Zum anderen Ende der Welt - Historischer Auswanderer-Roman nach einer wahren Geschichte (ePub)

Das Buch beschreibt detailreich das Leben und den Alltag einer Handwerker- und Selbstversorgerfamilie in Deutschland Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Entschluss, nach Amerika auszuwandern und die Hinreise kommt erst im letzten Drittel dran. Ich konnte mich während des Lesens gut in die fröhliche, lebhafte, heimatverbundene Familie hineinversetzen. Schön ist auch, dass geschichtlich gut recherchiert wurde. In vielen schlecht recherchierten historischen Romanen, welche mit New York zu tun haben und vor 1886 spielen, wird die Freiheitsstatue (!) beschrieben. Das ist hier nicht der Fall. Soweit ich erkennen konnte, hält sich der Roman an historische Tatsachen. Die Sprache des Romans ist, wie gesagt, sehr detail- und facettenreich, an einigen Stellen allerdings ein bisschen zu detailverliebt, manches wiederholt sich. Insgesamt war es gute Unterhaltung und geschichtliches Lernen zugleich. Deshalb: 4 von 5 Punkten.

Ich lese gerne mal Auswandererromane, wobei mir nicht so wichtig ist, ob es nun um Amerika, Kanada oder Australien geht- was mich aber stört ist, wenn die Geschichten nach Schema F geschrieben wurden und das ist leider bei allen Büchern von der Autorin so. "Verheissung hinter den Meeren - Lockruf Amerika - Historischer Auswanderer-Roman nach wahren Schicksalen" heisst ihr neues, wovon ich nur abraten kann. Frau Petzl hat grundsätzlich bei jedem ihrer Bücher stehen, es handele sich um eine wahre Geschichte- nun, bei den vielen Auswanderern hat es sicher alles schon gegeben. Doch im Grunde genommen hilft diese Info, um Leser anzulocken nur soweit, dass man sein Geld für ein Buch ausgibt, was so langweilig geschrieben ist, Dialoge sind wirklich nicht Petzls Ding- und immer dasselbe Geleiere- Liebe, trotz des harten Lebens wird alles gut- keines ihrer Bücher verspricht zu fesseln und ich habe bisher über 100 bestimmt gelesen. Ich kenne nur wenige Bücher, die ich nochmals zu Hand nahm, weil sie endlich mal anders waren, u.a. Verbrannter Eukalyptus von Silke Ellenbeck (absolut fesselnde Geschichte), Renk, Die australischen Schwestern, mit leichten Abstrichen, Bernd Brunners Buch über die Auswanderer allgemein- alle anderen sind (Leuze etc.) Romane, die trivial und ohne jeglichen historischen Hintergrund daherkommen, also eigentlich nur um Liebe und grosse Gefühle gehen. Und das ist mir zu flach. Die Figuren müssen schon gut gezeichnet sein und Charakter haben, bei den meisten ist mir das alles zu blass und flach. Ebenso wie bei Frau Petzl. Es war leider rausgeschmissenes Geld, wie auch für das neue von ihr...schade.