Über Pierre Richard
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Pierre Richard
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Richard, der 1934 in Valenciennes als Pierre Richard Maurice Charles Leopold Defay (nach anderen Quellen: Dadays) geboren wurde, besuchte Schauspielkurse in Paris und debütierte als Bauer in Roberts Hymnus auf Faulheit und Lebensgenuss: In "Alexandre, der Lebenskünstler" ist Richard 1967 der Bauer, der sich als Erster von Philippe Noirets Maximen der kreativen Trägheit anziehen und überzeugen lässt. Der Titel "Der Zerstreute" (1970) charakterisiert Richards Rollenmuster des schüchtern gegen die Widrigkeiten des Schicksals protestierenden Träumers, der mit Stotterstimme und ein wenig wie Woody Allen im französischen Ambiente aufbegehrt, aber immer Glück bei Frauen hat, Seine Komik speist sich aus den kleinen und grossen Katastrophen des Alltags, denen er mit Witz, lethargischem Humor und (wenig) Klamauk begegnet. Aus dem Rollenfach ausgebrochen ist er damals nur ein Mal: In dem Journalistenfilm "Eine Wolke zwischen den Zähnen" spielte Richard 1974 an der Seite von Philippe Noiret einen Pressefotografen, der vergeblich einen Fall von Immobilienbetrug aufdecken will.
In den 1980er Jahren bildete Richard an der Seite von Gérard Depardieu in drei Filmen ("Der Hornochse und sein Zugpferd", "Zwei irre Spassvögel" und "Die Flüchtigen") ein jeweils ungleiches Duo, das eine angeblich entführte Millionärstochter sucht, herausbekommen muss, wer der Vater einer pubertären Tochter ist, und im dritten Film, in dem Richard aus Verzweiflung eine Bank überfällt, ein junges Mädchen unter seine Fittiche nimmt. Der Kontrast des schmächtigen Richard mit dem bulligen Depardieu sorgte für wirkungsvolle physisch-psychische Kontraste.
Als Richards Karriere in den 1990ern stagnierte, traf er per Zufall in Cannes die georgische Regisseurin Nana Dschordschadse, die ihm eine Rolle anbot und mit den beiden surrealen Komödien "1001 Rezepte eines verliebten Kochs" und "27 Missing Kisses" sein künstlerisches Comeback einleitete. Im ersten ist Richard mit inzwischen schlohweissen Locken der sinnenfreudige Koch, der die Revolutionszeit und Bürgerkriege erlebt, im zweiten tritt er als Kapitän auf, der sein Schiff mit einem Traktor über Land zieht und das verlorene Meer sucht.
Bavaria Film und GMT Production produzierten 2000 den Fernsehfilm "Das Findelkind",worin er als Strassenkünstler Vitalis mit dem 7jährigen Remi, der nichts von seiner adeligen Herkunft ahnt, durch die Städte reist. 2002 besetzte Regisseur Thierry Chabert ihn für die Titelrolle in "Robinson Crusoe". Neben Jane Birkin stand er in "Mariées mais pas trop" (2003) vor der Kamera und 2005 spielt er in der Komödie "Le Cactus". Doch Richard ist auch im Thrillergenre anzutreffen, so in "Le Serpent" von Regisseur Eric Barbier (2006). Zuletzt verkörperte er 2008 den verschrobenen ehemaligen Starkomponisten in "Radio Paris, Paris! Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glück", der das Haus 20 Jahre nicht mehr verlassen hatte und plötzlich eine Show mit auf die Beine stellen soll.
Der dreimal verheiratete Künstler hat zwei Söhne, Olivier and Christoph, die beide erfolgreich als Musiker arbeiten.
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