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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 29.10.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Berlin 1903. Rahel Hirsch will unbedingt Ärztin werden. Doch schon die Ausbildung ist sehr schwierig. Endlich erhält sie an der Charité eine vor erst unbezahlte Assistentinnenstelle. Sie ist die erste Frau überhaupt, die dort im „gehobenen Dienst“ arbeiten darf. Ihre männlichen Kollegen sind zum grössten Teil ablehnend. Sie hält nur wenig Unterstützung. Erst nach und nach erarbeitet sie sich die Achtung der Kollegen, die der Patienten erhält sie schnell. So wird sie die erste Frau Doktor. Später wird sie ebenfalls die erste Professorin in Deutschland.

    Das Buch betrachte ich als absolut gelungen. Zum einen hat es einen gut lesbaren Stil, der geschichtliche Ereignisse mit privaten Erlebnissen vermischt. Neben der ersten Frau Doktor kommen andere Figuren aus der Arbeiterklasse, dem Adel, dem Bürgertum beziehungsweise dem Judentum vor und werden problemlos im Lauf der Geschichte vorgestellt. Diese Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist interessant. So wird sowohl der Verlauf des ersten Weltkrieges, wie z. B. die Entwicklung der Medizin in dieser Zeit auch für Laien verständlich beschrieben. Nebenbei gibt es die Anfänge des Fliegens, die Anfänge der Frauenbewegung, alles gut lesbar in einem Roman der ebenso unterhält. Für mich ist das die volle Punktzahl wert.

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  • 2 Sterne

    Therese B., 26.10.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    der 1.Band war besser, zulangfädig !

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  • 4 Sterne

    Ariettas Bücherwelt, 18.09.2019

    Als Buch bewertet

    Zwei starke und mutige Frauen
    Inhaltsangabe: Quelle Rowohlt
    Die Geschichte der Charité geht weiter. Nach dem Bestseller „Hoffnung und Schicksal“ erzählt Ulrike Schweikert ein weiteres spannendes Kapitel aus der Welt des berühmten Krankenhauses. Im Berlin der ausgehenden Kaiserzeit kämpfen zwei Frauen um ihr Glück und für die Rechte von Frauen. Rahel Hirsch ist eine der ersten Ärztinnen, die an der Charité praktizieren. Doch als Frau unter lauter männlichen Kollegen hat sie es nicht leicht. Von Gleichberechtigung ist man selbst in der sonst so fortschrittlichen Hauptstadt noch weit entfernt. Das erlebt auch die junge Arbeiterin Barbara täglich. Sie schuftet in der Wäscherei der Charité und muss immer wieder erfahren, was es bedeutet, wenn Männer Frauen als Besitz betrachten.
    Ungleicher könnten die beiden Frauen nicht sein, und doch werden sie zu Freundinnen. Während Rahel sich gegen Widerstände in der Charité durchsetzen muss und sich in den jungen Fliegerpionier Michael verliebt, schliesst sich Barbara der Frauenbewegung an, kämpft für die Rechte der Arbeiterinnen und das Frauenwahlrecht. Doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus und verändert nicht nur die Leben von Barbara und Rahel für immer ...

    Meine Meinung zum Buch und Autorin:
    Ulrike Schweikert, ist es auch mit dem 2. Band ihrer Charité Reihe einem in den Bann der Geschichte zu ziehen. Neben dem täglichen Klinischen Alltag, spielt auch die Politik, Frauenbewegung, die Rechte der Arbeitereinen und der 1. Weltkrieg eine grosse Rolle. Ihre Recherche ist wieder hervorragend, Fiktion und Wahrheit sind hervorragend miteinander verwebt. Der Roman basiert auf der wahren Ärztin Rahel Hirsch, einer Jüdin, die 1938 nach London fliehen musste. Uns begegnen viele historische Persönlichkeiten. Ihr Schreibstil ist Klar, flüssig, Bildhaft und sehr mitreisend. Ihre einzelnen Figuren sind sehr authentisch und glaubhaft geschildert, ebenso deren Charaktere. Ich konnte mich sehr gut in Rahel und deren Freundin Barbara hineinversetzen und haben mit ihnen mich gefreut, gelacht und geweint. Hier ging es wirklich um den Aufbruch, Entscheidung, einer Welt im Wandel und Umbruch.

    Ich mochte Rahel Hirsch und ihre Freundin Barbara auf Anhieb und hatte sie gleich in mein Herz geschlossen. Zwei Frauen die nicht unterschiedlicher sein könnten, Rahel leidenschaftliche Forscherin und Ärztin, Barbara dagegen eine der Wäscherinnen aus der Charité. Doch beide haben vieles gemeinsam, sie kämpfen für ihre Rechte als Frauen, und widerstände in der Klinik. Ich muss sagen obwohl die zwei unterschiedlicher Herkunft und Bildung sind, sind sie kämpferische Frauen, die sich in der Männerwelt durchsetzen müssen, sie gehen zusammen durch dick und dünn, sind für einander da. Rahel ist die erste Frau und Ärztin, die eine Stelle an der berühmten Charité bekam, man konnte so richtige den widerstand und Skepsis einiger ihrer männlichen Kollegen fühlen und spüren, ich habe sie für ihren starken Willen und zähen Kampfgeist bewundert, wenn man ihr Steine in den Weg legte. Auch Barbara hat es nicht leicht, schlecht bezahlt, muss sie sich durchschlagen, da hat es mich nicht gewundert das sie sich der Frauenbewegung anschloss und den Kampf für die Rechte der Frauen mutig unterstützt. Sehr schön waren die Einblicke in die Medizin und den damaligen klinisch Alltag, beim Lesen war ich sehr Froh, das die Medizin usw. solche Fortschritte gemacht hat. Das wir Frauen heute mehr rechte haben, nicht mehr der Besitz der Männer sind, frei entscheiden und studieren dürfen. Rahel, lernt Michael Frankel kennen, ein Pionier der Lüfte, alles endlich alles schön sein könnte, bricht der 1. Weltkrieg aus, auch dies ist alles sehr gut erzählt und geschildert. Die beiden liebenden Rahel und Michael werden getrennt, während sie weiter als Ärztin an der Klinik arbeitet und mit den Elende der verwundeten Soldaten jeden Tag konferiert wird, muss Michael als Pilot in den Krieg ziehen. Aber auch Barbara wird vor grosse Probleme gestellt, das Leben der beide ändert sich und sie müssen Entscheidungen treffen. Eine sehr facettenreiche Geschichte, mit vielen tiefen Einblicken in eine vergangene Epoche.

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  • 4 Sterne

    ele, 25.09.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Charité – Aufbruch und Entscheidung, zweiter Band der Roman-Serie von Ulrike Schweikert, 448 Seiten, erschienen bei Rowohlt Polaris.
    Fortsetzung der Charité Reihe – Geschichten von Leben und Tod.
    Berlin 1903, die renommierte königliche Charité in Berlin ist in die Jahre gekommen. Ärzte allen voran Virchow plädieren dafür, dass das bekannte Krankenhaus renoviert werden muss. Der Internist Prof. Dr. Friedrich Kraus wird Leiter der II. medizinischen Klinik. Mit ihm bricht eine neue Zeit an, er vergibt eine Volontärstelle an eine weibliche Bewerberin. Dr. Rahel Hirsch die an der Charité Medizingeschichte schrieb. Sie ist eine tüchtige Ärztin und Forscherin, doch von Gleichberechtigung der Frauen ist man selbst in der Hauptstadt des Kaiserreiches noch weit entfernt. Zusammen mit der Wäscherin Barbara setzt sie sich für die Frauenrechte ein. Doch dann beginnt der 1. Weltkrieg.
    Das Werk von Ulrike Schweikert ist in drei Bücher aufgeteilt, bestehend aus Prolog, 30 Kapiteln und einem Epilog der das Schicksal der Protagonistin im weiteren Verlauf der Geschichte erklärt. Die einzelnen Kapitel sind durch Schnörkel in Leseabschnitte aufgeteilt. Dadurch lässt sich das Buch flüssig lesen. Über jedem Kapitel befindet sich eine Jahreszahl und eine zusammenfassende, zum Inhalt passende Überschrift. Briefe, Flugblätter und Tagebucheintragungen erscheinen kursiv, die Autorin erzählt in auktorialer und bildhafter Erzählweise, dadurch ist der Leser ganz nah an der Geschichte. Die lebhaften Dialoge im Dialekt haben mich jedoch im Lesefluss gestört.
    Die Schilderung des medizinischen Fortschritts und der Forschungen waren für mich besonders interessant und haben mich gut unterhalten, durch meine Laborarbeit in einer Klinik für innere Medizin sind mir viele Begriffe und Untersuchungen vertraut gewesen. Oft musste ich an meine Mentorin denken, die mir serologische Untersuchungen z.B. nach Wassermann aus ihren frühen Arbeiten schilderte. Auch Paul Ehrlich und Emil Behring sind für mich keine Unbekannten. Der Aspekt der Frauenrechtsbewegung in der geschilderten Zeit sind für mich ein Höhepunkt im Buch, dankbar verfolgte ich den Kampf vieler mutiger Frauen im beginnenden 20. Jahrhundert, die den modernen Frauen den Weg bereitet haben und um die heute selbstverständlichen Werte kämpften, z.B. Gleichberechtigung, Frauenwahlrecht und Studium für Frauen. Die Schilderung der Kämpfe und Zustände im 1. Weltkrieg waren grausam und schonungslos. Dieser Teil, und was Frauen durch die Abwesenheit der Männer leisten mussten, war beachtlich und gut recherchiert. Sehr viele historische wie auch fiktive Personen waren gut charakterisiert und handelten nachvollziehbar, die Guten wie auch die Bösen. Rosa Luxemburg und Carl Liebknecht, Melli Beese, Virchow, Ehrlich und Behring, Kaiser Wilhelm II, Hindenburg, auch berühmte Fliegerasse und Strategen machen das Buch authentisch. Schweikert gibt allen Figuren ihre Geschichte, selbst den fiktiven, Michael ,Barbara, Franz und Marlene sind gut gelungen ihr Schicksal hat mich zutiefst berührt. Die Lektüre hat Spass gemacht, die Botschaft ist tiefgründig und berührt die Seele, Gesellschaftsbeobachtungen und menschliche Innenansichten waren einwandfrei dargestellt. Ich persönlich jedoch hätte mir mehr Information über die Arbeit an der Charité, Medizinische Fälle und Forschungsarbeit wie im ersten Band gewünscht, dies finde ich, ist hier etwas zu kurz gekommen. Es waren im Buch auch durchaus spannende Elemente vorhanden, die aber im selben Kapitel jeweils abgehandelt wurden, ein Spannungsbogen hat sich deshalb leider nicht ergeben. Vorliegender Band ist sehr gut als Einzelband zu lesen. Voller Vorfreude erwarte ich den drittenTeil. Etwas schwächer als Charité I. Von mir 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    raschke64, 29.10.2019

    Als Buch bewertet

    Berlin 1903. Rahel Hirsch will unbedingt Ärztin werden. Doch schon die Ausbildung ist sehr schwierig. Endlich erhält sie an der Charité eine vor erst unbezahlte Assistentinnenstelle. Sie ist die erste Frau überhaupt, die dort im „gehobenen Dienst“ arbeiten darf. Ihre männlichen Kollegen sind zum grössten Teil ablehnend. Sie hält nur wenig Unterstützung. Erst nach und nach erarbeitet sie sich die Achtung der Kollegen, die der Patienten erhält sie schnell. So wird sie die erste Frau Doktor. Später wird sie ebenfalls die erste Professorin in Deutschland.

    Das Buch betrachte ich als absolut gelungen. Zum einen hat es einen gut lesbaren Stil, der geschichtliche Ereignisse mit privaten Erlebnissen vermischt. Neben der ersten Frau Doktor kommen andere Figuren aus der Arbeiterklasse, dem Adel, dem Bürgertum beziehungsweise dem Judentum vor und werden problemlos im Lauf der Geschichte vorgestellt. Diese Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist interessant. So wird sowohl der Verlauf des ersten Weltkrieges, wie z. B. die Entwicklung der Medizin in dieser Zeit auch für Laien verständlich beschrieben. Nebenbei gibt es die Anfänge des Fliegens, die Anfänge der Frauenbewegung, alles gut lesbar in einem Roman der ebenso unterhält. Für mich ist das die volle Punktzahl wert.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 17.12.2019

    Als Buch bewertet

    Spannender historischer Roman um die Berliner Charité

    Berlin, 1903: Die Ärztin Rahel Hirsch ist die erste Ärztin unter lauter männlichen Kollegen an der Charité. Sie hat keinen leichten Stand, doch sie behauptet ihren Platz am Krankenhaus. Von Gleichberechtigung ist das Leben der Frauen noch weit entfernt, auch in der sonst so fortschrittlichen Hauptstadt. Auch die junge Arbeiterin Barbara muss das täglich erleben in ihrer Arbeit in der Wäscherei der Charité. Die beiden Frauen werden durch einen grossen Zufall zu Freundinnen. Der Ausbruch des ersten Weltkriegs wird ihr Leben für immer verändern.

    Ich lese sehr gerne die historischen Romane von Ulrike Schweikert, denn sie sind sorgfältig recherchiert und zeigen ein realistisches historisches Abbild der gewählten Zeit. Die Autorin bettet ihre Protagonisten sehr gekonnt in das damalige Geschehen ein. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar, so fliegen die gut 500 Seiten beim Lesen einfach so dahin. Man kann sich auf die Qualität der Romane von Ulrike Schweikert blind verlassen!

    Diesen spannenden, rundum gelungenen historischen Roman empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 4 Sterne

    makkipakki, 04.09.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Dr. Rahel Hirsch tritt ihre erste Anstellung als Ärztin an. Es ist eine unbezahlte Voluntärstelle an der bekannten Berliner Charité Anfang des 20. Jahrhunderts. Neben den Vorurteilen eine Frau zu sein, kämpft Rahel auch mit ihrer jüdischen Herkunft. Sie versucht sich durchzubeissen, trotz aller Widrigkeiten. Sie freundet sich mit der Wäschefrau Barbara an. Barbara begeistert sich für die Frauenrechtsbewegung und gerät immer wieder in Schwierigkeiten, vor allem mit der männlichen Bevölkerung.

    Das Cover schliesst sich nahtlos an das des ersten Teils an. Ich empfinde es als angenehm, zeigt es doch wieder nur die Kleidung einer Mitarbeiterin der Charité. Sehr gut gefällt mir dieser Wiedererkennungswert dabei.
    Das Buch ist in mehrere Kapitel eingeteilt, welche betitelt und mit Jahreszahlen versehen sind. Sie haben eine angenehme Länge und sind durch die Abstufung der Jahreszahlen sehr gut zuzuordnen. In den Kapiteln selbst kommt es immer wieder zu Perspektivwechseln, die jedoch durch klare Absätze unterbrochen sind. Ausserdem gefällt mir die Auflockerung des Themas durch Briefe und Tagebucheinträge von Rahel sehr gut, vor allem weil sie viele Beschreibungen aus dem Alltag enthalten.
    Die Handlung ist interessant. Es ist keineswegs ein Spannungsroman, es ist einfach eine Geschichte von zwei Frauen die erzählt wird, mit einigen aufregenden Momenten. Man erfährt sehr viel über das Leben in Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts, aber eben auch vom Ersten Weltkrieg und der Frauenrechtsbewegung. Gerade zu Beginn dreht sich sehr viel um die Forschung und zugegeben fühlte ich mich dabei manchmal etwas verloren. Es gab diverse Krankheiten die mit Tests und Heilmitteln behandelt bzw. nachgewiesen werden sollten, bei denen Rahel mitgewirkt hat. Allerdings fehlt mir in der Handlung ein wenig der Umgang mit den Patienten, was ja noch Hauptbestandteil des ersten Teils war. Viel mehr dreht es sich nun um die Rolle der Frau und das Durchbrechen der gesellschaftlichen Konventionen.
    Die Charaktere erhalten durch die dauerhafte Begleitung sehr grosse Tiefe. Dr. Rahel Hirsch scheint mir quasi bekannt zu sein. Sie versucht alles sich in ihrem Job zu behaupten, dies fällt ihr allerdings nicht immer leicht. Auch ihre Gefühle den Männern gegenüber sind absolut authentisch. Barbara ist für diese Zeit ein sehr aufmüpfiges Mädchen. Allerdings kämpft sie für ihre Überzeugung. Beide sind sehr, sehr starke und bewundernswerte Frauen.
    Sprachlich ist dieses Buch, ebenso wie sein Vorgänger, einfach wirklich toll. Die Beschreibungen, die die Autorin nutzt sind einfach zu jedem Zeitpunkt greifbar. Mit nur wenig Vorstellungsvermögen kann man sich einfach mal 100 Jahre zurückversetzen. Es gelingt der Autorin sehr gut authentische Gespräche zu konstruieren. Jeder Charakter spricht seinem Stand entsprechend und ich bin sehr grosser Fan von dem Berliner Dialekt, der immer wieder genutzt wird. Es wirkt sehr lebendig. Auch die Briefe und vor allem die Tagebucheinträge haben manchmal sogar einen recht poetischen touch.

    Ein würdiger Nachfolger des ersten Buches. Auch ohne Vorkenntnisse sehr gut verständlich. Einen Punkt Abzug muss ich leider geben, denn trotz der tollen Sprache und super Charaktere fehlt mir ein wenig der Arzt- Patienten- Kontakt und ist mir ein wenig zu viel Forschung. Das Thema Frauenrechtsbewegung habe ich als nicht so vordergründig erhofft, wie es letzten Endes dann doch ist. Nichtsdestotrotz ein wirklich tolles Buch!

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  • 5 Sterne

    Nicole B., 13.11.2019

    Als Hörbuch bewertet

    Rahel Hirsch ist eine junge Ärztin und beginnt 1903 als erste Frau an der Charité zu arbeiten. Ihr werden viele Steine in den Weg gestellt und bekommt Zeitweise nicht mal einen Lohn für ihre Arbeit. Barbara mit ihrer direkten „Berliner Schnauze“ kreuzt den Weg von Rahel und die unterschiedlichen Frauen werden gute Freundinnen. Sie durchleben gemeinsam Höhen und Tiefen, auch als der 1. Weltkrieg stattfindet.

    Der erste Teil wurde ja von Beate Rysopp gelesen und dies sehr gut. Ich mag sie sehr als Hörbuchsprecherin. Jedoch muss ich sagen das ich mich an Svenja Pages gewöhnt habe und mir dies ebenfalls sehr gut gefallen hat. Barbara‘ Berliner Dialekt fand ich genial.

    Auch der zweite Teil von „Die Charité “ wurde von Ulrike Schweikert genau so spannend und interessant geschrieben wie der erste Teil.

    Die Mischungen aus Geschichte und Roman finde ich immer ganz toll und interessant . Die Entwicklung an der Charité und der erste Weltkrieg wurde hier sehr gut dargestellt. Eine richtig Gutes Hörbuch, das auch ohne Vorkenntnisse vom ersten Teil, ein toller Hörgenuss ist. Eine klare Hörempfehlung von mir, für alle die Historische Romane mögen

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  • 5 Sterne

    Wisent, 10.12.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wer Band 1 gelesen hat, muss erst mal stark sein: alle liebgewonen Charaktere wie z.B. Dr. Dieffenbach oder die Hebamme Frau Vogelsang spielen leider keine Rolle mehr, in Ulrike Schweikerts zweitem Band ihrer Charité-Reihe wechseln wir nämlich die Epoche. Die Handlung beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts mit der ersten weiblichen Ärztin an der Charité, Dr. Rahel Hirsch, und endet im Dritten Reich.

    Eben jene Dr. Rahel Hirsch ist auch der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Buches. Eine der grossen Stärken von Ulrike Schweikert ist es, die Lebenslinien ihrer Protagonisten spannend nachzuzeichen. Auch hier klebt man mit den Ohren an der Geschichte und bewundert, wie sich Rahel durch die Querelen ihrer Zeit kämpft. Ebenso spannend ist der Plot um Rahels Freundin, die Wäscherin Barbara, die eine ambitionierte Kämpferin für Frauenrechte ist.

    Alles in allem wieder ein grossartiger historischer Roman von Ulrike Schweikert. Sollte es einen Folgeband geben, werde ich ihn mir defintiv zu Gemüte führen. Auch Svenja Pages macht ihren Job als Hörbuchsprecherin wieder exzellent, somit ist die Hörbuch-Ausgabe sehr zu empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Igela, 09.09.2019

    Als eBook bewertet

    1903 : Rahel Hirsch, tritt ihre erste Stelle als Aerztin an. Und zwar im renommierten Krankenhaus Charité in Berlin. Motiviert stürzt sie sich in die Arbeit, ein grosser Teil ist der Forschung gewidmet. Als einzige Aerztin mitten in einem Männerteam muss sie sich ganz schön behaupten. Sie kämpft um Anerkennung, Lohn und gleiche Rechte. Und immer wieder gegen Krankheiten, wie Syphillis und die Schrecken des Krieges.
    Unterstützung bekommt sie, als sie Barbara kennen lernt, die in der Wäscherei des Krankenhauses arbeitet. Barbara schliesst sich der Frauenbewegung an und kämpft um Frauenwahlrecht und die Rechte der Frauen.
    Können die beiden Frauen bewirken, dass die weiblichen Arbeiterinnen mehr Lohn und Anerkennung erhalten?


    " Die Charité, Aufbruch und Entscheidung " ist der zweite, jedoch völlig unabhängige Band der Bücher von Ulrike Schweikert rund um das Krankenhaus Charité in Berlin. Keine der Figuren aus dem ersten Teil werden hier erwähnt und spielen eine Rolle. Mit völlig neuen Figuren startet man in dieses Buch.

    Protagonistin Dr. Rahel Hirsch, die als erste weibliche Ärztin an der Charité arbeitet. Rahel Hirsch ist eine reale Figur und ein Blick in ihre Vita zeigt, dass sie ab 1908 sogar die Poliklinik in Berlin geleitet hat. Der Hirsch - Effekt, die Entdeckung, dass Stärkekörner in Blut und Urin nachgewiesen können, geht auf ihr Konto. Hier wurde sehr viel Geschichtliches eingewoben.
    Ihre beste Freundin, Barbara, ist hingegen eine fiktive Figur. Obwohl die Tatsache, dass Frauen wie sie bis zu zehn Stunden täglich in der Wäscherei des Krankenhauses geschuftet haben, nur allzu real war.
    Die Frauen haben eine grosse Gemeinsamkeit. Egal ob Klinik oder Wäscherei. In beiden Bereichen erhalten die Männer, trotz gleicher Arbeit und Ausbildung massiv mehr Lohn. Und so werden die Rechte der Frauen in dieser Geschichte zu einem zentralen Thema.

    Etwas enttäuscht war ich, dass sich die Handlung weniger am Krankenbett, überhaupt im Krankenhaus abspielt. Mittelpunkt sind die Forschungen rund um die Medizin. Neu entdeckte Krankheiten, die ausgerottet werden müssen und Erfindungen wie zum Beispiel Röntgengeräte. Dies wird auch ausdauernd und ab und zu langatmig erzählt. Dazu kommt das Leben kurz vor der Mobilmachung und während des Krieges. Weit weg vom Schauplatz Krankenhaus Charité!
    Wenn es auf 4 bis 5 Seiten um Röntgenapparate geht, wird es erstens sehr theoretisch und zweitens leidet die Handlung darunter. Solche theoretischen Passagen gab es auch rund um die Themen Politik, Fliegerei und Kriegsmächte.

    Gut recherchierte geschichtliche Aspekte, Ereignisse und Details zeigen ein Stück des Lebens in Berlin von 1893 bis 1938. Die Weltlage, Mobilmachung und der drohende Krieg, jedoch auch das Leben, das oft karg und ärmlich ist, wird gut beschrieben. Anhand von Barbara, der in Armut lebenden Freundin von Rahel Hirsch, erkennt man, wie schwer Frauen zu der damaligen Zeit unter schrecklichen Bedingungen schuften mussten, um sich und der Familie das Überleben zu sichern.

    Der Schreibstil der Autorin gefiel mir nach wie vor gut. Die oben beschriebenen langatmigen Stellen hätten zu Gunsten einer Handlung, die vermehrt im Krankenhaus spielt, gestrichen werden dürfen.

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  • 5 Sterne

    büchernarr, 01.11.2019

    Als Buch bewertet

    Rahel Hirsch ist im Jahr 1903 eine der ersten Ärztinnen der Charité. Doch Gleichberechtigung gibt es in den Jahren trotzdem nicht und Rahel versucht sich mit allen Mitteln durchzukämpfen. Gleichzeitig ist die junge Barbara als Wäscherin im Krankenhaus tätig, die nach einem traumatishcen Erlebnis ihrer Tante sich der Frauenbewegung anschliesst.
    Die beiden Frauen treffen aufeinander und trotz ihres sozialen Unterschieds werden sie Freundinnen und kämpfen um ihre Rechte. Und dann naht auch noch der 1. Weltkrieg, der das Leben der beiden Frauen radikal verändern wird.
    Der Schreibstil von Ulrike Schweikert ist sehr realistisch und nimmt den Leser mit in einer Reise in die Vergangenheit. Sie gewährt dem Leser einen tiefgehenden und sehr intensiven Einblick in die historischen Ereignisse und kombiniert Fiktives mit Geschichte. Die Protagonisten, die in der damaligen, für Frauen schwierigen Zeit, ihren Weg finden sind liebevoll und authentisch beschrieben. Insgesamt kann ich daher "Die Charité - Aufbruch und Entscheidung" uneingeschränkt empfehlen.

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  • 5 Sterne

    begine, 11.11.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zwei Frauen in unruhigen Zeiten
    Die Autorin Ulrike Schweikert setzt den Roman Die Charitè mit Aufbruch und Entscheidung weiter. Jeder Teil ist gut für sich zu lesen.
    Dr. Rahel Hirsch kommt 1903 nach Berlin um an der Charitè als eine der ersten der Ärztinnen zu arbeiten.
    Barbara Schubert, lebt bei ihrer Tante. Sie muss in der Wäscherei der Charitè arbeiten. Die beiden Frauen sind die Protagonistinnen des Romans.
    Zwischendurch wird die Frauenrechtsbewegung von Rosa Luxemburg eingeflochten, für die sich Barbara begeistert. Rahel hat als Jüdin unter Repressalien zu leiden.
    Durch sie erfährt man viel über die Forschung und die Politik und Stimmung in der Klinik.
    Die Zeit vergeht und schon ist der 1. Weltkrieg da.
    Ulrike Schweikert lässt uns die Situation miterleben. Die Lage der Bevölkerung Berlins ist in den Jahren wirklich ungeheuer dramatisch.
    Man kann sich gut in Rahels und Barbaras Leben hinein versetzen.
    Die Autorin hat wieder einen interessanten spannenden Roman geschrieben, der mich super unterhalten hat.

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  • 5 Sterne

    begine, 11.11.2019

    Als Buch bewertet

    Zwei Frauen in unruhigen Zeiten
    Die Autorin Ulrike Schweikert setzt den Roman Die Charitè mit Aufbruch und Entscheidung weiter. Jeder Teil ist gut für sich zu lesen.
    Dr. Rahel Hirsch kommt 1903 nach Berlin um an der Charitè als eine der ersten der Ärztinnen zu arbeiten.
    Barbara Schubert, lebt bei ihrer Tante. Sie muss in der Wäscherei der Charitè arbeiten. Die beiden Frauen sind die Protagonistinnen des Romans.
    Zwischendurch wird die Frauenrechtsbewegung von Rosa Luxemburg eingeflochten, für die sich Barbara begeistert. Rahel hat als Jüdin unter Repressalien zu leiden.
    Durch sie erfährt man viel über die Forschung und die Politik und Stimmung in der Klinik.
    Die Zeit vergeht und schon ist der 1. Weltkrieg da.
    Ulrike Schweikert lässt uns die Situation miterleben. Die Lage der Bevölkerung Berlins ist in den Jahren wirklich ungeheuer dramatisch.
    Man kann sich gut in Rahels und Barbaras Leben hinein versetzen.
    Die Autorin hat wieder einen interessanten spannenden Roman geschrieben, der mich super unterhalten hat.

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  • 5 Sterne

    Ameland, 17.09.2019

    Als Buch bewertet

    Eine mehr als gelungene Fortsetzung

    Einmal mehr hat es Ulrike Schweikert geschafft Realität und Fiktion so geschickt miteinander zu verweben, dass ein spannender und fesselnder Roman entstanden ist.

    Sie nimmt uns mit nach Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis nach dem Ersten Weltkrieg. Die Fortschritte in der Medizin sind erkennbar – besonders gegenüber den Schilderungen in Band 1. Sehr anschaulich ist das Bild der Frauen zu damaliger Zeit dargestellt und wir erleben die ersten schweren Schritte der Emanzipation. Als Beispiel hierfür dienen die erste Ärztin an der Charité und eine junge Arbeiterin, die sich der Frauenbewegung anschliesst. Sowohl Rahel Hirsch als auch Barbara sind zwei sehr starke Frauen, die sich jede auf ihre Weise für die Rechte der Frauen einsetzt.

    Auch Band 2 war für mich noch sehr informativ sowohl was die Entwicklung in der Medizin als auch in der Politik angeht. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich vergebe wieder sehr gerne 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Petra S., 18.09.2019

    Als Buch bewertet

    Emotionaler und fesselnder Roman über die Zeit um den Ersten Weltkrieg aus Sicht von zwei starken Frauen

    Kurz zum Inhalt:
    Dr. Rahel Hirsch kommt 1903 nach Berlin, um als erste Frau an der Charité als Ärztin zu arbeiten. Sie musste in der Schweiz studieren, da es diese Möglichkeit für Frauen in Deutschland noch nicht gab. Doch als einzige Frau hat sie es dort nicht leicht.
    Die 21jährige Barbara Schubert ist indes nach Berlin gekommen, um bei ihrer Tante Marlene und ihrem Cousin Franz zu wohnen, und um endlich Geld verdienen zu können. Doch aufgrund der vielen Arbeitssuchenden ist die Lage nicht leicht, und sie landet schliesslich in der Wäscherei der Charité, wo sie bis zum Umfallen schuften muss.
    Der Weg der beiden Frauen kreuzt sich, und obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, entwickelt sich schnell eine Freundschaft zwischen den beiden.
    Barbara kämpft für die Rechte der Frauen in allen Belangen, und Rahel in ihrem Bereich. Doch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verändert nicht nur für die beiden Frauen das Leben für immer...


    Meine Meinung:
    "Die Charité - Aufbruch und Entscheidung" ist der zweite Teil um die Berliner Charité, allerdings ist es ein komplett eigenständiger Band.
    Ulrike Schweikert ist es wunderbar gelungen, die Leser in den Bann der damaligen Zeit zu ziehen: die Ungleichbehandlung und Unterdrückung der Frauen, die sich endlich Gleichberechtigung in allen Bereichen erkämpfen wollen; politisches Zeitgeschehen; Kriegshandlungen; und medizinische Forschungen, Entwicklungen und Fortschritte.
    Es steckt viel Recherche in dem Buch, und die erwähnten Ärzte, Wissenschaftler und Pioniere gab es tatsächlich - ebenso ist Rahel Hirsch eine historische Figur, über deren Privatleben jedoch kaum etwas bekannt ist, daher hat die Autorin eine Geschichte drumherum gesponnen und Figuren dazu erdacht.
    Es passiert so viel in der damaligen Zeit, vor allem auf dem medizinischen Sektor; man hat das Gefühl, direkt dabei gewesen zu sein, als zB das Serum gegen Syphilis entdeckt wurde.
    Man leidet mit den Frauen mit, die für harte Arbeit viel weniger bezahlt bekamen und abends dann auch noch die Hausarbeit erledigen mussten. Doch als dann der Krieg ausbrach, waren sie plötzlich gut genug, um in typischen Männerbereichen zu arbeiten.
    Man lernt auch viel über die politischen Hintergründe des Krieges und über die Schlachten, jedoch alles so fesselnd verpackt, dass man auch das Gefühl hatte, mittendrin im Schützengraben zu liegen.
    Das Buch hat mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht.
    Das Cover ähnelt jenem des ersten Teils und ist somit als zusammengehörig erkennbar.


    Fazit:
    Mitreissendes historisches Dokument in einem spannenden Roman verpackt mit zwei starken Protagonistinnen in einer schweren Zeit.

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  • 5 Sterne

    Pseudo, 21.09.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wie schon der erste Band, wurde man auch diesmal wieder total gefesselt. Neben der Charité und damit der Entwicklung der Medizin und der Rolle der Frau, geht es diesmal auch um den Ersten Weltkrieg. Mit welcher Euphorie die Männer in den Krieg zogen, kann man sich aus der heutigen Sicht überhaupt nicht mehr vorstellen. Überhaupt können wir uns glücklich schätzen, nicht in dieser furchtbaren Zeit mit den zwei Kriegen gelebt zu haben. Auch hatte die Frau ist damals sehr schwer, das wird in diesem Buch sehr deutlich. Wenn der erste Krieg nicht gewesen wäre, würden vermutlich die Frauen immer noch in der Küche stehen. Ist schon zum Teil sehr dreist, wie in diesem Fall die Ärztin Rahel Hirsch behandelt wurde, arbeiten ohne Bezahlung, nur weil sie eine Frau ist. Der Schreibstil ist wieder super schön. Obwohl das Buch sehr dick ist, hat man es im Nu durchgelesen. Gibt eine klare Kaufempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Bärbel K., 17.09.2019

    Als Buch bewertet

    Berlin zur Wende des 19./20.Jahrhunderts: Rahel Hirsch wird als erste Frau in der Charité als Assistenzärztin angestellt. Und natürlich arbeitet sie ohne Bezahlung und Überstunden sind selbstverständlich. Als einzige Frau unter Männern muss sie sich beweisen, darf keine Müdigkeit oder gar Schwächen zeigen. Anerkennung findet sie trotzdem bei ihren Kollegen nicht. Einzig Ihr Chef Direktor Kraus und Dr. Brugsch ignorieren sie nicht und erkennen ihre Leistungen an. Nach der Arbeit mit den Patienten wird von den jungen Ärzten auch noch Forschungsarbeit erwartet, so dass der Arbeitstag täglich mehr als 12 Stunden lang ist. Doch Rahel gibt nicht auf. Einzig die sozialkritische Barbara Schubert, die sie durch Zufall kennenlernt, bringt ein wenig Abwechslung in Rahels arbeitsreichen Alltag.
    Diese starke Frau hat mich schon beeindruckt. Setzt sie sich doch gegen die Ignoranz der Kollegen durch und geht ihren Weg. Der 1. Weltkrieg kommt ihr da auch etwas zu Hilfe. Da die männlichen Ärzte sich entweder freiwillig an die Front melden oder abberufen werden, herrscht Ärztemangel an der Charité. Der Direktor übergibt ihr daher einen eigenen Verantwortungsbereich und eine Professur. In dieser neuen Aufgabe und der damit verbundenen Verantwortung geht sie voll auf. Aber: nach dem Krieg wollen die Heimkehrer wieder in ihre alten Positionen zurückkehren. Für Rahel ein echter Rückschlag, den ich auch gut nachempfinden konnte. Auch ihr Zwiespalt, als sie sich in den Flieger Michael Frankl verliebt, konnte ich sehr gut verstehen. Natürlich will sie ihren Beruf deshalb nicht aufgeben. Hat sie es doch so viel Kraft und Entbehrungen gekostet bis sie sich als Ärztin etabliert hat. Soll sie das alles aufgeben und gegen die Rolle der Ehefrau und Mutter eintauschen?
    Sehr gut gefallen haben mir die in einigen Kapiteln immer wieder auftauchenden Briefe, die Rahel ihrer Schwester Theresa schreibt und in denen sie ihre Konflikte und ihre Schwierigkeiten gegenüber der Schwester schildert. Darin kommt so viel Liebe zwischen den Schwestern zum Ausdruck. Was mich allerdings gestört hat, waren die Ausführungen zum Kino und zu Asta Nielsen. Das hat irgendwie nicht direkt zur Handlung gepasst und bei mir den Eindruck hinterlassen, dass die Autorin zu viele Themen aus der damaligen Umbruchszeit in ein Buch packen wollte. Denn schon die Ausführungen zu den Frauenrechtsbewegungen, für die Barbara gebrannt hat, waren schon recht ausführlich. Insgesamt betrachtet habe ich mich aber gut und kurzweilig unterhalten gefühlt. Darum gibt’s von mir 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    egal, 08.09.2019

    Als Buch bewertet

    Ein tolles Buch, aber nicht ganz so stark wie der Vorgänger

    Rahel Hirsch ist 1903 eine der ersten Ärztinnen der Berliner Charité und hat mit ihren durchweg männlichen Kollegen teilweise ganz schön zu kämpfen. Sie muss sich doppelt bewähren, arbeitet ohne Unterlass und erforscht manches, was ihre Kollegen für unmöglich halten. Bezahlt wird sie nicht oder schlechter und Gleichberechtigung scheint illusorisch. Gleiches gilt für Barbara, die in einer Wäscherei arbeitet und dort beginnt sich für die Gleichberechtigung zu engagieren. Die beiden sehr ungleichen Frauen treffen mehr oder weniger zufällig aufeinander, trotzdem entsteht eine Freundschaft. Als der erste Weltkrieg ausbricht ändert sich nicht nur das Leben der beiden Frauen grundlegend.

    Die Geschichte ist spannend und gut recherchiert. Besonders interessant fand ich die Geschichte um Rahel Hirsch, die es tatsächlich gab und auch die weiteren historischen Fakten haben erneut eine runde Geschichte ergeben. Sowohl medizinische, als auch politische Entwicklungen fand ich sehr gut dargestellt und man lernt tatsächlich beim Lesen dazu, denn die Anfänge der Fliegerei, die einen gewissen Raum einnehmen, waren mir bisher so noch nicht untergekommen. Bisher hatte es mich einfach nicht so interessiert, aber die Autorin hat es geschafft mich für das Thema zu erwärmen.

    Die Freundschaft der beiden Frauen wirkt vielleicht etwas klischeehaft, aber beim Lesen wirkte es sehr authentisch und hat mir sehr gut gefallen. Der Kampf der beiden Frauen für mehr Rechte ist bemerkenswert und sie ergänzen sich prima. Soweit hat mich das Buch auch wieder auf ganzer Linie überzeugt.

    Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, aber an den ersten Band der Charité konnte dieses Buch nicht ganz reichen. Dafür war mir in der Mitte manches zu belanglos und das Medizinische war mir auch nicht präsent genug. Komplett mitgerissen hatte mich die Autorin ab den Schilderungen der Entwicklungen während des ersten Weltkrieges – vorher plätscherte manches auch mal nur gemütlich vor sich hin ohne langweilig zu sein. Positiv ist jedoch, dass man diesen Band ohne Vorkenntnisse lesen kann und der Schreibstil auch hier wieder so herrlich rund und gut lesbar ist, dass man das Buch kaum mehr weglegt.

    Ich freue mich schon auf den dritten Teil und hoffe, dass wir nicht so lange warten müssen.

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  • 4 Sterne

    BücherwurmNZ, 07.12.2019

    Als Buch bewertet

    Spannende und bewegende Zeiten

    "Die Charite - Aufbruch und Entscheidung" ist nach "Hoffnung und Schicksal" der zweite Band der Charitereihe von Ulrike Schweikert. Da sie sich aber nicht aufeinander beziehen, es wieder komplett andere Charaktere sind, kann man die Bücher getrennt voneinander lesen.

    "Aufbruch und Entscheidung" ist etwas schwächer als der Vorgänger. Zu Beginn war es für mich schwer, in die Geschichte hineinzufinden, da fast ausschliesslich medizinische Fakten und Krankengeschichten (die interessant sind!) eine Rolle spielen. Zudem gibt es einige Zeitsprünge. Den beiden Protagonistinnen, der Ärztin Rahel und der jungen Arbeiterin Barbara, kommt man deshalb und aufgrund fehlenden Privatlebens in den ersten Seiten nur langsam näher. Zusätzlich treten Wiederholungen auf, da die Autorin nicht müde wird zu erklären, dass Rahels ausschliesslich männliche Kollegen ihr als erste weibliche Ärztin an der Charite abweisend begegnen.

    Das sind kleine Kritikpunkte, welche das Buch keineswegs zu einem schlechten machen. Denn als man in die Handlung hineingefunden hat und auch private Aspekte von Rahel vorkommen, wird es spannender und man mag das Buch nicht mehr beiseite legen. Denn die Umstände an der Charite und in der Bevölkerung zur Zeit des Ersten Weltkrieges beschreibt Schweikert lebensecht, sodass man das Gefühl hat, man wäre hautnah dabei. Vor allem traurige Momente sind einfühlsam und bewegend erzählt. Tief berührt hat mich Heiligabend 1914 an der Front. Allerdings wird ab dem Ersten Weltkrieg weniger auf medizinische Vorkommnisse, als auf das menschliche Wohlbefinden, der Versorgung und dem seelischen Befinden der Charaktere eingegangen.

    Schweikerts Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Gut gefallen hat mir, dass ab und zu Briefe von Rahel an ihre Schwester abgedruckt sind und man ihre wahren Gedanken erfahren kann.

    Fazit:
    Auch wenn es schwächer als der Vorgänger ist und ich einige Zeit brauchte, um in die Geschichte einzutauchen, hat mir "Die Charite - Aufbruch und Entscheidung" gut gefallen. Die Lebensumstände während des ersten Weltkriegs, historische Medizinfakten und Rahels Bekanntschaften machten das Buch spannend und lesenswert.

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  • 5 Sterne

    rehlireh, 23.09.2019

    Als Buch bewertet

    Das Buch die Charité band zwei ist für mich ein sehr gelungenes Buch. Es ist ein Mix aus Fiktion und realen Geschehnissen, was mir persönlich immer sehr gut gefällt.
    Den ersten Band habe ich leider noch nicht gelesen, das tut der Geschichte allerdings keinen Abbruch. Es war jederzeit wunderbar emotional und gefühlsnah geschrieben.

    Es handelt von zwei Frauen aus unterschiedlichen Schichten. Die reiche Ärztin Rahel und die aus ärmeren Verhältnissen stammende Barbara , welche in der Wäscherei arbeitet. Sie lernen sich kennen, werden sehr gute Freundinnen und kämpfen gemeinsam ,zu Zeiten des Krieges , um die Rechte der Frauen.

    Für mich war das Buch jederzeit spannend und ich kann es wirklich weiter empfehlen.

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