Die letzte Fahrt der Demeter (Blu-ray)

Was mich persönlich etwas gestört hat, dass es einfach sehr viele dunkle, vielleicht zu dunkle Szenen gibt. Meiner Meinung nach hätte man auf das Blut und die Verletzungen im Halsbereich in Grossaufnahme verzichten können. Wer den Nosferatu von F. W. Murnau kennt, weiss, dass man die Angst auch nur mit Licht und Schatten, schwarz-weiss und ohne bzw. mit sehr wenig Blut erzeugen kann. Ansonsten aber erzeugt der Film durchaus eine sehr dichte, atmosphärische Spannung. Wie schon viele Rezensionen berichten, fühlt man sich irgendwie auf dem Schiff mit einem Monster gefangen. Dies erinnert stark an die Erzählweise des Alien-Films. Es liess sich wohl aber auch kaum anders machen, wenn man so einen kleinen Teil aus dem originalen Dracula-Roman herausgreift, um ihn separat zu verfilmen. Ob es eine gute Idee war, das Monster in Nahaufnahme zu zeigen ... ich glaube nein. Es ist alles toll mit dem Computer konstruiert. Ich finde aber, dass manchmal weniger mehr wäre. Sonst bleibt kaum mehr Spielraum für die eigene Fantasie! Ein ähnliches Problem hat aber auch Werner Herzogs Nosferatu. Murnau hatte in den 20ern des vorigen Jahrhunderts, ob aufgrund noch nicht perfekter Kameras oder mit Absicht, vieles etwas unscharf gelassen, was die Sache immer etwas geheimnisvoll erscheinen liess. Aber es ist natürlich schwer zu sagen, ob dies bei einem Farbfilm denselben Effekt erzeugen würde. Wir werden auch sehen, ob es zu diesem Film eine Fortsetzung gibt. Ein hässliches Monster mit Flügeln ist doch relativ schlecht in einem Abendsmoking unterzubringen, wie der Schluss des Films zeigt. Und in einer Fortsetzung müsste der Untote als Frauenverführer auftreten können, wenn er den erfolgreichen Dracula-Filmen nacheifern will. Das kann man sich bei diesem Vampir zumindest schlecht vorstellen, wenn er dann immer noch so aussieht wie in diesem Film.
Ansonsten ein wirklich toller Film, wohl der beste, der in den letzten Jahren für dieses Genre rauskam. Das Bild ist auch sehr gut. Und bei aller Kritik überwiegt hier, dass man den Film einfach gesehen haben muss, weil er sich doch wohltuend von den Hammer-Produktionen der 50er/60er Jahre abhebt. Er ist einfach anders als andere Vampirfilme!

Dieser Film wurde von mir verschenkt. Ich kann deshalb keine Beurteilung abgeben und schreibe hier lediglich, weil ich seit den frühesten Morgenstunden ca. 20 x per Email dazu aufgefordert wurde.