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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Baksi, 02.06.2020

    Als Buch bewertet

    „Belmonte“ von Antonia Riepp ist eine emotionale Familiensaga, welche die Geschichten von Teresa, ihrer Tochter Franca und deren Enkelin Simona in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen!

    Simona, eine junge Frau mit italienischen Wurzeln, wuchs in Kempten bei ihrer Grossmutter Franca auf, die selbst als junge Frau auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben aus dem kleinen italienischen Dorf Belmonte nach Kempten kam. Simonas Leben in Kempten ist eigentlich recht unkompliziert – wäre da nicht ihre impulsive Art die ihr sowohl in der Arbeit als auch in ihrer Beziehung häufiger Schwierigkeiten bereitet.
    Als ihre Grossmutter überraschend stirbt erbt Simona Francas Elternhaus in Belmonte, von dem sie bis dahin nichts wusste. So wie auch, das wird ihr erst später bewusst, von einem Grossteil des Lebens der „nonna“. Den letzten Wunsch ihrer Grossmutter, Simona solle einige Wochen in Belmonte verbringen, erfüllt Simona – auch um selber aus ihrem Alltag zu flüchten und sich „abzukapseln“ von ihrer nervigen Mutter, aber auch von ihrem Freund. Als Simona in dem Haus ankommt erhält sie nacheinander mehrere Kassetten, auf welchen Franca ihre Lebensgeschichte aufgenommen hat. Eine Lebensgeschichte die Simona so nicht kannte und so auch nicht erwartet hat. Die ihr Leben aber vollkommen verändern wird.

    Der Roman spielt im Zeitraum von 1944 bis in das Jahr 2018 und spinnt die Familiengeschichte von Franca und Simona beginnend mit der Geschichte von Francas Mutter Teresa, die sich im Widerstand gegen die Deutschen engagierte. Die Kapitel wechseln – zunächst wird, als Rahmen für die weitere Handlung, ein Grossteil von Teresas Geschichte erzählt, Francas Lebensgeschichte wechselt sich immer wieder mit Kapiteln aus der Gegenwart, die insbesondere Simonas Reaktionen auf das Gehörte zeigen, ab. Die Erzählung in den verschiedenen Zeitebenen ist aus meiner Sicht sehr harmonisch – man hat nicht das Gefühl, dass in der Zeit gesprungen wird – die Kapitel fügen sich nahtlos ineinander, sodass man parallel das Leben von Franca und Simona in Belmonte nachverfolgen kann. Dieses Bild find ich übrigens auch auf dem Cover des Buches sehr schön umgesetzt, das im Hintergrund, in sepia gehalten eine Frau am Brunnen zeigt – die Vergangenheit, und im Vordergrund eine junge Frau auf einem Motorroller – die Gegenwart.

    Der Schreibstil dieses Buches konnte mich absolut überzeugen - es ist flüssig zu lesen – verleiht der Geschichte durch die eingestreuten italienischen Worte (die man nicht zwingend verstehen muss –häufig ergeben sie sich aus dem Kontext oder werden nochmal übersetzt) aber eine enorme Authentizität, sodass ich teilweise das Gefühl hatte, wirklich am Tisch der Familie zu sitzen. Auch die, insbesondere in der Zeit von Teresa leider noch häufig vorherrschende Gewalt gegen Frauen, sei es von ihren Ehemännern oder Vätern, wird in diesem Buch thematisiert, wobei die Sprache aber niemals brutal wird, auch wenn es aufgrund der Taten an einzelnen Stellen durchaus notwendig wäre. Diese Sachlichkeit ist aus meiner Sicht Ausdruck der Ergebenheit mit der die Frauen ihr Schicksal hingenommen haben, was in dem Buch auch ganz klar zum Ausdruck kommt.

    Die Figuren in dem Buch lassen sich aus meiner Sicht mit einem Wort beschreiben „authentisch“. Wie schon gesagt hatte ich bei den Familienszenen häufig das Gefühl direkt dabei zu sein – ich konnte mir genau vorstellen, wie trubelig es in dem Haus zugeht. Ich habe Franca vor mir gesessen wie sie in ihrem Sessel sitzt und die Kassetten aufnimmt und Simona wie sie versucht den Garten umzugraben. Hier hat es die Autorin aus meiner Sicht wirklich geschafft, den Leser in die Geschichte zu entführen.

    Durch den Stammbaum der auf der Innenseite des Einbands abgedruckt ist hat der Leser eine „allwissende“ Rolle, d.h. er weiss bereits zu Beginn von Dingen, die die Figuren erst zum Ende des Buches herausfinden. Dies hat mich zu Beginn des Buches sehr gestört muss ich sagen. Insbesondere da ich sehr häufig in den Stammbaum geschaut habe, um die Verhältnisse zwischen den Figuren besser nachvollziehen zu können (dafür ist der Stammbaum nämlich wirklich hilfreich). Im weiteren Verlauf der Geschichte hatte ich die Infos zwar im Hinterkopf, sie waren mir aber nicht mehr so wirklich bewusst bzw. haben mein Leseerlebnis nicht negativ beeinflusst, daher ging es dann mit dem „Vorabwissen“.

    Wenn es aber einen Kritikpunkt an dem Buch gibt dann definitiv der Stammbaum auf der Innenseite. Ich kann mir vorstellen, dass dies viele Leser stört, denn es nimmt dem Buch (auch wenn dies bei mir etwas weniger der Fall war, da ich es gut geschafft habe das Wissen auszublenden) doch einen Teil der Spannung. Warum man den Stammbaum nicht auf die letzte Seite gemacht hat – dies hätte sicher geholfen. In dem Zusammenhang fand ich auch etwas ärgerlich, dass bei den Jahreszahlen zwei Fehler enthalten sind.

    Unabhängig davon war Belmonte bisher aber ein absolutes Lesehighlight dieses Jahres für mich. Die Geschichte fesselt einen und nimmt einen mit auf eine Reise in die Vergangenheit – auf die Suche nach den Wurzeln von Simona und Franca. Ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen und kann es zu 100% weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Minijane, 22.03.2020

    Als Buch bewertet

    Schöner Generationenroman über Familie, Heimat, Identität
    In dem wunderbaren Familienroman "Belmonte" von Antonia Riepp geht es um die Familiengeschichte von Simona, die als Landschaftsgärtnerin in Kempten im Allgaü lebt und von ihrer Grossmutter Franca, zu der sie ein inniges Verhältnis hat, deren Familienwohnsitz in Italien erbt.

    Ohne allzu grosse Erwartungen fährt sie nach Italien, um sich das geerbte Haus anzuschauen und trifft dort nicht nur auf eine italienische Grossfamilie, die sie sofort herzlich aufnimmt, sondern wird auch mit der Lebensbeichte ihrer Grossmutter konfrontiert, die ihr die Augen auch über ihre eigenen Wurzeln öffnet. Die Reise kommt zu einer Zeit, in der sich Simona's Leben sowieso gerade an einem Scheidepunkt befindet. Ihren Job in der Landschaftgärtnerei hat sie gerade verloren, mit ihrem Freund Sebastian läuft es auch nicht ganz optimal. Ausserdem hat ihre geliebte "Nonna Franca" sich gewünscht, dass ihre Asche in ihrem Heimatdorf Belmonte seine letzte Ruhestätte finden solle.

    Der Roman wird aus der Perspektive von Simona, Franca und deren Mutter Teresa geschrieben und führt den Leser mit Teresa zurück bis ins Jahr 1944. Das Schicksal dieser starken Frauen aus mehreren Generationen weist erstaunliche Parallelen auf. Der flüssige, bildhafte Schreibstil der Autorin lässt ein Bild von dieser wunderschönen Landschaft in den italienischen Marken entstehen und das italienische Lebensgefühl springt förmlich auf den Leser über.

    Die Protagonistinnen waren mir allesamt sympathisch und, besonders das Schicksal von Teresa, die sogar eine Zwangsheirat etragen musste, hat mich sehr angerührt. Den Stammbaum, der sich hinter dem Deckblatt des Buches verbirgt, empfehle ich allerdings zu Beginn des Romans nicht allzu ausführlich zu studieren, weil er doch Dinge vorwegnimmt, die erst im Laufe der Geschichte enthüllt werden. Man kann auch ohne diese Hilfe dem Handlungsverlauf problemlos folgen.

    Ansonsten habe ich keine Kritik und empfehle diese Saga, die mir viele schöne Lesestunden beschert hat sehr gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 29.03.2020

    Als Buch bewertet

    Antonia Riepp erzählt in ihrer deutsch-italienischen Familiensaga die Familiengeschichte von Simona, die gerade ihre Grossmutter Franca verloren hat. In wechselnden Kapiteln reist man in der Gegenwart und Vergangenheit nach Belmonte in den italienischen Marken. Viele Fragen werden aufgeworfen, die im Verlauf bzw. am Ende der Geschichte zufriedenstellend beantwortet werden. Die Saga ist sehr mitreissend und fesselnd, da immer was Neues passiert und sich die Geheimnisse durch die Generationen hindurch ziehen, bis Simona sie anfängt aufzudecken. Mir haben die Beschreibungen der Landschaft, aber auch der italienischen Verwandtschaft sehr gut gefallen. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Jeder hat seine Ecken und Kanten, aber ich habe ihre Schicksale gerne verfolgt, die manchmal sehr zu Herzen gingen. Der Stammbaum im Einband war für mich wichtig, da ich immer mal wieder die Zusammenhänge nachgeschlagen haben. Jedoch verrät er schon ein paar Details im Voraus. Ich habe mich von dem Familienroman sehr gut unterhalten gefühlt und gerne die Geschichte verfolgt. Ein sehr empfehlenswertes Buch!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 09.06.2020

    Als Buch bewertet

    Italienfeeling pur.
    Genauso habe ich mir immer das Leben n einer italienischen Grossfamilie vorgestellt.
    Der kleine Ort Belmonte ist Schauplatz der Geschichte von vier Generationen von Frauen. Angefangen mit Teresa die in den 40 er Jahren ungewollt schwanger wird und von ihrem Vater und einen ungeliebten Mann verschachert wird. Über ihre Tochter Franca die ihr Glück in Deutschland sucht, bis zu Francas Enkelin Simona, die sn Belmonte auf dir Spuren ihrer Familie stösst und im eine italienische Familie aufgenommen wird.

    Ein Roman der mit viel Gefühl und sehr atmosphärisch die Geschichte der Frauen erzâhlt. Jede von ihnen hat ihren Platz in dem Buch und doch ist alles miteinander verwoben. Vor allem Franca entwickelt sich im Laufe der Geschichte immer mehr und zeigt Facetten die man am Anfang gar nicht erwartet hätte.
    Ich könnte wunderbar in das Buch abtauchen und es kaum aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia J., 21.05.2020

    Als eBook bewertet

    Das Cover passt perfekt. Der Schreibstil ist flüssig. Das ist sehr angenehm, da ist das Lesen ein Genuss. Man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
    Als überraschend ihre Oma, Franca stirbt erbt Simone die ein italienisch deutsches Gastarbeiterkind in der dritten Generation deren Elternhaus, von dem sie bis jetzt nichts wusste. Simone ist Landschaftsgärtnerin von Beruf, denn sie ist gerne ausübt. Sie fährt nach Belmonte. Dort ist alles wie in einer anderen Zeit, nämlich der in Mittelalter. Da ihr Job weg ist, hat sie Zeit dort ohne Hektik alles zu geniessen, Sie hat ihre Oma sehr geliebt. Die Beziehung zu ihren Freund fühlt sich auch nicht mehr gut an. Sie findet Francas Leben auf Kassetten. Sie versucht die Geschichte ihrer Vorfahren zu enträtseln.
    Was wird sie über ihre Oma alles erfahren? Aber will sie das alles wirklich wissen? Sieht sie ihre Oma jetzt in einem anderen Licht? Findet sie vielleicht Antworten auf einige Fragen? Lernt sie ihre italienische unbekannte Familie kennen?
    Es hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere sind sehr gut gelungen. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, da alles so lebendig und manches Mal nicht vorhersehbar war. Ein sehr interessantes Buch. Holt es euch, denn es lohnt sich.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 14.06.2020

    Als Buch bewertet

    Simonas Grossmutter Franca stirbt und hinterlässt ihr ein kleines Haus in Belmonte, von dem Simona nichts ahnte. Sie macht sich auf nach Italien und landet in einem kleinen verträumten Dorf. Hier findet sie Kassetten, auf denen Franca ihre Lebensgeschichte hinterlassen hat. Indem sie sich Simona das anhört, findet sie zu ihren eigenen Wurzeln.
    Antonia Riepp hat mich mit dieser Geschichte gleich gepackt. Ich mag es, wenn Protagonisten in die Vergangenheit ihrer Familien eindringen, die ihnen lange verborgen war. Erzählt wird die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen. So können wir Simona in der jetzigen Zeit begleiten und erfahren die Geschichte von Teresa und Franca in der Vergangenheit. Sehr schön und atmosphärisch ist auch die Gegend in Italien beschrieben.
    Die Charaktere sind lebendig und individuell gestaltet. Besonders die Frauen sind stark, obwohl ihnen das Leben nicht leicht gemacht wird.
    Simona ist ein deutsch-italienisches Gastarbeiterkind. Sie weiss immer noch nicht so recht, wohin sie gehört, bis sie nach Italien kommt. Hier erfährt sie ihre Familiengeschichte und muss Entscheidungen für ihr weiteres Leben treffen. Am meisten berührt hat mich das Schicksal von Teresa, die zwangsverheiratet wird und unter schrecklichen Bedingungen leben muss. Auch Franca hat es nicht leicht, aber sie kommt in eine Familie, die sie liebevoll aufnimmt und ihr die Grundlagen für das weitere Leben ermöglicht.
    Es ist eine wirklich tolle und mit viel Gefühl erzählte Familiengeschichte, in die ich wunderbar eintauchen konnte. Ich kann das Buch wirklich empfehlen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesefee23.05, 30.09.2020

    Als Buch bewertet

    Famiglia

    „Ich finde aber trotzdem, dass man versuchen sollte, sich die Welt nach seinen Wünschen zu formen, und nicht, seine Wünsche den Gegebenheiten anzupassen.“

    „Belmonte“ ist eine Familiensaga von Antonia Riepp. Sie erschien im Juni 2020 im Piper Verlag und ist in sich abgeschlossen.
    Als Simonas „Nonna“ stirbt, erfährt sie, dass sie ein Haus in den Marken Italiens erbt, von dessen Existenz sie bisher nichts wusste. Kurzentschlossen und dem letzten Willen ihrer Grossmutter folgend begibt sie sich auf eine Reise dorthin. In Italien angekommen, beginnt dann die Suche nach Simonas eigenen Träumen und ihrer Familiengeschichte...

    „Belmonte“ – mal wieder eine Familiensaga ganz nach meinem Geschmack. Die Geschichte entführt den Leser ins wunderschöne Italien der Gegenwart und der Vergangenheit, in dem es zur damaligen Zeit wohl allerdings nicht immer allzu schön war. Trotzdem ist der Autorin eine grossartige Kulisse für ihren Roman gelungen, der mich mit drei starken Frauen und einer insgesamt ein bisschen verrückten, aber liebenswerten Familie begeistert hat.
    Als Simonas Grossmutter stirbt, hinterlässt sie der nichtsahnenden jungen Frau ein Haus in Italien. Kurzentschlossen reist Simona in den Süden und beginnt damit nicht nur die Suche zu ihren familiären Wurzeln, sondern auch eine Suche nach ihren eigenen Wünschen und Zielen im Leben. Hierbei hat mir sehr gut gefallen, dass nicht, wie meistens bei solchen Romanen, Briefe von Simonas Grossmutter auftauchen, sondern aufgenommene Kassetten, in denen Franka ihrer Enkelin ihre Geschichte erzählt. Dies ist, wie ich finde, eine sehr originelle und schöne Idee. Zudem haben mir neben der Geschichte von Simonas Vorfahrinnen auch Simonas eigene Geschichte sowie ihre persönliche Entwicklung im Roman sehr gut gefallen. Sie selbst erkennt durch ihre Italienreise was für sie im Leben zählt und wofür sie kämpfen möchte, sie beginnt zu verstehen, dass sie selbst auch eine Stimme hat und dass sie ihre eigene Meinung aussprechen kann und darf. Das Ende des Romans hat mich dann auch überrascht, denn es geschieht etwas, das für dieses Buchgenre doch eher untypisch ist. Trotzdem hat es gut in die Gesamthandlung gepasst und gezeigt: „Heimat ist da, wo das Herz ist.“
    Simona hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen, imponiert haben mir aber auch oder gerade ihre Vorfahrinnen. Jede der drei Frauen ist für sich etwas Besonderes. Sie haben versucht ihr Leben zu leben und für ihre Wünsche zu kämpfen, scheiterten dabei jedoch leider zu häufig am traditionellen Gedankengut und der noch nicht so weit fortgeschrittenen Emanzipation. Das Schicksal dieser Frauen ist bewegend und zeigt, was für starke Frauen es gibt. Auch Simona selbst ist eine solche Frau, auch wenn sie ihren eigenen Weg erst noch finden muss. Insgesamt sind sie, ebenso wie die anderen Figuren, authentisch dargestellt. Gerade die italienische Grossfamilie, die Simona bei ihrer Suche kennenlernt, habe ich sehr ins Herz geschlossen.
    Der Schreibstil des Romans ist flüssig und unkompliziert. Die personale Erzählperspektive, kombiniert mit den hauptsächlich durch die Kassetten dargestellten Rückblicke, ermöglicht dem Leser einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle von Simona und ihren Vorfahrinnen. Neben der fiktiven Geschichte werden zudem historische Aspekte, italienische Traditionen und die Emanzipation der Frau betrachtet und dargestellt. Dies rundet die Handlung ab und hat mir sehr gut gefallen.

    Mein Fazit: „Belmonte“ ist eine gelungene und interessante Familiensaga vor italienischer Traumkulisse. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen für einen lockeren und leichten Roman der neben der Haupthandlung auch wichtige Themen wie den Nationalsozialismus und die Emanzipation anschneidet.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 02.06.2020

    Als Buch bewertet

    Atmosphärische & bewegende deutsch-italienische Familiensaga

    „Belmonte“ ist der erste Band der deutsch-italienischen Familiensaga der Autorin Antonia Riepp.

    Die junge im Allgäu lebende Landschaftsgärtnerin Simona macht überraschend eine Erbschaft. Ihre Grossmutter Franca hat ihr den Familienwohnsitz in den italienischen Marken hinterlassen. Simona ist von dieser Erbschaft total überrascht und begibt sich aus Kempten in das Haus ihrer Grossmutter. Dort trifft sie auf eine äusserst herzliche italienische Grossfamilie und sie findet Erinnerungen von Franca durch die sie eine Menge über ihre Lebensgeschichte erfährt.

    Die Geschichte wird im Wechsel in der Gegenwart und der Vergangenheit und somit mal aus der Perspektive von Simona, Franca und deren Mutter Teresa erzählt. Dieser Wechsel macht es schwer das Buch aus der Hand zu legen, da man immer wissen möchte, wie es in dem anderen Handlungsstrang weitergeht. Der Schwerpunkt des Buches liegt in der Geschichte der Vergangenheit, durch die man durch Francas Aufzeichnungen erfährt und die Stück für Stück die Geheimnisse der Familie aufdecken.

    Der Schreibstil der Autorin ist lebendig, bildhaft und sehr atmosphärisch. Das italienische Flair ist beim Lesen zu spüren und die Landschaftsbeschreibungen haben bei mir für ein tolles Kopfkino gesorgt.

    Mit den drei Protagonistinnen hat Antonia Riepp sehr sympathische Charaktere erschaffen, deren Leben trotz der unterschiedlichen Zeiten gewisse Parallelen aufweisen und auch die italienische Verwandtschaft bestand aus liebenswerten und sehr unterschiedlichen Charakteren.

    Im Innencover befindet sich der Stammbaum von Simona, über dem man sich vor dem Lesen nicht zu sehr den Kopf zerbrechen sollte.

    Das Interview mit der Autorin am Ende des Buches rundet den Roman ganz wunderbar ab.

    Insgesamt ist es ein unterhaltsamer und atmosphärischer Familienroman, den ich gerne gelesen habe und nur empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin B., 25.03.2020

    Als Buch bewertet

    Mitreissend, sehr emotional und spannend ist dieses lesenswerte Buch. Ich finde, die Geschichte wird erzählt wie eine Rose, die ganz langsam entblättert wird. Allmählich lüftet sie alle ihrer zahlreichen kleinen und grossen Geheimnisse. Oder wie ein lange verstecktes wertvolles Gemälde, das mehrfach übermalt und dann Schicht für Schicht wieder befreit wird, bevor es endgültig ans Tageslicht kommt.

    Man taucht ein in die verschiedenen Leben der Protagonistinnen, leidet oder freut sich mit ihnen, kann sich gut in sie hineinversetzen. Der teilweise schwierige Spagat zwischen Deutschland und Italien und die Frage, wo für die verschiedenen Frauen ihre wahre Heimat ist, gestaltet sich oft schwierig. Aber es ist auch, gerade für die jüngeren Generationen, ein schönes Abenteuer und eine gute Fluchtmöglichkeit vor dem grauen Alltag.

    Unglaubliches wird im Laufe der Zeit aufgedeckt, viel Leid, aber natürlich nicht nur. Und letztendlich fügt sich alles zu einem glücklichen Ausgang für alle Beteiligten.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 02.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zwischen Italien und dem Allgäu

    Antonia Riepp ist das Pseudonym einer bekannten Krimiautorin.
    Belmonte ist ihr erster Familienroman.
    Es ist eine Deutsch Italienische Familiengeschichte über mehrere Generationen.

    Belmonte ist ein Dorf in den italienischen Marken. Das liegt an der Wade des Stiefels, wie die Gastarbeiterin Franca, ihre Heimat, den Deutschen erklärt.
    Sie hat ihr Leben im Allgäu eingerichtet.
    Ihre Enkelin Simona erbt von ihr den Familienhof in Belmonte.
    Jetzt erfahren wir das Schicksal von Francas Mutter Teresa, von Franca, von deren Tochter Marina und deren Tochter Simona.

    Die Autorin hat einen charmanten Erzählstil. Sie hat die die Erlebnisse der Gastarbeiter gut aufgegriffen. Die Atmosphäre in Italien kann ,an so richtig miterleben.
    Ihre Familiengeschichte hat sie erlesen komponiert. Ich war begeistert.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchgestapel, 07.07.2020

    Als eBook bewertet

    Worum geht’s?
    Nach dem Tod ihrer Grossmutter Franca erbt Landschaftsgärtnerin Simona deren Haus in dem italienischen Dorf "Belmonte". Dort stösst sie nicht nur auf einige Kassetten, die die Lebensgeschichte ihrer Grossmutter beinhalten, sondern auch auf ein Stück ihrer eigenen Familiengeschichte, die sie auf eine Reise in die Vergangenheit führt.


    Meine Meinung:
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, unter anderem auch weil er für den hohen Anteil an historischem Hintergrund sehr leicht gehalten war. Insgesamt gab es ziemlich viele bildliche Beschreibungen, was einerseits ja ganz schön für die Vorstellungskraft war, andererseits an mancher Stelle schon ein wenig langatmig und anstrengend zu lesen war.

    Ein wenig schwierig fand ich die Massen an Namen und Charakteren, die in der Geschichte aufgetreten sind. Auch wenn der Stammbaum am Anfang des Buches durchaus hilfreich war, konnte ich mir nicht durchgehend jede der Figuren merken und richtig zuordnen, was zeitweise ziemlich verwirrend war.

    Die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart haben die Spannung durch das Geschehen hindurch aufrechterhalten können, sodass ich mich bis zum Schluss nicht gelangweilt habe. Die Verstrickungen der Familie waren dabei nicht immer ganz klar zu durchschauen, was ein wenig Mitdenken von Seiten des Lesers erforderlich gemacht hat.

    Was mir wirklich gut gefallen hat, waren die starken weiblichen Charaktere, deren Gedanken und Emotionen glaubwürdig und für den Leser spürbar beschrieben wurden. Simona war mir zwar nicht immer so sympathisch, und ich konnte nicht alle ihrer Entscheidungen und Ansichten nachvollziehen, auf das gesamte Buch gesehen war das jedoch kein Weltuntergang und hat die Atmosphäre der Geschichte nicht sonderlich negativ beeinflusst.


    Fazit:
    Auch wenn die Anzahl an Namen und Figuren manchmal ein wenig schwierig zu behalten und die Beschreibungen teilweise ein wenig zu viel waren, hat mir "Belmonte" gut gefallen. Besonders die Emotionen der verschiedenen Figuren wurden so authentisch beschrieben, dass mir das Lesen wirklich Spass gemacht hat.

    Dafür vergebe ich vier Bücherstapel.

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  • 5 Sterne

    22 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 01.03.2020

    Als Buch bewertet

    Nach dem Tod ihrer geliebten Grossmutter Franca erlebt deren Enkelin, die Landschaftsgärtnerin Simona, eine Überraschung, denn sie erbt ein altes Haus im beschaulichen italienischen Dörfchen Belmonte nicht weit von Ancona. Simona, die gerade ihren Job in einer Gärtnerei verloren hat und deren Beziehung momentan nicht so verläuft, wie geplant, ist neugierig, was sie in Belmonte erwartet und macht sich auf die Reise. Dort in den Hügeln zieht sie nicht nur in das geerbte Haus it wunderschönem Garten ein und trifft auf die unbekannte Verwandte ihres italienischen Familienzweigs, sondern erhält über Sprechkassetten, die ihr von einem Unbekannten zugespielt werden, zusätzlich Einblick in Francas bewegte Vergangenheit, die auch Auswirkungen auf Simonas Leben hat…
    Antonia Riepp hat mit „Belmonte“ einen wunderschönen Generationenroman vorgelegt, der nicht nur mit einer flüssigen, farbenfrohen und gefühlvollen Sprache besticht, sondern dem Leser neben einer spannenden und atmosphärisch-dichten Geschichte gleich drei interessante Frauenleben präsentiert, die einem mehr oder weniger mitten ins Herz treffen. Wechselnde Perspektiven lassen den Leser zwischen den Zeiten wandeln und dabei so unterschiedlichen Protagonistinnen kennenlernen, deren Einzelschicksale aber auch so manche nicht unwichtige Parallele in ihren Leben aufweisen. So trifft der Leser in Italien als erstes auf die Bauerntochter Teresa im Jahr 1944, wo sie während des Krieges mit ihrer Freundin Marta die Widerstandskämpfer in den Bergen mit Nahrung versorgt. Ihre unglückliche Liebe zum wohlhabenden Cesare Prisco wird sie ihr Leben lang begleiten ebenso wie ein dunkles Geheimnis, das sie mit Freundin Marta teilt. Teresas Tochter Franca führt ein ebenso bewegtes Leben wie ihre Mutter und kommt in den 50er Jahren als Gastarbeiterin nach Deutschland, wo sie eine Familie gründet, jedoch auch ein Geheimnis hütet. Schliesslich trifft man in der Gegenwart auf Francas Enkelin Simona und deren schwieriger Beziehung zu ihrer Mutter Marina. Die Autorin versteht es sehr geschickt, die Lebenswege der drei Frauen miteinander zu verweben und deren Geheimnisse gleich einem Quilt Stück für Stück aufzudecken und die unterschiedlichen Verwicklungen preis zu geben. Mit farbenprächtigen Beschreibungen lädt sie den Leser ein, sich selbst ein Bild vom gastfreundlichen Belmonte zu machen, den Düften der Kräuter und Früchten nachzuspüren und die italienische Lebensfreude zu teilen.
    Die wunderbar lebendigen Charaktere besitzen allesamt Persönlichkeit aufgrund ihrer glaubhaften Ecken und Kanten, in deren Kreis sich der Leser schnell wohl fühlt und das Mitleiden, Mithoffen und Mitfiebern leicht machen, während er ihre Schicksale verfolgt. Teresa ist eine Frau voller Träume, sie ist eine Kämpfernatur, die sich nicht unterkriegen lässt, auch wenn sie einige Niederschläge einstecken muss. Franca hofft auf ein besseres Leben, ihr Heimweh wird sie ihr Leben lang begleiten. Simona ist eine tatkräftige junge Frau, die an einem Scheideweg steht. Sie ist offen und direkt, mutig und entschlossen. Marta Ferri ist Teresa als Freundin bis in den Tod eng verbunden und teilt mit ihr so manches Geheimnis. Adriano, der Americano, ist ein zurückhaltender Mann, der selbst einen Schicksalsschlag zu verkraften hat und sich erst nach und nach öffnet. Tobias ist ein gradliniger Kerl, der seiner Frau die Wünsche von den Lippen abliest und ihr einiges an Freiraum lässt. Aber auch Irma, Giovanna, Federico, Marina oder Sebastian haben wichtige Rollen, mit der sie die Spannung in dieser generationsübergreifenden Geschichte steigern.
    „Belmonte“ ist vom ersten Moment an eine hinreissende und fesselnde Geschichte, die den Leser mit all seinen Geheimnissen und Verwicklungen in Atem hält und das Buch nicht aus der Hand legen lässt, bis alles aufgedeckt ist. Wunderbar erzählt und ein absolutes Lesehighlight! Chapeau – besser geht es nicht!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara T., 12.07.2020

    Als eBook bewertet

    Bella Italia mal anders
    Völlig unerwartet trifft Simona die Nachricht über den plötzlichen Tod ihrer geliebten Grossmutter. Die nonna Franca hinterlässt ihrer Enkelin ein Haus in Italien; dort hat Franca bis zur Auswanderung nach Deutschland gelebt.
    Simona verliebt sich sofort in das Haus in dem malerischen Ort Belmonte und findet dort Kassetten, die ihre nonna für sie aufgenommen hat. Auf den Kassetten befindet sich Francas Lebensbeichte, aus der Simona viel über die Geschichte ihrer deutsch-italienischen Familie erfährt. Mit viel Mut und Entschlossenheit bei ihrer Recherche nach eigenen Wurzeln stösst Simona auf einige dunkle Familiengeheimnisse und entdeckt schreckliche Wahrheiten.

    In ihrem ersten Familienroman „Belmonte“ erzählt Antonia Riepp die Geschichte einer Familie, die ihre Wurzeln in Italien hat. Vor meinem inneren Auge erschien ein idyllischer Ort in Marken, deren Bewohner vor den Unruhen und der Verwirrungen der Zeit nicht verschont geblieben sind. Da gab es Kämpfe und Widerstand gegen die deutschen Besatzer, später die mageren Nachkriegszeitjahre und Auswanderungen nach Amerika und nach Deutschland auf der Suche nach Arbeit. Objektiv und gleichzeitig sehr sensibel erzählt die Autorin über diese schwere Zeit, in der es viele Tragödien, Schmerz, Leid, verletzte Gefühle, sogar Verrat und Tod gegeben hat.
    Diese ergreifende Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Sie wurde im Wechsel aus zwei verschiedenen Zeitperspektiven erzählt; die aktuellen Ereignisse wurden gekonnt mit der bewegenden Beichte der verstobenen Grossmutter verflochten. Fesselnd und einfühlsam schreibt die Buchautorin über das traditionelle Leben in einem italienischen Dorf, über starke Frauen und Liebe, die nicht immer gelebt werden dürfte. Sehr interessant und behutsam wurden solche Themen wie Heimat und Zugehörigkeitsgefühl behandelt; die Romanheldinnen mussten sich oft entscheiden wie und wo sie ihr Leben weiterführen wollten.
    Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, so sehr haben mich die tragischen Schicksale der Protagonisten und ihren Familien bewogen. Das Buch liefert nicht nur idyllische Bilder der italienischen Landschaft; es gewährt tiefe Einblicke in das tägliche Leben der Dorfbewohner damals und heute. Dieser Roman ist absolut lesenswert!

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 06.06.2020

    Als eBook bewertet

    „Belmonte“ beginnt im Jahr 1944. Die Deutschen halten Italien in Atem und die Widerstandsgruppen leben gefährlich. Zwei junge Frauen gehören dazu. Sie bringen den Männern der Gruppe ihres Heimatortes regelmässig Lebensmittel und ihnen ist es egal, dass sie sich in Lebensgefahr begeben. Marta und Teresa, so heissen sie und Teresa ist eine der Hauptpersonen des Buches.

    Weiter geht es im Heute. Simona hat Garten- und Landschaftsbau studiert und lebt im Allgäu. Sie hat italienische Wurzeln und immer wieder geht ihr heisses Temperament mit ihr durch. Das gefällt ihrem Chef absolut nicht und die beiden trennen sich. Sie steht plötzlich ohne Job also ohne Einkommen da. Aber nicht nur das ist ein Tiefschlag, der sie berührt. Auch ihre Grossmutter stirbt ganz plötzlich und Teresa fällt in ein tiefes Loch. Sie wuchs bei ihren Grosseltern auf und hing sehr an ihrer „nonna“. Nach der Testamentseröffnung erfährt sie, dass diese ein Haus in Italien besitzt und sie als Erbin des Gebäudes genannt wurde. Teresa reist in das Land und dort erfährt sie, welche Persönlichkeit ihre Oma war. Und nicht nur das. Sie reist im wahrsten Sinne des Wortes zu ihren eigenen Wurzeln.

    Ein wirklich sehr mitreissendes Buch, das Belmonte. Es beschreibt die italienische Landschaft Marken so eindrücklich, dass ich sie geradezu vor Augen hatte. Aber auch die Familiengeschichte der jungen Simona ist spannend zu lesen. Zwei Stränge, die das Damals und das Heute erzählen, fügen sich am Schluss zu einem stimmigen Ganzen. Das hat die Autorin für meinen Geschmack perfekt zustande gebracht. Hier geht es auch um die Situation der „Gastarbeiter“, die nach Deutschland kamen, um hier zu arbeiten. Sie wurden heiss umworben und sollten im „Wirtschaftswunderland“ angeblich ihr Glück ohne grossen Aufwand machen können. Dass es anders war, beschreibt die Autorin Antonia Riepp ebenfalls sehr authentisch. Ich gebe fünf Sterne plusplus und eine ausdrückliche Leseempfehlung für dieses schöne Buch.

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  • 5 Sterne

    5 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 01.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Nach dem Tod ihrer geliebten Grossmutter Franca erlebt deren Enkelin, die Landschaftsgärtnerin Simona, eine Überraschung, denn sie erbt ein altes Haus im beschaulichen italienischen Dörfchen Belmonte nicht weit von Ancona. Simona, die gerade ihren Job in einer Gärtnerei verloren hat und deren Beziehung momentan nicht so verläuft, wie geplant, ist neugierig, was sie in Belmonte erwartet und macht sich auf die Reise. Dort in den Hügeln zieht sie nicht nur in das geerbte Haus it wunderschönem Garten ein und trifft auf die unbekannte Verwandte ihres italienischen Familienzweigs, sondern erhält über Sprechkassetten, die ihr von einem Unbekannten zugespielt werden, zusätzlich Einblick in Francas bewegte Vergangenheit, die auch Auswirkungen auf Simonas Leben hat…
    Antonia Riepp hat mit „Belmonte“ einen wunderschönen Generationenroman vorgelegt, der nicht nur mit einer flüssigen, farbenfrohen und gefühlvollen Sprache besticht, sondern dem Leser neben einer spannenden und atmosphärisch-dichten Geschichte gleich drei interessante Frauenleben präsentiert, die einem mehr oder weniger mitten ins Herz treffen. Wechselnde Perspektiven lassen den Leser zwischen den Zeiten wandeln und dabei so unterschiedlichen Protagonistinnen kennenlernen, deren Einzelschicksale aber auch so manche nicht unwichtige Parallele in ihren Leben aufweisen. So trifft der Leser in Italien als erstes auf die Bauerntochter Teresa im Jahr 1944, wo sie während des Krieges mit ihrer Freundin Marta die Widerstandskämpfer in den Bergen mit Nahrung versorgt. Ihre unglückliche Liebe zum wohlhabenden Cesare Prisco wird sie ihr Leben lang begleiten ebenso wie ein dunkles Geheimnis, das sie mit Freundin Marta teilt. Teresas Tochter Franca führt ein ebenso bewegtes Leben wie ihre Mutter und kommt in den 50er Jahren als Gastarbeiterin nach Deutschland, wo sie eine Familie gründet, jedoch auch ein Geheimnis hütet. Schliesslich trifft man in der Gegenwart auf Francas Enkelin Simona und deren schwieriger Beziehung zu ihrer Mutter Marina. Die Autorin versteht es sehr geschickt, die Lebenswege der drei Frauen miteinander zu verweben und deren Geheimnisse gleich einem Quilt Stück für Stück aufzudecken und die unterschiedlichen Verwicklungen preis zu geben. Mit farbenprächtigen Beschreibungen lädt sie den Leser ein, sich selbst ein Bild vom gastfreundlichen Belmonte zu machen, den Düften der Kräuter und Früchten nachzuspüren und die italienische Lebensfreude zu teilen.
    Die wunderbar lebendigen Charaktere besitzen allesamt Persönlichkeit aufgrund ihrer glaubhaften Ecken und Kanten, in deren Kreis sich der Leser schnell wohl fühlt und das Mitleiden, Mithoffen und Mitfiebern leicht machen, während er ihre Schicksale verfolgt. Teresa ist eine Frau voller Träume, sie ist eine Kämpfernatur, die sich nicht unterkriegen lässt, auch wenn sie einige Niederschläge einstecken muss. Franca hofft auf ein besseres Leben, ihr Heimweh wird sie ihr Leben lang begleiten. Simona ist eine tatkräftige junge Frau, die an einem Scheideweg steht. Sie ist offen und direkt, mutig und entschlossen. Marta Ferri ist Teresa als Freundin bis in den Tod eng verbunden und teilt mit ihr so manches Geheimnis. Adriano, der Americano, ist ein zurückhaltender Mann, der selbst einen Schicksalsschlag zu verkraften hat und sich erst nach und nach öffnet. Tobias ist ein gradliniger Kerl, der seiner Frau die Wünsche von den Lippen abliest und ihr einiges an Freiraum lässt. Aber auch Irma, Giovanna, Federico, Marina oder Sebastian haben wichtige Rollen, mit der sie die Spannung in dieser generationsübergreifenden Geschichte steigern.
    „Belmonte“ ist vom ersten Moment an eine hinreissende und fesselnde Geschichte, die den Leser mit all seinen Geheimnissen und Verwicklungen in Atem hält und das Buch nicht aus der Hand legen lässt, bis alles aufgedeckt ist. Wunderbar erzählt und ein absolutes Lesehighlight! Chapeau – besser geht es nicht!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinaliestvor, 14.11.2020

    Als Buch bewertet

    Teresa unterstützt die Resistance, wo sie nur kann. Die alten Schulfreunde sind im Jahr 1944 entweder an der Front oder sind bemüht, ihre Alten und ihre Höfe über Wasser zu halten. Es besteht wieder Hoffnung im Dorf und in der Gemeine in den Marken. Der Krieg soll bald enden. Wäre da nicht ein kleines Problem. Teresa wird schwanger.

    Von ihrem Vater wird sie an die Familie Ferri für einen alten Weinberg verschachert, um das Familienproblem der Farinas damit endgültig zu lösen. Doch für Teresa ist das keine Lösung.

    Als Franca geboren wird, ist der Krieg zwar endlich zu Ende, aber Italien steht still. Heruntergewirtschaftete Höfe, Armut und Arbeitsloskeit machen sich breit. Teresa verschwindet spurlos und lässt Franca bei ihrer besten Freundin Marta.

    Dort geht sie im riesigen Familienclan völlig auf und erfährt Liebe und Unterstützung, doch das Geld ist immer knapp. Sie beschliesst, ebenfalls wie viele andere Italiener in dieser Zeit, ebenfalls ihr Glück in Deutschland als Gastarbeiterin zu suchen.

    Aus Bella Italia im kalten dunklen Kempten angekommen muss sich Franca eingestehen, dass sie zwar mehr oder weniger über die Runden kommt, aber schwer von Heimweh geplagt wird.

    Erst als Franca auf Tobias trifft, wendet sich das Blatt.

    Simona, die junge arbeitslose Landschaftsgärtnerin mit italienischen Wurzeln wird vom Tod ihrer Grossmutter Franca schwer getroffen. Sie erbt den alten heruntergekommenen Farina-Hof in den Marken und beschliesst, dass es Zeit wird, endlich mal eine Auszeit zu nehmen.

    Fernab von ihrer verhassten Mutter Marina und ihrer aktuell bröckelnden Beziehung in Kempten muss sie feststellen, dass das Leben in den Marken sich gut anfühlt. Der Hof entpuppt sich als renoviertes Schmuckstück und der angrenzende Garten als kleines Paradies.

    Kaum angekommen wird sie schon vom Familienclan der Ferris eingenommen, bis eines Tages mysteriöse Briefumschläge mit Kassetten auftauchen.

    Bewaffnet mit einem Rekorder kommt Simona so ihrer Familiengeschichte auf die Spur.

    Fazit:

    Antonia Riepp hat mit Simona eine sympathische Figur geschaffen. Die junge Frau steht sich mit ihren Selbstzweifeln stets so im Weg, dass sie erst sehr spät begreift, welchen Schatz sie dank ihrer Grossmutter geerbt hat.

    Mit viel Gefühl und einer guten Portion italienischem Temperament kommt Simona nach und nach hinter die dunklen Familiengeheimnisse, die es bis zum Tod Francas zu bewahren galt.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 14.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Simonas Grossmutter Franca stirbt und hinterlässt ihr ein kleines Haus in Belmonte, von dem Simona nichts ahnte. Sie macht sich auf nach Italien und landet in einem kleinen verträumten Dorf. Hier findet sie Kassetten, auf denen Franca ihre Lebensgeschichte hinterlassen hat. Indem sie sich Simona das anhört, findet sie zu ihren eigenen Wurzeln.
    Antonia Riepp hat mich mit dieser Geschichte gleich gepackt. Ich mag es, wenn Protagonisten in die Vergangenheit ihrer Familien eindringen, die ihnen lange verborgen war. Erzählt wird die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen. So können wir Simona in der jetzigen Zeit begleiten und erfahren die Geschichte von Teresa und Franca in der Vergangenheit. Sehr schön und atmosphärisch ist auch die Gegend in Italien beschrieben.
    Die Charaktere sind lebendig und individuell gestaltet. Besonders die Frauen sind stark, obwohl ihnen das Leben nicht leicht gemacht wird.
    Simona ist ein deutsch-italienisches Gastarbeiterkind. Sie weiss immer noch nicht so recht, wohin sie gehört, bis sie nach Italien kommt. Hier erfährt sie ihre Familiengeschichte und muss Entscheidungen für ihr weiteres Leben treffen. Am meisten berührt hat mich das Schicksal von Teresa, die zwangsverheiratet wird und unter schrecklichen Bedingungen leben muss. Auch Franca hat es nicht leicht, aber sie kommt in eine Familie, die sie liebevoll aufnimmt und ihr die Grundlagen für das weitere Leben ermöglicht.
    Es ist eine wirklich tolle und mit viel Gefühl erzählte Familiengeschichte, in die ich wunderbar eintauchen konnte. Ich kann das Buch wirklich empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nisowa, 17.06.2020

    Als eBook bewertet

    In " Belmonte: Eine deutsch-italienische Familiensaga " ist Simona mehr als überrascht, als sie nach dem Tod ihrer nonna Franca ein Grundstück mt Haus in den italienschen Marken erbt.
    Denn ihre nonna Franca hat nie etwas davon verlauten lassen, das es in ihrer alten Heimat noch etwas von der damaligen Familie gibt.
    So macht sich die Landschaftsgärtnerin auf den Weg ins ferne Belmonte, um sich selbst ein Bild davon zu machen.
    Das viel mehr dahinter steckt und sie am Ende auch etwas wichtiges über ihre unvollständigen familiaren Verhältnissen erfährt, ahnte Simona da noch nicht. Doch nonna Franca hinterliess ihr Kassetten, die ihr Stück für Stück die Geschichte ihrer italienischen Familie erzählten.
    Die Familien-Saga lässt sich leicht und flüssig lesen, bleibt dabei spannungsgeladen sowie abwechslungsreich. Man darf mt Simona, nonna Franca und ihren Vohrfahren mitfiebern und die verschiedesten Emotionen erleben. Es gibt einiges zum schmunzeln, so manche mitfühlenden Momenten und die ein oder andere Träne zu vergiessen.
    Da ich erfahren wollte, wie es nonna Franca aber auch Simona ergangen war, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
    Das Buch bekommt von mir eine Lese / Kaufempfehlung und 5 Sterne .

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andy M., 10.06.2020

    Als Buch bewertet

    „Belmonte“ von Antonia Riepp beschreibt die Lebensgeschichte dreier Frauen. Theresa ist eine junge, starke Frau die in den letzten Kriegstagen in Italien versucht ihr Liebesglück zu finden und grosse Träume hat. Franca kommt als Gastarbeiterin aus Italien nach Deutschland und muss dort lernen sich in einem fremden Land durchzuschlagen. Simona ist hin- und hergerissen zwischen ihren italienischen und ihren deutschen Wurzeln und versucht in ihrem geerbten Haus in Belmonte sich selbst zu finden.

    Der Roman erzählt von diesen 3 Frauen in wechselnden Zeitebenen. Es ist ein lesenswerter und durchweg spannender und bewegender Familienroman über mehrere Generationen einer italienisch-deutschen Familie. Die Autorin schafft es durchweg die Spannung zu halten. Dabei fängt sie wunderbar das italienische Lebensgefühl ein und verknüpft es mit deutschen Tugenden. Die Figuren sind alle authentisch, was diesen Roman auszeichnet.

    Das einzig negative ist, dass die eigentliche gute Idee einen Stammbaum der relevanten Figuren auf der Innenseite des Covers abzudrucken, einen Teil der Handlung des Buches spoilert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 29.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Antonia Riepp erzählt in ihrer deutsch-italienischen Familiensaga die Familiengeschichte von Simona, die gerade ihre Grossmutter Franca verloren hat. In wechselnden Kapiteln reist man in der Gegenwart und Vergangenheit nach Belmonte in den italienischen Marken. Viele Fragen werden aufgeworfen, die im Verlauf bzw. am Ende der Geschichte zufriedenstellend beantwortet werden. Die Saga ist sehr mitreissend und fesselnd, da immer was Neues passiert und sich die Geheimnisse durch die Generationen hindurch ziehen, bis Simona sie anfängt aufzudecken. Mir haben die Beschreibungen der Landschaft, aber auch der italienischen Verwandtschaft sehr gut gefallen. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Jeder hat seine Ecken und Kanten, aber ich habe ihre Schicksale gerne verfolgt, die manchmal sehr zu Herzen gingen. Der Stammbaum im Einband war für mich wichtig, da ich immer mal wieder die Zusammenhänge nachgeschlagen haben. Jedoch verrät er schon ein paar Details im Voraus. Ich habe mich von dem Familienroman sehr gut unterhalten gefühlt und gerne die Geschichte verfolgt. Ein sehr empfehlenswertes Buch!

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