind erlesen eingerichtet, die Küche exzellent und das Unterhaltungsprogramm hervorragend. Noch vor Beginn des Romans stellt ein Personenregister die Akteure vor. Da sie recht zahlreich sind, ist dies eine wirklich gute Hilfe.
    An Bord befindet sich unter anderem Graf Urbanau, begleitet von seiner ausserordentlich attraktiven Tochter. Der Triester Polizist Bruno Zabini ist zu seinem Schutz abgestellt. Er soll undercover verhindern, dass der Herr Graf einem Attentat zum Opfer fällt.
    Das Leben an Bord ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Die Damen plaudern belangloses Zeug, die Herren verziehen sich politisierend in den Rauchsalon. Die Standesunterschiede sind wie in Stein gemeisselt. Die Oberschicht strotzt nur so vor Dünkel und Vorurteilen, die Bediensteten müssen alles hinnehmen. Neben manch amourösen Verwicklungen stehen aber die Anschläge auf Graf Urbanau im Vordergrund. Zabini ist ein moderner Polizist, der den neuen Methoden in der Kriminalistik aufgeschlossen gegenüber steht und mit seinen Kenntnissen das Verbrechen auflösen kann. In den Nebenhandlungen verfolgt man die Schicksale einiger anderer Reisenden. Insgesamt wird so eine Art historischer Gesellschaftkrimi geschaffen.
    Erfreulicherweise hat der Autor gut recherchiert. Sein Schreibstil ist leicht antiquiert angehaucht, und thematisch berührt er einige sozialen Aspekte der damaligen Zeit, um nur die Stellung der Frau, das Wahlrecht, die Standesunterschiede, aber auch nicht zuletzt die politische Situation im Vielvölkerstaat zu nennen.
    "Dampfer ab Triest" ist ein Buch, das Tiefgang als leicht verdauliche Kost serviert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Langeweile, 24.03.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Inspector Bruno Zabini ist ein wahrer Triestiner, er spricht mehrere Sprachen und liebt Kaffee. Seine Heimatstadt Triest ist für die Donaumonarchie der »Hafen zur Welt«. Als Bruno den Befehl erhält, zum Schutz des Grafen Urbanau an Bord des Kreuzfahrtschiffs »Thalia« zu gehen, ist er nicht erfreut. Viel lieber hätte er ein paar schöne Tage mit seiner Geliebten verbracht. Inkognito begibt er sich auf das Schiff und mischt sich unter die illustren Fahrgäste. Denn einer unter ihnen trachtet dem Grafen nach dem Leben … Ein Roman vor der wunderbaren Kulisse der »Stadt der Winde«.

    Meine Meinung:

    Das Buch forderte von Anfang an grosse Aufmerksamkeit. Zum einen gab es viele Personen, deren Zugehörigkeit man erst mal einordnen musste, sehr hilfreich war dabei das vorangestellte Personenregister. Ausserdem war die Sprache gewöhnungsbedürftig, passte aber sehr gut in die damalige Zeit.
    Als die Eingewöhnungsphase vorbei war erlebte ich eine Geschichte,die durchgehend viel Raum für Spekulationen bot und an einigen Stellen dramatisch aufdrehte. Dazwischen ist es dem Autor gut gelungen, sowohl die verschiedenen Charaktere treffsicher zu zeichnen, als auch die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Die Beschreibung der illustren Gesellschaft, welche sich mit gutem Essen und Trinken und verschiedenen Unterhaltungsprogrammen an Bord verwöhnen liess,fand ich sehr gelungen.Des weiteren wurde einiges an Wissen im geschichtlichen und politischen Bereich der damaligen Zeit vermittelt, wodurch auch der Anhang in entscheidender Weise beitrug.

    Desweiteren wurde einiges an Wissen im geschichtlichen und politischen Bereich der damaligen Zeit vermittelt, wodurch auch der Anhang in entscheidender Weise beitrug.

    Das Ende liess dem Leser einigen Raum für eigene Spekulationen.

    Fazit:

    Ich habe mich gut unterhalten und freue mich schon auf weitere Fälle mit Inspector Bruno Zabini.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Siglinde H., 24.04.2021

    Als Buch bewertet

    Gelungene Mischung aus Krimi und Gesellschaftsroman
    1907 Triest ist der Hafen zur Welt für die Donaumonarchie.. Von hier startet das mondäne Kreuzfahrtschiff "Thalia" zu seiner Jungfernfahrt ins Mittelmeer. Auch Bruno Zabini, wahrer Triestiner und engagierter Kriminalbeamter, geht an Bord. Er soll den Grafen Urbanau, Spross des Hochadels und ehemaliger Mitarbeiter des Aussenministeriums, vor einem möglichen Anschlag schützen. Derweil sich die illustre Gesellschaft ganz den harmlosen und manchmal pikanten Vergnügungen an Bord widmet, versucht Zabini den Attentäter zu entlarven.

    Ich habe den Roman mit grossem Vergnügen gelesen. Ein wenig scheue ich mich, das Buch als Krimi zu bezeichnen, da zwar einige Verbrechen passieren, für mich aber der Focus auf dem munteren Treiben der Passagiere lag. Der Autor entwirft ein anschauliches und in einigen Bereichen enthüllendes Tableau der besseren Gesellschaft der Donaumonarchie. Gut gefallen hat mir dabei, dass die Sprache der damaligen zeit entspricht. Ich hatte oft das Gefühl, mit am Tisch zu sitzen. Zabini habe ich als engagierten Polizisten mit moderner Arbeitsweise kennengelernt. Was sein Verhältnis zu Frauen betrifft, würde ich ihn als Hallodri bezeichnen. Überhaupt bin ich froh, dass ich als Frau zur damaligen Zeit nicht gelebt habe mit seinen arrangierten Ehen, ohne Mitspracherecht so wohl in gesellschaftlichen als auch persönlichen Fragen. Was mich deshalb etwas überrascht hat, war das muntere Treiben in den nicht immer ehelichen Betten.

    Die Krimihandlung tritt durch die ausführlichen und interessanten Schilderungen des Bordlebens etwas in den Hintergrund. Gegen Ende des Buches kommt sie aber dann nochmals zu ihrem recht und Zabini kann sein Können als gewiefter Ermittler zeigen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    leseratte1310, 06.08.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Kreuzfahrtschiff „Thalia“ soll im Hafen von Triest seine Jungfernfahrt ins Mittelmeer beginnen. Der Graf Maximilian von Urbanau will mit seiner Tochter diese Reise machen. Doch es gibt Hinweise, dass ein Attentat auf den Grafen geplant ist und so wird Inspector Bruno Zabini abkommandiert, auf dem schiff ein Auge auf den Grafen zu haben. Zabini gefällt das eigentlich nicht so recht, doch was will er machen. Also begibt er sich mit seinem Tatortkoffer auch an Bord.
    Der Schreibstil und die Sprache sind an die damalige Zeit angepasst. Die Beschreibungen sind sehr bildhaft und detailliert. Das nimmt zwar etwas die Spannung, aber trotzdem hat mir dieser Roman gefallen.
    Die Charaktere sind gut und sehr unterschiedlich gezeichnet. Zabini ist ein Triestiner, der das Leben geniesst, seinen Kaffee ebenso und natürlich seine Geliebte. Er spricht mehrere Sprachen und ist nun inkognito auf dem Schiff, um Schlimmeres zu verhindern. Aber er stürzt sich auch in das gesellschaftliche Leben an Bord. Obwohl Bruno diesen Beruf nicht so ganz freiwillig gewählt hat, nimmt er ihn nicht nur ernst, sondern ist sogar recht fortschrittlich mit seinen Methoden. Ich mochte Bruno Zabini. Aber auch vom Täter erfahren wir einiges, obwohl seine Identität lange verborgen bleibt.
    Es ist interessant, Zabini bei seinem Job zu begleiten und in die für uns so andere Zeit einzutauchen. Ganz nebenbei erfährt man noch ein wenig Geschichtliches. Hilfreich ist auch das Personenverzeichnis
    Die Kreuzfahrt ist nicht immer nur entspannend und vergnüglich, sondern auch mörderisch. Da kann Bruno dann nicht mehr inkognito bleiben und selbst für ihn wird es dann gefährlich.
    Ein unterhaltsamer und interessanter historischer Krimi, der mir gut gefallen hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    leseratte1310, 06.08.2021

    Als eBook bewertet

    Das Kreuzfahrtschiff „Thalia“ soll im Hafen von Triest seine Jungfernfahrt ins Mittelmeer beginnen. Der Graf Maximilian von Urbanau will mit seiner Tochter diese Reise machen. Doch es gibt Hinweise, dass ein Attentat auf den Grafen geplant ist und so wird Inspector Bruno Zabini abkommandiert, auf dem schiff ein Auge auf den Grafen zu haben. Zabini gefällt das eigentlich nicht so recht, doch was will er machen. Also begibt er sich mit seinem Tatortkoffer auch an Bord.
    Der Schreibstil und die Sprache sind an die damalige Zeit angepasst. Die Beschreibungen sind sehr bildhaft und detailliert. Das nimmt zwar etwas die Spannung, aber trotzdem hat mir dieser Roman gefallen.
    Die Charaktere sind gut und sehr unterschiedlich gezeichnet. Zabini ist ein Triestiner, der das Leben geniesst, seinen Kaffee ebenso und natürlich seine Geliebte. Er spricht mehrere Sprachen und ist nun inkognito auf dem Schiff, um Schlimmeres zu verhindern. Aber er stürzt sich auch in das gesellschaftliche Leben an Bord. Obwohl Bruno diesen Beruf nicht so ganz freiwillig gewählt hat, nimmt er ihn nicht nur ernst, sondern ist sogar recht fortschrittlich mit seinen Methoden. Ich mochte Bruno Zabini. Aber auch vom Täter erfahren wir einiges, obwohl seine Identität lange verborgen bleibt.
    Es ist interessant, Zabini bei seinem Job zu begleiten und in die für uns so andere Zeit einzutauchen. Ganz nebenbei erfährt man noch ein wenig Geschichtliches. Hilfreich ist auch das Personenverzeichnis
    Die Kreuzfahrt ist nicht immer nur entspannend und vergnüglich, sondern auch mörderisch. Da kann Bruno dann nicht mehr inkognito bleiben und selbst für ihn wird es dann gefährlich.
    Ein unterhaltsamer und interessanter historischer Krimi, der mir gut gefallen hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    MiaMai, 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    Entschleunigung mal anders - Eine Seefahrt in eine andere Zeit

    Die Vergnügungsfahrt auf der Thalia führt ins vergangene Jahrhundert und weckt längst vergessene, wunderbare Worte wieder zum Leben. Es entstehen Bilder des vergangenen Jahrhunderts vor dem inneren Auge und dennoch bleibt Raum, sich diese in den schönsten Farben auszumalen. Die ein oder andere starke Persönlichkeit kreuzt den Weg des Lesers und ganz nebenbei wird in einem Kriminalfall ermittelt...

    Fazit: Wunderbar entspannt spannend!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Manuela B., 04.08.2021

    Als Buch bewertet

    Dampfer ab Triest ist ein historischer Roman des Autors Günter Neuwirth. Er vermischt hier Krimi mit Gesellschaftsroman was bei mir keine richtige Spannung aufkommen liess. Der Triestiner Inspector Bruno Zabini soll inkognito einen Grafen und seine Tochter an Bord eines Dampfers begleiten. Er soll den Grafen vor einen Attentat schützen, was diesen nicht wirklich gefällt.

    Das Leben an Bord und die angesteuerten Städte werden ausführlich beschrieben wobei das Krimihafte eher nebensächlich bleibt. Wer solche Beschreibungen mag wird diese Passagen geniessen, ich fand sie zu ausführlich. Dank des Personenverzeichnisses am Anfang des Buches erhält man als Leser einen guten Überblick über die verschiedenen Charaktere. Auch der Anhang mit Erklärungen zu historischen Zusammenhängen sowie zu einigen Persönlichkeiten und geschichtlichen Hintergründen ist für daran Interessierte informativ. Die Handlung selber plätschert eher so dahin, mit wenigen Höhenpunkten. Für mich ein Buch das man entspannt lesen kann, das aber keine atemlose Spannung erzeugt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein