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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 24.08.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Roman der Nachkriegsgeschichte

    1952 wird die Jüdin Rosa Silbermann, die für den israelischen Geheimdienst arbeitet, mit einem geheimen Auftrag in das Hotel Bühlerhöhe im Schwarzwald geschickt. Die Hausdame Sophie Reisacher musste 1945 das Elsass verlassen und im Hotel Bühlerhöhe treffen beide aufeinander. Beide haben eines gemeinsam: Sie wissen von einem geplanten Attentat auf den Bundeskanzler Konrad Adenauer und doch verfolgt jede von ihnen einen eigenen Plan. Ein Roman über zwei Frauen in einer Welt in der es um Macht und Geschäfte geht und irgendwann auch um Leben und Tod.

    Das Cover ist sehr schön gestaltet und auch der Klappentext macht neugierig auf das Buch. Der Schreibstil von Brigitte Glaser hat mich von Anfang an angesprochen und es hat Spass gemacht das Buch zu lesen. Die Hauptakteure sind gut beschrieben und ich konnte mir von ihnen ein gutes Bild machen. Auch die Handlungsorte konnte ich mir dank der bildhaften Beschreibung sehr gut vorstellen.

    Der Roman handelt nicht nur von der Geschichte der beiden Frauen sondern bringt auf eine tolle Art auch noch geschichtliche Hintergründe in die Erzählung mit ein. Die Spannung wird fast im ganzen Buch aufrechterhalten und ich hatte an keiner Stelle des Romans Langeweile.

    Ein lesenswertes Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte.

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  • 4 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marlene S., 09.09.2016

    Als Buch bewertet

    Der Roman Bühlerhöhe führt uns zurück in die Nachkriegszeit zu Beginn der 50er. Konrad Adenauer ist erster Bundeskanzler der noch jungen Republik. Die Greuel des Krieges will man vergessen. Auch die Konzentrationslager und die unzähligen Morde an den Juden.

    Doch Kanzler Adenauer will das Wiedergutmachungsgesetz durch den Bundestag bringen, stösst dabei aber auf grossen Widerstand im eigenen Land. Auch in dem Staat Israel ist nicht jeder damit einverstanden. Geld für Leben? Doch der Staat Israel braucht dieses Geld für den Aufbau. Eine Gruppe Israelis will diese Einigung auf jeden Fall verhindern und plant ein Attentat auf den Kanzler, der in dem Hotel Bühlerhöhe seinen Urlaub verbringen wird.

    Das ist der Hintergrund, vor dem der Roman spielt. Bis auf das geplante Attentat wohl alles real. Leider wird der damalige Zeitgeist nicht weiter vertieft. Schade! Es wäre die Gelegenheit, den Menschen, die diese Epoche nicht erlebt haben, diese schwierige Situation näher zu bringen.

    Doch zurueck zum Roman. Vom israelischen Geheimdienst wird Rosa, eine als Agentin absolut unerfahrene Frau, nach Deutschland geschickt, um zusammen mit dem ihr unbekannten Ari, dieses Attentat zu verhindern. Rosa wurde ausgewählt, da sie einst in Deutschland aufwuchs und das Hotel Bühlerhöhe kennt. Sie wird als eine erfahrene Kämpferin beschrieben, wirkt aber eher naiv und mit der ganzen Situation überfordert. Das ist gleichzeitig die Schwachstelle dieses Buches. Ein Geheimdienst wird sich in so einer schwierigen Situation wohl kaum auf jemanden verlassen, der noch "grün" hinter den Ohren ist.

    Nun gut. Schauen wir darüber hinweg. Von Ari, den sie dort treffen soll, existiert nicht mal ein genaues Bild, als dass Rosa ihn erkennen könnte. Es gibt nur ein Codewort.

    Die Hausdame vom "Bühlerhof", genannt die Raisacherin, spielt in diesem Buch ihre ganz eigene Rolle. Im Elsass während des Krieges mit einem SS Mann verheiratet, versucht sie, nun im Frieden den passenden Ehemann zu ergattern, damit sie diesen Eklat der Eheschliessung mit dem falschen Mann wieder ausbügeln kann.

    Dazu gibt es noch einige Nebenschauplätze wie z. B. Tanger, wo Waffengeschäfte stattfanden und daneben gingen.

    Natürlich gibt es im Schwarzwald, neben vielen urigen Typen, auf die ich nicht weiter eingehen möchte, auch einen mysteriösen Mord. Der Faktor "Zufall" spielt eine sehr grosse Rolle. Fast zu gross.

    Mehr möchte ich zum Inhalt nicht schreiben.

    Das Buch liest sich sehr gut, da die Sprache fliessend ist und der Text spannend aufbereitet wurde. Dafür hätte das Buch auf jeden Fall fünf Sterne verdient! Hat man in die Handlungststränge des Romans hinein gefunden, lässt dieser den Leser auch nicht mehr los. Man will den grossen und kleinen Ungereimtheiten auf die Spur kommen.

    Ob es sich dabei um einen Agenten- oder Frauenroman handelt, kann ich nicht eindeutig beantworten. Für meine Begriffe ist die Handlung stark "frauenromanlastig", weshalb ich dieses Buch eher dieser Kategorie zuteilen möchte.

    Trotz der kleinen, erwähnten Schwächen, lohnt es sich auf jeden Fall, das Buch zu lesen.

    Eine klare Empfehlung von meiner Seite.

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  • 4 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 29.08.2016

    Als eBook bewertet

    Das Cover des Buchs hatte mich überhaupt nicht angesprochen. Aber als eine Kollegin mir dieses Buch empfohlen hat, habe ich dann doch mit dem Lesen begonnen und habe es die gesamten mehr als 400 Seiten auch nicht bereut.
    Zur Handlung: Rosa ist Jüdin und flieht mit ihrer Schwester Rachel als Hitler die Macht ergreift nach Israel, um dort beim Aufbau des jungen jüdischen Staates zu helfen. Als in Deutschland nach dem Krieg ein Gesetzt zur Entschädigung der Juden beschlossen werden soll, erhält Rosa den Auftrag Bundeskanzler Adenauer während seines Gesundheitsurlaubs im Hotel „Bühlerhöhe“ vor einem Anschlag zu schützen. Sie wird dafür auserkoren, da sie als Kind jedes Jahr ihre Sommerferien stets dort verbracht hat und die Gegend kennt.
    Liebevoll hat Brigitte Glaser die Gefühle und Ängste von Rosa beschrieben. Ich mochte Rosa von Anfang an, auch wenn sie mir manchmal recht zaghaft erschien. Aber im entscheidenden Moment hat sie ja dann auch kompromisslos und schnell reagiert.
    In meinen Augen ist dies ein sehr unterhaltsamer, lesenswerter Roman.
    Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 19.09.2016

    Als Buch bewertet

    Sommer, 1952. Kanzler Adenauer macht Urlaub im Schwarzwald. Da es von allen Seiten Morddrohungen gegeben hat, schickt der israelische Mossad Rosa Silbermann ins Hotel Bühlerhöhe, um den Kanzler zu beschützen. Und es scheint, als bekäme sie alle Hände voll zu tun, denn die versprochene Unterstützung bleibt aus und es kommt zu einem ersten Anschlag.

    Eine zwielichtige Rolle spielt Sophie Reisacher, die im Hotel arbeitet. Die beiden Frauen werden zu Gegenspielern in einer interessanten Geschichte von Politik, deutscher Vergangenheitsbewältigung und Spionage.

    Mir hat sehr gefallen, dass zwei Frauen hier die Hauptakteure sind und dass die Männer über weite Strecken eher Randpersonen waren. Der Erzählstil ist schön aber manchmal verliert die Autorin oder zumindest der Leser etwas den Faden, da die Geschichte weitschweifig ist und das Tempo dadurch immer wieder etwas durchhängt.

    Mir hat das Buch gut gefallen, das Ende ist schlüssig wenn auch etwas ernüchternd. Gute vier Sterne mit Luft nach oben.

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 11.08.2016

    Als Buch bewertet

    Die wichtigen Ereignisse unseres Lebens sind immer die Folge einer Verkettung winziger Details. Dieser Gedanke prägt diesen wunderbaren Roman, der wie ein modernes, charmantes Märchen zauberhafte Lese-Momente verspricht. Eine grossartig erzählte Geschichte, dramatisch, tragisch, aber auch sehr unterhaltsam. Ein sehr spannender und teils biografischer Roman über zwei Frauen in einer Männerwelt, in der es um Macht, Geschäfte und alte Seilschaften geht – und irgendwann um Leben und Tod. Sommer 1952. Deutschland diskutiert das Wiedergutmachungsgesetz. Konrad Adenauer reist zur Frischzellenkur in den Schwarzwald. Es gibt Morddrohungen aus verschiedenen Richtungen, auch von einer Extremistengruppe aus Israel. Um den Kanzler zu schützen, schickt der Mossad die junge Rosa Silbermann in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Rosa konnte vor dem Holocaust aus Deutschland fliehen. Die Ferien ihrer Kindheit verbrachte sie oft im Schwarzwald, sie kennt die Gegend, ihre Orts-und Sprachkenntnisse zeichnen sie aus. Als Agentin betritt sie allerdings Neuland, und ihre Mission wird dadurch erschwert, dass ihre versprochene Unterstützung nicht rechtzeitig eintrifft. Die beschauliche Landschaft des Schwarzwalds kann Rosa nicht beruhigen. Als Adenauer schliesslich anreist, dauert es nur wenige Tage, bis der erste Anschlag auf ihn verübt wird. Exquisiter Roman, dem es gelingt, die bekannten Tatsachen zur fesselnden wie authentisch erscheinenden Vierfachgeschichte zu formen. Ein authentisch wirkendes Zeitgemälde, dass dem Leser das Gefühl vermittelt, diesen Menschen quasi über die Schulter zu schauen und sie nicht davon abhalten zu können, ihre fast unausweichlichen Fehler zu begehen. Ein hochliterarisches, bemerkenswertes autobiographisch geprägtes Werk, eine beeindruckende Geschichte Nachkriegs-Deutschlands die einen mitreisst! Humorvoll, klug und charmant geschrieben. Die Personen des Buches sind so facettenreich und ergeben durch ihre starken Charaktere eine grossartige Geschichte. Ein Buch, das Gänsehaut verursacht, und zugleich einen zum lachen bringt, manchmal auch Tränen in die Augen treibt und so manche Bildungslücken schliesst - kurzum, ein grossartiger Beitrag zur Weltliteratur über Weltpolitik! Brillante Sprache, mitreissend geschrieben, lebendig und spannend - ein grosser Roman. Dringende Empfehlung für Freunde der hohen Literatur und Nachkriegsliteratur. Bücher wie diese lassen dem Leser wirklich keine Wünsche offen. Es ist nicht nur unterhaltsam, es ist ein erstklassiges, hochwertiges Leseerlebnis. Einfach alles, was ein Buch haben muss, ein gewaltiger Roman. Gelungen, ein ganz grosses Lesevergnügen!

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  • 5 Sterne

    Inge H., 10.08.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Bühlerhöhe im Schwarzwald nicht weit von Baden-Baden ist ein geschichtsträchtiger Schauplatz
    Die Hauptcharakteure sind Sophie Reisacher und Rosa Silbermann.
    Sophie ist Hausdame in der Bühlerhöhe, sie führt ein strenges Regiment in dem Nobelhotel und kommt nicht immer so freundlich weg.
    Rosa lebt im Kibbuz und wird als Agentin rekrutiert.
    Die Palästinenser haben erfahren, das auf Adenauer bei seinem Besuch ein Attentat geplant ist. Auf der Bühlerhöhe soll es um Wiedergutmachung, da sind viele dagegen, die Deutschen wie die Israelis.
    Das soll Rosa mit ihrem Partner verhindern. Sie war schon vor dem Krieg mit ihrem Grossvater auf der Bühlerhöhe und kennt die Gegend. Vor dem Krieg emigrirte sie als 14jährige mit ihrer älteren Schwester Rachel nach Palästina und sie konnten so dem Holoqaust entkommen
    Bei diesem Roman gibt es viele Lebensschicksale zu bewältigen, die gerade in der Nachkriegszeit oft erschreckend waren.
    Besonders die jungen Bauerntöchter Agnes und ihre Schwester Walburg haben von den Schwarzen Teufeln schockierende Greuel erfahren müssen. Von denen hatte ich noch nichts gehört. Immer wieder gut, wenn man etwas dazu lernt.
    Alle Personen haben ihr eigenes Schicksal . Die Autorin versteht es alles gekonnt wieder zu geben,
    Der Roman wird fesselnd und realistisch erzählt. Ich konnte gut in diese Geschichte eintauchen.
    Gleich der erste Eindruck hat mich überzeugt und hielt bis zum Ende an.
    Die Landschaft um die Bühlerhöhe ist mir nahe gebracht worden, ich finde mich da jetzt schon gut zurecht, da würde ich gern mal hinfahren.
    Brigitte Glaser kann wunderbar schreiben.

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  • 5 Sterne

    Mundolibris, 16.08.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein Stück deutscher Geschichte eindrucksvoll dem Leser näher gebracht.
    Auf zwei Zeitschienen spielt das Buch und trotzdem ist es recht einfach zu lesen. Ich glaube dass jeder etwas geschichtlich interessierte Leser wird sich in diesem Buch gut zurechtfinden. Ein Teil reales und ein Teil fiktives wurde hier zu einem wirklich tollen Buch zusammen gebracht. Was letztendlich real und was fiktiv ist erklärt die Autorin am Ende des Romans.
    Brigitte Glaser hat einen wirklich schönen und einfach zu lesenden Erzählstil, der es mir leicht gemacht hat das Buch zu lesen und zu verstehen.
    Schön ausgearbeitete, und sehr authentisch wirkende Dialoge lassen, das Buch sehr real auf den Leser wirken. Es erscheint nicht wie eine Fiktion, sondern mehr noch wie eine erzählende Berichterstattung und dies aber ohne das geschehene zu bewerten. Sie beleuchtet die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln, die es für den Leser interessant machen und es schlüssig erscheinen lassen wieso die verschiedenen Parteien so reagierten wie sie denn reagierten.
    Die Figuren und auch die Schauplätze sind so bildhaft beschrieben, dass das Buch wirklich sehr lebendig daherkommt.
    Besonders gut gelungen ist es die Atmosphäre der fünfziger Jahre darzustellen, fast so als wäre man dabei gewesen.
    Sehr gut gefallen hat mir es, wie die Autorin den Umgang der verschiedenen Charaktere mit den Gräueltaten während des Krieges zeigte.
    Mich konnte die Autorin mit dem Buch wirklich sehr gut unterhalten und so vergebe ich die volle Punktezahl, 5 von 5 Sternen sowie eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    jiskett, 26.09.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    An "Bühlerhöhe" war ich hauptsächlich interessiert, weil die Geschichte in meinem Umfeld spielt - die meisten Schauplätze der Erzählung sind mir selbst bekannt, sodass es faszinierend war zu sehen, was sich verändert hat und wie der Zweite Weltkrieg sich auf das Leben in den Jahren danach ausgewirkt hat. Der Autorin ist es dabei gelungen, alles sehr eindringlich zu beschreiben, sodass man sich das vom Krieg gebeutelte Deutschland gut vorstellen konnte. Angemerkt werden sollte, dass einige Charaktere gelegentlich im Dialekt sprechen, aber es sind meistens Kleinigkeiten wie "isch" statt "ist" und aus dem Kontext ist immer verständlich, worum es geht.

    Die Geschichte spielt im Jahr 1952, zu dem Zeitpunkt, als das Wiedergutmachungsgesetzt diskutiert wurde. Dieses Gesetz war sehr umstritten, sowohl auf deutscher als auch auf israelischer Seite, und eigentlich alle Positionen werden in diesem Roman vertreten. Es gibt extreme Zionisten, die kein deutsches Blutgeld wollen und Deutsche, die Juden nach wie vor ablehnen, aber auch Demonstrationen gegen Antisemitismus und Menschen, die Reue zeigen. Die verschiedenen Positionen werden dabei authentisch dargestellt und diese Mischung schien mir sehr realistisch zu sein, gerade die mehr oder weniger unterschwellige Einstellung des Antisemitismus, der so kurz nach dem Krieg bei vielen noch präsent war.
    Die Protagonisten sind Rosa Silbermann, die sehr stolz auf Israel ist und nicht verstehen kann, wieso nicht alle Juden dort leben wollen, und Sophie Reisacher, die weltgewandte Männer bevorzugt, dem Hotel entkommen möchte und gewisse Vorurteile hegt. Beide Charaktere (und auch die Nebenfiguren) sind gut ausgearbeitet und haben sowohl positive als auch negative Eigenschaften; mir selbst war Rosa sympathischer, aber auch sie hat sehr unangenehme Charakterzüge, während ich stellenweise durchaus Mitleid mit Sophie Reisacher empfunden habe. Die Autorin hat beide Frauen glaubhaft geschrieben und so, dass sie menschlich und echt wirken.

    Die Geschichte um das geplante Attentat auf den Kanzler (das laut Anmerkung der Autorin in dieser Form nie stattgefunden hat) war sehr interessant und obwohl es kein Krimi ist, war es interessant zu überlegen, wer wohl hinter dem Plan stecken könnte. Die Auflösung war überzeugend und passend, aber für mich nicht überraschend, da ich diesen Verdacht schon vorher hatte. Dennoch gab es durchaus mehrere Kandidaten, die ihre verschiedenen Motive gehabt hätten, und auch ein paar gute falsche Fährten, sodass die Lektüre unterhaltsam und recht spannend war.

    FAZIT
    "Bühlerhöhe" ist ein guter Roman, der historische Fakten gut mit einer erfundenen, aber spannenden und interessanten Geschichte um ein Attentat auf den Kanzler kombiniert. Die damalige Zeit ist gut und überzeugend dargestellt, sodass man auch einen kleinen Einblick in die Nachkriegszeit und die Debatte um das Wiedergutmachungsgesetz bekommt.

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  • 4 Sterne

    gagamaus, 19.09.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Sommer, 1952. Kanzler Adenauer macht Urlaub im Schwarzwald. Da es von allen Seiten Morddrohungen gegeben hat, schickt der israelische Mossad Rosa Silbermann ins Hotel Bühlerhöhe, um den Kanzler zu beschützen. Und es scheint, als bekäme sie alle Hände voll zu tun, denn die versprochene Unterstützung bleibt aus und es kommt zu einem ersten Anschlag.

    Eine zwielichtige Rolle spielt Sophie Reisacher, die im Hotel arbeitet. Die beiden Frauen werden zu Gegenspielern in einer interessanten Geschichte von Politik, deutscher Vergangenheitsbewältigung und Spionage.

    Mir hat sehr gefallen, dass zwei Frauen hier die Hauptakteure sind und dass die Männer über weite Strecken eher Randpersonen waren. Der Erzählstil ist schön aber manchmal verliert die Autorin oder zumindest der Leser etwas den Faden, da die Geschichte weitschweifig ist und das Tempo dadurch immer wieder etwas durchhängt.

    Mir hat das Buch gut gefallen, das Ende ist schlüssig wenn auch etwas ernüchternd. Gute vier Sterne mit Luft nach oben.

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  • 5 Sterne

    11 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Almuth R., 15.08.2016

    Als Buch bewertet

    Spannend wie ein Krimi

    Das Nobelhotel ,,Bühlerhöhe“ im Schwarzwald ist Hauptschauplatz dieser Geschichte, die im Jahre 1952 in der noch jungen Bundesrepublik spielt. In der ,,Bühlerhöhe“ wird der Bundeskanzler Konrad Adenauer einige Urlaubstage verbringen, aufgrund von Morddrohungen und misslungenen Anschlägen herrscht erhöhte Alarmbereitschaft.
    Im Fokus der Geschichte steht allerdings nicht Adenauer, sondern die Jüdin Rosa Silbermann, die erstmals für den israelischen Geheimdienst arbeitet. Als Kind verbrachte sie mit ihrer Schwester Rachel und dem Grossvater jeden Sommer im Schwarzwald und ist mit der Gegend bestens vertraut. In den 30er-Jahren konnte sie mit ihrer älteren Schwester nach Palästina emigrieren, während die übrige Familie Silbermann den Holocaust nicht überlebte. Rosa soll den Bundeskanzler vor einem möglichen Attentat schützen, da die Diskussion um das Wiedergutmachungsgesetz auch jüdische Extremisten auf den Plan ruft.
    Für Rosa wird dieser Auftrag auch eine Reise in ihre Vergangenheit, da sie sich den schmerzlichen Erinnerungen an ihre glückliche Kindheit stellen muss.
    Spannend wird die Handlung zusätzlich durch Rosas Antagonistin Sophie Reisacher, die Hausdame der ,,Bühlerhöhe“, die aus persönlichem Interesse alle Gäste des Hotels genauestens im Blick behält. Während Rosa für ihren Auftrag ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse negiert, um ihrem Land zu dienen, verfolgt Sophie Reisacher nur ihre ureigensten Interessen. Ihr Ziel, das sie mit allen Mitteln verfolgt, ist der gesellschaftliche Aufstieg, das heisst eine Heirat in höhere Kreise. Dabei schreckt sie vor dem Öffnen fremder Briefe, dem Durchsuchen von Zimmern oder dem Abhören von Telefongesprächen nicht zurück. Sie wird zu einer ernsten Gefahr für Rosa, vor allem da diese die ersten Tage auf sich allein gestellt ist. Ihr ,,Ehemann“ Ari, der ihr vom Mossad zur Seite gestellt wurde, taucht erst mit einiger Verspätung auf.
    Kurze Kapitel mit wechselnden Schauplätzen treiben die Handlung voran, dabei kommen Erinnerungen und Reflexionen Rosas an ihre Kindheit, die Familie usw. keineswegs zu kurz. Interessant sind auch die Passagen über die erste Zeit der beiden Schwestern in Palästina und die Entstehung des neuen Staates Israel. Rosas Erinnerungen an die arbeitsreiche Zeit im Kibbuz und das gemeinschaftliche Miteinander werden ebenso anschaulich wie berührend geschildert.
    Interessante Nebenfiguren lassen durch ihre Lebensgeschichte ein buntes Mosaik der damaligen Zeitgeschichte entstehen, so z.B. die junge Hotelangestellte Agnes, die von marokkanischen Soldaten vergewaltigt wurde, oder der Waffenhändler Pfister, der immer und überall schon gut im Geschäftemachen war.....
    Spannend, hochinteressant und sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    12 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 10.08.2016

    Als Buch bewertet

    Die Bühlerhöhe im Schwarzwald nicht weit von Baden-Baden ist ein geschichtsträchtiger Schauplatz
    Die Hauptcharakteure sind Sophie Reisacher und Rosa Silbermann.
    Sophie ist Hausdame in der Bühlerhöhe, sie führt ein strenges Regiment in dem Nobelhotel und kommt nicht immer so freundlich weg.
    Rosa lebt im Kibbuz und wird als Agentin rekrutiert.
    Die Palästinenser haben erfahren, das auf Adenauer bei seinem Besuch ein Attentat geplant ist. Auf der Bühlerhöhe soll es um Wiedergutmachung, da sind viele dagegen, die Deutschen wie die Israelis.
    Das soll Rosa mit ihrem Partner verhindern. Sie war schon vor dem Krieg mit ihrem Grossvater auf der Bühlerhöhe und kennt die Gegend. Vor dem Krieg emigrirte sie als 14jährige mit ihrer älteren Schwester Rachel nach Palästina und sie konnten so dem Holoqaust entkommen
    Bei diesem Roman gibt es viele Lebensschicksale zu bewältigen, die gerade in der Nachkriegszeit oft erschreckend waren.
    Besonders die jungen Bauerntöchter Agnes und ihre Schwester Walburg haben von den Schwarzen Teufeln schockierende Greuel erfahren müssen. Von denen hatte ich noch nichts gehört. Immer wieder gut, wenn man etwas dazu lernt.
    Alle Personen haben ihr eigenes Schicksal . Die Autorin versteht es alles gekonnt wieder zu geben,
    Der Roman wird fesselnd und realistisch erzählt. Ich konnte gut in diese Geschichte eintauchen.
    Gleich der erste Eindruck hat mich überzeugt und hielt bis zum Ende an.
    Die Landschaft um die Bühlerhöhe ist mir nahe gebracht worden, ich finde mich da jetzt schon gut zurecht, da würde ich gern mal hinfahren.
    Brigitte Glaser kann wunderbar schreiben.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susann O., 19.08.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Vorab muss ich schon einmal eins sagen, das Buch ist keines für zwischendurch. Wenn man sich darauf einlässt, lässt einen die Spannung und das Geschehen nicht mehr los. Und doch ist da noch vieles mehr.

    Rosa, eine junge Deutsche, wird in den fünfziger Jahren vom Mossad aus Israel wieder nach Deutschland geschickt. Sie soll ein geplantes Attentat auf Adenauer verhindern. Rosa ist keine Agentin. Ihre Qualifikation besteht lediglich darin, früher in dem Nobelhotel "Bühlerhöhe" mit ihren Eltern und Grosseltern im Urlaub gewesen zu sein und die deutsche Sprache perfekt zu beherrschen. Ihr zu Seite wird Ari gestellt, ein erfahrener Agent, der die Aktion leiten und überwachen wird.

    Nur Ari erscheint nicht am vereinbarten Treffpunkt. Auch am nächsten und übernächsten Tag keine Spur von ihm. Rosa ist gezwungen sich allein der Situation zu stellen. Ihr schlägt einiges an Misstrauen entgegen, sie muss auf der Hut sein und gleichzeitig versucht sie Spuren bzw. Anzeichen für das Attentat zu finden. Und nichts läuft nach Plan. Lest selbst, ob es Rosa gelingt, ein mögliches Attentat zu verhindern.

    Brigitte Glaser hat hier ein Buch geschrieben, dass durch die vielen kleinen Details und Spuren beeindruckt. Man muss schon sehr aufmerksam lesen um die Zusammenhänge zu erfassen. Interessant ist auch der Umgang mit der Vergangenheit, wie sich diese im Deutschland nach dem Krieg auswirkt. Insgesamt gelingt es der Autorin die Spannung, die sich während des Lesens aufbaut, fortwährend zu steigern. Dieses Buch ist nicht nur ein Thriller, sondern auch ein Spionageroman und beinhaltet auch sehr viel Geschichtliches. Es ist auch ein Stück Heimatbuch.

    Mir hat es gefallen, über diese Zeit wusste ich sogar nichts. Von mir eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katja Z., 24.08.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Israel, nur wenige Jahre nach der Staatsgründung. Eigentlich wollte Rosa Silbermann nie wieder das Land sehen, aus dem sie und ihre Schwester einst fliehen mussten. Aber ein geplantes Attentat auf Kanzler Adenauer erfordert vor Ort eine Israelin mit guter Ortskenntnis. Da sie in ihrer Kindheit regelmässig auf der Bühlerhöhe war, fällt die Wahl auf sie. Zusammen mit dem Agenten Ari soll sie den Anschlag verhindern, um so die Verhandlungen zwischen der jungen Bundesrepublik und Israel nicht zu gefährden. Widerwillig macht Rosa sich auf, nicht ahnen, was sie im Schwarzwald erwartet. Bald zeigt sich, dass bei dieser Mission vieles schiefläuft und sie auf sich allein gestellt sein wird.

    Eine brisante Phase der Nachkriegszeit, hochpolitisch und für alle Beteiligten gefährlich. Auch wenn die Handlung erfunden ist, kann man sich doch gut vorstellen, dass dieser versuchte Mordanschlag auf Adenauer aufgrund einer politischen Motivation hätte stattfinden können. Der Handlungsort bietet zudem genügend Material, um die Wirren der Kriegsjahre und die nach wie vor herrschenden Vorurteile und Vorbehalte glaubwürdig einzubauen. Dass Misstrauen, dass Rosa fast allen Menschen, die ihr begegnen, gegenüber hat, ist nicht unberechtigt. Insgesamt ist sie ein überzeugender Charakter, einerseits mit einer starken Überzeugung, die ihr glaubwürdig durchgängig zugeschrieben wird, andererseits mit Unsicherheiten in ungeprobten und unerwarteten Situationen – die verleiht ihr Authentizität und macht die junge Frau sympathisch, so dass sie problemlos durch den Roman tragen kann. Auch die Nebenfiguren Agnes und Sophie können auf ganz unterschiedliche Weise überzeugen, beide Figuren mit deutlichem Profil, wenn dieses auch unterschiedlicher kaum sein könnte. Ein interessanter Schachzug: drei Frauenfiguren in einer Männer-dominierten Zeit und in einer fast klassischen Agenten-Krimi-Handlung – dies erlebt man selten, vor allen Dingen mit Frauenfiguren, die durch und durch in ihrer Geschlechterrolle bleiben ohne klischeehaft oder banalisiert zu werden.

    Alles in allem ein gelungener Roman, mit interessanten Nebenhandlungen und ungeahnten Wendungen.

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susann O., 19.08.2016

    Als Buch bewertet

    Vorab muss ich schon einmal eins sagen, das Buch ist keines für zwischendurch. Wenn man sich darauf einlässt, lässt einen die Spannung und das Geschehen nicht mehr los. Und doch ist da noch vieles mehr.

    Rosa, eine junge Deutsche, wird in den fünfziger Jahren vom Mossad aus Israel wieder nach Deutschland geschickt. Sie soll ein geplantes Attentat auf Adenauer verhindern. Rosa ist keine Agentin. Ihre Qualifikation besteht lediglich darin, früher in dem Nobelhotel "Bühlerhöhe" mit ihren Eltern und Grosseltern im Urlaub gewesen zu sein und die deutsche Sprache perfekt zu beherrschen. Ihr zu Seite wird Ari gestellt, ein erfahrener Agent, der die Aktion leiten und überwachen wird.

    Nur Ari erscheint nicht am vereinbarten Treffpunkt. Auch am nächsten und übernächsten Tag keine Spur von ihm. Rosa ist gezwungen sich allein der Situation zu stellen. Ihr schlägt einiges an Misstrauen entgegen, sie muss auf der Hut sein und gleichzeitig versucht sie Spuren bzw. Anzeichen für das Attentat zu finden. Und nichts läuft nach Plan. Lest selbst, ob es Rosa gelingt, ein mögliches Attentat zu verhindern.

    Brigitte Glaser hat hier ein Buch geschrieben, dass durch die vielen kleinen Details und Spuren beeindruckt. Man muss schon sehr aufmerksam lesen um die Zusammenhänge zu erfassen. Interessant ist auch der Umgang mit der Vergangenheit, wie sich diese im Deutschland nach dem Krieg auswirkt. Insgesamt gelingt es der Autorin die Spannung, die sich während des Lesens aufbaut, fortwährend zu steigern. Dieses Buch ist nicht nur ein Thriller, sondern auch ein Spionageroman und beinhaltet auch sehr viel Geschichtliches. Es ist auch ein Stück Heimatbuch.

    Mir hat es gefallen, über diese Zeit wusste ich sogar nichts. Von mir eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 15.08.2016

    Als Buch bewertet

    Roman der Nachkriegsgeschichte
    1952 wird die Jüdin Rosa Silbermann, die für den israelischen Geheimdienst arbeitet, mit einem geheimen Auftrag in das Hotel Bühlerhöhe im Schwarzwald geschickt. Die Hausdame Sophie Reisacher musste 1945 das Elsass verlassen und im Hotel Bühlerhöhe treffen beide aufeinander. Beide haben eines gemeinsam: Sie wissen von einem geplanten Attentat auf den Bundeskanzler Konrad Adenauer und doch verfolgt jede von ihnen einen eigenen Plan. Ein Roman über zwei Frauen in einer Welt in der es um Macht und Geschäfte geht und irgendwann auch um Leben und Tod.

    Das Cover ist sehr schön gestaltet und auch der Klappentext macht neugierig auf das Buch. Der Schreibstil von Brigitte Glaser hat mich von Anfang an angesprochen und es hat Spass gemacht das Buch zu lesen. Die Hauptakteure sind gut beschrieben und ich konnte mir von ihnen ein gutes Bild machen. Auch die Handlungsorte konnte ich mir dank der bildhaften Beschreibung sehr gut vorstellen.

    Der Roman handelt nicht nur von der Geschichte der beiden Frauen sondern bringt auf eine tolle Art auch noch geschichtliche Hintergründe in die Erzählung mit ein. Die Spannung wird fast im ganzen Buch aufrechterhalten und ich hatte an keiner Stelle des Romans Langeweile.

    Ein lesenswertes Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte.

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 10.10.2016

    Als Buch bewertet

    Eine Zeitreise

    Die Autorin führt den Leser zurück in das Jahr 1952. Der idyllische Schwarzwald wird zum Schauplatz mehrerer Verbrechen, mittendrin Bundeskanzler Adenauer und zwei starke, selbstbewusste Frauen.
    Der jährliche Erholungsurlaub des Kanzlers im Schwarzwald steht bevor und das Nobelhotel Bühlerhöhe ist mitten in den Vorbereitungen. Pflichtbewusst inspiziert der Sicherheitschef des Kanzlers in Vorfeld das Hotel, überprüft die Umgebung und die Gäste. Die Gefahr ist in dieser Zeit nicht gering, gibt es doch überall im Land Gegenwind für Adenauers Wiedergutmachungsgesetz, das den jüdischen Hinterbliebenen der Opfer des Holocaust einen finanziellen Ausgleich sichern soll. Es gibt Morddrohungen aus allen Richtungen, auch von einer Extremistengruppe aus Israel. Hier kommt die junge Rosa Silbermann ins Spiel, schickt der Mossad sie doch als Agentin zum Schutz des Kanzlers nach Deutschland. Schon bald stellt sie der Auftrag vor Schwierigkeiten, die vorher nicht absehbar waren. Die Wiederbegegnung mit Deutschland und dem Schwarzwald, wo sie als Kind einer jüdischen Familie aus Köln glückliche Stunden verlebte, gestaltet sich als grosse Herausforderung für Rosa, zumal sie die Frau von Welt spielen muss, wo sie doch bisher nur in ihrem Kibbuz lebte und mit der Waffe in der Hand den neuen Staat Israel verteidigte. Die ihr zugesagte Unterstützung trifft zunächst nicht ein, sodass Rosa erst einmal allein mit ihrem Auftrag ist.
    Die Hausdame des Hotels Sophie Reisacher begegnet ihr von Anfang an sehr misstrauisch. Sie selbst, die als junge Frau wegen einer unvorteilhaften Heirat ihre Heimatstadt Strassburg verlassen musste, träumt nun von einem gesellschaftlichen Aufstieg, für den sie alles tun würde. Hier im Hotel trifft sie auch auf den windigen Schweizer Geschäftsmann Pfister, der versucht, auch in der neuen gesellschaftlichen Zeit seine Schäfchen in Trockene zu bringen (in diesem Falle neue Waffengeschäfte). Wird er ihr die Rückkehr in die Elsässer Heimat durch eine Heirat ermöglichen, ihr ein gutbürgerliches Leben sichern ohne den Makel, einen ältere alleinstehende Frau bleiben zu müssen?

    Bald nach der lange vorbereiteten Ankunft Adenauers überschlagen sich die Ereignisse und er gerät nicht nur einmal in Gefahr. Ausserdem geschieht ein Mord in unmittelbarer Nähe des Kanzlers.

    Der Autorin gelingt es in ihrem Roman Elemente eines Krimis mit einer Agentengeschichte sowie einem grossartigen Gesellschafts-portrait der damaligen Zeit zu verbinden. Für uns „Spätgeborene“ ist die Lektüre ausserdem einen Geschichtsstunde. Es gelingt ihr sehr gut, die Stellung der Frau im Nachkriegsdeutschland zu zeigen, nicht nur mit der Figur der Hausdame, sondern auch mit Agnes, die sich als armes Bauernmädchen im benachbarten Landgasthof mit angebundenem Hotel verdingen muss und schwer an traumatischen Kriegserlebnissen leidet. Die Schilderung ihres Vorstellungs-gespräches macht aus heutiger Sicht sprachlos, musste sie sich doch vor ihrem zukünftigen Chef bis auf die Unterwäsche ausziehen.
    Der Roman ist so vielschichtig. Es werden eine Unmenge geschichtlicher Hintergründe aufgenommen, zum Teil nur gestreift, so dass der interessierte Leser immer wieder versucht ist, „quer zu lesen“- sprich Ereignisse und verwendete Begriffe zu recherchieren. Hilfreich dabei ist bereits das Glossar, das die Autorin ihrer Geschichte anhängt. Aber das Buch soll nicht als historischer Roman verstanden werden, zumal die geschilderten Ereignisse auch so gar nicht stattfanden. Vielmehr ist es ein Einblick in das Leben zwei ganz unterschiedlicher Frauen, die durch ihre gesellschaftliche Herkunft geprägt wurden, tief in ihrer eigenen Vergangenheit verwurzelt sind und die neue gesellschaftliche Zeit auch als Neubeginn eines eigene,
    glücklichen Lebens sehen wollen.

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jiskett, 27.09.2016

    Als Buch bewertet

    An "Bühlerhöhe" war ich hauptsächlich interessiert, weil die Geschichte in meinem Umfeld spielt - die meisten Schauplätze der Erzählung sind mir selbst bekannt, sodass es faszinierend war zu sehen, was sich verändert hat und wie der Zweite Weltkrieg sich auf das Leben in den Jahren danach ausgewirkt hat. Der Autorin ist es dabei gelungen, alles sehr eindringlich zu beschreiben, sodass man sich das vom Krieg gebeutelte Deutschland gut vorstellen konnte. Angemerkt werden sollte, dass einige Charaktere gelegentlich im Dialekt sprechen, aber es sind meistens Kleinigkeiten wie "isch" statt "ist" und aus dem Kontext ist immer verständlich, worum es geht.

    Die Geschichte spielt im Jahr 1952, zu dem Zeitpunkt, als das Wiedergutmachungsgesetzt diskutiert wurde. Dieses Gesetz war sehr umstritten, sowohl auf deutscher als auch auf israelischer Seite, und eigentlich alle Positionen werden in diesem Roman vertreten. Es gibt extreme Zionisten, die kein deutsches Blutgeld wollen und Deutsche, die Juden nach wie vor ablehnen, aber auch Demonstrationen gegen Antisemitismus und Menschen, die Reue zeigen. Die verschiedenen Positionen werden dabei authentisch dargestellt und diese Mischung schien mir sehr realistisch zu sein, gerade die mehr oder weniger unterschwellige Einstellung des Antisemitismus, der so kurz nach dem Krieg bei vielen noch präsent war.
    Die Protagonisten sind Rosa Silbermann, die sehr stolz auf Israel ist und nicht verstehen kann, wieso nicht alle Juden dort leben wollen, und Sophie Reisacher, die weltgewandte Männer bevorzugt, dem Hotel entkommen möchte und gewisse Vorurteile hegt. Beide Charaktere (und auch die Nebenfiguren) sind gut ausgearbeitet und haben sowohl positive als auch negative Eigenschaften; mir selbst war Rosa sympathischer, aber auch sie hat sehr unangenehme Charakterzüge, während ich stellenweise durchaus Mitleid mit Sophie Reisacher empfunden habe. Die Autorin hat beide Frauen glaubhaft geschrieben und so, dass sie menschlich und echt wirken.

    Die Geschichte um das geplante Attentat auf den Kanzler (das laut Anmerkung der Autorin in dieser Form nie stattgefunden hat) war sehr interessant und obwohl es kein Krimi ist, war es interessant zu überlegen, wer wohl hinter dem Plan stecken könnte. Die Auflösung war überzeugend und passend, aber für mich nicht überraschend, da ich diesen Verdacht schon vorher hatte. Dennoch gab es durchaus mehrere Kandidaten, die ihre verschiedenen Motive gehabt hätten, und auch ein paar gute falsche Fährten, sodass die Lektüre unterhaltsam und recht spannend war.

    FAZIT
    "Bühlerhöhe" ist ein guter Roman, der historische Fakten gut mit einer erfundenen, aber spannenden und interessanten Geschichte um ein Attentat auf den Kanzler kombiniert. Die damalige Zeit ist gut und überzeugend dargestellt, sodass man auch einen kleinen Einblick in die Nachkriegszeit und die Debatte um das Wiedergutmachungsgesetz bekommt.

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  • 5 Sterne

    6 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rebecca K., 11.08.2016

    Als Buch bewertet

    Rosa Silbermann hat seit Jahren Deutschland nicht mehr besucht.
    Nun wird sie vom israelischen Geheimdienst im geheimen Auftrag auf die Bühlerhöhe im Schwarzwald geschickt um den Bundeskanzler Konrad Adenauer zu schützen.
    In der Hausdame Sophie Reisacher hat sie eine Gegenspielerin die mit allen Wassern gewaschen ist. Sophie musste ihre Heimatstadt Strassburg verlassen und sucht nach Anerkennung.
    Beide Frauen haben im Krieg alles verloren und sind doch völlig verschieden und doch eint sie eins die Geschehnisse auf der Bühlerhöhe.

    Von der Autorin Brigitte Glaser habe ich persönlich noch nichts gelesen gehabt bis ich diesen Roman in die Hand genommen habe.
    Der Klappentext hatte mich gleich neugierig gemacht und da ich die Bühlerhöhe wenigstens dem Namen nach kenne und dazu historische Romane sehr gerne lese war dies genau mein Buch.
    In den Roman bin ich recht leicht reingekommen, aber nach einiger Zeit hatte ich leichte Probleme alles den richtigen Personen zuzuordnen. Denn der Roman war auf drei Erzählstränge aufgebaut, zum einen war da Rosa dann gab es noch Die Hausdame der Bühlerhöhe Sophie Reisacher und dann noch den eine Angestellte eines anderen Hotels. Zwar gab es genug Absätze die auch alle einen Titel bzw. die Ortsangabe vorangestellt hatten, aber es war leider nie angegeben um welche Person es sich handelt und da dies nicht immer gleich ersichtlich war hat mich das doch etwas im Lesefluss behindert.
    Die Handlung ans ich war sehr gut aufgebaut, wobei die Geschichte bzw. der historische Teil so interessant erzählt war und man so einiges von der deutschen Geschichte erfahren hat was man so vielleicht noch gar nicht gewusst hat.
    Natürlich gab es auch einen Spannungsbogen welcher bis zum Schluss erhalten war und so konnte man sich als Leser sehr gut seine Gedanken machen wer wohl der Attentäter sein könnte. Zwar hatte ich die Figur schon etwas länger im Visier aber ich hätte mir als Täter auch jemand anderen vorstellen können.
    Mir hat auch die Mischung aus einem historischen Roman und einem Krimi gut gefallen, so wurden gleich zwei meiner Lieblingsgenres abgedeckt.
    Die vielen verschiedenen Figuren des Romans fand ich alle sehr detailliert beschrieben und so konnte man sie sich während des Lesens sehr gut vorstellen.
    Auch die Beschreibungen der Handlungsorte waren sehr detailgetreu und gerade auch wenn man die verschiedenen Orte kennt hat man schnell gemerkt, dass es an einigen Orten in Baden-Baden wirklich noch so ist wie damals.
    Im Anhang des Buches wurde auch einiges erklärt wie zur jüdischen Geschichte oder auch die Geschichte der Bühlerhöhe was ich recht interessant fand, auch wenn leider nicht alles von der Bühlerhöhe angegeben war, wie eben die ganzen Besitzerwechsel.
    Alles in allem habe ich sehr schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und deshalb vergebe ich sehr gerne die volle Punktzahl für das Buch.

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  • 4 Sterne

    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katja Z., 24.08.2016

    Als Buch bewertet

    Israel, nur wenige Jahre nach der Staatsgründung. Eigentlich wollte Rosa Silbermann nie wieder das Land sehen, aus dem sie und ihre Schwester einst fliehen mussten. Aber ein geplantes Attentat auf Kanzler Adenauer erfordert vor Ort eine Israelin mit guter Ortskenntnis. Da sie in ihrer Kindheit regelmässig auf der Bühlerhöhe war, fällt die Wahl auf sie. Zusammen mit dem Agenten Ari soll sie den Anschlag verhindern, um so die Verhandlungen zwischen der jungen Bundesrepublik und Israel nicht zu gefährden. Widerwillig macht Rosa sich auf, nicht ahnen, was sie im Schwarzwald erwartet. Bald zeigt sich, dass bei dieser Mission vieles schiefläuft und sie auf sich allein gestellt sein wird.

    Eine brisante Phase der Nachkriegszeit, hochpolitisch und für alle Beteiligten gefährlich. Auch wenn die Handlung erfunden ist, kann man sich doch gut vorstellen, dass dieser versuchte Mordanschlag auf Adenauer aufgrund einer politischen Motivation hätte stattfinden können. Der Handlungsort bietet zudem genügend Material, um die Wirren der Kriegsjahre und die nach wie vor herrschenden Vorurteile und Vorbehalte glaubwürdig einzubauen. Dass Misstrauen, dass Rosa fast allen Menschen, die ihr begegnen, gegenüber hat, ist nicht unberechtigt. Insgesamt ist sie ein überzeugender Charakter, einerseits mit einer starken Überzeugung, die ihr glaubwürdig durchgängig zugeschrieben wird, andererseits mit Unsicherheiten in ungeprobten und unerwarteten Situationen – die verleiht ihr Authentizität und macht die junge Frau sympathisch, so dass sie problemlos durch den Roman tragen kann. Auch die Nebenfiguren Agnes und Sophie können auf ganz unterschiedliche Weise überzeugen, beide Figuren mit deutlichem Profil, wenn dieses auch unterschiedlicher kaum sein könnte. Ein interessanter Schachzug: drei Frauenfiguren in einer Männer-dominierten Zeit und in einer fast klassischen Agenten-Krimi-Handlung – dies erlebt man selten, vor allen Dingen mit Frauenfiguren, die durch und durch in ihrer Geschlechterrolle bleiben ohne klischeehaft oder banalisiert zu werden.

    Alles in allem ein gelungener Roman, mit interessanten Nebenhandlungen und ungeahnten Wendungen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 11.08.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die wichtigen Ereignisse unseres Lebens sind immer die Folge einer Verkettung winziger Details. Dieser Gedanke prägt diesen wunderbaren Roman, der wie ein modernes, charmantes Märchen zauberhafte Lese-Momente verspricht. Eine grossartig erzählte Geschichte, dramatisch, tragisch, aber auch sehr unterhaltsam. Ein sehr spannender und teils biografischer Roman über zwei Frauen in einer Männerwelt, in der es um Macht, Geschäfte und alte Seilschaften geht – und irgendwann um Leben und Tod. Sommer 1952. Deutschland diskutiert das Wiedergutmachungsgesetz. Konrad Adenauer reist zur Frischzellenkur in den Schwarzwald. Es gibt Morddrohungen aus verschiedenen Richtungen, auch von einer Extremistengruppe aus Israel. Um den Kanzler zu schützen, schickt der Mossad die junge Rosa Silbermann in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Rosa konnte vor dem Holocaust aus Deutschland fliehen. Die Ferien ihrer Kindheit verbrachte sie oft im Schwarzwald, sie kennt die Gegend, ihre Orts-und Sprachkenntnisse zeichnen sie aus. Als Agentin betritt sie allerdings Neuland, und ihre Mission wird dadurch erschwert, dass ihre versprochene Unterstützung nicht rechtzeitig eintrifft. Die beschauliche Landschaft des Schwarzwalds kann Rosa nicht beruhigen. Als Adenauer schliesslich anreist, dauert es nur wenige Tage, bis der erste Anschlag auf ihn verübt wird. Exquisiter Roman, dem es gelingt, die bekannten Tatsachen zur fesselnden wie authentisch erscheinenden Vierfachgeschichte zu formen. Ein authentisch wirkendes Zeitgemälde, dass dem Leser das Gefühl vermittelt, diesen Menschen quasi über die Schulter zu schauen und sie nicht davon abhalten zu können, ihre fast unausweichlichen Fehler zu begehen. Ein hochliterarisches, bemerkenswertes autobiographisch geprägtes Werk, eine beeindruckende Geschichte Nachkriegs-Deutschlands die einen mitreisst! Humorvoll, klug und charmant geschrieben. Die Personen des Buches sind so facettenreich und ergeben durch ihre starken Charaktere eine grossartige Geschichte. Ein Buch, das Gänsehaut verursacht, und zugleich einen zum lachen bringt, manchmal auch Tränen in die Augen treibt und so manche Bildungslücken schliesst - kurzum, ein grossartiger Beitrag zur Weltliteratur über Weltpolitik! Brillante Sprache, mitreissend geschrieben, lebendig und spannend - ein grosser Roman. Dringende Empfehlung für Freunde der hohen Literatur und Nachkriegsliteratur. Bücher wie diese lassen dem Leser wirklich keine Wünsche offen. Es ist nicht nur unterhaltsam, es ist ein erstklassiges, hochwertiges Leseerlebnis. Einfach alles, was ein Buch haben muss, ein gewaltiger Roman. Gelungen, ein ganz grosses Lesevergnügen!

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