Jeanne du Barry - Die Favoritin des Königs (DVD)

- Cannes-Interview mit Maïwenn und Johnny Depp

- Trailer

- Wendecover

Darsteller:	Maïwenn Le Besco, Johnny Depp , Melvil Poupaud, Pierre Richard , Pascal Greggory , Noémie Lvovsky
Herausgeber:	Maïwenn
Regisseur:	Maïwenn Le Besco
Label:	Alamode Film
Verleih:	Alamode Filmdistribution Ohg
Verlag:	AL!VE Ag
Vertrieb:	AL!VE Ag
Land / Jahr:	Deutschland / 2023

In dem Film von Maïwenn mag Johnny Depp der zugkräftige Name sein, aber sein Ludwig XV ist im Grunde eine Nebenrolle.
Wie der Titel schon sagt, steht die Mätresse des Königs im Mittelpunkt der Handlung, nicht immer zum Vorteil des Films: Eine gewisse Eitelkeit spricht schon daraus, wenn die Filmemacherin sich stets im besten Licht zeigt, kichernd und giggelnd den Konventionen die Stirn bietet, während alle anderen Frauen um sie herum entweder groteske Karikaturen sind, als wären sie Disneys „Aschenputtel“ entsprungen, oder so farblos gezeichnet werden, dass sie wie Dekors wirken. Besser schneiden die Männer ab: Johnny Depp beispielsweise ist wunderbar, wie er seine Rolle zurückhaltend mit kleinen Gesten und kontrollierter Mimik anlegt als Miniatur - und doch ein bestechendes Porträt eines gelangweilten Potentaten, der längst aufgegeben hat, an seinem goldenen Käfig zu rütteln, ein Mann, der alles hat, ohne wirklich Freude empfinden zu können, ein Rädchen in einem System, das ihn zum Täter und Opfer macht: Wenn er am Ende dahinsiecht, übersät mit Pocken im Gesicht, dann ist das auch Sinnbild für ein vergeudetes Leben in Überfluss und Verschwendung.
Ein wirklich guter Film ist „Jeanne Du Barry“ nicht. Sagen wir, wie's ist. Dafür fehlt ihm das nötige Gewicht, eine klar erkennbare Haltung. So sehr sich Maïwenn auch mühen mag, sich an Look & Feel von Kubricks „Barry Lyndon“ zu orientieren, sozusagen als weibliches Spiegelbild des Meisterwerks von 1975, inklusive distanzierter Erzählung aus dem Off und imposanter Kompositionen am Königshof, erhellt nur von Kerzenlicht, diesen belustigen, wie göttlichen Ton des Vorbilds trifft sie nur in seltenen Fällen. Und doch ist es immer ein interessanter, spannender Film, der Aufmerksamkeit erfordert und dem man gerne zusieht: „Mein Körper gehört mir“, sagt Jeanne, als Kurtisane ewiger Spielball männlicher Lust, sehr früh im Film und signalisiert: Was immer ihr mir antun werdet, ihr könnt mich nicht brechen. Es ist auch ein