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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 07.10.2021

    Als Buch bewertet

    Der Sepp, der Hias und der Schani sind schon seit mehr als 50 Jahren Freunde. Freunde, wie man sie nur in der Jugend findet und dann hält die Bindung ein Leben lang, egal wie unterschiedlich die Lebenswege verlaufen.

    Der Hias wollte weg aus Giesing, die Welt erkunden und kam mit seiner Monique zurück um Monis Eck aufzumachen, und wurde zum Moni, der Sepp ging zur Polizei, bis ihn der „Russe auf seinem Rücken“, sprich Morbus Bechterew, in den Frühruhestand zwang. Und der Schani ist immer der gleiche geblieben, viel Muskeln, eine grosse Klappe und ein grosses Herz, zumindest für die Seinen. Ansonsten hat er viel Geld verdient, hatte immer den richtigen Riecher und in Immobilien gemacht. Doch jetzt liegt der Schani in einer seinen Baugruben, die silbernen Schlangenlederstiefel sind unverkennbar.

    Sepp, der inzwischen Smokey genannt wird, weil er medizinisches Marihuana gegen seine Schmerzen raucht, will wissen, was da passiert ist.

    Giesing, das ist das heimliche Herz von München, aber die Gentrifizierung macht auch vor diesem alten Arbeiterviertel nicht halt. Den alten Mietern flattern Modernisierungsankündigungen ins Haus, wenn sie nicht gleich entmietet werden. Und der Schani war stets dabei.

    Ich schätze Tanja Weber als Autorin besonderer Kriminalromane schon lange, aber mit „Betongold“ hat sie ihr Meisterstück abgeliefert. Wie sie lakonisch und verdichtet erzählt ist grosse Klasse. Mir ist meine Münchner Zeit – in den 70iger Jahren habe ich dort gelebt – wieder sehr lebendig geworden. In Rückblenden lässt sie ihren Protagonisten Sepp auch an die vergangenen Jahrzehnte blicken und so entsteht eine sehr atmosphärische Geschichte Münchner Lebens.

    Freundschaft ist ein grosses Thema in diesem Roman. Wie man sich ein Leben lang kennen kann und doch nicht immer alles weiss oder erfassen kann. Wie sich Menschen ändern, auch wenn man die Veränderungen nicht sehen will und lieber an eine grosse Familie glaubt. Die zu den 60gern halten, auch wenn das grosse Spiel jetzt an der Säbener Strasse gespielt wird. Ein bisschen Wehmut ist dabei, wenn Tanja Weber vom leuchtenden München erzählt, das schon lange nicht mehr so glänzt und in Giesing eh nie so hell strahlte. Damit wird der Krimi auch gleichzeitig zum Gesellschaftsroman, der ganz aktuelle Bezüge zu Mietwucher und Immobiliendeals hat.

    Betongold ist kein Krimi für nebenher, seine Spannung bezieht er aus den hervorragend skizzierten Milieubeschreibung und den Figuren, die Tanja Weber sehr echt und sehr menschlich gelungen sind.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaus B., 10.10.2021

    Als eBook bewertet

    Smokey, Schani und der Moni sind Freunde seit Kindestagen, doch nun wird Schani tot in einer Baugrube aufgefunden. Smokey ist ein frühpensionierter Polizist und möchte natürlich wissen, was hinter dem Tod seines Freundes steckt. Schani ist ein Aufsteiger, vom Dachdeckermeister zum Immobilienbesitzer und nun liegt er tot in einer Baugrube. Da kommt in Smokey natürlich sein Polizistenherz durch. Dem Moni gehört Monis Eck, die nach seiner Frau Monique benannt wurde, Diese ist allerdings vor einigen Jahren an Krebs gestorben und nun ist ihm nur noch die Kneipe und seine Tochter Aymee geblieben. In diesem Kreis speilt sich das Leben hier in Giesing ab. Smokey ist zwar durch seinen Bechterew sehr stark eingeschränkt, aber das hält ihn nicht davon ab, der Wahrheit auf den Grund zu gehen.
    „Betongold“ von Tanja Weber ist ein sehr hintergründiger Krimi in einer Giesinger Bewohnerkultur. Die beteiligten Menschen werden sehr behutsam und tiefsinnig beschrieben. Da ist Smokey, der seinen „Russen“, eine Bechterew mit sich herumträgt und deshalb auch Cannabis auf Rezept benutzen darf. Das erhöht natürlich die Stimmung, wenn er in Monis Eck mit seinem Freund, dem Moni philosophiert. Der Moni, heisst eigentlich gar nicht Moni, aber nachdem seine Frau die Monique verstorben ist, blieb der Name erhalten und deshalb heisst er auch nun der Moni. Er ist einer der besten Freunde von Smokey und der einer der besten Kunden von Moni. Auch der Schani wird sehr genau beschrieben und auch seine Zerrissenheit, als Mitglied des Freundeskreises, aber auch als Immobilienbesitzer. Die Story ist sehr schön unterbrochen mit Eindrücken aus der Vergangenheit und erläutert so die Beziehungen der einzelnen untereinander. Die Aktualität der Story liegt, meines Erachtens, in der Undurchsichtigkeit in den Immobiliendeals dieses Gewerbes. Das eine Hand wäscht die andere wird immer wieder allzu deutlich. Doch das sind eigentlich Abfallprodukte, eingebettet wird der Mord, in dieser Geschichte. Eine sehr schön entwickelte Story, in der der Höhepunkt natürlich bis zum Ende aufbewahrt wird.
    Ich finde diesen Krimi sehr unterhaltsam und sehr tiefgründig. Er regt zum Überlegen an und die einzelnen Szenen sind sehr intensiv beschrieben. Immer wieder muss ich bei der Beschreibung des cannabisrauchenden Ex-Kommissars lächeln und ich stelle mir die Figur eines anderen Münchener Kommissars vor, der so seine Erfahrung mit Pilzen hat und auch sehr eigenständig daherkommt. Ich kann diesen Krimi nur wärmstens empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 14.11.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Der Schani liegt da unten, in der Baugrube. Tot ist er - es gibt keinen Zweifel. Smokey, der frühere Polizist, schaut hinab und von oben kann er die dicken Geldbündel in Schanis Hose sehen. Krachen hat er es lassen, sein Leben in vollen Zügen genossen.

    Sehr unterhaltsame Münchner Geschichten ranken sich um die drei Freunde Schani, Moni und Smokey. Freunde sind sie schon seit Ewigkeiten, sie sind zusammen durch dick und dünn gegangen, irgendwie Familie waren und sind sie.

    Ich war sofort von dem so authentischen Schreibstil angetan, der Roman spiegelt das Lokalkolorit der Stadt auf angenehme Weise wider, schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Für das münchnerische Flair und die so angenehme Sprache konnte ich mich sofort begeistern und musste trotz des tragischen Todesfalles anfangs des Öfteren schmunzeln.

    Schani war der Überflieger, hat es mit seinen Immobiliengeschäften zu was gebracht, auch wenn es zunächst gar nicht danach ausgesehen hat. War sein Sturz in die Baugrube ein Unglücksfall oder hat es einer auf ihn abgesehen und wenn ja, warum? Smokey ist zwar seit fünf Jahren in Pension, aber als ehemaliger Ermittler kann er es nicht lassen, er muss selber der Sache auf den Grund gehen. Morbus Bechterew zeigt ihm immer wieder seine Grenzen auf und doch will er die Wahrheit wissen. Moni ist der dritte in ihrem Bunde, seine Gastwirtschaft ist sowas wie ihr Wohnzimmer.

    Tanja Weber hat den richtigen Ton getroffen, hat jeder Figur seine Eigenart gelassen. Erzählt aus deren Leben - wie sie wurden, was sie sind. Den 18. Geburtstag etwa hat der Schani 1974 gefeiert, übertitelt ist diese Episode „München leuchtet“. Ja, es leuchtet mit diesen so eigenwilligen Charakteren noch ein wenig mehr. Dieser Krimi bezaubert auch und gerade durch den Münchner Dialekt und beleuchtet wie nebenbei das lukrative Geschäft der Immobilienhaie.

    „Betongold“ ist ein rundum gelungener Provinzkrimi mit liebenswerten Charakteren, den ich in einem Haps verschlungen habe. Gerne empfehle ich dieses amüsante Stück Kriminalgeschichte mit durchaus ernstem Hintergrund weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Paul S., 07.10.2021

    Als eBook bewertet

    Ungewöhnlich

    Einen ungewöhnlichen Kriminalroman hat uns Tanja Weber da vorgelegt. Es geht um drei in die Jahre gekommene Freunde. Da ist der Schani, der gross in Immobilien macht. Der zweite ist der Hiasl, der in München-Giesing eine Eckkneipe betreibt. Diese Kneipe ist nach seiner verstorbenen Frau Moni benannt. Deshalb heisst der Hiasl auch nur einfach "DER Moni". Und als dritter im Bunde ist da der Sepp, auch Smokey genannt, weil er wegen seines Morbus Bechterew Haschisch Zigaretten rauchen darf. Smokey war früher bei der Mordkommission und ist vorzeitig in Rente gegangen.

    Eines Tages wird der Schani tot in einer Baugrube aufgefunden. Ist es ein Unfall oder Mord? Smokey geht von Mord aus und versucht wegen seines früheren Berufs diesen Mord aufzuklären. Bis es zu dieser Aufklärung kommt, bekommen wir beim Lesen einen tiefen Einblick in das Leben in Giesing, wo nicht die Creme de la Creme Münchens verkehrt. Einen Einblick bekommen wir auch darin, was eigentlich Freundschaft ist. Ist es möglich, dass man auch nach vielen Jahren Freundschaft den Freund immer noch nicht richtig kennt?

    Deshalb ist der Roman ein etwas ungewöhnlicher Kriminalroman. Denn nicht der Fall steht im Vordergrund, sondern die drei Freunde und ihre engeren Bekannten. Über die Lösung des Falls erfahren wir quasi nur nebenbei etwas. Wer also einen knallharten Krimi erwartet hat, ist mit diesem Roman nicht richtig bedient. Aber wer einen Roman sucht, wo das Zwischenmenschliche eine grosse Rolle spielt, der ist hier richtig.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia W., 05.10.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ich war noch nie in München. Tanja Weber hat mir aber in ihrem Kriminalroman durch die drei Freunde Smokey, Schani und der Moni einen Einblick in einige Jahrzehnte des Stadtteils Giesing ermöglicht. Die drei sind schon ewig befreundet und treffen sich noch immer bei der Moni. Smokey ist ehemaliger Polizist, berentet und treibt sich mit seinem "Russen" rum. Der Schani hat Geld mit Immobilien gemacht und es zu Reichtum gebracht. Nun liegt der Schani tot in der Baugrube.
    Die Charaktere der drei Freunden sind detailliert und vor allem lebhaft geschildert. Irgendwie fühlte ich mich stets dabei. Ich hatte zügig einen Bezug zu allem und zu deren Lebensweisen. Durch die eingefügten Rückblicke in Vergangenes wurde einem die Freundschaft noch bildhafter dargestellt.
    Der Schreibstil von Tanja Weber ist einfach, aber es liest sich von der ersten Seite an interessant, nur die Spannung kommt hier ein wenig zu kurz. Durch die drei starken Charaktere gerät der Krimi in den Hintergrund. Es passt aber zur Geschichte, in der es hauptsächlich um Freundschaft geht; aber auch um aktuelle Themen wie Entmietung und Wuchermieten. Es handelt von Freud und Leid, Macht und Geld,Gut und Böse. Eben genauso wie das echte Leben so spielt. Ein leiser Krimi mit gut durchdachtem ernsten Hintergrund, brillant erzählt. Bitte mehr davon.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    pw, 05.10.2021

    Als Buch bewertet

    Mehr als ein Krimi

    Gleich nach den ersten Seiten habe ich mich beim Lesen dieses Buches wohlgefühlt. Irgendwie erschien mir das alles sehr anheimelnd. Das Buch lebt von Rückblenden mit den Erlebnissen der drei Freunde, von denen einer nun tot in der Baugrube aufgefunden wurde – ausgerechnet der „Immobilienhai“.

    Ich habe zwar kaum einen Bezug zu Bayern, aber dennoch gefällt mir, wie hier mit der Mundart gearbeitet wurde, dadurch erhält der Roman meiner Meinung nach ein gewisses Etwas. Irgendwie waren mir die Personen schnell vertraut.

    Ganz schnell war mir klar, dass der Kriminalfall in den Hintergrund rücken würde. Es ging hier nicht um die Ermittlungen der Polizei, sondern allenfalls um die eigenen privaten Ermittlungen von Sepp alias „Smokey“. Die verliefen aber so ganz nebenbei.

    Für einen Kriminalroman recht ungewöhnlich, aber mir gefällt das ausgezeichnet. Am Ende gab es natürlich eine zufriedenstellende Aufklärung. So muss es sein.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 04.10.2021

    Als Buch bewertet

    Schon ein echter Münchner, dieser Krimi eben und die Immobilienbranche ist auch mit dabei

    Drei Jugendfreunde, drei doch sehr unterschiedliche Lebenswege und heute, da sind sie immer noch Freunde, so ziemlich jedenfalls. Da ist der Schami, die Figur, die eigentlich für die ganze Kriminalgeschichte verantwortlich ist, denn der wird von dem zweiten im Bunde, dem Smokey, eines Tages auf einem seiner langen Spaziergänge, tot in einer Baugrube gefunden. Und weil der Smokey eigentlich Josef Frey heisst und bis zu seinem Ausscheiden, wegen Morbus Bechterew, Mordermittler bei der Polizei war, macht der sich, einmal Polizist, immer Polizist, daran, aufzuklären, wer hierfür verantwortlich ist. Und da der Schami zuletzt recht erfolgreich als Immobilienhai unterwegs war, ist das doch schon mal ein vielversprechender Ansatzpunkt. Und um den dritten der Truppe nicht zu vergessen, das ist der Moni, der nach dem Tod seiner Frau die gemeinsame Kneipe nun im Alleingang schmeisst. Ja mei, man sieht, das ist also die Ausgangslage für einen, man kann es sich bei diesen Protagonisten schon denken, recht eigenen Kriminalroman, mit viel Münchner Flair, einem Thema, das in einer solchen Stadt richtig schlimme Auswüchse zeigt, dem Treiben der Immobilienbranche und am Ende, sauber, ist der Fall dann auch noch aufgeklärt.
    Eine spannende (muss ja bei einem Krimi auch sein) und sehr witzige Geschichte, die richtig gute Unterhaltung bietet.

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  • 1 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 14.10.2021

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Josef, genannt Smokey, hat als Mordermittler gearbeitet doch die Erkrankung Morbus Bechterew zwingt ihn nun den Blick immer auf den Boden zu richten. Um die Schmerzen zu ertragen macht er lange Spaziergänge und konsumiert Cannabis. Dann wird seine alter Freund Schani mit dem GEsicht nach unten in einer Baugrube aufgefunden. Wer hat dem Immobilienhai das angetan? Smokey muss das unbedingt herausfinden.
    Meine Meinung:
    Thematisch hat mich das Buch sehr interessiert, wurde aber eher enttäuscht denn positiv überrascht. Ich fand schon das Cover nicht sehr ansprechend, der Schreibstil war für mich dann aber die grösste Enttäuschung. Ich fand das Buch enorm sperrig geschrieben, die Gegenwartsform hat auch deutlich dazu bei getragen. Ich hatte auch enorme Mühe mit der Zuordnung all dieser bayerischen Spitznamen und Begriffe. Letztendlich habe ich das Buch nach der Hälfte abgebrochen.
    Fazit:
    Konnte mich nicht überzeugen

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 03.10.2021

    Als Buch bewertet

    Geschichten aus München-Giesing

    1974, als der Smokey, der Schani und der Moni noch Josef Frey, Martin Schanninger und Matthias Hinterkammer heissen, beginnt die Geschichte um eine wunderbare Freundschaft der drei und um ihr Leben in München-Giesing. Im Corona-Jahr 2020 sind alle drei Mitte 60 und der Schani, bis heute finanzkräftiger Immobilieninvestor, liegt mit seinen silbernen Schlangenlederstiefeln in der Baugrube in der Gietlstrasse, wo bis vor kurzem noch das kleine Haus seiner Mutter stand. Oberkommissar a.D. Josef Frey, geplagt mit Morbus Bechterow im Rücken, lässt es sich nicht nehmen und versucht auf eigene Faust den Tod seines Spezls zu klären.


    Als ich den Klappentext und die Leseprobe zu diesem Buch gelesen habe, war mir als Münchnerin klar, das muss ich lesen. Und ich bin immer noch ganz begeistert von dem Krimi, der ohne viel Blutvergiessen auskommt und einen Einblick in das Leben der letzten 50 Jahre von Giesing und seinen Bewohnern gibt.

    Tanja Weber hat mit diesem Buch einen Krimi kreiert, der für mich nicht durch den Todesfall vom Schani so interessant und spannend wird, sondern vor allem durch die Rückblicke in die verschiedenen Lebensabschnitte der drei Jungs. Hier erfahre ich, wie aus ihnen die Männer wurden, die sie heute sind und die ihre Freundschaft über all die Jahre konserviert haben.

    Die Autorin kommt mit sehr wenigen Protagonisten aus. Beim Lesen beschäftige ich mich hauptsächlich mit dem von Morbus Bechterow „dem Russen“ gepeinigten ehemaligen Kriminalkommissar Josef Frey, den seine Freunde, seit er gegen seine Krankheit Canabiszigaretten raucht, nur noch Smokey nennen. Seine Frau Gabi hat ihn vor 15 Jahren verlassen und heute pflegt er zu ihr und ihrem neuen Lebensgefährten Klausi ein freundschaftliches Verhältnis.
    Matthias Hinterkammer hat seinen Namen seiner an Krebs verstorbenen Frau Monique, die er aus Haiti mitgebracht hat, bzw. deren Kneipe „Bei Moni“ zu verdanken. Heute gehen die Freund also zum Moni, der die kleine Kneipe immer noch betreibt – obwohl fast keine Gäste mehr kommen. Seine Tochter Aymée und ihr Freund Tahiil halten hier ab und zu die Stellung.
    Als dritter im Bunde der Martin Schanninger, der Schani, der sich vom Gerüstbauer zum Immobilienhai hoch gearbeitet hat und nicht viele Menschen seine Freunde nennen kann. Nur diese beiden sind ihm geblieben. Und nun ist er tot.
    Es kommen und gehen auch noch ein paar andere Leute, die aber für die Geschichte in meinen Augen nicht ganz so wichtig sind. Alle sind sie sehr gut vorstellbar ausgearbeitet und haben sich in dem Film, der in meinem Kopf abgelaufen ist, schnell einen Platz gesichert.

    Besonders gut gefällt mir die Sprache, die Tanja Weber hier verwendet. Sehr bildhaft und manchmal poetisch, meist einfach und ohne Schnörkel.
    Es geht um einen toten Investor, um Stadtentwicklung, Mieten, Entmietung und Bodenpreise. Aber hauptsächlich geht es um Freundschaft und um den Münchner Stadtteil Giesing mit den Menschen, die hier leben. Hier auf den Strassen und Plätzen rund um die Tegernseer Landstrasse und den Ostfriedhof habe ich mich richtig wohl gefühlt.

    „Betongold“, eine interessante Zeitdokumentation mit einer kriminellen Geschichte als Nebenschauplatz. Ein Roman mit Tiefgang, mit lustigen und mit traurigen Episoden. Ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frau M. aus M., 30.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der Schani, der Moni und der Smokey
    Die Geschichte ist in München im Corona-Jahr 2020 angesiedelt. Sie dreht sich um drei alte Freunde in den Sechzigern. Einer von ihnen, der Schani, wird tot in einer Baugrube aufgefunden. Der Smokey ist ein schon seit einigen Jahren pensionierter Mordermittler, der in dieser Sache eigene Ermittlungen dazu anstellt, weil er natürlich persönlich daran interessiert ist, herauszufinden, was mit seinem Freund passiert ist. Der Moni mit seiner Eck-Kneipe ist immer wieder ein Anlaufpunkt, um zur Ruhe zu kommen.
    Toll finde ich, wie die Rückblenden zu anderen wichtigen Zeitpunkten eingestrickt sind. So wird erkennbar, wie die einstigen Jungs zu erwachsenen Männern wurden und wie sie durch Ereignisse in ihren Leben geformt, verbogen, verletzt und letztendlich zu dem wurden, was sie jetzt sind.
    Der Sprachstil und damit auch die Denke ist durch und durch bayrisch. Das hat mir beim Lesen grossen Spass gemacht.
    Die eindringliche Bezeichnung auf der Titelseite, dass es sich um einen Kriminalroman handelt, erschien mir zunächst etwas übertrieben, auch wenn es um einen Todesfall geht, der genauerer Untersuchung bedarf. Im Verlaufe der Handlung wird jedoch klar, dass ganz andere kriminelle Umstände gemeint sind. Vor dem Hintergrund der angespannten Immobiliensituatiion in München geht es um Bestechung, Intrigen und andere Macht- und Geldspielchen, bei denen die Täter unerkannt bzw. unbehelligt bleiben, weil das System diese Art von Handlungen begünstigt. Diejenigen, die sich nicht hundertprozentig darin einfügen und skrupellos genug sein können, können daran zerbrechen.
    Es ist ein tolles Buch, ein klares Zeitdokument und ein spannender Krimi.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisa, 01.10.2021

    Als Buch bewertet

    Als ehemalige Münchnerin wollte ich das Buch unbedingt lesen. Es hat mir dann auch riesigen Spass gemacht. Weniger wegen der Beschreibungen von München. Tanja Weber zeigt uns selten so idyllische Plätze wie den Englischen Garten oder den Viktualienmarkt. Man schaut viel öfter mit dem Smokey etwa auf die Tegernseer Landstrasse und den Matratzendiscounter.
    Ich fand das Buch einfach unheimlich witzig und gleichzeitig traurig.
    Von Jugend an sind der Smokey, der Schani und der Moni miteinander befreundet. Der Schani ging ins Baugewerbe und wurde reich durch zwielichtige Geschäfte. Der Smokey ging nach dem Olympiaattentat zur Polizei. Und den Moni zog es erstmal in die weite Welt hinaus. Nun sind die drei Mitte 60, und der Schani liegt tot in einer Baugrube. Der Smokey, zwar schon in Pension, ermittelt. Gleichzeitig denkt er zurück, wie es mit ihrer Freundschaft über die vergangenen Jahrzehnte so lief.
    Ich konnte mich sehr gut in Smokeys Gedanken hineinversetzen. Die Schreibweise ist locker, als würde die Autorin einem im Biergarten gegenübersitzen und einfach drauflos erzählen. Das Buch fand ich witzig wegen der schrägen Charaktere, die mich noch länger begleiten werden, und mancher absurden Unterhaltung und Situation. Und traurig fand ich es, weil man das Altwerden der drei Freunde und ihre Verluste im Leben verfolgt. Die Auflösung des Mordes ist auch traurig, man fühlt sich nicht etwa erleichtert.
    Ich gebe dem Buch fünf Sterne!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra L., 18.10.2021

    Als eBook bewertet

    Joseph Frey war viele Jahre Mordermittler in München. Doch dann kam die Krankheit Morbus Bechterew und die bereitet ihm ziemliche Schmerzen, deshalb hat er vor 5 Jahren seinen Job bei der Polizei aufgegeben und versucht nun , auch mit Hilfe von Cannabiszigaretten, möglichst schmerzfrei zu leben und sich durch lange Spaziergänge durch München-Giesing etwas fit zu halten. Seine besondere Medizin bringt ihm bei seinen beiden alten Freunden Moni und Schani den Spitznamen "Smokey" ein. Die drei Freunde kennen sich schon seit ihrer Kindheit und haben immer noch ganz engen Kontakt zueinander.
    Doch nun liegt Schani tot in seiner eigenen Baugrube und Smokey , der sich ja eigentlich aus polizeilichen Ermittlungen völlig raushalten wollte, glaubt nicht an einen Unfall, also fängt er doch an, zu ermitteln. Und je mehr er erfährt über seinen alten Freund, umso mehr lässt er sich auf diesen Fall ein . Das findet allerdings nicht jeder gut und am Ende denkt sogar Smokey selbst, dass es eventuell besser gewesen wäre, er hätte Ruhe gegeben und Schanis Tod nicht untersucht.

    Ich fand "Betongold" ganz gut, der Schreibstil ist eingängig und auch der Dialekt nicht zu stark, so dass es bestimmt auch für Nichtbayern leicht zu lesen ist Einige humorvolle Stellen gab es auch und ich fand auch den kleinen Einblick in die Münchner Immobilienbranche ganz interessant. Einen spannenden Krimi darf man allerdings nicht erwarten, die Geschichte um Smokey und seine Freunde, ist eher gemächlich und ruhig, der Kriminalfall wird schon fast zur Nebensache.
    Mich persönlich störte das nicht und ich habe mich gut unterhalten gefühlt und würde das Buch auch weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    Azyria Sun, 30.10.2021

    Als eBook bewertet

    Ein bodenständiger Provinzkrimi mit Charme und ernstem Hintergrund

    Worum geht’s?
    Joseph Frey, genannt Smokey, ist ein ehemaliger Mordermittler, der in München lebt. Trotz seiner Krankheit Morbus Bechterew lässt er sich nicht unterkriegen und geniesst sein Leben, trifft sich mit seinen Kumpels Moni und Schani – bis letzterer tot in einer Baugrube aufgefunden wird. Zunächst sieht es nach einem Unfall aus, aber Smokey kann das nicht auf sich beruhen lassen.

    Meine Meinung:
    „Betongold“ von Tanja Weber (Hoffmann und Campe Verlag, 2021) ist ein Kriminalroman, bzw. ein Provinzkrimi, der mich von Anfang an gut unterhalten hat. Ich mag das mundartliche, das die Autorin mit hineingebracht hat. Die Sprache ist zwar einfach, aber lebendig. Es geht um Freundschaft, einen Mord und auch darum, wer bei den steigenden Mieten auf der Gewinner- und wer auf der Verliererseite steht. Es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht, aber auch eine Geschichte über die grausame Realität.

    Smokey, Moni und Shani und besonders ihre lebenslange Freundschaft haben mich hierbei besonders berührt. Jeder der drei ist eine ganz eigene Persönlichkeit aber gerade deswegen oder trotzdem sind sie bis ins hohe Alter hinein gute Freunde geblieben. Smokey, der von Morbus Bechterew gezeichnet ist und gebeugt mit Schmerzen durch die Gegend zieht, verfolgt von den Toten, die ihm im Laufe seiner Ermittlertätigkeit über den Weg gelaufen sind. Moni, der die Liebe seines Lebens an den Krebs verlor. Der tätowierte Barbesitzer, der dennoch weitermacht. Und Shani, der es mit Fleiss und Ehrgeiz weit gebracht hat, dabei jedoch nie seine Wurzeln vergass und dennoch nie genug hatte, was ihm am Ende zum Verhängnis wurde. Aber: Wünscht sich nicht jeder eine Clique, wie diese drei? Wie schön, wenn man auf ein gemeinsames, langes Leben zurückblicken und gemeinsame Augenblicke Revue passieren lassen kann. Besonders schön fand ich auch, dass Smokey und Moni sich ohne zu fragen um Lizzy, Shanis Mutter kümmern und sie besuchen, als Shani nicht mehr unter ihnen weilt.

    Die Geschichte selbst hat mich an die Eberhofer-Bücher von Rita Falk erinnert. Vielleicht liegt es an der Sprache. An den Charakteren. Wir haben es hier mit keinem blutigen Krimi zu tun, sondern der Fall ist subtiler gelagert. Es geht um Wirtschaftskriminalität, Insidergeschäfte, Immobilien – ein absolut aktuelles Thema. Und meiner Meinung nach hat die Autorin die Komplexität dieses Themas perfekt rübergebracht. Es war spannend und hintergründig und es war ein Vergnügen, Smokey bei seinen Spaziergängen begleiten zu dürfen, bis er der Lösung immer näherkam. Wir hatten zwar keine Spannungspeaks, aber ich wurde gut unterhalten, das Buch und die Charaktere sind bodenständig und ich würde zu gerne noch mehr über Smokey lesen. Er ist einfach ein natürlicher, herzlicher Mensch, den man auch gerne im realen Leben kennenlernen möchte!

    Fazit:
    In „Betongold“ erweckt Tanja Weber eine absolut herzliche Clique, bestehend aus Smokey, Moni und Shani zum Leben. Drei Männer, die eine lebenslange Freundschaft verbindet und die der Mord an einem von ihnen beendet. Der dialektische münchner Schreibstil der Autorin hat mir hierbei besonders gut gefallen und auch die Hintergründe, die uns in die durchaus aktuellen Themen der Wirtschaftskriminalität und der Immobilienhaie hineingeworfen haben, kurz zurück ins Jahr 2015 und der Flüchtlingskrise. Das Buch greift diese Themen auf und erzählt darum herum auf herzliche und liebevolle Weise einen Provinzkrimi, der wirklich unterhaltsam ist und einen Smokey total ins Herz schliessen lässt.

    5 Sterne von mir für diesen bodenständigen aber durchaus amüsanten Kriminalroman.

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 14.11.2021

    Als eBook bewertet

    Der Schani liegt da unten, in der Baugrube. Tot ist er - es gibt keinen Zweifel. Smokey, der frühere Polizist, schaut hinab und von oben kann er die dicken Geldbündel in Schanis Hose sehen. Krachen hat er es lassen, sein Leben in vollen Zügen genossen.

    Sehr unterhaltsame Münchner Geschichten ranken sich um die drei Freunde Schani, Moni und Smokey. Freunde sind sie schon seit Ewigkeiten, sie sind zusammen durch dick und dünn gegangen, irgendwie Familie waren und sind sie.

    Ich war sofort von dem so authentischen Schreibstil angetan, der Roman spiegelt das Lokalkolorit der Stadt auf angenehme Weise wider, schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Für das münchnerische Flair und die so angenehme Sprache konnte ich mich sofort begeistern und musste trotz des tragischen Todesfalles anfangs des Öfteren schmunzeln.

    Schani war der Überflieger, hat es mit seinen Immobiliengeschäften zu was gebracht, auch wenn es zunächst gar nicht danach ausgesehen hat. War sein Sturz in die Baugrube ein Unglücksfall oder hat es einer auf ihn abgesehen und wenn ja, warum? Smokey ist zwar seit fünf Jahren in Pension, aber als ehemaliger Ermittler kann er es nicht lassen, er muss selber der Sache auf den Grund gehen. Morbus Bechterew zeigt ihm immer wieder seine Grenzen auf und doch will er die Wahrheit wissen. Moni ist der dritte in ihrem Bunde, seine Gastwirtschaft ist sowas wie ihr Wohnzimmer.

    Tanja Weber hat den richtigen Ton getroffen, hat jeder Figur seine Eigenart gelassen. Erzählt aus deren Leben - wie sie wurden, was sie sind. Den 18. Geburtstag etwa hat der Schani 1974 gefeiert, übertitelt ist diese Episode „München leuchtet“. Ja, es leuchtet mit diesen so eigenwilligen Charakteren noch ein wenig mehr. Dieser Krimi bezaubert auch und gerade durch den Münchner Dialekt und beleuchtet wie nebenbei das lukrative Geschäft der Immobilienhaie.

    „Betongold“ ist ein rundum gelungener Provinzkrimi mit liebenswerten Charakteren, den ich in einem Haps verschlungen habe. Gerne empfehle ich dieses amüsante Stück Kriminalgeschichte mit durchaus ernstem Hintergrund weiter.

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  • 5 Sterne

    Rinoa, 04.01.2022

    Als eBook bewertet

    Obwohl Josef „Smokey“ Frey bereits einige Jahre im Vorruhestand ist und nicht mehr bei der Münchener Mordkommission arbeitet, wird er eines Nachts von einer Nachbarin zu einer Leiche gerufen. In einer Baugrube liegt sein alter Freund Schani, den er seit seiner Jugend kennt, und der als skrupelloser Immobilienhai verschrien ist. Hat sein Tod etwas mit seinen Geschäften zu tun? Auch wenn ihn der Morbus Bechterew quält, Smokey beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, das ist er seinem alten Freund schuldig.

    Den Schreibstil fand ich zu Beginn wirklich sehr gewöhnungsbedürftig, er ist teilweise fast umgangssprachlich und insbesondere die Artikel vor jedem Namen („der Smokey“, „der Schani“, die Aimée“) waren doch etwas irritierend.
    Allerdings habe ich mich erstaunlich schnell daran gewöhnt und schon nach den ersten paar Seiten war ich in der Geschichte angekommen, die sich trotz oder vielleicht sogar wegen des ungewohnten Schreibstils sehr gut lesen liess.

    Wahrscheinlich auch deswegen fiel es mir wirklich leicht, Smokey auf seinen Streifzügen durch München zu begleiten, das Setting, die Sprache und die Geschichte geben wirklich ein rundum stimmiges und passendes Bild ab.

    Ebenfalls gut gefallen hat mir die humorvolle Art, mit der die Autorin beispielsweise über Smokeys Krankheit Morbus Bechterew schreibt („der alte Russe“) bzw. Smokey damit umgehen lässt, den ich wirklich ausnehmend sympathisch fand und der mir richtig ans Herz gewachsen ist.

    Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden auf die Freundschaft und auch die familiären Beziehungen zwischen Smokey, Schani und Hias (dem Dritten im Bunde), die in Jungenjahren begann und trotz aller Unterschiede und unterschiedlichen Entwicklungen bis in die Gegenwart andauert.

    „Betongold“ ist kein reiner, knallharter Krimi, es ist auch eine Geschichte über Freundschaft und darüber, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen, ich fand es unterhaltsam und spannend mit liebevoll gestalteten Charakteren.
    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Evelyn Z., 25.10.2021

    Als Buch bewertet

    Josef Frey, genannt Smokey, musste seinen Beruf als Kommissar der Mordermittlung in München wegen „seines Russen“, der schmerzhaften Krankheit Morbus Bechterew, an den Nagel hängen und frühzeitig in den Ruhestand gehen. Eines Morgens findet man seinen alten Jugendfreund, Martin Schanninger von Beruf Immobilienhai, genannt Schani, tot in einer Baugrube. Auch wenn Smokey im Ruhestand ist, ermittelt er auf eine Faust und macht sich auf die Suche nach dem Mörder….

    Auf seiner Spurensuche, lässt er sein Leben und das seiner beiden Freunde, Schani und Matthias Hinterkammer, genannt Moni, da dieser eine Kneipe hat, die Moni‘s Eck heisst, benannt nach seiner verstorbenen Frau, Revue passieren. Er erhofft sich dadurch, herauszufinden, warum und vor allem wer den Schani ermordet hat.

    Fazit / Meinung:
    Das Buch hat 240 Seiten und ist in 24 Kapitel eingeteilt. Zwischendurch gibt es mehrere Kapitel, die von der Vergangenheit erzählen. Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Es ist spannend bis zum Schluss.

    Ein Krimi mitten aus dem Leben geschrieben. Hier wird das Münchner Immobiliengeschäft thematisiert. Immobilienmakler, die mit Wuchermieten versuchen, die Menschen aus ihren Wohnungen zu vertreiben um sie entweder zu modernisieren oder abzureissen. Drei Freunde, die unterschiedliche Wege gegangen sind und sich dennoch nicht aus den Augen verloren haben. Es geht hier um Freud und Leid, Macht und Geld, aber auch um Glück und Leid

    Von mir gibt‘s eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!!

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  • 5 Sterne

    SiWel, 05.10.2021

    Als eBook bewertet

    Ich war noch nie in München. Tanja Weber hat mir aber in ihrem Kriminalroman durch die drei Freunde Smokey, Schani und der Moni einen Einblick in einige Jahrzehnte des Stadtteils Giesing ermöglicht. Die drei sind schon ewig befreundet und treffen sich noch immer bei der Moni. Smokey ist ehemaliger Polizist, berentet und treibt sich mit seinem "Russen" rum. Der Schani hat Geld mit Immobilien gemacht und es zu Reichtum gebracht. Nun liegt der Schani tot in der Baugrube.
    Die Charaktere der drei Freunden sind detailliert und vor allem lebhaft geschildert. Irgendwie fühlte ich mich stets dabei. Ich hatte zügig einen Bezug zu allem und zu deren Lebensweisen. Durch die eingefügten Rückblicke in Vergangenes wurde einem die Freundschaft noch bildhafter dargestellt.
    Der Schreibstil von Tanja Weber ist einfach, aber es liest sich von der ersten Seite an interessant, nur die Spannung kommt hier ein wenig zu kurz. Durch die drei starken Charaktere gerät der Krimi in den Hintergrund. Es passt aber zur Geschichte, in der es hauptsächlich um Freundschaft geht; aber auch um aktuelle Themen wie Entmietung und Wuchermieten. Es handelt von Freud und Leid, Macht und Geld,Gut und Böse. Eben genauso wie das echte Leben so spielt. Ein leiser Krimi mit gut durchdachtem ernsten Hintergrund, brillant erzählt. Bitte mehr davon.

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  • 4 Sterne

    bookloving, 05.01.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    *Aussergewöhnlicher Münchner Kriminalroman*
    Mit „Betongold“ hat die deutsche Autorin Tanja Weber einen anspruchsvollen Kriminalroman geschrieben, der mich vor allem mit seinem lebendigen Münchner Lokalkolorit, seinen faszinierenden Milieustudien und den bemerkenswert lebensechten Charakteren fesseln konnte.
    Die Autorin hat einen ungewöhnlichen Krimiplot erschaffen, auf den man sich erst ein wenig einlassen muss. Die Handlung entwickelt sich zunächst sehr beiläufig und unaufgeregt. Die Geschichte gewinnt dann aber immer mehr an Kontur und Tiefgang, und so gelingt es ihr schliesslich, uns mit ihrer dichten Atmosphäre und dem leicht melancholischen Touch völlig gefangen zu nehmen. Auch der etwas spezielle, lakonische und leicht sperrige Erzählstil der Autorin konnte mich begeistern, spiegelt er doch hervorragend die Befindlichkeiten ihrer Protagonisten wider.
    Zudem greift die Autorin mit der zunehmenden Gentrifizierung der Stadtteile, dem absurdem Mietwucher in der bayerischen Landeshauptstadt und skrupellosen Immobiliengeschäften einige brandaktuelle gesellschaftspolitische Konflikt-Themen auf.
    Im Mittelpunkt des Romans stehen die drei Kindheitsfreunde, die sich zwar im Laufe der Zeit in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben, sich aber nie völlig aus den Augen verloren haben: Der frühpensionierte Kommissar der Münchner Mordkommission Sepp, auch Smokey genannt, der mit seinem schmerzhaften Morbus Bechterew zu kämpfen hat, Hias, der Ex-Weltenbummler und Kneipenwirt von Moni‘s Eck sowie sein alter Freund, der Immobilienhai Schani mit seinen silbernen Schlangenlederstiefeln, dessen Leiche eines Tags in einer Baugrube aufgefunden wird. Natürlich begibt sich Ex-Kommissar Smokey auf die Suche nach den Hintergründen zu dem rätselhaften Tod seines Freundes, der ein unglücklicher Sturz, Totschlag oder sogar Mord gewesen sein könnte.
    Angesiedelt ist der Krimi im ehemaligen Arbeiterviertel Obergiesing, das mit seinem günstigen Wohnraum nicht von den Immobilienspekulationen verschont geblieben ist. In spannenden Rückblenden lässt uns die Autorin in die gemeinsame Vergangenheit der 3 Kindheitsfreunde blicken und beleuchtet behutsam ihre enge Freundschaft und ihr besonderes Verhältnis zueinander. Insbesondere die einfühlsame, detaillierte Figurenzeichnung der so unterschiedlichen Charaktere bis hin zu den Nebenfiguren ist hervorragend gelungen. Sie sind durchweg sehr lebendig und authentisch beschrieben, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Mit grossem Fingerspitzengefühl lässt die Autorin die unterschiedlichen Handlungsstränge mit seinen verschiedenen Charakteren ineinanderfliessen, wodurch die Geschichte trotz des sehr ruhigen Tempos eine besondere Dynamik entwickelt. Nach und nach erfahren wir immer neue Details und Hintergründe zu den verschiedenen Charakteren, so dass sich allmählich die vielen kleinen Puzzlesteinchen zu einem faszinierenden Gesamtbild zusammenfügen bis hin zur überraschenden, sehr stimmigen Auflösung des Todesfalls.
    Herausragend ist zudem die feine Milieustudie gelungen, die mich zunehmend sehr fesseln und in den Strudel der Geschehnisse hineinziehen konnte.

    FAZIT
    Ein anspruchsvoller Kriminalroman auf den man sich erst ein wenig einlassen muss – mit faszinierender Milieustudie, lebendigem Lokalkolorit und bemerkenswerten Charakteren!

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  • 4 Sterne

    Heinz-Dieter B., 04.11.2021

    Als Buch bewertet

    Über Freundschaft von Smokey, Schani und Hias

    Buchmeinung zu Tanja Weber – Betongold

    „Betongold“ ist ein Kriminalroman von Tanja Weber, der 2021 im Hoffmann und Campe Verlag erschienen ist.

    Zum Autor:
    Tanja Weber, gebürtige Berlinerin, aber zur Schulzeit von den Eltern nach Bayern verschleppt. Abitur in Bayern, Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Kunstwissenschaft wieder in Berlin. Tanja Weber hat als Theaterdramaturgin gearbeitet und war als Drehbuchautorin für zahlreiche TV-Produktionen tätig. Ihr erster Roman „Sommersaat“ erschien im Juli 2011 und wurde für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Im Frühjahr 2013 erschien mit „Oberland“ der zweite Teil der Reihe um den Postboten Johannes Stifter. Unter dem Pseudonym Marie Matisek schreibt Tanja Weber Unterhaltungsromane, als Judith Arendt Krimis.
    Mit ihrer Familie lebt Tanja Weber im Umland von München.

    Klappentext:
    Josef Frey, genannt Smokey, hat sein Leben als Mordermittler verbracht, doch seit fünf Jahren ist er raus. Morbus Bechterew, eine unheilbare Rückenkrankheit, zwingt ihn, den Blick auf den Boden zu richten, goldenen Münchener Boden. Mithilfe von Cannabis und endlosen Spaziergängen durch die Stadt will er seinen Schmerzen entkommen. Bis sein alter Freund Schani, der sich zuletzt als Immobilienhai einen unrühmlichen Namen gemacht hat, mit dem Gesicht nach unten in einer Baugrube liegt. Auf der Suche nach der Wahrheit über den Tod des Freundes muss Smokey weiter durch München laufen, denn er weiss: Die Antwort liegt irgendwo da draussen, in den Strassen seiner schönen und grausamen Stadt.

    Meine Meinung:
    Das Besondere an diesem Buch ist der lockere Erzählton der Geschichte. Smokey, Schani und Hias sind seit Kindertagen befreundet und nun liegt der Schani tot in einer Baugrube. Smokey, Polizist im Frührentnerdasein wegen seines Rückenleidens, will wissen, warum sein alter Freund sterben musste. Verdächtige gibt es genug, denn Schani war ein rücksichtsloser Immobilienhai, allerdings manchmal mit Herz. Die Geschichte wird aus der Sicht Smokeys erzählt und dreht sich vorwiegend um Beziehungen und das Leben über all die Jahre im Münchener Stadtteil Giesing. Es gibt viele Nebenhandlungen und der Kriminalfall wird zeitweilig zur Nebensache. Trotzdem hat mich die Geschichte um die drei Freunde lange Zeit gefesselt. Smokey ist eine durch und durch sympathische Erscheinung, der versucht hinter die Fassaden zu schauen. Viele kleine Episoden und der humorige Grundton sorgen für ein entspanntes Lesen. Im Gegensatz zum humorigen Grundton steht die eher traurige Tristesse des Lebens in Giesing, das durch viele Probleme und Schicksalsschläge geprägt ist. Gegen Ende widmet sich die Autorin den Immobilienhaien und ihrem Umfeld. Seltsamerweise fand ich diesen Abschnitt weniger interessant. Übrigens wird der Todesfall vollständig geklärt.

    Fazit:
    Das Buch ist eher ein Beziehungs- als ein Kriminalroman, der von der Erzählkunst der Autorin und der sympathischen Hauptfigur lebt, mich aber lange Zeit gefesselt und gut unterhalten hat. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus für die Freunde von Romanen im Stil von Hakan Nesser.

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  • 4 Sterne

    Lesemone, 05.10.2021

    Als eBook bewertet

    In Betongold geht es um drei Männer aus München, die schon als Jugendliche befreundet waren und nun ist einer von ihnen tot. Erzählt wird aus der Sicht von Protagonist Josef Frey, genannt Smokey, der nicht mehr als Mordermittler arbeiten kann. Er möchte unbedingt den Tod seines Freundes Schani aufklären. Der dritte im Bunde ist der Moni, eigentlich Matthias, der eine Kneipe führt. Dadurch, dass der tote Schani in der Immobilienbranche tätig war, greift die Autorin ein sehr aktuelles Thema auf. Immer mehr Gebäude werden luxussaniert und die alten Bewohner vor die Tür gesetzt oder mit unbezahlbaren Mieten erpresst. Es herrscht Korruption und Gier in der Baubranche. Da kann man schnell mal über eine Leiche gehen. Die Geschichte wird hier sehr speziell erzählt. Man kann fast schon von einem Regionalkrimi sprechen, denn der Erzählstil ist schon sehr bayrisch angehaucht. Dadurch fand ich die Charaktere aber auch charmant und menschlich beschrieben. Es war irgendwie ein uriges Leseerlebnis für mich. Der Fall an sich ist nicht ganz so spannend. Mir hat eher die freundschaftliche Geschichte der drei Männer gefallen, da Smokey öfter auch in der Vergangenheit schwelgt und man so auch vieles über die Hintergründe der Männerfreundschaft erfährt. Ein nettes Buch für zwischendurch, welches zwar ein Kriminalroman ist, jedoch mehr Roman als Krimi und total unblutig.

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