Kingsbridge - 4 - Der Morgen einer neuen Zeit

Das Cover ist in okay, jetzt keins, wo ich sage das muss ich haben.
Dafür ist die Geschichte umso besser. Es war einfach eine zusammenhängende klare Geschichte um den Bootsbauer Edgar. Es war einfach toll sein Leben zu verfolgen, wem ihm alles begegnet. Wie die Charaktere miteinander verstrickt sind. Die Intrigen waren super beschrieben, sowie die Kampfsituationen. Der Sprecher wurde perfekt dafür ausgewählt.  Anfangs hatte ich Angst, dass es langweilig runtergelesen wird und ich stunden damit verbringen muss. Definitiv war es nicht langweilig, sondern sehr spannend. Intrigen, Sex, Liebe, Gewalt, Betrug. Ken Follett hat durchaus ein sehr sehr gutes Buch geschrieben. Und ich bin froh, dass ich diese Geschichte hören durfte. Auch fand ich zwischendrinnen die Musik ideal und passend zur Geschichte. Klang wie ein Intro zur Geschichte.

Ich denke, man sollte Interesse an die damalige Welt haben mit den Angelsachsen und Wikinger usw.
Für mich tat es unglaublich gut, dass ich dieses Interesse durch Vikings bekam und es mir dadurch sehr leicht viel mit den komischen Namen und wie das alles so abläuft mit der Rangfolge.

Man muss die anderen Bücher nicht kennen. Es ist auch so hörbar bzw. lesbar.

Ich bin sehr begeistert gewesen und daher bekommt das Hörspiel von mir 5/5 Sterne.

Er versucht es zum dritten Mal und diesmal kommt er fast ran. Aber eben nur fast. 30 Jahre nach „Die Säulen der Erde“ legt Ken Follett den dritten Nachfolger vor und er ist eigentlich ein Prequel, denn er spielt knapp eineinhalb Jahrhunderte vor dem ersten Buch. Ist er besser als die anderen beiden Nachfolger? Ja, ich denke schon. Ist er so gut wie „das Original“? Nein, leider nicht.

Die Handlung beginnt vor einem guten Jahrtausend, im Jahr 997. Ein junger Mann muss ganz von vorn anfangen und wird in ein brückenloses Kaff verschlagen, wo zwar einige gottesfürchtige Menschen wohnen, aber im Grunde die Stärksten und Rücksichtslosesten alles an sich reissen. So ähnlich erlebt es auch eine junge Edelfrau, die an den Hof der Region verschlagen wird, und diverse Intriganten machen beiden das Leben schwer. Wie immer bei Follett sind die Guten sehr gut und die Bösen sehr böse. Aber er gibt seinen Figuren doch wieder etwas mehr Charakter und ein paar Grautöne mit. Zumindest mehr, als bei den letzten Büchern.

In dem Buch geht es auch um den Ort, der sich entwickelt und von einem gottverlassenen Loch zu einem Städtchen wird. Und sogar mit Unterstützung des Königs eine Brücke bekommt (jetzt habe ich ganz subtil das „Kingsbridge“ untergeschoben). Im Gegensatz zum letzten Kingsbridge-Buch, „Das Fundament der Ewigkeit“ vor drei Jahren, kommen ansonsten aber gekrönte Häupter kaum vor und auch die adeligen Hauptfiguren führen ein eher simples Leben. Es geht zum grossen Teil um ganz normale Menschen - es geht hier um den Alltag unserer Vorfahren vor etwa 40 Generationen (klingt gar nicht so lange her, oder?).

Und genau da kommt wieder Folletts Stärke. Er kann nicht nur sehr gut erzählen und denkt immer wieder an seine Leser. Er erklärt auch. Wie lebte ein Bauer damals? Wie wurde ein Schiff gebaut? Gab es schon Steinhäuser und was ist der Unterschied zwischen einem Kloster und einer Abtei? Es ist ein „Was ist was“ für Erwachsene, nur noch interessanter, weil es in eine spannende Geschichte eingewebt ist. „Der Morgen einer neuen Zeit“ (für die deutschen Leser hat man noch ein „Kingsbridge“ davorgesetzt) ist ein echter „Pageturner“.

Sehr gute Qualität. Wie immer bei Weltbild Lieferung, Verpackung sehr gut.