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  • 5 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glücksklee, 05.07.2020

    Dramatische Fluchtgeschichte

    Für dieses Buch habe ich Zeit gebraucht. Nicht, weil es nicht spannend war. Das war es. Es war spannend, herzzerreissend, aufwühlend und schockierend. Und gerade dafür habe ich beim Lesen Zeit gebraucht, musste das Buch für ein Weilchen auf die Seite legen, weil die Geschichte der Flucht von Lydia und ihrem kleinen Sohn Luca mich doch sehr mitgenommen hat.
    In anderen Romanen, TV-Serien und im Schulunterricht wurde natürlich auch der „American Dream“ und in diesem Zusammenhang auch die Grenzüberquerung aus Mexiko behandelt. Was ein Coyote ist, wusste ich also auch schon. Aber Jeanine Cummins erzählt in „American Dirt“ neben den dramatischen Ereignissen, die überhaupt zur Flucht von Lydia und Luca in Richtung Vereinigte Staaten führen, auch schonungslos und detailliert über alle schrecklichen Erlebnisse, die auf diesem Weg liegen. Natürlich gibt es in all dem Leid und Schmerz auch immer wieder kleinere Lichtblicke, unerwartete Hilfe und Freundlichkeit – aber dadurch ist die Geschichte nicht weniger herzzerreissend.
    Der Schreibstil der Autorin hat mich tief in die Geschichte hineingezogen, mit Lydia und Luca habe ich bis zum Ende mitgefiebert und gelitten. Aber auch die anderen Charaktere, denen man im Laufe der Geschichte begegnet, sind zumeist plastisch, greifbar, wenn auch nicht immer sympathisch.
    Mit knapp über 550 Seiten ist der Roman keine schnelle, kurzweilige Lektüre, aber er hat meiner Meinung nach auch keine Seite zu viel. Es gibt keine Längen, keine überflüssigen Informationen – für mich ist die Geschichte im richtigen Tempo und perfekten Stil niedergeschrieben.
    Das Cover passt zur Geschichte, auch wenn es vielleicht ein wenig unscheinbar wirkt. Aber im Nachhinein, also, nach der Lektüre des Buches, wüsste ich nicht, welches Cover besser passen würde.
    Von mir erhält „American Dirt“ von Jeanine Cummins volle fünf Sterne und eine definitive Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hardy K., 29.04.2020 bei bewertet

    Bei einem Massaker wird fast eine gesamte Familie ausgelöscht. Nur Lydia und ihr Sohn können sich im Bad verstecken und überleben den Anschlag eines Kartells. Ihr Mann war Journalist und hat offen über dessen Boss geschrieben. Ausgerechnet dieser Mann war mit der Buchhändlerin Lydia befreundet, die zunächst nichts von der wahren Natur des intelligenten Mannes ahnte. Nachdem Lydia begriffen hat, wer ihr nach dem Leben trachtet, macht sie sich mit ihrem Sohn auf die Flucht. In Mexiko wird sie keine Ruhe mehr finden, das weiss sie. Deshalb gibt es nur einen Weg: nach Amerika. Also begibt sie sich auf die Route mit vielen Gefahren und Entbehrungen, reist mit der "Bestie", dem legendären Zug Richtung Norden und übergibt ihr Schicksal in die Hände eines Schleusers, der für viel Geld Migranten über die Grenze schafft. Es beginnt ein Höllentrip, der Körper und Seele angreift und viele Opfer fordert.

    Entgegen den Befürchtungen, die die Werbung zu diesem Buch geweckt hat ("bewaffnet mit einer Machete!" etc.), handelt es sich weder um einen blutigen Rachethriller, noch um die üblichen Drogenkartellmordorgien, die man aus manchen Filmen und Büchern kennt. Im Nachwort äussert sich die Autorin auch zu ihrer Intension, ein realistisches Bild der Flucht zu beschreiben. Natürlich ist eine solche Flucht brutal. Doch das meiste der Gewalt spielt sich im Kopf des Lesers ab. So ist das einleitende Massaker bereits geschehen und der Leser erlebt die Angst der Frau aus der Versteckperspektive. Umso eindringlicher wirkt das Werk durch diese psychische Anregung der Fantasie. Sehr gut beschreibt die Autorin in hervorragender Erzählweise die Zerrissenheit der Flüchtenden, macht den Zwiespalt zwischen Hoffnung, Panik und Egoismus der Migranten deutlich. Es gibt kein schwarz und weiss. Oft pendeln die Protagonisten zwischen Mitleid und reinem Selbsterhaltungstrieb. Der beeindruckende Schreibstil lässt den Leser die Qualen der Flucht miterleben. Eine besondere Erwähnung verdient hier auch die Übersetzung durch Katharina Naumann. Ein Roman, der unter die Haut geht und bleibenden Eindruck hinterlässt.
    War allerdings der Aufruhr um dieses Buch gerechtfertigt? Amerika war in zwei Lager gespalten. Überbordende Lobeshymnen pushten das Buch in die Höhe. Die Kritik über allzu einseitige Betrachtungsweise befeuerten erneut die Verkaufszahlen. Meiner Meinung nach war das eine wie das andere übertrieben. Das Buch ist sehr authentisch, erzählerisch mächtig, aber nicht politisch genug, um wirklich tief in die Flüchtlingsproblematik einzusteigen. Das Buch rüttelt vielleicht die wach, die mit den Umständen einer solch mörderischen Reise nicht vertraut sind. Andere, die aus Reportagen oder Filmen solche Szenen kennen (oder zu kennen glauben) werden das Buch als gut gemachten Roman annehmen. Die politische Debatte findet ausserhalb des Buches statt, muss stattfinden und vielleicht hilft dieses Buch dabei.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 21.04.2020

    Der 15. Geburtstag ihrer Nicht Yénifer wird für Lydia kein fröhliches Fest, sondern der schlimmste Albtraum: 14 Familienmitglieder werden von dem gefürchteten Kartell Los Jardineros brutal ermordet, nur sie selbst und ihr Sohn Luca können durch einen glücklichen Zufall überleben. Ihr ist klar, dass sie nicht in Acapulco bleiben können, sondern schnellstmöglich fliehen müssen. Der Anschlag galt in erster Linie ihrem Mann Sebastián, der wenige Tage zuvor ein detailliertes Portrait des Leaders Javier veröffentlichte. Aber er war ebenso eine Warnung an sie, denn sie ist es, die Javier seit Jahren kennt und regelmässig trifft. Zunächst wusste sie nicht, wer der charmante und charismatische Kunde war und selbst nach der Erkenntnis musste sie sich eingestehen, dass er einer ihrer engsten Vertrauten geworden war. Die Liebe zur Literatur hatte die Buchhändlerin mit dem brutalen Killer zusammengebracht. Jetzt muss sich Lydia mit ihrem 8-jährigen Sohn auf den gefährlichen Weg gen Norden machen, der auch ohne die Angst vor den einflussreichen Narcos lebensgefährlich ist.

    „American Dirt“ ist vermutlich eines der meist diskutierten Bücher des Jahres 2020. Erst wurde die Autorin allseits gepriesen, von einflussreichen Buchclubs wie jenem von Oprah Winfrey mit viel Lob versehen, bevor sich die Stimmung ins Gegenteil verkehrte und man der Autorin vorwarf, sich eine fremde Sache anzueignen, da sie keine mexikanischen Wurzeln hat, und das Land aus einer rassistischen Perspektive zu präsentieren, so dass sie letztlich sogar ihre Promotour für das Buch absagen musste. Man kann diese Diskussion verfolgen und führen, diesseits des Atlantiks mutet die Schärfe bisweilen etwas absurd an und bei der Frage, ob das Buch überzeugt, zählt für mich in erster Linie der Text selbst. Hier ist mein Urteil eindeutig: eine spannende Geschichte, die auch sprachlich herausragt und vor allem durch ihre authentisch wirkenden Figuren überzeugt.

    Die Gewalt der mexikanischen Banden ist seit vielen Jahren leider das Einzige, was man als Meldung aus dem Land erhält. Zahlreiche Menschen, die spurlos verschwinden, ganze Städte, die verängstigt und fest in der Hand der narcotraficantes sind, die inzwischen ihr Geschäft weit über den Drogenhandel hinaus ausgedehnt haben. Genau in deren Visier gerät Lydia, bescheidene Inhaberin einer kleinen Buchhandlung. Schon die Eröffnungsszene, die den Mord an ihrer Familie beschreibt, setzt die Stimmung für das Buch. Die Menschen leben in einer konstanten Angst, zum Teil berechtigt wie bei Sebastián, der als Journalist besonders gefährlich lebt, zum Teil aber auch, weil viel Willkür und Zufall die Gewalt begleitet.

    Die Flucht aus dem Land ist so ein quasi unüberwindbares Problem: sobald ihre Namen irgendwo auftauchen, sie ihre Kreditkarte verwendet, hat man ihre Spur. Es bleibt letztlich nur der Weg mit „La Bestia“, jenen Güterzügen, auf denen die illegalen Einwanderer Richtung USA ihr Leben für Freiheit und Sicherheit riskieren. Weder Lydia noch Luca haben die Ereignisse, vor denen sie weglaufen, verarbeitet als sie schon mit neuer Gräuel konfrontiert werden. Mit zwei honduranischen Schwestern schliessen sie bald eine Notgemeinschaft, die Mädchen fliehen vor einer ähnlichen Lage und gerade wegen ihres attraktiven Aussehens erregen sie besonders schnell Aufmerksamkeit, die auf diesem Weg jedoch zur echten Gefahr für sie wird.

    Die riskanten Zugfahrten, ebenso wie die Begegnungen mit Drogenkartellen aber auch der Polizei und letztlich der beschwerliche Fussweg, um mit Hilfe eines Coyoten durch die Wüste in die USA zu gelangen, werden sprachgewaltig geschildert. Genauso die Figuren, jene kleine Gemeinschaft, aber auch all die anderen, die ihnen auf dem Weg begegnen und sie ein Stück begleiten, sind keineswegs Stereotypen, sondern ganz im Gegenteil sehr differenzierte und vielschichtige Charaktere. Vor allem Cummins starke Bildersprache hat mich sehr überzeugen können, keine hundert Mal gelesenen Metaphern, sondern eindringliche Vergleiche lassen den Roman lebendig und auch authentisch wirken.

    Ja, man sollte über diesen Roman sprechen, aber weniger aufgrund der Begleiterscheinungen, sondern weil er eine der bemerkenswertesten Veröffentlichungen des Jahres ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lese-katze92, 03.05.2020

    Ein einziger Moment reicht um Lydia und ihrem Sohn Luca alles für immer zu nehmen. Es hätte eine ausgelassene Geburtstagsfeier für ihre fünfzehnjährige Nichte sein sollen, bei kühlen Getränken und leckerem Essen. Ein unvergesslicher Tag für alle, doch alles woran Lydia und Luca jetzt noch denken können, sind die toten Körper ihrer Familie, die Schüsse und die Angst, denn sie werden die nächsten sein. Wochenlang hat Lydia nichtsahnend über dessen dunkles Leben mit dem für seine Grausamkeit berüchtigten Kartellboss Jarvier in ihrer Buchhandlung über Gott und die Welt gesprochen, während ihr Mann, ein Journalist welcher sich auf Kartellkriminalität spezialisiert hat,  beinahe täglich auf dem schmalen Grat zwischen Recherche und ehrlichen Journalismus bewegt. Lydia wusste immer, dass die Arbeit ihres Mannes gefährlich ist, umso schlimmer trifft sie die Erkenntnis, dass ihr guter Freund Jarvier jener skrupellosen Mensch ist, den ihr Mann in seinem letzten Bericht so treffend umschreibt. In einem falschen Gefühl von Sicherheit leben Lydia und ihre Familie nach Veröffentlichung eines weiteren Artikels weiter, bis es zum Unvermeidlichen kommt. Gemeinsam mit Luca gelingt es ihr zu fliehen und so begibt sie sich auf die gefährliche Reise nach el norte, doch Jarvier lässt sie nicht so einfach gehen. Wird es ihnen dennoch gelingen, ihr Ziel zu erreichen? Werden sie und Luca jemals wieder in der Lage sein, ein normales und angstfreies Leben zu führen? Wie weit ist Lydia bereit, für ihr Leben und das ihres Sohnes zu gehen?


    Der Autorin Jeaninne Cummins ist mit ihrem Werk "American Dirt" eine absolut packende, beklemmende und zugleich faszinierende Geschichte gelungen, welche mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat. Überzeugend und überaus authentisch erzählt sie die Geschichte Lydias und ihres Sohnes Luca in einer Authentizität, wie ich sie selten erlebt habe. Intensiv verwebt hierbei Gegenwart und Vergangenheit der Protagonisten und lässt sie dadurch noch nachvollziehbarer und glaubwürdiger erscheinen. Oft hat man durch den detaillierten und zugleich ausdrucksstarken Scheibstil der Autorin den Eindruck, sich der Handlung weder entziehen zu können, noch die nächsten Schritte und Habdlungsweisen der Protagonisten voraussagen zu können. Insgesamt ist der Schreibstil der Autorin sehr flüssig und gut leserlich. Besonders ansprechend war hierbei auch die Übersetzung spanischer Redewendungen und Worter, die der Handlung zusätzliche Glaubwürdigkeit verliehen. Aber auch die ausgewogene Mischung aus Spannung, Tragik, Gefühl und auch Dramatik verleihen der Handlung einen unvergleichlichen Wiedererkennungswert, weshalb dieses Buch für mich persönlich zu einem Higlight werden liessen. Auch die eingewobenen, wenn auch in diesem Fall grossteils fiktiven Informationen verliehen der Geschichte eine selten erlebte Glaubwürdigkeit und zugleich eine beklemmende Atmosphäre, welche die Handlung zu einem besonderen Leseerlebnis gemacht haben. Insgesamt konnte mich Jeannine Cummins mit ihrem Werk auf ganzer Linie nicht nur inhaltlich sondern zugleich auch durch seine schlichte aber dennoch eindrucksvolle äussere Gestaltung überzeugen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 05.05.2020

    „American Dirt“ ist nach „Rip in Heaven“, „The Outside Boy“ und „The Crooked Branch“ der vierte Roman von Autorin Jeanine Cummins und der erste in deutscher Übersetzung.

    Buchhändlerin Lydia und ihr Ehemann Journalist Sebastián wissen, dass sie auf einem Pulverfass sitzen. Wie sehr, wird ihnen erst klar, als Lydia eine erschreckende Wahrheit bewusst wird. Da ist es schon zu spät, und das Ausmass der Bedrohung ist nicht mehr aufzuhalten.

    Der packende Einstieg katapultiert den Leser in die Geschichte. Der neunjährige Luca wird mit seinen Erlebnissen, Eindrücken, seinem Verhalten und seiner Veränderung zum roten Faden des Romans, der wie ein Thriller anmutet. Tempo und Spannung sind von Anfang an hoch. Es gibt kaum Atempausen. Eine gefährliche Flucht beginnt. Nirgends sind Lydia und ihr Sohn sicher. An jeder Ecke können Spitzel und Verräter lauern. Wer steht auf der Gehaltsliste des Kartells? Diese Frage sorgt für eine anhaltende unterschwellige, drohende Gefahr. „Acapulco ist eine gefährliche Stadt und wird jeden Tag gefährlicher. Die Leute treffen Vorsichtsmassnahmen, selbst in guten Gegenden wie dieser hier – ganz besonders in guten Gegenden wie dieser hier. Doch was nützen diese Vorsichtsmassnahmen, wenn die Männer kommen?“ Das Thema „Ausufernde Kriminalität, Gewaltverbrechen in Mexiko“ wird in eine rasante, realitätsnahe Story mit greifbaren Charakteren verpackt. Es fällt leicht mit Lydia, Luca und bald auch ihren Wegbegleitern mitzufiebern. Die halsbrecherische Flucht nimmt immer mehr filmreife, aber auch lebensechte Züge an. So oder so ähnlich hätte sie tatsächlich passieren können. Die Herausforderungen und Widrigkeiten sind gross. Es geht ums nackte Überleben. Die Grausamkeiten, denen Lydia und Luca begegnen oder in Geschichten/Erinnerungen aufleben, sind schwer zu ertragen. Gut, dass viele Einzelheiten im Dunkeln bleiben. Der Roman setzt auf Emotionen, und die gibt es reichlich. Es gilt, die Hoffnung hochzuhalten, sich durchzukämpfen und Hilfe anzunehmen, wenn sie sich bietet, immer mit Misstrauen im Kopf. Wer weiss, was derjenige gerade im Schilde führt. Die Spannung steigt in brenzligen, undurchsichtigen Szenen. Nichts lässt sich vorausahnen. „Das ist ein Kreislauf, denkt sie. Jeden Tag kommt ein neuer Schrecken, und wenn er vorbei ist, kommt dieses surreale Gefühl der Losgelöstheit. Sie können schier nicht glauben, was sie gerade durchgemacht haben. Der Verstand ist magisch. Menschen sind magisch.“ Das Ende rührt zu Tränen. Bis zur letzten Minute atemberaubende Spannung.

    Der Titel wird kreativ in Szene gesetzt. Die blutrote Schrift und ungewöhnliche Perspektive zieht alle Blicke aufs Buch. „American Dirt“ übertrifft die Erwartungen einer fesselnden Geschichte und lässt den Leser nicht mehr los. Sehr empfehlenswert! Ein wichtiges Buch, das den Opfer der Drogenkartelle und Milizen eine Stimme gibt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tefelz, 26.04.2020 bei bewertet

    Tief Beeindruckend!
    War die Leseprobe schon gut, hat mich das Buch schier überwältigt und stark mitgenommen auf der Reise durch Mexico....

    Geschichte: Lydia besitzt einen kleinen Buchladen in Acapulco, hat einen kleinen Sohn namens Luca und einen Mann, der stolz darauf ist ein unabhängiger Reporter zu sein. Beherrscht wird in Mexico alles von Kartellen, die seit Monaten um die Herrschaft in Acapulco kämpfen. Los Jardineros scheint den Kampf gewonnen zu haben und der Chef Javier versucht mit weniger Gewalt auszukommen. Lydias Mann versucht sich an einem Portrait und verfasst den Text mit Namen und Aufstieg des neuen Klans. Doch wer geglaubt hat, dass der Text gut angekommen wäre, hat sich geirrt... Auf einer Familiengrillfeier geschieht das Unfassbare und 16 Personen werden erschossen. Lydia und Ihr Sohn befinden sich gerade im Bad hinter den Kacheln und entkommen so der ersten Welle. Die Killer wissen nicht wieviele Personen es sein sollten und so überleben Sie den Anschlag. Aber sie weiss auch, wenn ein Kartell ein Exempel statuiert, dann darf niemand überleben und Lydia und Ihr Sohn müssen fliehen, doch wohin in einem Land dass von Kartellen kontrolliert wird....

    Die Geschichte spielt auch Tage nach dem ich das Buch gelesen habe, noch in meinem Kopf, so gut ist es geschrieben und so plastisch war ich permanent im geschehen dabei. Unfassbar einerseits die Menschlichkeit die sich noch erhalten hat, unfassbar aber auch die Brutalität mit der ganz schnell Flüchtlinge missbraucht, verkauft, bestohlen, verraten oder auch ermordet werden.

    Es ist die Geschichte einer Flucht durch Mexico, die Geschichte eines Zuges " La Bestia" die alle nach Norden bringt. Die Gefahr durch Banden, Migrationspolizei, korrupte Menschen oder auch durch die Grenzschützer. Die Wut, die Entäsuschung, die Freude über kleine Erfolge, die dieses Buch so wertvoll machen. Es ist Spannung pur von Anfang bis zum Ende und lässt den Leser nicht mehr los.
    Die Darsteller sind wunderbar beschrieben und auch die Situationen, die Gefahr bringen könnten. Wem kann sie vertrauen ? Kann sie überhaupt jemand vertrauen ? Ihre Mitflüchtlinge sind die eigentlich echt ? Wer will sich vielleicht Geld verdienen eine Gesuchte dem Kartell zuzuspielen ? Mit einem kleinen Jungen zig Tausend Kilometer, jederzeit in Gefahr ausgeraubt oder vergewaltigt zu werden ?

    Die Recherchen haben 4 Jahre gedauert und es scheint nicht so, als wäre da irgend ein Schnellschuss voller Fantasie abgelassen worden. Auch die innere Frage der Autorin, ob sie überhaupt dazu berechtigt ist, so eine Roman zu schreiben, entspricht einer bodenständigen Haltung. Hier werden keine Effekthascherei betrieben. Dieses Buch ist ein absoluter Volltreffer und eine klare Empfehlung !
    Volle Punktzahl!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 23.04.2020

    Das Cover ist schon sehr beeindruckend und passt genau zum Inhalt des Buches und zeigt - "La Bestia", den Todeszug -.

    In Mexiko - hier in Acapulco - herrschen die Drogenkartelle. Hier leben Lydia und Sebastian mit ihrem kleinen Sohn Luca. Lydia betreibt einen kleinen Buchladen, Sebastian ist Journalist, der insbesondere immer wieder über "Los Jardineros" und dessen Anführer Javier Crespo Fuentos schreibt. Lydia lernt Javier in ihrem Buchladen kennen als einen gebildeten, an Literatur interessierten sehr charmanten Mann. Sie entwickelt viel Sympathie für ihn und liebt seine Besuche in ihrem Laden und die Gespräche mit ihm. Das Grauen packt sie, als sie in den Unterlagen ihres Mannes ein Bild von Javier entdeckt und erkennen muss, wer dieser Mann in Wirklichkeit ist. Und er schlägt mit aller Härte zu. Nach einem Artikel Sebastians werden auf einer Geburtstagsparty von Lydias Patenkind 16 ihrer Familienmitglieder erschossen. Nur durch Zufall überleben Lydia und ihr kleiner Sohn Luca, ein sehr aufgeschlossener und intelligenter Junge.

    Die Autorin stellt ihre Leser auf eine harte Probe. Sie beschreibt in einer Eindringlichkeit das Entsetzen von Lydia, die nun ebenfalls um ihr Leben fürchtet und nur ein Ziel hat, ihr Kind zu retten, dem sich der Leser nicht entziehen kann. Alle Ängste, Entbehrungen, Hunger und die schreckliche Fahrt auf dem Dach von "La Bestia" haben mir Gansehäut verursacht und ich habe, obwohl das Buch so überaus spannend geschrieben ist, das Ende herbeigesehnt, um zu erfahren, ob Lydia und ihr Sohn Luca die Flucht überstehen werden. Lydia ist eine starke Frau, die sich allen Anforderungen stellt. Am meisten aber habe ich Luca bewundert, der ohne zu klagen, aber mit einem tiefen Verstehen seiner Mutter beigestanden und ihr obendrein noch Mut zugesprochen hat.

    Soledad und Rebeca, zwei Schwestern im Teenageralter, haben sich unterwegs Lydia und Luca angeschlossen. Sie haben ihre Familie verlassen, weil in dem kleinen Dorf, in dem sie lebten, immer wieder Mädchen entführt wurden. Die Flucht hat sie aber nicht retten können vor Übergriffen gewaltbereiter Männer.

    Viel hört man von Übergriffen der Drogenkartelle in Mexiko. Sie fordern Schutzgeldzahlungen, und wer dem nicht nachkommt, wird erschossen. Journalisten, die darüber berichten - wie hier Sebastian - werden gnadenlos verfolgt. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund in ihrer Anklage gegen Korruption, Drogen und Mord. Und auch wenn alles nur Fiktion ist, kann ich mir vorstellen, dass Vieles davon genau so sein könnte. Da stockt einem der Atem beim Lesen, und in so einer Welt möchte man nicht leben. Ein Buch, das man unbedingt lesen sollte.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    signalhill, 12.06.2020

    Muss man alsl Fiktion lesen

    Ich kann die kontroversen Diskussionen über Jeanine Cummins Roman "American Dirt" gut verstehen und finde sie auch berechtigt. Da ich diese schon vor der Lektüre des Romans gelesen hatte, habe ich mich auf die Romanhandlung als reine Fiktion konzentriert. Allerdings interessiert sich mich das Thema sehr, bin ich doch sogar schon an der amerikanisch-mexikanischen Grenze in der Wüste gewandert, wo die Suche nach Illegalen omnipräsent ist.

    Lydia und Luca sind die einzigen Überlebenden ihrer Familie, die nach dem Mord durch ein Kartell fliehen müssen. Chancen für sie gibt es kaum, aber die Beiden schaffen es dennoch, mit den Flüchtlingszügen nach Norden und in das "gelobte Land" zu kommen. Dabei scheint Lydia als Inhaberin einer kleinen Buchhandlung keine Angriffsfläche zu bieten, aber die Killer hatten es hauptsächlich auf ihren Mann abgesehen.

    Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir genau die Szenen in der Wüste, die für mich ein Gesicht bekommen haben, wenn auch, wie gesagt, ein fiktives. Man fragt sich schon, was in den Flüchtlingen vor sich geht, wenn sie ihr Leben aufs Spiel setzen und durch die Wüste wandern.

    Der Schreibstil der Autorin war für mich sehr bildhaft, sehr eindringlich. Daher sind mir viele Szenen im Gedächtnis geblieben. Mit ihrem Roman macht Cummins auf ein wichtiges Thema aufmerksam, und das aus der Sicht einer Betroffenen. Wie authentisch dies sein mag, ist für mich hier zweitrangig. Daher möchte ich "American Dirt" von Jeanine Cummins als spannenden und mitreissenden Roman empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hundeliebhaberin, 13.05.2020

    Lydia muss mit ihrem 8-jährigen Sohn Luca fliehen, weil ein Drogenkartell alle Mitglieder ihrer Familie hingerichtet hat. Nur sie beide haben überlebt und sind ab jetzt angsterfüllt, weil sie das Kartell auf ihrer gefährlichen Flucht von Acapulco in die USA nicht kriegen darf.

    Jeanine Cummins hat einen sehr fesselnden und intensiven Schreibstil, der mich völlig vereinnahmt hat. Mit Lydia hat sie einen sehr starken Charakter erschaffen, deren Gefühle, Ängste und Emotionen unmittelbar zu spüren sind.
    Neben der Brutalität und den Facetten des Lebens in einer Gegend, die von einem Drogenkartell beherrscht wird, werden die Gefahren auf der Flucht thematisiert: Überfälle, Vergewaltigungen, der eigene Tod und die Fahrt auf dem Güterzug "La Bestia".
    In einem spannenden Erzählstil verfolgen wir Lydias und Lucas neuen Alltag mit, sehen, wie sich einzelne Figuren weiterentwickeln und mit welchen Widrigkeiten sie zu kämpfen haben.

    Ein toll erzählter, sehr spannender Roman, der ganz subtil sozialkritisch ist und die Realität vieler Geflüchteter, Schlepper und Opfern von Attentaten schildert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 04.07.2020

    Das Tempo dieses Thrillers ist hoch und und dessen Sprache ungewöhnlich und beeindruckend. Das Buch fesselte mich so sehr, dass ich es in fast einem Nachmittag durchgelesen hatte und zu Recht ist es eines der meist diskutierten Bücher des Jahres 2020. Kurz zum Inhalt der Geschichte: Lydia besitzt einen Buchladen in Acapulco und hat einen kleinen Sohn namens Luca. Mexico wird von Kartellen beherrscht die versuchen die Macht auf sich zu reissen. Als auf einer Familiengrillfeier plötzlich 16 Personen erschossen werden, erfahren wir dass es sich um Familienmitglieder von Lydia handelt. Nur durch Zufall überleben Sie den Anschlag. Lydia und Ihr Sohn müssen fliehen und werden von dem Drogenkartell durch ganz Mexiko gejagt.
    Das Buch erzählt mit den lebendigsten Farben was es heisst auf der Flucht zu sein, jeden Tag von neu auf zu planen, Optionen auszuwiegen, Freundschaften zu schliessen und mit grausamen Ereignisse konfrontiert zu werden.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 20.05.2020

    Ein Thriller mit hohem Tempo, der gar nicht mal so weit von der Wirklichkeit zu sein scheint. Lydia ist gezwungen nach einem Massaker indem von dem gefürchteten Kartell Los Jardineros fast ihre ganze Familie brutal ermordet wird, mit ihrem mit ihrem 8-jährigen Sohn zu flüchten und Acapulco zu verlassen. Eine atemlose Reise voller Angst und Gefahren beginnt und Lydia ist immer auf der Hut man könnte ihren Aufenthaltort ausfindig machen.
    „American Dirt“ ist vermutlich eines der meist diskutierten Bücher des Jahres. Die Geschichte ist sprachgewaltig geschildert und das Buch hat für grossen Auffuhr gesorgt, am Anfang hoch gelobt, ist aber im Nachhinein auch mit viel Kritik überhäuft worden. Für mich war es ein beeindruckender Roman, der unter die Haut geht, der die realle Situation in Mexiko beschreibt und der mich noch einmal erleichtert zurück liess, dass ich in Deutschland geboren bin.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lesebiene, 10.05.2020 bei bewertet

    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist der absolute Wahnsinn, dessen Charaktere mir auch nach Beenden des Buches absolut im Gedächtnis geblieben sind.
    Doch vor allem schafft Jeanine Cummins etwas wirklich beeindruckendes, denn sie kombiniert rasante, voller Spannung geprägte Momente, mit Intelligenz, einer Menge schriftstellerischen Können und auch noch ein Spur Sozialkritik.

    Genau diese Kombination ist es, die mich so an das Buch fesseln konnten, und es zu einem meiner absoluten Jahreshighlights gemacht hat.
    Wie zu Anfang erwähnt sind allerdings die Charaktere das absolute Highlight der Geschichte, denn diese sind authentisch und vielschichtig gezeichnet und sind so prägend ausgearbeitet, dass ich sie noch lange im Gedächtnis und im Herzen behalten werde!

    Mein Fazit:
    Eine rasante und moralisch interessante Geschichte, die von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln weiss!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Edith S., 08.05.2020 bei bewertet

    Lydia führt ein beschaulich und bescheidenes Leben in Acapulco, Mexiko. Sie hat einen eigenen kleinen Buchladen, liebt ihren Mann und Sohn Luca. Sie zahlt auch regelmässig die Gebühr die das "Kartell" als Schutzgebühr verlangt. Doch ihr Mann Sebastian ist Journalist und nimmt über die Kartelle in seinen Artikeln kein Blatt vor dem Mund. Als er einen grossen Bericht über einen Chef eines Kartells schreibt, wird die gesamte Familie bei einer Geburtstagsfeier ausgelöscht - bis auf Lydia und ihr neunjähriger Sohn Luca. Fortan ist sie auf der Flucht, durch ganz Mexiko nach Amerika.

    Dieser Roman hat mich nicht mehr aus seinen Bann gelassen. Unentwegt fieberte ich mit Lydia und ihren Mitreisenden. Er wirkt erschreckend realistisch und ich bezweifle keine Sekunde dass er wahr sein könnte und viele Schicksale in Mexiko das Gleiche oder ähnliches durchmachen oder durchgemacht haben.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana B., 03.05.2020

    Von anne b.

    Dies ist ein sehr packendes Buch ! Man kann es kaum noch aus der Hand legen !
    Die Geschichte spielt in Mexico. Lydia und ihr 8-jähriger Sohn überleben wie durch ein Wunder ein Attentat des Drogenkartells. Lydias Ehemann ist Journalist und hat es gewagt einen Bericht über den grossen Drogenboss dieser Mafia zu schreiben. Die ganze Familie wird getötet aus Rache ! Nur Lydia und ihr 8-jähriger Sohn Luca können fliehen ! Gestern hatte sie noch alles : eine tolle Familie, einen tollen Job ! Und nun steht sie vor dem Nichts ! Sie ist nun auf der Flucht ! Raus aus Mexiko, das ist ihr Plan. Niemanden trauen ! Niemanden etwas erzählen ! Die beiden flüchten auf den Migrationsweg durch die Berge, um dem Mafiaclan zu entkommen !

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 20.05.2020 bei bewertet

    Lydia ist Buchhändlerin und die Frau eines Journalisten. Bei einer grossen Familienfeier kommen Killer des ansässigen Kartells und erschiessen die ganze Familie. Nur Lydia und ihr Sohn Luca können durch einen mehr als glücklichen Zufall fliehen. Wie jeder in Mexico weiss, gibt es im ganzen Land kein Entrinnen, wenn das Kartell jemanden sucht. Also heisst es, das Land verlassen. Wie Tausende Mexikaner auch, versuchen die beiden also, sich über die Grenze in die USA abzusetzen. Diese abenteuerliche Flucht ist es, die den Rahmen für die Geschichte bildet.

    Im Grunde wird kein Thriller erzählt, auch wenn die Spannung hoch ist. Es geht mehr um das Dilemma, dem Flüchtlinge auf der ganzen Welt ausgesetzt sind. Der Angst, die sie zur Flucht treibt. Der Sehnsucht nach Frieden und Freiheit und einem Leben – vor allem für die Kinder – ohne Gefahr. Aber der Weg, den sie gehen ist illegal und der Staat in den sie flüchten wollen, möchte dies verhindern, ebenso wie die Menschen die sie verfolgen.

    Wer sich einlässt auf die gefühlsbetonte Sprache, die zwischen den zwei Hauptdarstellern wechselt. Und wer sich für das Thema frei von Vorurteilen interessiert, der ist in einer starken und glaubwürdig erzählten Geschichte gelandet. Das Buch liest sich schnell und gibt Einblicke in eine Welt, wie wir sie nur aus den Nachrichten oberflächlich kennen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 21.04.2020

    Dramatisch

    Um das Buch gibt es viel Wirbel, aber damit will ich mich nicht weiter beschäftigen.
    Ich sehe den Roman eigentlich als ganz normalen Thriller wie es viele gibt.
    Man muss der Autorin zugestehen, dass sie Spannungsmomente aufbauen kann und eine vielversprechende Ausgangsposition schafft. Die Spannung bleibt auch kontinuierlich aufrechterhalten. Jedenfalls beinahe, denn das Finale empfand ich schon als langgezogen.

    Jeanine Cummins schreibt zwar routiniert, aber der Plot ist mir doch zu konstruiert, die Figuren zu blass. Dabei hätte man aus der Hauptfigur Lydia und ihrem kleinen Sohn Luca mehr machen können. Auf der Flucht vor den Mördern der Familie müssen sie alles wagen. Vielleicht nimmt das den Raum weg, der nötig wäre, um die Figuren weiter zu entwickeln.

    Es wundert mich nicht, dass der Roman verfilmt werden soll, eigentlich ist er in vielen Szenen schon so angelegt. Auch die Dramatik passt.

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  • 5 Sterne

    8 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Summerdance, 30.04.2020

    aktualisiert am 30.04.2020

    Wow… was für ein Buch... »American Dirt« ist unglaublich spannend, es ist erschütternd, mitreissend, berührend und traurig. Es ist eines dieser Bücher, über das man noch lange nachdenkt. In Amerika wird gerade heftig über den Roman diskutiert, nach anfänglich sehr guten Kritiken wird der Autorin nun kulturelle Aneignung vorgeworfen... Für mich spielt es keine Rolle, ob ein Autor ein Buch über eigene Erlebnisse oder auf Grund von Recherchen schreibt. Bei jedem Roman sind auch immer fiktive Elemente enthalten, daher erübrigt sich für mich die Diskussion nach Authentizität. Cummins macht mit ihrem Werk auf ein wichtiges Thema aufmerksam, das ist es was für mich am Ende zählt!

    Das Buch beginnt mit dem Einschlag einer Kugel in eine Wandfliese, und so dramatisch geht es auch weiter. Eben noch auf einer Feier befinden sich Lydia und ihr Sohn nun auf einer dramatischen Flucht und der Leser ist mit ihnen ausser Atem. Gut platzierte Rückblenden nehmen immer wieder das Tempo heraus, nach und nach erfährt der Leser mehr über die Protagonisten und wie es zu dem grausamen Anschlag auf Lydias Familie kam.

    Ein wenig gestört haben mich die immer wieder eingeflochtenen und nur vereinzelt übersetzten spanischen Begriffe. Teils konnte man die Bedeutung erraten, stellenweise musste ich google bemühen oder den Begriff einfach ignorieren. Hier hätte ich mir ein paar Fussnoten gewünscht.

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  • 4 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 15.04.2020

    Eindringlich, aktuell & erschütternd

    „American Dirt“ ist ein erschreckend aktueller Roman der in Spanien geborenen und heute in New York lebenden Autorin Jeanine Cummins.

    Bei einer Familienfeier müssen Lydia und ihr achtjähriger Sohn Luca miterleben, wie der Rest der Familie kaltblütig ermordet wird, da ihr Mann als Reporter zu viel über die Drogenkartelle geschrieben hat. Aus Angst flieht Lydia mit Luca in den Norden zu flüchten. Es beginnt eine äusserst gefährliche Reise mit dem Güterzug „La Bestia“ und der permanenten Angst entdeckt zu werden.

    Schon die ersten Seiten beginnen so erschreckend und dramatisch, dass ich beim Lesen unweigerlich ängstlich die Luft anhalten musste und mit Entsetzen die Ereignisse in Lydias Leben verfolgt habe. Bisher hatten Lydia und ihre Familie ein ganz normales Leben und von heute auf morgen, ist da nur noch Angst und eine Gefahr, der es zu entkommen gilt.

    Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und mitreissend. Sie berichtet sehr eindringlich aber ohne zu dramatisieren. Durch Rückblicke erfährt man einiges aus Vergangenheit, wodurch die Entwicklung der Geschichte klarer wird.

    Lydia ist eine starke Persönlichkeit, die niemals die Hoffnung aufgibt und die alle Kraftreserven mobilisiert um ihren Sohn und sich in Sicherheit zu bringen. Ihre Verzweiflung und ihre Erschöpfung sind spürbar und dennoch kämpft sie immer weiter.

    Auch wenn es sich um fiktive Ereignisse handelt, der Hintergrund ist real. Es gibt die Drogenkartelle, die organisierten Verbrecherbanden, den Güterzug „La Bestia“, Menschenschmuggel, Korruption und Gewalt und somit kann diese Geschichte jeden Tag in Teilen traurige Wirklichkeit werden.

    „American Dirt“ ist ein Buch voller Spannung, das fesselt und mich fassungslos zurückgelassen hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 17.05.2020 bei bewertet

    Bei einem Familienfest werden bis auf Lydia und ihren achtjährigen Sohn Luca alle sechzehn Familienmitglieder ermordet. Die Beiden fliehen mit dem Ziel USA in dem Wissen, dass die Killer sie verfolgen.
    Es ist die Geschichte einer Flucht, deren Weg kaum weniger gefährlich ist als diejenigen, die versuchen, Lydia und ihren Sohn zu fangen. Jeanine Cummins lässt ihre Figuren in der 3. Person erzählen, aber es ist keine Sicht von aussen, sondern man erfährt beim Lesen unmittelbar, was Lydia, ihr Sohn Luca und Andere denken und fühlen. Auf diese Weise rückt das Geschehen sehr nahe und ich habe mich mehrmals dabei ertappt, wie ich die Luft anhielt.
    Das Buch wurde in den USA sehr kontrovers diskutiert, was auch in Kritiken hier benannt wird, wobei ich über Manches nur den Kopf schütteln kann. Eine Mexikanerin mit einem amerikanischen Vornamen? Aber hallo, das geht ja gar nicht. Wenn ich da bei uns nur an die ganzen Luis, Natalies, Nico, Jasmins usw. denke. Oder der Vorwurf, dass Lydia nicht weiss, dass es in Mexiko City eine Eishalle gibt und dass sie sich im eigenen Land nicht auskennt. Tja, völlig unglaubwürdig, wenn man bedenkt, wie gut in Deutschland die Nordlichter den tiefsten Süden und Osten kennen bzw. andersrum, wobei Mexiko jedoch sechsmal grösser ist als die BRD. Oder (jetzt hör ich aber auf ;-)) mexikanische Drogenkartelle kommen ja viel eher aus Honduras - da sollte vielleicht mal jemand etwas Zeitung lesen https://www.spiegel.de/panorama/justiz/mexiko-militaer-entwaffnet-polizei-in-acapulco-a-1230116.html oder https://www.reporter-ohne-grenzen.de/mexiko
    Keine Frage, das Buch hat sicherlich auch Schwächen. Beispielsweise, dass das Happyend allzu rosarot ausfällt oder der kleine Luca ein bisschen gar zu tapfer ist. Aber dieses Buch ist weder eine Dokumentation noch eine Biographie, sondern ein Spannungsroman mit dem Thema Flucht. Und erlaubt es einem nebenbei einen kleinen Einblick in eine Welt zu bekommen, wie wir sie nicht kennen und uns auch kaum vorstellen können. Genau dafür haben wir Schriftstellerinnen und Autoren. Und wer es ganz genau wissen will, greift zu Reportagen und Sachbüchern.
    PS: Wer wirklich glaubt, dass das Bild von Mexiko in diesem Buch masslos ins Negative übertrieben ist, lese diesen grandiosen Roman: Gebete für die Vermissten von Jennifer Clement. Die Autorin ist zwar auch US-Amerikanerin, lebt und arbeitet aber seit Jahren in Mexiko.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    topper2015, 03.05.2020

    Filmreif

    Alles in allem, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin war sehr lebhaft, sodass man das Gefühl hatte, man würde einen Film sehen/lesen. Die Erzählperspektive finde ich gleichzeitig sehr interessant und innovativ, denn durch den allwissenden Erzähler erfährt man viele Dinge, die man durch einen personalen Erzähler nicht herausfinden würde. Das hat auch nochmal dazu beigetragen, dass ich dieses "Film-Gefühl" hatte.
    Ausserdem ging es durch den allwissenden Erzähler nicht nut um Lydia und Luca, sondern in gewisser Weise auch um die Menschen, die sie auf ihrer Flucht treffen oder begleiten.

    Die Schilderungen über die Umstände, die all die Migranten durchlaufen müssen sind erschreckend. Auch wenn nur ein Zehntel des Buches den Zuständen in der realen Welt entspricht, sehe ich dringenden Handlungsbedarf und hoffe für alle Betroffenen, dass sich dies in der Zukunft ändert.

    "American Dirt" ist ein spannendes, erschreckendes, aber auch emotionales Buch, das sehr lesenswert ist!

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