Härzbluet (CD)

Polo polarisiert! Bis heute. Für die einen ist er "Polo National", für die anderen ein zweitklassiger Musiker, der allzu viele Melodien geklaut - oder zumindest abgekupfert - haben soll... Eins ist sicher: Schweizer Musikschaffende, die sich in Mundart ausdrücken (wollen), kommen an Polo Hofer ebenso wenig vorbei wie an Mani Matter.

Ein "Showman" ist Polo Hofer bis heute. Neben und auf der Bühne ist er noch immer für den ein oder anderen markigen Spruch gut. Seine Musik jedoch sorgt nicht mehr für grosse Kontroversen. Dazu waren seine letzten Alben zu brav. Auch bei "Härzbluet" ist das nicht anders.

Mit "Sennehund" enthält das Album einen Wohlfühl-Hit und mit "Wenn es nötig wär" ein hübsches Duett (mit Sina). Daneben: Liebeslieder (u. a. "Bis I Di troffä ha", "Wie my Härzschlag") und auch Nachdenkliches bis Düsteres (z. B. "Dusse schneit's" oder "Maa im schwarze Chleid").

Die Songs sind solide produziert. Für Menschen, die sich mit dem Werk des "älteren" Polo Hofers auseinandersetzen wollen, ist "Härzbluet" ein guter Einstieg. Für Menschen, die von einem Album vor allem übersprudelnde Kreativität und Innovation erwarten, ist "Härzbluet" nichts. Und für enttäuschte Fans, die sich lauthals den "jungen Polo" zurückwünschen, wird "Polo National" sicher - auch mit 70 noch - ein markiger Spruch als Antwort einfallen...