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Sehr blaue Augen (Hörbuch (Download))

 
 
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Toni Morrisons richtungsweisendes Debüt erzählt von Pecola Breedlove, einem kleinen Mädchen, das sich nach nichts so sehr sehnt wie nach blondem Haar und blauen Augen. Sie will schön sein wie Kinderstar Shirley Temple. Dieser Traum ist ihr einziger Ausweg...
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Kommentare zu "Sehr blaue Augen"
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Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    Fee04, 06.11.2023

    „Sehr blaue Augen“ von Toni Morrison war 1970 ihr Debütroman.
    Sie macht mit ihrem Roman die Auswüchse des anhaltenden Rassismus, Sexismus und Patriarchat sichtbar.

    Gelesen wird das Hörbuch mit einer Dauer von 7 Stunden und 13 Minuten
    von Abak Safaei-Rad, und einem Nachwort von Alice Hasters.

    Ihr Debütroman steckt voller Weisheit, Offenbarung und die Präzision der Charaktere wurde unglaublich detailliert ausgearbeitet.

    In einer Kleinstadt in Ohio lebt Pecola Breedlove, ein junges Mädchen, dass sich blonde Haare und blaue Augen wünscht, genau wie der bekannte Kinderstar Shirley Temple.
    Pecola möchte so gerne hübsch sein und das Schönheitsideal wird mit blonden Haaren, blauen Augen und heller Haut beschrieben.

    Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
    Gleich zu Beginn wird mitgeteilt, dass Pecola, aufgewachsen in Armut und Elend,
    ein Kind von ihrem Vater bekommt. Und wie hässlich das kleine Mädchen ist, in ihrer Gemeinde gemieden, von den Eltern nicht beachtet.

    Die Geschichte erzählt welche Auswirkungen der Selbsthass, die Gewalt in den Familien und Colorism hat. Colorism ist ein Thema, selbst in schwarzen Gemeinden. Was ist schön und begehrlich? Werden hellere Menschen bevorzugt? Schwarze mit hellerem Hautton sind näher am Schönheitsideal und auch heute ist diese Einstellung / Ansicht noch aktuell.
    Hier stellt sich in dem Roman die Frage, ob nur „schöne“ Menschen ein Anrecht auf Schutz, Würde und Anerkennung haben. Steht dies nicht allen Mädchen, Frauen und generell allen Menschen zu?

    Feinfühlig, ehrlich und detailliert beschreibt die Autorin die Geschichte von Pecola, den sexuellen Übergriffen, der Ausgrenzung. Auch zeigt es uns die Demütigung von weissen Menschen, den tief eingegrabenen Rassismus und die Diskriminierung gegenüber Frauen.

    Missbrauch und Inzest wird beschrieben und Pecola, stellvertretend für viele schwarze Mädchen, steht eine unglaublich düstere und schwere Zukunft bevor.
    Die Opfer bleiben aufgrund des Rassismus in seiner allumfassenden Form in ihrem Zorn und ihrer Wut ohnmächtig zurück und lassen dies häufig an den schwächeren Personen der Familie oder Gemeinde aus. Hier trifft es hauptsächlich die Frauen und Kinder.

    Die Charaktere werden sehr intensiv und schonungslos ehrlich beschrieben, die Absichten der Protagonisten werden erklärt und auch die Vorgeschichte mancher Charaktere wurde bildlich beschrieben.

    Die Ausarbeitung der Sprache, selbst in den tiefsten Abgründen war klar, deutlich und immer wertschätzend ohne abzuwerten.
    Tiefgründig holt uns die Autorin zum
    Thema Rassismus ab und stellt uns Colorism in der schwarzen Gemeinschaft vor.

    Ihre Romane wurden als Nischenliteratur bezeichnet, weil sie nur über schwarze Figuren schreibt. Liegt es an der unbequemen Wahrheit über das Thema Rassismus?

    Sie legt in dieser Erzählung die Erniedrigung offen und spricht Wahrheiten aus, um die tief eingegraben Rassismen zu erkennen und loszuwerden.

    „Sehr blaue Augen“ gibt schwarzen Mädchen einen Raum um mit Selbsthass, Minderwertigkeitsgefühl und Ausgrenzung abzuschliessen.
    Menschlichkeit wird in diesem Roman grossgeschrieben und die Sicht auf
    die Gesellschaftsformen geschärft.

    Toni Morrison geht es in dieser Erzählung über die Verteidigung der Würde schwarzer Mädchen, um Anerkennung, Resilienz und Zerbrechlichkeit.
    Das Buch zeigt auf, es geht weder um Opfer noch um Helden.

    Hörenswerter Klassiker in aktueller Übersetzung.

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  • 4 Sterne

    Katrin F., 16.11.2023

    Ich kannte bisher von Morrison nur „Beloved“ und einige Essays. Dieses Frühwerk passt dazu. Es erinnert mich thematisch auch ein bisschen an „Die Farbe Lila“ (The Color Purple) von Alice Walker. Es geht auch hier um Selbstachtung, Integrität, um Respekt, um Missbrauch und wie schwierig oder unmöglich es für einen Menschen ist, besonders eine Person of Color, sich aus miserablen Verhältnissen herauszuarbeiten.

    Thema ist die Lebensgeschichte eines Mädchens und seiner Familie, das als Person of Color in armen Verhältnissen geboren wird. Die Geschichte geht mir besonders nah, weil sie in weiten Teilen über den Fokus von Kindern erzählt wird. Aus kindlicher Neugier, aus Träumen und Hoffnung werden zunehmend Selbsthass und Desillusionierung.

    Wie kann man sich aus einer verzweifelten Situation, Armut, Alkoholismus, Gewalt in der Familie, offensivem Rassismus um einen herum und absoluter Perspektivenlosigkeit herausarbeiten, wenn man nicht an sich glaubt, weil auch kein anderer an einen glaubt? Eine Freundin der Protagonistin beschreibt es so, sie waren am Anfang „arglos und ohne Eitelkeit [...] noch verliebt in uns selbst [...] wir konnten nicht begreifen, was daran hässlich sein sollte“. Sie benehmen sich gut, und trotzdem sagt sie, „wir waren weniger wert, netter, schlauer, aber trotzdem weniger wert“. Sie werden permanent gegen weisse Ideale und rassistische Klischees bewertet bis sie selbst dieses Wertesystem aufnehmen und sich verachten. Die Weissen sagen, sie benehmen sich schlecht und wären Abschaum, also muss es stimmen. Die Ausgangsposition der Erzählung ist eingebettet in eien existierende gesellschaftssoziale Situation, sie entsteht nicht durch ein Unglück oder ähnliches und sie endet auch nicht besser, als Leser stecken wir mitten in einer ausweglosen Situation. Es ist der Roman einer der wichtigsten afroamerikanischen Schriftstellerinnen mit einem wichtigen afroamerikanischen Thema, gilt für mich aber ebenso für andere Kinder, die im Präkariat aufwachsen und ist damit auf vielen Ebenen aktuell.

    Sprachlich ist der Roman interessant, sofern man das in einer Übersetzung beurteilen kann: mal ist sie kindlich einfach, mal etwas umgangssprachlich, unterbrochen von Einschüben, die wie Zitate aus einem Kindergedicht oder Grundschullesebuch klingen. Die Leserin spricht klar mit guten Betonungen, weder zu distanziert, noch zu dramatisch, sondern einfühlsam. Manches geht wahrscheinlich beim Hören gegenüber dem Lesen verloren, in der Übersetzung gegenüber dem Original, ich werde zumindest in Auszügen noch das Buch auf Englisch lesen.

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