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Roma (DVD)

 
 
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Der Überraschungserfolg aus dem Jahr 2018 erstmals auf Blu-ray und DVD! Alfonso Cuaróns bewegendes und lebhaftes Porträt des turbulenten Lebens einer Haushälterin im politisch instabilen Mexiko der 1970er wurde mit zahlreichen...
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Kommentar zu "Roma"
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    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 22.05.2020

    Schon die erste, lange Einstellung dieses Filmdramas des mexikanischen Regisseurs und Drehbuchautors Alfonso Cuarón (Jahrgang 1961, u.a. „Children of Men“ – 2006 oder „Gravity“ – 2013) prägt sich ein und ist in mehrerlei Hinsicht symbolträchtig für das Folgende: ein Pflastermuster, über das rhythmisch Wasser in kleinen Wellen schwappt und auf dem erst nach langem Hinsehen ein helleres Rechteck erkennbar wird, in dem sich der Himmel und ein Flugzeug spiegeln.

    „Roma“ erzählt elegisch und kunstvoll aus dem Leben einer typischen Mittelschichtfamilie Anfang der 1970er-Jahre im Stadtteil Roma (Delegación Cuauhtémoc) der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt, von den alltäglichen Verrichtungen und Erlebnissen einer „Muchacha“ („Mädchen“) und macht Zeitgeschichte wieder lebendig.

    Cuarón widmete das Drama in Originalsprache mit Untertitelung für Spanisch und in eckigen Klammern für Mixtekisch seiner eigenen „Muchacha“ Liboria „Libo“ Rodríguez. Als „Muchachas“ werden (junge) Frauen bezeichnet, die als Personal, Dienst- oder Kindermädchen bei finanziell bessergestellten Familien arbeiten und in separaten Hinterzimmern oder auf dem Dachboden auch leben.

    Die indigene Mixtekin Manita, auf mexikanisch Cleodegaria „Cleo“ Gutiérrez (Yalitza Aparicio), bestellt den Haushalt der siebenköpfigen Familie des Arztes Dr. Antonio und kümmert sich hingebungsvoll um die vier Kinder Sofi (Daniela Demesa), den mit einer verstörenden Fantasie begabten Toño (Diego Cortina Autrey), Paco (Carlos Peralta) und Pepe (Marco Graf). Cleo und die Familie leben in der „Colonia Roma“, einem 1903 nach der Idee des britischen Zirkusimpressario Edward Walter Orrin entstandenen, einst prachtvollen Viertel, das zusammen mit der „Colonia Condesa“, auf der eine Rennbahn gebaut worden war, ab den 1950er-Jahren zu einer Wohngegend für die Mittelklasse umgebaut wurde. Zu der Zeit, in der dieser Film angesiedelt ist, hatte es seinen Glanz schon eingebüsst.

    Die gewohnte Ordnung und der Alltag geraten ins Wanken, als sich eines Tages der Hausherr für eine Geschäftsreise von seiner Frau Sofia (Marina de Tavira) und den Kindern verabschiedet, jedoch nicht zurückkehrt und Manita /Cleo von ihrem ersten Freund Fermín(Jorge Antonio Guerrero), der sich für den asiatischen Kampfsport begeistert, womöglich schwanger, sitzen gelassen wird…

    Doch die Handlung selbst ist hier nicht das Massgebliche, sondern die Art und Weise, wie sie geschildert wird, Eindrücke und Stimmungen entstehen, nämlich wellenförmig und mithilfe von Kontrasten, und dass persönliche Schicksale der Protagonisten, autobiografische Erinnerungen und andere Bezugnahmen des Regisseurs (etwa auf eigene Filme) und mexikanische Historie (von Erbeben über Landverteilungskämpfe bis zum für Mexikaner traumatischen „Fronleichnam-Massaker“ im Jahr 1971, bei dem Dutzende demonstrierende Studenten von einer paramilitärischen Gruppe namens „Los Halcones“ getötet wurden) miteinander verknüpft werden.

    Dank der langsamen Kamerafahrten (Alfonso Cuarón und Galo Olivares), die dem Auge des Zuschauers weite, berückende Panoramabilder in Schwarz-Weiss und oft aussergewöhnliche Perspektivausschnitte liefern, taucht er in die Welt Cleos, in die mexikanische Gesellschaft und ihre Geschichte ein, die wie auf Schienen nebeneinander herzulaufen scheinen und sich dennoch immer wieder kreuzen. Gemeinsam mit Cleo überquert der Zuschauer den Hinterhof, säubert den Flur von den Hinterlassenschaften des Hundes, wäscht und durchschreitet ein ums andere Mal Räume des Hauses, welche die Kamera kurz zuvor schon einmal abgetastet hat, als ahme sie den prüfenden Blick der Bediensteten nach, die sich vergewissert, ob alles gereinigt und am richtigen Ort ist. Der besseren Lichtverhältnisse wegen wurde nicht im eigentlichen damaligen Wohnhaus des Regisseurs, sondern im baugleichen gegenüber, das mit originalgetreuem Mobiliar ausgestattet wurde, gedreht und das echte an einer Stelle des Films von aussen gezeigt. Der Blick über die Dächer wurde mit CGI – 3-D-Computergrafik nachgebildet. Weiter folgt der Beobachter Cleo in die Strassen der Stadt oder die mexikanische Landschaft und muss immer wieder die aus Vorder-, Mittel- und Hintergrund bestehenden Bilderschichten entschlüsseln, die einander ergänzen und parallele Erzählstränge bilden, und die Protagonisten des Films darin suchen wie Details in einem Wimmelbild.

    Bis auf Marina de Tavira als Sra. Sofia Antonio sind nur Laiendarsteller zu sehen. Ein Drehbuch im eigentlichen Sinn gab es nicht, sondern kurze Erläuterungen vor den jeweiligen Szenen, wodurch „das Timing im echten Leben“ eingefangen werden konnte, was dem Film zu Authentizität verhilft. Yalitza Aparicio verleiht Cleo bei aller Ernsthaftigkeit und Dramatik jugendliche Lebensfreude und viel Wärme.

    Resümee: „Roma“ ist einerseits ein ruhig beobachtendes, daher fast statisch dokumentarisch anmutendes, aus exakt getakteten, choreografischen Szenen bestehendes und bis in jede Winzigkeit hinein aufwendig gearbeitetes, andererseits ein sehr intimes, mitfühlendes, berührendes, dezentes, schlicht meisterliches Drama zum Aufsaugen über die Achterbahn des Lebens im Kleinen wie im Grossen, über Bindung, Trost, die Ambivalenzen von Hierarchien und Abhängigkeiten in Bezug auf Ethnien, gesellschaftliche Klassen und Geschlecht. Verständlicherweise erfolgten zahlreiche Auszeichnungen, zum Beispiel bei den „Golden Globe Awards“ 2019 als „Bester fremdsprachiger Film“, zudem für Cuarón für die „Beste Regie“ und mit „Oscars“ in den Kategorien „Beste Regie“, „Bester fremdsprachiger Film“ und „Beste Kamera“.

    PS: Im 73 Minuten umfassenden Bonusmaterial wird klar, wie persönlich und bedeutsam dieses Filmprojekt für Regisseur Alfonso Cuarón gewesen ist, denn man kann unter anderem erleben, wie ganze Strassenzüge nachgebildet und mit den passenden Autos bestückt wurden.

    Darüber hinaus liegen weitere 100 Minuten an Features bei.

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