This is what we all suffer for being women - Eine Untersuchung über die Frage der Universalität von Vergewaltigung (ePub)
Eine Untersuchung über die Frage der Universalität von Vergewaltigung
Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,7, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Ethnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: "This is what we all suffer for being women" sagten äthiopische Frauen um die...
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Produktinformationen zu „This is what we all suffer for being women - Eine Untersuchung über die Frage der Universalität von Vergewaltigung (ePub)“
Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,7, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Ethnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: "This is what we all suffer for being women" sagten äthiopische Frauen um die Ethnologin zu
trösten. Sie war gerade von ihrem Informanten vergewaltigt worden. "As long as we are
women we are at the mercy of men. There was no need for me to feel ashamed or unhappy.
What had happened to me was horrible and dreadful, but, unfortunately, normal" (Moreno
1995: 243).
Muss es so sein? Müssen Frauen wirklich immer auf diese Weise leiden? Hat die Natur es so
gewollt? Eva Moreno gibt Ansätze um ihre Vergewaltigung zu erklären. Ihr Informant hatte ihr
immer wieder gezeigt, wie abhängig sie von ihm war. Für sie geht es dabei um
Geschlechterrollen und um Macht: "Rape in any form is about power and male domination"
(Moreno 1995: 236).
Während es weltweit Programme gibt, um die Benachteiligung von Frauen zu verringern und
auch speziell die Gewalt gegenüber Frauen zu eliminieren, stellt sich die Frage nach deren
Erfolgsmöglichkeiten. Kann gegen die Vergewaltigung, als eine Form der Gewalt gegen
Frauen, etwas unternommen werden? Den soziobiologischen Theorien zufolge, liegt
Vergewaltigung als eine Reproduktionsstrategie, in der männlichen Natur. In ihrer Logik
könnten nur repressive Gesetze etwas ändern.1 Geht man jedoch von soziokulturellen Theorien
aus, sind gesellschaftliche Strukturen und gesellschaftliches Handeln für Vergewaltigung
verantwortlich und nicht unser Schicksal. Um Veränderungen zu ermöglichen, müssten die
Ursachen und Strukturen erkannt werden. Der erste Schritt zu diesen Fragen ist festzustellen,
ob Vergewaltigung eine Universalie ist. Es gibt einige Ethnographien, die vermuten lassen, dass
Vergewaltigung nicht universell ist. Wenn das so ist, was zeichnet diese Gesellschaften aus?
Welche Strukturen kann man bei ihnen erkennen, die dazu beitragen, dass es keine
Vergewaltigung gibt? Bevor die Eigenschaften, die mit Vergewaltigung korrelieren, weiter untersucht werden
können, wäre an dieser Stelle eine Definition von Vergewaltigung angebracht. Vergewaltigung
hier zu definieren, halte ich für eine heikle Aufgabe. Nicht etwa aus Prüderie. Nein. Aber wer
kann Vergewaltigung definieren? Mit welcher Autorität? [...]
1 So auch die Meinung von William und Lea Shields: "We predict, on the basis of these evolutionary
models, that punishing rape surely and severely might be the most effective in minimizing the frequency of
rape." (Shields und Shields 1983: 132). Durch die Bestrafung würden die Kosten steigen und der Nutzen
vermindert werden (siehe Seite 8).
trösten. Sie war gerade von ihrem Informanten vergewaltigt worden. "As long as we are
women we are at the mercy of men. There was no need for me to feel ashamed or unhappy.
What had happened to me was horrible and dreadful, but, unfortunately, normal" (Moreno
1995: 243).
Muss es so sein? Müssen Frauen wirklich immer auf diese Weise leiden? Hat die Natur es so
gewollt? Eva Moreno gibt Ansätze um ihre Vergewaltigung zu erklären. Ihr Informant hatte ihr
immer wieder gezeigt, wie abhängig sie von ihm war. Für sie geht es dabei um
Geschlechterrollen und um Macht: "Rape in any form is about power and male domination"
(Moreno 1995: 236).
Während es weltweit Programme gibt, um die Benachteiligung von Frauen zu verringern und
auch speziell die Gewalt gegenüber Frauen zu eliminieren, stellt sich die Frage nach deren
Erfolgsmöglichkeiten. Kann gegen die Vergewaltigung, als eine Form der Gewalt gegen
Frauen, etwas unternommen werden? Den soziobiologischen Theorien zufolge, liegt
Vergewaltigung als eine Reproduktionsstrategie, in der männlichen Natur. In ihrer Logik
könnten nur repressive Gesetze etwas ändern.1 Geht man jedoch von soziokulturellen Theorien
aus, sind gesellschaftliche Strukturen und gesellschaftliches Handeln für Vergewaltigung
verantwortlich und nicht unser Schicksal. Um Veränderungen zu ermöglichen, müssten die
Ursachen und Strukturen erkannt werden. Der erste Schritt zu diesen Fragen ist festzustellen,
ob Vergewaltigung eine Universalie ist. Es gibt einige Ethnographien, die vermuten lassen, dass
Vergewaltigung nicht universell ist. Wenn das so ist, was zeichnet diese Gesellschaften aus?
Welche Strukturen kann man bei ihnen erkennen, die dazu beitragen, dass es keine
Vergewaltigung gibt? Bevor die Eigenschaften, die mit Vergewaltigung korrelieren, weiter untersucht werden
können, wäre an dieser Stelle eine Definition von Vergewaltigung angebracht. Vergewaltigung
hier zu definieren, halte ich für eine heikle Aufgabe. Nicht etwa aus Prüderie. Nein. Aber wer
kann Vergewaltigung definieren? Mit welcher Autorität? [...]
1 So auch die Meinung von William und Lea Shields: "We predict, on the basis of these evolutionary
models, that punishing rape surely and severely might be the most effective in minimizing the frequency of
rape." (Shields und Shields 1983: 132). Durch die Bestrafung würden die Kosten steigen und der Nutzen
vermindert werden (siehe Seite 8).
Bibliographische Angaben
- Autor: Joëlle Blache
- 2003, 1. Auflage, 95 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638206882
- ISBN-13: 9783638206884
- Erscheinungsdatum: 17.07.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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