Wir durften nur lachen (ePub)

Eigentlich hatte ich gar nicht mehr mit einem Enkelkind gerechnet, aber dann kam sie. Man nannte sie Joëlle und sie teilte uns stets ihre Sicht der Dinge mit. Nichts, aber auch gar nichts liess sie unkommentiert, ob es sich nun um Piktogramme oder das Rad eines Pfaus handelt, die Paradeuniformen der Schützen oder die frauenlose Tour de France, Vaters Büroanzüge oder Vaters Frau, das Geheimnis der Menschwerdung oder die Halterung des Kopfes, der Mundgeruch als Einnahmequelle oder Pobacken-Tattoos, die Verzehrbarkeit eines Dekolletés oder Kamele als Brautpreis, die moderne Sklavenhaltung oder die Verwendungsmöglichkeiten von Silikon an der Frau, das Verfallsdatum Dornröschens Suppenhuhn oder die Unmöglichkeit eines Hirntodes beim Mann, ein hässliches Aktmodell oder Nutella bei der Fussballweltmeisterschaft, elektrisch verstellbare Betten oder das beschissene Dasein eines Einzelkindes, das mit nur zwei Patronen von fünf Löwen umzingelt zu werden oder das mit einem Opa als Lehrmeister gut verzichtbare Schulsystem, welche Vorteile es beim Feuer auspinkeln hat, ein Mann zu sein oder wie es bei Hänsel unterm Sofa aussieht, für welche Scherze sie sich mit vier Jahren schon zu alt fühlt oder warum nicht lieber Opa die kleine Schwester austragen sollte, warum sie besser in den Sportverein um die Ecke geht oder lieber Janina heiratet, wie man die Tochter einer Braut nennt oder weshalb die Anzahl der Pantoffeln selten eine ungerade ist, woran die Kinderschuhe in meinem Handschuhfach erinnern sollen oder für wen sie Pfandflaschen immer stehen lässt, um nur einige wenige der fast dreihundert Kommentare zu nennen.