Über Evelyn Künneke
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Evelyn Künneke
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In ihrer 1982 erschienenen Autobiografie "Sing Evelyn sing - Revue eines Lebens" hat Künneke als "komplizierte Frohnatur" zu den Skandalen und Skandälchen ihres Lebens Stellung bezogen und ehrlich, humorvoll und mit entwaffnender Selbstironie von Alkohol, Fresssucht und ihrem phänomenalen Männerkonsum geschrieben. Die schwergewichtige Diseuse, die dreimal verheiratet war, zuletzt mit ihrem Manager, machte 1976 Schlagzeilen, als sie ihre Verlobung mit dem homosexuellen Regisseur Rosa von Praunheim bekannt gab. Seitdem stand sie als "Anti-Star" wieder auf den Brettern, am liebsten in rauchigen Lokalen der Szene zwischen Freaks und Tunten, drapierte ihren üppigen Körper mit der legendären Federboa, parodierte mit rauchigem Timbre Zarah Leander und erzählte skurrile Anekdoten mit unnachahmlicher Distanz zur bewegten Vergangenheit.
Evelyn (eig. Eva-Susanne) Künneke wurde 1921 als Tochter des Operettenkomponisten Eduard Künneke (1885-1953) und einer Opernsängerin in Berlin geboren. Sie wuchs in den USA auf, dann in Berlin, erhielt Ballettunterricht und nahm gegen den Willen des Vaters Schauspiel- und Gesangsunterricht in London und Berlin. Solotänzerin an der Berliner Staatsoper, unterhielt sie ab 1938 ein eigenes Tanzstudio, trat als Evelyn King in Cabarets und Varietés auf, bis ihr die Führung dieses Namens von den Nazis untersagt wurde. Ersten Schallplattenaufnahmen mit den Komponisten Peter Igelhoff und Michael Jary, mit denen sie Swing-Jazz ("Haben sie schon mal im Dunkeln geküsst?") populär macht, folgte 1941 das Filmdebüt in Helmut Käutners "Auf Wiedersehen, Franziska", wo sie "Sing, Nachtigall, sing ein Lied aus alten Zeiten" interpretiert (Auflage über sechs Millionen), der neben Lale Andersens "Lili Marleen" zum beliebtesten Schlager der Wehrmachtsoldaten wird. 1942/44 ist sie an der Ostfront in der Truppenbetreuung tätig und wird 1944 wegen "Defätismus und Verhöhnung der kämpfenden Truppe" zum Tode verurteilt, nach Intervention von Freunden aus der Haft in Berlin-Tegel entlassen und zu einer geheimen Propaganda-Einheit beordert, was ihr das Leben rettete.
Nach dem Krieg arbeitete Evelyn Künneke für das Label Amiga, verlies aber 1948 die DDR, als englische Titel verboten wurden. In den 50er-Jahren waren Schlager wie "Bauernrumba", "Barbara, Barbara, komm mit mir nach Afrika", "Tango-Max", "Egon", "Bongo-Boogie" und "Hernandos Hideaway" untrennbar mit dem Namen Künneke verbunden. Sie erhielt fünf Goldene Schallplatten, gehörte zur Spitze der Schlagerstars. Daneben trat sie als Sängerin und Tänzerin in Revuefilmen ("Tanzende Sterne") in Ost und West auf. Nachdem es stiller um sie geworden war, feierte sie ihr Comeback, als sie Zugang zur Szene um junge deutsche Filmemacher fand und in Fassbinders "Faustrecht der Freiheit" (1974) als Frau im Reisebüro oder als Wirtin in Peter Fleischmanns SF-Thriller "Die Hamburger Krankheit" (1979) auftrat.
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Schneewittchen muss sterben/ Wer Wind sät/ Böser Wolf/ Oliver von Bodenstein Bd. 4-6
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