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  • 4 Sterne

    Petra K., 27.03.2019

    Dieser etwas andere historische Roman ist sehr anspruchsvoll, sowohl hinsichtlich der Sprache als auch die Geschichte betreffend.

    Die Geschichte zweier Freundinnen seit Kindertagen, die sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Es wird das Leben der beiden innerhalb von rund 50 Jahren erzählt. Über mehrere Generationen werden die persönlichen Schicksale in die Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingebunden. Die historischen Details sind gut recherchiert und zeigen die Zeit der beiden Weltkriege in Italien.

    Der Aufbau des Buches ist gewöhnungsbedürftig. Die unterschiedlichen Handlungsstränge werden ziemlich unstrukturiert aneinandergereiht, daher erfordert das Lesen dieses Romans sehr viel Konzentration. Die Übersicht der Familienbäume zu Beginn der drei Kapitel ist sehr hilfreich.

    Diese komplexe Geschichte ist mit vielen Zeitsprüngen ausgestattet, die nach einer Zeit der Eingewöhnung gut zu verfolgen ist. Die Wechsel insbesondere zwischen den Leben der beiden Protagonistinnen erfordert Aufmerksamkeit.

    Der Schreibstil ist aussergewöhnlich, insbesondere fallen die immer wiederkehrenden Auflistungen jeglicher Art auf. Einmal daran gewöhnt, hat mir diese Art des Schreibens sehr gut gefallen. Ein interessanter Roman, absolut lesenswert für diejenigen, die ein tiefsinniges Buch suchen.

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  • 4 Sterne

    Michael B., 22.04.2019

    Fast eine Jahrhundertrevue...
    Die italienische Autorin Raffaella Romagnolo, Jahrgang 1971, hat dem geneigten Leser einen grossen Roman geschenkt. Auf über fünfhundert Seiten entfaltet sie die Geschichte zweier Familien im Italien vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts bis hin zum Ende des zweiten Weltkrieges. Und das in einer eindringlichen Sprache (bzw. einer guten Übersetzung). Liebe, Verzweiflung, Politik, Klassenunterschiede, Auswanderung, Naturkatastrophe, die beiden Kriege... Im Mittelpunkt steht die Freundschaft zweier Frauen, Giulia und Anita; Anita verliebt sich in den Freund von Giulia; allerdings ist Giulia bereits von ihm schwanger; gekränkt wandert Giulia aus nach New York und kehrt nach Beendigung des zweiten Weltkrieges zurück in das italienische Dorf ihrer Jugend, bereits zu Tode erkrankt; wohl will sie Frieden schliessen mit der Vergangenheit. Poetische Beschreibungen der liebevollen Zuwendung zweier Menschen, Schilderungen der Grausamkeiten der Kriege, die Wahrnehmungsperspektive eines Hundes, eine grosse Hochzeit am Schluss, welche Mut macht für eine gerechtere Zukunft - all das enthält dieses lesenswerte Buch!

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  • 4 Sterne

    Calendula13, 16.04.2019

    Der Diogenes Verlag hat mit der italienischen Autorin eine äusserst gute Wahl getroffen.
    Im Roman „Bella Ciao“ von der italienischen Autorin Raffaella Romagnola wird die bewegende Geschichte von Giulia erzählt. Sie verliert ihren Verlobten Pietro an ihre beste Freundin Anita. Sie entschliesst sich vor lauter Enttäuschung und Schmerz ihre Heimat zu verlassen und einen Neubeginn in New York zu wagen. Fast ein halbes Jahrhundert später kommt sie als gestandene und erfolgreiche Frau zurück in ihren Geburtsort, um abzurechnen. Der Schreibstil ist angenehm gefühlvoll und authentisch zu lesen. Die starken Frauenfiguren haben mir sehr gefallen. Es ist ein Buch für interessierte Leser von Familiengeschichten mit Einblicken in die italienische Geschichte vom ersten Weltkrieg bis nach dem zweiten Weltkrieg.
    Gern empfehle ich diesen gut geschriebenen Lesegenuss weiter.

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  • 4 Sterne

    Ina R., 16.04.2019

    Dieser historische Roman über 2 italienische Freundinnen , die sich Anfang des 20. Jahrhundert aus Liebesgründen trennten, gefiel mir gut.
    Die ärmliche Situation ihrer Herkunft mit dem Zwang zur frühem Mitverdienst und die Entwicklung der Arbeiterbewegung in der Provinz vereint die Mädchen anfangs. Dann trennen sich die Wege total und könnten unterschiedlicher nicht sein, eine bleibt in Italien, eine geht nach Amerika und kommt nach 50 Jahren zurück , um die Freundin zu treffen. Die Rückblenden über Kriege, Sozialisten, Faschisten in Italien, Einwanderung, Geschäfte und Börse in Amerika sind sehr hautnah und detailliert beschrieben . Durchaus auch lehrreich.
    Kein reisserisches Buch , eher ruhig und lesenswert.

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  • 4 Sterne

    XYZ, 22.03.2019

    Fordernd, aber überzeugend


    Der Schreibstil ist nicht ganz einfach zu lesen, was man durch den Stammbaum am Anfang bereits erwartet. An den doch etwas anderen Schreibstil gewöhnt man sich recht schnell - über die Personen gewinnt man auch nach und nach einen Überblick, man muss aber immer dabei und voll aufmerksam sein, um nicht den Faden zu verlieren. Der Stammbaum und die Auflistung der handelnden Personen erleichtern das Zurechtfinden im Roman ungemein.
    Die Spannung im Buch kommt aber nicht zu kurz.
    Im Grossen und Ganzen konnte mich die Geschichte überzeugen.

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  • 3 Sterne

    Rabentochter, 13.04.2019

    Eindrücklich

    Ein gebrochenes Herz. Eine Reise nach Italien. Ein neues Glück – und doch bleibt der Wunsch nach Vergeltung. Giulia Masca kehrt zurück in den Ort ihrer Kindheit und Jugend und will Anita wiedertreffen, ihre Freundin aus Jugendzeiten. Anita, die Giulia mit deren Verlobten hinterging. Wie werden sie sich gegenübertreten?
    Der Leser reist mit Giulia zurück nach Italien, in den Ort Borgo die Dentra wo jeder Platz, jedes Haus Erinnerungen in Giulia wachrufen – gute wie schlechte. Diese Erinnerungen gehen sanft in Rückblenden über, sodass man sich unversehens in einem Zeitabschnitt gut ein halbes Jahrhundert zuvor wiederfindet. Stück für Stück setzen sich Bilder der Gegenwart und der Vergangenheit zusammen und ergeben ein Ganzes.
    Die Figuren, ihre Charaktere und ihre Motive werden eingehend beleuchtet, was einen atmosphärisch sehr dichten Roman entstehen lässt. Man wird förmlich in die jeweiligen Leben hineingezogen, kann den Gestand in der Baumwollspinnerei riechen, die Geräusche des hektischen New York hören... Dadurch ergeben sich aber auch teilweise gewisse Längen in der Erzählung, die sich aber überwinden lassen.
    Romagnolo schafft ein aufregendes Protrait einer Zeit der Umbrücke und zeigt Figuren mit Mut, grossen Gefühlen und harten Schicksalen, die vom Leben gezeichnet sind und doch letztendlich nur ihr kleines persönliches Glück suchen.
    Fazit: Eine spannende Charakterstudie, wunderbar in Szene gesetzt, wenn man über die erzählerischen Längen hinwegkommt.

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  • 3 Sterne

    Langeweile, 20.03.2019

    Klappentext übernommen:
    Piemont, 1946.
    Giulia Masca kommt als gemachte Frau zurück in das Städtchen ihrer Kindheit, wo sie noch eine Rechnung offen hat. Vor fast 50 Jahren wurde sie von ihrer besten Freundin Anita und ihrem Verlobten hintergangen, weshalb Giulia die Flucht ergriffen und sich in New York eine neue Existenz aufbaute. Nach einem halben Jahrhundert will sie Anita wieder treffen - wie werden Sie sich gegenüber treten?
    Eine Familiensaga voller Geschichten, die das 20. Jahrhundert schrieb.

    Meine Meinung:

    Die Geschichte als solches war sehr interessant, ebenso gefiel mir der behutsame Schreibstil der Autorin.
    Der Roman bewegte sich in einem Zeitrahmen von 1900-1946 und in diesem wechselte die Geschichte ziemlich übergangslos hin und her,das erschwerte das Lesen sehr stark.
    Immer wenn ich dachte, jetzt hat mich die Geschichte eingefangen, gab es wieder einen Zeit und Perspektivenwechsel und ich musste mich wieder neu eingewöhnen.
    Zum Glück gab es die Familien - Stammbäume, welche dabei halfen, die vielen Personen entsprechend einzuordnen.
    Da in den Zeitraum der Geschichte zwei Weltkriege fielen, wurde auch der historische Hintergrund eingehend erläutert, was mir gut gefallen hat.

    Fazit:

    Trotz des interessanten Plots konnte mich die Geschichte nicht wirklich einfangen.

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  • 3 Sterne

    yellowdog, 20.03.2019

    Fern von Ferrante

    Es ist nicht einfach, in das Buch reinzukommen. Eine stringente Handlung erzählt die italienische Schriftstellerin Raffaella Romagnolo kaum. Es sind mehr viele kleine Nebenhandlungen, die überzeugen können und die Sprache reisst es raus. Es gibt viele bemerkenswerte und präzise Sätze. Man bekommt Lust, viel zu zitieren, aber das lasse ich lieber.
    Und Atmosphäre entwickelt sich stark. Mit der Protagonistin Giulia Masca wurde ich kaum warm, mit Anita war es auch nicht viel besser. Es wird einfach keine Verbindung zwischen den Figuren und dem Leser aufgebaut. Ein deutliche Schwäche des Romans.
    Aber die zeitliche Präsenz der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wirkte stark.
    Dabei sind sowohl die Beschreibungen der USA als auch Italiens treffend.
    Literatur spielt oft eine Rolle. Erwähnt werden Upton Sinclair, der Jack London beeinflusste, Der Graf von Montechristo, Vom Winde verweht, Shakespeare etc.

    Weil Bella Ciao genau wie Elena Ferrantes Neapel-Romane eine Familien-Saga ist, bietet sich ein Vergleich an. Auch hier geht es schicksalhaft um das Leben zweier Freundinnen. Aber die Stimmung und der Erzählton ist doch ein ganz anderer! Deswegen sind Ferrante-Fans hier vielleicht doch nicht so gut aufgehoben.

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  • 3 Sterne

    Pseudo, 14.03.2019 bei bewertet

    Giulia wächst in sehr ärmlichen Verhältnissen in Italien auf. Kaum das Notwendigste ist zum Leben vorhanden. Mit ihrer besten Freundin, der Anita, teilt sie ihr Leid.
    Als ihr Verlobter sie dann mit ihrer besten Freundin betrügt und sich dann auch noch der Anita ganz zuwendet, sieht Giulia für sich keine Zukunft mehr in Italien. Durch einen gefundenen Zeitungsausschnitt erfährt sie von einer Überfahrt nach Amerika. Diese Chance nutzt sie.
    Durch die verschiedenen Zeitebenen und die vielen Orte und Namen bin ich nur sehr schwer in die Geschichte reingekommen. Phasenweise, wenn der Schreibstil mal sehr flüssig von einem Ereignis berichtet hat, hat das Lesen auch grossen Spass gemacht. Aber insgesamt gesehen, hat mich das Buch leider enttäuscht.

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  • 2 Sterne

    Linatost, 15.04.2019

    Es ist eine Geschichte wie wir sie schon öfters gelesen, gesehen und gehört haben. Der Verlobte und die beste Freundin haben unfreiwillig die Gelegenheit etwas Zeit miteinander zu verbringen. Plötzlich stellen sie fest, dass ihr Herz eher füreinander als für die kranke Verlobte zuhause schlägt. Kurz darauf erfährt auch Giulia von den Gefühlen der beiden und flieht aus ihrem sehr armen Leben. Niemand sieht wie sie nach Amerika aufbricht. So bleiben alle daheim Gebliebenen erstmal im Unklaren aber führen ihr Leben weiter. Giulia landet in Amerika und findet dort irh Glück. Nach fast 5 Jahrzehnten führt eine Reise sie in die Nähe ihrer Heimat und sie kann sich der Wehmut nicht entziehen einen Bick in ihre alte Heimat zu werfen. Das Buch erzählt aber noch viel mehr. Es erzählt das Wechselvolle Leben aller an der Geschichte Beteiligten und deren angehörigen.

    Letztendlich konnte mich das alles aber nicht recht packen. Die Grundstory war bereits auf den ersten 60 Seiten auserzählt und danach kam nur noch das Zwischengplänkel ohne wirklich Spannung. Sprachlich hat mich das Buch durchaus angesprochen und schnell durchs Buch getragen.

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  • 5 Sterne

    1 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Batyr, 19.04.2019 bei bewertet

    Italienisches Panorama
    Dies ist nicht das Italien, das deutsche Urlauber im Bewusstsein haben! Der Leser begleitet Giulia, die nach dem 2. Weltkrieg aus Amerika heimkehrt, weil sie glaubt, in dem Städtchen noch eine Rechnung begleichen zu müssen. Nach dem Rückblick auf das Dorf im Jahre 1900 wundert sich der Leser, dass Giulia das Bedürfnis hat, nach beinahe fünfzig Jahren zurückzukehren. Aber Rache ist ein Gericht, das am besten kalt genossen wird. Raffiniert ist der Ablauf der Handlung komponiert. Während ‚die Amerikanerin‘ die Topographie vor ihren Augen mit der Szenerie ihrer Erinnerung vergleicht, verfolgen wir atemlos dieses Leben in bitterster Armut, die Giulias Kindheit prägt. Wir haben es nicht nur mit einer spannenden Familiensaga zu tun, sondern werden schonungslos konfrontiert mit einem düsteren Kapitel italienischer Sozialgeschichte. Während Giulias Gedanken sich auf Anita richten, der Freundin, die zur Rivalin wurde, entfaltet sich ein Abriss der Historie Italiens, wie sie erbarmungslos Anitas Schicksal prägte. Giulia, geleitet von einem gütigen Geschick, gestaltet in ihrem Leben den ‚American Dream‘, währenddessen tobt sich in Anitas Dasein der Wahnsinn der europäischen Geschichte aus. Raffaella Romagnolo orientiert sich an gewaltigen literarischen Vorbildern: sie weiss, welchen Goldstandard ‚Die Verlobten‘ oder ‚Der Leopard‘ setzen, aber beherzt und brillant entfaltet sie vor uns ihr italienisches Panorama in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 27.04.2019

    Das Schicksal ist ein Rätsel
    In ihrem Roman “Bella Ciao“ (Originaltitel: "Destino") zeichnet Raffaella Romagnolo das Schicksal einiger ausgewählter Familien im fiktiven Borgo di Dentro vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis 1946 nach und liefert dabei ein gut recherchiertes Porträt italienischer Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, das zwei Weltkriege und den Faschismus ebenso umfasst wie die Situation italienischer Einwanderer in den USA.
    Im Mittelpunkt steht Giulia Masca, Mitte 60, die 1946 in Begleitung ihres Sohnes Michael zum ersten Mal in den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt, den sie 45 Jahre zuvor fluchtartig verlassen hatte, nachdem sie kurz vor der Hochzeit den Verrat ihres Verlobten Pietro und ihrer besten Freundin Anita bemerkt hatte. Die schwangere 20jährige lernt in New York den Geschäftsmann Libero Manfredi kennen, der ihr fortan ein zuverlässiger Ehemann und Vater für ihren Sohn ist. Der Roman berichtet über ihr Leben in der neuen Welt ebenso wie über ihre harte Kindheit und Jugend mit einem Alkoholiker als Vater und einer verbitterten Mutter, die sie nicht liebt. Die Autorin benutzt die Technik des umgestellten Erzählens, um sowohl die private als auch die grosse Geschichte mit vielen Rückblenden, Wechseln der Erzählperspektive und Zeitsprüngen zu erzählen, wobei sie immer wieder zur Gegenwart zurückkehrt, wo sich Giulia auf die Begegnung mit ihrer Vergangenheit vorbereitet. Eine Vielzahl von Personen, die mehreren Generationen angehören, macht die Lektüre nicht einfacher. Dennoch bleibt ein sehr positiver Eindruck zurück, denn der Leser geht mit einem enormen Zuwachs an Wissen aus der Lektüre des Romans hervor - sowohl, was die Situation ausgebeuteter Arbeiter in den Fabriken und von Halbpächtern im Weinanbau und in der Landwirtschaft als auch den Faschismus unter Mussolini betrifft. Viele Orte und Personen sind echt, und die beschriebenen Ereignisse, z.B. den Überfall auf die Druckerei und das Massaker an den Partisanen hat es wirklich gegeben. Besonders beeindruckt hat mich der letzte Teil des Romans, der den verlustreichen Kampf der Partisanen in der Resistenza zeigt. Der deutsche Titel macht insofern Sinn, als “Bella Ciao“ das berühmte italienische Partisanenlied aus dem Zweiten Weltkrieg war, das als Kampflied von Revolutionären aller Art überlebt hat. Es gibt viele Tote im Roman, aber dennoch auch tröstliche Botschaften: Familie ist wichtig, denn gerade in schwierigen Zeiten muss man füreinander da sein. Die Vergangenheit gibt es nicht, denn man muss nach vorn schauen. Leben heisst gehen. Eventuell darf man allerdings zurückkehren so wie Giulia, die sich auch zukünftige Begegnungen ihres Sohnes und seiner Familie mit den Menschen in Borgo di Dentro vorstellen kann.
    Der Roman ist keine einfache Lektüre, aber absolut lohnend, wenn man sich erst einmal darauf einlässt.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Webervogel, 23.04.2019

    Intensive Familiensaga

    Raffaella Romagnolo erwähnt das titelgebende Partisanenlied „Bella Ciao“ nur einmal namentlich in ihrem neuesten Buch, doch Partsianen gibt es dafür reichlich. Die Handlung spielt im Dorf Borgo di Dentro im ialienischen Piemont, in das die Amerikanerin Giulia Masca 1946 zurückkehrt, nachdem sie es 45 Jahre zuvor in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verlassen hat. Giulia Masca stammt aus einfachsten Verhältnissen und hat schon als Kind in der örtlichen Seidenspinnerei gearbeitet. Wegen des Verrats einer Freundin hat sie die Heimat verlassen und in New York Glück und Wohlstand gefunden, während Europa erst vom Ersten und dann vom Zweiten Weltkrieg erschüttert wurde. Nun ist sie für eine Nacht zurückgekehrt und die Erinnerungen holen sie ein. Doch nicht nur Giulia Mascas Leben wird in Rückblicken berichtet – auch das ihrer Kindheitsfreundin Anita Leone, die Borgo die Dentro nie verlassen hat. Im Gegensatz zu Einzelkind Giulia wurde Anita in eine starke und nicht ganz so arme Grossfamilie hineingeboren, die gepachtete Weinberge bewirtschaftet. Ihre Kindheit ist glücklicher als die ihrer Freundin, doch leicht hat sie es später nicht. Die Autorin schildert entbehrungsreiche, harte Arbeiterleben, die von Existenzängsten, Kriegen und Naturkatastrophen erschüttert werden, doch auch von Liebe, Zusammenhalt und Loyalität geprägt sind. Gleich an zwei Stellen hat Raffaella Romagnolo Stammbäume eingefügt, damit ihre Leser von den komplexen Beziehungsgeflechten nicht zu verwirrt sind. Ich musste nur manchmal darauf zurückgreifen: Die meisten Figuren sind gut greifbar und mit klaren Eigenheiten versehen, was es leichter macht, sich in den verschiedenen Familienverbünden einigermassen zurechtzufinden.

    „Bella Ciao“ ist nicht immer ganz einfach zu lesen. Nicht so sehr wegen der Fülle an Protagonisten, auch nicht wegen der immerhin fast ein halbes Jahrhundert umfassenden, umrissenen italienischen Geschichte: Was mir etwas zugesetzt hat, sind Beschreibungen von Elend und Leid. Als Leser zieht man mit den Figuren in Schlachten, die in den meisten Familiensagas nicht so detailliert beschrieben werden. Beim Lesen war ich mehr als einmal froh, 100 Jahre nach den Hauptfiguren geboren worden zu sein. Doch „Bella Ciao“ ist auch einer dieser Romane, die einem eine ganz neue, in meinem Fall unbekannte Welt eröffnen, die man nicht mehr vergisst. Die Autorin schreibt mit viel Einfühlungsvermögen und schafft so komplexe Entwicklungen, in denen Menschen über sich hinauswachsen und auch Gut und Böse nicht immer klar zu trennen sind. Ich empfehle, sich etwas Zeit für „Bella Ciao“ zu nehmen – es ist kein Buch, bei dem es reicht, jeden Abend vor dem Einschlafen ein paar Seiten zu lesen. Doch wem es möglich ist, sich von Raffaella Romagnolo nach Borgo di Dentro mitnehmen zu lassen, der wird mit einem intensiven Leseerlebnis belohnt und weder Giulia Masca noch die Familie Leone schnell vergessen können.

    Ich habe dieses Buch als Leseexemplar erhalten.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 27.03.2019

    Bereits seit den Kindertagen sind Giulia und Anita beste Freundinnen, fast wie Schwestern. Gemeinsam waren sie, noch als Kinder, in der Seidenweberei beschäftigt, gemeinsam litten sie Hunger, gemeinsam kämpften sie gegen Ungerechtigkeit. Sie vertrauten einander alles an, jedoch nicht, dass Anita eine Liebesbeziehung mit Giulias Verlobten Pietro Ferro einging. Giulia bekam es heraus und flüchtete, bereits schwanger, aus ihrem beschaulichen piemontesischem Dorf nach New York. Mit einem erkauften Schreiben gelang es ihr, dort Fuss zu fassen und einen Mann kennenzulernen, der sie trotz des zu erwartenden Babys lieben lernte. 45 Jahre lebte sie dort, baute sich ein wohlhabendes Zuhause mit ihrem Sohn und den Enkeln auf. Sie vermisste ihre alte Heimat, eine Reise zurück war durch die Zuwanderungsbegrenzung und die beiden Weltkriege nicht möglich. Jetzt, im Jahre 1946, hat ihr Sohn Michael sie zur Rückkehr bewegen können. Doch was erwartet sie dort, wer lebt noch, trifft sie auf Anita und Michaels Vater Pietro Ferro?
    Der Roman spielt mit den Zeiten und Kontinenten. Auch wenn das meiste aus Sicht Giulias beschrieben wird, so kommen auch die Menschen um sie herum zu Wort. Jeder erzählt aus seiner Sicht sein Leben. Tod und Geburt, Faschismus und Revolution, Liebe und Hass, Hunger und Reichtum begegnen sich hier und werden hervorragend miteinander verknüpft. Man taucht förmlich ein in das Leben dieser Familien.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbstrose, 20.03.2019

    Als Giulia Masca entdeckte, dass ihr Verlobter Pietro sie mit ihrer besten Freundin Anita hinterging, verliess sie fluchtartig ihr Heimatdorf Borgo die Dentro im Piemont, um in Genua das nächste Schiff nach Amerika zu nehmen. Jetzt, 1946, 45 Jahre später, kehrt sie als wohlhabende Frau mit ihrem Sohn Michael zu einem kurzen Aufenthalt zurück. Sie möchte mit der Vergangenheit abrechnen, erfahren wie es Anita und Pietro erging. Giulia selbst hatte Glück. Als sie Anfang des 20. Jahrhunderts schwanger in New York ankam, lernte sie den älteren Krämer Libero Manfredi kennen, der sie heiratete und für ihr Kind wie ein leiblicher Vater war. Doch nun, zurück in der alten Heimat, zögert sie. Soll sie sich zu erkennen geben? Soll sie Anita und Pietro aufspüren? Soll sie alte Wunden aufreissen? …

    Die Autorin Raffaella Romagnolo wurde 1971 in Casale Monferrato/Piemont geboren. Sie ist Lehrerin für Geschichte und Italienisch und schreibt seit 2007 auch Romane, für die sie bereits für den Premio Strega nominiert war. Heute lebt die sie in Rocca Grimalda im Piemont.

    Der Roman „Bella Ciao“ (Original „Destino“) befasst sich sowohl mit dem Leben einiger Familien in Italien, als auch mit dem Schicksal italienischer Auswanderer in New York, und umfasst den Zeitraum von etwa 1900 bis 1946. Der Leser erhält einen tiefen Einblick in die Not in Italien während der beiden Weltkriege, erfährt über die Ausbeutung der Fabrikarbeiter und der Landpächter, liest über Naturkatastrophen, über Gemetzel an der Front und über den schier aussichtslosen Kampf der Partisanen gegen den aufkommenden Faschismus unter Mussolini. Es sind viele Tote und Verletzte zu beklagen. Auch die ausgewanderten Italiener in den USA hatten ihre Probleme, mussten sie doch gegen manche Vorurteile ankämpfen. Während Giulia durch das Dorf wandert und auf ihr eigenes, manchmal hartes, Leben zurückblickt erfährt man auch, wie es ihrer damals besten Freundin Anita, deren Familie und Giulias Verlobten Pietro nach ihrer Flucht ergangen ist.

    Das Buch beeindruckt durch seine Sprachintensität, ist jedoch wegen der vielen Zeitsprünge, Rückblenden und Perspektivwechsel nicht ganz einfach zu lesen. Es erfordert schon ein gewisses Mass an Konzentration, um das Geschehen zu verfolgen und die Ereignisse richtig einzuordnen. Sehr viele Personen bevölkern die Geschichte, so dass die eingefügten Familien-Stammbäume und die Übersicht über weitere Personen zu Beginn jedes der drei Teile sehr hilfreich sind. Die Autorin zeichnet ein atmosphärisch dichtes Bild des Lebens der Menschen im Piemont zur damaligen Zeit und besitzt ein feines Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen. Die Charaktere sind sehr lebensecht und authentisch. Auf eindrückliche, höchst lesenswerte Weise wurden hier fiktive Familiendramen mit historischer, sehr gut recherchierter Zeitgeschichte verbunden.

    Fazit: So muss gute Literatur sein, anspruchsvoll, ernsthaft und doch unterhaltend.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 19.03.2019

    Giulia wächst in sehr ärmlichen Verhältnissen in Italien auf. Kaum das Notwendigste ist zum Leben vorhanden. Mit ihrer besten Freundin, der Anita, teilt sie ihr Leid.
    Als ihr Verlobter sie dann mit ihrer besten Freundin betrügt und sich dann auch noch der Anita ganz zuwendet, sieht Giulia für sich keine Zukunft mehr in Italien. Durch einen gefundenen Zeitungsausschnitt erfährt sie von einer Überfahrt nach Amerika. Diese Chance nutzt sie.
    Durch die verschiedenen Zeitebenen und die vielen Orte und Namen bin ich nur sehr schwer in die Geschichte reingekommen. Phasenweise, wenn der Schreibstil mal sehr flüssig von einem Ereignis berichtet hat, hat das Lesen auch grossen Spass gemacht. Aber insgesamt gesehen, hat mich das Buch leider enttäuscht.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne M., 07.04.2019 bei bewertet

    Das Schicksal ist ein Rätsel
    In ihrem Roman “Bella Ciao“ (Originaltitel: "Destino") zeichnet Raffaella Romagnolo das Schicksal einiger ausgewählter Familien im fiktiven Borgo di Dentro vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis 1946 nach und liefert dabei ein gut recherchiertes Porträt italienischer Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, das zwei Weltkriege und den Faschismus ebenso umfasst wie die Situation italienischer Einwanderer in den USA.
    Im Mittelpunkt steht Giulia Masca, Mitte 60, die 1946 in Begleitung ihres Sohnes Michael zum ersten Mal in den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt, den sie 45 Jahre zuvor fluchtartig verlassen hatte, nachdem sie kurz vor der Hochzeit den Verrat ihres Verlobten Pietro und ihrer besten Freundin Anita bemerkt hatte. Die schwangere 20jährige lernt in New York den Geschäftsmann Libero Manfredi kennen, der ihr fortan ein zuverlässiger Ehemann und Vater für ihren Sohn ist. Der Roman berichtet über ihr Leben in der neuen Welt ebenso wie über ihre harte Kindheit und Jugend mit einem Alkoholiker als Vater und einer verbitterten Mutter, die sie nicht liebt. Die Autorin benutzt die Technik des umgestellten Erzählens, um sowohl die private als auch die grosse Geschichte mit vielen Rückblenden, Wechseln der Erzählperspektive und Zeitsprüngen zu erzählen, wobei sie immer wieder zur Gegenwart zurückkehrt, wo sich Giulia auf die Begegnung mit ihrer Vergangenheit vorbereitet. Eine Vielzahl von Personen, die mehreren Generationen angehören, macht die Lektüre nicht einfacher. Dennoch bleibt ein sehr positiver Eindruck zurück, denn der Leser geht mit einem enormen Zuwachs an Wissen aus der Lektüre des Romans hervor - sowohl, was die Situation ausgebeuteter Arbeiter in den Fabriken und von Halbpächtern im Weinanbau und in der Landwirtschaft als auch den Faschismus unter Mussolini betrifft. Viele Orte und Personen sind echt, und die beschriebenen Ereignisse, z.B. den Überfall auf die Druckerei und das Massaker an den Partisanen hat es wirklich gegeben. Besonders beeindruckt hat mich der letzte Teil des Romans, der den verlustreichen Kampf der Partisanen in der Resistenza zeigt. Der deutsche Titel macht insofern Sinn, als “Bella Ciao“ das berühmte italienische Partisanenlied aus dem Zweiten Weltkrieg war, das als Kampflied von Revolutionären aller Art überlebt hat. Es gibt viele Tote im Roman, aber dennoch auch tröstliche Botschaften: Familie ist wichtig, denn gerade in schwierigen Zeiten muss man füreinander da sein. Die Vergangenheit gibt es nicht, denn man muss nach vorn schauen. Leben heisst gehen. Eventuell darf man allerdings zurückkehren so wie Giulia, die sich auch zukünftige Begegnungen ihres Sohnes und seiner Familie mit den Menschen in Borgo di Dentro vorstellen kann.
    Der Roman ist keine einfache Lektüre, aber absolut lohnend, wenn man sich erst einmal darauf einlässt.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 15.05.2019

    Eine packende Familienchronik

    Der Krieg ist vorbei und Giulia Masca wagt den Schritt zurück in ihre Heimat. Sie kehrt mit einem Gefühl der Unsicherheit an den Ort ihr Kindheit zurück, da sie ihn damals aufgrund einer bitteren persön-lichen Erfahrung verlassen hat. Ihr langjähriger Freund Pietro hat sie mit ihrer besten Freundin Anita hintergangen. In einer spontanen Reaktion ist sie nach Amerika geflohen, wo sie sich ein neues Leben aufgebaut hat. Nach vielen Jahren will sie nun Anita begegnen, ohne zu wissen, was ihr Schicksal für sie vorgesehen hatte...

    Die Autorin Raffaella Romagnolo hat aus meiner Sicht mit "Bella Ciao" einen fesselnden Familienroman in einer spannenden historischen Kulisse geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und nicht immer einfachen Schreibstil, der meine ganze Aufmerksamkeit erforderte, aber mich gleichzeitig in den Bann ziehen konnte. Die komplexe Familienchronik ist gespickt von dramatischen Schicksalsschlägen, Enttäuschungen und auch glücklichen Verbindungen. Das Ganze wird von Raffaella Romagnolo gekonnt in den historischen Hintergrund der beiden Weltkriege verpackt, was der Chronik einen besonderen Stempel aufsetzt.

    "Bella Ciao" ist für mich ein besonderer Roman, der mich in seiner Art überrascht und begeistert hat. Gerade die bildgewaltige Sprache der Autorin konnte mich überzeugen und die Wichtigkeit den dramatischen historischen Hintergrund immer wieder aufzubereiten zeigt die Tatsache, dass für die Europa-Wahlen tatsächlich Enkel des damalig herrschenden Mussolini zur Wahl stehen. Ich empfehle das aus meiner Sicht äusserst lesenswerte Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen weiter.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 11.05.2019

    Unter ärmlichsten Verhältnissen leben die Kleinpächter und Fabrikarbeiter in Borgo di Dentro Ende des 19. Jahrhunderts. Schon als kleine Mädchen mussten Giulia und ihre Freundin Anita in den Seidenspinnereien hart arbeiten. Der Lebensweg scheint für beide vorgezeichnet zu sein. Doch dann muss Giulia erfahren, dass ihre beste Freundin und Vertraute und ihr Verlobter sich in einander verliebten und verletzt verlässt sie ihre Heimat Richtung New York. Mittellos und schwanger landet sie dort in der Grosseria des Libero Manfredi, der sie grossherzig aufnimmt, ihr und ihrem Kind Liebe und Heimstatt bietet.


    Nach gut 50 Jahren kehrt Giulia, nun eine vermögende Amerikanerin mit ihrem Sohn Michael nach Borgo zurück. Wie wird ihr Zusammentreffen mit Anitia sein?


    Der grossartige Familienroman von Raffaella Romagnolo fächert ein breites Familienepos vor dem Hintergrund der turbulenten Zeitgeschichte auf. Über Borgo sind zwei Weltkriege hinweg gezogen, die viele Opfer in den Familien forderten. Auch Anita musste viel Blutzoll bezahlen. Es hat sich für die kleinen Leute nie etwas geändert, ob Republik oder Faschisten an der Macht waren. Während Giulia in Borgo ist, taucht sie immer wieder in Erinnerungen ein. Die ersten harte Jahre für Immigranten in New York, der allmähliche mühsam erarbeitete Wohlstand und immer wieder auch ihre Enttäuschung über Anita Leone und Pietro.


    Ein zweiter, in die Handlung eingewobener Erzählstrang betrifft die Sippe der Leones, ihr Schicksal während der beiden Kriege und des Widerstands gegen die Faschisten.


    Es ist die bildgewaltige Sprache, die mich fasziniert hat. Ein halbes Jahrhundert wird geschildert und die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge haben mir ausgesprochen gut gefallen. Ein interessantes Epos mit zwei starken Frauen im Mittelpunkt, zu denen sich im letzten Drittel noch eine weitere starke Frauenfigur mit der jungen Marchesina Adelaide gesellt.


    Hatte ich, ein wenig durch den Klappentext ( …. sie hat noch eine Rechnung offen)in die Irre geführt, eine Rachegeschichte a lá „Besuch der alten Dame“ erwartet, stellt sich dieser Roman wesentlich vielschichtiger dar. Es ist ein farbiges, fesselndes Zeitbild eines sehr bewegten Jahrhunderts und wieder mal ein Beispiel dafür, dass der Diogenes Verlag ein Händchen für ganz besondere literarische Entdeckungen hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Billbo, 16.03.2019

    Vor vielen Jahren aus Enttäuschung, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ihrer Heimat, eines piemontesischen Dorfes, nach Amerika entflohen, lässt uns die Autorin an dem weiteren Leben der Giulia Masca teilhaben. Und nicht nur dies. Parallel dazu wird nicht nur ihr weiterer Lebensweg verfolgt, sondern auch der ihrer Freunde und Verwandten, die sie verliess.
    Kurz nach der Jahrhundertwende beginnt der Roman und endet fast 50 Jahre später. Die Handlungsstränge und die beteiligten Personen wurden sehr gut herausgearbeitet. Hilfreich waren die aufgezeigten Lebensbäume der Familien. An manchen Stellen habe ich allerdings erst eine Seite später bemerkt, dass ich mich gerade wieder in der anderen Geschichte befinde. Dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen, denn der Schreibstil hat mich mitgenommen. Die sprachkünstlerische Gestaltung war so gut, dass ich wirklich alle Personen und die Landschaft vor Augen hatte. Und überdies erfährt man in diesem Buch auch so einiges über die Wirren des ersten und zweiten Weltkrieges und die Partisanenkämpfe. Ich kann dieses Buch sehr empfehlen, denn die Autorin schreibt wirklich mit gefühlter Hingabe und Leidenschaft.

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