Soziologische Grenzen der Spieltheorie (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1.3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Globalisierung II, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer unter Soziologen (und...
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Produktinformationen zu „Soziologische Grenzen der Spieltheorie (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1.3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Globalisierung II, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer unter Soziologen (und besonders unter Soziologiestudenten) behauptet, das sich soziales
Verhalten mit mathematischen Formeln und Computersimulationen analysieren lässt, hat zumeist
mit Desinteresse, skeptischen Blicken oder engagiert vorgetragenen Gegenargumenten
zu rechnen. Soziologie war und ist eine Bücherwissenschaft und ein von aufklärerischen
Prinzipien getragenes wissenschaftliches Diskussionsforum. Sie wird ihrem Gegenstand nur
gerecht, wenn sie die Komplexität der Realität nur so weit reduziert, wie es unbedingt nötig
erscheint, um überhaupt über einen sozialen Sachverhalt eine Aussage machen zu können.
Der Soziologie geht es nicht in erster Linie um formale Reinheit und ein abstraktes, logisch
konsequentes Denken, sondern um eine den Menschen dienliche Analyse der realen
Verhältnisse. Und wer sich einmal ein Statistikseminar im Fach Soziologie gönnt, der wird
bemerken, dass die Studenten diese Veranstaltung aufgrund ihrer mathematischen Ausrichtung
eher als lästige Pflicht betrachten und weniger als Bereicherung ihres wissenschaftlichen
Instrumentariums.
Es gibt also von Seiten der Soziologen sowohl wissenschaftlich begründete als auch persönlich
motivierte Gründe, der Spieltheorie,die letztlich eine Spielart der Mathematik ist, distanziert
gegenüberzustehen. Erschwerend kommt wohl noch die heimliche Befürchtung hinzu,
dass ein funktionierendes mathematisches Modell der sozialen Wirklichkeit der Soziologie die
Existenzberechtigung nehmen oder ihr zumindest viele ihrer ureigenen Gebiete streitig
machen könnte.
Wenn man die sozialwissenschaftliche Literatur zur Spieltheorie überblickt, so findet man
dann auch im wesentlichen Argumente und Beispiele, warum und wo die Sichtweise bzw. die
Grundlagen der Spieltheorie der Wirklichkeit nicht gerecht werden. Es tritt deutlich zutage,
dass das Hauptanwendungsgebiet der Spieltheorie im wirtschaftlichen Bereich liegt. In den
letzten Jahren allerdings wurde von den Spieltheoretikern die evolutionstheoretische
Bedeutung ihrer Wissenschaft hervorgehoben.
Die Wirtschaftswissenschaften mussten von nun an etwas umdenken, denn die Möglichkeit,
dass es nicht unbedingt das "egoistische Gen" ist, dass den Menschen zum Erfolg führt,
sondern soziales Verhalten viel fruchtbarer ist (wie es die Ergebnisse der spieltheoretischen
Forschungen nahe legen), steht in Opposition zu den bisherigen wirtschaftswissenschaftlichen
Grundannahmen.
[...]
Verhalten mit mathematischen Formeln und Computersimulationen analysieren lässt, hat zumeist
mit Desinteresse, skeptischen Blicken oder engagiert vorgetragenen Gegenargumenten
zu rechnen. Soziologie war und ist eine Bücherwissenschaft und ein von aufklärerischen
Prinzipien getragenes wissenschaftliches Diskussionsforum. Sie wird ihrem Gegenstand nur
gerecht, wenn sie die Komplexität der Realität nur so weit reduziert, wie es unbedingt nötig
erscheint, um überhaupt über einen sozialen Sachverhalt eine Aussage machen zu können.
Der Soziologie geht es nicht in erster Linie um formale Reinheit und ein abstraktes, logisch
konsequentes Denken, sondern um eine den Menschen dienliche Analyse der realen
Verhältnisse. Und wer sich einmal ein Statistikseminar im Fach Soziologie gönnt, der wird
bemerken, dass die Studenten diese Veranstaltung aufgrund ihrer mathematischen Ausrichtung
eher als lästige Pflicht betrachten und weniger als Bereicherung ihres wissenschaftlichen
Instrumentariums.
Es gibt also von Seiten der Soziologen sowohl wissenschaftlich begründete als auch persönlich
motivierte Gründe, der Spieltheorie,die letztlich eine Spielart der Mathematik ist, distanziert
gegenüberzustehen. Erschwerend kommt wohl noch die heimliche Befürchtung hinzu,
dass ein funktionierendes mathematisches Modell der sozialen Wirklichkeit der Soziologie die
Existenzberechtigung nehmen oder ihr zumindest viele ihrer ureigenen Gebiete streitig
machen könnte.
Wenn man die sozialwissenschaftliche Literatur zur Spieltheorie überblickt, so findet man
dann auch im wesentlichen Argumente und Beispiele, warum und wo die Sichtweise bzw. die
Grundlagen der Spieltheorie der Wirklichkeit nicht gerecht werden. Es tritt deutlich zutage,
dass das Hauptanwendungsgebiet der Spieltheorie im wirtschaftlichen Bereich liegt. In den
letzten Jahren allerdings wurde von den Spieltheoretikern die evolutionstheoretische
Bedeutung ihrer Wissenschaft hervorgehoben.
Die Wirtschaftswissenschaften mussten von nun an etwas umdenken, denn die Möglichkeit,
dass es nicht unbedingt das "egoistische Gen" ist, dass den Menschen zum Erfolg führt,
sondern soziales Verhalten viel fruchtbarer ist (wie es die Ergebnisse der spieltheoretischen
Forschungen nahe legen), steht in Opposition zu den bisherigen wirtschaftswissenschaftlichen
Grundannahmen.
[...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Daniel Ammon
- 2004, 1. Auflage, 19 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638242269
- ISBN-13: 9783638242264
- Erscheinungsdatum: 07.01.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.16 MB
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