Tanz der Riesen (PDF)
Indien und China prägen die Welt
Der Schwerpunkt der globalen Wirtschaft verschiebt sich immer mehr auf den asiatischen Raum, vor allem auf Indien und China. Dieses Buch analysiert erstmals Wirtschaft, Politik und Kultur der beiden Länder sowie deren Beziehungen zueinander und leitet...
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Produktinformationen zu „Tanz der Riesen (PDF)“
Der Schwerpunkt der globalen Wirtschaft verschiebt sich immer mehr auf den asiatischen Raum, vor allem auf Indien und China. Dieses Buch analysiert erstmals Wirtschaft, Politik und Kultur der beiden Länder sowie deren Beziehungen zueinander und leitet daraus Szenarien für die Weltwirtschaft und die globale Politik ab.
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Indien und China sind für die Geschichte der Menschheit von grosser Bedeutung. Von den vier grossen Weltreligionen Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus wurden zwei in Indien geboren, und China steuerte den nach wie vor bedeutsamen Konfuzianismus bei. Von den vier frühesten Hochkulturen der Erde, die in Ägypten, Mesopotamien, im Indusdelta und in den grossen Deltagebieten Chinas entstanden waren, haben nur die letzten beiden überlebt. China wie Indien standen zivilisatorisch und kulturell jahrtausendelang im Zentrum einer eigenen Welt. Zum grössten Teil war die Beziehung des konfuzianistisch geprägten Chinas und des hinduistischen Indiens durch freundschaftliche Zusammenarbeit und kulturellen Austausch charakterisiert. Indien gab China den Buddhismus, der sich von dort aus weiter in die chinesische und südostasiatische Welt ausbreitete. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts gehörten sie zu den reichsten und mächtigsten Nationen der Erde, die dann zeitgleich durch das Erstarken der europäischen Kolonialreiche zur Bedeutungslosigkeit verdammt beziehungsweise zur Kolonie herabgewürdigt wurden. Beide Reiche litten stark unter dem Imperialismus der Westmächte. Während China nach den verlorenen Opiumkriegen Anfang des 19. Jahrhunderts den Status einer aufgeteilten, aber dennoch autonomen Nation, also einer Halbkolonie hatte, gerieten grosse Teile Indiens direkt unter englische Kolonialherrschaft. Etwa zur gleichen Zeit, in der Mitte des 20. Jahrhunderts, betraten beide Nationen erneut die Bühne der Weltpolitik. 1949 wurde die Volksrepublik China ausgerufen und Indien erlangte 1947 seine politische Unabhängigkeit. Hatten sie noch Anfang der fünfziger Jahre mehr oder minder gleiche Ausgangsbedingungen, so erlangte China vor dem Hintergrund wachsender Rivalität in den letzten Jahrzehnten einen grossen Vorsprung gegenüber Indien. Seit Anfang der neunziger Jahre ist Indien jedoch dabei, diesen wieder aufzuholen. Nach einer vorsichtigen Annäherung in den vergangenen sechs
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Jahren kam es im April 2005 nach dem Besuch von Ministerpräsident Manmohan Singh in Peking zu einer historischen Wende in der Beziehung der beiden Länder. Singh und Wen begrüssten das Zusammengehen der Brüder Indien und China als den ersten Schritt zu einer Veränderung der Weltordnung. Das asiatische Jahrhundert, das vor allem ein indisch-chinesisches sein soll, werde eingeleitet durch die Brücke der Freundschaft. Diesen Worten folgten Taten. Erstmals wurden ernsthafte Schritte zur Beilegung des langjährigen Grenzkonfliktes unternommen. Im Bereich der Informationstechnologie stellen sich erste Synergien ein: China ist inzwischen der grösste Hersteller von Computern, während Indien auf dem Weg ist, zum wichtigsten Software-Produzenten aufzusteigen. Durch weitere umfassende Kooperationen wie zum Beispiel dem Energiesektor soll das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern, das sich in den letzten fünf Jahren schon auf über 18 Milliarden US-Dollar erhöht hat, bis zum Jahre 2010 nochmals verdoppelt werden. Am wichtigsten ist jedoch das neue beziehungsweise alte Selbstverständnis der beiden Länder. Indien und China betrachten sich nun eher als Partner, die eine wichtige Rolle beim Aufbau einer neuen internationalen politischen und wirtschaftlichen Ordnung spielen wollen. Zwar waren und sind die beiden Länder Rivalen im Kampf um Märkte, Ressourcen und Einfluss in Asien, jedoch erkennen beide die Notwendigkeit einer - zumindest - vorübergehenden Kooperation an. Vielleicht ist es möglich, durch die Schaffung einer historischen Partnerschaft fortan gemeinsam die globalen Umwälzungen des asiatischen Jahrhunderts zu gestalten. Wenn die beiden Riesen zusammen tanzen, wird dies die Welt, so wie wir sie kennen, erschüttern. Ob diese beiden gemeinsam tanzen werden oder jeder nur für sich allein, ist eine Frage, die in Europa und Deutschland - die den Zenit ihrer Bedeutung wohl schon überschritten haben - niemanden kalt lassen kann. Welche Auswirkungen hat dieser Tanz auf uns? Kann man nur tatenlos zusehen oder sich auf die neuen Verhältnisse einstellen? Im asiatischen Jahrhundert ist die Einschätzung der wichtigsten Protagonisten in Asien Conditio sine qua non, um epochale Umwälzungen zu begreifen und das eigene Verhalten auszurichten. Im Sog der tanzenden Riesen können sich auch bei den restlichen Staaten und den multilateralen Strukturen Asiens schon bald gravierende Zentrifugalkräfte ergeben.
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Inhaltsverzeichnis zu „Tanz der Riesen (PDF)“
Inhalt Prolog 9 Indien - Callcenter der Welt Indien gestern 18 1.Vom Altertum zur frühen Neuzeit 18 2.Die Kolonialisierung des Subkontinents 24 3.Der Weg zur Unabhängigkeit Indiens 26 Indien heute 36 1.Wirtschaft 37 Innen 37 Aussen 48 Probleme 62 Infrastruktur 62 · Energie und Umwelt 66 · Haushalt 68 Chancen 69 Schlüsselbranchen 69 · Weichenstellungen 76 Banken und Finanzen 80 Aktien 83 · Immobilien 89 Ausblick 91 2.Politik 94 Innenpolitik 94 Politisches System 94 · Regierung Singh 98 · Separatistische Bewegungen 104 Aussenpolitik 109 Verteidigung 110 · Kaschmir 113 · Nepal 118 3.Gesellschaft 120 Hindus und Kastenwesen 122 Stadt und Land 124 Werte und Wandel 127 Indien morgen 136 1.Wirkung nach innen 136 2.Wirkung nach aussen 139 China - die Weltfabrik China gestern 149 China heute 152 1.Wirtschaft 152 Superlative 152 Wachstumsfaktoren 158 Standort China - Euphorie und Ernüchterung 172 Haier und Higher 180 Bankensektor und Aktienmarkt 183 2.Politik 194 Innenpolitik 195 Soziale Spannung 201 · Umweltkatastrophen und Rohstoffknappheit 207 Aussenpolitik 215 Verteidigung 220 · Währungspolitik 222 · Gross-China 228 3.Gesellschaft 235 Bevölkerungsstruktur 235 Konfuzius, Kommunismus und Globalisierung 237 China morgen 247 1.Auswirkungen nach innen 247 2.Auswirkungen nach aussen 249 Der Aufbruch Chinindias in einer multipolaren Welt Geschichte und Kultur 255 Wirtschaft 262 1.Incredible India vs. China Inc. 262 2.Ungleiche Entwicklungsmuster 266 3.Konkurrenz oder Kooperation? 275 4.Chinindia und die Globalisierung 280 5.And the winner is ... 282 Aussen- und Sicherheitspolitik 290 1.Stupa und Pagode 290 2."Perlenkettenstrategie" 300 3.Showdown im Indischen Ozean 305 4.Rohstoffe und Rivalitäten 308 5.Pakistan und die Atombombe 313 Ausblick 321 Nachbarn, Partner und Konkurrenten Südostasien 325 Japan 333 USA 340 Europäische Union 353 Russland und Zentralasien 355 Epilog 358 Danksagung 362 Literatur 363 Register 366
Autoren-Porträt von Karl Pilny
Dr. Karl Pilny ist einer der profundesten deutschen Asienkenner und hat viele Jahre in der Region gearbeitet. Der Wirtschaftsanwalt aus Berlin ist auch in Zürich als Investmentexperte für Emerging Markets und Unternehmer tätig und hat eine Professur für International Technology Transfer Management an der bbw Hochschule Berlin. Er ist Keynote Speaker, Cross Culture Coach und Autor unter anderem der bei Campus erschienenen Bücher "Das asiatische Jahrhundert" (2005), "Tanz der Riesen" (2006) und "Tiger auf dem Sprung" (2008).
Bibliographische Angaben
- Autor: Karl Pilny
- 2006, 1. Auflage, 372 Seiten, Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG GMBH
- ISBN-10: 3593415232
- ISBN-13: 9783593415239
- Erscheinungsdatum: 18.09.2006
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